Verbunden sein gemeinsam wach- sen. Chorklasse. an der IGS Gifhorn. Konzept 2015
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- Magdalena Fromm
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1 sen Verbunden sein gemeinsam wach- Chorklasse an der IGS Gifhorn Konzept 2015
2 IGS Gifhorn Chorklasse 1) Organisation / Struktur 1 Chorklassen allgemein Die Chorklasse als Pilotprojekt Organisation Auftritte und Konzerte Musiklehrer Überzeugungsarbeit 2) Curriculare Aspekte 3 Kompetenzen Bewertungsmodell 3) Unterrichtspraxis 6 Stimmbildung Mutation Ziele
3 1) Organisation / Struktur Chorklassen allgemein In Niedersachen gibt es seit 2004 Chorklassen. Diese bilden ein analoges Modell zu den häufig in der Sekundarstufe I existierenden Bläser-, Streicher- oder Orchesterklassen. Chorklassen bieten im Ge- gensatz zu Instrumentalklassen die Möglichkeit, jederzeit und auch ohne finanzielle Mittel zu musi- zieren und das eigene Körper- und Stimmbewusstsein zu erweitern. Ursprünglich wurde dieses Mo- dell für die Grundschule entwickelt, mittlerweile wird es jedoch häufig für weiterführende Schulen adaptiert. Die Chorklasse als Pilotprojekt Die IGS Gifhorn ist seit dem Schuljahr 2013/14 eine Schule im Aufbau und verfügt derzeit über einen fünften und sechsten Jahrgang. Im Schuljahr 2014/15 wurde erstmalig eine Chorklasse gestartet. Die Anmeldungen gingen weit über die Kapazität der Klasse hinaus, was zeigt, wie hoch der Bedarf an einer musikalischen Schwerpunktklasse ist. Insbesondere im Raum Gifhorn bieten viele Grundschulen Chorklassen an und viele Schülerinnen und Schüler wünschen sich eine Fortsetzung ihrer musikali- schen Ausbildung. Um dem Grundsätzen der IGS gemäß eine möglichste heterogene Klassenzusam- mensetzung zu erhalten, wurden die Schülerinnen und Schüler unabhängig ihrer vorherigen musikali- schen Erfahrungen in die Klasse gelost. Derzeit ist der Schwerpunkt Chorklasse für zwei Jahre geplant. Eine Weiterführung auf der Basis von Wahlpflichtkursen oder als Arbeitsgemeinschaft im Ganztag ist jedoch potenziell möglich und soll gegen Ende des sechsten Jahrgangs gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern besprochen wer- den. Organisation Im fünften und sechsten Jahrgang haben die Schülerinnen und Schüler regulär epochal zwei Stunden Musik in halber Klassenstärke, da der Musikunterricht mit einem anderen Fach gekoppelt ist. Dies ermöglicht es, individueller auf die Fähigkeiten der Kinder einzugehen. In der Chorklasse findet der Wechsel zwischen den beiden Lerngruppen wöchentlich rhythmisiert statt. Außerdem hat die Chor- klasse im Ganztag verpflichtend den Chor als AG. Somit kommen sie auf zwei Stunden mehr Musik pro Woche, ohne das andere Fächer gekürzt oder zusätzliche Stunden aufgebracht werden müssen. 1
4 Wenn Auftritte oder andere Ereignisse anstehen, werden zusätzlich bis zu zwei Stunden pro Woche aus den Hauptfächern genutzt. In den Musik- bzw. Chorstunden wird neues Repertoire erarbeitet, Musiktheorie mit Praxisbezug vermittelt und der allgemeine Musikunterricht - auf das Wesentliche reduziert - integriert. Auftritte und Konzerte Um den Schülerinnen und Schülern kurzfristig Ziele für ihre Arbeit zu geben, finden regelmäßig klei- nere Auftritte und einmal im Halbjahr ein großes Konzert statt. Zu den kleineren Auftritten zählen das Singen bei Veranstaltungen in der Schule (Elternabende, Einschulung, Begrüßung bei Besuchen, Tag der offenen Tür etc.), Flashmobs in der Mensa oder spontanes Singen im Schulflur. Geplant sind weiterhin kleine Auftritte in den umliegenden Grundschulen. Die Konzerte bilden den Höhepunkt der Auftritte. Das Weihnachtskonzert bietet einen guten Rah- men für die erste Auswahl von Liedern und die Aussicht auf ein eigenes Konzert motiviert die Schüle- rinnen und Schüler ungemein. Für das Sommerkonzert wird die Liedauswahl bereits spezifischer und kann auf die Fähigkeiten, Lernziele und musikalischen