Wie viele Ressourcen braucht der Mensch? oder wie unser Konsum die Welt verändert!
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- Elizabeth Amsel
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1 Wie viele Ressourcen braucht der Mensch? oder wie unser Konsum die Welt verändert! Dr. Simon Meissner Universität Augsburg Lehrstuhl für Ressourcenstrategie und Wissenschaftszentrum Umwelt Las Vegas - eine Vergnügungsmetropole wächst 1
2 Las Vegas - eine Vergnügungsmetropole wächst UNEP 2005 Dubai die größte Baustelle der Welt Quelle: Quelle: 2
3 Die Produktvielfalt unseres Alltags Raum-zeitliche Implikationen globaler Produktionsketten Zunehmende Globalisierung von Produktionsketten Rohstoffe Produktions-/ Raffinations- Standorte Standorte der Komponenten- Produktion Standorte zur Konsumgüter Produktion Orte des Konsums Recycling Standorte Entsorgung Gesellschaft, Kultur Wirtschaft Ökologie Politik 3
4 Entwicklung des Rohstoffverbrauchs Jäger und Sammler 1 Tonne Ernährung, Behausung, Bewaffnung, etc. Agrargesellschaften 3 5 Tonnen Ernährung, Futtermittel, Gebäude, Gerätschaften, etc. Rohstoffverbrauch pro Kopf und Jahr Industrielle Revolution Fossile Energieträger Industriezeitalter Tonnen Güter des gehobenen Grundbedarfs, Luxus- und Konsumartikel, Hightech, etc. Quelle: Jäger 2007 Anstieg der jährlichen globalen Rohstoffproduktion von 10 Mrd. t auf 15 Mrd. t innerhalb von 25 Jahren! Meadows et al Unendliches Wachstum? Der Turm zu Babylon von Pieter Bruegel, 1563, Kunsthistorisches Museum Wien 4
5 Die Grenzen des Wachstums Erstausgabe (1972) Das 20-Jahre Update Das 30-Jahre Update Die Grenzen des Wachstums Szenario Ungebremstes Wachstum Meadows et al. 2007, 176 Hauptkriterien: Industrielles Wachstum bis 2040 Kontinuierlicher Rohstoffabbau bei steigenden Kosten und Rückgang der Rohstoffverfügbarkeit Exponentielle Zunahme der Umweltverschmutzung Bevölkerungshöhepunkt bei 2040 / 2050 bei 8 9 Mrd. Menschen Bevölkerungsrückgang durch fehlende Nahrungsmittel, gesundheitliche Beeinträchtigungen Abnahme der Lebensqualität und des Wohlstands 5
6 Die Grenzen des Wachstums Szenario Nachhaltige Entwicklung Meadows et al. 2007, 176 Hauptkriterien: Kontinuierliche Umweltpolitik (Industrielle) Suffizienz ab 2050 Zunehmender Einsatz von regenerativen Rohstoffen Langfristiger Rückgang der Umweltverschmutzung Stabilisierung der Bevölkerungsentwicklung Hohe Lebensqualität bei angemessenem Wohlstand Unser Alltag und seine versteckten Ressourcen 6:30 Uhr Woher kommen unsere Lebensmittel? 7:00 Uhr Woher kommt unsere Kleidung? 7:30 / 17:30 Uhr 13:00 Uhr Mittagessen 15:00 Uhr Wie gestalte ich meinen Arbeitstag? 18:00 Uhr Abendessen Wie gestalte ich meine Freizeit? Wie komme ich von A nach B? 6
7 Die lange Reise der Lebensmittel Wassereffizienz in der Nahrungsmittelproduktion Foto: Riyaz Haider 7
8 Steigerung der Nahrungsmittelproduktion Al Isawiyah (Saudi Arabien) UNEP 2005 Die virtuelle Wasserkette Rohstoffe Produktions-/ Raffinations- Standorte Standorte der Komponenten- Produktion Standorte zur Konsumgüter Produktion Orte des Konsums Recycling Standorte Entsorgung 8
9 Der virtuelle Wassergehalt ausgewählter Produkte Quelle: Hoekstra 2008 Deutschlands externer Wasserfußabdruck 14,5 km3/a Sonnenberg et al
10 Zukünftige Folgenabschätzung anhand des Wasserfußabdrucks Wasserfußabdruck eines Wirtschaftsektors in einem europäischen Land Gebiete mit natürlich bedingter Wasserknappheit Water stress (withdrawal-to-availability) < Hauptproduktionsgebiete Produktionsländer > 1.0 Hotspots des Wasserfußabdrucks Water stress (withdrawal-to-availability) < > 1.0 Hauptproduktionsgebiete Hotspots Deutschlands externer Wasserfußabdruck in ausgewählten Ländern Sonnenberg et al Landwirtschaftlicher Wasserfußabdruck Deutschlands (Mm3/Jahr) 0.1% Wasserstress Indikator in Prozent (basierend auf Wasserentnahme in Verhältnis zu erneuerbaren Ressourcen und Ökosystembedarf) 10
11 Unser Alltag und seine versteckten Ressourcen 6:30 Uhr Woher kommen unsere Lebensmittel? 7:00 Uhr Woher kommt unsere Kleidung? 13:00 Uhr Mittagessen 7:30 / 17:30 Uhr 15:00 Uhr Wie gestalte ich meinen Arbeitstag? 18:00 Uhr Abendessen Wie gestalte ich meine Freizeit? Wie komme ich von A nach B? Woher kommt unsere Kleidung? 11
