Amphibien- und Reptilienschutz am Kamp/NÖ

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1 Amphibien- und Reptilienschutz am Kamp/NÖ Ein Projekt von NATURSCHUTZBUND NÖ und der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie Wien, im September 2008 Gefördert durch den NÖ Landschaftsfonds und das Naturschutzinstitut des NATURSCHUTZBUND Österreich

2 Ein Projekt im Rahmen der Artenschutzkampagne Projektteam: NATURSCHUTZBUND NÖ: Mag. Margit Gross und Hans-Martin Berg Alserstrasse 21/1/ Wien Österreichische Gesellschaft: für Herpetologie Johannes Hill und DI Christoph Riegler c/o Naturhistorisches Museum Wien Burgring Wien oegh-office@nhm-wien.ac.at Titelfoto: Portrait einer Würfelnatter am Kamp, Foto: Christoph Riegler Fotos: Christoph Riegler & Johannes Hill Seite 2

3 Danksagung Der NATURSCHUTZBUND NÖ startete gemeinsam mit dem Land Niederösterreich im Oktober 2006 die Artenschutzkampagne ÜberLEBEN in Niederösterreich. Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen eines gemeinsamen Projektes der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH) und des NATURSCHUTZBUND Niederösterreich. Das Projektteam bedankt sich beim NÖ Landschaftsfonds für die finanzielle Unterstützung. Insbesondere Herrn Abteilungsleiter DI Norbert Knopf und Herrn Dr. Erhard Kraus sei für Ihre Anregungen und die wohlwollende Unterstützung herzlichst gedankt, Dr. Heinz Grillitsch, Richard Gemel und Dr. Antonia Cabela (alle Naturhistorisches Museum Wien, ÖGH) danken wir für die Durchsicht des Manuskripts, Literaturrecherche, herpefaunistische Datenbankrecherche und für wertvolle Anregungen. Zu Dank sind die Autoren auch Dipl.-Ing. Yvonne Schneemann, Mag. Rudolf Klepsch und Dipl.-Ing. Eric Egerer für die Begleitung bei Erhebungsarbeiten im Freiland verpflichtet. Seite 3

4 Inhaltsverzeichnis Danksagung Zusammenfassung Einleitung Methodik Untersuchungsgebiet Auswahl der Standorte Untersuchungsstandorte Erfassung der Lebensräume, Umfang der Erhebungen Ergebnisse Lebensraumtypen an den Standorten Verbreitung und Lebensraumansprüche der festgestellten Amphibien- und Reptilienarten Vorgefundene Amphibienarten Teichmolch (Triturus vulgaris) Rotbauchunke (Bombina bombina) Erdkröte (Bufo bufo) Wechselkröte (Bufo viridis) Laubfrosch (Hyla arborea) Springfrosch (Rana dalmatina) Grasfrosch (Rana temporaria) Wasserfrosch (Pelophylax kl. esculentus) Vorkommende Reptilienarten Zauneidechse (Lacerta agilis) Smaragdeidechse (Lacerta viridis) Schlingnatter (Coronella austriaca) Ringelnatter (Natrix natrix) Würfelnatter (Natrix tessellata) Äskulapnatter (Zamenis longissimus) Potentiell vorkommende Arten im Untersuchungsgebiet Kammmolch (Triturus cristatus) Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) Beurteilung der Situation der Amphibien und Reptilien im Untersuchungsraum Amphibien Reptilien Gefährdungsursachen Vorschläge für Pflege- und Schutzmaßnahmen an den einzelnen Standorten Literatur Anschrift der Autoren Anhang Seite 4

5 1 Zusammenfassung In Folge des Kamphochwassers 2002 wurden vom Bund zahlreiche ufernahe Grundstücke zur Schaffung von Retentionsraum angekauft. Damit die nun im öffentliche Wassergut stehenden Grundstücke auch naturschutzfachliche Ziele bestmöglich erfüllen können, wurden im Rahmen dieses Projektes die Amphibien- und Reptilienfauna auf insgesamt 22 Standorten zwischen Steinegg und Zöbing erhoben, mögliche Gefährdungen festgehalten und Verbesserungsvorschläge zur Erhaltung der Vorkommen erarbeitet. Unter den Amphibien konnten neun Arten festgestellt werden. Insgesamt überrascht die geringe Arten- und Individuenzahl. Sie ist weitestgehend auf den Mangel an Laichgewässern zurückzuführen. Es zeigt sich, dass die untersuchten Standorte aufgrund ihrer Habitatausstattung (steile Ufer, zu kurze Wasserführung, starke Beschattung) und der Isoliertheit (weitere Amphibienstandorte finden sich erst im Hochland wetslich bzw. östlich des Kamptals) derzeit suboptimale Eignung aufweisen, aber auf jeden Fall für Amphibien verbesserungsfähig sind. Auch die an einigen zur Erhöhung des Laichplatzangebotes für Amphibien angelegten Gewässer wurden nur von wenigen Arten angenommen. Weit verbreitet und ökologisch flexibel sind Springfrosch, Grasfrosch und Erdkröte, an strukturreichen Gewässern konnte auch der Laubfrosch nachgewiesen werden. Nur an einzelnen Standorten fanden sich Teichmolch, Rotbauchunke und Wasserfrosch. Bei den sieben festgestellten Reptilienarten (Blindschleiche, Zauneidechse, Smaragdeidechse, Schlingnatter, Ringelnatter, Würfelnatter, Äskulapnatter) zeigte sich, dass vor allem Smaragdeidechse, Äskulapnatter und Würfelnatter stark von den neu entstandenen Strukturen, wie Totholzansammlungen sowie offene und gut besonnte Stellen profitierten. Diese Arten konnten ihre Bestände im Vergleich zur Situation vor dem Hochwasser (eig. Beob.) stark vergrößern und ihre Verbreitungsareale lokal erweitern. Dem Kamptal kommt vor allem hinsichtlich des Vorkommens der Würfelnatter eine niederösterreichweit hohe Bedeutung zu, da in diesem Flusstal die höchsten Bestände in diesem Bundesland zu finden sind. Prioritäre Maßnahmen zur Erhaltung und zur Förderung der lokalen Amphibien- und Reptilienpopulationen sind die Anlage von Laichgewässer, die Strukturverbesserung bei den bestehenden Gewässern, die Mahd und Beweidung zur Schaffung und Erhaltung von offenen Stellen für Reptilien sowie das massive Zurückdrängen von Neophyten. Durch diese Maßnahmen kann gewährleistet werden, dass sowohl Amphibien- als auch Reptilienarten an den einzelnen Standorten besser bzw. überhaupt reproduzieren und größere Bestände aufbauen. Seite 5

