Rafael Sergi Festkörperphysik Freitag, 3. Juni 2016

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Rafael Sergi Festkörperphysik Freitag, 3. Juni 2016"

Transkript

1 Kurze Entstehungsgeschichte der Halbleiterphysik Ein deutscher Physiker entdeckte schon 1874, dass bestimmte Kristalle den Strom gleichrichten können. Durch das Gleichrichten des Stromes, konnte dieser in Geräten eingesetzt werden. Die Kristalle wurden als Kristalldetektoren in Radiogeräten eingesetzt. Herr Shockley entdeckten dann das ein verunreinigter Germanium Kristall sich als besserer Gleichrichter einsetzen leisen. Durch eine entsprechende Kombination von zwei Gleichrichtertypen zu einem Bauteil war Shockley nicht nur in der Lage, die elektrische Wechselstromgrösse gleichzurichten, sondern auch zu verstärken. Daraus wurde ein Transistor entwickelt dessen Namen current transfer across resistor bedeutet. So entwickelten letztlich Shockley die theoretischen Grundlagen für weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten von Bauelementen mit Halbleiterwerkstoffen wie z.b Germanium Silizium, die eine völlig neues Fachgebiet nämlich die Halbleiterphysik entstehen liess. Seite1

2 Halbleiterwerkstoffe Warum bestimmte feste Werkstoffe als Halbleiterwerkstoffe bezeichnet werden verdeutlicht die nebenstehende Tabelle. Die angegebenen Widerstandwerte gelten bei der Bezugstemperatur 20 C mit ausnahme von Germanium. Alle festen Werkstoffe können bekanntlich bezüglich ihrer elektrischen Leitfähigkeit eingeteilt werden. Diese Sind Leiter Nichtleiter und Halbleiter. Werkstoffe, die bezüglich ihrer elektrischen Leitfähigkeit zwischen den elektrischen Leitern und den Isolierwerksoffen stehen werden Halbleiter genannt. Die erläuterte Feststellung dass sich Halbleiter bezüglich ihrer Leitfähigkeit zwischen den Leitern und den Isolatoren befinde, beschreibt ihr tatsächliches Verhalten nur unzureichend. Mit dem Energiebändermodell lassen sich weitere Halbleitereigenschaften beschreiben. Energiebändermodell Seite2

3 Es war Niels Bohr der herausfand, dass die Elektronen im Atom schalenförmig angeordnet sein müssen und auf bestimmten energetisch stabilen Bahnen den Atomkern umkreisen. Aus der Chemie ist bekannt: Für die chemische Bindung sind die äußeren besetzten Schalen eines Atoms bestimmend. Dabei sind die zwei äussersten Schalen, für die Fähigkeit der Atome mit anderen Atomen eine stabile Verbindung einzugehen, besonders wichtig. Nach Bohr umkreisen die Elektronen den Atomkern nur auf Bahnen. Das heisst, im Atom befinden sich die Elektronen nur auf ganz bestimmten Energieniveaus. Um das Energienivaus anzuzeigen Energieniveauschema diesen Sachverhalt dar und zeit auch den unterschied eines Atoms zu einem Festkörper: a) In einem Atom haben die Elektronen mit größer werdendem Abstand vom Atomkern höher werdende diskrete Energieniveaus. b) In einem Festkörper können die Elektronen innerhalb eines gewissen Energiebandes (gerastert gezeichnet) Energiezustände besitzen. c) Zwischen den Linien und Energiebändern treten Bandlücken auf, in denen die Elektronen keine Energiezustände haben, das ist die Verbotene Zone. d) Bei den Festkörpern wird die Energiebandbreite mit zunehmendem Abstand vom Atomkern grösser. Ursache der Energiebänder im Festkörper besteht darin, dass zwischen den Atomen eines Festkörpers(Kristalls) Wechselwirkungen auftreten, die Seite3

4 zu einer Verbreiterung der Energiezustände (Energiebänder) führen. Das Bild verdeutlicht nun mit Hilfe des Energiebändermodells die Ursache der unterschiedlichen elektrischen Leitfähigkeit zwischen den Isolier-, Halbleiter und Leiterwerkstoffen (Metalle). In Bezug auf die elektrische Leitfähigkeit eines Werkstoffes sind die zwei Bänder wichtig. Die zwei Bänder unterscheiden sich durch das voll besetzte Valenzband und das darüber liegende nicht oder nur teilweise mit Elektronen besetzte Leitungsband. Damit die (Valenz)Elektronen vom Valenzband in das Leitungsband gehoben werden können, muss ihnen genügend Energie zugeführt werden. Da zwischen dem Valenzband und dem Leitungsband keine Energiezustände vorkommen, muss die von aussen dem Valenzelektron zugeführt werden. Diese Energie kann als elektromagnetische Strahlung, wie Wärme oder Licht sein. Diese Energie muss genug gros sein damit die Valenzelektronen die verbotene Zone(Bandlücke) überwinden. Die dafür notwendige Energie wird auch Abrennenergie genannt. Die Abtrennenergie der Valenzelektronen kann von aussen zugeführt werden, durch 1) das Anlegen einer äusseren elektrischen Spannung 2) die Aufnahme elektromagnetischen Strahlung wie Licht, 3) die Zufuhr von Wärme (Bewegung der Molekühle) Die Grösse der Abrennenergie ist also entscheidend dafür, wie ein bestimmter Werkstoff elektrisch eingruppiert werden muss. Somit werden die Werkstoffe in Halbleiter Leiter oder Isolator eingestuft. Somit kann ich die Werkstoffe neue nach unterschiedlichen Eigenschaften der Werkstoffe besser interpretieren und erklären. Die Werkstoffarten: Seite4

5 Leiterwerkstoffe : Das Valenzband und das Leitungsband überlappen sich teilweise. Hier stehen die Energiereichsten Elektronen im Valenzband auch als freie Leitungselektronen zu Verfügung und tragen so zur hohen elektrischen Leitfähigkeit der Leiterwerkstoffe bei. Isolierwerkstoffe: Der Abstand zwischen dem Valenzband und dem Leitungsband ist sehr groß. Deshalb können die Valenzelektronen nicht in das Leitungsband gelangen, oder sie können das Leitungsband nur mit sehr hohem Energieaufwand erreichen. Halbleiterwerkstoffe Der Abstand des Valenzbandes zum Leitungsband nimmt hier im Vergleich zu den Isolier und Leiterwerkstoffen eine mittlere Position ein. Der Abstand des Valenzbandes zum Leitungsband nimmt hier im vergleich zu den Isolier und Leiterwerkstoffen eine mittlere Position ein. Eigenschaften von Halbleiterwerkstoffen Ein Halbleiterwerkstoff verhält sich in der Nähe des absoluten Nullpunktes wie ein Isolierwerkstoff. Wird jedoch diesem Halbleiter und damit dem Elektronen im Valenzband Energie (z.b. Wärmeenergie, Strahlungsenergie, kinetische Energie) zugeführt, so verschieben sich die Valenzelektronen. Der Halbleiter verhält sich wie ein Leiterwerkstoff. So ist die Abtrennungsenergie ΔE bei 20 C relativ gering. Bei Silizium (SI) ΔE = 1.12eV bei Germanium (GE)Δ=0.72 ev Halbleiterwerkstoffe, die je nach Temperatur den gesamten Bereich, d.h. vom Isolier- bis zum Leiterwerkstoff abdecken können, nennt man elektronische Halbleiter. Diese elektronischen Halbleiterwerkstoffe sind für die Festkörperphysik von grundlegender Bedeutung. Kristallaufbau eines Halbleiters Seite5

