Jahres- und Qualitätsbericht Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Vivantes Klinikum Neukölln

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1 Jahres- und Qualitätsbericht 2013 Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Vivantes Klinikum Neukölln

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3 Jahres- und Qualitätsbericht 2013 Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Vivantes Klinikum Neukölln 1

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5 Jahres- und Qualitätsbericht 2013 Inhalt Seite 1 Vorwort 5 2 Struktur und Selbstverständnis der Klinik 8 3 Patientendaten Fall- und Patientenzahlen Zuweisung, Zugangswege und Begleitung Aufenthaltsdauer Diagnosen Alter und Geschlecht Sozialdaten 16 4 Psychiatrische Institutsambulanz 19 Schwerpunktthema: 21 Stationäre Behandlung ohne Bett die Intensiv-Tagesklinik 5 Leistungen des psychiatrischen Not- und 25 Bereitschaftsdienstes in der Rettungsstelle und auf den Stationen der Klinik 6 Leistungen des psychiatrischen Konsil- und 27 Liaisondienstes für die somatischen Stationen im Klinikum Neukölln 7 Besondere Vorkommnisse Tätliche Angriffe und erhebliche Drohungen Selbstverletzungen, Suizidversuche und Suizide Brände Medikamentenverwechslungen 32 8 Zwangsmaßnahmen Unterbringungen Fixierungen Medikamentöse Zwangsbehandlungen Entweichungen 34 3

6 9 Besondere Tätigkeiten Mutter-Kind-Behandlungen Angehörigen-Visite und Angehörigen-Gruppe Behandlungskonferenzen Patientenbrief Arbeitsgruppe Migration Genesungsbegleiter Experten aus Erfahrung Therapiehund Jacco Selbsthilfegruppen Trialog in Neukölln Patientenclub und Diskothek Feste Gäste Gremienarbeit Qualitätssicherung Basisdokumentation Ereignisbezogene Dokumentationen Fort- und Weiterbildung Externe Supervision Zusammenarbeit mit niedergelassenen Psychiatern 51 und Psychotherapeuten 10.6 Arzneimittelüberwachung in der Psychiatrie (AMSP) AG Deeskalation Komplikationskonferenz Veranstaltungen Vorträge und Publikationen 56 Die Fotos auf den Seiten 18, 26, 48 und 54 zeigen im Lauf des Jahres entstandene Gemeinschaftsarbeiten aus der Keramikgruppe der Tagesklinik Emser Straße. 4

7 Jahres- und Qualitätsbericht Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, das Jahr 2013 liegt hinter uns: Ein Jahr, in dem die Klinik ihr sozialpsychiatrisches Selbstverständnis vertiefen und weiterentwickeln konnte: wir verstehen uns vorrangig als psychiatrisch / psychotherapeutische Versorger der Neuköllner Bevölkerung in enger Vernetzung und Kooperation mit dem Sozialpsychiatrischen Dienst, den Einrichtungen der Eingliederungshilfe, den niedergelassenen Nervenärzten und dem Bezirk Neukölln. Zentral ist unsere Sorge vor allem für die Schwerkranken, für diejenigen, die aus den sozialen Bezügen herausgefallen sind, die viel oder alles verloren haben, die aufgrund ihrer seelischen Erkrankung zu Verlierern geworden sind, die unangepasst und unbequem sind. Hier helfen keine standardisierten Vorgaben, nicht das Angebot von 25 Minuten-Gesprächen oder neue Medikamente: Hier hilft nur die therapeutische Beziehung, die multiprofessionelle Zusammenarbeit und die enge Kooperation aller Professionellen und der Angehörigen in- und außerhalb der Klinik. Nur so können Möglichkeiten ausgelotet und gangbare Wege gefunden werden. Dies kostet Zeit, aber die gemeinsame Anstrengung lohnt sich. Die psychiatrische Fachöffentlichkeit hatte sich vehement in die politische Diskussion eingemischt mit dem Ziel, die Inkraftsetzung des neuen Entgeltgesetzes zu verhindern. Nichts desto trotz haben wir mit dem neuen Entgeltgesetz und dem ersten Vorliegen des PEPP- Katalogs [= Pauschalisierte Entgelte in Psychiatrie und Psychosomatik] ein Abrechnungssystem vor uns, das völlig losgelöst von Inhalten und Zielen psychiatrischer Versorgung ist. Es basiert vorrangig auf Diagnosen und Verweildauern, die in der Psychiatrie keinerlei Rückschluss auf den Aufwand zulassen. Wir erleben, wie die PEPP-Gewichte zu einer zweiten Realität werden, zu einer Art eigener Psychiatrie-Währung, nach deren Höhe sich die Einkünfte einer Klinik bemessen. Entgegen ihrem Anspruch geben die PEPP-Gewichte allerdings nicht den Leistungsaufwand einer Klinik adäquat wieder. Für unsere Klinik heißt dies: Wir müssen das PEPP-System gut verstehen, müssen es nolens volens akzeptieren, unsere Leistungen so gut wie möglich dokumentieren und trotzdem dafür sorgen, dass wir weiter unsere Patienten bestmöglichst versorgen. 5

8 Dazu trägt ein weitreichendes Fortbildungsprogramm bei: Mit Unterstützung des Instituts für Fort- und Weiterbildung von Vivantes ist es im Jahr 2013 gelungen, einen zweiten Kurs in Open Dialogue Netzwerkarbeit Bedürfnisangepasster Behandlung mit Herrn Dr. Aderhold in der Klinik zu beginnen. Diesmal mit Beteiligung von Mitarbeitern des Sozialpsychiatrischen Dienstes, der Eingliederungshilfe, von psychiatrischen Pflegediensten und Mitarbeitern der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Bereits durch den ersten Kurs befindet sich die Praxis der multiprofessionellen Teamarbeit in einer stetigen Veränderung und Verbesserung. Die Psychiatrische Institutsambulanz wurde weiter ausgebaut und erhielt einen neuen Außenposten im Norden des Bezirks: In der Etage über der Tagesklinik Emser Straße wurde eine Wohnung frei; diese konnte für PIA-Sprechstunden und ambulante Therapieangebote angemietet werden. Eine enge Verflechtung, sowohl konzeptuell als auch personell, konnte mit dem Team der Tagesklinik erarbeitet werden, das in kreativer Weise Lösungen für die neue Herausforderung entwickelte. Auf der Ebene der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können wir auch wieder im Jahr 2013 in allen Berufsgruppen von erfreulicher Kontinuität profitieren. In Verbindung mit unserem Heimatstationsprinzip ist dies die Voraussetzung für den Aufbau einer kontinuierlichen, vertrauensvollen therapeutischen Beziehung zu Patienten. Das gute Arbeitsklima drückt sich auch darin aus, dass wir bei Ärzten und Krankenpflegemitarbeitern, wo in anderen Kliniken Mangel an Bewerbungen spürbar wird, über zahlreiche Spontanbewerbungen verfügen. Auf der Leitungsebene der Pflege wurde Frau Andrea Treikauskas als Nachfolgerin von Frau Koenig zur neuen Bereichspflegeleitung Psychiatrie ernannt. Ein Thema, das uns in 2013 sehr bewegt hat, ist die anhaltende Aggressivität und Gewalttätigkeit einzelner Patienten, die nicht selten zu unruhigen, mit Angst und Aggression aufgeladenen Stationsmilieus geführt hat. Wir haben im letzten Jahr unsere Bemühungen um Gewaltprävention und Deeskalation sowohl auf der patientenund mitarbeiterbezogenen als auch auf der Ebene der Stationsatmosphäre verstärkt. Ich werde im Jahr 2014 diesen Weg weiter 6