6 2 Einleitung Die Flusslandschaft des Kamp ist wegen ihrer grundsätzlich klimatisch begünstigten Lage sowie der hohen strukturellen Habitatausstattung ein überregional bedeutender Lebensraum für die Herpetofauna (vgl. CABELA et al. 1997, CABELA et al. 2001), obwohl es aufgrund von umfangreichen Regulierungsmaßnahmen zu einer teilweise massiven Einschränkung des Lebensraumangebotes für Amphibien und Reptilien gekommen ist. Die Überschwemmungen im August 2002 führten aus ökologischer Sicht zu einer außergewöhnlichen Entwicklung: Der Kamp hat ehemalige Retentionsräume überflutet und durch Verwerfungen Strukturen geschaffen, die für diesen Fluss im natürlichen Zustand typisch waren. Es entstanden im oberen und mittleren Kamptal Flusslandschaften, die in ihrer Naturnähe, Strukturvielfalt und Ausdehnung ein bedeutendes ökologisches sowie landschaftsästhetisches und damit auch freizeitbezogenes Entwicklungspotential darstellen (HAUER et al. 2006)". Wie Zwischenergebnisse der Studie Nachhaltige Entwicklung der Kamptalflusslandschaft (HAUER et al. 2006) zeigen, sind Verwerfungen, in welchen sich Nebengerinnen ausgebildet haben, die bedeutendste Form der flussmorpholoischen Veränderungen. So finden sich heute im Uferbereich des Kamps Flutmulden, die periodische Wasser führen und damit für Amphibien geeigneten Lebensräume darstellen können. In Folge des Hochwassers wurden von der Republik Österreich (Bund) viele flußnahe Grundstücke angekauft. Diese Grundstücke sollten - auch im Sinne einer Vorbildwirkung - bestmöglich nach naturschutzfachlichen Kriterien verwaltet werden. Bei der Durchführung von baulichen Maßnahmen, sollte auf die geänderten ökologischen Verhältnisse bestmöglich Rücksicht genommen werden. In einer Kooperation zwischen NATURSCHUTZBUND NÖ und der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH) wurden diese Flächen im Zuge des gegenständlichen Projektes auf ihre Eignung als Amphibien- und Reptilienlebensräume hin untersucht und Maßnahmen zur Verbesserung und Förderung der Bestandssituation erarbeitet. Außerdem existierten bislang aus dem Untersuchungsgebiet keine gezielten Erhebungen zu diesen Tiergruppen. Das Ziel des vorliegenden Projektes ist es, die fachlichen Grundlagen für die Sicherung und Verbesserung der Situation für Amphibien und Reptilien auf öffentlichen Grundstücken im Uferbereich des mittleren und unteren Kamp zu schaffen. Im Besonderen ging es um: Erhebung der Amphibien und wasser- bzw. ufergebundenen Reptilien sowie ihrer Lebensräume: wo kommen welche Arten vor? Vorschläge für die Sicherung und allfällige Verbesserung der erfassten Amphibienund Reptilienlebensräume Erarbeitung eines Vorschlages zur Schaffung neuer Amphibien- und Reptilienlebensräume (Erweiterung des Lebensraumangebots). Seite 6

7 3 Methodik 3.1 Untersuchungsgebiet Das Untersuchungsgebiet erstreckt sich über etwa 35 Flusskilometer entlang des Kampes zwischen Steinegg (Bez. Horn) und Zöbing (Bez. Krems) im südöstlichen Waldviertel (NÖ). In Folge des außergewöhnlichen Hochwassers im Jahre 2002 wurden vom Bund flussnahe Grundstücke angekauft. Insgesamt 22 dieser Flächen sowie angrenzender Bereiche wurden auf ihre Bedeutung als Lebensraum für Amphibien und wasser- bzw. ufergebundene Reptilien hin untersucht. Geologie und Boden: Das Untersuchungsgebiet ist geologisch der Böhmischen Masse einer geotektonischen Großeinheit des variszischen Gebirges zuzuordnen und entspricht dem außeralpinen Grundgebirge Österreichs. Die Gesteine im Untersuchungsgebiet, also im südöstlichen Auslaufbereich der Böhmischen Masse sind nicht so schroff wie im Zentralbereich. Allgemein handelt es sich um Erstarrungsgesteine, und zwar hauptsächlich Tiefengesteine wie: Granite, Granodiorite, Diorite (alles magmatische Gesteine), Gneise und Granulite (metamorphe Gesteine). Braunerde-Podsole sind im Wesentlichen die vorherrschenden Bodentypen. Die karbonatfreien und quarzreichen Gesteine verwittern vorwiegend zu lehmigen Sandböden mit einem hohen Stein- und Grusgehalt. Charakteristisch für diese Bodenverhältnisse sind ein geringes Speichervermögen und ein rascher Abfluss. Klima und Niederschlag: Der subboreale Klimaeinfluss des Waldviertels nimmt im Allgemeinen eine Übergangsstellung zwischen ozeanischem und kontinental-montanem Klima ein. Der ozeanische Einfluss ist auf die Hochlagen begrenzt. Das östliche Waldviertel, dem auch das Untersuchungsgebiet zuzuordnen ist, ist kontinental-pannonisch beeinflusst und weist mittlere Jahresniederschläge von 400 bis 800 mm auf. Vegetation, Landnutzung und allgemeine Flusscharakteristik: Grob wird das Einzugsgebiet des Kamp zwei Waldgebieten zugeordnet. Der westliche Teil des Untersuchungsgebiets (Kamp flussaufwärts Rosenburg und rechtsufrig flussabwärts Rosenburg) gehört dem Nördlichen Alpenvorland-Buchen-Mischwaldgebiet an (Gföhler Wald), der durch submontane Buchen- und kolline buchenreiche Eichenmischwälder sowie außeralpine Fichten-Tannen-Buchenwälder charakterisiert wird. Das linksufrige Einzugsgebiet flussabwärts Rosenburg (Horner Becken), im nördlichen subpannonischen Wuchsbezirk bilden Eichen-Hainbuchenwälder in der kollinen und planaren Stufe die Leitgesellschaft. Wald und Ackerflächen bestimmen den Großteil der Landnutzung im Untersuchungsgebiet, während der Weinbau an den südlichen Untersuchungsstellen Landschaftsbild prägt. Die Flusscharakteristik im Untersuchungsgebiet wird in Tabelle 1 dargestellt. (KILIAN et al. 1994). Seite 7

8 Tabelle 1: Gewässercharakteristik im Untersuchungsgebiet nach Muhar et al Taffamündung flussaufwärts Taffamündung flussabwärts bis Schönberg Schönberg flussabwärts Flusstyp: Talmäander Talmäander/gestreckt pendelnd Talform: Sohlenkerbtal Sohlenkerbtal Sohlental Substrat / Boden der Uferzone: Schotter, Sand, grobe Blöcke Schotter, Sand, Schluff Schotter, Sand, Schluff; an den höher gelegenen Standorten kann sich bereits ein Grauer Auboden ausbilden. Überschwemmungsdynamik der Uferzone: die tiefer gelegenen Bereiche ( Böschungsfuß ) der Uferzone werden ein- bis mehrmals pro Jahr von bereits kleinen Hochwasserereignissen überflutet; höher liegende Bereiche weisen demgegenüber eine geringere Überschwemmungsdynamik auf. Die tiefer gelegenen Bereiche ( Böschungsfuß ) der Uferzone werden ein- bis mehrmals pro Jahr von bereits kleinen Hochwasserereignissen überflutet; höher liegende Bereiche weisen demgegenüber eine geringere Überschwemmungsdynamik auf. Die tiefer gelegenen Bereiche ( Böschungsfuß ) der Uferzone werden ein- bis mehrmals pro Jahr von bereits kleinen Hochwasserereignissen überflutet; höher liegende Bereiche weisen demgegenüber eine geringere Überschwemmungsdynamik auf. Morphodynamik der Uferzone: Hoch (Böschungsfuß) bis Mittel Fallweise fehlend (anstehender Fels, Felsblöcke) Hoch (Böschungsfuß) bis Mittel lokal fehlend (anstehender Fels, Felsblöcke) Hoch (tiefer gelegene Bereiche) bis Mittel (höher gelegene Bereiche). Seite 8

