Totale Erschöpfung: Wenn Familienarbeit krank macht Müttergenesungswerk stellt Jahresauswertung 2015 vor
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- Marcus Pohl
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1 Pressemitteilung Totale Erschöpfung: Wenn Familienarbeit krank macht Müttergenesungswerk stellt Jahresauswertung 2015 vor Berlin, 15. Juni Prozent aller Mütter, die 2015 an einer Kurmaßnahme in einer vom Müttergenesungswerk (MGW) anerkannten Klinik teilnahmen, litten an einem Erschöpfungssyndrom bis hin zum Burn-out. Dies ist ein Anstieg um 3 Prozent. Auch bei Vätern dominierten diese Gesundheitsstörungen mit fast 70 Prozent. Trotz noch geringer Teilnehmerzahlen verzeichnet das MGW bei Männern eine stetig wachsende Nachfrage: 2015 wuchs der Anteil an Vätern in Kurmaßnahmen um 24 Prozent. Rund 70 Prozent aller Pflegebedürftigen werden Zuhause gepflegt, hauptsächlich von Frauen. Ein Drittel der Pflegenden erkrankt jedoch aufgrund der zusätzlichen Belastungen selbst. Fachleute, aber auch Pflegende wissen nicht, dass sie einen gesetzlichen Anspruch auf eine Kurmaßnahme zur Vorsorge oder Rehabilitation haben. So das Fazit der diesjährigen Auswertung der Sozialdaten, die das MGW jährlich in seinen Einrichtungen erhebt. Erschreckend ist die stetig wachsende Zahl von Erschöpfungszuständen inzwischen kommen 87 Prozent aller Mütter mit dieser Indikation in die Klinik, sagt die Kuratoriumsvorsitzende Dagmar Ziegler, MdB. Mütter und Väter leiden gleichermaßen besonders stark unter ständigem Zeitdruck, bedingt durch Doppel- und Dreifachbelastung. Das traditionelle Rollenmodell mit dem Mann als Haupt- und Vollzeitverdiener stellt allerdings für Väter eine extreme Herausforderung dar. Nahezu 60 Prozent nennt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Belastung. Trotz ihrer Probleme durch den Beruf arbeiten 52 Prozent der befragten Väter über 40 Stunden und mehr pro Woche. Wenn sie dazu noch familienbezogene Aufgaben wahrnehmen, kommen auch Männer an ihre Grenzen und werden krank, so Ziegler weiter. Anne Schilling, Geschäftsführerin des MGW ergänzt: Der Gesundheitszustand von Frauen mittleren Alters ist auffallend schlecht. Bei dieser Altersgruppe gibt es besonders hohe psychosoziale Belastungen durch Haus- und Familienarbeit. Gerade in Bezug auf pflegende Frauen besteht dringend Handlungsbedarf, denn diese Frauen befinden sich in einer Sandwich-Position. Wir wissen, dass bereits heute ein Viertel aller Mütter Angehörige pflegen und wir wissen auch, dass rund ein Drittel derjenigen, die pflegen, selbst aufgrund der zusätzlichen Belastungen erkranken. Daher bieten die fünf Mütterkliniken, die unter dem Dach des MGW arbeiten, Schwerpunktmaßnahmen für pflegende Frauen an. Seit 2012 gibt es mit dem Pflegeneuausrichtungsgesetz auch einen gesetzlichen Anspruch für alle pflegenden Frauen und Männer. Dies ist leider weder bei den Betroffenen, noch bei Expertinnen und Experten richtig bekannt. Die Kuratoriumsvorsitzende betont den unterschiedlichen Handlungsbedarf bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen für Mütter, Väter und Pflegende Die Praxiserfahrungen zeigen, dass das Müttergenesungswerk weiter gefordert ist, die Menschen, die Sorgearbeit in der Familie leisten, differenziert in den Blick zu nehmen und entsprechend dem Stiftungsauftrag konkret zu unterstützen. 1/2
