jahresbericht 2008 MUSEUM RIETBERG ZÜRICH

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1 jahresbericht 2008 MUSEUM RIETBERG ZÜRICH

2 Das Museum Rietberg ist eine Dienstabteilung des Präsidialdepartements der Stadt Zürich. Der Druck dieses Jahresberichts wird finanziert durch die Rietberg-Gesellschaft. Impressum Titelbild Orakelschale Nigeria, dem Yoruba-Bildhauer Areogun von Osi Ilurin (um ) zugeschrieben Geschenk Rietberg-Kreis Foto: Rainer Wolfsberger Redaktion Peter Fux Bildredaktion Albert Lutz Fotos Rainer Wolfsberger Willi Kracher S. 26, 34, 42 Susanna Frischknecht S. 44 Gestaltung Elizabeth Hefti, Winterthur Produktion Elizabeth Hefti, Claudia Rossi Fotolithos Walker dtp, Winterthur Druck werk//zwei Print+Medien GmbH, Konstanz Herausgegeber Museum Rietberg Zürich Gablerstrasse 15 CH-8002 Zürich T F

3 vorwort 3 Liebe Freundinnen und Freunde des Museums Rietberg Viel Prominenz hat das Museum Rietberg im Jahr 2008 mit einem Besuch beehrt. Zum Auftakt der Kamerun-Ausstellung war Sultan Ibrahim Mbombo Njoya zu Gast, der 19. König von Bamum in Kamerun. König Njoya war, als er in der Ausstellung zum ersten Mal in seinem Leben den Thron zu sehen bekam, den sein Grossvater im Jahr 1908 Kaiser Wilhelm II. nach Berlin geschenkt hatte, tief beeindruckt und gerührt. Er liess sich nicht davon abhalten, auf dem kostbaren Museumsstück aus dem Besitz des Ethnographischen Museums in Berlin Platz zu nehmen. Im Mai besuchten auf Einladung der Credit Suisse der ehemalige UNO-Generalsekretär und Friedensnobelpreisträger Kofi Anan und der frühere englische Premierminister Sir John Major die Kamerun-Ausstellung. In seiner Ansprache und der anschliessenden Diskussion äusserte sich Kofi Anan optimistisch über die Entwicklungschancen seines Heimatkontinents Afrika. Schliesslich war zur Eröffnung der Shiva-Ausstellung auf Einladung der Schweizerisch-Indischen Handelskammer Bundesrätin Doris Leuthard zu Besuch, um das 60-jährige Jubiläum des Freundschaftsvertrags zwischen Indien und der Schweiz zu feiern. Das Museum Rietberg lebt freilich nicht von seinen prominenten Gästen. Für uns zählt jede einzelne Person, die übers Jahr hindurch auf den Grünen Hügel hinaufsteigt und uns besucht. Erwartungsgemäss waren es im zweiten Jahr nach der Einweihung des Smaragds weniger als im Eröffnungsjahr, sogar etwas weniger als budgetiert: Allerdings zeigen die Besuchszahlen, dass wir mit unserem erweiterten Museum auf dem richtigen Weg sind. In unserem alten Museum hatten wir noch nie mehr als Besucher in einer Afrika-Ausstellung die Kamerun-Ausstellung zog aber beinahe an! Unser erster Dank gilt allen, die das Museum besucht haben, insbesondere den Mitgliedern der Rietberg-Gesellschaft, die unsere Museumstätigkeit unterstützen und uns durch ihre Anwesenheit und ihr Interesse an Veranstaltungen und Ausstellungen erfreuen. Das Museum Rietberg will ein lebendiger Ort sein. Bei uns gibt es nicht nur Kunst zu bewundern; wir bieten auch Musik und Tanz sowie ein vielseitiges Programm an Führungen, Workshops und Vorträgen. Im Jahr 2008 haben wir zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder ein grosses Parkfest organisiert. Afrikanische Rhythmen sorgten an dem (leider nicht ganz regenfreien) Wochenende für Stimmung und Freude. Den Indien-Schwerpunkt im zweiten Halbjahr konnten wir mit zahlreichen Tanz- und Musikveranstaltungen bereichern und beleben. Während mehrerer Wochen waren zwei der herausragenden und unserem Publikum bereits von früheren Auftritten vertrauten indischen Tänzerinnen zu Gast, Malavika Sarukkai und Kapila Venu. Auch Indiens berühmtester Flötist, Hariprasad Chaurasia,

4 4 trat nach vielen Jahren wieder bei uns auf. Das authentische, das heisst nicht touristische, Schattenspieltheater aus dem südindischen Karnataka konnten wir zur Eröffnung der Ausstellung «Rama und Sita» nach Zürich einladen. Auf den Spuren des indischen Nobelpreisträgers Rabindranath Tagore inszenierten Christian Buck und Alex Goretzki, künstlerisch beraten von Aditi Sengupta, eine inspirierende Trilogie mit Tanz-Performance, Musik und Literatur. Im Dezember feierten wir in der Shiva-Ausstellung mit einem Konzert den Auftakt für eine langfristige Zusammenarbeit mit dem Zürcher Kammerorchester unter der Leitung von Muhai Tang. Es war wunderbar, wie die Klänge des Orchesters sich im grossen Werner Abegg Saal ausbreiteten und die indischen Skulpturen umspielten. Wir freuen uns auf die drei kommenden Auftritte des Kammerorchesters im Jahr Wir danken allen, die an diesen zahlreichen Veranstaltungen beteiligt waren und mitgeholfen haben. Wenn wir, wie zum Beispiel bei der Shiva-Ausstellung, Leihgaben aus Museen in Indien, USA und Europa zu uns nach Zürich holen und sie eindrucksvoll in der herrlich grossen Sonderausstellungshalle inszenieren, so bedeutet dies auch hohe Kosten. Nur dank unseren Sponsoren ist das ambitionierte Ausstellungsprogramm überhaupt realisierbar. Es hat uns ganz besonders gefreut, dass die HSBC Guyerzeller Bank AG, die bereits 1998 erstmals eine Ausstellung unterstützt hat, sich nun auch in unserem neuen Museum als Ausstellungssponsor engagiert. Unser Dank geht an Dr. Peter Widmer, den Präsidenten der Bank, und Dr. Heinrich Baumann, den Vorsitzenden der Geschäftsleitung, sowie an Marius Pinggera, den Sponsoring-Beauftragten der HSBC Guyerzeller Bank. Ebenso aufwändig wie die Shiva-Ausstellung war auch die Kamerun-Schau, die Novartis unterstützt hat. Unser bester Dank geht an den Präsidenten und Delegierten der Geschäftsleitung, Dr. Daniel Vasella. Ihm verdanken wir, dass Novartis zu unserem bedeutendsten Sponsor geworden ist. Thomas Preiswerk, der Sponsoring-Verantwortliche von Novartis, der uns seit vielen Jahren betreut und unterstützt hat, wurde 2008 pensio-

5 5 niert. Wir danken ihm bestens für die schöne Zusammenarbeit. Ausserdem hat uns Novartis auch 2008 einen Beitrag an die Abteilung Kunstvermittlung gewährt, dank dem verschiedene Projekte realisiert werden konnten. An dieser Stelle ist anzufügen, dass 2008 unsere Kunstvermittlung von der Rudem-Stiftung, einem in Südindien tätigen Kinderhilfswerk, noch eine weitere Spende für die Offene Werkstatt erhalten hat. Bei der Ausstellung «Rama und Sita», die wir hauptsächlich mit Kunstwerken aus dem eigenen Bestand bestreiten konnten, waren die Kosten für Transport und Versicherung gering. Umso aufwändiger war die von so vielen Besucherinnen und Besuchern als äusserst gelungen gelobte Inszenierung der Ausstellung. Diese Ausstellungsarchitektur war nur dank einer grosszügigen Spende der Parrotia-Stiftung möglich, die erstmals eine Ausstellung bei uns finanziert hat. Wir danken herzlich der Präsidentin der Stiftung, Catharina Dohrn, sowie dem Geschäftsleiter der Stiftung, Dr. Martin Escher. Die Rietberg-Gesellschaft hat die Fotografie-Ausstellung «Picturesque Views» unterstützt, und bei der Surimono-Ausstellung erhielten wir einen Beitrag vom Reiseveranstalter Japan Concierge. Ganz unerwartet (es war wie ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk) hat uns im Dezember die Japan-Kennerin und Mäzenin Yvonne Lang eine bedeutende Spende für die Surimono-Ausstellung überreicht. Für das Überraschungsgeschenk besten Dank! Aus dem beträchtlichen Vermögen der Rietberg-Gesellschaft hat der Vorstand der Gesellschaft dem Museum im Jahr 2008 eine ganze Reihe an Zuschüssen zugesprochen. Neben dem Beitrag an die Fotografie-Ausstellung gingen Beiträge an das Parkfest und an die verschiedenen Indien-Veranstaltungen. Wir danken allen Mitgliedern der Gesellschaft bestens für diese finanzielle Unterstützung. Die Vereinsbuchhaltung und den Versand der Mitgliederpost besorgte uns auch in diesem Jahr die Credit Suisse, ohne die Kosten für ihre Arbeit zu verrechnen. Ein besonderer Dank geht an den Quästor der Rietberg-Gesellschaft, Christian Gut von der Credit Suisse. Das Schattenspieltheater aus Karnataka schliesslich wurde unterstützt durch einen Zuschuss des Elena Probst Fonds der Stiftung Accentus. Allen Gönnerinnen und Sponsoren sei bestens gedankt. Schon im Jahr 2006 konnten wir aus dem Nachlass von Waldemar Albertin Burkhalter eine umfangreiche Sammlung von Kleinkeramiken aus Costa Rica als Geschenk entgegennehmen, die wir 2008 in unsere Sammlung aufgenommen haben gelangte auch eine Sammlung mit präkolumbianischen Keramiken aus Ecuador aus dem Nachlass von René Fontanellaz als Geschenk von Beatrice und Hanspeter Fontanellaz in unseren Besitz. Für die Schenkungen danken wir bestens. Der Rietberg-Kreis, die kleine, aber höchst engagierte Gönner-Gesellschaft, die uns mit ihren Spenden jedes Jahr bedeutende Ankäufe ermöglicht, hat uns 2008 ausserordentlich reich beschenkt. Mit den im letzten Jahr gesparten Mitteln aus

6 6 dem Rietberg-Fonds konnten wir drei bedeutende Kunstwerke erwerben, unter anderem das auf dem Titelblatt dieses Jahresberichts abgebildete Werk aus Nigeria. Der Präsident der Rietberg-Gesellschaft, Dr. Eberhard Fischer, und seine Frau Barbara Fischer haben auch 2008 dem Museum namhafte Beiträge gesprochen und waren mit grossem persönlichem Einsatz zum Wohl unseres Museum tätig. Sie haben drei Projektstellen (indische Malerei, Peru-Ausstellung und indische Textilien) finanziert,als grosszügige Gastgeber viele unserer indischen Gäste beherbergt und sich um sie gesorgt. Herzlichen Dank! Die UBS Kulturstiftung hat einen Beitrag an eine Projektstelle gewährt zur Provenienz-Forschung über die Sammlung unseres Gründungsdonators Eduard von der Heydt. Ohne dieses finanzielle Engagement unserer Mitglieder und des Vorstands, der Sponsoren, Mäzeninnen und Gönner, könnten wir das Museum Rietberg nicht auf diesem Niveau führen. Wir alle vom Museum danken unseren Gönnerinnen und Gönnern für diesen Zuspruch und diese Unterstützung. Als Gegenleistung haben wir für die kommende Zeit viele spannende Projekte in Vorbereitung, die, wie wir hoffen, auf Ihr Interesse stossen und Sie erfreuen werden. Mein letzter, aber ganz herzlicher Dank geht an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums. Sie alle haben sich auch im zweiten Jahr nach der Neueröffnung mit nicht nachlassendem Engagement für unsere wunderbare Institution eingesetzt und auf kreative Art ihre Ideen umgesetzt und mit grossem Einsatz gearbeitet. Wir haben gemeinsam viele interessante Projekte in Vorbereitung und diskutieren, wie wir die Angebote noch attraktiver machen können, damit Sie, liebe Besucherinnen und Besucher, nach einem Aufenthalt bei uns schon bald Lust verspüren, uns wieder aufzusuchen! Albert Lutz Direktor

7 inhaltsverzeichnis Ausstellungen Statistik 2008 Finanzen Mitteilungen, Ereignisse, Neuigkeiten Die schönsten neuen Kunstwerke Schenkungen, Legate, Stiftungen Ankäufe Leihgaben an das Museum Rietberg-Gesellschaft Statuten Jahresrechnung Publikationen Veranstaltungen Personal Kooperationen/Projekte

8 ausstellungen 8 Kamerun: Kunst der Könige 2. Februar 25. Mai 2008, Werner Abegg Saal Ernst Ludwig Kirchner und die Kunst Kameruns 2. Februar 25. Mai 2008, Novartis Saal Die Eröffnung der Doppelausstellung stand unter einem günstigen Stern: Die Anwesenheit des Königs von Bamum, dem wichtigsten Vertreter aller Königreiche der Grasland-Region Kameruns, sorgte für einen aussergewöhnlichen medialen Rummel. «Sa Majésté le Sultan El Hadji Ibrahim Mbombo Njoya, Roy des Bamum», so sein voller Titel, zeigte sich vor Presse und Fernsehteams in würdevollem Ornat und war auch durch sein Äusseres eine durch und durch königliche Erscheinung. Unvergessen bleibt der bewegende Augenblick, als König Njoya dem Thron, den sein Grossvater im Jahre 1908 deutschen Kaiser Willhelm II. schenkte, zum ersten Mal gegenüber stand. Vorsichtig bestieg er dieses einzigartige Zeugnis deutscher Kolonialgeschichte und thronte majestätisch auf dem mandu yenu, wie der berühmte perlenbestickte Königsstuhl in der Bamum-Sprache genannt wird. Seine würdevolle Ausstrahlung berührte in diesem Moment die Umstehenden zutiefst. Die Ausstellungsarchitektur lag in den Händen von Martin Sollberger, der mit spannungsvoller Farb- und Raumgestaltung die Kunstwerke ins richtige Licht rückte. Wichtigste Leihgeber neben dem Ethnologischen Museum Berlin waren weitere sieben deutsche Völkerkundemuseen, aber auch Leihgaben aus Privatbesitz und aus dem Palastmuseum von Fumban gaben einen umfassenden Überblick über die kraftvolle Kunst, mit der die Grasland-Könige ihre Machtfülle präsentierten. Insgesamt 170 Grasland-Skulpturen wurden aus Museen und Privatsammlungen aus Europa, den USA und Kamerun nach Zürich ausgeliehen.

9 9 Über zwanzig Werke von Ernst Ludwig Kirchner darunter konservatorisch delikate Raritäten wie Zeichnungen und Tagebücher zeigten den Einfluss, den die Kameruner Masken, Figuren und Architekturelemente auf den wohl wichtigsten Vertreter des deutschen Expressionismus ausübten. Das Interesse von Publikum und Medien war überaus erfreulich: Annähernd Besucherinnen und Besucher liessen sich von den grossartigen Skulpturen aus der Grasland-Region und den Werken von Ernst Ludwig Kirchner begeistern. «Kamerun» war die am besten besuchte Afrika-Ausstellung in der Geschichte des Museums. Über 450 geführte Gruppen besuchten die Ausstellung. Von Ende Februar bis April arbeitete der Bildhauer Moses Mbah Godlove aus Bali-Nyonga im Kameruner Grasland in der Eingangshalle des Smaragds. Seine figürlichen Thronsessel waren in diesen Wochen begehrte Objekte im Museumsshop, für welche die Ausstellungsbesucher auch tiefer in den Geldbeutel griffen. Freundlich und immer gesprächsbereit fand der Künstler spontan Kontakt mit Schulklassen und Besuchern und erzählte spannend von seiner Arbeit und den Besonderheiten des Lebens in seiner Heimat. Im Zusammenhang mit der Kamerun-Ausstellung kamen mehrere Enkelkinder oder gar Urenkel von ehemaligen Angehörigen der Basler Mission ins Museum Rietberg. In einem Falle schenkte eine Besucherin dem Museum einen Hocker aus der Duala-Region, den ihr Grossvater aus Anlass der Geburt ihrer Mutter im Jahre 1902 herstellen liess (Abbildung

10 10 auf Seite 60). Eine andere Missionars-Enkelin wollte verschiedene Waffen und Kunstgegenstände, die ihr Grossvater im Grasland gesammelt hatte, einem Museum in Kamerun zurückgeben. Auch dieses Anliegen konnte dank unseren langjährigen Beziehungen zum Presspot-Museum in Nsei/Bamessing erfüllt werden. Die Kabinett-Ausstellung «Ernst Ludwig Kirchner und die Kunst Kameruns», für die Gastkurator Lucius Grisebach federführend zeichnete, wurde anschliessend an die Zürcher Präsentation im Museum der Weltkulturen in Frankfurt am Main gezeigt (4 980 Besucherinnen und Besucher). Die Ausstellungen wurden ermöglicht durch die grosszügige Unterstützung von Novartis.

11 11 Ausstellung Ausstellungskonzepte: Lorenz Homberger und Lucius Grisebach Projektleitung: Lorenz Homberger Ausstellungsgestaltung: Martin Sollberger Koordination Kunstaufbau, Organisation Transport und Versicherung: Andrea Kuprecht Objektmontage, Restaurierung: Walter Frei, Jean-Claude Plattner Beleuchtung: Rainer Wolfsberger Ausstellungsgrafik und Werbegestaltung: Jacqueline Schöb, Karin Widmer Ausstellungsassistenz: Nanina Guyer Pressearbeit und Marketing: Katharina Epprecht, Christine Ginsberg Mediaplanung, Events: Monica Stocker Kunstvermittlung: Maya Bührer (Leitung), Vera Fischer, Stefanie Bieri, Barbara Fischer, Anna-Katharina Mahler, Gabriel Studerus Kataloge Kamerun: Kunst der Könige Herausgeber: Lorenz Homberger Autorenbeiträge: Christraud Geary, Boston; Hans-Joachim Koloss, Berlin Redaktion: Nanina Guyer Korrektorat: Dela Hüttner Grafisches Konzept und Gestaltung: Jacqueline Schöb und Karin Widmer Satz: Karin Widmer Ernst Ludwig Kirchner und die Kunst Kameruns Autor: Lucius Grisebach Redaktion: Axel Langer Lektorat: Dela Hüttner Grafisches Konzept: Lucius Grisebach, Urs Gägauf, Jacqueline Schöb Plakat: Karin Widmer Besuchszahlen: Öffentliche Führungen: 52 Private Führungen: 319 Workshops Kunstvermittlung: 90

12 12 Rama und Sita: Das Ramayana in der Malerei Indiens 28. Juni 5. Oktober 2008, Werner Abegg Saal Wie kaum eine andere Geschichte begeistert das altindische Epos Ramayana seit Jahrhunderten die Menschen. Das Epos berichtet von den Erlebnissen des göttlichen Kronprinzen Rama, der mit seiner Frau Sita aufgrund einer Hofintrige in die Verbannung ziehen muss. Die in über Sanskrit-Doppelversen verfasste Dichtung ist ein wichtiger Teil der hinduistischen Literatur und wurde im Laufe der Jahrhunderte in zahlreichen Versionen und in verschiedenen Sprachen adaptiert. Die durch tragische und glückliche Wendungen charakterisierte Liebesgeschichte hat Generationen von Malern inspiriert, die entweder einzelne Szenen aus dem Epos sorgfältig mit dem Pinsel eingefangen oder aber umfangreiche Bilder- Serien konzipiert haben. Die kleinformatigen und höchst kostbaren Werke legen Zeugnis ab von den unterschiedlichen Traditionen und Stilentwicklungen der indischen Malerei. Bemerkenswert ist auch die genaue Textkenntnis der Künstler, die sich an der präzisen Umsetzung des Epos in die Malerei ablesen lässt. Auch das Museum Rietberg hat sich von der Geschichte inspirieren lassen und konnte bei der Konzeption dieser Ausstellung zum grössten Teil auf die umfangreichen eigenen Sammlungsbestände indischer Malerei zurückgreifen. Dies ist insbesondere der grossen Sammlungstätigkeit des ehemaligen Direktors des Mu-

13 13 seums Rietberg, Eberhard Fischer, zu verdanken, der auch wichtige europäische Sammlungen fest an das Museum gebunden hat. Die museumseigenen Exponate wurden durch Leihgaben aus zwei schweizerischen Privatsammlungen ergänzt. Das Ausstellungsteam um Martin Sollberger entwickelte einen szenografisch höchst poetisch anmutenden Parcours durch die Geschichte von Rama und Sita. Der Besucher begab sich gleich zu Beginn in die weisse Königsstadt Ayodhya, wo das Schicksal von Rama und seiner Gattin Sita besiegelt wurde. Grossflächig vergrösserte Aufnahmen von den einzelnen Exponaten erlaubten es, selbst bei grösseren Gruppenführungen auf die Feinheiten und den Detailreichtum der indischen Malerei hinzuweisen. Zusammen mit Rama, Sita und Lakshmana begaben sich die Besucher dann über eine den Ganges überspannende Brücke in die tiefen Wälder, wo die Exilierten mannigfaltigen Prüfungen unterzogen wurden. Von innen und aussen beleuchtete Raumkörper, welche wiederum Szenen aus den Bilderserien aufgriffen, bildeten dabei stilisierte Baumgruppen. Dem Handlungsstrang der Geschichte folgend erreichten die Besucher schliesslich die Tore der goldenen Stadt Lanka, wo der dramatische Schlusskampf der Affen und Bären gegen die Dämonen seinen Höhepunkt erreichte. Noch nie war eine Ausstellung indischer Malerei im Museum Rietberg so gut besucht. Deshalb ist eine Auswahl der schönsten Exponate aus «Rama und Sita» für weitere sechs Monate in der Park-Villa Rieter zu sehen. Im Herbst 2009 wird die Ausstellung ferner als Eröffnungsausstellung des neu gebauten Rautenstrauch-Joest-Museums in Köln zu sehen sein. Die Ausstellung wurde durch grosszügige Unterstützung der Parrotia-Stiftung ermöglicht. Ausstellung Ausstellungskonzept: Eberhard Fischer, Jorrit Britschgi Ausstellungsgestaltung: Martin Sollberger, Marc Zuend Ausstellungsgrafik: Jacqueline Schöb Beleuchtung: Rainer Wolfsberger Gestaltung Plakat, Faltprospekt: Jacqueline Schöb Pressearbeit: Katharina Epprecht, Christine Ginsberg Mediaplanung, Events: Monica Stocker Katalog Konzept: Eberhard Fischer, Jorrit Britschgi Redaktion und Lektorat: Axel Langer, Iris Spalinger Korrektorat: Barbara Talmon Gestaltung: Karin Widmer, Jacqueline Schöb Satz: Karin Widmer