9 NATURSCHUTZBUND NÖ 3.2 Auswahl der Standorte Als Untersuchungsstandorte wurden jene Flächen ausgewählt, welche vom Bund entlang des Kampes angekauft wurden, insgesamt 22 Standorte. Als Kartengrundlage dienten vom Land Niederösterreich, Abteilung Wasserbau zur Verfügung gestellte Kartenausschnitte der Österreichkarte im Maßstab 1:25 000, in denen die angekauften Grundstücke eingezeichnet waren. Diese Standorte verteilen sich entlang des Kamp von Steinegg bis Zöbing. Zusätzlich zu den ausgewählten Standorten wurden angrenzende Kulturlandhabitate in die Untersuchungen miteinbezogen. Abbildung 1: Überblick Untersuchungsgebiet (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 9

10 3.2.1 Untersuchungsstandorte 1. Umlauf, Rauschermühle NW: Überschwemmungstümpel (N E ) 2. Umlauf, Rauschermühle NW: Nebengerinne vom Kamp (N E ) 3. Rauschermühle E: 3 Überschwemmungstümpel und kl. Tümpel (N E ) 4. Rosenburg NW Ort (N E ) 5. Rosenburg S Ort: Altarm (N E ) 6. Kamegg W Ort, Höllgraben: Bach (N E ) 7. Kamegg NW Ort: Insel im Kamp (N E ) 8. Zitternberg SW Ort: Kamp und Mühlgang (N E ) 9. Buchberg E Ort: 3 Tümpel und Pfützen (N E ) 10. Oberplank NE Ort: Tümpel (N E ) 11. Oberplank NE Ort bzw. N Dötzbach: Tümpel (N E ) 12. Zöbing N Ortsrand: Kamp und ehem. Altarm (N E ) 13. Zöbing SE Ortsrand: Kamp (N E ) 14. Schönberg SW Ort: Altarm (Tümpel) vom Kamp (N E ) 15. Schönberg S Ort: 2 Tümpel (N E ) 16. Schönberg NW Ort. Kamp (N E ) 17. Stiefern S Ort: Kamp (N E ) 18. Stiefern N Ort: Kamp (N E ) 19. Altenhof SW Ort: Flutungsmulden (N E ) 20. Plank SW Ort: 2 Überflutungsgerinne (N E ) 21. Steinegg W Ort + GH Dunkler (N E ) 22. Steinegg E Ort N E ) Seite 10

11 4.3 Erfassung der Lebensräume, Umfang der Erhebungen Die 22 ausgewählten Flächen wurden in den Jahren 2007 und 2008 z.t. mehrmals zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten begangen und auf das Vorhandensein von Amphibien und Reptilien kontrolliert. Schwerpunkte der Erhebungen waren jeweils die neu angelegten Kleingewässer sowie strukturreiche Uferbereiche, Gebüschsäume, Böschungen und strömungsberuhigte Flussabschnitte auf diesen 22 Flächen. Zusätzlich wurden bei den Begehungen auch angrenzende Bereiche wie Waldränder sowie Gewässer abgesucht. Um Amphibien nachzuweisen, wurden von Ende März bis Mitte August die Gewässer und deren Ufer an der Wasseranschlagslinie kontrolliert. Uferbereiche wurden je nach vorhandenem Wasserpflanzenbewuchs mit unterschiedlich großen Netzen abgekeschert bzw. zur Fortpflanzungszeit nach Laich abgesucht. Im späteren Jahresverlauf wurde auf diese Weise nach Larven gesucht. Das Abkeschern der Uferlinie und des Seichtwasserbereiches wurde behutsam vorgenommen, um anfällige Gelege nicht zu beschädigen. Bei Nachtexkursionen wurden Uferzonen und Gewässer mittels eines Halogenscheinwerfers ausgeleuchtet und rufende Tiere protokolliert. Landlebensräume wurden im selben Zeitraum mehrmals zu unterschiedlichen Tageszeiten abgegangen. Für Reptilien wurden die einzelnen Standorte bei sonniger bis leicht bewölkter Wetterlage und Lufttemperaturen zwischen 20 C und 28 C begangen. Beobachtete Arten und Angaben zum Lebensraum bzw. dessen Gefährdung und zu setzende Pflegemaßnahmen wurden in Erhebungsbögen eingetragen, außerdem folgte eine fotografische Dokumentation aller Lebensräume sowie der festgestellten Arten. Der Zeitraum der Untersuchungen erstreckt sich von März 2007 bis Juli Insgesamt fanden Begehungen im Ausmaß von 34 Personentagen statt. Folgende Parameter wurden an den einzelnen Standorten erfasst: für Amphibien und Reptilien relevante Habitatparameter Gefährdungsursachen Notwendige Pflegemaßnahmen Die erhobenen faunistischen Daten wurden in der Herpetofaunistischen Datenbank am Naturhistorischen Museum /Herpetologische Abteilung archiviert. Seite 11

12 4 Ergebnisse 4.1 Lebensraumtypen an den Standorten a) Brache, Ruderal- bzw. Hochstaudenflur Die Vegetation dieser Flächen baut sich im Wesentlichen durch artenarme Gras- und Staudenfluren auf, in die einzelne Gehölze eingestreut sind. Vielfach dominieren Neophyten (z. B. Solidago canadensis und Robinia pseudoacacia). Der Deckungsgrad lag zwischen 70 und 100%, wobei letzteres vorwiegend in Bereichen mit Monobeständen an Solidago canadensis erreicht wurde. Standorte: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 11, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 22 Abbildung 2: Ruderalfläche Standort 5 - Rosenburg S Ort b) Wiese und Wiesenbrache Die Wiesen und Wiesenbrachen zeichnen sich durch eine frische z. T. auch wechselfeuchte Bodenfeuchtigkeit aus. Dementsprechend sind Arten der Frischwiesen hauptbestandbildend. Auffällig war eine beträchtliche Spreubedeckung des Bodens. Standorte: 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 19, 20, 21 Abbildung 3: Wiese Standort 10 - Oberplank NE Ort Seite 12

13 c) Wald, Auwaldrest Der stark degradierte und nur noch fragmentarisch erhaltene Auwald baut sich aus Gehölzen wie Fraxinus excelsior, Populus x canadensis, Salix spp. auf und lässt sich somit dem Bereichen einer Hartholzaue zuordnen. An weiteren Waldformation traten hauptsächlich Buchenwälder auf, in die gebietsweise Nadelforste eingestreut waren. In der Regel machten die Buchenwälder jedoch einen recht intakten Eindruck. Neben der namensgebenden Art Fagus sylvatica traten Abbildung 4: Buchenwald Standort 10 - Oberplank NE Ort Carpinus betulus und Acer spp. in der Baumschicht auf. Standorte: 1, 2, 6, 12, 13, 14, 21, 22 d) Weingarten, Streuobstwiese, Acker Das Kamptal ist in weiten Bereichen von landwirtschaftlichen Nutzungsformen geprägt. Diese Flächen grenzen teilweise an die einzelnen Standorte an und wurden in die Untersuchung miteinbezogen. Standorte: 12, 13, 15, 16, 17, 21 Abbildung 5: Weingarten Standort 13 - Zöbing SE Ortsrand Seite 13

