S T A T E M E N T S. Der Weltalphabetisierungstag Statements. Fürsprecher im O-Ton
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- Frank Bieber
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1 S T A T E M E N T S Statements Der Weltalphabetisierungstag 2014 Fürsprecher im O-Ton Prof. Dr. Johanna Wanka Bundesministerin für Bildung und Forschung Lesen und schreiben zu können, ist elementar für die berufliche, soziale und gesellschaftliche Teilhabe. Bund und Länder arbeiten daher gemeinsam mit den Partnern für Alphabetisierung daran, die Zahl der funktionalen Analphabeten in Deutschland weiter zu senken. Die von Bund und Ländern verabschiedete Nationale Strategie für Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener fördert starke Bündnisse vor Ort: Schon jetzt trägt die lokale Zusammenarbeit von Unternehmen, Verbänden, Gewerkschaften, Jobcentern und Bildungseinrichtungen in vielen Regionen Deutschlands dazu bei, dass künftig noch mehr Erwachsene mit Lese- und Schreibschwierigkeiten den wichtigen ersten Schritt in ein Leben mit der Schriftsprache wagen. Prof. Dr. Rita Süssmuth Präsidentin Deutscher Volkshochschul-Verband e. V. Wenn Menschen in unserem Land nicht ausreichend lesen und schreiben können, dann betrifft uns das alle. Unsere Gesellschaft kann es sich nicht leisten, Analphabeten auszuschließen. Volkshochschulen sind mit ihrem Kursangebot die erste Adresse für erwachsene Analphabeten und unterstützen die Menschen, aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben. 8. September 2014 Lesen & Schreiben Mein Schlüssel zur Welt: Statements Seite 1
2 Peter Munk Bundesministerium für Bildung und Forschung Die gemeinsam von Bund, Ländern und den Partnern für Alphabetisierung getragene Kampagne Lesen & Schreiben Mein Schlüssel zur Welt will die Problematik des funktionalen Analphabetismus stärker in das Bewusstsein der Gesellschaft rücken, damit Vorurteile abgebaut werden und möglichst viele Betroffene das Lesen und Schreiben lernen können. Deshalb fördern wir Projekte wie das von der Universität Erfurt initiierte Projekt Alpha-Quali. Die Sensibilisierung und Qualifizierung berufspädagogischen Personals zum Thema funktionaler Analphabetismus soll dazu beitragen, dass Auszubildende mit Leseund Schreibschwierigkeiten fachkundige Unterstützung erhalten und sich so berufliche Perspektiven erschließen können. Thomas Bartelt Bundesministerium für Bildung und Forschung Die Kampagne Lesen & Schreiben Mein Schlüssel zur Welt will die Öffentlichkeit sensibilisieren, Vorurteile abbauen und Betroffene ermutigen, endlich lesen und schreiben zu lernen. Über die Hälfte der Menschen mit Alphabetisierungs- und Grundbildungsbedarf ist erwerbstätig. Die gezielte Förderung und Unterstützung durch Lernangebote im Arbeitsumfeld ist vor diesem Hintergrund ein erfolgversprechender Ansatz in der Alphabetisierungsarbeit. Deshalb fördern wir ganz bewusst Projekte wie BasisKom oder Perspektive. Denn sie eröffnen Erwachsenen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten neue Perspektiven beruflich wie privat. Und wir hoffen, dass solche Projekte auch bundesweit Schule machen. 8. September 2014 Lesen & Schreiben Mein Schlüssel zur Welt: Statements Seite 2