9 Jahres- und Qualitätsbericht 2013 verfolgen, weil Gewalt und Zwang die therapeutische Arbeit behindern und manchmal unmöglich zu machen drohen. In diesem Zusammenhang ist auch die im Jahr 2013 erfolgte Neufassung der gesetzlichen Bestimmungen für die Zwangsbehandlung einzuordnen. Sie war erforderlich geworden, nachdem das Bundesverfassungsgericht eine neue gesetzliche Regelung angemahnt hatte. Die Neuregelung sieht sehr enge Bedingungen für Zwangsbehandlungen vor, was im Zeitalter der universalen Gültigkeit der Menschenrechte und des vorrangigen Auftrages an alle gesellschaftlichen Institutionen, die Menschenwürde zu wahren, auch notwendig und sinnvoll ist. Wir werden das Gesetz nur in absoluten Ausnahmefällen anwenden und mit allen Mitteln versuchen, Zwangsmaßnahmen zu vermeiden. Dazu ist es erforderlich, dass eine ausreichende Anzahl qualifizierter Mitarbeiter präsent ist. Hier ist, wie beim Entgeltgesetz, die Politik gefragt: Eine gute, möglichst gewaltfreie Psychiatrie braucht Personal. An dieser Stelle möchte ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken, die auch im vergangenen Jahr mit viel Engagement und Kreativität die großen Herausforderungen einer dem einzelnen Menschen zugewandten gemeindepsychiatrischen Versorgung gemeistert haben. Ich wünsche Ihnen beim Blättern und Lesen unseres Jahresberichts viel Freude und freue mich über Rückmeldungen. Dr. Ingrid Munk 7

10 2 Struktur und Selbstverständnis der Klinik Die Klinik versteht sich als ein Knotenpunkt im Netzwerk der gemeindepsychiatrischen Versorgung des Bezirks Neukölln. Sie bietet ambulante, teilstationäre und vollstationäre Behandlungsmöglichkeiten. Wir arbeiten eng vernetzt mit den bezirklichen Gremien, dem Sozialpsychiatrischen Dienst, der kommunalen Eingliederungshilfe sowie den niedergelassenen Nervenärzten und Psychotherapeuten. Die Klinik begreift sich als Offene Psychiatrie: nach innen setzt sie das Konzept der offenen Türen um, nach außen arbeitet sie in engem Austausch mit den Bürgern und Institutionen des Bezirks. Sie bezieht die Nutzer, also die Patienten und die Angehörigen eng in ihre Arbeit ein. Besondere Berücksichtigung findet die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention mit dem Ziel der Inklusion und der Menschen- und Bürgerrechte für alle psychisch Kranken. Die Psychiatrische Klinik versteht sich als Teil der medizinischen Versorgung, die durch das Klinikum Neukölln gewährleistet wird. Sie kooperiert eng mit den somatischen Kliniken, was die psychiatrisch / psychotherapeutische Versorgung somatisch Erkrankter, die somatische Versorgung psychisch Kranker sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Psychosomatik, vor allem in Psychoonkologie und Psychokardiologie, angeht. Wir betreiben eine internationale und interkulturelle Psychiatrie: Ein Drittel der Patienten hat Migrationshintergrund. Wir legen großen Wert auf die interkulturelle Kompetenz der Mitarbeiter. In der Klinik arbeiten Beschäftigte mit 19 verschiedenen Muttersprachen. In unserer generationenübergreifenden Psychiatrie werden Adoleszente, Erwachsene, Ältere und Hochbetagte behandelt. Die Kinder psychisch Kranker finden besondere Berücksichtigung. Den Kern der Behandlung im ambulanten, teilstationären und vollstationären Bereich bildet die multiprofessionelle Komplexbehandlung, die patientenzentriert und flexibel zum Einsatz kommt. Die Klinik 8

11 Jahres- und Qualitätsbericht 2013 arbeitet mit Fachärzten, Ärzten in Weiterbildung, Krankenschwestern / -pflegern (incl. Fachkrankenschwestern / -pflegern Psychiatrie), Psychologen, Psychologen in Ausbildung, Sozialarbeitern, Ergo-, Kunst-, Gestaltungs-, Musik-, Tanz- und Physiotherapeuten. Die therapeutische Beziehung bildet die Basis der Behandlung; die Wahrung der Behandlungskontinuität ist ein wichtiges Prinzip. Die Psycho- und Soziotherapie baut auf den Stärken, Fähigkeiten und Möglichkeiten (= Ressourcen) des Patienten auf und ist auf die Förderung von Hoffnung und Selbstvertrauen orientiert (Recovery-Orientierung). Die Klinik verfügt über 170 vollstationäre Betten (6 Stationen mit 26 Betten und eine Krisenstation mit 12 Betten sowie eine Psychiatrische Institutsambulanz). Die 62 tagesklinischen Plätze verteilen sich in eine Akut-Tagesklinik mit 22 Plätzen auf dem Gelände des Haupthauses, sowie auf je 20 Plätze in den dezentralen Tageskliniken in der Riesestr. 1 in Britz und in der Emser Str. 31 in Nord-Neukölln. Wir arbeiten: Mit intensiver Einbeziehung der Angehörigen (Angehörigenvisite, Angehörigengruppe, Informationsveranstaltungen für Angehörige) In enger Kooperation mit allen an der psychosozialen Versorgung im Bezirk beteiligten Einrichtungen (Gremienarbeit, Helferkonferenzen) Unter besonderer Berücksichtigung der Milieutherapie mit Offenen Türen und nach Alter und Diagnosen gemischten Stationen In Beziehungskontinuität und mit dem Heimatstationsprinzip (jeder Patient bleibt für den gesamten Behandlungszeitraum auf seiner Station und wird auch bei einem erneuten Aufenthalt wieder auf der gleichen Station behandelt) Mit integrierter ambulanter Behandlung (stationäre und ambulante Behandlung erfolgen durch dasselbe Team) Mit jedem Patienten wird ein individueller, auf seine Person zugeschnittener Therapieplan erarbeitet. Einzel- und Gruppenpsychotherapie, Musiktherapie, Ergotherapie, Soziotherapie und psychiatrische Fachpflege sowie medikamentöse Therapie werden auf die jeweils konkrete Situation des Patienten abgestimmt. Hierzu stehen verschiedene Therapieangebote für Patienten mit schizophrenen Psychosen, Depressionen, Angsterkrankungen, Borderline-Störungen, Demenzerkrankungen und Abhängigkeitserkrankungen zur Verfügung. Auch 9

12 traumatisierte Menschen finden schnelle und umfangreiche Hilfe je nach individuellem Bedarf im vollstationären, teilstationären oder ambulanten Rahmen. Von der Möglichkeit der sofortigen Aufnahme auf unsere Kriseninterventionsstation bis zum ersten Therapiegespräch bei einem niedergelassenen Traumatherapeuten gewährleisten wir eine lückenlose therapeutische Begleitung. Die Qualität der Kooperation im multiprofessionellen Team bestimmt das therapeutische Milieu der Station und wird durch regelmäßige externe Supervision unterstützt. Innerhalb der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH ist die Klinik am fachlichen Austausch und der Konzeptentwicklung im Medical Board Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik beteiligt; die Leiterin der Klinik ist gleichzeitig die Sprecherin des Medical Board. Die Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie kann incl. der Möglichkeit der Neurologie-Rotation komplett im Haus absolviert werden. 10