14 e) Rohbodenstandort (Sand, Schotter) Das Hochwasserereignis des Jahres 2002 schuf eine Vielzahl an offenen Standorten, die gegenwärtig durch lückige bis fehlende Vegetation geprägt sind. Diese Stellen bieten vor allem Eidechsen geeignete Strukturen zur Eiablage. An den Randbereichen finden Reptilien Sonnplätze und Schutz in der angrenzenden Kraut- bzw. Strauchschicht. Standorte: 1, 3, 10, 11, 17, 21, 22 Abbildung 6: Rohboden Standort 11 - Oberplank NE Ort f) Altarm Der Kamp ist im gegenwärtigen Zustand als in weiten Abschnitten stark regulierter Flusslauf einzustufen. Vor allem im Unterlauf (im Untersuchungsraum im Wesentlichen nur der Abschnitt bei Zöbing) existieren einige wenige, vom Hauptgerinne abgetrennte, ehemalige Altarmschlingen. Diese sind aufgrund von Nutzungsintensivierung (Fischteiche) und fehlender Uferstrukturierung Abbildung 7: Altarm Standort 12 - Zöbing N Ortsrand (keine Flachwasserzonen und fehlende submerse Vegetation) für Amphibien als Laichgewässer bestenfalls suboptimal geeignet. Standorte: 2, 8, 12, 14 Seite 14

15 g) Tümpel Die an den Untersuchungsstandorten angelegten Tümpel kennzeichnen sich durch ausgeprägte sub- und emerse Vegetation, Flachwasserzonen, ausreichender Besonnung sowie das Fehlen von Fischen aus. Sie bieten somit Amphibien günstige Vorraussetzungen für ihre Fortpflanzung. Standorte: 1, 3, 9, 10, 11, 15, 21, 22 Abbildung 8: Tümpel Standort 9 - Buchberg E Ort h ) Überflutungsmulde Durch Aufschüttungen und Verlagerungen während des Hochwasserereignisses entstanden gebietsweise Überflutungsmulden, welche bei ausreichenden Niederschlagsmengen oder Hochwassern genügend Wasser führen, um eine Reproduktion von Amphibien zu ermöglichen. Standorte: 1, 3, 11, 15, 16, 17, 19, 20, 22 Abbildung 9: Überflutungsmulde Standort 1 - Rauschermühle NW Seite 15

16 i) Flussufer Weite Uferbereiche des Kamp sind durch ein hohes Strukturangebot charakterisiert: Durch das Hochwasser des Jahres 2002 entstanden Abbruchkannten, Flachwasserzonen und Schotterflächen. An den Ufersäumen finden sich Anlagerungen von Totholz- und Gesteinshaufen. Diese bieten Reptilien geeignete Versteckmöglickeiten sowie Sonn- und Eiablageplätze. Das hohe Angebot an Seichtwasserbereichen Abbildung 10: Flussufer Standort 22 - Steinegg E Ort fördert die Dichte an Jungfischen, welche zum bevorzugten Beutespektrum von Würfelnatter und gebietsweise von Ringelnatter zählen. Standorte: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22 Seite 16

17 Tabelle 2: Übersicht der Lebensraumtypen auf den einzelen Standorten; überwiegend dominierter Lebensraum ist fett (x) dargestellt Umlauf, Rauschermühle NW, Überschwemmungstümpel Umlauf, Rauschermühle NW: Nebengerinne vom Kamp Rauschermühle E: 3 Überschwemmungstümpel und kl. Tümpel Brache, Ruderal- bzw. Hochstaudenflur Wiese, Wiesenbrache Wald, Auwaldrest Weingarten, Streuobstwiese, Acker Rohbodenstandort (Sand, Schotter) Altarm Tümpel Überflutungsmulde Flussufer x x x x x x x x x x x x x x x x 4 Rosenburg NW Ort x x x 5 Rosenburg S Ort: Altarm x x x 6 Kamegg W Ort, Höllgraben: Bach x x x 7 Kamegg NW Ort: Insel im Kamp x x x 8 Zitternberg SW Ort: Kamp und Mühlgang x x x x 9 Buchberg E Ort: 3 Tümpel und Pfützen x x x x 10 Oberplank NE Ort: Tümpel x x x x x 11 Oberplank NE Ort bzw. N Dötzbach: Tümpel x x x x x 12 Zöbing N Ortsrand: Kamp und ehem. Altarm x x x x x 13 Zöbing SE Ortsrand: Kamp x x x x 14 Schönberg SW Ort: Altarm (Tümpel) vom Kamp x x x x 15 Schönberg S Ort: 2 Tümpel x x x x x x 16 Schönberg NW Ort. Kamp x x x x x 17 Stiefern S Ort: Kamp x x x x x 18 Stiefern N Ort: Kamp x x 19 Altenhof SW Ort: Flutungsmulden x x x x 20 Plank SW Ort: 2 Überflutungsgerinne x x x x 21 Steinegg W Ort + GH Dunkler x x x x x x 22 Steinegg E Ort x x x x x x Seite 17

18 4.2 Verbreitung und Lebensraumansprüche der festgestellten Amphibien- und Reptilienarten Vorgefundene Amphibienarten Insgesamt konnten 9 Amphibienarten, darunter 6 im Gebiet reproduzierende nachgewiesen werden. Die am häufigsten (auf insgesamt 13 Standorten) nachgewiesene Art ist der Springfrosch. Die Zuordnung der Amphibienarten zu den Untersuchungsflächen siehe Tabelle 3. Tabelle 4: Übersicht über die Vorkommen der einzelnen Amphibienarten pro Standort und ihre Gefährdung nach der Roten Liste Österreich (R...Reproduktionsnachweis, VU vulnerable, NT near threatend) Standort Feuersalamander (NT) Teichmolch (NT) Rotbauchunke (VU) Erdkröte (NT) Wechselkröte (VU) Laubfrosch (VU) Springfrosch (NT) Grasfrosch (NT) Wasserfrosch (NT) Artenzahl pro Standort 1 Umlauf, Rauschermühle NW, Überschwemmungstümpel X (R) X X (R) X (R) X 5 2 Umlauf, Rauschermühle NW: Nebengerinne vom Kamp X X X 3 3 Rauschermühle E: 3 Überschwemmungstümpel und kl. Tümpel X X X X 4 4 Rosenburg NW Ort 0 5 Rosenburg S Ort: Altarm 0 6 Kamegg W Ort, Höllgraben: Bach X (R) X X 3 7 Kamegg NW Ort: Insel im Kamp 0 8 Zitternberg SW Ort: Kamp und Mühlgang 0 9 Buchberg E Ort: 3 Tümpel und Pfützen X (R) 10 Oberplank NE Ort: Tümpel X 11 Oberplank NE Ort bzw. N Dötzbach: Tümpel 12 Zöbing N Ortsrand: Kamp und ehem. Altarm 13 Zöbing SE Ortsrand: Kamp X 1 14 Schönberg SW Ort: Altarm (Tümpel) vom Kamp X (R) X (R) X (R) 15 Schönberg S Ort: 2 Tümpel X (R) X X X (R) X (R) X (R) X (R) Seite 18

19 16 Schönberg NW Ort. Kamp X (R) 1 17 Stiefern S Ort: Kamp X 1 18 Stiefern N Ort: Kamp 0 19 Altenhof SW Ort: Flutungsmulden 0 20 Plank SW Ort: 2 Überflutungsgerinne X (R) 21 Steinegg W Ort + GH Dunkler X (R) X X X 4 22 Steinegg E Ort X (R) Summe An insgesamt 7 Standorten konnten keine Amphibien nachgewiesen werden. Die meisten Arten, insgesamt 5 wurden am Standort 1, beim Umlauf, bei der Rauschermühle in einem Überschwemmungstümpel nachgewiesen. Nur auf 11 Standorten von den insgesamt 22 untersuchten wurden reproduzierende Individuen nachgewiesen. Tabelle 5: Anzahl der auf jedem Untersuchungsfläche gefunden Arten Steinegg E Ort Steinegg W Ort + GH Dunkler Plank SW Ort: Altenhof SW Ort: Stiefern N Ort: Stiefern S Ort: Schönberg NW Ort. Schönberg S Ort: Schönberg SW Ort: Zöbing SE Ortsrand: Zöbing N Ortsrand: Oberplank NE Ort bzw. N Dötzbach: Oberplank NE Ort: Buchberg E Ort: Zitternberg SW Ort: Kamegg NW Ort: Kamegg W Ort, Rosenburg S Ort: Rosenburg NW Rauschermühle E: Umlauf, Rauschermühle NW: Umlauf, Rauschermühle NW Seite 19