14 14 Besuchszahlen: Öffentliche Führungen: 47 Private Führungen: 159 Workshops Kunstvermittlung: 72 Shiva Nataraja Der kosmische Tänzer 16. November März 2009, Werner Abegg Saal Den Schluss des Indienjahres 2008 bildete die Ausstellung «Shiva Nataraja: Der kosmische Tänzer». Das Museum Rietberg betrat Neuland, denn noch nie widmete diesem Thema ein Museum eine Ausstellung. Das ist umso erstaunlicher, als Shiva sicher einer der schillerndsten Götter im hinduistischen Pantheon ist. Das Publikum lernte einen Gott kennen, der einerseits mit Frau und Kind eine Familie bildet, andererseits als heimatloser Einsiedler umherwandert. Er ist der Gütige und der Schreckliche zugleich, er ist ein vagabundierender Bettler und kriegerischer König, ein Lehrmeister, Dämonenbezwinger, Betrüger und Zauberer, ein strenger Asket und ein unzüchtiger Verführer. Shiva verkörpert alle Kontraste in einem. Am wichtigsten und als Metapher am stärksten ist er jedoch als Nataraja, als König des Tanzes. Hier ist er der Herr des Universums, sein Schöpfer, Erhalter und Zerstörer. Die Ausstellung zeigt 150 Objekte: exquisite Bronzeplastiken und monumentale Steinskulpturen aus der Chola-Zeit, Holz- und Elfenbeinschnitzereien sowie Malerei, die aus den führenden Museen der Welt zu uns nach Zürich kamen. Es gelang, sieben der grossartigsten Natarajas nach Zürich zu holen. Zu den wichtigsten Leihgebern gehören das British Museum, das Musée Guimet, das Victoria and Albert Museum und die Rockefeller Collection der Asia Society. Besonders erfreut sind wir über die grosszügigen Leihgaben aus Indien. Das National Museum in New Delhi und das Government Museum in Chennai schickten einige ihrer schönsten Kunstwerke. Die zwei Dokumentarfilme sowie die zahlreichen Tanz- und Musikaufführungen (siehe dazu den Abschnitt über Malavika Sarukkai weiter unten) sollen vermitteln, wie sehr in Südindien Kunst mit Religion, Ritualen, Tanz, Poesie und Musik verbunden ist. Zum tanzenden Shiva gehören eben nicht nur Kunsthandwerk, sondern vor allem Emotionen, tiefe Ehrfurcht und Hingabe. Die Ausstellung bildete den Abschluss des in der ganzen Schweiz gefeierten Indienjahres, das an den 60. Jahrestag des Freundschaftsvertrages zwischen Indien und der Schweiz erinnerte. Das Museum Rietberg beging dieses Jubiläum

15 15 mit drei wichtigen Indienausstellungen. Den krönenden Abschluss bildete jedoch der 7. November: Eine Woche vor der eigentlichen Ausstellungseröffnung lud die Schweizerisch-Indische Handelskammer (SICC, Swiss Indian Chamber of Commerce), unterstützt von der HSBC Guyerzeller Bank AG zu einer exklusiven Preview und einem Gala Dinner ein, zu dessen prominentesten Ehrengästen Bundespräsidentin Doris Leuthard und Botschafterin Chitra Narayanan gehörten. Mit grosszügiger Unterstützung von HSBC Guyerzeller Bank AG.

16 16 Ausstellung Konzept: Johannes Beltz und Saskia Kersenboom Projektleitung: Johannes Beltz Ausstellungsgestaltung: Martin Sollberger Koordination Kunstaufbau, Organisation Transport und Versicherung: Andrea Kuprecht Objektmontage, Restaurierung: Walter Frei Beleuchtung: Rainer Wolfsberger Grafik und Werbegestaltung: Jacqueline Schöb, Karin Widmer Lektorat und Redaktion Ausstellungstexte: Axel Langer, Iris Spalinger Plakatgestaltung: Simone Torelli Pressearbeit: Katharina Epprecht, Christine Ginsberg, Carrie Bührer Mediaplanung, Events: Monica Stocker Kunstvermittlung: Maya Bührer (Leitung), Vera Fischer, Stefanie Bieri, Barbara Fischer, Christiane Peyer Voegeli, Barbara Fischer, Anna-Katharina Mahler, Gabriel Studerus Katalog Herausgeber: Johannes Beltz Wissenschaftliche Beratung: Saskia Kersenboom Übersetzungen aus dem Englischen: Martina Dervis (London); aus dem Italienischen: Franziska Meyer (Lenzburg) Redaktion und Lektorat: Axel Langer, Iris Spalinger und Malcolm Imrie (London; Aufsatz Saskia Kersenboom) Korrektorat: Dela Hüttner (Zürich) Grafisches Konzept: Karin Widmer (Männedorf) Besucherzahlen (zusammen mit «Surimono») bis : Öffentliche Führungen: 20 Private Führungen: 56 Workshops für Schulklassen: 11

17 17 «Picturesque Views»: Frühe Fotografie in Indien 4. Juli 26. Oktober 2008, Novartis Saal Motive aus fremden Ländern spielten von Anfang an eine bedeutende Rolle in der Fotografie; dabei kam Indien mit seinen prächtigen Mogulbauten und romantisch verwilderten Gartenanlagen aus mehreren Gründen eine herausragende Bedeutung zu: Zum einen hatte das junge britische Empire ein vitales Interesse daran, seinen neuen Besitz, das Juwel unter seinen überseeischen Kolonien, in Bildern zu dokumentieren. Zum anderen war Europa äusserst empfänglich für exotische Reize: Der Historismus beherrschte die Architektur, das Interesse an den unterschiedlichsten Kunstepochen war grösser den je, und dank Männern wie Owen Jones, dessen bahnbrechende Grammar of Ornament 1856 publiziert wurde, ging die Begeisterung für islamische (und somit auch indoislamische) Zier- und Bauformen weit über eine Modelaune hinaus. Schliesslich trug der grosse Aufstand von 1857, der nicht nur das Ende der East India Company bedeutete und den Subkontinent zur Kronkolonie machte, wesentlich dazu bei, dass Indien auch im übrigen Europa verstärkt ins Bewusstsein rückte. Alle diese Blickwinkel, seien sie nun von der Suche nach dem Malerischen bestimmt, archäologisch begründet oder aber durch Sensationslust motiviert, finden sich in den 71 Werken der wichtigsten Pioniere der indischen Fotografie wie-

18 18 der: Thomas Hesketh Biggs, dessen Bemühen auf eine möglichst sachlich-dokumentarische Aufnahme mogulzeitlicher Ruinen beschränkt bleibt; John Murray, der bereits das malerische Ganze im Auge hat und die Szenerie durch genrehafte Figurengruppen belebt; oder der überragende Samuel Bourne, dessen Meisterschaft einen noch heute bannt und bei dem man nicht weiss, was man mehr bewundern soll, seine austarierten Kompositionen, die das Sublime noch erhabener und das Pittoreske noch malerischer erscheinen lassen, oder die technische Brillanz mit ihren satten Schwarztönen, dem Reichtum an Grauabstufungen sowie der tiefenscharfen Plastizität, die alles in den Schatten stellen, was vorher war und oft auch, was nachher kam. Schliesslich setzte Felice Beato, eine der schillerndsten Figuren der frühen Fotografie, seine Motive zwar nicht weniger als Bourne in Szene, aber für ihn, den vermutlich ersten Kriegsfotografen, war der künstlerische Ausdruck wenig, die Abbildung der Gegenwart jedoch alles. Davon künden seine Bilder der Kriegsruinen von Lakhnau, die er Monate nach der «Mutiny» von 1857 «schoss». Diese (und noch einige andere Namen) zu versammeln, um einem Publikum ausserhalb des Vereinigten Königreichs einen Begriff davon zu vermitteln, was frühe Fotografie in Indien bedeutet, ist das Verdienst von Raffael Gadebusch, seines Zeichens Kurator am Museum für Asiatische Kunst in Berlin. Dass wir die Ausstellung von Berlin übernehmen konnten, war in mehrerer Hinsicht ein Glücksfall. Besonders hervorzuheben ist, dass es die erste Ausstellung in der über fünfzigjährigen Geschichte des Museums Rietberg war, die der historischen Kunstfotografie gewidmet wurde. Möge dies ein Zeichen sein für Künftiges. Eine Ausstellung des Museums für Asiatische Kunst Berlin. Mit Unterstützung der Rietberg-Gesellschaft. Kurator: Raffael Gadebusch Ausstellungsleitung in Zürich: Axel Langer Ausstellungsgestaltung: Martin Sollberger Koordination Kunstaufbau, Organisation Transport und Versicherung: Andrea Kuprecht Beleuchtung: Rainer Wolfsberger Ausstellungsgrafik: Jacqueline Schöb Marketing und Pressearbeit: Christine Ginsberg, Katharina Epprecht Mediaplanung: Monica Stocker Zur Ausstellung erschien beim Verlag Hatje Cantz der von R. Gadebusch herausgegebene Katalog Picturesque Views: Moghulindien im Spiegel der Fotografie des 19. Jahrhunderts, ISBN

19 19 Surimono: Die Kunst der Anspielung in japanischen Holzdrucken 7. Dezember April 2009, Novartis Saal Das Zustandekommen dieses Projekts, nämlich die Aufarbeitung der Sammlung von japanischer Druckgrafik des kaum bekannten Sammlers Marino Lusy ( ), bedurfte einer enormen Anstrengung vieler Beteiligter. Tatsächlich verging ein halbes Jahrhundert bis der Schatz nun in einem umfassenden Sammlungskatalog und einer Sonderausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. Aus bis heute nicht sicher geklärten Gründen vermachte Lusy seine Sammlung von über dreihundert sogenannten Surimono, privat publizierte Drucke, die mit Vorliebe zu Neujahr als Glückwunschkarten verschenkt wurden, testamen-

20 20 tarisch dem Kunstgewerbemuseum in Zürich (das heutige Museum für Gestaltung Zürich). Damals (1954) wirkte Johannes Itten gleichzeitig als Leiter des Kunstgewerbemuseums und als erster Direktor des neu gegründeten Museums Rietberg. Marino Lusy, geboren in Triest, war ein Weltenbürger, der 1921 die Schweizer Staatsbürgerschaft angenommen hatte. Er studierte Architektur, betätigte sich aber als Radierer und Lithograph und verfügte offenbar über ein Vermögen, das ihm erlaubte, ein sorgenfreies Leben zu führen. Den grössten Teil seiner Sammlung erwarb Lusy in den 1920er und 1930er Jahren auf Pariser Auktionen. Von 1955 bis 2005 ruhte der Schatz wohlbehütet im Museum für Gestaltung Zürich bis er dem Museum Rietberg als Dauerleihgabe überlassen wurde. Das Forschungsprojekt «Surimono» bedurfte einer breitvernetzten Institutionen-übergreifenden Zusammenarbeit. Dank der Leiterin des Institute for Cultural Studies in the Arts an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Frau Professor Sigrid Schade, konnte in Kooperation mit dem Museum Rietberg und dem Sainsbury Institute for the Study of Japanese Arts and Cultures, London, die Unterstützung durch den Schweizerischen Nationalfonds SNF/DORE sicher gestellt werden. John T. Carpenter, Professor für japanische Kunst an der School of Oriental and African Studies an der Universität London, und international anerkannter Spezialist auf dem Gebiet der Surimono, zeichnet Verantwortung für das Escheinen des wunderbaren Sammlungskatalogs und für die Übersetzung der meisten Gedichte. Das Entziffern und Interpretieren der Gedichte ist die grösste Herausforderung für das Verständnis dieser Sondergattung japanischer Druckgrafik, deren wichtigstes Merkmal die Verbindung von Gedicht und Bild ist. Als aus heiterem Himmel Frau Yvonne Lang die Ausstellung mit einer grosszügigen Spende bedachte, hegten wir keinen Zweifel mehr an der Glück bringenden Wirkung der Surimono.

21 21 Begleitend zur Surimono-Ausstellung stellen Mitglieder von Ikebana International ihre Blumengestecke als schönen Willkommensgruss im Eingangsbereich des Neubaus aus. In einem wöchentlichen Wechsel kommt so die ganze Bandbreite unterschiedlichster Schulrichtungen zur Darstellung. Mit Unterstützung der Japan Concierge AG und von Yvonne Lang. Ausstellungskonzept: Katharina Epprecht Ausstellungsgestaltung: Martin Sollberger Ausstellungsgrafik: Jacqueline Schöb Plakat, Flyer und Ausstellungsbroschüre: Christa Waldvogel Beleuchtung: Rainer Wolfsberger Marketing: Christine Ginsberg Pressearbeit: Katharina Epprecht Mediaplanung: Monica Stocker Katalog englisch: John T. Carpenter (Herausgeber) Ausstellungsbroschüre deutsch: Museum Rietberg (Herausgeber) Redaktion und Lektorat: Iris Spalinger, Axel Langer Besucherzahlen (nicht separat ausgewiesen, siehe «Shiva Nataraja») Workshops für Schulklassen: 4

22 ausstellungen PARK-VILLA RIETER 22 Höfische Malerei aus Indien: Meisterwerke aus der Sammlung des Museums Rietberg Bis 26. Oktober 2008 Die im letzten Jahr angelaufene Überblicksausstellung «Höfische Malerei aus Indien» wurde im Winter 2007/08 komplett mit neuen Exponaten bestückt und war bis am 26. Oktober 2008 in der Park-Villa Rieter zu sehen. Wir konnten wiederum aus der umfassenden Sammlung indische Malerei des Museums schöpfen und den Besuchern die schönsten Werke aus allen Regionen Indiens zeigen. Der Fokus dieser Ausstellung galt der generellen Entwicklung der kleinformatigen indischen Malerei und den Künstlern, die meistens im Auftragsverhältnis diese Werke schufen. Die frühesten Exponate umfassten bemalte Palmblätter aus dem 12. Jahrhundert, die wichtige Gottheiten aus dem buddhistischen Pantheon visualisieren. Das durch die länglich-schmale Form der Palmblattstreifen vorgegebene Format wurde dann mit der zunehmenden Verbreitung von Papier als Standardformat weiter verwendet. Davon zeugen etwa die aus dem 15. und 16. Jahrhundert stammenden Kalpasutra-Folios, welche selbst die für die Bündelung der Palmblätter angefertigten Löcher als kompositorisches Element imitierten. Viele der Darstellungskonventionen von diesen Jain-Manuskripten finden sich auch in den Shahnameh-Folios der Sultanats-Zeit wieder. Der Wunsch nach naturalistischeren Darstellungsmodi prägt die Werke, welche durch die Werkstätten der nordindischen Mogul-Herrscher hergestellt wurden. Dabei wurden nicht nur höfische Szenen, Memoiren, hinduistische und muslimische Texte illustriert, sondern man widmete sich mitunter auch christlichen Themen, die man aus der Bibel der Missionare kannte. Auch im semi-unabhängigen Rajasthan unterhielten die Fürsten mehr oder weniger grosse Werkstätten, an denen die Künstler Auftragswerke herstellten. Sie absorbierten nach und nach den Einfluss der höfischen Kunst aus den Zentren der Mogul-Herrschaft. Dieser Entwicklung wurde im zweiten Ausstellungsraum indischer Malerei Rechnung getragen. Die im nordwestlichsten Indien gelegene Pahari-Region bestand wie Rajasthan aus mehreren kleinen Fürstentümern, deren Werkstätten unter der Leitung bedeutender Künstler in unterschiedlichen Stilidiomen arbeiteten. Während in den anderen Regionen Indiens schon mehrere Jahrhunderte lang Malerei produziert wurde, stammen die frühesten Werke aus der Pahari-Region aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Unter dem Mäzenatentum der lokalen Herrscher malten die Künstler, unter ihnen die bekannte Künstlerfamilie von Pandit Seu aus Guler,

23 23 einfühlsamen Bilder, welche verschiedene künstlerische Einflüsse verarbeiten. Durch die Gegenüberstellung von Werken aus verschiedenen Generationen einund derselben Familie lassen sich dabei kunsthistorisch aufschlussreiche Entwicklungslinien aufzeigen. Ausstellungskonzept und -gestaltung: Jorrit Britschgi, Eberhard Fischer Ausstellungsgrafik: Jacqueline Schöb Gestaltung Plakat und Einladung: Fred Bauer Pressearbeit: Katharina Epprecht, Christine Ginsberg Die Liebesgeschichte geht weiter: Rama und Sita in der Park-Villa Rieter 28. Oktober Mai 2009 Im Anschluss an die Ausstellung «Rama und Sita» im Werner Abegg Saal sind bis Mai 2009 noch einmal die schönsten Folios aus dem Epos zu sehen. Ausstellungskonzept und -gestaltung: Jorrit Britschgi, Eberhard Fischer Grafische Gestaltung und Plakat: Jacqueline Schöb, Simone Torelli Pressearbeit: Katharina Epprecht, Christine Ginsberg

24 statistik Besuchszahlen gesamt 2008: (2005: / 2006: / 2007: ) Für die genauen Besuchszahlen der Sonderausstellungen siehe die jeweiligen Einträge unter «Ausstellungen». Anzahl Veranstaltungen und Führungen 2008: (2004: 458 / 2005: 335 / 2006: 342 / 2007: 1 655) Führungen und Anlässe Öffentliche Führungen Private Führungen Abendanlässe Verschiedene Veranstaltungen (inkl. japanisches Teezimmer) Anzahl Vernissagen, Fest, Lange Nacht Schulklassen geführt (nicht durch Team Kunstvermittlung) Workshops des Teams Kunstvermittlung Workshops für Schulklassen Offene Werkstatt Ming-Bai-Veranstaltungen Familienführungen Workshops für Bildungsinstitutionen Gestalterische Kurse Kunstwerk im Dialog Workshop Sonntag Junge Kunstexperten Workshops für Grosseltern und Enkelkinder Besondere Veranstaltungen Japanisches Teezimmer: 103 Teezeremonien, Teilnehmerinnen und Teilnehmer Offene Werkstatt: 51 Öffnungstage, Teilnehmerinnen und Teilnehmer Lange Nacht: Besucherinnen und Besucher

25 finanzen Finanzzahlen des Museums Rietberg Die öffentlichen Beiträge an das Museum werden ausschliesslich von der Stadt Zürich bezahlt. Das Museum Rietberg hat eine Vollkostenrechnung, d.h. alle Kosten, die das Museum Rietberg verursacht, auch im Bereich Unterhalt der Gebäude, Hauswartung etc., sind in die Rechnung integriert. Der Wert der geschenkten Kunstwerke hingegen erscheint nicht auf der Rechnung. Total Aufwand Total Erträge Beitrag der Stadt Zürich, Saldo Eigenfinanzierungsgrad % Bei dieser Darstellung der Finanzzahlen sind die Kosten für die Nettomiete aller fünf Gebäude (Neubau, Wesendonck, Schönberg, Park-Villa und Remise) nicht eingerechnet. Diese Miete wird stadtintern verrechnet und schlägt mit CHF zu Buche (die anderen Querschnittkosten, der Unterhalt der Gebäude sowie die Energiekosten hingegen sind eingerechnet). Weitere Kennzahlen zu den Einnahmen Erträge aus Eintritten Erträge aus Shop und Café Erträge aus Spenden und Sponsoring Erträge pro Besucher/-in Kennzahlen zum Personal Das Museum hat insgesamt 39,5 Stellenprozente. Zusätzlich werden 3,0 Stellenprozente privat finanziert. Diese Stellen teilen sich 93 Personen; ihre Namen und Tätigkeitsbereiche sind auf S. 93 und 94 aufgelistet. Personalkosten insgesamt (inkl. fremdfinanzierte Stellen) Anzahl der ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen Kennzahlen zu den Ausgaben Kosten für Sonderausstellungen (inkl. Auf- und Abbau, Transport etc.) Kosten für Sammlungsaustellungen Energiekosten (Gas, Elektro für alle fünf Häuser) Anzahl Nennungen des Museums in Medienberichten

26 mitteilungen, ereignisse, neuigkeiten 26 KUNSTVERMITTLUNG Im vergangenen Jahr präsentierten die Pädagoginnen des Museums erneut einen bunten Strauss verschiedenster Veranstaltungen zu Themen der Sonderausstellungen und der Sammlung. Die Angebote richteten sich an Kinder und Familien, an Jugendliche und Erwachsene sowie an Schulklassen und Lehrpersonen. Das breite Bildungs- und Freizeitangebot wurde damit kontinuierlich weitergeführt. Im Folgenden werden einzelne aussergewöhnliche Ereignisse und Neuerungen vorgestellt.

27 27 Ta Ku Ku Ten Ku Ku Der tamilische Sänger Manickam Yogeshwaram und der deutsche Musiker Ludwig Pesch führten Eltern und Kinder an einzelnen Tagen der ersten Sommerferienwoche, die unter anderem auch über den Ferienpass von Pro Juventute bekannt gemacht werden konnten, in die Welt der indischen Rhythmen und Klänge ein. Zur Einstimmung wurde eine Art Leiterlispiel «Snakes and Ladders» gespielt, wo pro Spielfeld je ein indisches Lied in Erscheinung trat. Die Rhythmen (tala) wurden klatschend erprobt und den Gefühlsstimmungen (rasa) in den Bildern der Ausstellung «Rama und Sita» erzählerisch und musikalisch nachgespürt. Ein indisches Essen sowie das Malen mit feinsten Eichhörnchenpinseln ergänzten das Erlebnis. Dem musikalischen Können der beiden Musiker Yogeshwaram und Pesch wurde am Sonntag in einem Abschlusskonzert gelauscht und die Woche damit festlich gekrönt. Indisches Schattenspiel Eine Begegnung der besonderen Art fand zwischen Kindern und Erwachsenen und den südindischen Schattenspielern aus Karnataka unter der Leitung von Veeranna Belagalu statt. Die indischen Schauspieler und Musiker simulierten eine Produktionswerkstatt und erklärten den Kindern und Erwachsenen die einzelnen Schritte der Spielfiguren-Herstellung: die Pflege und Bearbeitung des Ziegenleders, das Zusammensetzen der Einzelteile zur beweglichen Spielfigur und das Bemalen. Hinter der weissen Leinwand inszenierten die Teilnehmer unter Anleitung der Truppe kleinere Dialoge. Ein sechsjähriger Junge brachte seine selbst angefertigten, farbig bemalten Kartonfiguren zu Rama, Lakshmana, Sita, Hanuman und Ravana in die Veranstaltung mit. Seine Figuren wurden von den indischen Spielern mit Stöckchen versehen, so dass sie im Sinne des Schattentheaters spielbar wurden.

