BEATRICE PRIMUS. Kasus und Struktur. Universität zu Köln
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- Karlheinz Thomas
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1 1 In: Willems, Klaas / Coene, Anne / Van Pottelberghe, Jeroen (Hgg.) Valenztheorie: Neuere Perspektiven. Sonderheft Studia Germanica Gardensia, BEATRICE PRIMUS Abstract Kasus und Struktur Universität zu Köln The present article focusses on the relationship between two dimensions of valency: Case and structural relations. On the basis of grammatical and neurolinguistic evidence from German, the article challenges the assumption that structural Case assignment (or checking ) is universal in the sense of Chomsky (1981) and subsequent work. Whereas grammatical evidence pertains only to a subset of the verbal lexicon, the neurolinguistic evidence is more general and suggests that German does not have any structural Cases. Furthermore, it is shown that structural and lexical Cases obey the same cross-linguistic constraints and that this distinction is an epiphenomenon of Case markedness asymmetries. In order to capture this insight, an alternative approach to Case is proposed within the framework of Optimality Theory which takes Case markedness asymmetries as the basis for several Case markedness constraints which are ranked on an invariant universal hierarchy. Language variation (e. g. English vs. German) is shown to arise by ranking markedness constraints and functional constraints differently in different types of languages. This is in conformity with the major assumption of Optimality Theory that language variation arises solely by different rankings of violable universal constraints. 1. Einleitung In der modernen Valenzforschung hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass der Valenzbegriff mehrere Dimensionen hat (vgl. Helbig 1992; Jacobs 1994, 2003; Àgel 2000). Auf der semantischen Ebene gibt es mindestens zwei Parameter: Argumentzahl und semantische Rollen ( Theta-Rollen ), die ein Prädikat wählt. Auf der syntaktischen Ebene sind insbesondere Zahl und Form (z. B. Kasus) der syntaktischen Argumente ( Ergänzungen ) zu berücksichtigen. Die neuere Syntaxforschung beachtet dabei auch die syntaktische Strukturposition der Argumente, die von ihrem Valenzstatus abhängt. Neben semantischen und syntaktischen Aspekten berücksichtigen einige Forscher (z. B. Heringer 1984) auch eine diskurspragmatische Dimension. Die multidimensionale Valenzkonzeption lässt eine prinzipielle Unabhängigkeit der verschiedenen Parameter erwarten, schließt jedoch nicht aus, dass eine Valenzdimension von einer anderen ableitbar ist (vgl. Jacobs (1994, 2003) für verschiedene unilaterale Implikationen zwischen Valenzdimensionen). Der folgende Beitrag thematisiert die Ableitungsbeziehung zwischen dem Kasus eines Verbarguments und seiner syntaktischen Strukturposition. Während in der traditionellen und dependenzgrammatischen Valenzforschung diese Frage vernachlässigt wurde, geriet sie ins Zentrum des Interesses der generativen Grammatik. Hier herrscht weitgehend Konsens darüber, dass bestimmte Kasus von einer spezifischen strukturellen Position universell ableitbar sind. Diese Kasus werden folgerichtig als strukturell klassifiziert. Ihnen stehen die lexikalischen Kasus gegenüber. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, anhand grammatischer und neurophysiologischer Evidenz aus dem Deutschen zu zeigen, dass die Annahme struktureller Kasus und unverletz-
