Vorlage für die Sitzung des Senats am

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1 Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen Vorlage für die Sitzung des Senats am Bewerbung Bremens für die Ausrichtung des IAC International Astronautical Congress 2017 Bericht zum Sachstand und weiteren Vorgehen A. Problem Der Senat hat in seiner Sitzung am die beabsichtigte Bewerbung Bremens als Ausrichter für den IAC International Astronautical Congress 2017 behandelt und folgende Beschlüsse gefasst: 1. Der Senat begrüßt eine Bewerbung Bremens für die erneute Ausrichtung des IAC im Jahr 2017 oder einem der Folgejahre. 2. Der Senat bittet den Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen dafür zu Sorge zu tragen, dass die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung geschaffen werden und nimmt von der geplanten Finanzierung der Bewerbungskosten in Höhe von bis zu Kenntnis. 3. Der Senat bittet den Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen um Information der Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sowie um die Einleitung der für die Erlangung der Verpflichtungsermächtigung in Höhe von notwendigen Schritte. 4. Der Senat bittet den Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen zu gegebener Zeit um einen Bericht zum Sachstand der Bewerbung. Der erbetene Bericht wird hiermit vorgelegt. B. Lösung Auf Basis der Beschlüsse von Senat vom und Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen vom hat Bremen sich als Ausrichter für den IAC- Kongress 2017 beworben. Die Bremer Bewerbung erfüllte alle inhaltlichen und formalen Anforderungen und fand breite regionale, nationale und internationale Unterstützung, insbesondere durch das DLR und das persönliche Engagement von dessen Vorsitzenden Prof. Wörner. Die Entscheidung über den Ausrichter des IAC 2017 fiel im Rahmen des IAC 2014 in Toronto. Konkurrenten Bremens waren die Städte Orlando (USA), Istanbul (Türkei) und Adelaide (Australien). Alle vorliegenden Bewerbungen waren inhaltlich und auch bezüglich der Präsentation vor Ort in Toronto qualitativ sehr hochwertig und ließen keine Zweifel daran, dass eine erfolgreiche Ausrichtung des Kongresses in allen Bewerberstädten möglich ist.

2 2 Die IAF-Generalversammlung entschied am die Vergabe der Ausrichtung des IAC 2017 an Adelaide, Australien. Bei der Entscheidung haben v.a. politische Gründe eine Rolle gespielt, u.a. die Förderung kleinerer Raumfahrtnationen, die Verteilung der IAC-Ausrichtung auf die verschiedenen Kontinente oder die Tatsache, dass Adelaide sich schon zum zweiten Mal beworben hat. Auch wenn die eigentliche Zielsetzung der Akquisition des IAC für Bremen für 2017 nicht erreicht wurde, kann der Bewerbungsprozess und die damit verbundene internationale Präsentation des Raumfahrtstandortes Bremen als Erfolg gewertet werden. Nach dem grundsätzlich sehr positiven Feedback zur Bremer Bewerbung aus der IAF, den positiven Effekten im Rahmen des Bewerbungsverfahrens und den zu erwartenden positiven Effekten durch die Durchführung des Kongresses in Bremen soll ein erneuter Anlauf mit einer Bewerbung Bremens zur Durchführung des IAC in 2018 erfolgen. Für weitere Details wird auf den als Anlage 1 beigefügten Bericht an die Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen verwiesen, den diese in ihrer Sitzung am behandelt hat. C. Alternativen Alternative ist ein Verzicht eine erneute Bewerbung. Dies wird nicht empfohlen, da die Erfolgschancen einer erneuten Bremer Bewerbung als sehr hoch eingeschätzt werden, u.a. da es sich um den zweiten Anlauf handelt, der Kongress dann 2018 lange nicht in Europa durchgeführt wurde und die Qualität der Bremer Bewerbung auf für 2018 inkl. einer sehr breiten regionalen, nationalen und internationalen Unterstützung sehr hoch sein wird. D. Finanzielle und Personalwirtschaftliche Auswirkungen, Gender-Prüfung Vorbehaltlich einer endgültigen Abrechnung betrugen die Kosten für die Bewerbung Bremens als Ausrichter des IAC 2017 rd. 97 T. Zwar kann in vielen Bereichen auf die im letzten Jahr erarbeiteten Unterlagen und Konzeptionen aufgesetzt werden. Diese sind aber fortzuentwickeln und noch einmal genau zu überarbeiten. Weiterhin entstehen auch bei einer erneuten Bewerbung Kosten für den Druck von Unterlagen, für Merchandising-Produkte, einen Internetauftritt, einen Empfang auf dem IAC in Jerusalem sowie auch Reisekosten. Insgesamt kann von Kosten in Höhe von bis zu 60 T ausgegangen werden, die aus dem Haushalt des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen abgedeckt sind. Ansonsten wird bezüglich finanzieller Aspekte auf die Ausführungen aus der Vorlage vom verwiesen. Es wurde eine erneute Wirtschaftlichkeitsbetrachtung angestellt (siehe auch Anlage 2 WU), die eine Durchführung des IAC 2018 in Bremen unterstellt und unter konservativen Annahmen zu einem kumulierten Ergebnis von 36 T fiskalischen Effekten nach Länderfinanzausgleich für den Zeitraum 2014 bis 2018 kommt. Hinzu kommen nicht quantifizierbare Effekte durch die positive Wirkung der Durchführung des IAC für die Bekanntheit und Leistungsfähigkeit Bremens als internationaler Raumfahrtstandort.