2 Das Müttergenesungswerk bietet seit seiner Gründung Kurmaßnahmen für Mütter mit besonderer mütter- und frauenspezifischer Qualität. Mit Bildung der Zustiftung Sorgearbeit 2013 wurde dieser nachhaltig wirkende, bundesweit einzigartige Konzeptansatz auch auf Kurmaßnahmen für Väter und für pflegende Angehörige übertragen. 16 von 76 Kliniken setzen bereits dieses bundesweit einzigartige väterspezifische Konzept des MGW um. Kontakt: Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk Bettina Müller Leitung Kommunikation und Fundraising Bergstraße Berlin Tel.: Die Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk (MGW) wurde 1950 von Elly Heuss-Knapp, der Frau des ersten Bundespräsidenten, gegründet. Ziel der gemeinnützigen Stiftung ist die Gesunderhaltung von Müttern. Bundesweit stehen Beratungsstellen für Fragen rund um die Kurmaßnahmen zur Verfügung. In 76 vom Müttergenesungswerk anerkannten Einrichtungen werden Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Mütter sowie für Mütter mit Kindern durchgeführt. Unter dem Dach des MGW arbeiten fünf Wohlfahrtsverbände bzw. deren Arbeitsgemeinschaften zusammen (AWO, DRK, EVA, KAG, Parität). Die Stiftung steht unter der Schirmherrschaft der Frau an der Seite des Bundespräsidenten, Daniela Schadt. Die Arbeit des Müttergenesungswerks beruht auf Spenden. Spendenkonto - IBAN: DE BIC BFSWDE33MUE 2/2
3 1 Jahrespressekonferenz Juni 2016 MGW-Sozialreport: Aktuelle Entwicklungen und Handlungsfelder
4 2 Gliederung Das Müttergenesungswerk Seite 3 5 Überblick 2015 Seite 6 7 MGW-Sozialreport 2015 Seite 8 Ausblick: Handlungsfelder Seite 22 Impressum / Kontaktdaten Seite 28
5 3 Das Müttergenesungswerk 1950 gegründet als gemeinnützige Stiftung und Spendenorganisation Ziel: Gesunderhaltung von Müttern sowie Vätern und pflegenden Angehörigen Einzige Organisation weltweit, die sich mit Kurmaßnahmen für die Gesundheit von Müttern einsetzt (Be)Handlungskonzept: Therapeutische Kette => Vorsorge, Kurmaßnahme, Nachsorge 76 Kur-Einrichtungen derzeit (5 reine Mütter-, 71 Mutter-Kind-Kliniken) Vielfalt von Schwerpunktmaßnahmen auch für Väter und pflegende Angehörige Bundesweit Beratungsstellen für Mütter und Väter Unter dem Dach des MGW arbeiten die fünf Wohlfahrtsverbände für die Müttergesundheit
6 4 Stiftungsaufgaben Gesundheit von Müttern: Mütter- und Mutter-Kind- Kurmaßnahmen Information, Aufklärungsarbeit und Politische Arbeit für Mütter, indem es krankmachende Lebensbedingungen von Müttern öffentlich macht, sie thematisiert und sich für Rahmenbedingungen für Kurmaßnahmen ( 24, 41 SGB V) einsetzt. Spenden sammeln: Das MGW sammelt ganzjährig Spenden, z. B. rund um den Muttertag durch Straßenund Haussammlungen, z. B. für gesetzlichen Eigenanteil, Taschengeld oder Ausstattung. Mit der Zustiftung Sorgearbeit (2013) wurde die Arbeit der Stiftung ausgeweitet auf Väter und pflegende Angehörige für die spezifische Kurmaßnahmen angeboten werden.