6 Die Atome eines Halbleiterkristalls sind räumlich betrachtet, regelmäßig angeordnet. Das Bild zeigt ein kubisches raumzentriertes Kristallgitter eines Si Halbleiters. Jedes SI Atom hat vier benachbarte Si Atome, mit denen es eine Elektronenpaarbindung eingeht. Dieses Kristallgitter ähnelt grundsätzlich dem Gitteraufbau eines Diamanten. Da auch dieses Kristallgitter regelmässig aufgebaut ist, genügt es. wie in Bild 2 Dargestellt den Kristallaufbau nur zweidimensional darzustellen. Jedes Si-Atom ist von vier Si Nachbaratomen umgeben. Die Bindungen der Atome untereinander über die Valenzelektronen sind durch Stricke dargestellt. Für Halbleiterwerkstoffe werden Werkstoffe mir grosser Reinheit benötigt. Ein Kristall besitzt grösste Reinheit, wenn auf Fremdatom kommt. Atome höchstens ein Unter dem Begriff Fremdatome versteht man ganz allgemein die Verunreinigung in Festkörpern. Sind z. B. in einem Silizium Kristallgitter einige Si-Atome durch Arsen- Atome AS ersetzt so sagt man: Der Si Halbleiterwerkstoff ist mit AS Atomen verunreinigt. Solche Fremdatome werden in Halleiterwerkstoffen gezielt eingesetzt man nennt diesen Vorgang auch dotieren. Dadurch werden Elektrische Effekte erzielt. Durch die Hinzugabe von solchen Fremdatomen auch Störatome genannt, werden Halbleiterwerkstoffe zu elektrisch leitfähigen Werkstoffen gemacht. Seite6

7 Aus der Chemie ist bekannt, dass die chemischen Bindekräfte im Wesentlichen durch die Anzahl der Valenzelektronen bestimmt werden. So entscheidet die Anzahl der Valenzelektronen darüber, welche chemische Wertigkeit im Atom herrscht. Somit entscheidet sich wie viele Elektronen ein Atom Abgeben oder Aufnehmen kann. Die äusserste Schale eines Atoms kann maximal acht Elektronen aufnehmen sie ist dann voll besetzt. Die Bilder Oben zeigen ein Vierwertiges Atom, dass vier Valenzelektronen besitzt. Dieses Atom hat das bestreben 8 Atome aufzunehmen, es muss dazu 4 weitere Atome aufnehmen, um die Schale voll zu besetzen. In dem die Achtelektronenschale besetzt ist, sind alle Energiezustände der Elektronen, die möglich sind besetzt. Chemisch gesehen kommt es unter den Valenzelektronen unter Umständen zu einem Austausch dessen mit den Atomen so kommen die Atome auch in einen energetisch günstigen Zustand. Ein energetisch günstiger Zustand ist aber auch über eine Elektronenpaarbildung möglich. Das Bild2 zeigt ein Beispiel mit zwei Atomen, die jeweiligen vier Valenzelektrone3n der beiden Atome ist je ein Valenzelektron mit einem benachbarten Elektron eine Verbindung eingegangen. Nach diesem Modell hat dann jedes Atom 5 Valenzelektronen. Bild 3 Zeigt den Realen Fall eines Siliziumkristalls. Die Valenzelektronen gehen jeweils eine Verbindung mit jeweils einem benachbarten Elektronenverband eine Valenzverbindung ein. Die Silizium Atome sind deswegen elektrisch gesehen viel stabiler da diese nun eine Volle Valenzschale besitzen. Somit besitzt jedes Silizium Atom an der äussersten Schale 4 eigene und vier benachbarte Valenzelektronen auf der äussersten Schale, die den Nukleus umkreisen. Durch das soziale Teilen von Elektronen sind in den äusserste Schale die 8 nötigen Valenzelektronen für eine Stabile Verbindung vorhanden. Zu beachten ist hier auch die Temperatur Abhängigkeit. Wenn der Kristall erkaltet und bei 0K abgekühlt ist, wandern die Elektronen auf ein tieferes Energieniveau. Seite7

8 Leitungsmechanismus in Halbleiterwerkstoffen Bei Halbleitern sind zwei Leitungsmechanismen zu unterscheiden, die Eigenleitung und die so genannte Störstellenleitung. Wie bereits erwähnt, hängt die elektrische Eigenleitfähigkeit eines Halbleiterwerkstoffes von der Temperatur ab. Mit höherer Temperatur reissen auch mehr Elektronen Verbindungen auf wobei die Valenzelektronen immer Höhere Energie erhalten. Diese Energie kann bis die Abtrennenergie erreichen. Dadurch entstehen zwei wichtige polarisierende Ladungsträger. Die freien Elektronen und die freien Löcher. Dieses Phänomen wird aufgrund der Eigenleitfähigkeit beschrieben es lautet: Die Eigenleitfähigkeit eines Halbleiters nimmt mit steigender Temperatur stetig zu. Halbleiter, deren Leitfähigkeit auf der Eigenleitung beruht, nennt man Eigenhalbleiter. Wichtig:! Freie Elektronen Durch das erreichen der Abtrennungsenergie werden immer mehr Valenzelektronen in das Leitungsband angehoben und können sich innerhalb des Leitungsbandes quasi frei bewegen, d.h. sie sind zu frei beweglichen Leitungselektronen geworden, die die elektrische Leitfähigkeit (Eigenleitung) des Halbleiters vergrössern. Löcher Wenn ein Valenzelektron ein Atom verlässt, hinterlässt es aber auch gleichzeitig eine Lücke ein so genanntes Loch, deshalb auch Defektelektron genannt. Da das Atom ein Elektron weniger hat, ist es somit auch positiv geladen. Denn die positiv geladenen Protonen im Atomkern überwiegen von der Ladungsgrösse die Elektronen. Somit ist das Atom elektrisch gesehen nicht mehr Neutral und es ist nach aussen Elektrisch positiv geladen und wird zum träger von positiver Ladung. Die Eigenleitung eines Halbleiters basier immer AUF DEM GLEICHZEITGIEN Entstehen der negativen Ladungsträger ( freie Elektronen) und der positiven Ladungsträger (Löcher). Seite8

9 Veranschaulichung der Eigenleitung: Das Bild zeigt das Prinzip der Eigenleitung eines Halbleiters. Durch Wärmezufuhr entstehen freie Elektronen und positiv geladene Löcher. Ein entstandenes Loch kann ein anderes Valenzelektron oder vorbeikommendes freies Elektron einfangen. Dieses Elektron hinterlässt somit ein Loch. Diese Lücke wird wider von einem Elektron besetzt. Somit wandern die Löcher (positive Ladungen) entgegen der Richtung der freien Elektronen. Die Bevorzugung der Wanderungsrichtung der freien Elektronen wie auch der freien Löcher kann durch das Anlegen einer äusseren Gleichspannung bestimmt werden. Somit werden die Elektronen vom Plus Pol und die beweglichen Löcher vom Minus Po der Gleichspannungsquelle angezogen. Die Löcher können ebenfalls als freie beweglich betrachtet werden, weil sie sich letztlich wie bewegliche Ladungsträger verhalten. Werden die Elektronen von einem Loch wieder eingefangen, spricht man von Rekombination. Für die paarweise Erzeugung der Ladungsträger und Ihre Rekombination gilt: Bei einer konstanten Temperatur befindet sich die Erzeugung der paarweise Ladungsträger und ihre Rekombination immer im Gleichgewicht, d.h. die gesamte zahl der Ladungsträger bleibt konstant. In der Mess und Regelungstechnik kann die Temperaturabhängigkeit der elektrischen Leitfähigkeit von Halbleitern und die Abhängigkeit von anderen physikalischen Grössen, wie z.b. Lichtenergie technisch gezielt angewendet werden. Seite9