3 3 Die Bewerbung oder auch eine spätere Durchführung des IAC hat keine personalwirtschaftlichen Auswirkungen. Die Bewerbung Bremens als Ausrichterstadt für den IAC hat keinerlei geschlechtsspezifische Auswirkungen. Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung steht eine Teilnahme an dem Kongress sowie der begleitenden Ausstellung Männern wie Frauen gleichermaßen offen. Neben der Förderung des Nachwuchses im Allgemeinen wird im Rahmen des IAC gerade durch das Konzept Involving Everyone der Bremer Bewerbung auch einen Schwerpunkt auf die stärkere Einbindung von Frauen in die Raumfahrtindustrie und -forschung gelegt. E. Beteiligung und Abstimmung Die Vorlage wurde mit der Senatskanzlei, der Senatorin für Finanzen und der Senatorin für Bildung und Wissenschaft abgestimmt. F. Öffentlichkeitsarbeit und Veröffentlichung nach dem Informationsfreiheitsgesetz Die Vorlage ist für Öffentlichkeitsarbeit geeignet. Die Senatsvorlage kann gemäß Informationsfreiheitsgesetz nach Beschlussfassung über das zentrale elektronische Informationsregister veröffentlicht werden. G. Beschluss Der Senat nimmt entsprechend der Vorlage 2011/18 den Bericht des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen zur Kenntnis und bittet den Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen nach der Entscheidung über die Ausrichtung des IAC 2018 um einen erneuten Bericht zum Sachstand. Anlagen: Anlage 1: Anlage 2: Vorlage Nr. 18/683-L für die Sitzung der Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen am Bewerbung Bremens für die Ausrichtung des IAC International Astronauti-cal Congress 2017 Bericht zum Sachstand und weiteren Vorgehen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung

4 Anlage 1 Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen Vorlage Nr. 18/683-L für die Sitzung der Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen am Bewerbung Bremens für die Ausrichtung des IAC International Astronautical Congress 2017 Bericht zum Sachstand und weiteren Vorgehen A. Problem Die Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen hat in ihrer Sitzung am die beabsichtigte Bewerbung Bremens als Ausrichter für den IAC International Astronautical Congress 2017 behandelt und folgende Beschlüsse gefasst: 1. Die staatliche Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen nimmt von der Vorlage vom für die Sitzung des Senats am Kenntnis und begrüßt eine Bewerbung Bremens für die erneute Ausrichtung des IAC im Jahr 2017 oder einem der Folgejahre. 2. Die staatliche Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen bittet den Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen dafür zu Sorge zu tragen, dass die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung geschaffen werden und stimmt der geplanten Finanzierung der Bewerbungskosten in Höhe von bis zu aus der Haushaltsstelle 0704/ Außenwirtschaftliche Infrastruktur im Rahmen des konsumtiven Haushaltes des Wirtschaftsressorts zu. 3. Die staatliche Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen stimmt der Erteilung einer zusätzliche Verpflichtungsermächtigung (VE) bei der Haushaltstelle 0704/ Außenwirtschaftliche Infrastruktur in Höhe von zu. Zum Ausgleich der nicht veranschlagten VE wird eine veranschlagte VE bei der Haushaltsstelle 0704/ Mittelstands- und Existenzgründungsoffensiven herangezogen. Die Abdeckung der VE erfolgt im Haushaltsjahr 2017.