12 Woher kommt unsere Kleidung? Die Zukunft der Baumwolle am Aralsee August 2001 Quelle: NASA 12
13 Produktion von (Bio)Baumwolle 2001 und 2005 Mio. t Quelle: Pesticide Action Network 2010 Globale Desertifikationstendenzen Aktuelle Brennpunkte: Mittlerer Westen der USA, Sahelzone, Spanien, Zentralasien, Indien, China Quelle: US Department of Agriculture
14 Unser Alltag und seine versteckten Ressourcen 6:30 Uhr Woher kommen unsere Lebensmittel? 7:00 Uhr Woher kommt unsere Kleidung? 13:00 Uhr Mittagessen 7:30 / 17:30 Uhr 15:00 Uhr Wie gestalte ich meinen Arbeitstag? 18:00 Uhr Abendessen Wie gestalte ich meine Freizeit? Wie komme ich von A nach B? Gewinnung von Erdöl auf Java Quelle: GEO Nr. 10/
15 Dieselverkauf im Tschad Quelle: National Geographic 2009 Entwicklung des Weltenergieverbrauchs Mrd. t SKE (Steinkohleeinheiten) Ölkrisen 1. Weltkrieg und Folgen Weltwirtschaftskrise 2. Weltkrieg Quelle: Technologie- und Förderzentrum Bayern 2007 Quelle: BGR
16 Die Erdölreserven der Welt Die Zukunft des Erdöls Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe 16
17 Unkonventionelle Ölvorkommen Abbau von Ölsanden - Alberta (Kanada) Quelle: 17
18 Biosprit aus Palmöl Quelle: Greenpeace Biosprit und CO2-Bilanz Biosprit Erdöl Raps* Ölpalmen* Soja* Mais** Zuckerrohr** Zuckerrübe** Flächenertrag Biodiesel* bzw. Bioethanol** (pro Hektar) Diesel-* bzw. Benzinmenge** CO2-Ausstoß (pro km) 1500 Liter 6000 Liter 600 Liter 2500 Liter 6500 Liter 5500 Liter 1400 Liter 5500 Liter 550 Liter 1600 Liter 4200 Liter 3600 Liter 155 g 110 g 260 g 590 g 120 g g 150 g 18
19 Materialvielfalt zukünftiger Verkehrstechnologien Lithiumgewinnung Salar de Atacama (Chile) 19
20 Unser Alltag und seine versteckten Ressourcen 6:30 Uhr Woher kommen unsere Lebensmittel? 7:00 Uhr Woher kommt unsere Kleidung? 7:30 / 17:30 Uhr 13:00 Uhr Mittagessen 15:00 Uhr Wie gestalte ich meinen Arbeitstag? 18:00 Uhr Abendessen Wie gestalte ich meine Freizeit? Wie komme ich von A nach B? 20
21 Das Grundbedürfnis Kommunikation Quelle: Der Siegeszug der Mobiltelefone Quelle: GEO 06/
22 Das Handy ein Kommunikationstalent Quelle: International Telecommunication Union 2009 Materialvielfalt in der Halbleiterindustrie nach Theis
23 Die Produktionskette eines Handys Kupferabbau in Chuquicamata (Chile) 23
24 Bimodale Verteilung seltener Metalle Quelle: nach Skinner, 1976 Kopplungen bei der Metallproduktion Quelle: nach Hagelüken und Meskers,
25 Spezifische Umweltbelastungen bei der Produktion ausgewählter Metalle Indium in der Flachbildschirmtechnologie Steuerung der Flüssigkristalle durch ITO-Schicht (Indium-Tin-Oxide) Indium als essentieller Bestandteil der Flachbildschirmtechnologie Quelle: Merck
26 Lagerstätten und Abau von Indium Quelle: Meissner & Reller, 2009 Abbau Seltener Erden (Lanthanoide) Quelle: Meissner & Reller,
27 Risiken der Rohstoffabhängigkeit Quelle: Wagner 2008 Reichweiten ausgewählter Metalle 27
28 Entwicklung der Reichweiten ausgewählter Metalle Quelle: USGS, RMG, WMD 2010 Entwicklung der Reichweiten ausgewählter Metalle Quelle: USGS, RMG, WMD
29 Entwicklung der Reichweiten ausgewählter Metalle Quelle: USGS, RMG, WMD 2010 Entwicklung der Metallpreise (BGR Metall-Preis-Index) Quelle: BGR
30 Recycling von Elektroschrott Quelle: Nickelinstitute.org Elektroschrott eine wertvolle Ressource Quelle: Oswald,
31 Recycling von Elektroschrott Quelle: und Abwrackwerft Alang (Indien) Quelle: Google Earth 31
32 Risiken für Schlüsselindustrien und grüne Märkte Die Knappheit einzelner Rohstoffe gefährdet Schlüsseltechnologien - Hightech-Anwendungen - grüne Schlüsseltechnologien: Hybridantrieb (Seltene Erden) Katalysator (Platin, Palladium) Photovoltaik (Indium, Gallium) Brennstoffzelle (Platin, PGM s) Quelle: Angerer et al Die Produkt- und Technologievielfalt in unserem Alltag 32
33 Und jetzt? Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Friedberg, 26. Januar 2011 Dr. Simon Meissner Lehrstuhl für Ressourcenstrategie und Wissenschaftszentrum Umwelt (WZU) Universität Augsburg 33
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