10 Störstellenleitung Die elektrische Leitfähigkeit eines reinen Halbleiterkristalls kann durch Fremdatome (beziehungsweise Störatome) beeinflusst werden. Dies ist der häufigste Anwendungsfall. Baut man in das Gitter von 4 Wertiges Silizium Atomen zu einem geringen Prozentsatz 5.Wertiges Fremdatome.B. Phosphor oder Arsen Atome ein, so sind von den fünf Valenzelektronen über die vier benachbarten Gitter-Atome nur vier gebunden. Somit ist jeweils ein Valenzelektron der Fremdatome übrig. Diese so freie Elektronen spendenden Atome werden Entsprechend Überschussatome oder Donatoren genannt(lat donare = geben) Baut man in das Gitter von 4-wertigen Silizium oder Germanium Atomen zu einem geringen Prozentsatz ca 1% 3 Wertiges Fremdatome (z.b. Indium, Bor Gallium) ein, so fehlt an der entsprechenden Stelle ein Elektron für eine Elektronpaarbindung mit einem Nachbargitteratom. An dieser Stelle entsteht ein Elektronenloch, dies wird auch Defektelektron genannt. Diese Fremdatome können Elektronen benachbarter Gitteratome aufnehmen, wobei dann die Elektronenlöcher zu wandern anfangen. Diese so Elektronen aufnehmenden Fremdatome werden Akzeptoren (lateinisch accipere = annehmen) genannt. Das Bild zeigt das Energiebändermodell eines Si-Halbleiterkristalls mit Phosphor Atomen als Fremdatome. Im Energiebändermodell haben solche Überschussatome bestimmte Energiezustände, die unterhalb des im Normalfall unbesetzten Leitungsbandes liegen. Da die Abtrennenergie Es der Überschusselektronen im normalen Betriebsfällen gering ist, gelangen sie sehr leicht in das Leitungsband und erhöhen damit die Leitfähigkeit. Dieser Halbleiter wird N-Halbleiter genannt. Halbleiter mit Donatoren werden als N-Halbleiter bezeichnet, weil der elektrische Strom auf den bewegten elektrisch negativ geladenen Elektronen basiert. Bild 3 zeigt das Energiebändermodell eines Silizium Halbleiters mir dreiwertigen Fremdatomen. Die ortfesten Energiezustände der Akzeptoren sind im normalerweise gefüllten Valenzband anzutreffen. Hier können die Akzeptoren von Elektronen leicht aus dem Valenzband gefüllt werden. Da bei entstehen als unmittelbare Folge im Valenzband bewegliche Löcher, d.h. Atome des Halbleiters denen Elektronen entrissen worden sind. Man spricht in diesem Fall von einem Löcherstrom mit dem der Transport positiver Ladungen gemeint ist. Halbleiter mit Akzeptoren werden als P-Halleiter bezeichnet, weil der elektrische Strom auf den beweglichen positiven Löchern im Valenzband basiert. Seite10

11 In Bezug auf die Dichte der Ladungsträger in den drei Hableitertypen gilt: Im N-Halbleiter ist die Dichte der Leitungselektronen grösser als die der Löcher. Im P-Halbleiter ist die Dichte der Löcher grösser als die der Leitungselektronen. Im Eigenhalbleiter ist die Dichte der Leitungselektronen und die Dichte der Löcher gleich goss. Im Gegensatz zum N-Leiter beruht die Leitfähigkeit im P-Leiter auf der Beweglichkeit der positiven Elektronenlöcher. Somit sind die die von den Akzeptoratomen aufgenommenen Elektronen ortsgebunden und unbeweglich. Es gibt auch Eigenhalbleiter, im N-Leiter und auch im P-Leiter freie Ladungsträger, trotzdem sind alle drei Leitertypen auch aussen hin elektrisch neutral. Physikalisch lässt sich das wie folgt erklären: Ein zunächst elektrisch neutrales Donator - Atom wird zu einem positiven Ion (auch Kation) wenn es ein überschüssiges Elektron im N-Leiter an das Leitungsband abgibt. Ein Akzeptoratom wird zu einem negativen Ion(Anion), wenn es ein Elektron im P-Leiter aufnimmt. Seite11

12 PN-Übergang Den Übergang zwischen einem P-Leiter und einem N-Leiter nennt man PN- Übergang. In der Halbleitertechnik sind die physikalischen Vorgänge bei einem PN- Übergang von sehr grosser Bedeutung. Bild 1 veranschaulicht das Zusammentreffen eines P- und N Halbleiters. Dabei wurden im Bild1 nur die Störatome gezeigt. An der Grenzfläche treffen also zwei verschiedene Kristallbereiche zusammen, der eine hat viele Leitungselektronen (negative Ladungsträger) und der andere viele Defektelektronen ( Löcher, positive Ladungsträger.)Innerhalb des PN-Überganges ist ein starkes Konzentrationgefälle an elektrischen Ladungsträgern festzustellen. Dies bewirkt(bild2), dass aus der N-Schicht Elektronen in den P- Grenzbereich diffudieren und gleichzeitig im N-Grenzbereich positive Ladungen zurücklassen. Im N-Grenzbereich entsteht also eine positive Raumladung, und im P-Grenzbereich entsteht eine negative Raumladung. In der Elektrofachkunde werden die positiven Ladungen oft als bewegliche Ladungsträger betrachtet, die eine negative Raumladung zurücklassen, wenn sie in den N-Grenzberich diffudieren. Bild 3 zeigt die Raumladungsverteilung und die Richtung der elektrischen Feldlinien in der Sperrschicht. Zwischen diesen zwei Diffusionsvorgängen stellt sich ein Gleichgewichtzustand ein, der zur Folge hat, dass keine weiteren Ladungsträger mehr diffudieren. Die entstandene positive Raumladung im N-Grenzbereich übt eine elektrische Anziehungkraft auf die negativen Leitungselektronen im P- Grenzbereich aus. SO wird verhindert, dass noch weitere Leitungselektronen in den P-Leiter diffudieren. Umgekehrt wirkt sich entsprechend die negative Raumladung im P-Grenzbereich auf die entstandenen positiven Ladungen aus. Es sind also generell festzustellen: An der Grenzfläche eines PN Überganges entsteht eine positive und eine Negative Raumladung. Somit ist verständlich warum in diesen beiden Grenzbereichen (PN Grenzschicht, auch Sperrschicht genannt ) die Zahl der freien Ladungsträger rapide abnimmt. In der PN-Grenzschicht gibt es weniger freie Ladungsträger, und deshalb stellt diese PN-Grenzschicht einen grossen Widerstand für den elektrischen Strom dar. Unter dem Einfluss einer angelegten Spannung verändert sich allerdings der Widerstand der PN-Grenzschicht. An den Kontaktstellen eines PN- Leiters, wie in Bild 1 dargestellt, wird eine Spannung angelegt. Der Pluspol wir dann den N-Leiter und der Minus Pol an den P-Leiter angelegt. Daraus Resultiert eigenvergrösserung der Dicke der Sperrschicht. Somit steigt der Widerstand der Diode. Seite12

13 Legt man positive Spannung an den P Leiter und eine negative Spannung an den N Leiter so verkleinert sich die Sperrschicht. Wenn die Sperrschicht abgebaut wird der Widerstand der Diode klein und diese Leitet den Strom. Zusammengefasst gilt: Wird der PN-Leiter in Sperrichtung gepolt vergrössert sich der Widerstand der Sperrschicht und es fliesst kein elektrischer Strom. Wird der PN Leiter in Druchlassrichtung gepolt verringert sich der Widerstand der Sperrschicht und es fliesst ein Strom. Ein Bauelement mit einem solchen PN-Übergang hat damit einen mit einer Spannung steuerbaren Widerstand und somit auch eine Stromrichterwirkung. Dies aufgrund der Strom nur in eine Richtung durchgelassen wird. Ein PN- Übergang kann damit als eine Halbleiterdiode eingesetzt werden. Seite13

14 Bauelemente mit Halbleiterwerkstoffen Aufbau und Wirkungsweise einer Halbleierdiode Bild 1 zeigt bereits eine Gleichrichterdiode, die einen PN-Übergang hat. An den jeweiligen Enden des P- und N-Halbleiters befinden sich die metallischen Kontaktanschlüsse für den Anwendungsfall. Als Schaltzeichen für Halbleiterbauelemente ist die Diode festgelegt. Bild 3 zeigt as Schaltzeichen einer Halbeiterdiode. Die Anschlussstelle der P-Schicht wird als Anode (A) und die der N-Schicht als Kathode (K) bezeichnet. Bild 4 enthält eine Schaltung, mit der die Stromspannungskennline einer Diode experimentell ermittelt werden kann. Daraus resultiert die Strom Spannungskennlinie einer Si und einer Germanium Diode. Auffallend sind die zwei Bereiche, nämlich der Durchlassbereich und der Sperrbereich. Der Durchlassbereich: Ein kontinuierliches Erhöhen der Spannung in Druchlassrichtung zeigt, das bei der Silizium Diode der Strom IF ab UF =0.7 V sehr stark ansteigt, bei der Germanium Diode der Anfang vom Vorwärtstrom IF früher und steiler verläuft. Die Spannung, bei der die Stromstärke, IF plötzlich ansteigt, heisst Schwellenspannung oder Schleusenspannung. Sperrbereich: Es ist zu erkennen, dass bei umgekehrter Polung, d.h. Plus-Pol der Spannungsquelle an Kathode und Minus-Pol an Anode, und kontinuierliche Erhöhung der Spannung, die Silizium Diode viel besser, d.h. in einem grösseren Bereich, sperrt als die Germanium Diode. Die so angelegte Spannung wird Rückwertsspannung oder Sperrspannung genannt. Seite14

Elektrizitätsleitung in Halbleitern

Elektrizitätsleitung in Halbleitern Elektrizitätsleitung in Halbleitern Halbleiter sind chemische Elemente, die elektrischen Strom schlecht leiten. Germanium, Silicium und Selen sind die technisch wichtigsten Halbleiterelemente; aber auch

Mehr

Originaldokument enthält an dieser Stelle eine Grafik! Original document contains a graphic at this position!