20 Feuersalamander (Salamandra salamandra) Rote Liste Österreich: near threatened ( Gefährdung droht ) Rote Liste Niederösterreich: gefährdet FFH-Richtlinie: - Der Feuersalamander ist kein Bewohner dynamischer Retentionsräume und besiedelt vorzugsweise feuchte und schattige Laubwälder, die von Quellbächen durchzogen sind. Im Kamptal ist er, wie auch in andern Regionen Niederösterreichs, ein typischer Bewohner von Rotbuchenwäldern (Fagus sylvatica) (CABELA et al. 2001). Die Art konnte im Zuge der Erhebungen an zwei Standorten nachgewiesen werden. An beiden Stellen pflanzte er sich in den Bachläufen erfolgreich fort. Salamandra salamandra ist im gesamten Kamptal an geeigneten Standorten weit verbreitet. Abbildung 11: Verbreitung von Salamandra salamandra im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 6 - Höllgraben (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 20

21 4.2.2 Teichmolch (Triturus vulgaris) Rote Liste Österreich: near threatened ( Gefährdung droht ) Rote Liste Niederösterreich: gefährdet FFH-Richtlinie: - Obwohl der Teichmolch eine weit verbreitete Art ist, konnte er während der Erhebungen nur an einem gut besonnten und strukturreichen Tümpel auf der Fläche nordöstlich von O- berplank nachgewiesen werden. Triturus vulgaris benötigt zur Reproduktion vorzugsweise Gewässer höherer Reifegrade, welche aber im Untersuchungsgebiet bislang weitestgehend fehlen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er im Laufe der nächsten Jahre eine Reihe weiterer Habitate besiedeln wird. Abbildung 12: Verbreitung von Triturus vulgaris im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 10 - Oberplank NE Ort (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 21

22 4.2.3 Rotbauchunke (Bombina bombina) Rote Liste Österreich: vulnerable ( gefährdet ) Rote Liste Niederösterreich: stark gefährdet FFH-Richtlinie: Anhang II B. bombina zählt zu den anspruchsvollsten Amphibienarten der heimischen Herpetofauna. In Niederösterreich ist ihr Vorkommen weitestgehend auf die wärmebegünstigten Tieflagen des pannonischen Raumes beschränkt (vgl. CABELA et al. 2001). Wichtig für ihr Vorhandensein ist die Existenz großflächiger, gut besonnter und von ausgeprägter Vegetation charakterisierter Stillgewässer wie Überschwemmungsflächen, Verlandungszonen oder Flachwasserzonen von größeren Gewässern. Die Art ist daher aufgrund des Fehlens geeigneter Laichhabitate kein typischer Bewohner des Kamptales, kommt allerdings auf der Granit-Gneishochfläche westlich davon lokal vor. Wandernde Tiere können gelegentlich auch weitab ihres Gewässers angetroffen werden. Während der Kartierungen konnte ein Exemplar in einem Überschwemmungstümpel des Kampes am Umlaufberg (Standort 2) angetroffen werden, welches höchstwahrscheinlich von einem ca. 1 km entfernten Gewässer bei Etzmannsdorf abgewandert ist. Es ist allerdings nicht damit zu rechnen, dass sich diese Art in absehbarer Zeit an den neu angelegten Gewässern der Retentionsflächen ansiedeln wird. Abbildung 13: Verbreitung von Bombina bombina im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 2 Rauschermühle (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 22

23 4.2.4 Erdkröte (Bufo bufo) Rote Liste Österreich: near threatened ( Gefährdung droht ) Rote Liste Niederösterreich: gefährdet FFH-Richtlinie: - Die Erdkröte ist eine sehr anpassungsfähige Amphibienart, die nahezu alle Landschaften und Lebensräume Niederösterreichs besiedelt (CABELA et al. 2001). Zur Fortpflanzung dienen hauptsächlich größere und tiefere Gewässer, wie Teiche, Altarme und Uferbereiche von Seen. Bufo bufo konnte an fünf Gewässern nachgewiesen werden, in zwei davon mit erfolgreicher Reproduktion (s. Tabelle 4). Aufgrund ihrer hohen Laichplatztreue werden neu entstandene Gewässer erst nach längerer Zeit angenommen. Abbildung 14: Verbreitung von Bufo bufo im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 1 Umlauf (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 23

24 4.2.5 Wechselkröte (Bufo viridis) Rote Liste Österreich: vulnerable ( gefährdet ) Rote Liste Niederösterreich: stark gefährdet FFH-Richtlinie: Anhang IV Als Pionierart wärmebegünstigter und offener Lebensräume bewohnt die Wechselkröte in Niederösterreich überwiegend die vom pannonischen Klima geprägten Regionen Niederösterreichs (CABELA et al. 2001). Die Art pflanzt sich hauptsächlich in neu entstanden Kleingewässern an Rohbodenstandorten fort. Im Kamptal ist B. viridis nur sporadisch verbreitet, aktuelle Fundmeldungen liegen nur aus dem Siedlungsgebiet von Gars bzw. Rosenburg vor (Herpetofaunistische Datenbank Österreichs, NHM). Gegenwärtig konnte nur ein Fortpflanzungsgewässer festgestellt werden (s. Tabelle 4) in dem die Art im Jahr 2007 ablaichte. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Wechselkröten, die nach dem Hochwasser neu entstanden Gewässer zur Reproduktion nutzten, durch das fortschreitende Zuwachsen dieser Stellen von dort aber mittlerweile wieder verschwunden sind. Abbildung 15: Verbreitung von Bufo viridis im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 10 Oberplank NE Ort (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 24

25 4.2.6 Laubfrosch (Hyla arborea) Rote Liste Österreich: vulnerable ( gefährdet ) Rote Liste Niederösterreich: gefährdet FFH-Richtlinie: Anhang IV Ähnlich wie die Wechselkröte besiedelt der Laubfrosch vorzugsweise neu entstandene Gewässer, welche eine gute Besonnung aufweisen. Rufende Tiere konnten an insgesamt fünf Standorten protokolliert werden, in zwei davon wurde auch eine Reproduktion nachgewiesen (s. Tabelle 4). Während im Untersuchungsjahr 2007 aufgrund der kalten und trockenen Nächte im April und Mai nur vereinzelt rufende Männchen festgestellt werden konnten, waren 2008 vor allem an den Standorten neun und zehn große Fortpflanzungsgemeinschaften mit bis zu 70 rufenden Tieren anwesend. Außerhalb des Untersuchungsgebietes befinden sich individuenreiche Vorkommen auf der Granit-Gneis-Hochebene westlich des Kamptales (z. B. Teiche bei Etzmannsdorf). Ein Austausch bzw. Besiedelung der Gewässer der Retentionsbecken ist sehr wahrscheinlich. Abbildung 16: Verbreitung von Hyla arborea im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 10 - Oberplank NE Ort (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 25

