Podiumsdiskussion Mai Zusammenfassung wesentlicher Inhalte -
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- Linus Böhmer
- vor 7 Jahren
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1 Podiumsdiskussion Mai Zusammenfassung wesentlicher Inhalte - Thema: Chancen von Magisterabsolventen, insbesondere mit dem Fach BWL Teilnehmer: Herr Weinhold (Arbeitsamt, Hochschulteam Chemnitz), Prof. Woll (TU Chemnitz, Professur Wirtschaftspädagogik), Frau Häuser (TU Chemnitz, Fachstudienberaterin Magisterstudium 2. Hauptfach BWL) Dr. Löhr (Commerzbank AG, Personalzentrum Ost), Herr Linde (T5-Interface), Frau Germann (Absolventin, Anglistik/BWL, M.A.), Herr Glanz (Absolvent, Anglistik/Pädagogik/Psychologie, M.A.) Magister als Abschluss Häufig werden Absolventen mit der Meinung konfrontiert, der Magistertitel sei kein gleichwertiger Abschluss. Der akademischer Grad Magistra Artium / Magister Artium (M.A.) geht zurück auf die im gesamten Mittelalter tradierte Auffassung von den Disziplinen der Wissenschaft als die sieben freien Künste. Der Magisterabschluss ist demnach ein Meister der Künste. Es ist der gebräulichste Abschluss von geisteswissenschaftlichen Studiengängen in der Bundesrepublik Deutschland. Mit einer Kombination von zwei Hauptfächern bzw. einem Hauptfach mit zwei Nebenfächern ist es einerseits eine sehr individuelle und freie Form eines Studiums und andererseits wird in diesen Fächern grundlegendes Fachwissen erworben und die Fähigkeit des selbständigen wissenschaftlichen Arbeitens nachgewiesen. Zwischenfazit: Es handelt sich um einen gleichwertigen akademischen Abschluss eines Hochschulstudiums. Gleichzeitig bestehen in der Wirtschaftspraxis noch immer mehr oder weniger explizit Vorbehalte gegen den Magisterabschluss. Diese basieren primär auf 1 Die Podiumsdiskussion fand im Rahmen des von AIESEC Chemnitz organisierten Firmenkontaktgespräches chemnitz contact 2002 statt.
2 2 Unkenntnis in Bezug auf Studiengänge und Studieninhalte. Somit widersprechen häufig die Praxiserfahrungen der grundsätzlichen Gleichwertigkeit des Hochschulabschlusses. Fazit: Vor dem Hintergrund eines mit dem Diplom oder Staatsexamen vergleichbaren Abschlusses auf der einen Seite und Vorbehalten ( mentale Mauern ) auf der anderen Seite sollten Magisterstudenten sich bereits in einer frühen Phase des Studiums mit ihren beruflichen Zielen auseinandersetzen sowie Werbung in eigener Sache betreiben. Gleichzeitig ist für eine Erhöhung der Transparenz zum Magisterstudium und -abschluss noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten. Praktikum Derzeit ist ein Praktikum kein obligatorischer Bestandteil des Studiums. Aus Studentensicht empfiehlt sich ein (demnach freiwilliges) Praktikum, um sich frühzeitig beruflich zu orientierten, das Studium auf das entsprechende Berufsziel auszurichten und Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern zu knüpfen. Für Unternehmen bietet sich mit der Schaffung von Praktikumsplätzen und Öffnung gegenüber Magisterabsolventen die Möglichkeit ein Kontaktnetzwerk zu Absolventen aufzubauen, welches bei Personalbeschaffung und Personalauswahl zur Besetzung vakanter Stellen von Nutzen sein kann. Abgrenzung zum Diplomstudiengang Ausgehend von dem jeweiligen Studienaufbau (vgl. Studienordnungen) ergeben sich folgende Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Hinblick auf relevante Veranstaltungen: Gemeinsamkeiten - Mathematik I und II - Rechnungswesen I und II - Einführung und Praktikum Wirtschaftsinformatik - Rechtwissenschaften: BGB, HGB, ÖR - Einführung in die BWL bzw. VWL - BWL I und II (Vertiefungsrichtung BWL) bzw. VWL I und II (Vertiefungsrichtung VWL) (für Diplom-BWL alle vier Veranstaltungen) - ABWL (6 Veranstaltungen) (für Magister der Vertiefungsrichtung BWL) - AVWL (4 Veranstaltungen) (für Magister der Vertiefungsrichtung VWL) - eine Spezielle BWL (mit Seminar und Fallstudie).