Originaldokument enthält an dieser Stelle eine Grafik! Original document contains a graphic at this position! FUNKTIONSWEISE Thema : HALBLEITERDIODEN Die Eigenschaften des PN-Überganges werden in Halbleiterdioden genutzt. Die p- und n- Schicht befinden sich einem verschlossenen Gehäuse mit zwei Anschlussbeinen.

Mehr

Freie Elektronen bilden ein Elektronengas. Feste positive Aluminiumionen. Abb. 1.1: Metallbindung: Feste Atomrümpfe und freie Valenzelektronen

Freie Elektronen bilden ein Elektronengas. Feste positive Aluminiumionen. Abb. 1.1: Metallbindung: Feste Atomrümpfe und freie Valenzelektronen 1 Grundlagen 1.1 Leiter Nichtleiter Halbleiter 1.1.1 Leiter Leiter sind generell Stoffe, die die Eigenschaft haben verschiedene arten weiterzuleiten. Im Folgenden steht dabei die Leitfähigkeit des elektrischen

Mehr

1 Leitfähigkeit in Festkörpern

1 Leitfähigkeit in Festkörpern 1 Leitfähigkeit in Festkörpern Elektrische Leitfähigkeit ist eine physikalische Größe, die die Fähigkeit eines Stoffes angibt, elektrischen Strom zu leiten. Bändermodell Die Leitfähigkeit verschiedener

Mehr

Halbleiter. Das Herz unserer multimedialen Welt. Bastian Inselmann - LK Physik

Halbleiter. Das Herz unserer multimedialen Welt. Bastian Inselmann - LK Physik Halbleiter Das Herz unserer multimedialen Welt Inhalt Bisherig Bekanntes Das Bändermodell Halbleiter und ihre Eigenschaften Dotierung Anwendungsbeispiel: Funktion der Diode Bisher Bekanntes: Leiter Isolatoren

Mehr

Mikroprozessor - und Chiptechnologie

Mikroprozessor - und Chiptechnologie Mikroprozessor - und Chiptechnologie I 1 1 Halbleiterfunktionen 2 8 Halbleiterbauelemente 8 Halbleiterbauelemente 8.1 Grundlagen 8.2 Dioden 8.3 Transistoren 8.4 Einfache Grundschaltungen Als halbleitend

Mehr

Die Silizium - Solarzelle

Die Silizium - Solarzelle Die Silizium - Solarzelle 1. Prinzip einer Solarzelle Die einer Solarzelle besteht darin, Lichtenergie in elektrische Energie umzuwandeln. Die entscheidende Rolle bei diesem Vorgang spielen Elektronen

Mehr

3. Halbleiter und Elektronik

3. Halbleiter und Elektronik 3. Halbleiter und Elektronik Halbleiter sind Stoe, welche die Eigenschaften von Leitern sowie Nichtleitern miteinander vereinen. Prinzipiell sind die Elektronen in einem Kristallgitter fest eingebunden

Mehr

Mikroprozessor - und Chiptechnologie

Mikroprozessor - und Chiptechnologie Mikroprozessor - und Chiptechnologie I 1 1 Halbleiterfunktionen 2 8 Halbleiterbauelemente 8 Halbleiterbauelemente 8.1 Grundlagen 8.2 Dioden 8.3 Transistoren 8.4 Einfache Grundschaltungen Als halbleitend

Mehr

Grundlagen zum Versuch Aufbau einer Messkette für den Nachweis kleinster Ladungsmengen

Grundlagen zum Versuch Aufbau einer Messkette für den Nachweis kleinster Ladungsmengen Grundlagen zum Versuch Aufbau einer Messkette für den Nachweis kleinster Ladungsmengen III.1 Halbleiter: Einzelne Atome eines chemischen Elements besitzen nach dem Bohrschen Atommodell einen positiv geladenen

Mehr

Halbleiter, Dioden. wyrs, Halbleiter, 1

Halbleiter, Dioden. wyrs, Halbleiter, 1 Halbleiter, Dioden Halbleiter, 1 Inhaltsverzeichnis Aufbau & physikalische Eigenschaften von Halbleitern Veränderung der Eigenschaften mittels Dotierung Vorgänge am Übergang von dotierten Materialen Verhalten

Mehr

E 2 Temperaturabhängigkeit elektrischer Widerstände

E 2 Temperaturabhängigkeit elektrischer Widerstände E 2 Temperaturabhängigkeit elektrischer Widerstände 1. Aufgaben 1. Für die Stoffe - Metall (Kupfer) - Legierung (Konstantan) - Halbleiter (Silizium, Galliumarsenid) ist die Temperaturabhängigkeit des elektr.

Mehr

6/2 Halbleiter Ganz wichtige Bauteile

6/2 Halbleiter Ganz wichtige Bauteile Elektronik 6/2 Seite 1 6/2 Halbleiter Ganz wichtige Bauteile Erforderlicher Wissensstand der Schüler Begriffe: Widerstand, Temperatur, elektrisches Feld, Ionen, Isolator Lernziele der Unterrichtssequenz

Mehr

Geschichte der Halbleitertechnik

Geschichte der Halbleitertechnik Geschichte der Halbleitertechnik Die Geschichte der Halbleitertechnik beginnt im Jahr 1823 als ein Mann namens v. J. J. Berzellus das Silizium entdeckte. Silizium ist heute das bestimmende Halbleitermaterial

Mehr

Spezifischer Widerstand fester Körper. Leiter Halbleiter Isolatoren. Kupferoxid

Spezifischer Widerstand fester Körper. Leiter Halbleiter Isolatoren. Kupferoxid R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 1 26.11.2013 Halbleiter Widerstandsbestimmung durch Strom - Spannungsmessung Versuch: Widerstandsbestimmung durch Strom und Spannungsmessung. 1. Leiter : Wendel

Mehr

= e kt. 2. Halbleiter-Bauelemente. 2.1 Reine und dotierte Halbleiter 2.2 der pn-übergang 2.3 Die Diode 2.4 Schaltungen mit Dioden

= e kt. 2. Halbleiter-Bauelemente. 2.1 Reine und dotierte Halbleiter 2.2 der pn-übergang 2.3 Die Diode 2.4 Schaltungen mit Dioden 2. Halbleiter-Bauelemente 2.1 Reine und dotierte Halbleiter 2.2 der pn-übergang 2.3 Die Diode 2.4 Schaltungen mit Dioden Zu 2.1: Fermi-Energie Fermi-Energie E F : das am absoluten Nullpunkt oberste besetzte

Mehr

-Dioden- -Strom- und Spannungsmessung bei einer Halbleiterdiode-

-Dioden- -Strom- und Spannungsmessung bei einer Halbleiterdiode- -Dioden- Dioden sind Bauelemente, durch die der Strom nur in eine Richtung fliessen kann. Sie werden daher häufig in Gleichrichterschaltungen eingesetzt. Die Bezeichnung Diode ist aus der griechischen

Mehr

15. Vom Atom zum Festkörper

15. Vom Atom zum Festkörper 15. Vom Atom zum Festkörper 15.1 Das Bohr sche Atommodell 15.2 Quantenmechanische Atommodell 15.2.1 Die Hauptquantenzahl n 15.2.2 Die Nebenquantenzahl l 15.2.3 Die Magnetquantenzahl m l 15.2.4 Die Spinquantenzahl

Mehr

Kontakte zwischen Metallen und verschiedenen Halbleitermaterialien

Kontakte zwischen Metallen und verschiedenen Halbleitermaterialien UniversitätQOsnabrück Fachbereich Physik Dr. W. Bodenberger Kontakte zwischen Metallen und verschiedenen Halbleitermaterialien Betrachtet man die Kontakstelle zweier Metallischer Leiter mit unterschiedlichen