7 5 Gemeinnützig und qualitätsbewusst Therapeutische Kette Das Konzept der Therapeutischen Kette im MGW ist deutschlandweit einzigartig. Es umfasst die vorbereitende Beratung, die stationäre Vorsorge oder Rehabilitation in den anerkannten Mütter- und Mutter-Kind-Kliniken sowie Angebote der Nachsorge MGW-Qualitätssiegel und Prüfkennzeichen MGW-Qualitätskriterien für Mütter/Mutter-Kind (z.b. Genderspezifik, Ganzheitlicher Ansatz, feste Anreisegruppen als therapeutisches Mittel) Ergänzende Väterspezifische Qualitätskriterien und für pflegende Frauen und Männer Alle Qualitätskriterien gelten für die vom MGW anerkannten Kliniken zusätzlich zu den gesetzlichen Bestimmungen
8 6 Überblick: Leistung der Krankenkassen Unterstützung der Politik Seit 1989 im SGB V verankert kontinuierlich begleitet von der Politik GKV-Ausgaben* * Anteil an Gesamtausgaben Ablehnung s-quote Anzahl der Mütter in Kurmaßnahm en Anzahl der Kinder in Kurmaßnahm en 2002 rd. 386 Mio. 32% ,27% 2007 rd. 303 Mio. 28% ,20% rd. 281 Mio. 0,16% 35% Politische Unterstützung durch gesetzliche Regelungen / Richtlinien Vollfinanzierung der Maßnahmen durch Kankenkassen Kurmaßnahmen werden Pflichtleistung der KrankenkassenK Prüfbericht des Bundesrechnungshofes Entschließungsantrag Ausschüsse Gesundheit und Familie 2012 rd.324 Mio. 19% Neue Begutachtungs-Richtlinie 0,18% 2015 rd. 389 Mio. 11% * Stand Quartal 2015 vorläufige Ergebnisse; veröffentlicht
9 7 Überblick: Das MGW ,1 Millionen Mütter und Väter sind kurbedürftig! (Ifes-Studie2007) Ca Mütter wurden in rund Beratungsstellen des MGW-Verbundes kostenlos beraten Mütter und Kindern haben eine stationäre Mütter- oder Mutter-Kind- Maßnahmen in anerkannten MGW-Kliniken in Anspruch genommen (davon Frauen reine Mütter-Maßnahme) 16% aller TeilnehmerInnen haben einen Migrationshintergrund Väter nahmen an einer spezifischen Vater-Kind-Maßnahmen teil Tendenz steigend Über Mütter und ihre Kinder wurden mit Spendengeldern unterstützt, um eine Kurmaßnahme antreten zu können
10 8 MGW-Sozialreport
11 9 Kostenlose Beratungsstellen für Müttergenesung wichtig Rund 61% aller TeilnehmerInnen wohnen in Städten bis zu Einwohner Über 35% aller TeilnehmerInnen werden über Beratungsstellen auf Kurmaßnahmen aufmerksam 80,00% 70,00% 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% Mütter in Mütter-Maßnahmen Mütter in Mutter-Kind-Maßnahmen Väter in Vater-Kind-Maßnahmen 20,00% 10,00% 0,00% unter EinwohnerInnen unter EinwohnerInnen oder mehr EinwohnerInnen
12 10 Antragsverfahren - Überblick Im Gesamtbild zeigt sich seit einiger Zeit eine niedrige Ablehnungsquote. Beim Vergleich Mütter-Väter zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede (11% bei Müttern, aber 17% bei Vätern). Gesamt: Mütter-Väter: 80% 80% 70% 70% 60% 60% 50% 50% 40% 40% 30% 30% 20% 20% 10% 10% 0% % Ablehnung Widersprüche davon erfolgr. Widersprüche Ablehnungen Widersprüche davon erfolgr. Widersprüche Mütter Väter
13 11 Entwicklung Kurmaßnahmen bei Müttern und Vätern Teilnahme Frauen bei Mütter-/Mutter-Kind-Kurmaßnahmen sind in den letzten Jahren leicht steigend, Väter in Kurmaßnahmen nehmen stark zu (Wachstum 2015: 24%) Mütter (gesamt): Väter:
14 12 Wie alt sind die Mütter und Väter? Rund 80% der Mütter in Mutter-Kind-Maßnahmen sind zwischen Jahren. 80% der Mütter in reinen Mütter-Maßnahmen sind durchschnittlich 10 Jahre älter, ebenso Väter in Vater-Kind-Maßnahmen. 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% Mütter in Mütter-Maßnahmen Mütter in Mutter-Kind-Maßnahmen Väter in Vater-Kind-Maßnahmen 20,00% 10,00% 0,00% unter 25 Jahre Jahre Jahre Jahre über 56
15 13 Welches Familienmodell wird gelebt? Über 60% aller TeilnehmerInnen sind verheiratet. Dennoch: Rund 31 % sind alleinerziehend. Dies gilt auch für Väter. Im Bundesdurchschnitt sind nur 23 %, davon 90 % Frauen alleinerziehend. (Quelle: Stat. Bundesamt, 2012) Familienstand: 80,00% 70,00% 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% 20,00% 10,00% Mütter in Mütter-Maßnahmen Mütter in Mutter-Kind-Maßnahmen Väter in Vater-Kind-Maßnahmen davon alleinerziehend: 40,00% 35,00% 30,00% 25,00% 20,00% 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% ledig verheiratet geschieden verwitwet 0,00% Mütter in Mütter- Maßnahmen Mütter in Mutter-Kind- Maßnahmen Väter in Vater-Kind- Maßnahmen Bundesdurchschnitt
16 14 Wie viele Kinder gibt es pro Familie? Jeweils rund 40% aller Familien haben entweder ein oder zwei Kinder (+/- 18 J.) 50,00% 45,00% 40,00% 35,00% 30,00% 25,00% 20,00% Mütter in Mütter-Maßnahmen Mütter in Mutter-Kind-Maßnahmen Väter in Vater-Kind-Maßnahmen 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% 1 Kind 2 Kinder 3 Kinder >= 4 Kinder
17 15 Wer arbeitet Vollzeit, wer Teilzeit? 19% der Mütter arbeiten Vollzeit - ebenso 67% der Väter. Über 50% der Frauen gehen einer Teilzeit-Beschäftigung nach, ebenso 10% Väter. Bundesdurchschnitt: Vollzeit: Mütter 31 %, Väter: 95 %. Teilzeit: Mütter: 69%, Väter: 6 % (Quelle: Stat. Bundesamt, 2012) 80,00% 70,00% 60,00% 50,00% 40,00% 30,00% Mütter in Mütter-Maßnahmen Mütter in Mutter-Kind-Maßnahmen Väter in Vater-Kind-Maßnahmen 20,00% 10,00% 0,00% Vollzeit erwerbstätig Teilzeit erwerbstätig geringfügig beschäftigt
18 16 Wer verdient wieviel? Haushaltsnettoeinkommen: Rund ein Fünftel aller KurteilnehmerInnen muss mit weniger als Euro/Monat auskommen (Min. 2-3 Personen Haushalt). Hauptverdiener ist nach wie vor der Mann. Einkommensstruktur: HauptverdienerIn: 80,00% 35% 70,00% 30% 60,00% Mütter in Mütter-Maßnahmen 25% 50,00% Mütter in Mutter-Kind-Maßnahmen 20% 40,00% Väter in Vater-Kind-Maßnahmen 15% 30,00% 10% 20,00% 5% 10,00% 0% Niedriges Einkommen (bis 1.500) Mittleres Einkommen (bis 2.500) Hohes Einkommen (bis 3.500) 0,00% Sie selbst Ihr Partner/ Ihre Partnerin Sie und Ihr Partner/ Ihre Partnerin gleichermaßen
19 17 Was belastet Mütter und Väter? Mütter und Väter haben zum Teil ähnliche Belastungen: sie leiden gleichermaßen unter Zeitdruck und der Unvereinbarkeit von Familie und Beruf. Unterschiede ergeben sich z. B. bei der beruflichen Belastung, der mangelnden Anerkennung und der fehlenden Unterstützung. berufliche Belastung keine Unterstützung vom Umfeld mangelnde Anerkennung finanzielle Probleme ständiger Zeitdruck Probleme, Kinder und Beruf zu vereinbaren Eheprobleme bzw. Probleme mit dem Partner/ der Partnerin Erziehungsschwierigkeiten 0,00% 10,00% 20,00% 30,00% 40,00% 50,00% 60,00% 70,00% 80,00% Mütter in Mütter-Maßnahmen Mütter in Mutter-Kind-Maßnahmen Väter in Vater-Kind-Maßnahmen