13 Jahres- und Qualitätsbericht Patientendaten 3.1 Fall- und Patientenzahlen Wir behandelten im Laufe des Jahres 2013 insgesamt Patienten teil- oder vollstationär. Da diese Patienten, wie in den vorangegangenen Jahren, durchschnittlich 1,7 mal aufgenommen werden mussten, kam es zu Aufnahmen Fälle Patienten Fall- und Patientenzahlen im Verlauf der letzten Jahre Aufnahmen Patienten

14 Fallzahlen der verschiedenen Stationsbereiche Fälle Häufigkeit % Kriseninterventionsstation (Station 29) ,3 Allgemeinpsychiatrie (Stationen 81 86) ,5 Station ,6 Station ,2 Station ,3 Station ,6 Station 85 (Schwerpunktst. Abhängigkeitserkr.) ,0 Station ,8 tagesklinisch ,2 TK Emser Straße 155 3,5 TK Riesestraße 144 3,2 TK Rudower Straße 268 6,0 Auf Station 25 0,6 Gesamt ,0 12

15 Jahres- und Qualitätsbericht Zuweisung, Zugangswege und Begleitung Wie schon in den Vorjahren kam etwa die Hälfte der Patienten ohne Einweisung ins Krankenhaus und wurde als Notfall aufgenommen. Niedergelassene Ärzte veranlassten die Einweisung von weniger als einem Viertel der Patienten. Zuweisung (Einweisung, Verlegung bzw. Weiterleitung) Häufigkeit % Ohne Einweisung ,3 Niedergelassener Arzt ,5 (nicht psychiatrisch / psychotherapeutisch) Niedergelassener Nervenarzt / Psychotherapeut 325 7,2 Eigene Institutsambulanz 162 3,6 Nichtpsychiatrische Klinik, nicht Klinikum Neukölln 131 2,9 Andere psychiatrische Kliniken 130 2,9 Weiterbehandlung nach Station in Tagesklinik 130 2,9 und umgekehrt Andere Klinik des Klinikums Neukölln 103 2,3 358 Patienten (knapp 8 %) kamen in Begleitung der Polizei zur Aufnahme. 13

16 3.3 Aufenthaltsdauer Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug im vollstationären Bereich 15,9 Tage. Die Graphik zeigt den mit der Steigerung der Fallzahlen einhergehenden Rückgang der Verweildauer in den letzten 10 Jahren Tage Durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Verlauf der letzten Jahre Aufenthaltsdauer Tage 18,9 17,1 17,8 17,8 17,2 15,8 16,1 14,6 17,1 15,9 Anteil der Lang- bzw. Kurzlieger im Verlauf der letzten Jahre Aufenthaltsdauer > 59 Tage (%) 4,8 6,8 7,6 7,5 5,4 4,9 4,3 4,0 5,5 4,6 < 8 Tage (%) 37,1 40,4 40,3 26,7 37, ,7 19,7 42,7 44,2 1 Tag (%) 5,2 13,7 15,3 13,6 11,4 13,9 10,8 10,5 9,7 10,6 14

17 Jahres- und Qualitätsbericht 2013 Aufenthaltsdauer der verschiedenen Stationsbereiche Aufenthaltsdauer (Mittelwert Tage) Vollstationär 15,9 Kriseninterventionsstation (Station 29) 6,8 Allgemeinpsychiatrie (Stationen 81 86) Station 81 22,5 Station 82 18,1 Station 83 18,7 Station 84 19,2 Station 85 (Schwerpunktst. Abhängigkeitserkr.) 10,7 Station 86 19,6 Tageskliniken 38,6 TK Emser Straße 46,9 TK Riesestraße 53,1 TK Rudower Straße 28,0 3.4 Diagnosen Insgesamt blieb die Diagnosenverteilung im Verlauf der vorangegangenen Jahre sehr konstant. Psychiatrische Diagnosen 2013 Erste psychiatrische Erste psychiatrische Diagnose 2012 Diagnose 2013 Häufigkeit % Häufigkeit % F , ,4 F , ,0 F , ,6 F , ,6 F , ,1 F5 4 0,1 4 0,1 F , ,6 F7 5 0,1 3 0,1 15

18 3.5 Alter und Geschlecht Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 44,1 Jahre. 439 Patienten (9,8 %) waren 65 Jahre und älter, davon Jahre und älter. Lediglich ein Patient war zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht volljährig. Bei einem leichten Männerüberhang bei den 2013 insgesamt behandelten Patienten (53,3 % Männer) zeigten sich für die Geschlechtsverteilung deutliche Unterschiede zwischen den Behandlungsbereichen. So überwogen auf der Schwerpunktstation für Abhängigkeitserkrankungen die behandelten Männer mit 72,2 %. Im Kriseninterventionszentrum und in den Tageskliniken dagegen stellten die Frauen mit 62,9 % bzw. 58,1 % die Mehrheit. Diese Zahlen reproduzieren sich jährlich bis auf einzelne Prozente genau. 3.6 Sozialdaten Als sozialpsychiatrisch orientierte Klinik mit Versorgungsverpflichtung behandelten wir im zurückliegenden Jahr zu 87 % Patienten mit Wohnsitz im Bezirk Neukölln. Wohnort 2013 Häufigkeit % Versorgungsregion % Sonst. Berlin 377 9,2 Deutschland (außerhalb Berlins) 87 2,1 Ausland 15 0,4 16

19 Jahres- und Qualitätsbericht ,3 % der Behandlungsfälle kamen aus einer Wohneinrichtung der Eingliederungshilfe. 242 der Patienten (5,4 %) hatten keinen festen Wohnsitz oder lebten in einer Obdachloseneinrichtung. Die soziale Zusammensetzung in Teilen des Bezirks und auch die sozialen Bedingungen für Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen spiegelten sich darin wieder, dass nur ca. 16 % der Patienten von einem eigenen Erwerbseinkommen lebten. Einkünfte 2013 Häufigkeit % Arbeitslosengeld II ,5 Unbekannt ,0 Rente / Pension ,7 eigenes Erwerbseinkommen ,0 Sozialhilfe / GruS A 213 4,7 Arbeitslosengeld I 135 3,0 Anderes (z. B. Krankengeld) 116 2,6 Partner / Familie / Freunde 115 2,6 Praktisch in unverändertem Anteil zu den Vorjahren waren ca. 14 % der Patienten nicht deutsche Staatsbürger. Der Anteil von Patienten mit Migrationshintergrund war deutlich höher. Weitervermittlung 2013 wurden 43 PatientInnen in das Übergangswohnheim oder eine Therapeutische Wohngemeinschaft, 24 ins Betreute Einzelwohnen und 6 in eine Tagesstätte vermittelt. Bei 6 chronisch psychisch kranken PatientInnen war eine Heimunterbringung erforderlich. 4 Patient- Innen wurden in Einrichtungen der Eingliederungshilfe außerhalb Berlins verlegt, 46 PatientInnen zogen nach dem Klinikaufenthalt in Pflege- oder Seniorenheime, 19 in Wohngemeinschaften für Demenzkranke. 89 PatientInnen waren aus den unterschiedlichsten Gründen wohnungslos geworden und brauchten spezielle Unterstützung durch die Sozialarbeiterinnen. 17