Mehr

Gleichstromkreis. 2.2 Messgeräte für Spannung, Stromstärke und Widerstand. Siehe Abschnitt 2.4 beim Versuch E 1 Kennlinien elektronischer Bauelemente

Gleichstromkreis. 2.2 Messgeräte für Spannung, Stromstärke und Widerstand. Siehe Abschnitt 2.4 beim Versuch E 1 Kennlinien elektronischer Bauelemente E 5 1. Aufgaben 1. Die Spannungs-Strom-Kennlinie UKl = f( I) einer Spannungsquelle ist zu ermitteln. Aus der grafischen Darstellung dieser Kennlinie sind Innenwiderstand i, Urspannung U o und Kurzschlussstrom

Mehr

Weitere Anwendungen einer Diode:

Weitere Anwendungen einer Diode: Diode Diode, elektronisches Bauteil, das Strom nur in einer Richtung durchfließen lässt. Die ersten Dioden waren Vakuumröhrendioden, die aus einer luftleeren Glasoder Stahlhülle mit zwei Elektroden (einer

Mehr

Lernaufgabe: Halbleiterdiode 1

Lernaufgabe: Halbleiterdiode 1 1 Organisation Gruppeneinteilung nach Plan / Zeit für die Bearbeitung: 60 Minuten Lernziele - Die Funktionsweise und das Schaltverhalten einiger Diodentypen angeben können - Schaltkreise mit Dioden aufbauen

Mehr

Arbeitsblatt: U-I-Kennlinien von Dioden

Arbeitsblatt: U-I-Kennlinien von Dioden Arbeitsblatt: U-I-Kennlinien von Dioden Mit dem folgenden Versuch soll die U-I-Kennlinie von Dioden (Si-Diode, Leuchtdiode, Infrarot-Diode (IR-Diode) aufgenommen werden. Aus der Kennlinie der IR-Diode

Mehr

Grundlagen der Datenverarbeitung

Grundlagen der Datenverarbeitung Grundlagen der Datenverarbeitung Bauelemente Mag. Christian Gürtler 5. Oktober 2014 Mag. Christian Gürtler Grundlagen der Datenverarbeitung 5. Oktober 2014 1 / 34 Inhaltsverzeichnis I 1 Einleitung 2 Halbleiter

Mehr

Bild 1.4 Wärmeschwingung des Kristallgitters bei T > 0K

Bild 1.4 Wärmeschwingung des Kristallgitters bei T > 0K Bild 1.2 Das ideale Silizium-Gitter (Diamantgitterstruktur). Die großen Kugeln sind die Atomrümpfe; die kleinen Kugeln stellen die Valenzelektronen dar, von denen je zwei eine Elektronenpaarbrücke zwischen

Mehr

4. Fehleranordnung und Diffusion

4. Fehleranordnung und Diffusion 4. Fehleranordnung und Diffusion 33 4. Fehleranordnung und Diffusion Annahme: dichtes, porenfreies Oxid Materialtransport nur durch Festkörperdiffusion möglich Schematisch: Mögliche Teilreaktionen:. Übergang

Mehr

Grundlagen der Rechnerarchitektur

Grundlagen der Rechnerarchitektur Grundlagen der Rechnerarchitektur [CS3100.010] Wintersemester 2014/15 Tobias Scheinert / (Heiko Falk) Institut für Eingebettete Systeme/Echtzeitsysteme Ingenieurwissenschaften und Informatik Universität

Mehr

Atom-, Molekül- und Festkörperphysik

Atom-, Molekül- und Festkörperphysik Atom-, Molekül- und Festkörperphysik für LAK, SS 2013 Peter Puschnig basierend auf Unterlagen von Prof. Ulrich Hohenester 10. Vorlesung, 27. 6. 2013 Halbleiter, Halbleiter-Bauelemente Diode, Solarzelle,

Mehr

Halbleiter und Transistoren - Prinzip und Funktionsweise

Halbleiter und Transistoren - Prinzip und Funktionsweise Halbleiter und Transistoren - Prinzip und Funktionsweise Reine Halbleitermaterialien, wie Silizium (Si) oder Germanium (Ge) sind bei Zimmertemperatur fast Isolatoren: bzw. bei sinkender Temperatur HL Isolator

Mehr

Leiter, Halbleiter, Isolatoren

Leiter, Halbleiter, Isolatoren eiter, Halbleiter, Isolatoren lektronen in Festkörpern: In einzelnem Atom: diskrete erlaubte nergieniveaus der lektronen. In Kristallgittern: Bänder erlaubter nergie: gap = Bandlücke, pot Positionen der

Mehr

1. Teil: ANALOGELEKTRONIK

1. Teil: ANALOGELEKTRONIK 1. Teil: ANALOGELEKTRONIK 1. ELEKTRISCHE EIGENSCHAFTEN DER FESTEN MATERIE 1.1. EINLEITUNG Um zu verstehen, wie Halbleiter als Bauteile der Elektronik funktionieren, ist es nützlich, sich mit dem Aufbau

Mehr

Halbleiterphysik. 1. Physikalische Definition des elektrischen Stromes

Halbleiterphysik. 1. Physikalische Definition des elektrischen Stromes Halbleiterphysik 1. Physikalische Definition des elektrischen Stromes Nach dem Bohr schen Atommodell sind Atome aus positiven und negativen Ladungsträgern aufgebaut. Die positiven Ladungsträger (Protonen)

Mehr

1 Metallisierung. 1.1 Der Metall-Halbleiter-Kontakt Kontaktierung von dotierten Halbleitern. 1.1 Der Metall-Halbleiter-Kontakt

1 Metallisierung. 1.1 Der Metall-Halbleiter-Kontakt Kontaktierung von dotierten Halbleitern. 1.1 Der Metall-Halbleiter-Kontakt 1 isierung 1.1 Der -Halbleiter-Kontakt 1.1.1 Kontaktierung von dotierten Halbleitern Nach der Herstellung der Transistoren im Siliciumsubstrat müssen diese mittels elektrischer Kontakte miteinander verbunden

Mehr

TRANSISTORKENNLINIEN 1 (TRA 1) DANIEL DOLINSKY UND JOHANNES VRANA

TRANSISTORKENNLINIEN 1 (TRA 1) DANIEL DOLINSKY UND JOHANNES VRANA TRANSISTORKENNLINIEN 1 (TRA 1) DANIEL DOLINSKY UND JOHANNES VRANA Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung... 1 2. Messverfahren... 1 3. Bemerkung zur Fehlerrechnung... 1 4. Stromverstärkungsfaktor... 2 5. Eingangskennlinie...

Mehr

Die kovalente Bindung

Die kovalente Bindung Die kovalente Bindung Atome, die keine abgeschlossene Elektronenschale besitzen, können über eine kovalente Bindung dieses Ziel erreichen. Beispiel: 4 H H + C H H C H H Die Wasserstoffatome erreichen damit

Mehr

Lufthansa B1 Lehrgang Unterrichtsmitschrift Modul M4 Electronic Fundamentals

Lufthansa B1 Lehrgang Unterrichtsmitschrift Modul M4 Electronic Fundamentals Halbleiter Halbleiter sind stark abhängig von : - der mechanischen Kraft (beeinflusst die Beweglichkeit der Ladungsträger) - der Temperatur (Zahl und Beweglichkeit der Ladungsträger) - Belichtung (Anzahl

Mehr

Grundlagen der Technischen Informatik

Grundlagen der Technischen Informatik Grundlagen der Technischen Informatik Dr. Wolfgang Koch Friedrich Schiller Universität Jena Fakultät für Mathematik und Informatik Rechnerarchitektur wolfgang.koch@uni-jena.de Inhalt Grundlagen der Techn.