5 4. Die staatliche Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen bittet den Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen zu gegebener Zeit um einen Bericht zum Sachstand der Bewerbung. Der erbetene Bericht wird hiermit ebenso wie ein Vorschlag zum weiteren Vorgehen vorgelegt. B. Lösung Organisatorische Umsetzung der Bewerbung Das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation ZARM hat auf Basis der Beschlüsse von Senat ( ) und Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen ( ) die Rolle des so genannten Local Organizers eingenommen und das Bewerbungsverfahren federführend betrieben. Das ZARM wurde hierbei durch ein Local Organizing Committee unter Beteiligung der relevanten Partner BTZ Bremer Touristik-Zentrale, Messe Bremen, WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, den Senatsressorts für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sowie Bildung und Wissenschaft und lokaler Industrie und lokalen Forschungsinstituten unterstützt. Weiterhin war das ZARM als Local Organizer auch zuständig für die Kommunikation mit der International Astronautical Federation IAF, die Veranstalter des Kongresses ist und deren Gremien über die Vergabe der Ausrichtung an die Bewerberstädte entscheiden. Weiterhin wurde ein so genanntes Advisory Board eingerichtet, das Bremen und das ZARM bezüglich aller Aspekte der Bewerbung und des Bewerbungsverfahrens beraten hat und zu dem Personen eingeladen wurden, die sowohl in der deutschen und internationalen Raumfahrtszene bestens vernetzt sind als auch über große und langjährige Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der IAF oder in den Gremien der IAF verfügen. Mitglieder des Advisory Boards waren bzw. sind nach wie vor u.a. Herr Feuerbacher (u.a. von Präsident der IAF), Herr Hoffmann (Honoraray Secretary der IAF), Frau Boese (Leiterin Diversität und Chancengleichheit des DLR und Vize Präsidentin der IAF), Frau Smith (Justiziarin der IAF und niedergelassene RAin in Bremen) und Herr Vits (Landeskoordinator Bremens für Raumfahrt). Seite 2

6 Bewerbungsverfahren Gemäß der Vorgaben der IAF für das Bewerbungsverfahren wurden die folgenden Bewerbungsschritte durchgeführt: - Mit Datum vom wurde fristgerecht (Abgabefrist ) durch das ZARM eine Absichtserklärung zur Bewerbung Bremens für die Ausrichtung des IAC 2017 bei der IAF eingereicht. - Im Weiteren erarbeitete das ZARM in Abstimmung mit den Mitgliedern des Local Organizing Committees die formal notwendigen Bewerbungsunterlagen, die aus einer Imagebroschüre sowie einem umfangreichen Proposal bestanden. In diesen Unterlagen wurde Bremen als (Raumfahrt-)Standort dar- und vorgestellt, die Gründe für die Bewerbung Bremens genannt, die Vorteile Bremens als Ausrichter herausgestellt und umfassend die von der IAF geforderten Leistungsanforderungen (z.b. bezüglich der Größe und Anzahl von Sitzungsräumen, Verfügbarkeit von Hotelbetten usw.) dokumentiert. Die Bewerbungsunterlagen wurden fristgerecht zum bei der IAF eingereicht. Weiterhin wurde die Website mit umfangreichen Informationen über Bremen und die Bewerbung erstellt (inzwischen nicht mehr aktiv, siehe - Die IAF hat daraufhin bis zum auf Basis der eingereichten Bewerbungsunterlagen geeignete Bewerber ausgewählt. Insgesamt wurden für das weitere Bewerbungsverfahren die Städte Orlando (USA), Adelaide (Australien), Dublin (Irland), Istanbul (Türkei) und Bremen ausgewählt. - In allen Bewerberstädten wurden so genannte Site Inspections durch Vertreter der IAF durchgeführt, um die in den Bewerbungsunterlagen aufgeführten Aspekte vor Ort zu überprüfen und ggf. offene Fragen mit den jeweiligen lokalen Akteuren direkt zu besprechen. Der Executive Director der IAF, Herr Feichtinger, hat hierzu Bremen im Juni 2014 besucht. Hierbei zeigte sich, dass Bremen alle Anforderungen der IAF erfüllt und kaum offene Fragen bestanden. - Im September 2014 wurden vom ZARM bei der IAF ergänzende Unterlagen zur Bewerbung eingereicht, die v.a. das inhaltliche Konzept der Bremer Bewerbung Involving Everyone (siehe unten) und eine Reihe von Unterstüt- Seite 3