20 18 Unter welchen gesundheitlichen Störungen leiden Mütter und Väter? Väter und Mütter leiden vor allem unter starker Erschöpfung bis hin zum Burn-out. starke Erschöpfung Stimmungsschwankungen Gereiztheit Schlafstörungen Kopfschmerzen Atemwegsbeschwerden Konzentrationsschwierigkeiten Rückenbeschwerden 0,00% 10,00% 20,00% 30,00% 40,00% 50,00% 60,00% 70,00% 80,00% Mütter in Mütter-Maßnahmen Mütter in Mutter-Kind-Maßnahmen Väter in Vater-Kind-Maßnahmen
21 19 Erkrankungen von Müttern und Vätern Aufnahmeindikationen gemäß ICD 10 Schlüssel F (Psychische Störungen) z.b. Erschöpfungszustände bis zum Burn-Out, Angstzustände, Schlafstörungen; depressive Episoden, akute Belastungsreaktionen 69% 87% M M (Muskel-Skelett) z. B. Rückenschmerzen, Arthrose, Bandscheibenschäden, Osteoporose, Gelenkbeschwerden 33% 41% J (Atemwege) (Atemwege) z.b. Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung, Infektanfälligkeit, Asthma 10% 9% E (Stoffwechsel) z.b. Adipositas, Untergewicht, Diabetes 9% 12% L (Haut) z.b. Neurodermitis, Schuppenflechte, Allergien 4% 5% I (Kreislauf) I (Kreislauf) z. B. Bluthochdruck, rheumatische Herzkrankheiten, Venenleiden 5% 12% Mütter Väter
22 20 Pflegende Angehörige - Daten und Fakten 2,5 Millionen Pflegebedürftige gesamt, 70% werden Zuhause versorgt Jede/r Vierte pflegt allein (Studie TKK, 2014) Mehr Frauen als Männer pflegen Frauen und Männer gehen mit Belastungen anders um Zusätzliche Pflegeaufgaben haben Auswirkungen auf das eigene Wohlbefinden Eigene Bedürfnisse verursachen schlechtes Gewissen (54%) Rund ein Viertel fühlt sich unwohl bei Abgabe der Verantwortung an andere Eigene Lebenszufriedenheit leidet (36%) (alle: wir pflegen e.v. 2014) Fazit: Ein Drittel aller Pflegenden erkrankt selbst!
23 21 Pflegende Angehörige im MGW Viele Mütter pflegen Angehörige. Pflegende Frauen sind insbesondere in Mütter-Maßnahmen anzutreffen (23%). Gepflegt werden Eltern, Partner oder ein behindertes Kind. (Keine Angaben bei Vätern). 25,00% 20,00% 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% Mütter in Mütter-Maßnahmen Mütter in Mutter-Kind-Maßnahmen Bundesdurchschnitt (Männer und Frauen)
24 22 Ausblick: Handlungsfelder
25 23 Ausblick: Handlungsfeld Mütter Ständiger Zeitdruck bleibt Hauptbelastung Indikation Erschöpfungssyndrom weiter auf dem Vormarsch Hohe Bekanntheit über Mutter-Kind- Kurmaßnahmen bei ÄrztInnen (rund 25% aller Mütter erfahren über eine medizinische Beratung von Mutter-Kind-Kurmaßnahmen) Geringere Bekanntheit über reine Müttermaßnahmen bei ÄrztInnen (18%), relevant auch im Hinblick auf pflegende Frauen Mütter brauchen weiterhin politische Unterstützung: Strukturproblem Krankenkasse Noch keine bundeseinheitlichen Attestformulare (Auftrag Entschließungsantrag 2011)
26 24 Ausblick: Handlungsfeld Väter Aktuell: 16 von 76 Kliniken mit bundesweit einzigartigem väterspezifischem MGW-Prüfsiegel Hohe Steigerungsraten bei Vater-Kind- Kurmaßnahmen (+ 24%) Anteil Vater-Kind-Maßnahmen 2015: 3% Belastungen und Gesundheitsstörungen bei Müttern und Vätern verschieden Ablehnungsquote reduzieren Bekanntheit für Vater-Kind-Kurmaßnahmen stärken
27 25 Ausblick: Handlungsfeld Pflegende Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz 2012 (PNG): Kuranspruch für pflegende Angehörige Keine GKV-Daten zu Anträgen/Ausgaben Extrem geringe Zahl pflegender Frauen nach PNG aber 23% aller Mütter in Mütter-Kliniken pflegen Pflegende und MultiplikatorInnen: keine Informationen zu Kurmaßnahmen Hürde: Andere gesetzliche Grundlagen ( 23, 40, SGB V) Dringender Handlungsbedarf: Informationslage verbessern Ambulant vor stationär : Pflegende Angehörige ausnehmen