Vorlieben der Kinder angepasst werden. Re- gelmäßige Auftritte unabhängig von ihrer Größe und dem Rahmen sind wichtig, damit die Sänge- rinnen und Sänger Ziele vor Augen haben, auf die sie hinarbeiten und würdigt zugleich ihre Arbeit in besonderem Maße. Musiklehrer Da nicht nur in den Chorstunden gesungen werden soll, sondern möglichst täglich - wenn auch nur kurz -, ist es wichtig, dass der Chorleiter die Funktion des Tutors in der Klasse übernimmt. Dabei ist Erfahrung im Chor- bzw. Stimmbildungsbereich zwar wünschenswert, aber nicht zwingend notwendig, da unsere Fachlehrer eng zusammen arbeiten und sich regelmäßig über ihre Fortschritte, Stückauswahl, die Koordination von Auftritten und die Organisation im Allgemeinen austauschen. Überzeugungsarbeit Dadurch, dass im Raum Gifhorn bereits viele Grundschulen Chorklassen anbieten, wurde die Weiter- führung an der Sek I durchweg positiv angenommen und es musste keine Überzeugungsarbeit geleis- tet werden 2
5 Die Akzeptanz der Chorklasse unter den Kollegen, Schülern und Eltern ist sehr gut. Es hatten sich mehr als doppelt so viele Schülerinnen und Schüler beworben als Plätze zur Verfügung standen. Damit auch die Kinder, die nicht in der Chorklasse sind, in der Schule die Möglichkeit haben, zu singen, gibt es ein wöchentlich stattfindendes zusätzliches Chorangebot, an dem auch viele Chor- schüler zusätzlich teilnehmen. Die Reaktionen auf Auftritte sind positiv und werden nicht als Elitebildung, sondern als Bereiche- rung des Schulalltags empfunden. Durch die Flashmobs wird versucht, möglichst viele der anderen Schülerinnen und Schüler miteinzubinden und die Freude am Singen weiterzugeben. Die Eltern zeigen eine hohe Bereitschaft, ihre Kinder zu Auftritten zu fahren und sprechen sich unter- einander häufig ab, was sich positiv auf die Gemeinschaft der Eltern auswirkt. Dies wird durch ein Beisammensein nach den Konzerten noch verstärkt. Das Kollegium sieht die Chorklasse als Bereicherung für das Schulprofil. 2) Curriculare Aspekte Kompetenzen Im Kerncurriculum für die IGS sind die erwarteten Kompetenzen genau festge- legt. Die Chorklasse erreicht die im Arbeits- feld Singen aufgeführten Ziele in be- sonderem Maße. Auch die Arbeitsfelder Bewegung und Musikalische Gestal- tungsmittel werden durch die Chorklas- senarbeit schwerpunktmäßig gefördert. Die Integration der anderen Arbeitsfel- der ist ebenfalls möglich. Durch den Schwerpunkt im Singen ist eine Abweichung von den für die Dop- peljahrahrgänge vorgegebenen Themen 3
6 möglich und sinnvoll. Bewertungsmodell An der IGS gibt es im fünften und sechsten Jahrgang noch keine Noten, sondern Lernentwicklungsbe- richte (kurz: LEB). Diese Berichte gehen gezielt auf die einzelnen Kompetenzen der Fächer ein und bilden ein differenziertes Spektrum der Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler ab. Die Kompeten- zen sind für eine einfachere Übersicht in vier Kompetenzstufen unterteilt und werden durch einen individuellen Fließtext ergänzt. Eine schriftliche Leistungskontrolle erfolgt in diesen beiden Jahrgän- gen bisher noch nicht, weil dabei lediglich ein Kompetenzbereich abgefragt würde und der Praxisan- teil im Unterricht im Vordergrund steht. Bewertungsaspekte in der Chorklasse sind neben den Lerninhalten des Curriculums die individuelle stimmliche Entwicklung (wichtig: es erfolgt kein Vorsingen für die Bewertung, sondern jedes Kind wird anfangs in seinem Niveau abgeholt und entwickelt sich entsprechend seiner Fähigkeiten weiter), die Beteiligung an der Probe, den Übungen zur Stimmbildung und bei Auftritten und das Auswendig- lernen von Texten und Melodien. Im Bereich der Kompetenzen lassen sich den Bereichen folgende Möglichkeiten zuordnen: Musik aktiv gestalten: Lieder und Melodien richtig singen, alleine oder in der Gruppe singen, eigene Interpretation von Liedern, Erfinden eigener Strophen oder Melodien, Bewegungen zu Liedern erfin- den Musikalische Gestaltungsmittel: Musiktheoretische Kenntnisse, bewusster Umgang mit der Stimme, musikalische Formen (Lied, Kanon etc.) kennen und unterscheiden Musik in Verbindung mit anderen Medien: Zusammenhänge zwischen Melodie und Text erkennen, die Wirkung von Musik beschreiben Musik in der Gesellschaft früher und heute: Den Entstehungskontext von Liedern und ggf. ihre Ent- wicklung durch die Zeit kennen, Lieder aus verschiedenen Regionen und Epochen kennen, Funktio- nen von Musik 4