7 zungs-briefen für die Bremer Bewerbung von nationalen und internationalen Unternehmen und Institutionen beinhalteten. - Während des 65. IAC in Toronto vom wurde die Bremer Bewerbung gegenüber der IAF Generalversammlung durch Senator Günthner und den Vorsitzenden des DLR, Prof. Wörner, sowie gegenüber weiteren IAF- Gremien ausführlich präsentiert. Weiterhin wurden der Raumfahrtstandort Bremen und die Bremer Bewerbung auch durch einen Messestand im Ausstellungsteil des IAC präsentiert. An dem Stand haben sich neben ZARM und WFB auch OHB, Airbus Defence & Space, Atlas Elektronik, DFKI, Aviabelt, DSI, Eurockot, Smarter Shows sowie das European Enterprise Network als Aussteller beteiligt. Im Rahmen des IAC in Toronto erfolgte am die Auswahl des Gastgebers des IAC 2017 durch die IAF Generalversammlung. Inhaltliches Konzept der Bremer Bewerbung Als inhaltliches Konzept wurde nach Abstimmung mit den Bremer Beteiligten und dem Advisory Board Involving Everyone gewählt. Abbildung 1: IAC 2017 Bremen Involving Everyone Seite 4

8 Das Konzept beinhaltet sowohl eine starke Einbindung der Öffentlichkeit, aber insbesondere auch einen Ansatz zur Diversifizierung des regulären wissenschaftlichen Programms des IAC und eine Ergänzung des Programms durch entsprechende zusätzliche Events und Veranstaltungen. Hierdurch sollen sowohl neue Zielgruppen erreicht, als auch der Kongress insgesamt inhaltlich weiter entwickelt werden. Im Einzelnen bedeutet Involving Everyone z.b. die Stärkung der Rolle und der Anzahl weiblicher Akteure innerhalb des Kongresses, Schaffung besonderer Präsentationsmöglichkeiten für neue Technologien oder neue Anwendungsmöglichkeiten von Raumfahrttechnologien in der Wirtschaft oder auch im täglichen Leben, die Unterstützung neuer kleiner und mittlerer Unternehmen oder auch aufstrebender Raumfahrtnationen durch spezielle Ausstellungsbereiche oder Diskussionsforen, die Schaffung zusätzlicher Inhalte innerhalb des IAC für Young Professionals, Studenten und Schüler und eine starke Einbeziehung der Öffentlichkeit durch Vorträge, Ausstellungen etc.. Kosten der Bewerbung Im Rahmen der Befassung der Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen im März 2014 wurde berichtet, dass für das Verfahren der Bewerbung Bremens als Ausrichter des IAC im Jahr 2017 oder auch in Folgejahren beim ZARM im Jahr 2014 voraussichtlich Kosten in Höhe von bis zu entstehen, die in voller Höhe gefördert werden sollen. Das ZARM hat letztlich eine Förderung von bis zu beantragt, aus der entstehende Personalkosten, Reisekosten sowie Material und Fremdleistungen (u.a. für Entwicklung Corporate Design, Broschüren, Flyer, Internet, Merchandising, Bewerbungsvideo, Bewirtung Empfang in Toronto und Site Inspection) finanziert werden. Die Finanzierung dieses Mittelbedarfs in 2014 wurde nicht wie in der Vorlage für die Sitzung am dargestellt, im Rahmen des konsumtiven Haushaltes des Wirtschaftsressorts aus der Haushaltsstelle 0704 / Außenwirtschaftliche Infrastruktur sichergestellt, sondern aus Restmitteln des Fonds für die Akquisition und Durchführung von wissenschaftlichen Kongressen im Rahmen des EFRE-Programms finanziert. Eine endgültige Abrechnung des Projektes ist aktuell noch nicht erfolgt. Seite 5

