Herzlich Willkommen!
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- Catharina Frank
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Herzlich Willkommen!
2 Standardisierte Blut-, Harn- und Stuhluntersuchungen in der Arztpraxis (Point-of-care-Testing) Georg Endler Labors.at Sonja Meyer Ordibed GmbH
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5 Hilfe ich werde von der ÖQMED auditiert!!! Ordibed bietet: Beratung und Hilfestellung Assessment vor Ordinationen Hilfe beim Erstellen von Hygieneplänen
6 Die nächsten 40 Minuten Rechtliche Grundlagen Qualitätssicherung Welche Tests gibt es? Testprinzipien Tipps zur Durchführung Handhabung der Tests Sonja Meyer
7 Was ist Point of Care (POC) Unter Point of Care Diagnostik versteht man Testverfahren die nicht im Labor sondern (mit mobilen Geräten) direkt am Patienten durchgeführt werden können. -> Alle Analysen, die in Ordinationen durchgeführt werden.
8 Wer darf Tests durchführen?
9 Wer haftet wenn etwas passiert? Bei Angestellten haftet primär der Arbeitgeber Ausnahme: Bei Vorsatz/ grober Fahrlässigkeit kann der Arbeitgeber vom Arbeitnehmer Schadenersatz verlangen. Das gilt auch für Messfehler
10 aber Alle Diagnostika müssen CE zertifiziert sein Gerätehandbücher müssen zugänglich sein Mitarbeiter müssen geschult sein (nachweislich!) Ablaufdatum beachten Kalibrationen und Kontrollen müssen nach Herstellerangaben durchgeführt werden. Bitte unbedingt dokumentieren Wenn angeboten ist eine Teilnahme an Rundversuchen verpflichtend.
11 Rundversuche Derzeit angeboten von der Öquasta Blutzucker: 3x/Jahr 273 INR: 4x/Jahr 236
12 Weitere Vorschriften Seit Mai 2013 sind Sicherheitsabnahmesysteme verpflichtend Schutzhandschuhe müssen zur Verfügung gestellt werden.
13 Was soll am Befund stehen? Welcher Patient (Name, Vorname, Geburtsdatum) Was: Bitte nicht vergessen, Analyse, Wert und Einheit, Referenzbereich Wann: Datum & Uhrzeit Wer: Durchführende/r der Analyse
14 Was muss ich noch dokumentieren? Geräteanleitung Testanleitung Testcharge (von wann bis wann welche Charge verwendet wurde) Kontrollen (falls vorgeschrieben) Kalibration (falls erforderlich) Rundversuche (falls angeboten)
15 Qualitätskontrolle Schauen, ob das Messergebnis stimmt Kontrollen Proben mit bekannter Konzentration Rundversuche Alle Labors analysieren die selbe Probe. Der Durchschnitt hat recht. Plausibilitätskontrolle Ist das Messergebnis glaubwürdig?
16 Qualitätssicherung Schauen, dass die Messung richtig gemacht wird. Patient korrekt identifizieren. Richtige Probengewinnung z.b. nüchterner Patient, Mittelstrahlharn etc. Test entsprechend der Testanleitung durchführen Ausreichende Dokumentation Schulung der Durchführenden
17 Tests aus Kapillarblut Glukose INR (PTZ) Blutgase Blutbild
18 Tests aus venösem Blut Infektionsschnelltests CRP (bakt. Infektionen) Mononukleose Notfalltests Troponin T, Troponin I (Verdacht auf Herzinfarkt) D-Dimer (Lungenembolie) Klinische Chemie: Kreatinin, GOT, GPT, GGT, Bilirubin, Cholesterin Triglyzeride, Harnsäure
19 Harntests Harnstreifen Schwangerschaftstest (ß-HCG) Drogentests
20 Nicht sinnvolle Tests z.b. HIV im Speichel Sehr unzuverlässig, nur 2/3 der Patienten werden auch erfasst PSA Sehr ungenau Tuberkulose Antikörper Keine Aussagekraft
21 Die kapilläre Blutabnahme 1. Vorbereitung 1. Patient identifizieren 2. Handschuhe anziehen! 3. Hautdesinfektion mit einem alkoholhältigen Haut- Desinfektionsmittel. Einwirkzeit (mindestens 15 Sek.) beachten.
22 Lokalisation Idealerweise Mittel/Ringfinger der nicht dominanten (linke) Hand Seitlich der Fingerbeere (meist weniger schmerz-empfindlich) Nicht bei Hautveränderungen/Infektionen etc. punktieren.