28 28 Kutiyattam mit Kapila Venu Wie schon in den vergangenen Jahren kamen Kinder, Eltern und Grosseltern sowie Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonen in den Genuss der eindrücklichen Tanz- und Theaterkunst «Kutiyattam» von Kapila Venu. Mehrere Szenen wurden den Anwesenden mittels der Bilder in der Ausstellung «Rama und Sita» näher gebracht und durch Handgesten und Augenbewegungen erklärt. Eine der Lieblingsszenen, die Kapila jüngeren Kindern auf berührende Weise darbot, war jene mit der Dämonin Surasa, die sich mit ihrem weit aufgerissenen Mund Hanuman in den Weg stellte. Von Hanuman listig ausgetrickst, gab sie ihm anerkennend lächelnd den Weg frei und segnete ihn. Afrika-Fest und Lange Nacht Während des Afrika-Festes (17. und 18. Mai) und der «Langen Nacht der Museen» (6. September) boten die Pädagoginnen Werkstätten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Das populäre Angebot der Offenen Werkstatt «Königliche Tiere Kameruns» lockte viele Menschen in unsere Werkstatt. Das Motto der diesjährigen Langen Nacht, «ver-rückt», inspirierte unter dem Titel «Äs Dinggelääri us Papier» dazu, Motive und Sujets der verschiedenen Regionen der Welt und der schweizerischen ländlichen Kultur auf humorvolle Weise miteinander zu kombinieren und zu kreativen Spielobjekten weiter zu entwickeln. Weltkunst für Erwachsene, Kinder, Jugendliche und Familien Mit 54 pädagogischen Angeboten wurden verschiedene Zielgruppen in die Inhalte unserer Sonderausstellungen und Sammlungen eingeführt. Zu den beliebtesten und meist besuchten Veranstaltungen gehörten die Workshops für Grosseltern und Enkelkinder und die Kinderworkshops am Sonntag. Die Familienführungen, die Workshops für Jugendliche im Jugendclub «Ming Bai» und das Angebot für Erwachsene «Kunstwerke im Dialog» wurden unterschiedlich stark beachtet. Die

29 29 gestalterischen Kurse «Tsutsumikata: Die Kunst des Einpackens» der beiden Japanerinnen Miwako Iseli und Terumi Chinone, die mit Blick auf die Sonderausstellung «Surimono: Die Kunst der Anspielung» angeboten wurden, fanden hingegen grosses Interesse beim Publikum und begeisterten Erwachsene und Kinder ab zehn Jahren gleichermassen. Offene Werkstatt Die Offene Werkstatt lädt Personen aller Altersstufen ein, sich ohne Voranmeldung durch gestalterisches Arbeiten mit den Inhalten der Ausstellungen zu beschäftigen. Das Highlight unter den vier Angeboten dieses Jahres war das Thema «Königliche Tierwelt Kameruns». Kinder und Erwachsene schufen mit einfachsten Techniken aus Stoff dreidimensionale Objekte wie Leopard, Chamäleon und Büffel, die mit Perlen bestickt wurden. Die Bemalung eines indischen Miniaturschreins, wie er von Bänkelsängern in Rajasthan verwendet wurde, war eines der weiteren beliebten Themen unter den Besucherinnen und Besuchern. Erwachsene und Kinder schätzen das stille, konzentrierte und gestalterische Tun in der Werkstatt. Eine Mutter schreibt dazu ins Gästebuch: «Ein wunderbarer Nachmittag! Keine Bevormundung, dafür die liebenswerteste Hilfe, die man sich denken kann!» Museumspädagogische Angebote für Schulklassen und Lehrkräfte Zahlreiche Schulklassen besuchten die Ausstellung «Kamerun Kunst der Könige». Die perlenbesetzten Prestigeobjekte und die zahlreichen Tiermotive auf Königsstühlen, Kopfbedeckungen, Taschen, Türpfosten, Instrumenten und Schmuckstücken animierten die Lehrkräfte, auch unabhängig von den Angeboten der Kunstvermittlung, sich mit ihrer Klasse mit den Themen der Ausstellung zu beschäftigen. Die Pädagoginnen des Museums setzten je nach Altersstufe unterschiedliche Schwerpunkte: Kindergartenkinder lernten das Wesen und die Bedeutung der Tiere im kamerunischen Verständnis kennen, Mittelstufenklassen erforschten die gestalterische Sprache der Ornamente, und Oberstufen-, Gymnasial- und Berufsschulklassen wurden sowohl mit den feudalen Strukturen lokaler Königtümer vertraut gemacht als auch mit dem Zusammenspiel der Abhängigkeit und Eigenständigkeit der Könige im Kontakt mit der Kolonialherrschaft konfrontiert. Die Ausstellungsgestaltung «Rama und Sita» illustrierte die Handlung des Epos Ramayana anhand der Bilder und war durch die märchenhafte und narrative Inszenierung für die Arbeit mit Kindern und Erwachsenen bestens geeignet. Schliesslich ermöglichte uns die Ausstellung «Shiva Nataraja: Der kosmische Tänzer» auf vorzügliche Weise, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit dem Hinduismus vertraut zu machen.

30 30 Insgesamt dürfen wir feststellen, dass das Interesse an den Workshops für Schulklassen sehr hoch ist. Viele Klassen, die gerne ins Museum gekommen wären, konnten durch die Angebote der Abteilung Kunstvermittlung nicht berücksichtigt werden. Dennoch wurden gegen Schülerinnen, Schüler und Erwachsene in Aus- und Weiterbildung mit den Inhalten der Sonderausstellungen und der Sammlungen durch die Pädagoginnen vertraut gemacht. Ein neues Unterrichtsfach: Religion und Kultur Der Bildungsrat hat im Jahr 2006 die Eckwerte für das neue Fach «Religion und Kultur» auf der Primarstufe festgelegt und den Lehrplan dafür an der Oberstufe erlassen. Alle Schülerinnen und Schüler der Volksschule des Kantons Zürich sollen die Grundzüge, die Überlieferungen, die Bräuche und die kulturellen Ausdrucksformen verschiedener Religionen ihrem Alter und ihrer Lebenswelt entsprechend kennen lernen. Auf diese Entwicklung reagierte die Abteilung Kunstvermittlung mit museumspädagogischen Angeboten für angehendes Lehrpersonal und Schulklassen. Johannes Beltz, Kurator der Indien-Abteilung und Dozent an der Pädagogischen Hochschule, ergänzte das Angebot zusammen mit Fachleuten durch eine spezifisch auf die Lehrpläne ausgerichtete Workshop-Reihe zu den Themen Islam, Hinduismus und Buddhismus.

31 31 Sponsoring Novartis Dank der Unterstützung von Novartis konnte die Offene Werkstatt an den Sonntagen weitergeführt werden und Veranstaltungen wie die gestalterischen Kurse der beiden Japanerinnen Miwako Iseli und Terumi Chinone zur japanischen Kunst des Einpackens in unser Angebot aufgenommen werden. Wie in den vergangenen Jahren erlaubt uns zudem das Sponsoring von Novartis, dass die Teemeisterin Soyu Yumi Mukai regelmässig Schulklassen in die japanische Teezeremonie einführt. Spende RUDEM-Stiftung Die Offene Werkstatt wird während eines Jahres, von Ende 2008 bis Ende 2009, von der RUDEM-Stiftung unterstützt. Die von Rudolf Embacher gegründete Stiftung hilft Waisenkindern und Kindern mittelloser Eltern in Südindien mit Schulbildung, kostenlosem Essen und medizinischer Versorgung. RIETBERG-KREIS Der Rietberg-Kreis feierte sein zehnjähriges Jubiläum. In diesen zehn Jahren haben die rund siebzig Kreis-Mitglieder dem Museum gut zwei Millionen Franken für Neuerwerbungen geschenkt. Auf Antrag des Museums verzichteten die Mitglieder im Jahr 2007 auf den Erwerb von Kunstwerken, um im Jubiläumsjahr 2008 den doppelten Betrag zur Verfügung zu haben. Am traditionellen und festlichen Anlass im November stimmten die Kreis-Mitglieder darüber ab, welche Kunstwerke angeschafft werden sollten, die vom Museum vorgeschlagen wurden. Hierzu stellte das Kuratorium eine Skulptur aus Nigeria und je eine Malerei aus Persien und Indien vor. Dank der grossen Vermögensreserve des Kreises konnten zur Freude der Beteiligten alle Werke angekauft werden. Der Abend, der wie jedes Jahr mit einem Diner im Muraltengut, dem offiziellen Gästehaus der Stadt Zürich, seinen Ausklang fand, war einmal mehr für alle Beteiligten insbesondere auch für die reich beschenkten Kuratorinnen und Kuratoren des Museums ein ganz und gar erfreulicher Anlass. Unser herzlicher Dank geht an alle Mitglieder des Kreises, die uns jedes Jahr eine Spende von Franken für Ankäufe überweisen. Nur dank diesen Spenden kann das Museum, dem aus öffentlichen Mitteln jährlich ein Betrag von rund Franken für Neuerwerbungen zur Verfügung steht, immer wieder bedeutende Kunstwerke für seine Sammlung erwerben. Es freut uns, wenn alle Mitglieder auch im kommenden Jahr wieder dabei sind, und es würde uns ebenso freuen, 2009 auch einige Neumitglieder begrüssen zu dürfen. Eine Spende in den Fonds des Rietberg-Kreises ist eine sinnvolle Investition mit nachhaltigem Werterhalt!

32 32 SPONSORING RIETBERG & CO. Die Unterstützung im Bereich Ausstellungssponsoring, die wir von Firmen und Stiftungen erhalten, ist das finanzielle Fundament unseres ehrgeizigen Ausstellungsprogramms. Die Hauptsponsoren 2008 waren Novartis, die HSBC Guyerzeller Bank sowie die Parrotia-Stiftung. Für 2009 haben uns Swiss Re, Novartis, die Parrotia-Stiftung sowie die Rietberg-Gesellschaft Beiträge an die grossen Ausstellungen zugesagt. Danken möchten wir auch den Firmenmitgliedern, der Bank Rahn & Bodmer und der Zürcher Anwaltskanzlei Pestalozzi Lachenal Patry Zürich AG. Ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen Der traditionelle Herbstausflug, zu dem der Direktor und die Leiterin des Museumsshops die ehrenamtlich im Shop und in der Bibliothek tätigen Mitarbeiterinnen zum Dank einlädt, führte nach St. Gallen. Höhepunkt war der Besuch der Sonderausstellung «Secrets Dessous ziehen an» im Textilmuseum. Die Ausstellung widmete sich, wie es im Prospekt hiess, «diesem viel beachteten und geschichtsträchtigen kleinen Kleidungsstück, das Wünsche und Fantasien projiziert, Emotionen, Präferenzen und Widerstände weckt». Für den Direktor war der Ausflug in die Welt der Unterwäsche in Begleitung von siebzehn Damen ein Erlebnis! Wir danken allen Mitarbeiterinnen bestens für ihren ehrenamtlichen Einsatz in unserem Museum.

33 33 VERANSTALTUNGEN Afrikafest im Rieterpark 17. und 18. Mai 2008 Langersehnt war das traditionelle Rietbergfest, das nach umbaubedingter Pause dieses Jahr wieder stattfand. So pilgerten denn auch gegen grosse und kleine Besucherinnen und Besucher zum Museum Rietberg. Rundum zufriedene Menschen genossen trotz des schlechten Wetters die Stimmung im Park, den afrikanischen Markt mit Kunsthandwerk und Kulinarischem, das Kinderprogramm, die Führungen durch die Ausstellung und vor allem auch das abwechslungsreiche Musik- und Tanzprogramm im rappelvollen Zelt. Einmal mehr diente der Smaragdvorplatz als stimmungsvoller Ort für den Festauftakt: Authentische Klänge der Bamileke-Band Prince Patrice & Ben S kin aus dem Kameruner Grasland stellten gleich zu Beginn den Zusammenhang zwischen dem Fest und der Ausstellung «Kamerun: Kunst der Könige» musikalisch her. Im Zelt wurde das Programm mit der ausgelassenen Tanz- und Trommelvorführung der senegalesischen Gruppe Mama Afrika eröffnet. Die darauf folgende Darbietung der Afrotanzgruppe «Café au Lait» mit Kindern und Jugendlichen unter der Leitung der gebürtigen Angolanerin Françoise Strassburg eroberte die Sympathie des Publikums im Nu. Wer dann fürs Erste Lust auf leisere Töne verspürte, begab sich in die Sonderausstellung und lauschte inmitten der Kameruner Masken den Geschichten des Märchenerzählers Martin Moffor aus dem Kameruner Grasland oder schloss sich einer der sehr gut besuchten Führungen durch die Ausstellung an. Für die wohl grösste musikalische Überraschung sorgte der bei uns noch nahezu unbekannte Kara Sylla Kâ. Seine Eigenkompositionen, die auf dem traditionellen Liedgut der Griots der Peulh basieren, und seine sanfte volle Stimme zauberten eine andächtige Ruhe ins Zelt. Das Samstagabend-Konzert war wiederum ganz Kamerun gewidmet: Coco Mbassi, oft die Seele Kameruns oder die Tracy Chapman von Afrika genannt, gab sich mit ihrer unverwechselbaren Soulstimme im vollen Zelt die Ehre. Am Sonntag kam Fatoumata «Djeli Mama» Dembelé aus Burkina Faso hinzu, die mit eindringlicher Stimme das Liedgut ihrer Eltern weitergab. Das Abschlusskonzert von King Kora belohnte diejenigen, die dem sintflutartigen Regen getrotzt hatten. Ein auffallend junges Publikum, das unser Museum neu für sich entdeckte, zeigte seine Begeisterung mit tosendem Applaus. Bänke wurden zur Seite gerückt, und der zusehends matschigere Boden geriet zum afrikanischen Fest- und Tanzplatz.

34 34 Wie Stadtpräsident Elmar Ledergeber im Zürcher Tagblatt äusserte: «Eine Tramreise nach Zürich Enge führt jetzt sogar bis in die Weiten des Graslands von Kamerun. Das Museum Rietberg erinnert uns immer wieder und sehr erfolgreich daran, dass die Welt nicht an der Stadtgrenze in Wollishofen aufhört. Das ist bereichernd und hilft, auch die eigene Kultur aus einer anderen Perspektive zu betrachten und neu zu entdecken». Konzert von Pandit Hariprasad Chaurasia 22. Juni 2008 Der siebzigjährige Pandit Hariprasad Chaurasia ist nicht nur in der Welt der klassischen indischen Musik berühmt. Er trug massgeblich dazu bei, dass die Bambusflöte Bansuri heute ein Instrument der Weltmusik ist. So spielte er 1986 zusammen mit Zakir Hussain, John McLaughlin und Jan Garbarek das Album «Making Music» ein, das von vielen Kritikern als eines der besten jemals aufgenommenen Alben mit Ost-West-Fusion gelobt wird. Pandit Hariprasad Chaurasia lebt in Mumbai, gibt Konzerte, komponiert Filmmusik, unterrichtet und nimmt CDs auf. Neben seinen vielfältigen Aktivitäten leitet er die Abteilung Weltmusik des Konservatoriums Rotterdam. Von da stammen auch seine Schüler, die ihn im Museum Rietberg musikalisch begleiteten und deren tiefer Respekt gegenüber ihres Bansuri-Meisters auf und neben der Bühne jederzeit spürbar war.

35 35 Im Treibeis Bengalens 18. und 20. Januar, 30. Mai und 1. Juni, 10. und 12. Oktober 2008 An drei Wochenenden wurde das Museum Rietberg Schauplatz einer Veranstaltungsreihe, die dem Leben und Wirken des bengalischen Nobelpreisträgers Rabindranath Tagore gewidmet war. Das Zürcher Komponisten-Duo melkbook Christian Buck und Alex Goretzki wählte einen innovativen Weg der Annäherung an den Dichter und Universalkünstler, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht nur als Schriftsteller, sondern auch als Pädagoge, Philosoph, Maler und Rezitator in Erscheinung getreten war und dessen Werk einerseits tief in der bengalischen Kultur verwurzelt ist, sich aber zugleich durch kosmopolitischen Weitblick auszeichnet. Die Grundidee des Projektes war, angesichts der grossen Bewunderung, die Tagore auch im Europa jener Zeit hervorrief, ihn aus einem bewusst westlichen Blickwinkel zu betrachten, zugleich aber traditionelle bengalische Ausdrucksformen mit dem Kunstverständnis der heutigen europäischen Postmoderne einen fruchtbaren Dialog eingehen zu lassen. Die Quadratur des Kreises gelang: Einfühlsam und kenntnisreich beraten von der bengalischen Kulturschaffenden Aditi Sengupta entwickelten Buck und Goretzki eine Trilogie aus sehr unterschiedlichen Szenerien, Denk- und Wahrnehmungsräumen, bei denen sie den Genius Loci des Museums in seiner faszinierenden Vielfalt ebenso einbeziehen konnten wie die wechselnde Stimmung der Jahreszeiten. Für die winterliche Auftaktveranstaltung «Listen Tagore Hören» wurde die grossbürgerliche Villa Wesendonck mit ihrer Sammlung indischer Skulpturen zum Ort des Geschehens gewählt, an dem die Sprache Tagores in deutscher und englischer Übersetzung wie auch im bengalischen Original zu erleben war, eingebettet in eine immateriell durch die Räume schwebende und stürmende Skulptur aus den Klängen der indischen Bambusflöte, der Bansuri. Das Konzert «On a String to Tagore» fand am Übergang vom Mai zum Juni in frühsommerlich-meditativer Stimmung statt. Es wurde dargeboten in der surreal anmutenden Architektur des Smaragdes, in dem das Trio aus Sitar, elektrischen Bass und Klavier von Kinderstimmen mit Liedern Tagores ergänzt und verzaubert wurde, umgeben von den Bäumen des Parks, Vogelgesang und einem überraschenden Gewittergrollen. Den Abschluss bildete die Tanzperformance «Unter Tage/Leuchten» im Werner Abegg Saal im zweiten Untergeschoss des Museums. Tief im Erdreich, wo das Licht für Tagore Lebenselixier wie der Verweis auf höhere Wirklichkeiten von Natur aus nicht dringt und seine Bedeutung für das Leben auf der Erde umso

36 36 klarer erscheint, entstand ein suggestives Gewebe aus Tanz, Lichtprojektionen und Musik. Dem ganzheitlichen Gedanken des Projektes entsprechend begleitete der bildende Künstler Thomas Hannibal die Trilogie mit visuellen und skulpturalen Beiträgen; auch seine Arbeit kulminierte im dritten Teil, für den er die temporäre Skulptur «Zeichnung Baum Raum Haus» auf der Wiese des Rieterparks entwickelte. Die Veranstaltungsreihe wurde realisiert mit freundlicher Unterstützung von: Kanton Zürich, Präsidialdepartement der Stadt Zürich, Theaterhaus Gessnerallee, Schweizerische Interpretengesellschaft, Familien-Vontobel-Stiftung, B+G Schwyzer Stiftung, Georges und Jenny Bloch Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, Ellen Ringier, Musikhaus Jecklin. Schattenspieler aus Karnataka 29. Juni 6. Juli 2008 Die Schattenspieler um Veeranna Belagallu aus Südindien brauchen nicht viel, um den aus Leder gefertigten Figuren Leben einzuhauchen: ein gespanntes Tuch, eine Lichtquelle, Musikinstrumente und ihre Stimmen und Hände.

37 37 Während der Eröffnungswoche der Ausstellung «Rama und Sita» gaben die Schattenspieler es handelt sich um eine Grossfamilie Einblick in die Welt der bemalten Figuren. Sie spielten mehrmals täglich Schlüsselszenen aus dem Rama- Epos («Rama wird als Bräutigam auserwählt» und «Sitas Entführung durch den Dämonenkönig Ravana»), in welchen die Figuren, begleitet von in der Lokalsprache vorgetragenen Textpassagen, mit beweglichen Gliedern über die Leinwand huschten. Es ist eine alte Kunst, welche die Schattenspieler pflegen. Normalerweise werden grosse Epen in sich über mehrere Abende oder gar Wochen erstreckenden Aufführungen gezeigt. Im Museum Rietberg wurden hingegen stark gekürzte Passagen gezeigt, die dem Publikum erlaubten, dem teilweise sehr dichten Handlungsstrang zu folgen. Die Regierung in Karnataka ist sich bewusst, dass diese traditionelle Theaterform immer mehr durch die neuen Medien bedrängt wird und hat der Schattenspielerfamilie Aufträge gegeben, um neue Stücke zu entwerfen. So zeigt die Gruppe etwa in den Dörfern Stücke über die Ausbreitung von AIDS oder die Übertragung von Malaria und leistet so einen Beitrag zur Sensibilisierung der Landbevölkerung auf Probleme der modernen Gesellschaft. Im Museum Rietberg kam ein solches Stück auch zur Aufführung: die Geschichte von Mahatma Gandhi, die den Lebensweg des indischen Freiheitskämpfers nachzeichnete. Die Schattenspieler-Gruppe konnte dank der Spende durch den Elena Probst Fonds der Stiftung Accentus in die Schweiz eingeladen werden. Eine Szene aus ihrem Repertoire wurde von Marion Friedrich und Otto C. Honegger aufgezeichnet und für den Rest der Ausstellungsdauer dem Publikum in der Ausstellung als Videoinstallation gezeigt. Lange Nacht der Museen 6. September 2008 «Ver-rückt» lautete in diesem Jahr das Motto der Langen Nacht der Museen. Wir schmuggelten unsere Schweizer Masken unter die Masken aus aller Welt wir verrückten sie. Dann beschrieben wir diese bis zum Auffliegen des Schwindels als Exoten, oder liessen das Publikum Unterschiedliches und Gemeinsames entdecken. Diese Idee führte zum Wunsch, dies auch musikalisch zu untermalen. Unter dem Titel «Bei uns sind die Schweizer die Exoten Zäuerli, Juuz und Ruggusserli: Heimische und doch fremde Klänge» luden wir mit Noldi Alder einen profunden Kenner der Schweizer Volksmusik zu uns ins Museum ein.