3 3 Unterschiede (nur Diplom-Studiengang) - Statistik, Statistik-Methoden, ABWL (OR, Modellierung, Empirik) (10 SWS) - Planspiel oder OE-Lab. (2 SWS) - zweite Spezielle BWL (11 SWS) - Sprache (6 Semester) (12 SWS) - Praktikum (mind. 16 Wochen) - Schwerpunkt Zweite Fremdsprache, Wirtschaftsinformatik, Ingenieurwissenschaften/Technik, Soziologie, Psychologie, Wirtschaftsrecht, Spezielle Volkswirtschaftslehre (12 SWS) Semesterwochenstunden in Grund- und Hauptstudium Magisterstudium 2. Hauptfach BWL Diplomstudium BWL Grundstudium Hauptstudium insgesamt 35 SWS SWS SWS 76 SWS 68 SWS 144 SWS Fazit Die Konkurrenz mit Diplom-Absolventen des Studienfaches Betriebswirtschaftslehre auf dem Arbeitsmarkt erfordert eine entsprechende Positionierung. Praktika, Auslandserfahrungen und Sprachenkenntnisse stellen Hauptanforderungen seitens der Unternehmen dar. Magister-Absolventen weisen eine generalistische Qualifikation im Sinne einer interdisziplinären Ausbildung (geisteswissenschaftliche Ausbildung mit Wirtschaftsbezug) auf, welche als Stärke zu betonen ist. Der Nachweis von Fachkompetenz ist für 60 Prozent der Unternehmen das wichtigste Kriterium bei der Einstellungsentscheidung (vgl. Jüde 1999, S. 23). Im Hinblick auf Schlüsselqualifikationen (sogenannte. Soft skills) wie Teamfähigkeit, Flexibilität, Selbständigkeit, Lernbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit und Durchsetzungsvermögen sehen 25 Prozent der befragten Unternehmen spezifische Vorteile der Geisteswissenschaftler gegenüber Wirtschaftswissenschaftlern (vgl. Jüde 1999, S. 26). Als wichtigste Zusatzqualifikation sind praktische Berufserfahrungen anzusehen. Einer Studie des Staufenbiel Instituts zufolge halten 51 Prozent der befragten Unternehmen Praktika, 40 Prozent Berufserfahrungen und 38 Prozent eine Berufsausbildung für sehr wichtig.
4 4 Arbeitsmarkt Circa ¼ der Absolventen geisteswissenschaftlichen Fächer arbeiten in der Wirtschaft (vgl. Jüde 1999, S. 66), wobei von einem steigenden Anteil auszugehen ist. Gerade des Kombinationsprofil des Chemnitzer Modell mit dem 2. Hauptfach Betriebswirtschaftslehre stützt diese Aussicht bzw. eröffnet entsprechende Chancen. Einsatzfelder im Unternehmen, in denen Absolventen der Geistes- und Sozialwissenschaftler eine Beschäftigung finden sind vor allem:?? Personalwesen (69 %)?? Betriebliche Weiterbildung (63 %)?? PR- und Öffentlichkeitsarbeit (51 %)?? Datenverarbeitung und Informationstechnik (27 %)?? Marketing (16 %)?? Verkauf (15 %) (jeweils Prozentzahl der Unternehmen, die in den Bereichen Geistes- und Sozialwissenschaftler beschäftigen; Quelle: Jüde 1999, S. 67) Abschließende Empfehlungen Empfehlung 1 Sammeln praktischer Erfahrungen (vor und) während des Studiums, z.b. durch das Absolvieren eines Praktikums. Unter finden Sie eine Praktikantenbörse. Außerdem gibt es sowohl an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, als auch an der Philosophischen Fakultät ein Praktikumsamt, wobei vor allem das letztere für Sie zuständig ist. Unter Umständen finden Sie dort Unterstützung bei der Suche nach einer Praktikumsstelle. Empfehlung 2 Frühzeitige berufliche Orientierung und konsequente Ausrichtung des Studiums (Fächerwahl, Praktika, Zusatzqualifikationen) auf dieses Berufsziel. Hierbei können Messen und ähnliche Kontaktchancen zu Unternehmen
5 5 Empfehlung 3 Analyse von Stellenanzeigen, um die Anforderungen an Bewerber zu erkennen und eine dementsprechend aktive Studiengestaltung (Fächerwahl, Praktika, Zusatzqualifikationen) vornehmen. Magisterstudenten müssen ein hohes Maß an Selbstengagement zeigen. Empfehlung 4 Um der Perspektivlosigkeit nach unmittelbarer Beendigung des Studiums entgegen zu wirken, sollte neben der frühzeitigen Orientierung hinsichtlich des Berufsziels auch frühzeitig (d.h. ca. 1 Jahr vor der letzten Abschlussprüfung) mit der Suche nach potentiellen Arbeitgebern begonnen werden und Kontakt zu Unternehmen aufgenommen werden. Empfehlung 5 Die Teilname an einem Bewerbungstraining bietet Unterstützung bei der Formulierung von Bewerbungsunterlagen und simuliert Vorstellungsgespräche. z.b. Hochschulteam des Arbeitsamtes Chemnitz Service Center Reichenhainer Straße 70 / D 22, Chemnitz Literaturhinweise Jüde, Peter (1999): Berufsplanung für Geistes- und Sozialwissenschaftler. Oder die Kunst eine Karriere zu planen. Köln: Staufenbiel Institut für Studien- und Berufsplanung GmbH.
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