9 Ergebnis der Auswahl des Ausrichters für den IAC 2017 Nachdem Dublin kurz vor dem IAC in Toronto seine Bewerbung zurückgezogen hatte, fiel die Entscheidung über den Ausrichter des IAC 2017 zwischen Orlando, Adelaide, Istanbul und Bremen. Alle vorliegenden Bewerbungen waren inhaltlich und auch bezüglich der Präsentation vor Ort in Toronto qualitativ sehr hochwertig und ließen keine Zweifel daran, dass eine erfolgreiche Ausrichtung des Kongresses in allen Bewerberstädten möglich ist. Dies zeigt auch die Tatsache, dass die IAF bei der Entscheidung über die Ausrichtung des IAC 2017 von ihrer eigentlichen Praxis, maximal drei Bewerber in die finale Auswahl aufzunehmen, abgewichen ist. Die Präsentationen der Bremer Bewerbung vor den unterschiedlichen Gremien der IAF und das dabei erhaltene Feedback sowie die gestellten Rückfragen haben gezeigt, dass bei der IAF keinerlei Zweifel an der Eignung Bremens als Ausrichter für den Kongress bestanden und alle Anforderungen der IAF durch die Bremer Bewerbung sehr gut erfüllt werden konnten. Die IAF-Generalversammlung entschied am die Vergabe der Ausrichtung des IAC 2017 an Adelaide, Australien. Bei der Entscheidung haben v.a. politische Gründe eine Rolle gespielt, u.a. die Förderung kleinerer Raumfahrtnationen, die Verteilung der IAC-Ausrichtung auf die verschiedenen Kontinente oder die Tatsache, dass Adelaide sich schon zum zweiten Mal beworben hat. Bewertung und weiteres Vorgehen Auch wenn die eigentliche Zielsetzung der Akquisition des IAC für Bremen für 2017 nicht erreicht wurde, kann der Bewerbungsprozess und die damit verbundene internationale Präsentation des Raumfahrtstandortes Bremen aus den folgenden Gründen als Erfolg gewertet werden: - Bremen hat sich mit einer inhaltlich und konzeptionell überzeugenden Bewerbung als professioneller Partner für die Ausrichtung internationaler Großveranstaltungen präsentiert. - Bremen hat durch die Bewerbung und insbesondere die Präsenz in Toronto erhebliche Aufmerksamkeit für den Raumfahrtstandort Bremen erzeugt, sowohl gegenüber den rd Teilnehmern des Kongresses als auch gegenüber Seite 6

10 hochrangigen Entscheidungsträgern aus Raumfahrtagenturen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. - Die Bewerbung Bremens war nicht nur eine lokale Bewerbung, sondern eine deutsche Bewerbung, die insbesondere maßgebliche Unterstützung durch das DLR, insbesondere eines besonderen persönlichen Einsatzes des DLR- Vorstandsvorsitzenden, erhielt und auch von allen deutschen Vertretern in Toronto aktiv mit beworben wurde. - Der Bremen-Stand in der Ausstellung in Toronto erfreute sich einer hohen Besucherfrequenz, war Treffpunkt der deutschen Vertreter auf dem Kongress, wurde von den Mitausstellern als Basis für vielfältige Gespräche genutzt und erzeugte insgesamt ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Neben der erfolgreichen Präsentation des Raumfahrtstandortes Bremen und der Bewerbungskampagne für den IAC 2017 hat der Stand damit erheblich zur internen Vernetzung der Bremer und der deutschen Raumfahrtakteure beigetragen. Hierzu dienten u.a. auch Treffen von Senator Günthner mit in Toronto anwesenden Bremer Young Professionals und Bremen Unternehmen auf dem Stand. - Nicht nur durch den Stand in Toronto, sondern während des gesamten Bewerbungsverfahrens war eine aktive Unterstützung des Vorhabens durch die Bremer Raumfahrtindustrie und -forschung feststellbar und der gesamte Prozess hat nach Einschätzung der federführend beteiligten Institutionen auch zu einer erheblichen internen Identitätsbildung und stärkeren Vernetzung der Akteure am Standort Bremen geführt. Schon in den Gremienbefassungen Anfang 2014 wurde ausgesagt, dass aufgrund der in der Regel großen Konkurrenz von Bewerberstädten nicht unbedingt von einer erfolgreichen Bewerbung gleich im ersten Anlauf ausgegangen werden kann. Nach dem grundsätzlich sehr positiven Feedback zur Bremer Bewerbung aus der IAF, den positiven Effekten im Rahmen des Bewerbungsverfahrens und den zu erwartenden positiven Effekten durch die Durchführung des Kongresses in Bremen soll ein erneuter Anlauf mit einer Bewerbung Bremens zur Durchführung des IAC in 2018 erfolgen. Seite 7

