Leitfaden für Existenzgründer
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- Henriette Biermann
- vor 7 Jahren
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1 Leitfaden für Existenzgründer Hilfen zur Investitions- und Finanzplanung Unternehmensberatung Dipl.-Ök. Bernd Spogahn Buchenweg 24, Wesel, / Fax: / , SHspogahn@t-online.de
2 Finanzplanung für: Firmenname: Rechtsform bzw. geplante Rechtsform: Inhaber: Name, Vorname Adresse Geburtsdatum Standort des Unternehmens: Telefon: dienstlich Mobiltelefon: Telefax: -Adresse: Privat im Rahmen einer Existenzgründung im Rahmen einer Erweiterung bzw. Ersatzinvestition Planungszeitraum geplanter Beginn der Investition: geplanter Abschluss der Investition: Steuerberater: Name Adresse Telefon-Nr. Zusätzliche Informationen: Wurden bereits Verträge abgeschlossen oder ist mit Arbeiten begonnen worden? (zum Beispiel: Kauf-, Leasing-, Mietverträge?) nein ja und zwar: Gewerbeanmeldung vorgenommen? ja nein 2
3 Wie sieht meine Finanzplanung aus? Bedeutung Nahezu 2/3 aller Insolvenzen sind auf Mängel in der Finanzierung zurückzuführen. Daher müssen gerade Jungunternehmer in ihrer Finanzplanung besonders sorgfältig vorgehen. Ble i- ben Aufträge aus, zahlen wichtige Kunden nicht oder werden im Unternehmen selbst Fehlplanungen gemacht, führt dies in den Gründerjahren sehr oft zu ernsthaften Schwierigkeiten oder in die Insolvenz. Fehler in den Gründungsjahren sind zumeist teure Fehle r. In vielen Fällen wären diese Fehler jedoch bei entsprechender Planung vermeidbar gewesen. Typische Fehler bei der Finanzierung In zahlreichen Untersuchungen wurde festgestellt, dass nach fünf Jahren jede zweite Exis - tenzgründung wieder gescheitert is t. Überwiegend sind Finanzierungsfehler die Ursachen: zu wenig Eigenkapital keine rechtzeitigen Verhandlungen mit der Hausbank Inanspruchnahme eines Kontokorrent-Kredits zur Finanzierung von Investitionen Hohe Lieferantenverbindlichkeiten Kein Einsatz von öffentlichen Finanzierungshilfen Unzureichende Planung des Kapitalbedarfs Unkritische Aufnahme von so genannten problemlosen und billigen Kreditangeboten. Folgende Pläne sollten unbedingt von Ihnen erstellt werden: Investitionsplan inkl. Gründungskosten Betriebsaufwendungen Private Ausgaben Kapitalbedarfsplan Finanzierungsplan Rentabilitäts- und Liquiditätsvorschau Unternehmenskonzept Wir helfen Ihnen dabei. Füllen Sie die folgenden Seiten sorgfältig aus. 3
4 Investitionsplan inkl. Gründungskosten Grundstück/Gebäude Grunderwerb inkl. Nebenkosten Außenanlagen Baumaßnahmen (z. B. Neubau, Umbau, Renovierung) Erwerb eines Gebäudes Technische Anlagen Maschinen Geräte Betriebs - und Geschäftseinrichtung Werkstattausstattung Lagereinrichtung Mobiliar (z. B. Büroeinrichtung) technische Büroausstattung EDV Ladeneinrichtung inkl. Beleuchtung 4
5 Fuhrpark PKW Kleintransporter LKW Patente, Lizenzen, sonstige Rechte z. B. Software für PC-Programme Erstes Waren- und Materiallager Gründungskosten Anmeldungen/Genehmigungen Beraterkosten Gerichtskosten Eröffnungswerbung Summe der Investitionskosten 5
6 Als nächstes sollten Sie sich eine Auflistung machen, welche laufenden Aufwendungen Sie monatlich erwarten. Betriebsaufwendungen Personalkosten Geschäftsführergehalt (nur bei GmbH) Löhne/Gehälter Gesetzliche Sozialabgaben Weihnachtsgeld Urlaubsgeld Vermögenswirksame Leistungen Kosten für Betriebsräume Miete/Pacht und Nebenkosten Strom, Gas, Heizung, Wasser Reinigungskosten Instandhaltungskosten 6
7 Versicherungen, Beiträge und Gebühren betriebliche Versicherungen (z. B. Haftpflicht, Rechtschutz, Einbruch, Diebstahl, Feuer, Wasser) Beiträge zur Berufsgenossenschaft Beiträge für Berufsverbände Kammerbeitrag Gebühren Fahrzeugkosten Kfz-Steuer Versicherungen Leasingraten Inspektionen/Reparaturen Treib- und Schmierstoffe Werbekosten Anzeigen (z. B. in Tageszeitungen, Wochenblättern, Fachzeitschriften) Werbebroschüren Werbegeschenke Mailing-Aktionen 7