28 26 Ausblick: Handlungsfeld Beratungsstellen Über kostenlose Beratungen jährlich in rd lokalen Beratungsstellen bei WFV Wichtig: Nachsorgeprogramme zum Erhalt des Kurerfolgs Abnehmende Zahl an Beratungsstellen, weil keine Finanzierung Finanzielle Absicherung für flächendeckendes und dezentrales Beratungsangebot Gesetzliche Regelung fehlt: z.b. im SGB V 20 Präventionsgesetz, SGB VIII 16 Beratung zur Förderung der Gesundheit in Familien
29 27 Ausblick: Handlungsfeld Kliniken Über 90% Auslastung Rund KurteilnehmerInnen und Kinder pro Jahr Geschlechtsspezifische MGW-Qualitätskriterien für Mütter, Väter, Pflegende (16 Einrichtungen mit geprüftem Väterkonzept) Über 90% sind zufrieden/sehr zufrieden mit dem Erfolg der Maßnahme Tagessätze zu niedrig (durchschnittlich 75 ) Strukturproblem Krankenkasse: Entscheidung Kurantrag und Bezahlung und Zuweisung und Verhandlung Tagessatz
30 28 Weitere Informationen und Kontakt Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk Pressestelle Bettina Müller, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Bergstraße Berlin Tel: 030/ Fax: 030/ /muettergenesungswerk Quellen des Müttergenesungswerkes Die vorliegende Präsentation verwertet Daten des Müttergenesungswerkes aus dem Jahr Grundlage bildeten die jährliche Leistungsstatistik sowie die Befragung von Müttern und Vätern.
31 Statistische Auswertung Ablehnungen/Widersprüche der Beratungsstellen im Verbund des Müttergenesungswerkes 2015 für Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen nach 24 und 41 SGB V Ablehnungen/Widersprüche 1) Ablehnungen Widersprüche davon erfolgr. Widerspr. 11% v. Anträgen 73% v. Ablehn. 62% v. Widerspr. Ablehnungen/Widersprüche der Krankenkassen Krankenkassen Ablehn. (v. Anträgen) Widerspr. (von Ablehn.) erfolgr. W. (v. Widerspr.) AOK 9% 63% 60% Barmer 11% 77% 49% DAK 11% 90% 62% KKH 16% 67% 60% TK 14% 81% 69% BKK 13% 69% 70% IKK 10% 77% 62% andere 12% 62% 64% gesamt 11% 72% 63% Ablehnungsgründe ambulante Maßnahmen nicht ausgeschöpft 15% Verweis an Rentenversicherungsträger 13% keine "aktive Erziehungsphase" 6% keine medizinische Notwendigkeit 17% keine psychosoziale Belastungssituation 7% Wirtschaftlichkeitsgebot 2% kein Zusammenhang Mutter-Kind-Rolle 11% sonstige 25% keine Angaben bekannt 5% Ablehnungen/Widersprüche der Bundesländer Bundesländer Ablehn. (v. Anträgen) Widerspr. (von Ablehn.) erfolgr. W. (v. Widerspr.) Baden-Württemberg 7% 62% 74% Bayern 11% 50% 73% Berlin 18% 96% 50% Brandenburg 10% 61% 70% Bremen 28% 79% 87% Hamburg 19% 60% 52% Hessen 15% 77% 64% Mecklenburg-Vorpommern 10% 71% 50% Niedersachsen 14% 66% 69% Nordrhein-Westfalen 8% 59% 63% Rheinland-Pfalz 16% 63% 81% Saarland 23% 87% 61% Sachsen 8% 63% 52% Sachsen-Anhalt 13% 37% 66% Schleswig-Holstein 18% 60% 58% Thüringen 7% 61% 51% Jahresvergleich Ablehn./Widerspr Ablehnungen 14% v. Anträgen 13% v. Anträgen 11% v. Anträgen Widersprüche 59% v. Ablehn. 61% v. Ablehn. 73% v. Ablehn. davon erfolgr. Widerspr. 65% v. Widerspr. 65% v. Widerspr. 62% v. Widerspr. 1) Die Anträge in den Beratungsstellen sind im Vergleich zu 2014 um ca. -12% gesunken