26 4.2.7 Springfrosch (Rana dalmatina) Rote Liste Österreich: near threatened ( Gefährdung droht ) Rote Liste Niederösterreich: gefährdet FFH-Richtlinie: Anhang IV Der Springfrosch ist die mit Abstand häufigste Amphibienart im Untersuchungsgebiet. Ähnlich wie im restlichen Niederösterreich laicht er in einer Vielzahl unterschiedlicher Gewässertypen ab. Bei der Auswahl der Laichhabitate zeigt sich auch an den Standorten keine bestimmte Präferenz. Wandernde Tiere wurden gelegentlich auch weitab von Gewässern angeroffen. Abbildung 17: Verbreitung von Rana dalmatina im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 17 Stiefern S Ort (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 26

27 4.2.8 Grasfrosch (Rana temporaria) Rote Liste Österreich: near threatened ( Gefährdung droht ) Rote Liste Niederösterreich: gefährdet FFH-Richtlinie: Anhang V Der Grasfrosch kommt in Niederösterreich vorwiegend in den höher gelegenen Regionen vor (CABELA et al. 2001). Als kühl adaptierte Art liegen die Verbreitungsschwerpunkte dieser Amphibienart im Kamptal vorwiegend in den nördlich gelegenen Standorten. Rana temporaria ist daher deutlich seltener als der Springfrosch im Untersuchungsgebiet anzutreffen. Es gelang lediglich ein Nachweis einer erfolgreichen Reproduktion (s. Tabelle 4). Interessanterweise konnte 2007 auch ein wanderndes Individuum am Rand an einer Retentions- /Weingartenfläche bei Zöbing festgestellt werden. Abbildung 18: Verbreitung von Rana temporaria im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 1 Umlauf (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 27

28 4.2.9 Wasserfrosch (Pelophylax kl. esculentus) Rote Liste Österreich: near threatened ( Gefährdung droht ) Rote Liste Niederösterreich: gefährdet FFH-Richtlinie: Anhang V Große, tiefe und ausreichend gut besonnte Gewässer mit ausgeprägter sub- bzw. emerser Vegetation charakterisieren Habitate des Wasserfrosches. Die Art ist daher kein typischer Bewohner von neu entstanden Kleingewässer der Retentionsflächen. Alle vier Nachweise aus dem Untersuchungsgebiet betrafen jeweils wandernde subadulte Tiere. Mit einer dauerhaften Besiedelung ist zukünftig vor allem an den Tümpeln der Standorte zehn und elf zu rechnen, da diese Gewässer eine ausreichende Größe und Strukturierung aufweisen. Abbildung 19: Verbreitung von Pelophylax kl. esculentus im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 3 Rauschermühle E (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 28

29 Vorkommende Reptilienarten Insgesamt konnten 7 Reptilienarten nachgewiesen werden. Die am häufigsten (auf insgesamt 19 Standorten) nachgewiesene Art ist die Würfelnatter, gefolgt von der Smaragdeidechse (an 15 Standorten) und der Äskulapnatter (an 12 Standorten). Tabelle 6: Übersicht über die Vorkommen der einzelnen Reptilienarten pro Standort und ihre Gefährdung nach der Roten Liste Österreich (R...Reproduktionsnachweis, EN Endangered, VU vulnerable, NT near threatend Standort Blindschleiche (NT) Zauneidechse (NT) Smaragdeidechse (EN) Schlingnatter (VU) Ringelnatter (NT) Würfelnatter (EN) Äskulapnatter (NT) Artenanzahl pro Standort 1 Umlauf, Rauschermühle NW, Überschwemmungstümpel X X X X X X X 7 2 Umlauf, Rauschermühle NW: Nebengerinne vom Kamp X X X X 4 3 Rauschermühle E: 3 Überschwemmungstümpel und kl. Tümpel X X 2 4 Rosenburg NW Ort X 1 5 Rosenburg S Ort: Altarm X X X 3 6 Kamegg W Ort, Höllgraben: Bach 0 7 Kamegg NW Ort: Insel im Kamp X X X 3 8 Zitternberg SW Ort: Kamp und Mühlgang X X X 3 9 Buchberg E Ort: 3 Tümpel und Pfützen X 1 10 Oberplank NE Ort: Tümpel X X X 3 11 Oberplank NE Ort bzw. N Dötzbach: Tümpel X 1 12 Zöbing N Ortsrand: Kamp und ehem. Altarm X X X 3 13 Zöbing SE Ortsrand: Kamp X X X 3 14 Schönberg SW Ort: Altarm (Tümpel) vom Kamp X X 2 15 Schönberg S Ort: 2 Tümpel X X X X X 5 16 Schönberg NW Ort. Kamp X X X X X X X 7 17 Stiefern S Ort: Kamp X X X X 4 18 Stiefern N Ort: Kamp X X 2 19 Altenhof SW Ort: Flutungsmulden X X X 3 20 Plank SW Ort: 2 Überflutungsgerinne X X 2 21 Steinegg W Ort + GH Dunkler X X X X X 5 22 Steinegg E Ort X X X X 4 Summe Seite 29

30 Im Unterschied zu den Amphibien, konnten Reptilien mit einer Ausnahme (Kamegg W Ort Nr. 6) auf allen Untersuchungsflächen nachgewiesen werden. Zudem auch meist gleich mehrere Arten. Die höchste Diversität an Reptilienarten findet sich auf den Standorten Umlauf, Rauschermühle Nr. 1 und Schönberg NW Ort Nr. 16, wo alle im Untersuchungsgebiet festgestellt 7 Arten nachgewiesen wurden. Beide Standorte sind durch ein sehr hohes Angebot an Lebensraum- und Struturtypen charakterisiert. Tabelle 7: Anzahl der auf jedem Untersuchungsfläche gefunden Reptilienarten Steinegg E Ort Steinegg W Ort + GH Dunkler Plank SW Ort: Altenhof SW Ort: Stiefern N Ort: Stiefern S Ort: Schönberg NW Ort. Schönberg S Ort: Schönberg SW Ort: Zöbing SE Ortsrand: Zöbing N Ortsrand: Oberplank NE Ort bzw. N Dötzbach: Oberplank NE Ort: Buchberg E Ort: Zitternberg SW Ort: Kamegg NW Ort: Kamegg W Ort, Rosenburg S Ort: Rosenburg NW Rauschermühle E: Umlauf, Rauschermühle NW: Umlauf, Rauschermühle NW Seite 30

31 Blindschleiche (Anguis fragilis) Rote Liste Österreich: near threatened ( Gefährdung droht ) Rote Liste Niederösterreich: gefährdet FFH-Richtlinie: - Anguis fragilis zählt zu den weit verbreiteten Reptilienarten Niederösterreichs (Cabela et al. 2001). Auch im Kamptal kommt diese Art regelmäßig vor. Hier besiedelt sie, wie auch in anderen Regionen, vorwiegend Habitate mit einer ausreichend dichten Kraut- und Strauchschicht, wie Waldränder, Böschungen, Gärten sowie lichte Wälder. Retentionsflächen zählen im Allgemeinen nicht zum bevorzugten Lebensraum dieser Art. Die Blindschleiche konnte daher nur an wenigen Standorten bzw. deren Umgebung nachgewiesen werden (s. Tabelle 5). Da etliche Retentionsflächen zunehmend verbuschen bzw. zuwachsen ist mit der Besiedlung von weiteren Flächen in absehbarer Zeit zu rechnen. Abbildung 20: Verbreitung von Anguis fragilis im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 16 Schönberg NW Ort (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 31