7 sen Verbunden sein gemeinsam wach- Lernentwicklungsbericht Musik Name: Klasse: Schuljahr: Halbjahr: In diesem (Halb-)Jahr wurden die folgenden Themen behandelt: Chor Instrumentale und vokale Gestaltung Aufbau und Spielweise von Bandinstrumenten Musiktheorie 5C 2014/15 1. Musik aktiv gestalten Diese Kompetenzstufe hast du jetzt erreicht: Stufe I Stufe II Stufe III Stufe IV Musik aktiv gestalten bedeutet: Lieder und Melodien in Text und Rhythmus richtig singen; grundlegende instrumentale Spieltechniken beherrschen; sachgerecht mit Instrumenten umgehen; im Klassenverband und in Kleingruppen musizieren; Melodien und Rhythmen in Noten aufschreiben und spielen; sich zur Musik bewegen; eigene Tänze oder Bewegungsspiele zur Musik erfinden und umsetzen Musikalische Gestaltungsmittel Diese Kompetenzstufe hast du jetzt erreicht: Stufe I Stufe II Stufe III Stufe IV Musikalische Gestaltungsmittel kennen und verwenden bedeutet: das Entstehen von Tönen und Klängen erklären; Instrumente nach Spielweise und Klang unterscheiden; verschiedene stimmliche und instrumentale Klänge beschreiben; Notenschriften beim Hören und Musizieren nutzen; Melodien mit Dreiklängen begleiten; musikalische Formen (Lied, Tanz) hörend erkennen und beschreiben Musik in Verbindung mit anderen Medien Diese Kompetenzstufe hast du jetzt erreicht: Stufe I Stufe II Stufe III Stufe IV Musik in Verbindung mit anderen Medien bedeutet: Verbindungen zwischen Musik und Texten (oder Musik und Bildern) in Musikstücken erkennen; das Zusammenwirken von Text und Musik in Liedern beschreiben; Musik nach oder zu Bildern oder Texten gestalten Musik in der Gesellschaft früher und heute Diese Kompetenzstufe hast du jetzt erreicht: Stufe I Stufe II Stufe III Stufe IV Musik und ihre Bedeutung in der Gesellschaft früher und heute meint: Musik verschiedener Regionen der Welt unterscheiden; Anlässe für Musik in der heutigen Gesellschaft und in früherer Zeit kennen 5
8 Mitteilungen deiner Fachlehrkraft Unterrichtspraxis Stimmbildung Die Stimmbildung findet im Rahmen der Chorprobe mit der gesamten Gruppe statt. Dies ermöglicht es dem Chorleiter, die Übungen gezielt auf die Lieder und den Gruppenklang abzustimmen. Eine In- dividualisierung der Stimmbildung erfolgt im Musikunterricht in den halben Gruppen und zu beson- deren Anlässen, zum Beispiel einem Auftritt mit Sologesang, auch in der Einzelprobe. Eng verbunden mit der Stimmbildung ist die Gehörbildung, die ebenfalls mit dem gesamten Chor stattfindet. Mutation Dadurch, dass die Chorklasse bisher nur in Jahrgang 5 besteht, sind bisher kaum Probleme mit Muta- tion aufgekommen. Den betroffenen Schülern wird nahe gelegt, trotz der ungewohnten Stimmlage weiterhin mitzumachen, wenn auch leiser. Mit Sprechstücken oder tiefen Begleitstücken versucht, darauf Rücksicht zu nehmen. Ziele Unsere Ziele nach zwei Jahren Chorklasse sind: Sicheres Nachsingen von dem individuellen Niveau der Kinder entsprechenden Melodien al- leine und in der Gruppe Zweistimmiges Singen von Liedern in der Gruppe Mehrstimmiges Singen im Kanon Sauberes Singen von Intervallen und Übungstonfolgen 6
9 Musiktheoretische Kenntnisse über die Noten im Violinschlüssel, Notenwerte, Intervalle so- wie Fachbegriffe aus den Bereichen Artikulation, Dynamik und Tempo und deren praktische Umsetzung am Lied Die Umsetzung von Bewegungsarrangements / Tanzschritten während des Singens 7
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