23 2. Durchführung 1. Schutzkappe der Lanzette entfernen, mit einem deutlichen Druck anlegen und Abdrücken. 2. Ersten Blutstropfen mit Tupfer wegwischen 3. Blut entnehmen 4. Mit einem unsterilen Tupfer komprimieren, evtl. Pflaster anbieten
24 Messprinzipien von POC Tests Lateral Flow Technik Troponin, Schwangerschaftstests etc. Elektrochemische Verfahren Glukose, INR Chemische Verfahren Harnstreifen, Hämoccult
25 Testprinzip Lateral Flow Kapillarkräfte wirken auf die Flüssigkeit Goldmarkierte Antikörper binden Immobilisierte Antikörper machen die Testlinie sichtbar Quelle Wikimedia Commons
26 Beispiele Troponin T oder I Herzinfarktdiagnostik D-Dimer Ausschluss einer Thrombose B-HCG (Harn) Schwangerschaftstest Drogentests (Harn).
27 Fehlerquellen bei Lateral Flow Tests Zu wenig Probenvolumen Die Kontrolllinie ist nicht sichtbar Zu kurze oder zu lange Wartezeit Achtung die positiven Banden können wieder verschwinden Antikörper können sich auch irren Kreuzreaktionen z.b. bei Drogentests Schwache Banden Achtung auch bei negativen Proben können schwache Banden sichtbar sein -> nur eindeutige Banden als positiv beurteilen!
28 Elektrochemische Tests Testprinzip: Der Analyt wird durch ein spezifisches Enzym gespalten (z.b. Glucose- Dehydrogenase für Blutzucker). Dabei entsteht ein minimaler Gleichstrom der gemessen werden kann.
29 Beispiele Glucose INR
30 Fehlerquellen Zu hohe/niedrige Temperatur (z.b. direkt aus dem Kühlschrank) Zu geringe Probenmenge (gibt meist Fehlermeldungen) Ungeeignetes Material (Serum statt Kapillarblut) Bei Gerinnungstests: zu starkes Quetschen des Fingers
31 Chemische Tests Enzyme/Indikatoren reagieren mit dem Analyten und führen zu einer Farbänderung Voraussetzung: nur in klaren Flüssigkeiten (Serum, Plasma, Harn) durchführbar. Beispiele: Harnstreifen Reflotron-tests (Triglyzeride Cholesterin )
32 Handhabung des Harnstreifens 1. Eintauchen (1 sek.) 2. Abstreifen des überschüssigen Harns 3. Ablesen nach 1-2 Minuten 4. Dokumentieren!!!!
33 Fehlerquellen Störfaktoren Kreuzreaktionen Z.B. Vitamin C stört die Glukose und Hämoglobin-messung am Harnstreifen Vorsicht bei Blutabnahmen in EDTA Röhrchen (Kalium unrealistisch hoch).
34 Blutzucker / Glukose Interpretation (Nüchternglukose): <100 mg/dl : normal mg/dl: grenzwertig erhöht >126 mg/dl: erhöht Gefährlicher Bereich: <40 mg/dl >400 mg/dl Hypoglykämie Hyperglykämie Im Kapillarblut werden andere werte als aus der Vene gemessen. Erlaubter Schwankungsbereich bei POC Tests: 20%!
35 INR Test Gibt Verhältnis der Gerinnungszeit der Probe im Vergleich zu einem Referenzplasma an. Therapiemonitoring bei Marcoumar (Vitamin K Antagonisten) Therapeutischer Bereich unterschiedlich z.b. Venenthrombose: 2,0-3,0 Mechan. Herzklappe: 2,5-3,5 Gefährlicher Bereich: <1,6 >4 Gefahr einer Thrombose erhöhte Blutungsgefahr
36 Typische Notfalltests Troponin T oder Troponin I Wenn positiv: möglicherweise akutes kardiales Geschehen Wenn negativ: -> 2. Abnahme nach 4 Stunden, wenn auch negativ: Ein kardiales Geschehen ist unwahrscheinlich. Diagnostisches Fenster: bis zu 6 Stunden D-Dimer Wenn negativ: Lungenembolie/Venenthrombose unwahrscheinlich Wenn positiv:?
37 Typische Konstellationen Harnstreifen Leuko: +++ ; Nitrit: + ; Eiweiß: ++ Harnwegsinfekt Keton: ++ ; Glukose: +++ möglicherweise Ketoazidose bei Diabetikern, Blutzucker bestimmen Eiweiß: + Meist harmlos (Sportler etc.) manchmal aber erstes Zeichen einer Nierenerkrankung
38 Take Home Messages 1. Anleitung beachten 2. Befund dokumentieren 3. Ergebnis auf Plausibilität prüfen -> Ein Test ersetzt nicht den gesunden Menschenverstand!
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40 Danke!
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