32 Ausgaben im Gesundheitswesen Ausgaben der GKV für ausgewählte Leistungen von Jahrgang Aufwendungen der GKV insgesamt in * Aufwendungen für ambulante und stationäre Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen mit AHB und Mütter/MKKuren * Aufwendungen für Vorsorgeund Rehabilitationsleistungen für Mütter und Mütter mit Kindern * Anteil an Aufwendungen der GKV ,7% ,9% ,2% 0,32% ,2% ,3% ,6% 0,31% ,7% % ,4% 0,29% ,5% ,6% ,5% 0,27% ,4% ,5% ,1% 0,24% ,39% ,61% ,31% 0,20% ,67% ,98% ,35% 0,18% ,89% ,63% ,80% 0,18% ,01% ,99% ,67% 0,20% ,49% ,21% ,17% 0,21% ,12% ,69% ,20% 0,19% ,05% ,06% ,22% 0,16% ,05% ,59% ,13% 0,16% ,58% ,70% ,27% 0,18% ,21% ,38% % 0,19% ,68% ,61% 0,18% ,20% Stand * Zahlen laut Angabe des Bundesgesundheitsministeriums für Gesundheit endgülltige Rechnungsergebnisse 2014, veröffentlicht Qu 2015 vorläufige Ergebnisse; veröffentlicht
33 Überblick 2016 Gründung durch Elly Heuss-Knapp im Jahr 1950 Stiftungszweck Schirmherrin Träger Die Gesunderhaltung und gesundheitliche Wiederherstellung von Müttern Daniela Schadt Die fünf Wohlfahrtsverbände bzw. ihre Arbeitsgemeinschaften bilden die Trägergruppen des Deutschen Müttergenesungswerkes Arbeiterwohlfahrt Deutsches Rotes Kreuz Der Paritätische Wohlfahrtsverband Evangelischen Fachverband für Frauengesundheit e.v. (EVA) Katholische Arbeitsgemeinschaft für Müttergenesung e.v. (KAG) Geschäftsstelle Organe Berlin Kuratorium Geschäftsführung Kuratoriumsvorsitz Dagmar Ziegler, MdB Geschäftsführerin Einrichtungen Anne Schilling 5 anerkannte Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen für Mütterkuren 71 anerkannte Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen für Mutter- Kind-Kuren ca Beratungs- und Vermittlungsstellen für Vor- und Nacharbeit Die Kureinrichtungen und die Beratungs- und Vermittlungsstellen befinden sich in Trägerschaft der Wohlfahrtsverbände. Besonderheiten Therapeutische Kette aus vorbereitender Beratung und Vermittlung am Wohnort bzw. Wohnortnähe, Kuraufenthalt, Nachsorgeangebote nach der Kurmaßnahme; Spezialkuren und Schwerpunktmaßnahmen für besondere Gesundheits-/ Lebenssituationen und -problematiken von Müttern, z.b. nach einer Krebserkrankung, in Trauersituationen, bei Mehrlingsgeburten oder ADHS-Kindern Seit 2013 werden auch väterspezifische Kuren sowie Kurmaßnahmen für pflegende Angehörige angeboten 1
34 Kurinhalte Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen nach 24 und 41 SGB V; medizinische, physiotherapeutische sowie psychosoziale Therapie; frauenspezifischer und ganzheitlicher Ansatz. Finanzierung der Kuren Spenden Finanzierung der Maßnahme durch die Krankenkasse Eigenanteil von 10,- Euro pro Tag Das MGW ist eine spendenfinanzierte Organisation. Die eingeworbenen Spendenmittel werden für verschiedene Bereiche verwendet: Direkte Zuschüsse zur Kur für Familien mit geringem Haushaltsnettoeinkommen (z.b. wetterfeste Kleidung für Kinder, Fahrtkostenzuschuss, Unterstützung bei den Kurnebenkosten, Unterstützung beim gesetzlichen Eigenanteil) Beratungs- und Nachsorgeangebote Informations- und Aufklärungsarbeit der Geschäftsstelle Kontakt Elly Heuss-Knapp-Stiftung Deutsches Müttergenesungswerk Bergstraße Berlin Telefon Fax Internet Kurtelefon 030/ Spendenkonto IBAN: DE BIC: BFSWDE33MUE Stand Februar
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