3 Marcus Henk DGB Bildungswerk BUND e. V., Projekt MENTO Um mit den ständig steigenden Anforderungen der Arbeitswelt Schritt halten zu können, ist eine fundierte Grundbildung unabdingbar. Circa 60 Prozent der funktionalen Analphabeten sind erwerbstätig und somit unmittelbare Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben und Verwaltungen diese Personen wollen wir mit unserem Projekt MENTO erreichen. Dazu wenden wir uns direkt an die Unternehmen und bilden dort ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren aus, die als Ansprechpartner auf Augenhöhe für Menschen mit Grundbildungsbedarf da sind. Bundesweit nehmen diese kollegialen Netzwerke Form an. Das ist gelebte Solidarität. Birgit Rieleit-Schöttner Personalentwicklerin bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) Unser Unternehmen hat acht Personen zu Mentorinnen und Mentoren ausgebildet, die in ihrer Funktion als Suchtkrankenhelferinnen und Suchtkrankenhelfer bzw. Gesundheitslotsinnen und Gesundheitslotsen gut in ihrem Arbeitsumfeld vernetzt und für potenziell betroffene Menschen und im Kollegenkreis gut ansprechbar sind. Wir sehen die Ausbildung als einen Beitrag zum betrieblichen Gesundheitsmanagement, denn für die Betroffenen bedeutet die permanente Befürchtung, dass ihre Schwäche entdeckt werden könnte, enormen Stress. Leider ist Analphabetismus immer noch ein Tabuthema, das es transparent zu machen gilt. Die Mentorinnen und Mentoren können durch ihre Ausbildung konstruktiv und achtsam den Betroffenen eine Unterstützung sein, tatsächlich Hilfe anzunehmen. 8. September 2014 Lesen & Schreiben Mein Schlüssel zur Welt: Statements Seite 3
4 Sabine Güdde Mentorin bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) Ich habe die Erstqualifizierung erst Ende Juni 2014 erhalten und somit sind wir bei der BVG noch am Anfang unserer Arbeit. Die Erstqualifizierung durch Arbeit und Leben Berlin sowie dem Projekt MENTO war sehr spannend. Im Nachhinein stehen uns beide mit Rat und Tat zur Seite und die Zusammenarbeit macht mir persönlich sehr viel Spaß. Mich interessiert das Thema sehr, da ich wirklich erstaunt bin, dass es in Berlin und bundesweit so viele Betroffene gibt. Innerhalb der BVG müssen wir jetzt überlegen, wie wir auf uns aufmerksam machen können, damit die Betroffenen wissen, dass sie nun bei der BVG nicht mehr alleine sind, sondern sich vertrauensvoll an uns wenden können. Jedem von uns ist bewusst, dass keine leichte Aufgabe übernommen wurde. Jedoch freuen wir uns über das Vertrauen in unsere Person seitens der BVG und über das Vertrauen der Betroffenen. Dr. Theresa Hamilton, Claire Zynga Grund-Bildungs-Zentrum Berlin Analphabetismus in Deutschland ist immer noch ein Tabuthema. Nicht nur am Weltalphabetisierungstag, sondern dauerhaft muss das Thema in allen Bereichen der Gesellschaft berücksichtigt werden. Deshalb freuen wir uns, dass Berlin die Einrichtung des Grund-Bildungs-Zentrums ermöglicht hat. Beratung, Bündelung von Informationen, Sensibilisierung, Fortbildung und der Austausch mit Anbietern, Kursleiter/Innen, Multiplikatoren und Betroffenen sind Schwerpunkte unserer Arbeit. Nach Schätzungen basierend auf der Leo-Studie leben in Berlin mehr als Menschen, die die Schriftsprache nicht ausreichend nutzen und vor allem deshalb ihr Potenzial nicht vollständig entfalten können. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, den Betroffenen eine bessere Grundbildung zu ermöglichen. Grundbildung erhöht die Teilhabechancen und wirkt positiv auf alle Lebensbereiche. 8. September 2014 Lesen & Schreiben Mein Schlüssel zur Welt: Statements Seite 4
5 Verwendungshinweis: Der Abdruck ist honorarfrei. Um ein Belegexemplar wird höflich gebeten. Weitere Informationen unter: Pressekontakt: Servicebüro Lesen & Schreiben Mein Schlüssel zur Welt Ein Service des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Saarbrücker Str Berlin Deutschland Telefon: Fax: September 2014 Lesen & Schreiben Mein Schlüssel zur Welt: Statements Seite 5
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