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21 Jahres- und Qualitätsbericht Psychiatrische Institutsambulanz In der psychiatrischen Institutsambulanz werden Patienten behandelt, die auf Grund der Art, Schwere und Dauer ihrer psychischen Erkrankung auf eine verschiedene Elemente umfassende komplexe ambulante Behandlung angewiesen sind. Das therapeutische Angebot richtet sich nicht nur an Menschen mit primär seelischen Erkrankungen, sondern auch an diejenigen, die in Zusammenhang mit einer schweren körperlichen Erkrankung anhaltend ihr seelisches Gleichgewicht verloren haben (Psychokardiologie, Psychoonkologie). Für diese Patienten ist die enge Zusammenarbeit mit den kardiologischen und onkologischen KollegInnen im Klinikum Neukölln ein großer Vorteil. Ähnliches gilt auch für den Bereich der psychosomatischen Erkrankungen im engeren Sinn. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendaltes am Standort Neukölln wie auch mit dem Verein Kindergesundheitshaus e. V. gibt es ein Angebot für diejenigen Eltern, die angesichts der seelischen Erkrankung ihres Kindes selbst in eine schwere seelische Krise geraten sind. Die Behandlung erfolgt nach vorherigem stationären oder teilstationären Aufenthalt durch die schon bekannten Behandler auf den Stationen, andernfalls an einem der Standorte durch die KollegInnen der Ambulanz. Eine der größten Herausforderungen ist das kontinuierliche Wachstum der PIA auf inzwischen ca. 650 Fälle pro Quartal. Ein zweiter Standort in räumlicher Verbindung mit der Tagesklinik Emser Straße erfährt regen Zuspruch, insbesondere durch das Angebot einer türkischsprachigen Sprechstunde. Für die Patienten steht ein vielfältiges Behandlungsangebot zur Verügung, das Einzelgespräche, ggf. auch fremdsprachig (türkisch, englisch, spanisch) mit Ärzten, Pflegekräften und Psychologen, psychotherapeutische Gesprächsgruppen (Angstbewältigungsgruppe, Depressions- und Psychosegruppe), Ergotherapie, Musiktherapie, Bewegungstherapie, Qi-Gong, Entspannungstraining und Tanztherapie umfasst. Besonders hervorzuheben sind die von einer Psychologin und einer Pflegekraft geleitete DBT-Gruppe für Patientinnen mit Borderline-Störung und die gemeinsam mit einer Kardiologin angebotene Gruppentherapie für herzkranke Patienten, die mit Angstzuständen und Depressionen zu kämpfen haben. 19

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23 Schwerpunktthema: Stationäre Behandlung ohne Bett die Intensiv-Tagesklinik

24 Am nahm die Tagesklinik Rudower Straße die ersten Patienten für eine intensivierte tagesklinische Behandlung auf. Grundlage ist eine spezielle Vereinbarung mit allen Krankenkassen, die die Nutzung nach Krankenhausplan zustehender vollstationärer Betten im Rahmen eines Modellprojektes einer Tagesklinik für akute psychiatrische Behandlung ermöglicht hatte. Aufbau, Gestaltung und Konzept der Tagesklinik wurden von Anfang an trialogisch von Professionellen, Angehörigen und Psychiatrie-Erfahrenen (= ehemalige Patienten) entwickelt. Seit der Eröffnung wurden ca Personen behandelt. Als Ergebnis der ersten drei Jahre können wir feststellen, dass sich das Konzept einer prinzipiell zwar tagesklinischen, gleichzeitig aber intensiven an den Möglichkeiten einer Akutbehandlung auf Station orientierten Behandlung bewährt hat. Grundgedanke bei der Entwicklung des Konzeptes für eine Intensivtagesklinik war es, Hürden abzubauen, die eine teilstationäre Betreuung unnötiger Weise unmöglich und eine vollstationäre Behandlung notwendig machen. Drei zentrale Bausteine sollten das Behandlungsspektrum dieser Tagesklinik über das der bereits vorhandenen Tageskliniken hinaus erweitern. 1. Die Behandlungszeiten Tagesklinische Patienten müssen in der Regel nach Therapieende am Freitagnachmittag ihren Tagesablauf bis Montagmorgen ohne therapeutische Hilfe meistern. Das erweist sich für viele als eine nicht überwindbare Hürde, die zu einer vollstationären Behandlung führt. Als zentralen Baustein unseres Konzeptes für die Intensiv-Tagesklinik Rudower Straße führten wir daher eine Öffnung über 7 Tage pro Woche ein und hatten seit dem jeden Tag (auch feiertags) geöffnet. Um den Bedürfnissen schwer erkrankter Patienten gerecht zu werden, legten wir die Öffnungszeiten auf bis Uhr, was es für viele Patienten ermöglicht, einerseits trotz einer morgendlichen Müdigkeit und Antriebsschwäche rechtzeitig zu kommen (die meisten Tageskliniken beginnen mit ihrem Programm zwischen Uhr), andererseits den Tagesablauf mit einem Abendessen abzuschließen und nach der Behandlung nicht noch vor einem schwer zu gestaltenden Nachmittag und Abend zu stehen. 22

25 Jahres- und Qualitätsbericht Die räumlichen Bedingungen Der Umbau eines bis dahin nicht genutzten Pavillongebäudes auf dem Gelände des Krankenhauses schuf optimale Bedingungen, helle Räume und großzügige Flächen zu gestalten. Fünf verschieden große und unterschiedlich gestaltete Aufenthaltsbereiche werden Bedürfnissen nach Rückzug und Reizabschirmung sowie nach Kommunikation und Gemeinschaft gerecht. Ein heller Raum wurde nach dem Konzept des weichen Zimmers in der Soteria reizarm nur mit dem notwendigsten ausgestattet und farblich zurückhaltend gestaltet. Auf Vorschlag einer Psychiatrie-Erfahrenen wurden hier Ohrensessel aufgestellt. Die Lage auf dem Gelände des Krankenhauses und die Nähe zur Rettungsstelle und zum stationären Bereich ermöglicht die direkte Aufnahme in Notfällen wie auch rasches Handeln bei plötzlicher Verschlechterung der Symptomatik oder bei körperlichen Komplikationen. 3. Das Therapiekonzept Kriterium für die Aufnahme ist nicht eine bestimmte Diagnose, sondern der Schweregrad der psychischen Erkrankung. Statt einer Spezialisierung der Therapiemöglichkeiten auf z. B. ein Diagnosespektrum bieten wir gezielt Therapieoptionen für schwer Erkrankte an. Eine konsequente Bezugspflege durch Pflegemitarbeiter/innen in Verbindung mit einem ärztlichen/psychologischen Behandler in einem gemeinsamen Team ermöglicht eine verlässliche Beziehungsgestaltung als zentralen Wirkungsfaktor unserer Tätigkeit. Das Team besteht aus 7 Pflegemitarbeitern, zwei Ärzten/Ärztin, einem Psychologen, einer Sozialarbeiterin, einer Ergo- und einer Tanztherapeutin und einer Genesungsbegleiterin (= speziell ausgebildete Mitarbeiterin mit persönlicher Erfahrung mit seelischen Erkrankungen, die als Beraterin für Patienten zur Unterstützung der Fähigkeiten zur Selbsthilfe fungiert). An den Wochenenddiensten sind außer der Pflege auch die Sozialarbeiterin und die Ergotherapeutin beteiligt, die therapeutische Angebote vorhalten. Neben der breiten Fächerung des therapeutischen Angebotes liegt der Schwerpunkt bei den nonverbalen Therapien. Für alle Patienten gibt es offene und sogenannte indikative Gruppenund Einzel-Angebote, um patientenorientiert dem Einzelnen gerecht zu werden. Tragfähige psychiatrische Behandlung von akut und schwer erkrankten Patienten erfordert die Einbeziehung der Angehörigen und des 23