11 Die Erfolgschancen werden aufgrund der nach wie vor bestehenden hohen Qualität der Bremer Bewerbung, der großen Unterstützung durch die deutsche Raumfahrtszene und auch die Bremer Industrie, der dann zweiten Bewerbung Bremens (die IAF bewertet eine erneute Bewerbung aufgrund des damit zum Ausdruck kommenden Willens, den Kongress wirklich unbedingt durchführen zu wollen bei der Entscheidung über den Ausrichter sehr hoch, dies war einer der Hauptgründe für die Auswahl Adelaides für 2017), einer großen Wahrscheinlichkeit für einen europäischen Ausrichter im Jahr 2018 (der Kongress wurde 2012 letztmalig in Europa (Neapel) durchgeführt) und auch der nach wie vor positiven Resonanz innerhalb der IAF auf den IAC 2003 in Bremen als sehr hoch eingeschätzt. Das DLR hat seine erneute Unterstützung einer deutschen Bewerbung für 2018 mit dem Ausrichterstandort Bremen bereits signalisiert. In ersten Gesprächen zwischen ZARM, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, WFB und DLR wurde zum weiteren Verfahren besprochen, dass bei einer erneuten Bewerbung auf den vorhandenen Unterlagen und auch dem Konzept Involving Everyone aufgesetzt werden soll. Vor Abgabe der Bewerbungsunterlagen soll in den kommenden Wochen nun genau geprüft werden, an welchen Stellen Konkretisierungen und Erweiterungen der Unterlagen sinnvoll sind. Es ist auch geplant, dass sich Bremen wieder mit einem Stand auf dem in 2015 in Jerusalem stattfindenden IAC präsentieren wird. Ein Großteil der Mitaussteller des Jahres 2014 hat bereits jetzt eine erneute Beteiligung am Stand zugesagt. Folgender Zeitplan ist zu berücksichtigen: - bis 27. Februar 2015 Notice of Interest - bis 30. April 2015 Abgabe Proposal (Broschüre & Proposal) - bis 30. Juni 2015 Auswahl der finalen Kandidaten durch die IAF - Juli August 2015 Site Inspections September 2015 Abgabe von ggf. überarbeiteten Proposals bis 16. Oktober 2015 IAC Jerusalem mit Präsentationen der Bewerberstädte und Entscheidung über den Ausrichter des IAC 2018 am Seite 8

12 C. Finanzielle und personalwirtschaftliche Auswirkungen, Gender-Prüfung Vorbehaltlich einer endgültigen Abrechnung betrugen die Kosten für die Bewerbung Bremens als Ausrichter des IAC 2017 rd. 97 T. Zwar kann in vielen Bereichen auf die im letzten Jahr erarbeiteten Unterlagen und Konzeptionen aufgesetzt werden. Diese sind aber fortzuentwickeln und noch einmal genau zu überarbeiten. Weiterhin entstehen auch bei einer erneuten Bewerbung Kosten für den Druck von Unterlagen, für Merchandising-Produkte, einen Internetauftritt, einen Empfang auf dem IAC in Jerusalem sowie auch Reisekosten. Insgesamt kann von Kosten in Höhe von bis zu 60 T ausgegangen werden, die aus dem Haushalt des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen abgedeckt sind. Ansonsten wird bezüglich finanzieller Aspekte auf die Ausführungen aus der Vorlage vom verwiesen. Es wurde eine erneute Wirtschaftlichkeitsbetrachtung angestellt (siehe auch Anlage WU), die eine Durchführung des IAC 2018 in Bremen unterstellt und unter konservativen Annahmen zu einem kumulierten Ergebnis von 36 T fiskalischen Effekten nach Länderfinanzausgleich für den Zeitraum 2014 bis 2018 kommt. Hinzu kommen nicht quantifizierbare Effekte durch die positive Wirkung der Durchführung des IAC für die Bekanntheit und Leistungsfähigkeit Bremens als internationaler Raumfahrtstandort. Die Bewerbung oder auch eine spätere Durchführung des IAC hat keine personalwirtschaftlichen Auswirkungen. Die Bewerbung Bremens als Ausrichterstadt für den IAC hat keinerlei geschlechtsspezifische Auswirkungen. Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung steht eine Teilnahme an dem Kongress sowie der begleitenden Ausstellung Männern wie Frauen gleichermaßen offen. Neben der Förderung des Nachwuchses im Allgemeinen wird im Rahmen des IAC gerade durch das Konzept Involving Everyone der Bremer Bewerbung auch einen Schwerpunkt auf die stärkere Einbindung von Frauen in die Raumfahrtindustrie und -forschung gelegt. D. Negative Mittelstandsbetroffenheit Die Prüfung nach dem Mittelstandsförderungsgesetz hat keine qualifizierte (negative) Betroffenheit für kleinste, kleine und mittlere Unternehmen ergeben. Seite 9