38 38 Der Regen machte uns auch hier zunächst einen Strich durch die Rechnung. Geplant war, dass sich Noldi Alder zusammen mit Walter Frick beide sind erfahrene Naturjodler quer durch den Park bewegen, als wären sie auf einer Alp. Sie hätten sich von Haus zu Haus zugejuchzt und so das herannahende Publikum begrüsst. Aber es goss in Strömen. Dass Noldi Alder schliesslich vom offenen Fenster des oberen Stockwerks der Remise zu «zäuerle» begann, und Walter Frick zusammen mit dem Langenthaler Schwyzerörgeler Thomas Äschbacher aus der Offenen Werkstatt antwortete, hatte dann allerdings nicht zuletzt durch all die farbig beschirmten, dicht gedrängten Zuhörerinnen und Zuhörer seinen besonderen Charme. Der «züritipp» hob uns denn auch aufs Siegerpodest der drei ausgefallensten Darbietungen, und die frankophone Kulturplattform auxartsetc vermeldete: «Rietberg goes Swiss». Radio 24 brachte einen ausführlichen Beitrag zur Langen Nacht, der ausschliesslich über das Geschehen in unserem Museum berichtete. Dabei stand Noldi Alder zwischen zwei Auftritten in den verschiedenen Museumsräumlichkeiten der Redaktorin von Radio 24 Rede und Antwort. Das Schlusswort der Redaktorin: «Es war eine gute Stubete, die die stillen Hallen für einmal mit Tönen ausgefüllt hatte». Es war weit mehr als das: Zwischendurch schienen die chinesischen Statuen zu schmunzeln, als Noldi Alder mit ihnen ins musikalische und mimische Zwiegespräch trat. Noldi Alder hat, wie er es selber formuliert, in aller Einfachheit aus dem Vollen geschöpft. Ausserdem begeisterten die verschiedenen Aufführungen von Kapila Venu, der international bekannte Performerin, die mal als Furcht erregender Dämon, mal als anmutige Heldin oder wohlwollende Göttin Mimik und Gestik einer klassischen südindischen Theatertradition demonstrierte und erklärte. Die traditionellen Teezeremonien im authentischen japanischen Teezimmer waren auch innert Kürze ausgebucht. Die «Dinggelääri us Papier», das Herstellen witziger, bewegbarer Spielobjekte in der Offenen Werkstatt, und die Kurzführungen durch die Sonderausstel-

39 39 lungen «Picturesque Views» und «Rama und Sita» erfreuten sich ebenfalls grosser Beliebtheit. Zwischen Wehmut, dass sich der poetische Abend bereits dem Ende zuneigte, und freudiger Überschwänglichkeit oszillierte der musikalische Ausklang im Foyer Villa Wesendonck, wo einst Wagner seiner Muse Mathilde sein Ständchen brachte. Kapila Venu September 2008 Wie kaum eine andere indische Tänzerin versteht es Kapila Venu, das Publikum mit Mimik und Gestik in ihren Bann zu ziehen. Ihre Augäpfel drehen sich scheinbar jenseits des physisch Möglichen in unterschiedliche Richtungen, Tränen befeuchten in drastischen Momenten ihre Wangen, und die Körperspannung lässt die Besucher erzittern. Das Museum Rietberg freute sich, dass es den international renommierten Star Kapila Venu dank der Vermittlung und des Engagements von Barbara und Eberhard Fischer wieder in Zürich begrüssen durfte.

40 40 Die Tänzerin ist auf die dramatische Erzählform Nangiarkuthu, eine Weiterentwicklung des Kutiyattam-Theaters, spezialisiert, das sich sowohl in der Aufführungsweise als auch bezüglich des Kostüms vom letzteren unterscheidet. Nangiarkuthu ist durch die Reduktion auf Gestik und Mimik geprägt, wobei ein grosses Repertoire an verschiedenen Handhaltungen, mudras, für das Erzählen eingesetzt wird. Solche Aufführungen sind in der Theatertradition Keralas schon seit Jahrhunderten an Tempelanlagen gebunden und waren den Göttern gewidmet. Für die Ausstellung «Rama und Sita» erarbeitete die Künstlerin ein neues, anspruchsvolles Programm, das aus längeren Abendaufführungen und kombinierten Führungen mit Performances bestand. Dabei wurde Kapila Venu von ihren langjährigen musikalischen Weggefährten Rajiv (an der Mizhavu-Pauke) und Unnikrishnan (an der Edakka-Sanduhrtrommel) begleitet. Unsere Besucher wurden in den Kurzperformances von Penelope Tunstall anhand der Exponate in das Epos eingeführt, bis plötzlich aus der Ferne die Schläge der Sanduhrtrommel ertönten und Unnikrishnan die Besucher über die Brücke vor die Bühne führte, welche in der Ausstellungshalle aufgebaut wurde. Dort erklärte Kapila die wichtigsten Handhaltungen und Gesichtsausdrücke und führte dann die Szene, wie Sita vom Königshof verstossen wird, vor. Nach dieser eindrücklichen Aufführung wurden die Besucher durch den Rest der Ausstellung geführt. Malavika Sarukkai November 2008 Die Auftritte von Malavika Sarukkai in den Räumen der Ausstellung «Shiva Nataraja: Der kosmische Tänzer» bildeten sicher einen der Höhepunkte unserer Veranstaltungen im Jahr Die indische Startänzerin ist am Museum Rietberg keine Unbekannte, zuletzt gastierte sie 2006 in Zürich. Der Auftritt der Tänzerin inmitten der südindischen Bronzen und Skulpturen sollte deutlich machen, wie sehr Bildhauerei, Malerei, Rituale, Kosmologien und Mythen miteinander verbunden sind. Malavika setzte die ausgestellten Kunstwerke in einen direkten Zusammenhang zu ihrem Tanz. Die alten Bronzegiesser schufen Kultbilder aus Metall, Malavika Sarukkai erschuf Bilder mit ihrem Körper. Beide, Bronzegiesser und Tänzerin, sind in ihrer Kunst ganz ähnlich: Sie geben den Göttern eine sichtbare Form. Malavika betonte immer wieder, wie schön es für sie als Künstlerin war, die Kunstwerke während ihres Auftritts zu sehen. Das Programm umfasste eine Serie von Lecture Demonstrations zum Tanz Shivas, zu seiner Familie und zur Göttin Ganga. Den Höhepunkt bildete die Aufführung von «Kashi Yatra», einer imaginären Pilgerreise einer Kurtisane aus Vara-

41 41 nasi. Varanasi, auch als Kashi bekannt, ist die heilige Stadt Shivas und eine der ältesten, noch heute bewohnten Städte der Menschheit. Durch die Energie und Dynamik des Tanzes, seiner Dichte, Farben und Poesie, brachte Malavika Sarukkai das Leben in dieser Stadt auf die Bühne. Sie liess die Welt der Pilger und Kurtisanen plastisch erstehen. Sie nahm das Publikum mit auf ihre Reise ganz nach dem Motto «Varanasi ist kein Ort, sondern ein mentaler Zustand». Den Abschluss dieser Reihe bildete die Weltpremiere des Dokumentarfilms «Malavika Sarukkai Dancing Life». Regie führte Prasanna Ramaswamy, produziert haben den Film Eberhard und Barbara Fischer. Der Uraufführung folgte ein Podiumsgespräch, zu dem die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und das Mu-

42 42 seum Rietberg eingeladen hatten. Die Stiftungsrätin der Pro Helvetia, Esther Sutter, moderierte das Gespräch, an dem Malavika Sarukkai, die zeitgenössische Schweizer Tänzerin Nicole Seiler sowie Eberhard Fischer teilnahmen. Choreographie und Konzept des Films erarbeiteten Malavika Sarukkai und Saroja Kamakshi. Letztere konnte leider aus gesundheitlichen Gründen nicht in Zürich dabei sein. Das Zürcher Kammerorchester im Museum Rietberg 8. Dezember 2008 Die Sonderausstellung «Shiva Nataraja: Der kosmische Tänzer» bot sich an, sich einem Thema mit allen Sinnen und über verschiedenste Kunstrichtungen zu nähern. Klassischer indischer Tempeltanz, Gesang, Poesie und Musik, aber auch moderne europäische Interpretationen sind integraler Bestandteil des Konzepts und werden auch über diese Ausstellung hinaus im Museum Rietberg ihre Fortsetzung finden: In der neu geschaffenen Reihe klangkunst soll sich den Besucherinnen und Besuchern in der Begegnung von Kunst mit Musik und Tanz ein erweiterter Zugang zum Ausstellungsthema erschliessen. In diesem Rahmen ist auch die neue Zusammenarbeit mit dem Zürcher Kammerorchester zu sehen, die musikalisch Bezug auf die jeweilige Sonderausstellung nimmt. Das erste Konzert unserer neuen Kooperation nahm mit westlicher Musik des 20. Jahrhunderts die Thematik Shiva Natarajas auf, der als König des Tanzes das Universum in seinem kosmischen Tanz erschafft, erhält und zerstört. Alfred Zimmerlin schrieb in der Neuen Zürcher Zeitung über das Konzert: «Die indischen Objekte, deren Ausstrahlung aus dem Hintergrund des Ausstellungssaals bei Orchester und Publikum spürbar ist, und die europäische Kunstmusik des (frühen) 20. Jahrhunderts prallten keineswegs aufeinander, sondern fanden zusammen. Dmitri Schostakowitschs sehr persönliches, rabenschwarzes c-moll-streichquartett Nr. 8 op. 110 in der Fassung für Streichorchester von Rudolf Barshai konnte gerade in diesem Rahmen und in diesem Raum sowohl eine feine Intimität entfalten (wunderbar die Soli des Konzertmeisters Willi Zimmermann und des Solocellisten Nicola Mosca) als auch mit unerbittlichen Schlägen von zerstörerischer Wucht aufwarten im vierten Largo-Satz etwa, wo der Nachhall der markanten Tutti-Akzente aus den hinteren Ausstellungsbereichen gleichsam von den Skulpturen zu den Zuhörenden zurückgeworfen wurde. Das liegt auch an Muhai Tangs Sicht des Werkes, der gerade diese beiden extremen Seiten herausarbeitete. Die Grundstimmung hatte etwas Melancholisches: Edward Elgars Elegy op. 58 fügte sich nahtlos ein, Claude Debussys Syrinx für Flöte solo bot in der In-

43 43 terpretation von Stéphane Réty und in dieser Umgebung trotz aller Melancholie auch herbe und geschärfte Klänge: eine Wende hin zum Leben? Zu dem Leben, das dann in den Ecksätzen von Eduard Toldrà i Solers Vistas al mar (1921) mit katalanischem Temperament durchbrach.» MITTEILUNGEN Der Zürcher Hotelier Preis 2008 geht an das Museum Rietberg Mit grosser Freude konnte das neue Museum Rietberg den Zürcher Hotelier Preis 2008 entgegennehmen, der als Auszeichnung für besondere touristische Verdienste verliehen wird. In seiner Laudatio lobte Stadtpräsident Elmar Ledergerber das Museum «als Leuchtturm für Zürich in der Welt». Die Preissumme verwendete das Museum vollumfänglich für das Afrikafest. So ging dieser Preis als Geschenk zurück an unser Publikum, an die Zürcher Bevölkerung. Bäume im Rieterpark Grosses mediales Interesse erregte eine von Grün Stadt Zürich vorgesehene Baumfällaktion im Park. Drei Bäume sollten weichen, um der zentralen Sichtachse des Parks von der Villa Wesendonck in Richtung Glarner Alpen mehr Bedeutung zu verschaffen. Eine Protestaktion von Baumschützern führte dazu, dass auf die Fällung verzichtet wurde. REISEN Exkursion nach Bonn und Köln August 2008 Reiseleitung: Katharina Epprecht, Monika Willi Ziel der Reise war der Besuch der Ausstellung «Tempelschätze des Heiligen Berges. Daigo-ji, der Geheime Buddhismus in Japan» in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Nachdem das Museum Rietberg zur Eröffnung des Neubaus ein Jahr zuvor der japanischen Gottheit Kannon, dem Bodhisattva des Mitgefühls, eine grosse Ausstellung gewidmet hatte, lockte auch die Bonner Ausstellung mit derselben Gottheit als Titelbild. Allein diese wunderbare Skulptur des Nyoirin Kannon aus dem 10. Jahrhundert wäre die Reise wert gewesen, doch die hervorragende Führung und der eindrückliche Film, der den Abt

44 44 des Klosters zu Wort kommen liess, boten weit mehr. Das Bergkloster, Daigo-ji, seit 1994 UNESCO-Weltkulturerbe, wurde nicht nur in seiner religiös-historischen Bedeutung fassbar, sondern auch als eines der grössten Schatzhäuser Japans. Am nächsten Tag ging die Reise zurück ins Abendland. Der Besuch des Museums Kolumba, das Kunstmuseum des Erzbistums Köln, gestaltete sich dank des einzigartigen Neubaus des Schweizer Architekten Peter Zumthor zum krönenden Abschluss einer Reise, die von Anfang an äusserst harmonisch verlief. In schöner Erinnerung bleibt sicherlich auch das gemeinsame Nachtessen draussen auf der Terrasse des Hotels Königshof mit Blick auf den Rhein bei sommerlich warmen Temperaturen.

45 Mumienmaske Ägypten, spätptolemäisch, 1. Jahrhundert v. Chr. Kartonage aus Leinwand und Stuck, vielfarbig bemalt und vergoldet, H. 49 cm (Oberteil) 32 cm (Unterteil); Provenienz: In den 1960er-Jahren in Ägypten gekauft Legat Evelyn Godowski Die Ptolemäer stammten ursprünglich aus Makedonien im Norden Griechenlands. Gründer dieser hellenistischen Herrscherdynastie war ein Freund und Offizier Alexanders des Grossen. Nach dem Tod Alexanders (323 v. Chr.) übernahm dieser Ägypten als eigenständiges Königreich. Damit begann die Herrschaft der Ptolemäer ( v. Chr.). Die griechische Kultur prägte nun das Leben der Oberschicht, vor allem in Alexandria, der neuen Hauptstadt am Mittelmeer. Obwohl die griechische Kultur nun weite Verbreitung fand, spielte der seit alters gepflegte Grabkult noch immer eine zentrale Rolle: Weder unter den Ptolemäern noch später unter den Römern hatten sich die Jenseitsvorstellungen und die Bestattungssitten wesentlich gewandelt. Unvergänglichkeit, Ewigkeit, das war das zentrale Konzept in der Weltsicht der Ägypter. Voraussetzung für das Weiterleben nach dem Tod, für den Aufenthalt im Jenseits, war ein kompletter konservierter Körper. Die Mumifizierung der Toten dauerte im Idealfall siebzig Tage. Sie geschah in drei Arbeitsschritten: Ausweiden, Austrocknen und Ausstopfen. Alle inneren Organe, mit Ausnahme des Herzens als eigentliches Lebenszentrum, wurden herausgenommen. Die entfernten Organe füllte man getrennt in so genannte Kanopenkrüge. Anschliessend wurde der Körper mit Palmwein und duftenden Essenzen ausgewaschen und für etwa 40 Tage mit Natron zugedeckt. Damit entzog man dem Leichnam die Feuchtigkeit und verhinderte so den natürlichen Verwesungsprozess. Danach erfolgte die Balsamierung: Der Schädel wurde mit flüssigen Harzen oder harzgetränkten Leinenstreifen gefüllt und den Brust- und Bauchraum polsterte man aus, um dem Körper wieder Gestalt zu geben. Beigefügt wurden auch wohlriechende Essenzen wie Myrrhe, Weihrauch, Öle, Harze, Fette und Bienenwachs, denen man zudem eine konservierende Wirkung zuschrieb. Sie verfestigten sich später zu einer schwarzen, teerartigen Substanz. Abschliessend erfolgte die Umwicklung mit Leinenbinden. Auch in ptolemäischer Zeit wurde der Leichnam nach alter Tradition mumifiziert. Gewandelt hatte sich allerdings die künstlerische Ausgestaltung der Särge. In pharaonischer Zeit bestattete man die mumifizierten Körper in einem mendie schönsten neuen kunstwerke 45 ÄGYPTEN

46 46 schengestaltigen Sarg, der meist aus Holz bestand. Im Unterschied zu früher verwendete man jetzt nur mehr Auflagen aus Kartonage, die den mumifizierten Körper lediglich zum Teil bedeckten. Den Kopf bedeckte eine Maske aus Stuck oder Kartonage. Als Kartonage bezeichnet man verschiedene, miteinander verleimte Schichten von Leinen-, seltener auch Papyruslagen. Man modellierte und presste sie anschliessend über eine Form. Das geformte Objekt bestrich man mit so genanntem Stuck, einer Paste aus Gips, Sand, Kalk und Wasser. Abschliessend erfolgten die Bemalung sowie die Vergoldung mithilfe von Blattgold. Gold, so glaubte man, habe eine besondere Wirkung und schütze die damit bedeckten Körperpartien vor Verwesung. Damit steht Gold symbolisch für Unvergänglichkeit und Ewigkeit. Die Kartonage war ein traditionelles Material im Alten Ägypten. Bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. wurde sie zur Herstellung von Mumienmasken verwendet. In ptolemäischer und römischer Zeit war dieser Werkstoff äusserst beliebt: Eine beträchtliche Anzahl von Mumienmasken und Körperauflagen hat sich aus den Nekropolen der griechisch-römischen Zeit in Fayum in Unterägypten erhalten. Diese Masken besitzen eine dreigeteilte Strähnenperücke, die den Kopf vollständig abdeckte und bis auf Brusthöhe reichte. Die Schultern blieben frei. Charakteristisch ist ihr geheimnisvoll lächelnder Gesichtsausdruck ohne individuelle Kennzeichen. Dominierend sind die grossen Augen mit weit geöffneten dunklen Pupillen und die prägnanten Brauen. Diese Mumienmasken, aber auch die zugehörigen Körperauflagen, wurden zu wichtigen Bildträgern. Alle Szenen und Symbole dienen letztlich dem einen Ziel: dem Verstorbenen den Weg ins Totenreich zu ebnen und ihm ein ewiges Leben im Jenseits zu garantieren. Aus dem Legat von Evelyn Godowski durften wir diese ausserordentlich schöne, sorgfältig gearbeitete Mumienmaske entgegennehmen. Sie ist eine wertvolle Bereicherung unserer Ägypten-Sammlung. Die Mumienmaske ist mit vielfarbigem, figürlichem Schmuck, der mit locker geführtem Pinselstrich aufgetragen wurde, aufwändig geschmückt. Selbst die dreiteilige Perücke dient nun als Bildträgerin. Gesicht und Ohren des jugendlich idealisierten Gesichts sind vergoldet. Ein geflügelter Skarabäus als Symbol des Sonnenlaufs und damit der täglichen Wiedergeburt schmückt die Kopfoberseite. Das Stirnband ist mit einer vergoldeten Sonnenscheibe bestückt. Die beiden bis zur Brust reichenden Haarschöpfe der Perücke besitzen mehrere Bildregister. Von oben nach unten erkennen wir: einen Fries mit sonnenbekrönten Uräus-Schlangen, eine Reihe hockender Gottheiten sowie die Hauptszene mit Osiris. Der Gott sitzt mit Zepter, Wedel und Atef-Krone, der Krone Ober-

47 47 ägyptens mit den seitlich angebrachten Straussenfedern, auf einem würfelförmigen Thron. Osiris hatte viele Erscheinungsformen. Er war Sonnengott, vor allem aber Fruchtbarkeitsgott und Totengott, der das Jenseits beherrschte. Oftmals ist seine Hautfarbe grün, in Anspielung auf die Jugend, das Wachstum und das Gedeihen. Er ist von den Füssen bis zu den Schultern in ein eng anliegendes Gewand eingehüllt, aus dem nur die Hände herausragen. Osiris wurde von seinem Bruder und Rivalen Seth erschlagen. Er zerstückelte den Leichnam und warf ihn in den Nil. Das Wasser verteilte die Leichenteile im ganzen Land, doch Isis, die Schwester von Osiris, sammelte alle Körperteile wieder zusammen. Der zusammengestückte Leichnam wurde schliesslich wieder beseelt. Osiris ist somit mit Tod, Auferstehung und Fruchtbarkeit verbunden. Im Brustbereich zwischen den beiden Perückenteilen ist ein breiter Halskragen mit mehreren Perlensträngen erkennbar. Er wird unten und zu beiden Seiten hier ist zudem je ein Udjat-Auge als schützendes Symbol eingefügt gerahmt von sich wiederholendem geometrischem Dekor. Das Udjat-Auge gehört zu den häufigsten altägyptischen Schutz- und Heilsymbolen. Der zweite Kartonageteil bedeckte den Leib der Mumie. Zuoberst erkennen wir die geflügelte Sonnenscheibe, flankiert von mit Sonnenscheiben bekrönten Falkenköpfen. Es folgt ein weiterer Schmuckkragen. Darunter ist der dunkelhäutige schakalköpfige Totengott Anubis zu sehen. Er nimmt die Balsamierung der verstorbenen Person vor. Unter dem Bettgestell, das in Gestalt einer Raubkatze gezeigt ist, stehen die vier Kanopen zur Aufnahme der entnommenen inneren Organe bereit. Die Balsamierung ist die Voraussetzung für ein neues Leben im Jenseits. Literatur: Grimm, Günter, Die römischen Mumienmasken aus Ägypten, Wiesbaden: Franz Steiner, 1974 (vgl. v.a. Taf. 2.3).