8 Reisekosten Fahrtkosten Unterbringungskosten Spesen Verpflegung Steuern für den Betrieb Gewerbesteuer Grundsteuer Körperschaftsteuer (z. B. GmbH) Beraterkosten Steuerberater Rechtsanwalt Unternehmensberater 8
9 Bürobedarf Geschäftspapiere (z. B. Briefbögen, Rechnungen) Büromaterialien Kommunikationskosten Telefon Fax Porto , Internet, etc. Leasingkosten (ohne Fuhrpark, aber z. B. EDV) Vertriebskosten Fracht Verpackung Vertreterfixum/ -provision 9
10 Reserve (ca. 10 % der Kosten) Abschreibungen Gebäude Einrichtung Maschinen EDV Fuhrpark Geringwertige Wirtschaftsgüter (unter 410 ) Kreditkosten und Provisionen Zinsen für Bankdarlehen Zinsen für Verwandtendarlehen Bürgschaftsprovision Zinsen für Kontokorrentkredite Summe der monatlichen Betriebsaufwendungen 10
11 Auch Ihre privaten Ausgaben pro Monat sollten Sie kalkulieren. Bei Einzelfirmen führen die privaten Ausgaben zu Privatentnahmen. Wird Ihr Unternehmen in der form einer GmbH geführt, kann diese Auflistung die Grundlage für die Festsetzung des Geschäftsführergehaltes sein. Private Ausgaben Lebensunterhalt Krankenversicherung und Pflegevers icherung Rentenversicherung Lebensversicherung Private Miete Private Darlehen (Zinsen und Tilgung) einkommensteuer (ggf. geschätzt) Kirchensteuer Sonstiges, z. B. Unfallversicherung Summe der privaten Ausgaben 11
12 Zusammenfassung Nachdem Sie Ihre Investitionen und Gründungskosten, Ihre Betriebsaufwendungen und Ihre privaten ausgaben in den vorangegangenen Plänen zusammengestellt haben, sind Sie nun in der Lage, Ihren gesamten Kapitalbedarf zu ermitteln. Der Kapitalbedarfsplan gibt Ihnen einen Überblick darüber, wie viel Sie benötigen, um mit Ihrem Unternehmen zu starten. Berücksichtigen sie bei Ihrem Kapitalbedarfsplan in jedem Fall eine Reserve. Kapitalbedarfsplan Summe der Investitionen inkl. Gründungskosten Summe der Betriebsaufwendungen Summe der privaten Ausgaben Reserve Kapitalbedarf gesamt 12
13 Finanzierungsplan Eigenmittel Ersparnisse Vorhandenes Grundstück/Gebäude Vorhandene Fahrzeuge/Maschinen Beteiligungen Fremdmittel Darlehen von Eltern/Verwandten/Bekannten Kredite aus öffentlichen Förderprogrammen Bankdarlehen Kontokorrentkredit Lieferantenkredit Summe der Finanzmittel 13
14 Sicherheiten Bitte beachten Sie, dass Kredite banküblich abgesichert werden müssen. Zur Absicherung können vorhandene Grundstücke, Gebäude, Eigentumswohnungen, Lebensversicherungen, Forderungen, Warenbestände, Maschinen, aber auch Bürgschaften dienen. Zwischenergebnis Sie haben bis jetzt die Summe Ihrer Investitionen und Gründungskosten, Ihre Betriebskosten und Ihre privaten Ausgaben ermittelt. Diese Summe haben Sie zusammen mit einer Reserve in einem Kapitalbedarfsplan festgehalten. Danach haben Sie einen Finanzierungsplan erstellt, in dem Ihre Eigen- und Fremdmittel enthalten sind. Diese Pläne sind die Basis für Ihre Rentabilitätsvorschau. Eine selbständige Existenz lohnt sich auf Dauer nur, wenn Sie rentabel wirtschaften. Aus diesem Grunde sollte sich Ihre Rentabilitätsvorschau auf mindestens zwei Jahre beziehen, besser auf drei Jahre. Auf jeden Fall aber soweit, dass die Periode mit dem vollen Kapitaldienst erfasst wird (Zins und Tilgung). Die Kernfrage lautet h ierbei: Wie viel Ergebnis muss ich erwirtschaften, um zumindest meine Betriebsaufwendungen zu decken und einen angemessenen Unternehmerlohn zu erhalten? Die Rentabilitäts- und Liquiditätsvorschau soll Ihnen dabei helfen. Die wichtigsten Kosten können Sie aus Ihrem Betriebskostenplan übertragen. Aber beachten Sie hierbei, dass Sie vorher Ihre Betriebaufwendungen auf 12 Monate hochrechnen müssen. 14
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