Mehr

4. Dioden Der pn-übergang

4. Dioden Der pn-übergang 4.1. Der pn-übergang Die Diode ist ein Halbleiterbauelement mit zwei Anschlüssen: Eine Diode besteht aus einem Halbleiterkristall, der auf der einen Seite p- und auf der anderen Seite n-dotiert ist. Die

Mehr

Transistorkennlinien 1 (TRA 1)

Transistorkennlinien 1 (TRA 1) Physikalisches Praktikum Transistorkennlinien 1 (TRA 1) Ausarbeitung von: Manuel Staebel 2236632 Michael Wack 2234088 1. Messungen, Diagramme und Auswertungen Der Versuch TRA 1 soll uns durch das Aufstellen

Mehr

PeP Physik erfahren im Forschungs-Praktikum. Das Spektrum Spektrometrie Kontinuumstrahler Das Bohrsche Atommodell Linienstrahler Halbleiterelemente

PeP Physik erfahren im Forschungs-Praktikum. Das Spektrum Spektrometrie Kontinuumstrahler Das Bohrsche Atommodell Linienstrahler Halbleiterelemente Die Entstehung des Lichts Das Spektrum Spektrometrie Kontinuumstrahler Das Bohrsche Atommodell Linienstrahler Halbleiterelemente Das elektromagnetische Spektrum Zur Veranschaulichung Untersuchung von Spektren

Mehr

F02. Bandabstand von Germanium

F02. Bandabstand von Germanium F02 Bandabstand von Germanium Im Versuch wird der elektrische Widerstand eines Halbleiterstücks aus Germanium in Abhängigkeit von der Temperatur gemessen. Mit höherer Temperatur werden gemäß Gleichung

Mehr

5. Kennlinien elektrischer Leiter

5. Kennlinien elektrischer Leiter KL 5. Kennlinien elektrischer Leiter 5.1 Einleitung Wird an einen elektrischen Leiter eine Spannung angelegt, so fliesst ein Strom. Als Widerstand des Leiters wird der Quotient aus Spannung und Strom definiert:

Mehr

Bohrsches Atommodell

Bohrsches Atommodell Atome und ihre Bindungen Atomaufbau Im Atomkern befinden sich die Protonen (positiv geladen) und die Neutronen (neutral). P und N sind ungefähr gleich schwer und machen 99% der Atommasse aus. Um den Kern

Mehr

Google-Ergebnis für

Google-Ergebnis für Solarzellen Friedrich-Schiller-Realschule Böblingen Basiswissen Elektronik - Wissen Schaltzeichen einer Solarzelle Geschichte: Wann wurde die erste Solarzelle entwickelt? Der photovoltaische Effekt wurde

Mehr

Vorbereitung: Eigenschaften elektrischer Bauelemente

Vorbereitung: Eigenschaften elektrischer Bauelemente Vorbereitung: Eigenschaften elektrischer Bauelemente Marcel Köpke & Axel Müller 15.06.2012 Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 3 2 Aufgaben 7 2.1 Temperaturabhängigkeit............................ 7 2.2 Kennlinien....................................

Mehr

Dotierung. = gezieltes Verunreinigen des Si-Kristalls mit bestimmten Fremdatomen. n-dotierung Einbau. von Atomen mit 3 Valenzelektronen

Dotierung. = gezieltes Verunreinigen des Si-Kristalls mit bestimmten Fremdatomen. n-dotierung Einbau. von Atomen mit 3 Valenzelektronen Halbleiter Dotierung = gezieltes Verunreinigen des Si-Kristalls mit bestimmten Fremdatomen. n-dotierung Einbau von Atomen mit 5 Valenzelektronen = Donatoren Elektronengeber (P, Sb, As) p-dotierung Einbau

Mehr

2. Der Temperaturkoeffizient des spezifischen Widerstands α. Die SI-Einheit K -1 ρ = ρ

2. Der Temperaturkoeffizient des spezifischen Widerstands α. Die SI-Einheit K -1 ρ = ρ 7. Elektrische Leitfähigkeit von estkörpern 7.1 Die elektrischen Eigenschaften von Kristallen Die grundlegende Eigenschaften kennzeichnen das elektrische Verhalten von estkörpern: 1. Der spezifische Widerstand

Mehr

Halbleiterbauelemente

Halbleiterbauelemente Halbleiterbauelemente Martin Adam 9. November 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Versuchsbeschreibung 2 1.1 Ziel................................... 2 1.2 Aufgaben............................... 2 2 Vorbetrachtungen

Mehr

Kristallgitter von Metallen

Kristallgitter von Metallen R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 1 26.11.2013 I. Elektronik 10. Wiederholung wichtiger Grundsachverhalte aus der Elektrik 10.1 Leiter und Nichtleiter. 10.1.1 Metallische Leiter und Nichtleiter.

Mehr

h-bestimmung mit LEDs

h-bestimmung mit LEDs Aufbau und Funktion der 13. März 2006 Inhalt Aufbau und Funktion der 1 Aufbau und Funktion der 2 sbeschreibung Inhalt Aufbau und Funktion der 1 Aufbau und Funktion der 2 sbeschreibung Aufbau und Funktion

Mehr

Detektoren in der Kern- und Teilchenphysik Szintillationsdetektoren Ionisationsdetektoren Halbleiterdetektoren

Detektoren in der Kern- und Teilchenphysik Szintillationsdetektoren Ionisationsdetektoren Halbleiterdetektoren Wechselwirkung geladener Teilchen in Materie Physik VI Sommersemester 2008 Detektoren in der Kern- und Teilchenphysik Szintillationsdetektoren Ionisationsdetektoren Halbleiterdetektoren Szintillationsdetektoren

Mehr

Transistorgrundschaltungen

Transistorgrundschaltungen Physikalisches Anfängerpraktikum 1 Gruppe Mo-16 Wintersemester 2005/06 Julian Merkert (1229929) Jens Küchenmeister (1253810) Versuch: P1-51 Transistorgrundschaltungen - Anhang: Hintergrundinformationen

Mehr

Anleitung zum Physikpraktikum für Oberstufenlehrpersonen Kennlinien elektrischer Leiter (KL) Frühjahrssemester 2016

Anleitung zum Physikpraktikum für Oberstufenlehrpersonen Kennlinien elektrischer Leiter (KL) Frühjahrssemester 2016 Anleitung zum Physikpraktikum für Oberstufenlehrpersonen Kennlinien elektrischer Leiter (KL) Frühjahrssemester 2016 Physik-nstitut der Universität Zürich nhaltsverzeichnis 10 Kennlinien elektrischer Leiter

Mehr

h- Bestimmung mit LEDs

h- Bestimmung mit LEDs h- Bestimmung mit LEDs GFS im Fach Physik Nicolas Bellm 11. März - 12. März 2006 Der Inhalt dieses Dokuments steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html Inhaltsverzeichnis

Mehr

Physikalisches Grundpraktikum E7 Diodenkennlinie und PLANCK-Konstante

Physikalisches Grundpraktikum E7 Diodenkennlinie und PLANCK-Konstante E7 Diodenkennlinie und PLANCK-Konstante Aufgabenstellung: Bestimmen e die Schleusenspannungen verschiedenfarbiger Leuchtdioden aus den Strom- Spannungs-Kennlinien. Bestimmen e anhand der Emissionswellenlängen

Mehr

Kennlinien von Halbleiterdioden

Kennlinien von Halbleiterdioden ELS-27-1 Kennlinien von Halbleiterdioden 1 Vorbereitung Allgemeine Vorbereitung für die Versuche zur Elektrizitätslehre Bohrsches Atommodell Lit.: HAMMER 8.4.2.1-8.4.2.3 Grundlagen der Halbleiterphysik

Mehr

8. Halbleiter-Bauelemente

8. Halbleiter-Bauelemente 8. Halbleiter-Bauelemente 8.1 Reine und dotierte Halbleiter 8.2 der pn-übergang 8.3 Die Diode 8.4 Schaltungen mit Dioden 8.5 Der bipolare Transistor 8.6 Transistorschaltungen Zweidimensionale Veranschaulichung

Mehr

Physikalisches Grundpraktikum V13 PLANCKsches Wirkungsquantum & LED

Physikalisches Grundpraktikum V13 PLANCKsches Wirkungsquantum & LED Aufgabenstellung: Bestimmen e die Schleusenspannungen verschiedenfarbiger Leuchtdioden aus den Strom- Spannungs-Kennlinien. Bestimmen e anhand der Emissionswellenlängen das PLANCKsche Wirkungsquantum h.