26 sozialen Umfelds. Alle Mitarbeiter der Tagesklinik sind diesbezüglich geschult: Sie absolvierten 2012/13 eine Fortbildung in den Techniken des Open Dialogue und der netzwerkorientierten Behandlung. Regelmäßige Behandlungskonferenzen (S. Kap. 9.3 des Jahresberichts) geben Patienten wie Angehörigen Raum, sich in die Behandlung einzubringen. Ein entscheidender Schritt in der Behandlung psychisch Erkrankter ist die Schaffung einer Lebenssituation und eines Platzes in der Gesellschaft und die Einbindung der Angehörigen. Eine Krankenhausbehandlung, die nicht über den stationären Aufenthalt hinaus wirkt, weil sie die Lebenssituation des Patienten nicht mit einbezieht, ist unbefriedigend und macht den Patienten letztendlich abhängig von der stationären Versorgung selbst. Mit dem Aufbau und jetzt 4-jährigem Betrieb der Intensiv-Tagesklinik Rudower Straße ist es gelungen, die großen Vorteile einer teilstationären Behandlung mit den sonst nur vollstationär gegebenen Möglichkeiten einer unverzüglich beginnenden und intensiven Behandlung schwer beeinträchtigter Patienten zu verbinden. 24

27 Jahres- und Qualitätsbericht Leistungen des psychiatrischen Not- und Bereitschaftsdienstes in der Rettungsstelle und auf den Stationen der Klinik Die Rettungsstelle des Klinikum Neukölln ist mit ca Patientenkontakten jährlich ein zentraler Anlaufpunkt für die Notfallversorgung im Berliner Südosten. Sie ermöglicht auch allen Patienten in psychischen Krisen eine niedrigschwellige Kontaktaufnahme rund um die Uhr. Die Anzahl der Patienten, die primär zur psychiatrischen Notfallbehandlung kamen, bewegt sich weiter auf hohem Niveau. Immer häufiger wird in der Rettungsstelle der Psychiater beratend hinzugezogen. Die Zahl der entsprechenden Konsilaufträge für Patienten anderer Fachrichtungen stieg gegenüber dem Vorjahr noch einmal um 10,5 %. Auch die telefonischen Kontakte mit Ratsuchenden spielen eine zunehmend größere Rolle. Dazu kommt noch die Notfallversorgung auf den psychiatrischen Stationen. Die nachfolgend tabellarisch zusammengefassten Zahlen zeigen eindrucksvoll die hohe Arbeitsbelastung im ärztlichen Not- und Bereitschaftsdienst. Leistungen des psychiatrischen Not- und Bereitschaftsdienstes 2013 Anzahl psychiatrische Patientenkontakte in der Rettungsstelle insgesamt davon Konsile für Patienten anderer Fachrichtungen Telefonkontakte Einsätze auf den psychiatrischen Stationen

28 26

29 Jahres- und Qualitätsbericht Leistungen des psychiatrischen Konsilund Liaisondienstes für die somatischen Stationen Die Zahl der Konsile für andere Fachabteilungen des Klinikums lag in diesem Jahr mit 1676 von uns erfassten Leistungen auf der Höhe des Vorjahres. Der steile Anstieg aus den Vorjahren hat sich dank guter Absprachen mit den somatischen KollegInnen und Informationen zur gezielten Indikationsstellung nicht weiter fortgesetzt. Der psychiatrische Liaisondienst auf den internistischen Intensivstationen (incl. Chest Pain Unit) konnte auch in 2013 durch einen erfahrenen Arzt der Abteilung aufrechterhalten werden. Neben einer hohen Zahl von Patienten mit Suizidversuchen, Intoxikationen und schweren deliranten Syndromen geht es hier auch immer wieder um die Behandlung von Unruhe- und Erregungszuständen und um die Klärung der Einwilligungsfähigkeit bzw. die Vorbereitung der Einrichtung einer gesetzlichen Betreuung. Durch die zunehmende interdisziplinäre Belegung der Stationen ist die Zuordnung der Konsil-Anforderungen zu den Fachabteilungen schwieriger geworden. 27

30 Leistungen des psychiatrischen Konsil- und Liaisondienstes 2013 Abteilung Anzahl konsiliarischer Untersuchungen IST Innere /CPU 293 Kardiologie peripher 284 Hämatologie / Onkologie 65 Pneumologie / Infekt. 158 Gastroenterologie 183 IST Chir / Anästh. 74 Allg. Chir., Thoraxchir., Unfallchir. 199 Dermatologie 51 Neurologie 115 Neurochirurgie 60 HNO 32 Augenheilkunde 8 Gynäkologie / Geburtshilfe 35 Strahlenheilkunde 4 Pädiatrie/päd.Chir./Neonatologie 1 Interdisziplinäre Stationen 114 Summe

31 Jahres- und Qualitätsbericht Besondere Vorkommnisse Im Rahmen der Qualitätssicherung gilt unser besonderes Augenmerk der Dokumentation und Analyse besonderer Vorkommnisse. Im Folgenden wird hier speziell auf tätliche Angriffe auf Mitarbeiter und Mitpatienten sowie auf erhebliche Drohungen eingegangen (7.1). Zusätzlich werden Selbstverletzungen und Selbstmordversuche, Suizide (7.2), Sachbeschädigungen und Brände (7.3) sowie Medikamentenverwechslungen (7.4) dargestellt. 7.1 Tätliche Angriffe und erhebliche Drohungen Da es uns sehr wichtig ist, Tätlichkeiten gegenüber Mitarbeitern und Mitpatienten aufmerksam zu verfolgen, dokumentieren wir seit vielen Jahren sehr genau alle Übergriffe. Im Jahre 2013 kam es zu 401 Angriffen auf Mitarbeiter. Zusätzlich wurden in 281 Fällen Patienten von Mitpatienten körperlich attakkiert. Insgesamt kam es damit zu 653 protokollierten tätlichen Angriffen. (In 29 Fällen wurden zeitgleich Mitarbeiter und Mitpatienten angegriffen). Zusätzlich zu den tätlichen Übergriffen zeigten in 451 Fällen Patienten erhebliches bedrohliches verbales oder nonverbales Verhalten. Diese 2007 von uns neu eingeführte gesonderte Dokumentation von Bedrohungen schärfte erheblich unsere Aufmerksamkeit gegenüber einer solchen Form von Gewalt. Opfer und Täter wurden mehr als solche wahrgenommen und diese Gewalt offenes Thema für Mitarbeiter und Patienten. 29