32 Zauneidechse (Lacerta agilis) Rote Liste Österreich: near threatened ( Gefährdung droht ) Rote Liste Niederösterreich: gefährdet FFH-Richtlinie: Anhang IV Während die Zauneidechse in Niederösterreich allgemein weit verbreitet und ökologisch sehr flexibel ist (CABELA et al. 2001), kommt sie im Kamptal nur sporadisch vor. Schwerpunkte ihrer Verbreitung liegen im Untersuchungsgebiet vorwiegend in den nördlich gelegenen Standorten (s. Tabelle 5). Grund für das Fehlen in weiten Bereichen ist die Konkurrenz mit der Smaragdeidechse. Von dieser wird Lacerta agilis oftmals in suboptimale Habitate verdrängt. An den nachgewiesenen Standorten bewohnt diese Art vorwiegend stark bewachsene Bereiche mit einzeln eingestreuten offenen Flächen und dem Vorhandensein von Sonnplätzen in Form von Totholzansammlungen. Abbildung 21: Verbreitung von Lacerta agilis im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 21 Steinegg W Ort (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 32

33 Smaragdeidechse (Lacerta viridis) Rote Liste Österreich: endangered ( stark gefährdet ) Rote Liste Niederösterreich: stark gefährdet FFH-Richtlinie: Anhang IV Das mittlere und untere Kamptal stellt einen der Verbreitungsschwerpunkte von Lacerta viridis in Niederösterreich dar (CABELA et al. 2001). Die Vorkommen haben Anschluss an die Bestände der Wachau sowie des südwestlichen Weinviertels, wo die Art erst in den letzten Jahren nachgewiesen werden konnte (pers. Mittlg. H. M. BERG). Das Untersuchungsgebiet ist von Lacerta viridis praktisch flächendeckend besiedelt (s. Tabelle 5); sie bewohnt eine Vielzahl halboffener Lebensräume wie Flussuferböschungen, Retentionsflächen, Weingärten oder Waldränder. Diese Art hat von der Entstehung großflächiger Retentionsflächen stark profitiert und konnte gebietsweise starke Populationen aufbauen. Im Vergleich zur Situation vor dem Hochwasserereignis wurden etliche neue Lebensräume sehr rasch besiedelt (eigene Beobachtungen). Während der Sommermonate werden auch stark zugewachsene Bereiche der Untersuchungsflächen aufgesucht Abbildung 22: Verbreitung von Lacerta viridis im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 13 Zöbing S Ort (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 33

34 Schlingnatter (Coronella austriaca) Rote Liste Österreich: vulnerable ( gefährdet ) Rote Liste Niederösterreich: gefährdet FFH-Richtlinie: Anhang IV Strukturreiche Lebensräume wie Waldränder, Weingärten, Böschungen und (Halb-) Trockenrasen zählen zu den bevorzugten Lebensräumen dieser in ganz Niederösterreich weit verbreiteten Art (CABELA et al. 2001). Im Kamptal ist Coronella austriaca weit verbreitet (Beob. der Autoren). Vorkommensschwerpunkte stellen die Weinbaulandschaften im Unterlauf des Flusses dar. Im Zuge der Erhebungen wurde die Schlingnatter allerdings nur an zwei Standorten nachgewiesen. Beide Male hielten sich Tiere im Bereich von unverfugten Legsteinmauern auf (s. Tabelle 5). Aufgrund ihrer versteckten Lebensweise ist davon auszugehen, dass diese Art an den Untersuchungsstandorten weiter verbreitet ist als es die aktuellen Fundpunkte wiedergeben. Abbildung 23: Verbreitung von Coronella austriaca im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 16 Schönberg NW Ort (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 34

35 Ringelnatter (Natrix natrix) Rote Liste Österreich: near threatened ( Gefährdung droht ) Rote Liste Niederösterreich: gefährdet FFH-Richtlinie: - Die Ringelnatter ist die am weitesten und kontinuierlichsten verbreitete Schlangenart in Niederösterreich (CABELA et al. 2001). Bewohnt werden vorzugsweise die Uferbereiche stehender oder fließender Gewässer mit einem hohen Angebot ihrer Beutetiere (Amphibien, Fische). Im Kamptal zeigte sich während der Untersuchungen, dass Natrix natrix überwiegend an den nördlich gelegenen Standorten nachgewiesen werden konnte. Im Unterlauf ist die Art nur sporadisch verbreitet. Hauptgründe dafür sind die starke Konkurrenz mit der Würfelnatter sowie das Fehlen einer ausreichenden Nahrungsgrundlage (Amphibien). Im Frühsommer fallen regelmäßig Weibchen, welche zu ihren Eiablageplätzen wandern, dem Straßenverkehr zum Opfer. Abbildung 24: Verbreitung von Natrix natrix im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 5 Rosenburg S Ort (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 35

36 Würfelnatter (Natrix tessellata) Rote Liste Österreich: endangered ( stark gefährdet ) Rote Liste Niederösterreich: stark gefährdet FFH-Richtlinie: Anhang IV Obwohl die Würfelnatter nur an 19 von 22 Untersuchungsstandorten nachgewiesen werden konnte, ist davon auszugehen, dass sie alle Abschnitte besiedelt. Diese Art besitzt im Kamptal ihr bedeutendstes Vorkommen in Niederösterreich (H. HILL unpubl.). Der gesamte Flussabschnitt von Steinegg bis Zöbing wird in teils individuenreichen Populationen bewohnt. Während die Würfelnatter im Mittellauf des Flusses (Rosenburg bis Zöbing) deutlich vor der Ringelnatter dominiert, ist sie oberhalb (z. B. Steinegg) aufgrund der klimatisch ungünstigeren Situation deutlich seltener vertreten. Die Lebensraumansprüche decken sich weitestgehend mit denen aus anderen Regionen in Niederösterreich (s. DUDA et al. 2007). Nach dem Hochwasserereignis des Jahres 2002 entstanden am Kamp eine Unzahl an gut besonnten Uferbereichen sowie Flachwasserzonen. Diese werden während der Sommermonate von N. tessellata zum Sonnen bzw. zum Jagen von Jungfischen genutzt.. Insgesamt betrachtet kommt der Flusslandschaft des Kampes eine hohe Bedeutung zum Schutz und Erhalt dieser in Niederösterreich und Österreich als "stark gefährdet" (CABELA et al. 1997, GOLLMANN 2007) eingestuften Reptilienart zu. Abbildung 25: Verbreitung von Natrix tessellata im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 3 Rauschermühle E (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 36

37 Äskulapnatter (Zamenis longissimus) Rote Liste Österreich: near threatened ( Gefährdung droht ) Rote Liste Niederösterreich: gefährdet FFH-Richtlinie: Anhang IV Niederösterreich liegt am Rand des geschlossenen Verbreitungsgebietes dieser Art (CABELA et al. 2001). Bewohnt werden in diesem Bundsland klimatisch begünstigte Tallagen mit einem ausgeglichenen Klima und hoher Luftfeuchtigkeit. Das Kamptal stellt einen Besiedlungsschwerpunkt in Niederösterreich dar. Als hinsichtlich ihrer Habitatwahl sehr flexibel einzustufende Art werden im Untersuchungsgebiet praktisch alle Standorte besiedelt (s. Tabelle 5). Dort halten sich Äskulapnattern vorwiegend im Bereich der Flussuferböschungen sowie an Reisig-, Totholz- und Steinhaufen auf. Abbildung 26: Verbreitung von Zamenis longissimus im Untersuchungsgebiet; Habitatbild Standort 12 Zöbing N Ortsrand (Kartengrundlage: OpenStreetMap.org) Seite 37