Mehr

3 Grundlagen der Halbleitertechnik

3 Grundlagen der Halbleitertechnik 12 3 Grundlagen der Halbleitertechnik Um die Funktionsweise von Halbleitern verstehen zu können, ist ein gewisses Grundverständnis vom Aufbau der Elemente, insbesondere vom Atomaufbau erforderlich. Hierbei

Mehr

3 Grundlagen der Halbleitertechnik

3 Grundlagen der Halbleitertechnik 14 3 Grundlagen der Halbleitertechnik Um die Funktionsweise von Halbleitern verstehen zu können, ist ein gewisses Grundverständnis vom Aufbau der Elemente, insbesondere vom Atomaufbau erforderlich. Hierbei

Mehr

Grundlagen der Elektronik

Grundlagen der Elektronik Grundlagen der Elektronik Wiederholung: Elektrische Größen Die elektrische Stromstärke I in A gibt an,... wie viele Elektronen sich pro Sekunde durch den Querschnitt eines Leiters bewegen. Die elektrische

Mehr

Physikalische Grundlagen Inhalt

Physikalische Grundlagen Inhalt Physikalische Grundlagen Inhalt Das Atommodell nach Bohr Die Gleichspannung Der Gleichstrom Der Stromfluss in Metallen Der Stromfluss in Flüssigkeiten Die Elektrolyse Die Wechselspannung Der Wechselstrom

Mehr

Elektrische Leistung und Joulesche Wärme

Elektrische Leistung und Joulesche Wärme lektrische eistung und Joulesche Wärme lektrische eistung: lektrische Arbeit beim Transport der adung dq über Spannung U: dw el = dq U Wenn dies in einer Zeit dt geschieht (U = const.), so ist die eistung

Mehr

10-1. Leybold-Heraeus: Grundlagen der Elektronik Tietze-Schenk: Halbleiter-Schaltungstechnik (Springer-Verlag, 1990)

10-1. Leybold-Heraeus: Grundlagen der Elektronik Tietze-Schenk: Halbleiter-Schaltungstechnik (Springer-Verlag, 1990) 10-1 Elektronik Vorbereitung: Halbleiter und deren charakteristische Eigenschaften, einfache Halbleiterbauelemente: Heißleiter NTC, Photowiderstand LDR, Eigenleitung, Störstellenleitung, pn-übergang, Aufbau

Mehr

R. Brinkmann Seite

R. Brinkmann  Seite R. Brinkmann http://brinkmann-du.de Seite 1 26.11.2013 Einführung in die Elektronik Leiter und Nichtleiter. Metallische Leiter und Nichtleiter. Alle Werkstoffe, die in der Elektrotechnik verwendet werden

Mehr

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE PHYSIK Physikalisches Praktikum für Studierende der Ingenieurswissenschaften Universität Hamburg, Jungiusstraße 11

INSTITUT FÜR ANGEWANDTE PHYSIK Physikalisches Praktikum für Studierende der Ingenieurswissenschaften Universität Hamburg, Jungiusstraße 11 INSTITUT FÜR ANGEWANDTE PHYSIK Physikalisches Praktikum für Studierende der Ingenieurswissenschaften Universität Hamburg, Jungiusstraße 11 Halleffekt 1 Ziel Durch Messungen des Stroms und der Hallspannung

Mehr

Schaltzeichen. Schaltzeichen

Schaltzeichen. Schaltzeichen Die Eigenschaften des pn-übergangs werden in Halbleiterdioden genutzt. Halbleiterdioden bestehen aus einer p- und einer n-leitenden Schicht. Die Schichten sind in einem Gehäuse miteinander verbunden und

Mehr

14. November Silizium-Solarzelle. Gruppe 36. Simon Honc Christian Hütter

14. November Silizium-Solarzelle. Gruppe 36. Simon Honc Christian Hütter 14. November 25 Silizium-Solarzelle Gruppe 36 Simon Honc shonc@web.de Christian Hütter Christian.huetter@gmx.de 1 I. Inhaltsverzeichnis I. Inhaltsverzeichnis... 2 II. Theoretische Grundlagen... 3 1. Das

Mehr

Versuch 21. Der Transistor

Versuch 21. Der Transistor Physikalisches Praktikum Versuch 21 Der Transistor Name: Christian Köhler Datum der Durchführung: 07.02.2007 Gruppe Mitarbeiter: Henning Hansen Assistent: Jakob Walowski testiert: 3 1 Einleitung Der Transistor

Mehr

Der Transistor (Grundlagen)

Der Transistor (Grundlagen) Der Transistor (Grundlagen) Auf dem Bild sind verschiedene Transistoren zu sehen. Die Transistoren sind jeweils beschriftet. Diese Beschriftung gibt Auskunft darüber, um welchen Transistortyp es sich handelt

Mehr

Aktivierungsenergie und TK R -Wert von Halbleiterwerkstoffen

Aktivierungsenergie und TK R -Wert von Halbleiterwerkstoffen Fachbereich 1 Laborpraktikum Physikalische Messtechnik/ Werkstofftechnik Aktivierungsenergie und TK R -Wert von Halbleiterwerkstoffen Bearbeitet von Herrn M. Sc. Christof Schultz christof.schultz@htw-berlin.de

Mehr

Einführung in die Physik II für Studierende der Naturwissenschaften und Zahnheilkunde. Sommersemester 2007

Einführung in die Physik II für Studierende der Naturwissenschaften und Zahnheilkunde. Sommersemester 2007 Einführung in die Physik II für Studierende der Naturwissenschaften und Zahnheilkunde Sommersemester 2007 VL #35 am 28.06.2007 Vladimir Dyakonov Leitungsmechanismen Ladungstransport in Festkörpern Ladungsträger

Mehr

Quantenphysik. Teil 3: PRAKTISCHE AKTIVITÄTEN

Quantenphysik. Teil 3: PRAKTISCHE AKTIVITÄTEN Praktische Aktivität: Messung der Planck-Konstante mit LEDs 1 Quantenphysik Die Physik der sehr kleinen Teilchen mit großartigen Anwendungsmöglichkeiten Teil 3: PRAKTISCHE AKTIVITÄTEN Messung der Planck-Konstante

Mehr

Das Ohmsche Gesetz. Selina Malacarne Nicola Ramagnano. 1 von 15

Das Ohmsche Gesetz. Selina Malacarne Nicola Ramagnano. 1 von 15 Das Ohmsche Gesetz Selina Malacarne Nicola Ramagnano 1 von 15 21./22. März 2011 Programm Spannung, Strom und Widerstand Das Ohmsche Gesetz Widerstandsprint bestücken Funktion des Wechselblinkers 2 von

Mehr

Elektrische Leitung. Strom

Elektrische Leitung. Strom lektrische Leitung 1. Leitungsmechanismen Bändermodell 2. Ladungstransport in Festkörpern i) Temperaturabhängigkeit Leiter ii) igen- und Fremdleitung in Halbleitern iii) Stromtransport in Isolatoren iv)

Mehr

VERSUCH 8: HALBLEITER UND BIPOLAR- TRANSISTOR

VERSUCH 8: HALBLEITER UND BIPOLAR- TRANSISTOR 63 8 A Halbleitereigenschaften VERSUCH 8: HALBLEITER UND BIPOLAR- TRANSISTOR Das wichtigsten Halbleitermaterialien sind Silizium und Germanium. Sie besitzen die chemische Wertigkeit 4, d.h. es stehen in

Mehr

Halbleiter, Dioden. wyrs, Halbleiter, 1

Halbleiter, Dioden. wyrs, Halbleiter, 1 Halbleiter, Dioden Halbleiter, 1 Inhaltsverzeichnis Aufbau & physikalische Eigenschaften von Halbleitern Veränderung der Eigenschaften mittels Dotierung Vorgänge am Übergang von dotierten Materialen Verhalten

Mehr

- Grundlagen der Elektrotechnik I

- Grundlagen der Elektrotechnik I - Grundlagen der Elektrotechnik I - 1 16.0.01 1 Physikalische Grundbegriffe 1.1 Aufbau der Materie, positive und negative Ladungen Aufbau der Materie: Alle Stoffe sind aus Atomen aufgebaut, die man zunächst

Mehr

VERSUCH 7: HALBLEITEREIGENSCHAFTEN UND DIODE

VERSUCH 7: HALBLEITEREIGENSCHAFTEN UND DIODE VERSUCH 7: HALBLEITEREIGENSCHAFTEN UND DIODE 43 7 A Halbleitereigenschaften Das wichtigsten Halbleitermaterialien sind Silizium und Germanium. Sie besitzen die chemische Wertigkeit 4, d.h. es stehen in

Mehr

5. Halbleiter und P-N-Übergang

5. Halbleiter und P-N-Übergang 5. Halbleiter und P-N-Übergang Thomas Zimmer, Universität Bordeaux, Frankreich Inhaltverzeichnis Lernziele... 2 Physikalischer Hintergrund von Halbleitern... 2 Der Siliziumkristall... 2 Die Energiebänder...