32 Angriffe auf Mitpatienten Angriffe auf Mitarbeiter Erhebl. Bedrohung Insgesamt mussten wir eine weitere Steigerung von dokumentierten tätlichen Angriffen verbuchen. Eine genauere Betrachtung der Einzelfälle zeigte dabei wieder, dass diese hohe Anzahl von Taten durch nur 186 Patienten erfolgte. Dabei verübten 13 Patienten (7 %) 232 (35 %) der Übergriffe. Gewalt in psychiatrischen Kliniken bleibt eine ständige Herausforderung. Wir versuchen weiter, durch konsequente Analyse einzelner Situationen und allgemeiner Faktoren wirksame Strategien zur Deeskalation und Verhinderung gewalttätiger Übergriffe zu entwickeln. 30

33 Jahres- und Qualitätsbericht 2013 Tätliche Angriffe im Verlauf der vergangenen Jahre Tätliche Angriffe Angriffe auf Mitpatienten Angriffe auf Mitarbeiter Erhebliche Bedrohung Selbstverletzungen, Suizidversuche und Suizide Selbstverletzungen Selbstverletzungen während der stationären Behandlung stellen unsere Behandlungsteams immer wieder vor große Herausforderungen. Im Laufe des Jahres 2013 wurden 103 Fälle von selbstverletzendem Verhalten dokumentiert. Diese Selbstverletzungen gingen von 26 weiblichen und 21 männlichen Patienten aus. Eine Patientin verursachte dabei mit 17 Verletzungen knapp ein Fünftel dieser Vorfälle. Selbstverletzungen im Verlauf der vergangenen Jahre Selbstverletzungen Suizidversuche und Suizide Die Anzahl der dokumentierten Suizidversuche von stationär behandelten Patienten variierte in den letzten Jahren erheblich kam es zu 13 solchen Versuchen. Die Zahl der Suizide schwankte in den letzten Jahren zwischen 0 und 4 pro Jahr suizidierten sich 2 Patienten während der stationären Behandlung. Dies sind weniger Suizide als bei einer Klinik dieser Größe und Patientenzusammensetzung zu erwarten wären. Jeder Einzelfall wird auf der Leitungsebene, in Teamsitzungen und gegebenenfalls auch in der Komplikationskonferenz speziell im Hinblick auf die Einschätzung der Suizidalität und die getroffenen suizidpräventiven Maßnahmen detailliert besprochen. 31

34 7.3 Brände 27 Mal wurde 2013 die Entstehung eines Brandes gemeldet. Dabei handelte es sich glücklicherweise meist nur um kleine, selbstlimitierende Herde, wie z. B. Mülleimerbrände. 7.4 Medikamentenverwechselungen Ein wichtiger Teil unserer Qualitätssicherung besteht in der Dokumentation von Fehlern in der Medikamentenvergabe. Unsere offene Fehlerkultur soll die Gefahr solcher Fehler minimieren. Eine fortlaufende Analyse u. a. der betroffenen Arbeitsabläufe soll diese hinsichtlich ihrer Sicherheit optimieren, um so kontinuierlich die Anzahl solcher Zwischenfälle für die Zukunft minimieren zu können. Im Jahr 2013 gab es 26 dokumentierte Ereignisse, was wir, auch wenn es letztendlich das Ziel ist keine Fehler zu machen, als Erfolg hinsichtlich einer größeren Offenheit im Umgang mit solchen Fehlern werten. Erst diese Offenheit gibt uns die Chance, die Arbeitsabläufe immer weiter zu verbessern. 32

35 Jahres- und Qualitätsbericht Zwangsmaßnahmen 8.1 Unterbringungen In 201 Fällen wurden Patienten gegen ihren Willen in der Klinik untergebracht. Bei 63 davon erfolgte dies nach dem Betreuungsrecht (BGB), bei 138 nach dem Gesetz für Psychisch Kranke (PsychKG). Bei 27 Patienten handelte es sich dabei um kurzzeitige vorläufige Unterbringungen bis zum Ablauf des folgenden Tages durch den Sozialpsychiatrischen Dienst ( 26.1 PsychKG) oder den diensthabenden Psychiater ( 26.2 PsychKG). In 111 Fällen eine Unterbringung nach PsychKG durch den Richter ausgesprochen. Anteil der Unterbringungen an den behandelten Fällen im Verlauf der vergangenen Jahre n % n % n % n % n % n % n %* Unterbringung nach BGB 146 4, , , , , ,9 63 1,4 Unterbringung nach 26 PsychKG 186 5, , , , , , ,1 Richterliche PsychKG Unterbringung 54 1,4 59 1,5 63 1,5 58 1,4 60 1,5 89 2, ,5 Summe , , , , , , ,5 (Durch technische Probleme bei der Datenauswertung sind für 2013 vermutlich nicht alle Unterbringungsfälle erfasst.) * Anteil an Behandlungsfällen 33

36 8.2 Fixierungen Eine leider auch 2013 immer noch unvermeidbare Maßnahme zur Abwehr von akuten Gefährdungen war die Durchführung von Fixierungen. Diese wurde in unserer Klinik 706 Mal durchgeführt, betroffen davon waren 201 Patienten, von denen 60 Patienten wiederholt fixiert werden mussten. Fixierungen im Verlauf der vergangenen Jahre Fixierungen Betroffene Pat Medikamentöse Zwangsbehandlungen Bei insgesamt 92 Patienten wurde 2013 eine medikamentöse Zwangsbehandlung durchgeführt. Medikamentengaben ohne vorherige Einwilligung des Patienten entstehen aus akuten Notfallsituationen mit unmittelbar drohender Fremdgefährdung Betroffene Pat Entweichungen Dokumentiert sind für Entweichungen, d. h. Patienten, die nach PsychKG oder Betreuungsgesetz untergebracht waren, entfernten sich aus der Klinik. Entweichungen im Verlauf der letzten Jahre Entweichungen

37 Jahres- und Qualitätsbericht Besondere Tätigkeiten 9.1 Mutter-Kind-Behandlungen Diese spezielle Form der Angehörigenarbeit (vgl. Psych. Prax. 2001, 28, ), nämlich das rooming in von Säuglingen und ihren psychisch kranken Müttern in den Fällen, in denen neben der stationären Behandlungsbedürftigkeit der Mütter die Aufrechterhaltung der Mutter-Kind-Beziehung gefördert werden soll bzw. deren unterstützende Modifikation von hoher Bedeutung ist, bieten wir in unserer Klinik seit 1995 an. Angesichts personeller Engpässe und sehr hoher Belegung der allgemeinpsychiatrischen Stationen haben wir es im vergangenen Jahr leider nur in reduzierter Anzahl fortführen können. Auf der Kriseninterventionsstation (Station 29) wurden im Berichtsjahr 3 Mutter-Kind-Behandlungen durchgeführt. Mehrere Behandlungsangebote scheiterten entweder an der Enttäuschung der Mütter, auf der Station keine weiteren Patientinnen in der gleichen Lage mit ihrem Kind anzutreffen, oder an der Skepsis, die durch den renovierungsbedürftigen Zustand unseres Kriseninterventionszentrums hervorgerufen wurde. Zwei weitere Mutter-Kind-Behandlungen fanden in der Intensiv- Tagesklinik Rudower Straße statt. 61 Anfragen an unsere Klinik - nicht nur aus Neukölln und anderen Berliner Bezirken, sondern auch bundesweit, dokumentieren das sehr große Interesse an einem derartigen Behandlungsangebot. Begleitet wird die therapeutische und beratende Arbeit von einem 2007 gegründeten multiprofessionell zusammengesetzten Kompetenzteam, das im Berichtsjahr 4x getagt hat. Für das kommende Jahr wird sich die Arbeitsgruppe verstärkt mit ambulanten Angeboten für unterstützungsbedürftige Wöchnerinnen beschäftigen, da die Diskrepanz zwischen Nachfragen einerseits und stationären Behandlungsplätzen andererseits weiter zugenommen hat. 35