48 48 PERSIEN Rustam erschlägt den Weissen Div Aus einem Shahnameh Shiraz, Tinte, Gold und Pigmente auf Papier Blattmass: 42,4 28,2 cm; bemalte Fläche: 31,6 22 cm; Provenienz: Privatsammlung (bis 2008); Kunsthandel London Geschenk Rietberg-Kreis Rustams letzte seiner sieben Taten, wie sie im Shahnameh, dem Buch der Könige, beschrieben ist, besteht darin, den Weissen Div zu töten (den Dämonenfürsten und Herrscher über Mazandaran), seine Leber aus dem Körper zu schneiden und mit ihr über die erblindeten Augen von Kai Kavus zu streichen. In allen nötigen Einzelheiten, doch atemlos-gedrängt schildert Firdausi Rustams berühmteste Heldentat: Die für das Bild entscheidende Passage beginnt damit, dass Olad, den Rustam als Geisel mit sich führte, dem wackeren Streiter verrät, dass es am besten sei, sich dem Div während der Mittagssonne zu nähern. Denn dann schliefe der düstere Genosse in seiner Höhle, nur von einigen wenigen Dämonen bewacht. Tatsächlich findet Rustam den fleckigen, löwenmähnigen Div in seinem düsteren, engen Erdloch, weckt ihn auf und fordert ihn zum Duell. Der Kampf ist bitter, der Teufel greift nach einem Felsbrocken, Rustams Ende scheint nahe, doch da packt ihn die Wut und er hackt seinem Gegner einen Arm und einen Fuss ab. Blut und Schweiss fliessen, aber der verstümmelte Dämon gibt sich nicht so schnell geschlagen. Endlich holt Rustam zum entscheidenden Schlag aus, zerschmettert seinen Gegner und entreisst ihm die Leber. Schnell ist Olad frei gelassen, Rustam eilt zu Kay Kavus und heilt ihn ohne Verzug. Die Darstellung auf unserem Blatt gibt den Höhepunkt des fürchterlichen Zweikampfes wieder. Sie folgt einer ikonografischen Tradition, die bis zu den ersten illustrierten Shahnameh-Manuskripten zurückreicht: Von 1300 bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts gehörten die düstere Höhle und die beiden Widersacher zur unabdingbaren Grundausstattung. In einzelnen Fällen beliessen es die Künstler zwar bei dieser kammerspielartigen Inszenierung, doch weit häufiger sind neben Rustam und dem weissen Div auch Olad, der an einen Baum gefesselt ist, und Rakhsh, Rustams treuer Hengst, zu sehen. Dass eine Dämonenschar aktiv ins Geschehen eingreift, stellt allerdings eine Neuerung dar, denn unter den 128 bislang veröffentlichten Miniaturen, die Rustams siebte Heldentat schildern, existieren nur vier vergleichbare figurenreiche Illustrationen. Die frühestens zwei entstanden zwischen 1525 (Art & History Trust Collection, Nr. 60) und 1532 in Tabriz (Iranian Na-

49 49

50 50 tional Museum Tehran, Ms. 311, Folio 155). Die beiden anderen stammen aus Shiraz und werden ins dritte Viertel des 16. Jahrhunderts (Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin, Ms. or. fol. 359, Folio 124v) beziehungsweise gegen 1580 datiert (British Library, I.O. Islamic 741, 94v). Im 16. Jahrhundert beherbergte die südiranische Stadt Shiraz die einzigen Werkstätten auf persischem Boden, die keinem Fürstenhof angeschlossen waren, sondern für den freien Markt arbeiteten. Entsprechend unterschiedlich und teilweise gering fiel die Qualität der Manuskripte aus. Dies änderte sich Ende der 1560er-Jahre dramatisch: Während zweier Dezennien entstanden in Shiraz Handschriften, die den Vergleich mit höfischen Erzeugnissen nicht mehr zu scheuen brauchten, wie grossformatige, ganzseitige Illustrationen, reich illuminierte Eingangsseiten, dekorierte Marginalien und kostbare Einbände aus Lack beweisen. Auftraggeber waren sowohl Mitglieder der safawidisch-persischen Elite wie ranghohe Offiziere des benachbarten osmanischen Reichs, das damals mit Iran in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt war. Den Höhepunkt erreicht die Shirazer Produktion in den Achzigerjahren. Nun übertrafen die dargestellten Szenen vergleichbare Darstellungen aus fürstlicher Produktion an Komplexität: Statt intime Gruppen aus zwei, drei Protagonisten bevölkerten ein halbes Dutzend oder mehr Figuren den Bildgrund. Stilistisch orientierten sich die Shirazer Miniaturisten an Werken aus den höfischen Ateliers von Qazvin, der damaligen Hauptstadt, und Mashhad, das unter Sultan Ibrahim Mirza für kurze Zeit die Führungsrolle innegehabt hatte. Dass sich die Shirazer Schule so prächtig entwickelte, dürfte mit der Anwesenheit des Prinzen Muhammad zusammenhängen, der von 1572 bis 1578 Gouverneur von Shiraz war, bevor er als Isma il II. den persischen Thron bestieg. Das grosse Format unseres Blattes, die reich dekorierten Textkolumnen mit ihren «umwölkten» Zeilen, die für die 1580er-Jahre typisch sind (geht man von den erhaltenen datierten Shirazer Manuskripten aus) sowie der erwähnte Figurenreichtum sprechen dafür, dass unser Blatt zwischen 1575 und 1585 entstanden sein dürfte. Publiziert in: Galloway, Francesca (Hrsg.), Persian and Indian Paintings, Ausstellungskatalog (7. Oktober bis 12. November 2008), Beschreibungen von Jerry Losty, London: Francesca Galloway, 2008, o. S. Literatur: Uluç, Lâle, «Selling to the Court: Late Sixteenth-Century Manuscript Production in Shiraz», in: Muqarnas, Bd. 17, 2000, S Abolala Soudavar, Art of the Persian Courts, New York, Rizzoli, 1992, S Das Shahnameh-Projekt:

51 51 INDIEN Sampati fliegt davon, nachdem er die Affen ans Meer gebracht hat Werkstatt eines Meisters der ersten Generation nach Nainsukh Westliche Pahari-Region, Himachal Pradesh, 1775/80 Pigmentmalerei mit Gold auf Papier Blattmass: 25,4 34,8 cm; bemalte Fläche: 19,5 29,6 cm; Provenienz: Wohl Sammlung Chotelal Bharany (bis späte 1960er-Jahre); Sammlung Sadruddin Aga Khan (bis 1993); Teddy Millington-Drake (bis 1994); Kunsthandel London (2008) Geschenk Rietberg-Kreis

52 52 Dieses Folio stammt aus dem nordwestlichen Indien, der sogenannten Pahari- Region, welche die heutigen Bundesstaaten Himachal Pradesh und Jammu und Kaschmir umfasst. Sowohl in stilistischer als auch in formaler Hinsicht (Grösse, Borte) besteht kein Zweifel daran, dass diese Blatt ursprünglich als Teil der wohl über 100 Folios umfassenden 1775/80 Guler-Ramayana-Serie konzipiert wurde. Diese Werkgruppe gehört zu den poetischsten und feinsten Erzeugnissen der Werkstatt eines unbekannten Meisters der ersten Generation nach Nainsukh und Manaku. Diese Generation von Malern hinterliess ein grandioses Werkkonvolut, das die Tradition der Familienwerkstatt unter dem Patriarchen Pandit Seu und seinen Söhnen Manaku und Nainsukh weiter entwickelte. Das auf diesem Folio gezeigte Sujet kann ohne Schwierigkeiten identifiziert werden: Der Geier Sampati hat die Affen ans Meeresufer begleitet und macht sich auf den Rückweg. Die Geier gehören im Epos von Rama und Sita zu denjenigen Tieren, welche den Protagonisten immer wieder tatkräftig zur Seite stehen, indem sie Ihnen wichtige Informationen zum Verbleib der entführten Prinzessin Sita geben. Interessant ist, dass der Sampati hier nicht explizit als Geier gezeigt wird. Er fliegt mit gestrecktem Körper dem Sonnenuntergang entgegen, der durch flächig aufgetragene Goldpigmente charakterisiert ist. Dies ist eine Anspielung auf den Wettkampf zwischen Sampati und seinem verstorbenen Bruder Jatayus. Die beiden fliegen der Sonne entgegen, bis Sampatis Flügel von der Hitze versengt werden. Doch der Geier vernimmt, dass er wieder geheilt werden wird, wenn er Rama auf der Suche nach seiner entführten Frau Sita behilflich ist. Die Bewohner des Waldreiches Kishkindha, unter ihnen die bekrönten Affen Sampati, Hanuman und der Bär Jambavan, blicken auf die Weiten des Meeres und diskutieren, mit ihren Händen auf den Ozean weisend, wie diese natürliche Barriere zu überwinden ist, um die auf der Insel Lanka gefangen gehaltene Prinzessin aus den Fängen des Dämons Ravana zu retten. Die entsprechende Textstelle findet sich im Buch Kishkindha (Sarga 64): Gaja sagte: «Ich kann zehn Meilen weit springen.» Und Gavaksha erklärte: «Ich kann zwanzig Meilen weit springen.» Der Affe Gavaya gab darauf an: «Ich kann dreissig Meilen weit springen.» Und Sharabha sagte zu den anderen: «Ich kann ohne jeden Zweifel vierzig Meilen weit springen.» Während sie so sprachen, zollte der Älteste unter ihnen, Jambavan, allen Respekt und antwortete dann: «Früher konnte auch ich weit springen, aber nun sind meine besten Jahre vorbei. [ ] Aber mein Können war natürlich nicht immer so begrenzt!» Daraufhin zollte Angada dem Affenältesten, Jambavan, Respekt und sprach: «Ich kann über die gros-

53 53 se Distanz von hundert Meilen springen, aber ich weiss nicht, ob ich genug Kraft besitze, um wieder zurückzukehren.» Diese angeregte Diskussion, die darin gipfelt, dass Hanuman der einzige ist, der über das Meer springen kann, wird in einer für die 1775/80er-Serie ungewöhnlich deutlichen Vogelperspektive gezeigt. Es ist ferner das einzige bis anhin publizierte Folio dieser Serie, welches den Affen Hanuman und auch das Meer mit seiner stürmischen Oberfläche zeigt. Auch ist der Auftrag von Gold in den anderen Folios der Serie nicht belegt. Die Existenz dieses Folios beweist, dass die Serie einen grösseren Teil des Epos abdeckte, als bis anhin angenommen (also nicht nur die ersten drei Bücher des Ramayana). Es ist daher nahe liegend, dass der spätere Teil der kleinen Guler-Ramayana-Serie von etwa 1790 nahezu lückenlos an die rund 15 Jahre zuvor entstandene Serie anschliesst. Literatur: Britschgi, Jorrit und Eberhard Fischer, Rama und Sita, das Ramayana in der Malerei Indiens, Ausstellungskatalog, Museum Rietberg Zürich, Ravana kehrt in die goldene Stadt zurück Familienwerkstatt von Laharu Pahari-Region, Chamba, um 1740 Werkstattzeichnung, Pigmentmalerei auf Papier Blattmass: 27,1 19,6 cm; bemalte Fläche: 26 16,9 cm; Provenienz: Privatsammlung ( ); Kunsthandel New York Geschenk Hans und Jolan Tobler, Eberhard und Barbara Fischer Sita wird den Affen aus dem Ashoka-Hain befreit Familienwerkstatt von Laharu Pahari-Region, Chamba, um 1740 Werkstattzeichnung, Pigmentmalerei auf Papier Blattmass: 27,7 19,9 cm; bemalte Fläche: 25,9 18,1 cm; Provenienz: Privatsammlung ( ); Kunsthandel New York Geschenk Hans und Jolan Tobler, Eberhard und Barbara Fischer Das kleine Königreich Chamba liegt an der Grenze der heutigen Bundesstaaten Himachal Pradesh und Jammu und Kaschmir. Ab der Mitte des 17. Jahrhunderts liessen sich hier die ersten Maler nieder. Eine Aufschrift auf einem längsrechteckigen Folio aus einer Bhagavata Purana-Serie ist auf das Jahr 1757 datiert und nennt den Maler Laharu (tätig um ). Einer weiteren Inschrift im Lakshminarayana-Tempel in Chamba kann entnommen werden, dass zeitgleich der Maler

54 54 Mahesh tätig war ( ). Sie beide haben während der Regierungszeit der Rajas Dalel Singh (reg ) und Umed Singh (reg ) gearbeitet und sind die wichtigsten namentlich bekannten Künstler aus Chamba. Die zwei dem Museum Rietberg geschenkten Folios aus einer Serie mit Vorzeichnungen zum Epos von Rama und Sita ( und ) ergänzen die anderen zwei Vorzeichnungen derselben Serie, die sich bereits in unserem Museum befinden (RVI 1846 und RVI 941). Sie sollen sich einstmals in der Sammlung von Biloo Mistry befunden haben (um 1952), Mittal spricht dabei von ungefähr 120 Folios. Betrachtet man den Pinselduktus, fällt auf, dass die Vorzeichnungen äusserst schnell, kursorisch und ohne wesentliche Linienmodulierungen auskommen. Es ist deutlich sichtbar, dass der Künstler eine grosse Routine im Konzipieren (oder Übernehmen) von Entwurfszeichnungen besass. Unwichtige Bilddetails sind häufig weggelassen und die uniformen Tierfiguren zeugen von der grossen Sicherheit, mit welcher der Künstler seinen Pinsel führte. Die gezeigten Szenen stammen aus den letzten Büchern des Rama-Epos: zeigt, wie Sita von den Affen aus ihrem Ashoka-Hain befreit wird, nachdem Rama die gegnerischen Truppen geschlagen hat, und stammt ebenfalls aus dem Buch Yuddha. Es zeigt den Dämonenkönig Ravana, der in seinen Palast zurückkehrt. Genauer kann die Textstelle nicht eruiert werden, da die Takri-Inschrift im oberen Borten-Bereich äusserst allgemein gehalten ist: «Ravana kehrt heim und betritt sein Haus». Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Urheber dieser Serie im Umkreis von Laharu anzusiedeln ist, wobei die Folios um 1740 entstanden sein dürften. Der

55 55 Künstler Laharu hat neben seinen unterschiedlichen Bhagavata-Purana-Serien auch eine um 1760 entstandene Ramayana-Serie (Bhuri Singh Museum) konzipiert, welche mit den vorliegenden Skizzen verglichen werden kann. Besonders augenfällig ist die Verwandtschaft mit einem von Ohri publizierten Folio (Ohri, Vishwa Chander, The Exile in the Forest, New Delhi: Lalit Kala Akademi, 1983, Taf. 1). Die Baukronen als auch die aufkreuzenden Dämonen sind in ihrer Ausgestaltung den 1740er Vorzeichnungen äusserst ähnlich. Literatur: Britschgi, Jorrit und Eberhard Fischer, Rama und Sita, das Ramayana in der Malerei Indiens, Ausstellungskatalog, Museum Rietberg Zürich, Fischer, Eberhard, Laharu and Mahesh: Two Master Painters of Chamba, in: Chander Vishwa Ohri und Roy C. Craven (Hrsg.), Painters of the Pahari Schools, Mumbai: Marg Publications, 1998, S Goswamy, B.N. und Eberhard Fischer, Pahari-Meister. Höfische Malerei aus den Bergen Nord-Indiens, Ausstellungskatalog, Museum Rietberg Zürich, Mittal, Jagdish, «Some Ramayana and Bhagwata Drawings of Chamba», in: Marg, Bd. 7, 3, 1955, S König Dasharathas Opferritual Werkstatt eines Meisters der zweiten oder dritten Generation nach Nainsukh Westliche Pahari-Region, Himachal Pradesh oder Panjab, 1820/30 Pigmentmalerei mit Gold auf Papier Blattmass: 27,3 38,6 cm; bemalte Fläche: 23,5 34,4 cm; Provenienz: Sammlung Barbara und Eberhard Fischer (bis 2008) Geschenk Eberhard und Barbara Fischer Eine besonders wertvolle Ergänzung zu der umfangreichen Sammlung von Ramayana-Folios am Museum bildet das Blatt König Dasharathas Opferritual, welches die Rahmenhandlung des Epos wiedergibt. Vor langer Zeit herrschte der grausame Dämonenfürst Ravana in Lanka. Die Götter waren sich bewusst, dass er nur von Menschenhand getötet werden kann. Nach langem Nachdenken erklärte sich der Gott Vishnu bereit, sich zu inkarnieren. An dieser Stelle setzt der Künstler mit seiner visuellen Umsetzung ein: Der Gott Vishnu erklärt sich bereit, in den heiligen Brei (der auf dem Bild in einem goldenen Gefäss dem sich verneigenden König Dasharatha übergeben wird) hinabzusteigen und sich so in der Form von vier Prinzen zu manifestieren. Auf dem Bild haben sich verschiedene Asketen, die Götter Brahma, Vishnu, Shiva, Indra und weitere Personen versammelt und betrachten ehrfürchtig das Opferfeuer. Ein aus goldenen Stangen gefertigter Pavillon mit roten Wimpeln und einem Baldachin bildet optisch das Zentrum des Folios. In der linken oberen Ecke erscheint

56 56 eine Audienzhalle, in der sich der König mit zwei Höflingen unterhält. Wahrscheinlich wird hier der Ablauf des im Hof stattfindenden Rituals besprochen. Die Frauengemächer nehmen den hinteren Teil des Bildes ein, wobei die drei Königinnen Kaushalya, Sumitra und Kaikeyi sich vor niedrigen Tischen mit dem Götterbrei befinden und im Begriffe sind, diesen einzunehmen. Diese Folio stammt aus einer nicht näher bekannten Ramayana-Serie von etwa 1820/30, die von einem Künstler der zweiten oder dritten Generation nach Nainsukh von Guler konzipiert worden ist. Deutliche Anleihen zur 1775/80er-Serie finden sich in den Gesichtstypen, der teilweise diagonal über den Bildgrund verlaufenden Palastarchitektur und in den im Bildvordergrund angeschnittenen Personengruppen. Publiziert in: Britschgi, Jorrit und Eberhard Fischer, Rama und Sita, das Ramayana in der Malerei Indiens, Ausstellungskatalog, Museum Rietberg Zürich, 2008, Kat. 1.

57 57 AFRIKA 22 Masken und eine kleine Janusfigur Liberia, Werkstätten der Dan-Region, 19./frühes 20. Jahrhundert Holz, Metall, H. zwischen 6 cm und 24 cm; (die Objekte wurden bereits Ende 2007 inventarisiert; sie werden hier erstmals vorgestellt) Provenienz: Gesammelt von Prof. E. Becker-Donner in den Jahren 1934/35 Geschenk von Novartis Aus dem Nachlass von Frau Prof. Etta Becker-Donner konnte das Museum dank der Unterstützung von Novartis eine bedeutende Kunstsammlung aus Liberia erwerben. Als wohl erste europäische Wissenschaftlerin forschte Becker-Donner in den Jahren 1934/35 im entlegenen Nordosten Liberias beim Volk der Dan. Ein Teil ihrer damals getätigten Sammlung wurde an das Berliner Ethnologische Museum und ans Wiener Völkerkundemuseum verkauft, vieles blieb im Privatbesitz der Forscherin, die in den Nachkriegsjahren als Direktorin des Wiener Völkerkundemuseums wirkte. Dank der Vermittlung einer Kuratorin des genannten Museums konnten wir insgesamt 22 Masken sowie eine kleine Bronze und ein janusköpfiges Objekt aus dem Besitz der in der Schweiz wohnhaften Tochter von Prof. Becker-Donner erwerben. Mehrere der hier erworbenen Masken wurden schon 1940 in einem Artikel «Kunst und Handwerk in NO Liberia» im Baessler Archiv Bd. 23 publiziert. Das Schwergewicht dieser Sammlung bilden die männlichen und weiblichen Masken, die vor dem Gesicht ihres (stets männlichen) Trägers mit Hilfe von

58 58 feinem Schnurwerk an einem konisch nach hinten ragenden Kopfschmuck und einem Schultertuch befestigt werden. Am Erscheinungsbild einer Maskengestalt kann man erkennen, welchen Charakter sie besitzt, ob sie männlich-aggressiv agiert oder anmutig-weiblich Segen spendet. Die das Gesicht bedeckende Maske alleine lässt aber ohne Hilfe der Attribute und Kostüme des Maskenträgers eine genaue Zuordnung nicht immer zu. Über die Hälfte der neuerworbenen Masken sind Miniaturmasken. Diese erfüllen bei den Dan verschiedene Funktionen, repräsentieren aber in der Regel die grossen Maskengestalten. Die kleinen Masken können in Vertretung der «richtigen» Masken Opfer entgegennehmen oder in den Geheimbünden und in den Beschneidungslagern als Zeugen für die Anwesenheit der Maskengeister auftreten. Einige der Masken sind von aussergewöhnlicher Qualität und besitzen eine wunderbare alte Gebrauchspatina. Die ohnehin schon hochkarätige Sammlung von Dan- und Wè-Kunst des Museums Rietberg zählt nun mit diesem Konvolut zu einem der weltweit bedeutendsten Zentren für Masken aus dem Grenzgebiet zwischen der Côte d Ivoire und Liberia. Literatur: Fischer, Eberhard und Hans Himmelheber, Die Kunst der Dan, Ausstellungskatalog, Museum Rietberg Zürich, Kleine Maske, minyaki Dem. Republik Kongo, Werkstatt der Pende-Region, um 1900 Holz, H. 14,5 cm; Provenienz: Sammlung Eduard von der Heydt, vor 1930; seit 1952 Museum Rietberg (alte Inv. Nr. RAC 826); 1962 Tausch mit Ernst Winizki; anschliessend KunsthandeI Zürich Die Maskentänzer der Pende-Region erschienen häufig bei Heilungsritualen. Um sich gegen Krankheit und Schadzauber zu schützen, trugen sie stark verkleinerte Masken mit sich. Die berühmten, als minyaki bezeichneten Miniaturausgaben der Pende-Masken sind oft aus Elfenbein (oder Flusspferdzahn) geschnitzt, seltener aus Metall gegossen oder aus hartem Holz geschnitzt und in der Regel kaum grösser als 6 cm. Als Schutzamulette um den Hals getragen zeigen sie zudem an, dass der Träger die Prüfungen der Initiationsschule erfolgreich bestanden hat. Die grössere Variante einer Miniaturmaske ist selten. Auch sie wurden nie vor dem Gesicht getragen, sondern vermutlich an den Oberarmen oder am Körper festgebunden. Rautenförmig gestaltet, zeigt das Maskengesicht eine hohe Stirn, schwere Lider und einen feinen Mund unter der breiten Nase. Ein anmutig beseelter Ausdruck mit einer sehr schönen Patina lassen dieses Maskengesicht zu einem kleinen Meisterwerk werden.