38 4.3 Potentiell vorkommende Arten im Untersuchungsgebiet Kammmolch (Triturus cristatus) Rote Liste Österreich: endangered ( stark gefährdet ) Rote Liste Niederösterreich: stark gefährdet FFH-Richtlinie: Anhang II, IV Das Kamptal liegt überwiegend im Verbreitungsareal von Triturus cristatus. Diese Art ist im Waldviertel lokal verbreitet und kommt sporadisch auch westlich bzw. nördlich des Kamptales vor (CABELA et al. 2001). Aus dem Untersuchungsgebiet liegen keine aktuellen Nachweise vor (HFDÖ - Herpetofaunistische Datenbank Österreichs, Naturhistorisches Museum Wien). Aufgrund der für Kammmolche suboptimalen Eignung der Gewässer ist mit einem gegenwärtigen Vorkommen daher nicht zu rechnen Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) Rote Liste Österreich: endangered ( stark gefährdet ) Rote Liste Niederösterreich: stark gefährdet FFH-Richtlinie: Anhang IV Pelobates fuscus ist in Niederösterreich zerstreut verbreitet, neben den Vorkommensschwerpunkten in den March- und Donauauen kommt die Art u. a. auch im Waldviertel vor. Aus dem gesamten Kamptal existiert lediglich ein rezenter und glaubwürdiger Fundort (Stiefern: Tümpel in der Flur Geißeln, fide M. CHRIST, ca. 1985). Dieses Gewässer wurde kurz danach vollständig zerstört. Gegenwärtig fehlen im Kamptal geeignete Laichgewässer dieser anspruchsvollen Art. Auch eine mögliche Wiederbesiedlung kann ausgeschlossen werden, zumal nächstgelegene Vorkommen in beträchtlicher Entfernung liegen. Seite 38

39 4.4 Beurteilung der Situation der Amphibien und Reptilien im Untersuchungsraum Amphibien Aufgrund der topografischen Lage des Kamptales war das ursprüngliche Angebot an Laichhabitaten eingeschränkt. Durch Regulierungsmaßnahmen wurden eine Vielzahl dieser zerstört, sodass vor dem Hochwasserereignis nur wenige geeignete Gewässer für Amphibien zur Reproduktion zur Verfügung standen. An zahlreichen Standorten konnten Amphibien nachgewiesen werden. Die einzelnen Laichgemeinschaften sind durchwegs von geringer Größe, ein Fortpflanzungsnachweis konnte nicht in allen Fällen erbracht werden. Ursachen dafür sind einerseits die suboptimale Gewässerausstattung und anderseits die räumliche Distanz zu großen Populationen. Diese befinden sich hauptsächlich auf der Granit-Gneis-Hochebene westlich des Kamptales, von wo die Besiedlung des Kamptals aus anzunehmen ist. Während Pionierarten, wie Laubfrosch, Springfrosch und Grasfrosch, an etlichen Standorten nachgewiesen werden konnten, fehlten im Untersuchungsjahr Arten, die Gewässer nutzen, welche einen höheren Sukzessionsgrad aufweisen. Aus diesem Grund konnten z. B. Teichmolch, Kammmolch, Knoblauchkröte, Wasserfrösche und Rotbauchunke nicht festgestellt werden. Von der Rotbauchunke wurde nur ein einziges wanderndes Individuum angetroffen. Bei Verbesserung der Laichplatzsituation (s. o.) und Durchführung von Managementmaßnahmen ist in den nächsten Jahren mit einer Besiedelung auch durch die bisher nicht festgestellten Amphibienarten zu rechnen, zumal das Einwanderungspotential vorhanden ist Reptilien Das klimatisch begünstigte Kamptal stellt für Reptilien einen überregional bedeutenden Lebensraum dar. Im Untersuchungsgebiet weit verbreitet sind drei Arten: Smaragdeidechse, Äskulapnatter und Würfelnatter. Seltener und diskontinuierlicher wurden Zauneidechse und Ringelnatter registriert. Von der Blindschleiche liegen nur wenige (vier), von der Schlingnatter nur zwei Nachweise an den Standorten vor. Beide Arten sind keine typischen Bewohner von Überschwemmungs- bzw. Ruderalflächen, kommen ansonsten aber im gesamten Kamptal häufig vor (Beob. der Autoren). Die Würfelnatter weist im Untersuchungsgebiet ihre bedeutendsten niederösterreichischen Bestände auf (J. HILL unpubl.). Der gesamte Flusslauf von Steinegg bis Zöbing wird in teils hohen Populationsdichten besiedelt. Vor allem nach dem Hochwasserereignis des Jahres 2002 entstanden am Kamp ein Vielzahl an Kleinstrukturen wie Flachwasserzonen, Schwemmgutansammlungen, strömungsberuhigte Stellen oder offene Sonnplätze, welche das Vorkommen der Würfelnatter entscheidend gefördert haben. Seite 39

40 5 Gefährdungsursachen An den einzelnen Standorten konnte im Zuge der Erhebungen eine Reihe von Gefährdungsursachen protokolliert werden. Diese werden nachfolgend aufgelistet und in einer tabellarischen Übersicht jeweils pro Untersuchungsfläche dargestellt (s. Tabelle 2). a) Neophyten: Neophyten (besonders Solidago canadensis und Robinia pseudoacacia) beschatten weite Bereiche der offenen Schotterflächen und vermindern das Angebot an Sonnplätzen für Reptilien. b) Verbuschung: Durch das Zuwachsen von lückig bewachsenen Flächen gehen Sonnplätze für Reptilien verloren. c) Verfüllung von Gewässern: Lokal wurden Gewässer illegal zugeschüttet, um ein Aufkommen von Gelsen zu verhindern. d) Verkehr: Das hohe Verkehrsaufkommen entlang der Kamptalstrasse führt gebietsweise zu Verlusten bei wandernden Amphibien und Reptilien. Besonders betroffen sind davon die drei Schlangenarten Ringel-, Würfel- und Äskulapnatter, welche bei der Wanderung von bzw. zu ihren Winterquartieren sowie zu ihren Eiablageplätzen Opfer des Strassenverkehrs werden (s. a. die entsprechenden Artkapitel). e) Prädationsdruck durch Wildschweine: Obwohl es im Untersuchungsgebiet bislang keinen direkten Hinweis auf Prädation durch Wildschweine gibt, ist davon auszugehen, dass diese Art aufgrund ihrer gegenwärtigen massiven Ausbreitung zu einem immer größer werdenden Problem für die lokale Herpetofauna wird, wie es VÖLKL et al. (2004) bereits für die Kreuzotter (Vipera berus) nachgewiesen haben. f) Stockenten (und eingekreuzte Hausformen): Die von jagdlicher Seite stark geförderten Enten sind nachgewiesene Prädatoren von Amphibien und Reptilien (z. B. GRUSCHWITZ & GÜNTHER 1996). Hohe Dichten wirken sich daher negativ auf die Bestände der einzelnen Arten aus. g) Einsatz von Spritz- und Düngemittel: Durch die Verwendung von Agrochemikalien kommt es zum massiven Rückgang der Nahrungsgrundlage (Insekten) von Amphibien und Reptilien sowie der direkten Schädigung durch Infertilität (KYEK 2001). An vielen Standorten grenzen landwirtschaftliche Flächen an. Es ist davon auszugehen, dass es zu einem hohen Eintrag von Agrochemikalien auf diese Flächen kommt. Seite 40

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