38 9.2 Angehörigen-Visite und Angehörigen-Gruppe Seit 1999 haben die Angehörigenvisiten als verbindliches, niedrigschwelliges Angebot einen festen Platz im Wochenplan der 5 allgemeinpsychiatrischen Stationen. Alle 14 Tage stehen regelmäßig Mitglieder der multiprofessionellen Teams für gemeinsame Gespräche mit den Patienten und ihren Angehörigen zur Verfügung. Für die 8-10 Termine pro Veranstaltung, die im Rhythmus von Minuten erfolgen, tragen sich die Interessenten im aushängenden Reservierungsplan ein. Üblicherweise nehmen neben den Patienten, ihren Familien oder professionellen Helfern die behandelnde Ärztin, die zuständige Oberärztin, die Bezugspflegekraft, die Sozialarbeiterin, die Ergotherapeutin / die Musiktherapeutin und die Psychologin an dem Gespräch teil. Häufiges Anliegen der PatientInnen ist der Wunsch, Unterstützung und Verständnis bei ihren Angehörigen zu finden. Häufige Themen der Angehörigen sind Aufklärung über Art und Prognose der Erkrankung, Behandlungsmöglichkeiten, insbesondere Informationen über Medikamente, mögliche Hilfen durch die Familie oder auch die Sorgen, etwas falsch gemacht zu haben. Im Berichtsjahr nahmen 535 Patienten (einschl. Wiederholer) mit ihren Angehörigen (insgesamt 825) das Angebot der Angehörigenvisite wahr. Zusätzlich erfolgte bei 293 PatientInnen eine intensive individuelle Beratung von Angehörigen durch die jeweilige Sozialarbeiterin. Diese umfasste in den meisten Fällen mehrere Gesprächstermine. Inhalte der Beratung waren Informationen zu Versorgungsmöglichkeiten, rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten, zur sozialen Wiedereingliederung bis hin zu kontinuierlichen entlastenden Gesprächen für die Angehörigen. Zu den Angehörigen zählen auch die Kinder, die besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung brauchen, wenn ein Elternteil wegen einer psychischen Erkrankung in stationärer Behandlung ist. Die Sozialarbeiterinnen beraten die Eltern und vermitteln wenn erforderlich den Kontakt zu weiteren Hilfsangeboten. Bei 22 PatientInnen wurden spezielle familienunterstützende Maßnahmen eingeleitet. 36

39 Jahres- und Qualitätsbericht 2013 Alle Angehörigen werden regelmäßig zur Angehörigengruppe eingeladen, die von 4 Mitarbeitern aus verschiedenen Berufsgruppen geleitet wird. Der Informations- und Gedankenaustausch mit anderen Betroffenen erweist sich oft als große Hilfe, um mit den Schwierigkeiten, denen sich Familien mit einem psychisch kranken Familienmitglied gegenübersehen, besser zurechtzukommen fanden 20 Gruppensitzungen statt, an denen insgesamt 88 Besucher, zum Großteil Mütter schizophrener Patienten teilnahmen. Darüber hinaus wurden 2 themenspezifische Sonderveranstaltungen angeboten, die bei den Teilnehmern auf reges Interesse stießen. 9.3 Behandlungskonferenzen Zentrales Element der Behandlungskonferenzen und Netzwerkgespräche ist die Kommunikationsstruktur des reflecting team. Dabei hören typischerweise zwei bis drei Mitarbeiter einem Gespräch zwischen dem Patienten und einem Mitglied des Behandlungsteams (sog. Behandlungskonferenz) bzw. zwischen dem Patienten, verschiedenen Angehörigen und einem Teammitglied (sog. Netzwerkgespräch) aufmerksam zu und geben in einer Gesprächspause eine offene Rückmeldung zu den Gedanken und Eindrücken, die das Gespräch bei ihnen hervorgerufen hat. Wesentlich sind die Vielstimmigkeit dieser Rückmeldungen und ihr Angebots-Charakter. Vielstimmigkeit ist auch zentrales Merkmal der Netzwerkgespräche, die sich in typischer Weise auch dadurch auszeichnen, dass die Behandelnden (und oft auch die übrigen TeilnehmerInnen) ein erhebliches Maß an Unsicherheit zu ertragen haben, da das NG im Vertrauen auf den sich entwickelnden Prozess des Gesprächs ergebnisoffen geführt wird. In allen drei Tageskliniken waren Behandlungskonferenzen im Jahr 2013 fester Bestandteil des Behandlungsangebotes. Während sie in den Tageskliniken Riesestraße und Rudower Straße durchgängig im 14-Tages-Rhythmus für alle Patienten stattfanden, haben sich die Mitarbeiter der Tagesklinik Emser Straße entschieden, Behandlungskonferenzen vor allem als Bilanz-Instrument in der Mitte und am Ende der Behandlung zu nutzen. Außerdem werden sie erfolgreich in schwierigen Behandlungssituationen eingesetzt. Auf der Station 81 37

40 sind Behandlungskonferenzen nun schon seit mehreren Jahren fester Bestandteil auch der stationären Behandlung einzelner Patienten. Die Vielzahl neuer Gesprächsformen ist ganz wesentlich durch die (mittlerweile im zweiten Curriculum fortgesetzten) Open Dialogue - Fortbildung inspiriert, die unser Denken und die Art, wie wir mit Patienten sprechen, erheblich flexibilisiert hat. Die Entscheidung, in der zweiten Trainingssequenz auch Teilnehmer- Innen aus dem komplementären Bereich und dem Sozialpsychiatrischen Dienst einzuladen, trägt in erfreulicher Weise zum Informationsgewinn und Verbesserung der Kommunikation bei. 9.4 Patientenbrief Der Patientenbrief ist in den Tageskliniken Emser Straße und Riesestraße inzwischen fest etabliert. Er ersetzt den üblichen Arztbrief. Der niedergelassene Arzt oder Psychotherapeut erhält das Einverständnis des Patienten vorausgesetzt eine Kopie des Patientenbriefs. Der Patientenbrief ist das Ergebnis einer ganzen Reihe wechselseitiger Verständigungsschritte. Dazu gehören der schriftliche Aufnahmebefund, der vom Patienten kritisch gegengelesen und gemeinsam überarbeitet wird, die Vorstellung des Patienten im Behandlerteam, an der er selbstverständlich teilnimmt und seine eigene Sichtweise einbringt, und die regelmäßigen Behandlungskonferenzen, in der die therapeutischen Ziele gemeinsam überprüft, diskutiert und präzisiert werden. Bereits vor der Entlassung wird die Rohfassung des Patientenbriefs, der alle üblichen Bestandteile einer psychiatrischen Epikrise enthält, mit dem Patienten besprochen. Das gilt insbesondere für die diagnostische Einschätzung, den psychopathologischen Befund, die Zusammenfassung des Behandlungsverlaufs, die Bewertung von Erfolgen und Schwierigkeiten sowie die weiteren Therapieempfehlungen. Die Rückmeldung der Patienten waren bislang durchweg positiv: eine ungewohnte, aber sehr angenehme Entwicklung, endlich weiß man mal, was so über einen geschrieben wird, ich fühle mich sehr ernst genommen, diese Offenheit schafft Vertrauen, da sollten sich andere ein Beispiel nehmen. Auch von ambulanten Behandlern gab es Unterstützung für das Projekt Patientenbriefe. 38