59 59 In jeder Hinsicht aussergewöhnlich mutet die Sammlungsgeschichte dieser kleinen Maske an: Unsere «Neuerwerbung» wurde bereits 1932 im Standardwerk von Eckart von Sydow als Eigentum von Eduard von der Heydt publiziert. Bei der Gründung unseres Hauses schenkte Eduard von der Heydt diese Maske dem Museum. Einige Jahre später gab er in einem persönlich verfassten Schreiben das eine oder andere Werk aus Museumsbesitz zum Tausch oder Wiederverkauf frei, insbesondere dann, wenn vergleichbare Objekte bereits in der Sammlung lagerten. Nun existierten damals in der Museumssammlung fünf Pende-Masken, die formal verwandt waren. Und so wurde die vorliegende Maske am 23. August 1962 mit Einwilligung von der Heydts an einen Privatsammler abgegeben, der selbstredend mit Sachverstand die schönste der Gruppe für sich wählte. Erfreulicherweise tauchte nun dieses kleine Meisterwerk 46 Jahre später zufällig im Kunsthandel in Zürich wieder auf. Die originale Inventarnummer des Museums Rietberg aus der Gründungszeit (RAC 826) ist noch immer gut erkennbar. Publiziert in: Sydow, Eckart von, Kunst der Naturvölker Sammlung Eduard von der Heydt, Berlin: Verlag Bruno Cassirer, 1932, S. 32. Literatur: Strother, Zoe, Inventing masks: Agency and History in the Art of the Central Pende, Chicago and London: The University of Chicago Press, Gefäss mit männlichem Kopf Dem. Republik Kongo, Werkstatt der Mangbetu-Region, um 1900 Gebrannter Ton, H. 26,5 cm; Provenienz: Sammlung Han Coray, vor 1928; Völkerkundemuseum der Universität Zürich ; Verkauf aus Museumsbestand 1955, anschliessend Privatsammlung Basel Der deutsche Forscher Schweinfurth publizierte 1873 zwei besonders kunstvoll gearbeitete Wassertöpfe, welche der Mangbetu-König Munsa zur Aufbewahrung seines Trinkwassers verwendete. Dies lässt unter anderem darauf schliessen, dass figürlich gearbeitete Tongefässe mit zu den Statussymbolen der Personen von hohem Rang gehörten. Das traditionsreiche Töpferhandwerk der Mangbetu stand stets in Beziehung zum stark monarchistisch geprägten Herrschertum in den Regionen des nördlichen Uele-Flusses. Hergestellt wurden die Töpfe sowohl von Frauen wie Männern, wobei letztere offenbar vermehrt die Herstellung der Kopf- Gefässe betrieben, während sich die Frauen auf die Produktion der für den täglichen Gebrauch notwendigen Tonware beschränkten. Die Kopfform zeigt die bei den Mangbetu typische künstliche Deformierung durch Rückbindung der Stirn im frühen Säuglingsalter sowie eine hoch aufragende Frisur. Eher aussergewöhnlich sind die Schmucknarben auf der Stirn. Die

60 60 Krug-Oberfläche wird alternierend mit runden Zierstreifen und glatten Flächen umspielt. Das hier erworbene Beispiel zeigt eine formal fast identische Gestaltung des Gesichtes mit zwei Töpfen, die in den Sammlungen im Berner Historischen Museum respektive im Völkerkundemuseum der Universität Zürich aufbewahrt werden. Literatur: Schweinfurth, Georg, Das Volk der Monbuttu in Centralafrika, Berlin, Stössel, Arnulf, Afrikanische Keramik, München: Hirmer Verlag, Hocker Kamerun, Werkstatt der Duala-Region, 1903 Holz, H. 43 cm; Provenienz: Missionar Gantenbein (aus Anlass der Geburt seiner Tochter 1902 in Auftrag gegeben) Geschenk Regina-Maria Lutz, Rifferswil (Enkelin von Missionar Gantenbein) Grosse, einteilig geschnitzte Hocker in kubischer Form mit sanft nach oben schwingender Sitzfläche sind in vier Regionen Westafrikas bekannt: auf dem Guinea Bissao vorgelagerten Bidjogo-Archipel, bei den Akan-Völkern Ghanas und der angrenzenden Elfenbeinküste, im früheren Dahomey, dem heutigen Benin, sowie schliesslich in Duala an der Küste Kameruns. Historische Zusammenhänge zwischen diesen Stuhltypen sind nicht bekannt, doch scheint es denkbar, dass Handelsschiffe diese nur hier bekannte Form schon in vorkolonialer Zeit entlang der westlichen Atlantikküste verbreiteten. Die prunkvoll verzierten Stühle der Duala

61 61 waren in diesem Gebiet einzigartig, da die südwestlichen Ethnien Kameruns als segmentäre Gesellschaften keine Oberhäupter mit politischer oder priesterlicher Macht kannten. Erst der Kontakt mit den Europäern im 16. Jahrhundert erforderte nach aussen klar erkennbare Führungspersonen, die ihre Würde unter anderem auch durch entsprechende Prestige-Möbel zur Schau trugen. Das vorliegende Werk wurde durch Missionar Gantenbein im Jahre 1902 als Auftragsarbeit an lokale Schnitzer bestellt. Die Arbeit wurde im traditionellen Stil gestaltet, allerdings ergänzt durch den Namen der Tochter «Maria». Es ist ein schönes Beispiel, wie europäische Auftragsarbeiten schon vor über hundert Jahren das traditionelle Schaffen in Afrika beeinflussten. Literatur: Bocola, Sandro (Hrsg.), Afrikanische Sitze, München und New York: Prestel Verlag, Orakelschale Nigeria, Dem Yoruba-Bildhauer Areogun von Osi Ilurin (ca ) zugeschrieben, Ekiti-Region Holz, H. 58 cm; Provenienz: Sammlung Guy Monbaron, Paris (vor 1960) Geschenk Rietberg-Kreis Ganz zentral in der religiösen Praxis der Yoruba stehen die Wahrsage-Rituale, welche zwischen der Geist- oder Jenseitswelt und der hiesigen, der «Marktplatz-Welt», eine Verbindung schaffen sollen. Für die Durchführung des Ifa-Orakels haben die Yoruba ein hoch komplexes Denksystem entwickelt, um ihrem Weltbild, das von über 400 Gottheiten gelenkt wird, gerecht zu werden. Der als Babalawo bezeichnete Ifa-Priester kennt einen umfangreichen Schatz von Ifa-Gedichten, die er während seiner viele Jahre dauernden Ausbildung lernt. Aber nicht nur im auswendigen Zitieren, sondern vor allem in der Interpretation der Ifa-Verse liegt die grosse Kunst der weisen Priester. Grosse Schalen dienen dem Wahrsager für die Aufbewahrung seines heiligen Konsultations-Bestecks. Dazu gehören kleine Elfenbeinfigürchen, Ifa-Schlegel, Kaurischnecken und Palmnüsse. Bedeutsamer noch als das Aufbewahren der Gegenstände ist die Botschaft, die als Relief auf dem sorgfältig gearbeiteten Behälter sichtbar wird: Sie soll aufzeigen, dass es zu einer Begegnung der geistigen Kräfte, der orishas (Gottheiten), mit den menschlichen Nöten und Sorgen kommen wird. Eine Vielzahl von Relieffiguren ist auf unserer Schale erkennbar: Zentral und übergross erscheint auf dem Schalendeckel der Kopf des Götterboten Eshu. Dieser populäre Gott ist als Helfer und Vermittler ebenso beliebt wie als Trickster gefürchtet. Da er häufig den Erdenbewohnern mit List und Tücke begegnet, kann er

62 62 sich auch immer wieder in anderer Gestalt zeigen: als Reiter, als Motorradfahrer denn der Bote göttlicher Nachrichten muss beweglich sein, aber auch als Krieger, Pfeifenraucher, Hornbläser und Flötenspieler sowie schliesslich als Trommler mit der schnurbespannten Sanduhrtrommel, die als «sprechendes» Instrument ebenfalls göttliche Botschaften übermitteln hilft. Die verschiedenen Darstellungen stehen jedoch nicht in einem erzählenden Zusammenhang, sondern widerspiegeln die komplexe, fliessende Welt der Yoruba. Alle Figuren sind in Aktivtäten eingebunden und stehen für Beziehungen, nicht nur zwischenmenschliche, sondern Beziehungen zur Tier- oder Jenseitswelt, zur Natur, zu Krankheit und Tod. Immer ist Wechsel angesagt, denn das Leben ist geprägt von Veränderungen. Die untere Schalenhälfte ist ebenfalls mit verschiedenen Figuren verziert, die göttliche Funktionen innehaben. So kann man Adoranten des orisha Ogun erkennen, des Kriegsgottes, dem auch die Schmiedekunst untersteht, oder des orisha Shango, des Feuergottes, der wiederum über Blitz und Donner regiert. Und zuletzt findet sich natürlich wieder das Bild Eshus, als harmloser Flötenspieler dargestellt, was aber letztlich trügen kann. Die wenigen bekannten Werke des Bildhauers Areogun gehören zu den gefeierten Meisterwerken der Yoruba-Kunst: Areoguns Ruf war schon zu seinen Lebzeiten so bedeutend, dass ihm selbst aus entfernten Städten der Ekiti-Region Aufträge zugetragen wurden. Areogun ist ein oriki, ein Ehrentitel, der eigentlich bedeutet «der, der Geld erhält für die Arbeit mit Oguns Gerät (dem aus Eisen geschaffenen Querbeil), und der dieses Geld grosszügig verteilt». Ein Werk Areogun zuzuschreiben ist allerdings nicht immer einfach. Begabte Lehrlinge hielten sich streng an die Vorgaben ihres grossen Lehrmeisters und kopierten ihn auch nach Verlassen der Werkstatt. Ohne die genaue Provenienz eines Werks zu kennen, muss man wohl davon ausgehen, dass viele Areogun zugeschriebene Objekte nicht von ihm selbst stammen, sondern von seinen Schülern geschnitzt wurden. Umso erfreulicher ist daher die Tatsache, dass John Pemberton III., ein profunder Kenner der Kunst der Yoruba-Region, unsere Orakelschale mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit als Werk aus der Hand des grossen Meisters bezeichnet. Literatur: Fagg, William und John Pemberton III., Yoruba Sculpture of West Africa, Alfred A. Knopf: New York, Beier, Ulli, Yoruba Das Überleben einer westafrikanischen Kultur, Druckerei Fruhauf: Bamberg, Abiodun, Rowland, Henry J. Drewal und John Pemberton III., Yoruba Kunst und Ästhetik in Nigeria, Ausstellungskatalog, Museum Rietberg Zürich, 1991.

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64 64 OZEANIEN Zwei Keulen in Vogelkopfmotiv und mit hutartigem Kopf Kanak-Kultur, Nord-Neukaledonien 19. Jahrhundert Holz und Rindenbaststoff, L. 73 cm und 84 cm; und Provenienz: Alter französischer Privatbesitz, vor 1939 Geschenk Anne Egli-Décombaz, Puidoux, VD Im Gegensatz zu anderen Teilen Melanesiens bietet das traditionelle Leben Neukaledoniens sowohl in gesellschaftlicher als auch kultureller Hinsicht ein in sich geschlossenes Bild. So fehlen überraschenderweise auf dieser grossen Insel die bei den melanesischen Nachbarn so beliebten Schweine. Damit ist offensichtlich, dass die Keulen nicht wie etwa in Neuguinea oder Vanuatu für das rituelle Töten

65 65 der domestizierten Wildschweine dienten. Man nimmt an, dass die Keulen in Neukaledonien ursprünglich als Waffe eingesetzt wurden. In der jüngeren Vergangenheit kamen sie allerdings nur mehr bei Festen und Trauerritualen zum Einsatz und wurden zudem auch als Zeremonialgeschenke zwischen ranghohen Chefs ausgetauscht. Frühe französische Stiche zeigen Maskengestalten, die vogelkopfförmige Keulen tragen. Das schliesst aber eine Verwendung als zeremonielles Werkzeug für Würdenträger nicht aus. Die neukaledonischen Keulen sind nur auf diesem Archipel in den beiden hier vorgestellten typischen Formen als Vogelkopf oder als Hut verbreitet. Für die vogelkopfartigen Keulen, die vor allem für den Norden Neukaledoniens und die Loyalty-Inseln belegt sind, gibt es in der Vogelwelt Neukaledoniens kein Vorbild mit derart ausgeprägt zugespitztem kurzen Hornschnabel. Der Basler Forscher Fritz Sarasin berichtet bereits im Jahre 1911, dass diese Köpfe von den Eingeborenen stets als Schildkröten bezeichnet wurden. Interessant ist auch das Material, mit der das Griffende der einen Keule versehen ist: Rindenbaststoff wird von geflochtenen Schnüren aus Kokosfasern und Haaren der roten Flughunde (Pteropus sp.) zusammengehalten. Literatur: Sarasin, Fritz, Neu Caledonien und die Loyalty-Inseln, Basel: George & Co., Marchal, Henri (Hrsg.), De Jade et de Nacre Patrimoine artistique Kanak, Paris: Réunion des musées nationaux, 1990.

66 schenkungen, legate, stiftungen 66 ÄGYPTEN Mumienmaske Ägypten, spätptolemäisch, 1. Jahrhundert v. Chr. Kartonage aus Leinwand und Stuck, vielfarbig bemalt und vergoldet; Provenienz: In den 1960er-Jahren in Ägypten gekauft Legat Evelyne Godowski PERSIEN Ersari-Behang Nordafghanistan, Stamm der Ersari, Wolle, geküpft; Provenienz: Privatsammlung Russland; Schweizer Kunsthandel; ab 1974 Sammlung Kathrin Müller Geschenk Kathrin Müller Armband Iran, Silber, Perlmutt, Pigmente; Provenienz: alter Familienbesitz Geschenk Beatrix Hoffmann-Burckhardt Armband Iran, Silber, Perlmutt, Pigmente; Provenienz: alter Familienbesitz Geschenk Beatrix Hoffmann-Burckhardt Schabracke Iran, Rasht, Wollflanell, Seidengarn (?)/Patchworktechnik und Stickerei (rasht-duzi): Kettenstich (Tambourierarbeit), Schrägstich; Provenienz: Ende 1970er-Jahre von Familie Scheu erworben Geschenk Maria-Elisabeth Scheu-von Cleve Quadratische Decke Iran, Kerman (?), Wolle, Wollgarn (?), Stickerei (pateh-duzi); Wollgewebe (termeh); Provenienz: Ende 1970er-Jahre von Familie Scheu erworben Geschenk Maria-Elisabeth Scheu-von Cleve Rustam erschlägt den Weissen Div Aus einem Shirazer Shahnameh Iran, Shiraz, Tinte, Pigmente und Gold auf Papier; Provenienz: Privatsammlung (bis 2008); Kunsthandel London Geschenk Rietberg-Kreis INDIEN König Dasharathas Opferritual Pahari-Region, Himachal Pradesh oder Panjab, 1820/30 Pigmentmalerei mit Gold auf Papier; Provenienz: Sammlung Barbara und Eberhard Fischer Geschenk Eberhard und Barbara Fischer Deva Indien, Kerala, Jahrhundert Bronze; Provenienz: Erworben in Indien in den 1970erund 1980er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Maisandaye Indien, Karnataka, Tulu, 20. Jahrhundert Holz; Provenienz: Erworben in Indien in den 1970erund 1980er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Zeremonialgürtel mit Nagas Indien, Karnataka, Tulu, 19. Jahrhundert Metalllegierung; Provenienz: Erworben in Indien in den 1970erund 1980er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Abbaga Daraka Indien, Karnataka, Tulu, 20. Jahrhundert Holz; Provenienz: Erworben in Indien in den 1970erund 1980er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Koti Chennaya Indien, Karnataka, Tulu, 20. Jahrhundert Holz; Provenienz: Erworben in Indien in den 1970erund 1980er-Jahren durch Hans Kaufmann Geschenk Heidi und Hans Kaufmann Ravana kehrt in die goldene Stadt zurück Pahari-Region, Chamba, um 1740 Pigmentmalerei auf Papier; Provenienz: Privatsammlung ( ); Kunsthandel New York Geschenk Hans und Jolan Tobler, Eberhard und Barbara Fischer Sita wird den Affen aus dem Ashoka-Hain befreit Pahari-Region, Chamba, um 1740 Pigmentmalerei auf Papier; Provenienz: Privatsammlung ( ); Kunsthandel New York Geschenk Hans und Jolan Tobler, Eberhard und Barbara Fischer

67 67 Sampati hilft den Affen Pahari-Region, Himachal Pradesh, 1775/80 Pigmentmalerei mit Gold auf Papier; Provenienz: Wohl Sammlung Chotelal Bharany (bis späte 1960er-Jahre); Sammlung Sadruddin Aga Khan (bis 1993); Teddy Millington-Drake (bis 1994); Kunsthandel London (2008) Geschenk Rietberg-Kreis AFRIKA Hocker Kamerun, Werkstatt der Duala-Region, 1903 Holz; Provenienz: Missionar Gantenbein, Grossvater der Schenkerin (aus Anlass der Geburt seiner Tochter 1902 in Auftrag gegeben) Geschenk Regina-Maria Lutz, Rifferswil Orakelschale Nigeria, dem Yoruba-Bildhauer Areogun von Osi Ilurin (ca ) zugeschrieben, Ekiti-Region Holz; Provenienz: Sammlung Guy Monbaron, Paris (vor 1960) Geschenk Rietberg-Kreis Amulett mit 5 Koranversbeuteln Mali, Niger oder Algerien, vermutlich Werkstatt der Tuareg oder Peulh, 20. Jahrhundert Leder, Metall; Provenienz: Vom Onkel der Schenker in den 1930er Jahren in Westafrika gesammelt Geschenk Liliane und Dieter Weissmann, Witterswil OZEANIEN Fünf Keulen mit Vogelkopfmotiv und mit hutartigem Kopf Nord-Neukaledonien, Kanak-Kultur 19. Jahrhundert Holz und Rindenbaststoff; Provenienz: Alter französischer Privatbesitz, vor 1939 Geschenk Anne Egli-Décombaz, Puidoux, VD AMERIKA Gefäss Peru, Chimú-Kultur, Jahrhundert Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Figur Ecuador, Bahía-Kultur, 500 v. Chr. 500 n. Chr. Gebrannter Ton, bemalt; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Figur Ecuador, Bahía-Kultur, 500 v. Chr. 500 n. Chr. Gebrannter Ton, bemalt; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Figur Ecuador, Guangala-Kultur, 300 v. Chr. 800 n. Chr. Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Figur Ecuador, Bahía-Kultur, 500 v. Chr. 500 n. Chr. Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Steinobjekt Ecuador (?), 2. Jahrtausend v. Chr. 1. Jahrtausend n. Chr. Stein; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Figur Ecuador, Bahía-Kultur, 500 v. Chr. 500 n. Chr. Gebrannter Ton, bemalt; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Rollstempel Ecuador, Jama-Coaque-Kultur (?), 200 v. Chr. 700 n. Chr. Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Rollstempel Ecuador, Jama-Coaque-Kultur (?), 200 v. Chr. 700 n. Chr. Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Figur Ecuador, Jama-Coaque-Kultur (?), 500 v. Chr. 500 n. Chr. Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Figur Ecuador (?), 1. Jahrtausend v. Chr. 1. Jahrtausend n. Chr. Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz

68 68 Gefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Schale Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papago Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Provenienz: Erworben von Johann Lüthi in den Jahren zwischen 1960 und 1970 in Costa Rica Geschenk Johann und Doris Verena Lüthi- Sticher Dreifussgefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Provenienz: Erworben von Johann Lüthi in den Jahren zwischen 1960 und 1970 in Costa Rica Geschenk Johann und Doris Verena Lüthi- Sticher

69 69 Dreifussgefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Provenienz: Erworben von Johann Lüthi in den Jahren zwischen 1960 und 1970 in Costa Rica Geschenk Johann und Doris Verena Lüthi- Sticher Dreifussgefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Carrillo Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Carrillo Polychrome, Gebrannter Ton; Schale Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Pataky Polychrome, Gebrannter Ton; Figur Ecuador, Bahía-Kultur, 500 v. Chr. 500 n. Chr. Gebrannter Ton, bemalt; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Rollstempel Ecuador, Jama-Coaque-Kultur (?), 200 v. Chr. 700 n. Chr. Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Rollstempel Ecuador, Jama-Coaque-Kultur (?), 200 v. Chr. 700 n. Chr. Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Gefäss Ecuador, Machalilla-/Chorrera-Kultur, Jahrtausend v. Chr. Gebrannter Ton, Tonschlickerbemalung; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Ocarina Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Ocarina Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Ocarina Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Geschenk Familie Waldemar Albertin Burkhalter Ocarina Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Ocarina Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Ocarina Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Ocarina Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton;

70 70 Ocarina Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Ocarina Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Ocarina Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Ocarina Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Tierfigur Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturrassel Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturrassel Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton;

71 71 Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton;

72 72 Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Miniaturgefäss Costa Rica, Jahrtausend Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Diquis-Zone (?), Jahrtausend Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Schälchen Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Schälchen Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Schälchen Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton;

73 73 Gefäss Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Rassel Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Ohrpflock Costa Rica, 1. Mitte 2. Jahrtausend Gebrannter Ton; Ohrpflock Costa Rica, 1. Mitte 2. Jahrtausend Gebrannter Ton; Ohrpflock Costa Rica, 1. Mitte 2. Jahrtausend Gebrannter Ton; Ohrpflock Costa Rica, 1. Mitte 2. Jahrtausend Gebrannter Ton; Rollstempel Costa Rica, 1. Mitte 2. Jahrtausend Gebrannter Ton; Rollstempel Costa Rica, 1. Mitte 2. Jahrtausend Gebrannter Ton; Gefäss in Gestalt eines Tiers Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone; Guinea Incised, Gebrannter Ton; Ocarina Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone; Guinea Incised, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone, Gebrannter Ton; Ocarina Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone; Rosales Zoned Engraved, 1. Jahrtausend v. Chr. 500 n. Chr. Gebrannter Ton; Schale Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone; Mora Polychrome, Gebrannter Ton; Schale Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone; Mora Polychrome, Gebrannter Ton;

74 74 Schale Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone; Mora Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone; Mora Polychrome, Gebrannter Ton; Dreifussschale Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone; Mora Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone; Mora Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone; Mora Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone; Mora Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste Nicoya-Zone; Mora Polychrome, Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Geschenk Familie Waldemar Albertin Burkhalter

75 75 Dreifussgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Dreifussgefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Nasen-Schnupfgerät Costa Rica, Atlantic watershed, 1. Jahrtausend Gebrannter Ton; Dreifussschale Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Altiplano Polychrome, Gebrannter Ton; Dreifussschale Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Altiplano Polychrome, Gebrannter Ton;

76 76 Gefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Altiplano Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss in Gestalt eines Vogels Costa Rica, Guanacaste-Nicoya Zone; Altiplano Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Peru, Chimú-Kultur, Jahrhundert Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Rollstempel Ecuador, Jama-Coaque-Kultur (?), 200 v. Chr. 700 n. Chr. Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Gefäss Ecuador, Manteño-Kultur (?), Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Figur Ecuador, Jama-Coaque-Kultur, 300 v. Chr. 400 n. Chr. Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Figur Ecuador, Guangala-/Manteño-Kultur, 300 v. Chr. 800 n. Chr. Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz Dreifussschale Costa Rica, Guanacaste-Nicoya-Zone, Gebrannter Ton; Gefäss Costa Rica, Guanacaste-Nicoya-Zone; Papagayo Polychrome, Gebrannter Ton; Gefäss Ecuador, Manteño-Kultur (?), Gebrannter Ton; Provenienz: Nachlass René Fontanellaz Geschenk Beatrice und Hanspeter Fontanellaz

77 ankäufe 77 AFRIKA Kleine Maske, minyaki Dem. Republik Kongo, Werkstatt der Pende-Region, um 1900 Holz; Provenienz: Sammlung Eduard von der Heydt, vor 1930; seit 1952 Museum Rietberg (alte Inv. Nr. RAC 826); 1962 Tausch mit Ernst Winizki; anschliessend KunsthandeI Zürich Gefäss mit männlichem Kopf Dem. Republik Kongo, Werkstatt der Mangbetu-Region, um 1900 Gebrannter Ton; Provenienz: Sammlung Han Coray, vor 1928; Völkerkundemuseum der Universität Zürich ; Verkauf aus Museumsbestand 1955, anschliessend Privatsammlung Basel und Kunsthandel Zürich MEXIKO Frauenfigur Westmexiko, Nayarit, Ixtlan-del-Rio-Stil, 300 v. Chr. 200 n. Chr. Gebrannter Ton; Provenienz: Erworben von Jacques Seiler, Baden, in Mexiko D.F., in den 1960er-Jahren Schale Westmexiko, Guanajuato/Michoacan, Chupicuaro-Kultur, 7. Jh. v. Chr. 1.Jh.n.Chr. Gebrannter Ton; Provenienz: Erworben von Jacques Seiler, Baden, in Mexiko D.F., in den 1960er-Jahren Hauspfosten Nigeria, Yoruba-Werkstatt in Efon Alaye, Ekiti-Region, um 1920 Holz; Provenienz: Vor 1956 im Besitz der Familie Boris Kegel-Konietzko, Hamburg