13 E. Beschlussvorschlag Die staatliche Deputation für Wirtschaft, Arbeit und Häfen nimmt den Bericht des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen zur Kenntnis und bittet den Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen nach der Entscheidung über die Ausrichtung des IAC 2018 um einen erneuten Bericht zum Sachstand. Seite 10

14 Anlage 2: Wirtschaftlichkeitsuntersuchungs-Übersicht (WU-Übersicht) Anlage zur Vorlage Bewerbung IAC Benennung der(s) Maßnahme/-bündels Bewerbung Bremens für die Ausrichtung des IAC International Astronautical Congress 2018 Stand: Wirtschaftlichkeitsuntersuchung für Projekte mit betriebswirtschaftlichen gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen Methode der Berechnung (siehe Anlage) Rentabilitäts/Kostenvergleichsrechnung Barwertberechnung Kosten-Nutzen-Analyse Bewertung mit standardisiertem gesamtwirtschaftlichen Berechnungstool Ggf. ergänzende Bewertungen (siehe Anlage) Nutzwertanalyse Risikoanalyse für ÖPP/PPP Sensitivitätsanalyse Sonstige (Erläuterung) Anfangsjahr der Berechnung : 2014 Betrachtungszeitraum (Jahre): 4 Unterstellter Kalkulationszinssatz: 3,6% Geprüfte Alternativen (siehe auch beigefügte Berechnung) Nr. keine Rang 1 2 n Ergebnis Die Berechnung mit dem gesamtwirtschaftlichen Berechnungstool ergibt bei einer Durchführung des IAC in Bremen im Jahr 2018 einen kumulierten fiskalischen Effekt für die Jahre von -36 T nach Länderfinanzausgleich. Im Vergleich zur Berechnung von vor einem Jahr wurden hierbei die direkt bei der WFB Geschäftsbereich Messe für die Anmietung von Messe- und Kongresszentrum entstehenden Mieteinnahmen im Berechnungstool berücksichtigt, jedoch sehr konservativ angesetzt, so dass real voraussichtlich deutlich höhere Einnahmen anfallen werden. Es kann nach den Erfahrungen der Durchführung von vergleichbaren Veranstaltungen (COSPAR 2010 und IAC 2003) davon ausgegangen werden, dass die direkten Einnahmen bei bremischen Gesellschaften mindestens in Höhe der bremischen Ausgaben anfallen werden. Weiterhin ist auf die positive Wirkung der Durchführung des IAC für die Bekanntheit und Leistungsfähigkeit Bremens als internationaler Raumfahrtstandort hinzuweisen. Weitergehende Erläuterungen Zeitpunkte der Erfolgskontrolle: n. Kriterien für die Erfolgsmessung (Zielkennzahlen) Nr. Bezeichnung Kennzahl 1 Finanzergebnis des IAC Einnahmen/Ausgaben 2 Erfolg des Kongresses Zahl Besucher und Aussteller n Baumaßnahmen mit Zuwendungen gem. VV 6 zu 44 LHO: die Schwellenwerte werden nicht überschritten / die Schwellenwerte werden überschritten, die frühzeitige Beteiligung der zuständigen technischen bremischen Verwaltung gem. RLBau 4.2 ist am erfolgt. Wirtschaftlichkeitsuntersuchung nicht durchgeführt, weil: Ausführliche Begründung Seite 1 von 1