41 Jahres- und Qualitätsbericht 2013 Insgesamt erleben wir den Patientenbrief als wichtige Innovation, die den Patienten aktiver in seine Behandlung einbezieht, der Transparenz der Behandlung und dem therapeutischen Bündnis dient und den Behandlern immer wieder abverlangt, sich verständlich auszudrücken und dabei insbesondere kritische und schwierige Themen einfühlsam und angemessen zur Sprache zu bringen. 9.5 Arbeitsgruppe Migration Im Bezirk Neukölln sind 40 % der Einwohner aus 156 Nationen. Die Kulturvielfalt soll im klinischen Alltag berücksichtigt werden. Die Arbeitsgruppe Migration besteht seit 2008 und setzt sich aus MitarbeiterInnen verschiedener Nationalitäten zusammen. Ziel ist u. a. die Erweiterung der interkulturellen Kompetenzen aller Mitarbeiterinnen und die Vernetzung der psychiatrischen Abteilung des Klinikums Neukölln mit MigrantInnenverbänden des Bezirkes Neukölln. Alle Aktivitäten der Arbeitsgruppe haben zum Ziel, dass psychisch Kranke mit Migrationshintergrund im Bezirk Neukölln keine Berührungsängste für die psychiatrische, psychotherapeutische und psychosomatische Behandlung haben und sich ausreichend medizinisch und psychosozial versorgt fühlen. Zunehmend sind Therapeuten und Pflegepersonal in der Klinik aus anderen Kulturkreisen und mit verschiedenen muttersprachlichen Kenntnissen in unserer Klinik tätig. Bei fehlenden internen Sprachmittlern wird der Gemeindedolmetscherdienst in die Behandlung involviert. Die Psychiatrische Institutsambulanz weitete ihr Angebot für Migrantinnen aus. Ein türkisch sprechender Psychiater arbeitet in der Ambulanz und ist mit Migrantenvereinen in Neukölln vernetzt. Die Arbeitsgruppe legte 2013 den Schwerpunkt auf die innerbetriebliche Erweiterung ihres Angebotes für MigrantInnen. Eine Fortbildung zur kultursensiblen Pflege wurde durchgeführt. Erneut wurde ein Deutschkurs in Zusammenarbeit mit der VHS Neukölln in den Räumen der Tagesklinik Emser Straße initiiert. Die Mitarbeiter der Psychiatrie wurden informiert und instruiert wie fremdsprachige Manuale zur Befunderhebung genutzt werden können. 39

42 Zur Vermittlung in die ambulante Weiterbehandlung wurden die Listen mit fremdsprachigen Psychiatern und Therapeuten erneuert sowie die Listen der Migrantenberatungsstellen bzw. Beratungsstelle für psychisch Kranke mit besonderem Angebot für MigrantInnen aktualisiert. Das Projekt Sifahane, das an der Schnittstelle Gesundheit und Migration in Neukölln arbeitet, wurde zur Abstimmung der Zusammenarbeit in die Klinik eingeladen. 9.6 Genesungsbegleiter Experten aus Erfahrung Neben der Teilnahme von Mitarbeitern am Trialog Neukölln ist es unser Anliegen trialogische Aspekte in unser psychiatrisches Handeln zu integrieren. Das Erfahrungswissen von Menschen, die selbst schon seelische Krisen durchlebt haben, ist dabei eine wertvolle Kompetenz, die es gilt ebenbürtig dem Fachwissen professionell ausgebildeter Mitarbeiter zur Seite zu stellen. In Zusammenarbeit mit dem Job-Center Neukölln und einem freien Träger arbeiten seit April bzw. November 2012 zwei Genesungsbegleiterinnen in der Klinik. Während des Jahres 2013 waren beide mit 30-Stunden-Teilzeitstellen in jeweils ein stationäres und ein teilstationäres Behandlungsteams integriert. Sie sind Ansprechpartnerinnen für Patienten, die sich in ganz besonderer Weise in deren Erleben einfühlen und dadurch einen Kontakt aus geteilter Erfahrung herstellen können. Im Behandlungsteam sind sie ein Korrektiv gegenüber einer oftmals zu schnell verobjektivierenden, urteilenden und wertenden Perspektive. Eine Genesungsbegleiterin nutzte die Möglichkeit zu einer begleitenden Ausbildung in Experienced involvement und wird demnächst ihre Ausbildung mit einer Prüfung abschließen. 9.7 Therapiehund Jacco Seit Januar 2010 gehört der Groß-Elo Jacco zum Team der allgemeinpsychiatrischen Station 82. Der Rüde kam als elf Wochen junges Tier ins Team und begleitet seither täglich die Sozialarbeiterin zur Arbeit. Er ist inzwischen eine feste und vertraute Größe auf der Station. 40

43 Jahres- und Qualitätsbericht 2013 Ein Hund kann Kontakt zu Patienten knüpfen und dies mit einer kaum zu übertreffenden Einfachheit, Klarheit, Bedingungslosigkeit und Wertfreiheit, völlig unabhängig von Alter, Sozialstatus, Krankheiten und Behinderungen des Gegenübers. Eine weitere Chance bietet die Kommunikation ohne Worte. So kann es sehr zurückgezogenen Patienten schwer fallen, mit dem Behandlungsteam ins Gespräch zu kommen. Die nonverbale Kommunikation mit dem Hund ist dann eine erste Möglichkeit, doch in Kontakt zu treten. Jacco sorgt durch seine Anwesenheit für Ruhe und Entspannung, ist aber auch immer Gesprächsstoff und Anlass für Aktivitäten. Er begrüßt jeden Tag die Patienten der Station freudig, so wie er immer freudig begrüßt wird, wenn er auf die Station kommt. Er vermittelt jedem Einzelnen Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Neulich sagte ein Patient zu Jacco: Wenn ich Dich sehe, kann ich wenigstens einmal am Tag lächeln. Seit einiger Zeit begleitet Jacco den einmal wöchentlich stattfindenden Patientenspaziergang. Hier können Patienten Verantwortung übernehmen und Jacco an der Leine führen. Es ist schön zu sehen, wie das Selbstbewusstsein mit jedem Schritt wächst. Außerdem vermittelt er Sicherheit und hilft Ängste abzubauen. Inzwischen interessieren sich auch andere Stationen für das Projekt Therapiehund und im kommenden Jahr kann wahrscheinlich ein weiterer vierbeiniger Begleiter seine Arbeit aufnehmen. 9.8 Selbsthilfegruppen Die Schwerpunktstation für Abhängigkeitserkrankungen pflegt eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen. An fast jedem einzelnen Tag der Woche stellt sich abends eine Gruppe vor. Dabei sind insgesamt 9 verschiedene Organisationen vertreten (Lichtblick, Guttempler, Klärwerk, Alternative Freizeit, AA, AKB, WHU, CSO, Drogenstop). Sobald der körperliche Zustand es erlaubt, besuchen die Patienten Gruppen außerhalb des Krankenhauses. Sie haben dadurch die Möglichkeit, ein breites Spektrum unterschiedlicher Gruppen kennen zu lernen und die Chancen der Selbsthilfebewegung bei der Bewältigung ihrer Abhängigkeit für sich zu entdecken. 41

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