78 leihgaben aus dem museum 78 Im Jahr 2008 wurden aus den Sammlungsbeständen des Museums Rietberg insgesamt 91 Objekte an andere Institutionen ausgeliehen: «La Pieza Invitada» Museu Barbier Mueller d Art Precolombí, Barcelona November 2007 April 2008 Zeremonialsitz in Gestalt eines Kojoten, Mexiko «Die Kulturgeschichte des Menschen und die Ausrottung der Löwen» Zoo Zürich April 2006 April 2009 Goldener Ashanti-Ring, Ghana «Dogon-Werke des Museums Rietberg» Staatliche Museen zu Berlin Ethnologisches Museum Januar Juni Werke der Dogon-Sammlung (Mali) «Enigmes de l Iran ancien: Les bronzes du Luristan» Musée Cernuschi, Paris Februar Juni Werke der Luristan-Sammlung (Iran) «Wilder Shiva lächelnder Vishnu: Hermann Hesse und die hinduistische Götterwelt» Fondazione Hermann Hesse, Montagnola März August indische Miniaturen «WEIBs-BILDER: Frauenträume und Lebensziele» Barockschloss Halbturn, Österreich April Oktober Werke afrikanischer und indischer Kunst «Musik in Zürich Zürich in der Musikgeschichte» Museum Bärengasse (Schweizerisches Landesmuseum) Juni November chinesische Skulptur «Femmes dans les arts d Afrique» Musée Dapper, Paris Oktober 2008 Juli Werke afrikanischer Kunst «The Invention of the 20th Century: Carl Einstein and the Avant-Garde» Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid November 2008 Februar Werke afrikanischer Kunst Dauerleihgaben Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig Sechs Hauptwerke der Ägyptensammlung Museum für Asiatische Kunst Staatliche Museen zu Berlin Zwei buddhistische chinesische Skulpturen Medizinhistorisches Institut und Museum, Zürich Drei Werke afrikanischer Kunst Deutsches Hygiene-Museum, Dresden Ein Lehnstuhl der Chokwe-Werkstatt, Angola Kunsthaus Zürich Drei gotische Skulpturen, eine weibliche Skulptur von Alexander Archipenko

79 rietberg-gesellschaft 79 Die 51. Generalversammlung der Rietberg-Gesellschaft fand am 25. April 2008, die 62. Vorstandssitzung am 9. Dezember 2008 statt. Mitglieder 2008 Ehrenmitglieder 2 Korrespondierende Mitglieder 4 Lebenslängliche Mitglieder 163 Fördermitglieder 131 Ordentliche Mitglieder Mitgliedschaft für Zwei 848 Juniormitglieder 82 Total Mitglieder 2007: Vorstand Dr. Eberhard Fischer, Präsident Dr. Ulrich Albers Regula Brunner-Vontobel Dr. Martin Escher Christian Gut, Quästor Dr. Susanne Hürlimann Dr. Albert Lutz, Aktuar Dr. Daniel Vasella Bruno Widmer Dr. Robert E. Züllig RechnungsrevisorIn Annemarie Homberger Dominik Keller Ehrenmitglieder Dr. Pierre Uldry (Ehrenpräsident) Prof. Dr. Elsy Leuzinger Korrespondierende Mitglieder Prof. Dr. Helmut Brinker, Zürich Prof. Dr. Roger Goepper, Köln Prof. Dr. B.N. Goswamy, Chandigarh Prof. Dr. Milo C. Beach, Dartmouth Sekretariat Monika Willi

80 statuten RIETBERG-GESELLSCHAFT ZÜRICH 80 1 Name und Zweck Die Gesellschaft für das Museum Rietberg, kurz «Rietberg-Gesellschaft» genannt, ist ein Verein gemäss Art. 60 U. ff. des ZGB, mit Sitz in Zürich. Sie bezweckt, einen weiteren Kreis von Kunstfreunden am Museum Rietberg der Stadt Zürich zu interessieren und es seiner Bestimmung gemäss zu fördern. 2 Mitgliedschaft a) Die Aufnahme als Mitglied erfolgt durch den Vorstand b) Es bestehen die folgenden Mitgliederkategorien: 1. Ehrenmitglieder 2. Einzelmitglieder 3. Förderermitglieder 4. Lebenslängliche Mitglieder 5. Mitgliedschaft für Zwei 6. Korrespondierende Mitglieder 7. Junioren-Mitglieder 3 Organe Die Organe der Gesellschaft sind: a) die Generalversammlung b) der Vorstand c) die Rechnungsrevisoren 4 Generalversammlung a) Die ordentliche Generalversammlung findet alljährlich oder nach Beschluss der Generalversammlung alle zwei Jahre statt und wird durch den Vorstand einberufen. b) Sie wählt den Vorstand, der aus wenigstens drei Mitgliedern bestehen soll, und zwei Rechnungsrevisoren oder an deren Stelle eine Treuhandgesellschaft für eine Amtsdauer von vier Jahren. c) Die Generalversammlung nimmt den Jahresbericht und die Jahresrechnung ab, welche letztere jeweils auf den 31. Dezember abzuschliessen ist. d) Die Generalversammlung bestimmt die Höhe der Jahresbeiträge und der einmaligen Zahlung der lebenslänglichen Mitglieder.

81 81 5 Vorstand Der Vorstand konstituiert sich selbst. Er kann einen Sekretär bestellen, der nicht Mitglied des Vorstandes sein muss. Der Vorstand vertritt die Gesellschaft nach aussen und bestimmt die Unterschriftsberechtigungen. Er führt die Geschäfte der Gesellschaft. 6 Auflösung der Gesellschaft Im Falle einer Auflösung der Gesellschaft wird ihr Vermögen der Direktion des Museums Rietberg zur Verfügung gestellt zum Zwecke des Ankaufs neuer Ausstellungsobjekte. Vorstehende Statuten wurden in der konstituierenden Versammlung vom 19. November 1952 angenommen. Die Änderung in 2, Absatz b) 5 wurde in der Versammlung vom 23. August 1985 angenommen.

82 jahresrechnung 2008 RIETBERG-GESELLSCHAFT ZÜRICH JAHRESRECHNUNG 2008 Erfolgsrechnung vom (in CHF) Einnahmen Mitgliederbeiträge Zinsen und Wertschriftenertrag Ausgaben Veranstaltungen, Ausstellungen Druckkosten Sekretariat Portospesen Diverse Ausgaben Ausgaben-/Einnahmenüberschuss

83 83 Bilanz per (in CHF) Aktiven Kassa Postcheck Bank Festgeld Verrechnungssteuer Transitorische Aktiven Passiven Vorauszahlungen Mitgliederbeiträge Eigenkapital Legat Elsa Maria Luchsinger Die Gesellschaft verfügt aus dem Legat von Elsa Maria Luchsinger per über zusätzliche Vermögenswerte von CHF (Vorjahr: CHF ). Spenden für den Erweiterungsbau Nach einer weiteren Zahlung von CHF an die Stadt betrug der Saldo des Kontos «Erweiterungsbau» der Rietberg-Gesellschaft Ende 2008 CHF (Vorjahr: CHF ). Zusätzliche CHF für den Erweiterungsbau befinden sich auf dem Sponsoringkonto des Museums Rietberg. Die Spendenbeiträge für den Erweiterungsbau werden 2009 an das Museum Rietberg bzw. an die Immobilienbewirtschaftung der Stadt Zürich überwiesen. Diese Beiträge werden in der Jahresrechnung 2009 ausgewiesen.

84 publikationen 84 Verlag Museum Rietberg Zürich Sechs Neuerscheinungen innerhalb eines Jahres ist für einen Verlag wie den unsrigen eine beachtliche Leistung. Möglich war diese Parforce-Leistung nur dank der guten Zusammenarbeit zwischen Redaktion, Grafik, Lithografie und den Druckereien. Wesentlich mitgeholfen haben zudem drei Praktikantinnen: Karin Widmer, die unserer Grafikerin Jacqueline Schöb tatkräftig unter die Arme griff, Nanina Guyer, ohne deren Mithilfe der Kamerun-Katalog kaum rechtzeitig fertig geworden wäre, und Iris Spalinger, die eine unverzichtbare Stütze der Redaktion war. Neuerscheinungen Johannes Beltz (Hrsg.) Shiva Nataraja Der kosmische Tänzer Mit einem Beitrag von Saskia Kersenboom 2008, 200 Seiten, 123 Farb- und 15 Schwarz-Weiss-Abbildungen, 2 Karten, mit DVD, Pappband gebunden ISBN Jorrit Britschgi und Eberhard Fischer Rama und Sita Das Ramayana in der Malerei Indiens 2008, 216 Seiten, 87 Farb- und 16 Schwarz-Weiss-Abbildungen, Broschur ISBN Lucius Grisebach Ernst Ludwig Kirchner und die Kunst Kameruns 2008, 62 Seiten, 42 Farb- und 10 Schwarz-Weiss-Abbildungen, Broschur, fadengeheftet ISBN Lorenz Homberger (Hrsg.) Kamerun Kunst der Könige Mit Beiträgen von Christraud Geary und Hans-Joachim Koloss 2008, 256 Seiten, 221 Farb-Abbildungen, Broschur ISBN Lorenz Homberger (Ed.) Cameroon Art of the Kings With contributions by Christraud Geary and Hans-Joachim Koloss 2008, 256 pages, 221 colour images, soft cover ISBN

85 85 Museum Rietberg Zürich (Hrsg.) Surimono Die Kunst der Anspielung in japanischen Holzdrucken 2008, 32 Seiten, 17 Farbabbildungen, Broschur ISBN Bei Fremdverlagen Eberhard Fischer Guro Masks, Mask Performances, and Master Carvers in Ivory Coast Prestel Verlag, ISBN John T. Carpenter (Ed.) Reading Surimono The Interplay of Text and Image in Japanese Prints with contributions from Nadin Heé, Joan B. Mirviss, Alfred Haft et al. Hotei Publishing, ISBN

86 86 Artibus Asiae Publishers Nach über sechs Jahren ( ) hat Prof. François Louis, Bard Graduate Center, New York, sein Mandat als Chefredakteur von Artibus Asiae aufgrund anderweitiger Verpflichtungen aufgeben müssen. In dieser Zeit sind 13 Journale erschienen, die allesamt vom grossen Engagement und dem hohen wissenschaftlichen Anspruch von François Louis zeugen. Wir möchten ihm für seine hervorragende Arbeit unseren herzlichen Dank aussprechen! Wir dürfen weiterhin auf die wertvolle Unterstützung von Anne McGannon zählen, die in Zukunft mit der Chefredakteurin Prof. Amy McNair, University of Kansas, das Redaktionsteam bildet. Auch in Zürich haben sich personelle Wechsel ergeben: Axel Langer, der neun Jahre zusammen mit Eberhard Fischer für das Journal verantwortlich zeichnete, hat sein Amt per Januar 2008 an Jorrit Britschgi abgegeben. Wir möchten ihm ganz herzlich für seinen Einsatz für unsere Zeitschrift danken! Im Winter 2008 ist das Journal 68.1 erschienen, und wir sind zuversichtlich, im ersten Quartal 2009 die Folgenummer produzieren zu können, so dass die regulären Erscheinungstermine per Ende Jahr wieder eingehalten werden können. Herausgeber: Eberhard Fischer, Jorrit Britschgi Finanzen und Abonnements: Barbara Hefti Redaktion: Prof. Amy McNair, Anne McGannon Layout und Produktion: Elizabeth Hefti Neue Website:

87 87 Publikationen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums Johannes Beltz «Apocalyptic predictions, prophecies, and a new beginning: Mahima Dharma and the arrival of Satyayuga» In: Johannes Beltz und Ishita Banerjee-Dube (Hrsg.), Popular Religion and Ascetic Practices, New Studies on Mahima Dharma, New Delhi: Manohar Publishers, 2008, S (zusammen mit Kedar Mishra) «Ascetic, layman, or rebellious guru? Bhima Bhoi and his female consorts» In: Johannes Beltz und Ishita Banerjee-Dube (Hrsg.), Popular Religion and Ascetic Practices, New Studies on Mahima Dharma, New Delhi: Manohar Publishers, 2008, S Rezension: «Ulrike Roesler and Jayandra Soni (Hrsg.): Aspects of the Female in Indian Culture. Marburg: Indica et Tibetica Verlag ix, 182 S. (Indica et Tibetica 44; Arbeitsmaterialien zur Religionsgeschichte; 17)» In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Bd. 158, Heft 2, 2008, S Jorrit Britschgi (zusammen mit Eva Zimmermann und Giulia Bellentani) «Die hinduistische Götterwelt» In: Regina Bucher (Hrsg.), Ein edler Pantheismus: Hermann Hesse und die hinduistische Götterwelt, Montagnola: Fondazione Hermann Hesse, 2008, S (zusammen mit Werner Meyer und Eberhard Fischer) «The Bhutan-Swiss Archaeological Project: The Fortification Drapham Dzong in Central Bhutan» In: SLSA Jahresbericht 2007, Zürich: Schweizerisch-Liechtensteinische Stiftung für archäologische Forschungen im Ausland, 2008, S Peter Fux (zusammen mit Martin Sauerbier, Thomas Kersten, Maren Lindstaedt, Henri Eisenbeiss) «Perspectives and Contrasts: Documentation and Interpretation of the Petroglyphs of Chichictara, Using Terrestrial Laser Scanning and Image-Based 3D Modeling» In: Markus Reindel und Günther A. Wagner (Hrsg.) New Technologies for Archaeology: Multidisciplinary Investigations in Palpa and Nasca, Peru, Berlin, Heidelberg, New York: Springer Verlag, 2009, S Lorenz Homberger «Kamerun Kunst der Könige» In: A 4: Magazin für aussereuropäische Kunst und Kultur, Nr. 1, 2008, S «Cameroon Art and Kings» In: Tribal Art 47, Winter 2007/2008, S «Die Schweiz ohne Unidroit-Konvention: Die museale Praxis nach Einführung der Unesco-Konvention und des Kulturgütertransfergesetztes (KGTG) in der Schweiz» In: Kunst und Recht: Journal für Kunstrecht, Urheberrecht und Kulturpolitik, Ausgabe 3 4, Christine Hunziker «Jong-Ook Tscheh: In einem Schweinekoben» Buchbesprechung in: comedia-magazin, Nr. 2, Februar «Hiromi Kawakami: Der Himmel ist blau, die Erde ist weiss» Buchbesprechung in: comedia-magazin, Nr. 3, März «Helmut Brinker: Laozi flankt, Konfuzius dribbelt» Buchbesprechung in: comedia-magazin, Nr. 5, Mai «Marcus X. Schmid: Südwestfrankreich» Buchbesprechung in: comedia-magazin, Nr. 6, Juni «Wendy Guerra: Alle gehen fort» Buchbesprechung in: comedia-magazin, Nr. 12, Dezember 2008

88 88 Vorträge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Museums Johannes Beltz Hinduistische Antworten auf den Tod Vortrag in der Reihe «Sterben, Tod was dann?» im Zürcher Lehrhaus, 17. Januar Shiva in der Kunst Südindiens Vortrag an der Volkshochschule des Kantons Zürich, 25. November Shiva Nataraja: der kosmische Tänzer Vortrag vor der Schweizerisch-Indischen Gesellschaft Basel, 18. Dezember Jorrit Britschgi Die Entwicklung der indischen Malerei: Themen und Techniken Vortrag in der Fondazione Hermann Hesse Montagnola, 17. Mai Die Götter in der indischen Malerei Vortrag auf Einladung der Swiss Re Zürich, 19. Mai Das Ramayana in der Malerei Indiens Vortrag an der Volkshochschule des Kantons Zürich, 24. September Katharina Epprecht Von einer, die auszog, japanische Kulturschätze in die Schweiz zu holen Interview von Bea Stalder mit dem Jazz- Pianisten Roger Walch, der Kalligrafin Sanae Sakamoto und der Kunsthistorikerin Katharina Epprecht zum Thema «West-östlicher Kulturaustausch», Atlas-Sendung auf DRS 2, 27. April Peter Fux Perspektiven und Kontraste: Dokumentation und Interpretation der Felsbilder von Chichictara, Palpa, Peru Vortrag für die Schweizerisch-Liechtensteinische Stiftung für archäologische Forschungen im Ausland, SLSA, im Zunfthaus zur Waag, Zürich, 5. Mai Lorenz Homberger Einführung in die Kunst Afrikas südlich der Sahara Vorlesungsreihe an der Volkshochschule Zürich, 26. Februar, 4. und 11. März Kunst und Recht Schweiz: Ein Paradies für Museen, Sammler und Kunsthändler Vortrag auf Einladung des Europa-Instituts an der Universität Zürich, 28. Mai Axel Langer Betrachtungen zu einigen Bildern in der Ausstellung «Anahita Rezvani-Rad: Painting» Führung in der Galerie Lullin + Ferrari, Zürich, 3. Oktober Albert Lutz Vom Tempel ins Museum: Wanderungen buddhistischer Bildwerke Festvortrag anlässlich des Jubiläums der Gesellschaft für asiatische Kunst und Kultur, Staatliches Museum für Völkerkunde, München, 30. September Alexandra von Przychowski Einführung in die Landschaftsmalerei Chinas Vorlesungsreihe an der Volkshochschule Zürich, 7., 14., 21. und 28. Mai 2008.

89 veranstaltungen und 20. Januar Listen Tagore hören Lesung mit Marlise Fischer, Sprache; Alex Goretzki und Omer Gonen-Haela, Bansoori Soundscapes 3. Februar Bilder aus Bamum Vortrag von Christraud Geary, Museum of Fine Arts, Boston 17. Februar The Dance Performed by the Temple: Movement in Indian Temple Architecture Vortrag von Adam Hardy, Cardiff University, UK 27. Februar Traditionelle Architektur und Baukunst in Kamerun Vortag von Wolfgang Lauber, Professor für Architektur, Konstanz 9. März Bangwa Queen: Stationen einer Ikone Vortrag von Bettina von Lintig, Ethnologin, München 12. März Religion und Kunsthandwerk im Kameruner Grasland Vortrag von Hans Knöpfli, ehem. Delegierter der Basler Mission, Kriegstetten 2. April Ernst Ludwig Kirchner und die Kunst Kameruns Podiumsgespräch mit Annegret Nippa, Universität Leipzig, Lucius Grisebach, Rüschlikon, Peter Stepan, München, Beat Stutzer, Chur 6. April The Murals of India Vortrag von Benoy K. Behl, Indien 9. April «Denn sie wissen nicht, was sie tun»: Ethnographisches Sammeln in Kamerun während der Kolonialzeit Vortrag von Christine Stelzig, Museum der Weltkulturen, Frankfurt a. M. 13. April Frühlings-Tee-Einladung Leitung: Soyu Mukai, Teemeisterin 16. April Die Entschleierung der sakralen Herrschaft: Zur kartografischen Erschliessung des Kameruner Graslandes Vortrag von Guy Thomas, Mission 21, Basel 25. April 51. Ordentliche Generalversammlung der Rietberg-Gesellschaft 17. und 18. Mai Afrika-Fest im Rieterpark 20. Mai Gesprächskonzert im Rieter-Park mit Stefan Mickisch, Klavier 24. Mai A Flight of Songs Lesung mit Shuntaro Tanikawa und dem Orchestrio 30. Mai und 1. Juni On a String to Tagore Konzert mit Shlomo Oz, Sitar, Christian Buck, E-Bass, Alex Goretzki, Klavier 22. Juni Indisches Flötenkonzert Mit Pandit Hariprasad Chaurasia, Bansuri- Flöte, Jean Christopher, Flöte, Niti Ranjan Biswas, Tabla Juli Schattenspiel-Gruppe aus Karnataka in der Ausstellung Rama und Sita

90 90 5. Juli Tanabata-Teezeremonie Mit Soyu Mukai, Teemeisterin der Urasenke- Schule August Reise mit der Rietberg-Gesellschaft «Tempelschätze des Heiligen Berges. Daigo-Ji: Der geheime Buddhismus in Japan» Ausstellungsbesuch in Bonn und Museum Kolumba in Köln 15. und 16. August Vollmond-Teezeremonie Mit Isshin-An, Soyu Mukai, Teemeisterin der Urasenke-Schule 23. August In die Erde gebaut Filmvorführung von Ute Aurand 6. September Ver-rückt Die Lange Nacht der Museen 19. September Klassisch indische Tanzperformance zur Ausstellung «Rama und Sita» mit Kapila Venu, Tanz, Rajiv und Unnikrishnan, Trommeln 21. September Indischer Gesang mit Usha Kallianpurkar, Shrirang Mirajkar, Tabla, Anant Joshi, Harmonium 1. Oktober Samuel Bourne und die pittoreske Tradition in der Indien-Fotografie des 19. Jahrhunderts Vortrag von Raffael Dedo Gadebusch, Berlin 10. und 12.Oktober Unter Tage/Leuchten Performance mit Hideto Heshiki und Yaron Shamir, Tanz, Christian Buck, E-Bass, Alex Goretzki, Klavier, Thomas Hannibal, bildender Künstler 15. Oktober Ein Freund ist ein Glück! Freundschaft und Gastfreundschaft im alten Indien Vortrag von Philippe Bornet, Lausanne 19. Oktober Friend Lover Spouse: Images of Men and Women in Modern Hindi Literature Vortrag und Lesung von Geetanjali Shree, Delhi 22. Oktober Vertrag Erotik Glück: Von Pflichten und Freuden der Freundschaft in hinduistischen Bhakti-Traditionen Vortrag von Hubert Hänggi, Edlibach 26. Oktober Mantras und Lieder aus Tibet und Nepal Doppelkonzert mit Ani Choying, Religiöse Chö-Gesänge, und Lothen Namling, traditionelle Volkslieder und Geschichten 29. Oktober Freunde erkennt man in der Not: Freundschaft zwischen Hindus und Muslimen als Sujet in der Hindi-Literatur Vortrag von Ines Fornell, Göttingen 16. November Panchakriya: Der kosmische Tanz Shivas Tanzvorführung mit Malavika Sarukkai 18. November Ganga: Mythischer Fluss Shivas und Fluss des Lebens Tanzvorführung mit Malavika Sarukkai 18. November Auf dem Weg zum Humboldt-Forum Vortrag von Hermann Parzinger, Berlin 19. November Shiva und seine Familie Tanzvorführung mit Malavika Sarukkai 21. November «The Journey of Maps and Images on the Silk Road» Buchvernissage mit Philippe Forêt und Andreas Kaplony (Hrsg.) China und die Seidenstrasse Vortrag von Thomas O. Höllmann 22. November Kashi Yatra: Die Reise der Kurtisane von Varanasi Gala-Performance mit Malavika Sarukkai 23. November Malavika Sarukkai: Dancing Life Dokumentarfilm mit anschliessendem Podiumsgespräch über Bharatanatyam und zeitgenössischen Tanz, mit Malavika Sarukkai und Nicole Seiler, Moderation Esther Sutter 7. Dezember Imaginary Worlds of Surimono: Japanese Prints from the Marino Lusy Collection Vortrag von John T. Carpenter, London 8. Dezember Konzert zur Indien-Ausstellung Shiva Nataraja: Der kosmische Tänzer Züricher Kammerorchester unter der Leitung von Muhai Tang, Solist: Stéphane Réty, Flöte 14. Dezember Chinese Calligraphy from a Border Region: the Cuan Baozi Stele Vortrag von Amy McNair, Kansas