Mehr

Chemie Zusammenfassung III

Chemie Zusammenfassung III Chemie Zusammenfassung III Inhaltsverzeichnis Atombau & Kernphysik... 2 Aufbau der Atome... 2 Atomkern... 2 Atomhülle... 2 Atomgrösse und Kernladung... 3 Reaktivität und Gruppen des Periodensystems...

Mehr

Die chemische Bindung

Die chemische Bindung Die chemische Bindung Die Valenz-Bond Theorie Molekülorbitale Die Bänder Theorie der Festkörper bei einer ionischen Bindung bildet bildet sich ein Dipol aus ('Übertragung von Elektronen') Eine kovalente

Mehr

Abb. 1 Solarzellen PHOTOVOLTAIK. Stefan Hartmann

Abb. 1 Solarzellen PHOTOVOLTAIK. Stefan Hartmann Abb. 1 Solarzellen PHOTOVOLTAIK Stefan Hartmann 1 Gliederung Einführung Grundlegendes zu Halbleitern Generation und Rekombination pn-übergang Zusammenfassung: Was läuft ab? Technisches 2 Einführung Abb.

Mehr

Vorbereitung zum Versuch Transistorschaltungen

Vorbereitung zum Versuch Transistorschaltungen Vorbereitung zum Versuch Transistorschaltungen Armin Burgmeier (47488) Gruppe 5 9. Dezember 2007 0 Grundlagen 0. Halbleiter Halbleiter bestehen aus Silizium- oder Germanium-Gittern und haben im allgemeinen

Mehr

Grundwissen. Physik. Jahrgangsstufe 7

Grundwissen. Physik. Jahrgangsstufe 7 Grundwissen Physik Jahrgangsstufe 7 Grundwissen Physik Jahrgangsstufe 7 Seite 1 1. Aufbau der Materie 1.1 Atome Ein Atom besteht aus dem positiv geladenen Atomkern und der negativ geladenen Atomhülle aus

Mehr

Strom und Spannungsmessung, Addition von Widerständen, Kirchhoffsche Regeln, Halbleiter, p-n-übergang, Dioden, fotovoltaischer Effekt

Strom und Spannungsmessung, Addition von Widerständen, Kirchhoffsche Regeln, Halbleiter, p-n-übergang, Dioden, fotovoltaischer Effekt Versuch 27: Solarzellen Seite 1 Aufgaben: Vorkenntnisse: Lehrinhalt: Literatur: Messung von Kurzschlussstrom und Leerlaufspannung von Solarzellen, Messung der I-U-Kennlinien von Solarzellen, Bestimmung

Mehr

PS3 - PL11. Grundlagen-Vertiefung zu Szintillationszähler und Energiespektren Version vom 29. Februar 2012

PS3 - PL11. Grundlagen-Vertiefung zu Szintillationszähler und Energiespektren Version vom 29. Februar 2012 PS3 - PL11 Grundlagen-Vertiefung zu Szintillationszähler und Energiespektren Version vom 29. Februar 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Szintillationskristall NaJ(Tl) 1 1 1 Szintillationskristall NaJ(Tl) 1 Szintillationskristall

Mehr

Waldschmidt, K.: Schaltungen der Datenverarbeitung, Teubner, 1980, ISBN

Waldschmidt, K.: Schaltungen der Datenverarbeitung, Teubner, 1980, ISBN Computersysteme 2. Grundlagen digitaler Schaltungen 2.1 Boole sche Funktionen 2.2 Darstellung Boole scher Funktionen 2.3 Funktionen mit einer Eingabevariablen 2.4 Funktionen mit zwei Eingabevariablen 2.5

Mehr

An welche Stichwörter von der letzten Vorlesung können Sie sich noch erinnern?

An welche Stichwörter von der letzten Vorlesung können Sie sich noch erinnern? An welche Stichwörter von der letzten Vorlesung können Sie sich noch erinnern? Entropieänderung f S = Sf Si = i dq T Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik: Carnot (ideale) Wärmemaschine Carnot Kältemaschine

Mehr

Stoffe, durch die Strom fließen kann, heißen Leiter. Stoffe, durch die er nicht fließen kann, nennt man Nichtleiter oder Isolatoren.

Stoffe, durch die Strom fließen kann, heißen Leiter. Stoffe, durch die er nicht fließen kann, nennt man Nichtleiter oder Isolatoren. Elektrizitätslehre 1 Ein elektrischer Strom fließt nur dann, wenn ein geschlossener Stromkreis vorliegt. Batterie Grundlagen Schaltzeichen für Netzgerät, Steckdose: Glühlampe Schalter Stoffe, durch die

Mehr

Lage des Ferminiveaus beim intrinsischen HL

Lage des Ferminiveaus beim intrinsischen HL 9.1 Lage des Ferminiveaus beim intrinsischen HL n W L W F = NL exp exp kt B kt B W V W F = p = NV exp exp kt B kt B Auflösen nach der exp-funktion: Mit Auflösen nach W F : 3 * N 2 V m h = * NL me 2W F

Mehr

5 Elektronenübergänge im Festkörper

5 Elektronenübergänge im Festkörper 5 Elektronenübergänge im Festkörper 5.1 Übersicht und Lernziele Übersicht Die Bindung in einem Molekül erfolgt durch gemeinsame Elektronenpaare, die jeweils zwei Atomen angehören (Atombindung, Elektronenpaarbindung).

Mehr

Schulversuchspraktikum 2000 bei Mag. Monika TURNWALD. Günter EIBENSTEINER Matrikelnummer 9856136 mit Christian J. ZÖPFL

Schulversuchspraktikum 2000 bei Mag. Monika TURNWALD. Günter EIBENSTEINER Matrikelnummer 9856136 mit Christian J. ZÖPFL NTL Baukasten Elektronik Die DIODE Schulversuchspraktikum 2000 bei Mag. Monika TURNWALD Günter EIBENSTEINER Matrikelnummer 9856136 mit Christian J. ZÖPFL INHALTSVERZEICHNIS 1. Lernziele (Seite 3) 2. Stoffliche

Mehr

Vorlesung 3: Elektrodynamik

Vorlesung 3: Elektrodynamik Vorlesung 3: Elektrodynamik, georg.steinbrueck@desy.de Folien/Material zur Vorlesung auf: www.desy.de/~steinbru/physikzahnmed georg.steinbrueck@desy.de 1 WS 2015/16 Der elektrische Strom Elektrodynamik:

Mehr

TU Bergakademie Freiberg Institut für Werkstofftechnik Schülerlabor science meets school Werkstoffe und Technologien in Freiberg

TU Bergakademie Freiberg Institut für Werkstofftechnik Schülerlabor science meets school Werkstoffe und Technologien in Freiberg TU Bergakademie Freiberg Institut für Werkstofftechnik Schülerlabor science meets school Werkstoffe und Technologien in Freiberg PROTOKOLL Modul: Versuch: Physikalische Eigenschaften I. VERSUCHSZIEL Die

Mehr

Wiederholung der letzten Vorlesungsstunde: Thema: Metallbindung / Salzstrukturen

Wiederholung der letzten Vorlesungsstunde: Thema: Metallbindung / Salzstrukturen Wiederholung der letzten Vorlesungsstunde: Thema: Metallbindung / Salzstrukturen Der metallische Zustand, Dichtestpackung von Kugeln, hexagonal-, kubischdichte Packung, Oktaeder-, Tetraederlücken, kubisch-innenzentrierte

Mehr

2. Grundlagen der Halbleiterphysik

2. Grundlagen der Halbleiterphysik 2.1. Kristallstruktur Kristallstruktur von lizium und Germanium: Jedes Atom hat vier gleich weit entfernte Nachbaratome ( Diamantstruktur ) 1 Atombindungen im Halbleiter und Ge besitzen eine stabile Kristallstruktur

Mehr

Institut für Physik und Werkstoffe Labor für Physik

Institut für Physik und Werkstoffe Labor für Physik Name : Fachhochschule Flensburg Institut für Physik und Werkstoffe Labor für Physik Name: Versuch-Nr: E6 Die Eigenleitung von Germanium Gliederung: Seite Das Energiebändermodell 1 Die Defektelektronen

Mehr