91 personal 91 Das Museum Rietberg ist eine Dienstabteilung des Präsidialdepartements der Stadt Zürich und verfügt über insgesamt 39,5 Stellen. DIREKTION Dr. Albert Lutz Direktor Dr. Katharina Epprecht Vizedirektorin Finanzen Valeria Fäh (Leitung) Heinz Trittibach Christine Hunziker Personal Tanja Gloor (Leitung) KURATORIUM Dr. Johannes Beltz (Leitung) Kurator der Indien- und Südostasien- Abteilung Dr. Katharina Epprecht Kuratorin der Japan-Abteilung Lorenz Homberger Kurator der Afrika- und Ozeanien-Abteilung Axel Langer Kurator der Abteilung Neuer Orient Dr. Albert Lutz Kurator der China-Abteilung Judith Rickenbach Kuratorin der Abteilungen Amerika/ Vorderer Orient/Schweizer Masken Dr. des. Jorrit Britschgi Assistenz-Kurator für indische Malerei Alexandra von Przychowski Assistenz-Kuratorin der China-Abteilung Peter Fux wissenschaftlicher Mitarbeiter der Altamerika-Abteilung Dr. Kim Karlsson wissenschaftliche Mitarbeiterin der China-Abteilung Esther Tisa wissenschaftliche Mitarbeiterin Nanni Boller wissenschaftliche Mitarbeiterin der Indien-Abteilung

92 92 Restaurierung Walter Frei Registrar (Organisation Leihgaben, Koordination Kunstaufbau) Andrea Kuprecht Verlag Axel Langer (Leitung Verlag Museum Rietberg) Jorrit Britschgi (Leitung Artibus Asiae Publishers) Barbara Hefti (Artibus Asiae Publishers) Bibliothek Katharina Thölen (Leitung) Daniel Geiger Gitta Hassler Regula Trauffer KOMMUNIKATION UND VERMITTLUNG Dr. Katharina Epprecht (Leitung) PR /Medien Dr. Katharina Epprecht Marketing Christine Ginsberg Events, Führungen, Mediaplanung Monica Stocker Website, IT Andrea Kuprecht Kunstvermittlung Maya Bührer (Leitung) Vera Ambauen Fischer Stefanie Bieri Barbara Fischer Anna-Katharina Mahler Christiane Peyer Voegeli Gabriel Studerus Rietberg-Gesellschaft Monika Willi, Sekretariat Annelis Huber, Sachbearbeitung Veranstaltungsassistenz Daniel André Ausstellungsführungen Alexandra von Przychowski (Leitung) Edelgard Bangert Damian Christinger Linda Christinger Britta Crameri Wu Eva Dietrich Jeanne Egloff Claudia Geiser Florian Gredig Nanina Guyer Gabriela Kamp Chonja Lee Antonella Masotto Astrid Näff Milena Oehy Barbara Schlumpf Sylvia Seibold Penelope Tunstall Dr. Martina Wernsdörfer Christelle Wick Kugler Caroline Widmer Monika Willi Aushilfen/PraktikantInnen Carrie Bührer (Marketing/Medien) Irene Deuss (Kunstvermittlung) Nanina Guyer (Kuratorium, Kamerun) Roland Hutter (Kuratorium, Japan) Katja Pawlica (Kuratorium, Indien) Daniela Schuler (Kunstvermittlung/Werkstatt) Iris Spalinger (Verlag) Caroline Sprenger (Restaurierung) Karin Widmer (Grafik) Marc Zuend (Ausstellungstechnik und -gestaltung) SERVICE Tanja Gloor (Leitung) Empfang/Kasse Alessia Della Torre Stephanie Fellmann Annelis Huber (Blumenverantwortliche) Christina Hunziker Agnieszka Puderecki Christiane Ruzek Esther Strickler Simone Torelli Maya von Muralt Young-Zu Welser-Yang Serenella Zafferani (Koordinatorin Anlassleiterinnen, Administration) Aufsichts- und Sicherheitsangestellte Kerron Imhof (Teamleitung) Fatima Atmani Raphael Biolley Petra Burri Randolph Egg Eun-Cho Han Noorjahan Haupt Martin Hiefner Niels Holm Valda Mehri Davide Pellandini Jennifer Riedener Franziska Schänzli Milena Schärer Tanya Steiner Café Urban Högger (Leitung) Gaby Christen Karin Marty Nicole Poltronieri Ricarda Prassé Yvonne Rutz Daniela Salletmayr Daniela Tau Béatrice Weber Museumsshop

93 93 Régine Illi Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des Museumsshops und der Bibliothek Verena Bernasconi Christine Berthoud Esther Broggi Barbara Dunitz Frauke Freitag Liselotte Hartmann Silvia Herzig (Bibliothek) Dr. Susanne Hürlimann Käthe Jordan (Bibliothek) Iris Katz Nelly Jeanne Kockel Renée Levy Theres Marty Margret Piontek Gertrud Reiter BETRIEB Martin Sollberger (Leitung) Ausstellungsgestaltung Martin Sollberger Grafik Jacqueline Schöb Fotografie und Beleuchtung Rainer Wolfsberger Lager, Versand, Betrieb Margrit Bisig, Peter Manz Technische Hauswartung Silvan Bosshard (Leitung), Jonas Schorno Reinigung Janja Perisic (Teamleitung) Gönül Akalin Aljbine Bajrami Pashije Hamidi Bedrije Hamiti Rosmarie Mayer Dijana Miljevic Zejnije Sherifi Lita Zawrzykraj WEITERBILDUNGEN Stefanie Bieri hat das Diplom zur eidgenössisch geprüften Erwachsenenbildnerin erlangt Katharina Epprecht hat am Institut für Strategie und Unternehmensökonomik an der Universität Zürich den Studiengang «Grundlagen der Unternehmensführung» absolviert und mit dem Certificate of Advanced Studies abgeschlossen. Vera Fischer hat die CAS-Zertifizierung Kuverum, 2008, in Zusammenarbeit mit dem Institut Weiterbildung & Schule erhalten. Jacqueline Schöb hat den Zweijährigen Zertifikatslehrgang «Professionelle Lichtplanung in der Architektur» ( ) an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) besucht und mit dem Diplomabschluss als Lichtdesignerin SLG (Schweizer Licht Gesellschaft) abgeschlossen.

94 Der Drapham Dzong in Zentral-Bhutan Ein archäologisches Projekt der SLSA in Zusammenarbeit mit dem Museum Rietberg Im buddhistischen Königreich Bhutan verwirklichte die Schweizer Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit Helvetas seit den 1970er Jahren äusserst erfolgreich zahlreiche Projekte, vor allem in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, im Gesundheits- und Bildungswesen. Bhutan, das Land des «Donnerdrachens» im östlichen Himalaya, hat seine eigenständige Kultur bis auf den heutigen Tag bekooperationen/projekte 94 Schweizerisch-Liechtensteinische Stiftung für archäologische Forschungen im Ausland (SLSA) Seit 1996 ist das Generalsekretariat der Schweizerisch-Liechtensteinischen Stiftung für archäologische Forschungen im Ausland (SLSA) im Museum Rietberg domiziliert. Diese Stiftung führt in Ländern der Dritten Welt archäologische Projekte durch und verfolgt das Ziel, im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit zur Rettung von kulturellem Erbe in den Gastländern beizutragen. Das Präsidium übt Dr. Hans Heinrich Coninx aus, Gründungs- und Ehrenpräsident der Stiftung ist S.D. Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein.

95 95 wahren können und sich nur langsam dem Tourismus geöffnet. Seines kulturellen Reichtums bewusst, pflegt das Königreich einen sorgfältigen Umgang mit Kulturgütern. Es gibt bislang zwar eine Behörde zur Denkmalpflege, eine Archäologie fehlt aber ganz. Verständlich ist daher der Wunsch der bhutanischen Regierung nach einer Institutionalisierung von Archäologie. Dank der aussergewöhnlich guten Beziehungen zwischen Bhutan und der Schweiz konnte im Herbst 2008 von Helvetas und dem Innenministerium das Bhutan-Swiss Archaeology Project in Angriff genommen werden. Ziel ist nicht nur die wissenschaftliche Untersuchung einer von der bhutanischen Seite bestimmten und von der SLSA abgeklärten historischen Anlage, sondern auch das Sammeln von praktischen Erfahrungen anlässlich einer Lehrgrabung. Den 2005 geäusserten Wunsch des Premier Ministers H.E. Lyonpo Jigmi Thinley von Bhutan nach einer Beihilfe zur Institutionalisierung von Archäologie an den damaligen Resident-Coordinator von Helvetas, Werner Külling, kann die Schweiz dank ihren Erfahrungen mit fest etablierten universitären Archäologie-Instituten, Museen und Kantonsarchäologien Folge leisten. Das Museum Rietberg wiederum kann dank seiner internationalen Verbindungen und den archäologisch ausgebildeten Mitarbeitenden das Projekt organisieren. Untersucht werden soll in Zentralbhutan die Ruine des Drapham Dzong im Distrikt Bumthang. Die einstige monumentale Befestigungsanlage liegt knapp m ü.m. prominent auf einem Hügel hoch über einem Flusstal, durch welches Jahrhunderte lang eine wichtige Handelsroute in das nördlich gelegene Tibet führte. In den lokalen Sagen wird die Burg zwar mehrfach erwähnt, verlässliche schriftliche Quellen fehlen aber. Die am Museum Rietberg domizilierte Schweizerisch-Liechtensteinische Stiftung für Archäologische Forschungen im Ausland (SLSA) finanzierte die erste Grabungskampagne von Oktober bis Dezember (Die nötige Voruntersuchung des Vorjahres konnte dank einer Spende des Elena Probst Fonds der Accentus Stiftung realisiert werden.) Die koordinierende Projektleitung unterlag Dr. Eberhard Fischer und Dr. Jorrit Britschgi. Das Projekt wurde in Bhutan von Dr. Walter Roder und Namgyel Tshering von Helvetas Bhutan organisiert. Die wissenschaftliche Leitung hatte der ausgewiesene Burgenspezialisten der Schweiz, Prof. em. Dr. Werner Meyer von der Universität Basel inne. Ihm assistierten Valeria Wyler, Jorge Osatinsky, Gabrielle Weber-Meyer, Silvia Scheuerer, Giovanni Buzzi und Yvonne Kocherhans. Als Archäologe war Peter Fux, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum Rietberg, bei der Grabungskampagne dabei. Seitens Bhutans wird das Bhutan-Swiss Archaeology Project von Nagtsho Dorji vom Kulturdepartement koordiniert. Als derzeit einzige Archäologin Bhutans arbeitete Kuenga Wangmo, Uni-

96 96 versity of Cambridge UK, auf der Grabung mit. Vor Ort wurden im Rahmen eines Workshops Distrikt-Ingenieure im Umgang mit archäologischem Gut sensibilisiert. Der ersten Grabungskampagne im Herbst 2008 war ein grosser Erfolg beschieden. Insbesondere verlief die schweizerisch-bhutanische Zusammenarbeit äusserst erfreulich. Die ummauerte Zitadelle erwies sich in ihren Ausmassen mächtiger als bislang festgestellt, und die Fläche der vermessenen und kartierten Anlage auf dem Hügel beträgt mehr als m 2. Hinzu kommen noch zwei befestigte Treppenabgänge zum rund 100 m tiefer gelegenen Fluss und weitere historische Gebäudestrukturen am Fusse des Hügels. An archäologischem Fundgut kamen Tierknochen, Haushaltskeramik, Reibsteine und wenige Porzellanscherben zum Vorschein. Zahlreiche Holzkohleproben wurden zur Datierung entnommen. Auf die Resultate der Materialanalysen wartet das Team gespannt. Des Weiteren konnte das freigelegte mächtige Bruchstein-Mauerwerk durch lokale Steinmetze stabilisiert werden. Während der Grabungsarbeiten besuchten die Spitzenfunktionäre der lokalen Verwaltung und des Kulturministeriums und mehrere interessierte Touristengruppen den Fundort, was zeigt, dass archäologische Fundstätten im Land auf breites Interesse stossen. Es bleibt zuletzt noch mit Stolz zu erwähnen, dass der Premierminister Bhutans, H.E. Lyonpo Jigmi Thinley, mit grossem Stab den Drapham Dzong am 12. Dezember besuchte und vor der Presse äusserte, zutiefst beeindruckt zu sein, sowohl von den realisierten Arbeiten als auch vom Potential der Archäologie in seinem Land. Eine erste wissenschaftliche Auswertung und weitere Informationen zum Projekt werden dem SLSA-Jahresbericht 2008 zu entnehmen sein. Generalsekretariat: Dr. Eberhard Fischer (ehrenamtlich) Claudia Zürcher, Sekretärin Zusammenarbeit mit Museen in Afrika Im Anschluss an die Ausstellung «Kamerun: Kunst der Könige» wurde eine Leihgabe des Palastmuseums von Fumban, ein bedeutender Maskenaufsatz aus dem 19. Jahrhundert, umfassend restauriert. Der Umstand, dass dieses einzigartige, als tu mola bezeichnete Objekt noch heute bei der Amtseinsetzung des Oberbefehlshabers der Bamum-Armee durch den neuen Heerführer im Ritual getragen wird, ist an sich erfreulich, doch führt diese Verwendung naturgemäss zu stärkeren Abnützungen. Der perlengeschmückte Kopfaufsatz wies vor der Restaurierung eine Vielzahl von Beschädigungen auf. Frau Petra Czerwinske, eine auf Perlen und textile Gewebe spezialisierte Restauratorin aus Köln, hat die schwierige

97 97 Instandstellung dank grossem Können und langjähriger Erfahrung bravourös gemeistert: Einerseits wurden die Glasperlen und Kaurimuscheln, die aufgrund der alten und brüchigen Textilbezüge lose herunterhingen und die wohl früher oder später vollständig verloren gegangen wären, stabilisiert und gesichert. Zum anderen wurde das Objekt auch einer umfassenden Reinigung unterzogen. Die durchgeführten Sicherungs- und Reinigungsmassnahmen lassen das einzigartige Werk in alter Frische erstrahlen. Die Arbeit der in der Riggisberger Abegg-Stiftung ausgebildeten Restauratorin dauerte 14 Arbeitstage, die Kosten wurden je hälftig von der Schweizerischen Unesco-Kommission und dem Museum Rietberg übernommen. Das Werk konnte anschliessend von Rainer Wolfsberger fotografisch festgehalten und als Postkarte gedruckt werden. Zusammen mit der Rückführung der Leihgabe gingen geschenkweise 800 Postkarten an den Museumsshop des Palastmuseums von Fumban. Bibliothekschenkung Im Februar 2008 verschenkte das Museum Rietberg mehre Hundert Bände alles Doubletten aus seinen Bibliotheksbeständen nach Banja Luka. Etwa 15 Laufmeter mit Bänden über chinesische, japanische, indische und afrikanische Kunstgeschichte gelangten an das Museum für zeitgenössische Kunst der Republik Serbien ( Sasa Gavric vom Goethe Institut in Sarajevo hatte im Vorfeld zu einer Sammelaktion für die im Bürgerkrieg zerstörten Bibliotheken in Bosnien Herzegowina aufgerufen. Mit der grosszügigen Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro-Helvetia konnten die über 30 Bücherkisten gratis nach Serbien transportiert werden. Die lokale Presse berichtete über diese Schenkung ausführlich (siehe dazu «Donacija: Nove knjige MSU RS», in: Blic RS, , S. 11; «Dar Gete Instituta», in: Glas Srpske, 20. Oktober 2008, S. 26). Provenienzforschung im Museum Rietberg: eine wissenschaftlich nachhaltige Dokumentation der Sammlung Eduard von der Heydt Die Schenkung der Sammlung aussereuropäischer Kunst von Eduard von der Heydt ( ) an die Stadt Zürich war Anlass zur Gründung des Museum Rietberg Eduard von der Heydt hatte seine Sammlung grösstenteils zwischen den Weltkriegen zusammengetragen eine Zeit geprägt von gesellschaftlichen und kulturellen Umbrüchen, von wirtschaftlichen und finanziellen Krisen und somit auch von grosser Fluktuation im Bereich von Kunsthandel und -sammlungen, der Museums- und Kulturpolitik. Aufgrund dieser spezifischen Zeitepoche und aufgrund der

98 98 vielschichtigen Sammlungstätigkeit Eduard von der Heydts ist es wichtig, den Provenienzen und somit auch der detaillierten Sammlungsgeschichte auf den Grund zu gehen. Provenienzforschung integraler Bestandteil der Kunstwissenschaft dokumentiert wenn möglich lückenlos die Geschichte eines Kunstwerkes, von seiner Entstehung bis zum heutigen Standort. Diese wissenschaftliche Disziplin feiert seit gut zehn Jahren seit der Verabschiedung der elf Washingtoner Richtlinien von 1998 ein grösseres Revival. Die in Washington unterzeichnenden 44 Staaten, darunter die Schweiz, verpflichteten sich, die Museumsbestände auf Kunstwerke hin, die während der Zeit des Nationalsozialismus unrechtmässig enteignet wurden, zu untersuchen. Zahlreiche Museen, insbesondere in den Vereinigten Staaten, in Grossbritannien, in Österreich und in Deutschland, aber auch in anderen Ländern, haben sich nun dieser Verpflichtung gestellt. In der Schweiz spielt das Museum Rietberg in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle. Falls die Recherchen Kunstwerke mit problematischer Herkunft zu Tage fördern, so muss akribisch versucht werden, so viel Archivmaterial und Information wie möglich zusammenzutragen (Biografie des Sammlers beziehungsweise des Händlers, Verfolgung, Vermögenssituation und so weiter), um die genauen Hintergründe des Verkaufs zu beleuchten. Sollten sich nun einzelne Erwerbungen durch Eduard von der Heydt als kritisch erweisen, wird der Kontakt zu allfälligen Erben hergestellt und der Weg einer gütlichen Einigung gesucht. Das Museum Rietberg verfolgt diesbezüglich eine transparente Politik. Die Forschung wird aber auch Informationen über wichtige Händler und Sammler im Bereich aussereuropäischer Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, mit denen Eduard von der Heydt in Kontakt stand, zusammentragen und damit einen Beitrag zu einem bisher vernachlässigten Zweig der Kunstwissenschaft leisten. Seit Beginn des Projektes im August 2008 hat sich eine intensive Beschäftigung mit folgenden Sammlern und Händlern als unumgänglich erwiesen, wobei vorerst die Abteilungen Afrika, China/Südostasien, Indien und Ozeanien/Südsee in einem Überblick erfasst wurden: für Afrika sind es unter anderem Charles Ratton, Gustav Umlauff, Han Coray, Carel van Lier und Aaron Vecht; für China Theodor Bohlken, Otto Burchard, Herbert von Dirksen, Emil Eisenhofer, Ernst Fritzsche, C.T. Loo und Yamanaka Sadajiro; für Indien Edgar Worch, Edgar Gutmann, Gabriel Jouveau-Dubreuil und ebenfalls C.T. Loo und für Ozeanien neben anderen Alfred Flechtheim. 727 Einträge in die Datenbank MuseumPlus wurden generiert, wobei bei einigen Kunstwerken die Provenienzen vor Eduard von der Heydt vorläufig unbekannt bleiben müssen, bei anderen jedoch wichtige Ergebnisse erzielt wurden.

99 99 Die Praxis zeigt, wie wichtig eine wissenschaftlich gut dokumentierte Sammlung ist, nicht nur bei Anfragen von Seiten von Anspruchsberechtigten (mit welchen das Museum Rietberg noch nie konfrontiert wurde). Das kompetente Wissen über die Herkunft und den Werdegang der einzelnen Kunstwerke ist ein nicht zu unterschätzender Mehrwert für die Sammlung, nicht nur in wissenschaftlicher, sondern auch in kultureller, sozialer und schliesslich materieller Hinsicht. Die Geschichte von Kunsthandel, Museen und Privatsammlungen ist stets eine internationale, so dass man auf Archive, Bibliotheken und Fachkolleginnen und -kollegen in verschiedensten Ländern und Städten zurückgreifen muss. Auch Eduard von der Heydt hat zahlreiche seiner Meisterwerke unter anderem in Amsterdam, Paris, Berlin, München, London und New York erworben. Ohne ein gut funktionierendes Netzwerk, bei dem man Informationen über Auktions- und Ausstellungskataloge, Sammlungsgeschichten und Händlernachlässe austauscht, wäre Provenienzforschung kaum innert nützlicher Frist zu bewerkstelligen. Für dieses Forschungsprojekt konnte das Museum Rietberg die ausgewiesene Provenienzforscherin Esther Tisa gewinnen. Das Projekt wird unterstützt von der UBS Kulturstiftung. Restaurierung eines japanischen buddhistischen Bildes aus der Sammlung Eduard von der Heydt: Herabkunft des Buddha Amida (Amida raigo), mit Seishi und Kannon Bosatsu (RJP 401) Welch hohen Stellenwert die Japaner kulturellen Hinterlassenschaften beimessen, lässt sich kaum besser illustrieren, als mit dem anfangs der 90er-Jahre ins Leben gerufenen Programm zur Erhaltung japanischer Kunstwerke ausserhalb Japans. Unter der Leitung des Nationalen Forschungsinstituts für Kulturgüter in Tokio (Tokyo Bunkazai Kenkyujo) bestimmen Spezialisten regelmässig eine kleine Auswahl von hochrangigen japanischen Kunstwerken in ausländischen Sammlungen, die

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