2 2 barer struktureller Kasuszuweisungsprinzipien keine universelle Gültigkeit hat. Desweiteren soll demonstriert werden, dass lexikalische und strukturelle Kasus weitgehend denselben Beschränkungen unterliegen und dass diese Unterscheidung eine Folgeerscheinung der Markiertheitsasymmetrie zwischen Kasus ist. Der Nachweis wird im Rahmen der Optimalitätstheorie (OT) geführt, weil dieses Modell eine theoretische Präzisierung der traditionellen Markiertheitstheorie bietet und zwei zentrale Annahmen vertritt, die eine sprachenübergreifend konsistente, einfache und oberflächenorientierte Behandlung von Kasus erlauben: Universelle Beschränkungen sind verletzbar und relativ zueinander geordnet. Genau genommen können Beschränkungen nur dann verletzt werden, wenn sie von einer höheren konkurrierenden Beschränkung dominiert werden. Die Vorgehensweise im vorliegenden Beitrag ist folgende. Im zweiten Abschnitt werde ich die Unterscheidung zwischen strukturellen und lexikalischen Kasus und die wichtigsten kasustheoretischen Annahmen von Chomsky und anderen Vertretern seines Modells einführen. Die zentrale empirische Evidenz für diese Annahmen wird im dritten Abschnitt besprochen. Der vierte Abschnitt stellt in Frage, dass das Deutsche über strukturelle Kasus verfügt. Der fünfte Abschnitt stellt eine alternative optimalitätstheoretische Lösung kasustheoretischer Probleme vor. Der sechste Abschnitt fasst die Ergebnisse zusammen. 2. Strukturelle vs. lexikalische Kasus in der generativen Grammatik Mit seiner einflussreichen Monographie Lectures on Government and Binding (1981) hat Chomsky die Unterscheidung zwischen lexikalischen und strukturellen Kasus im Rahmen der generativen Grammatik etabliert. Den Kern seiner Kasustheorie (1981: 170f.) bilden die universellen Kasuszuweisungsprinzipien in (1): (1) (i) NP is nominative if governed by AGR (ii) NP is objective if governed by V with the subcategorization feature: -NP (i.e., transitive) (iii) NP is oblique if governed by P (iv) NP is genitive in [ NP - X ] (v) NP is inherently Case-marked as determined by properties of its [-N] governor Zu den [-N]-Kategorien gehören Verben und Adpositionen. Die Kasus, die durch (i)-(iv) zugewiesen werden, klassifiziert Chomsky als strukturell (Abk. S-Kasus) und den Kasus in (v) als inhärent bzw. lexikalisch (Abk. L-Kasus). Die Leistung der Kasuszuweisungsprinzipien hängt in entscheidendem Maße vom strukturellen Rektionsbegriff ab. Ich werde zur Illustration eine übliche Variante heranziehen (Chomsky 1981: 164; Aoun / Sportiche 1983: 228): (2) Ein Knoten α regiert einen Knoten β genau dann, wenn (i) α eine Kopfkategorie ist (X ), (ii) α und β einander nicht dominieren und von denselben maximalen Projektionen dominiert werden (für jede maximale Projektion gilt, sie dominiert α genau dann, wenn sie β dominiert). Auf der Grundlage dieses Rektionsbegriffs weist ein Kopfelement Kasus innerhalb seiner Phrase ( maximalen Projektion ) zu und kann weder in eine höher eingebettete noch in eine tiefer eingebettete maximale Projektion hineinregieren. Vgl. (3):
3 3 (3) [ AgrP... Agr 0... [ VP... V 0... ]] Allgemein: [ FP... F 0... [ VP... V 0... ]] Ein Verbargument kann nur innerhalb von AgrP ( Agreement Phrase ) den S-Nominativ erhalten, während ein Verbargument in der VP ( Verbalphrase ) und nur in ihr den S-Akkusativ erhält, sofern der verbale Kopf im Lexikon als transitiv subkategorisiert ist. Das allgemeine Strukturschema trägt der Tatsache Rechnung, dass Agr 0 ein funktionale Kategorie (allgemein F 0 ) mit der maximalen Projektion AgrP (allgemein FP) ist. Vieles hat sich im Rahmen der generativen Grammatik seit Chomskys Arbeit (1981) geändert. Man arbeitet heutzutage mit mehr funktionalen Köpfen als früher. Im Zuge dieser Entwicklung hat die DP ( Determiner Phrase ) die NP ( Noun Phrase ) als maximale nominale Projektion abgelöst. Die verbalmorphologischen funktionalen Köpfe wurden immer weiter ausdifferenziert. Pollock (1989) folgend hat man den Knoten Infl 0 (inflection) in Agr 0 (agreement) und T 0 (tense) gespalten. Mit der Einführung von AgrS und AgrO (vgl. Chomsky 1991) hat man auch den Akkusativ an einen spezifischen funktionalen Kopf gebunden. Schließlich haben einige Linguisten (z. B. Dürscheid 1999) für den Dativ AgrO in AgrDO und AgrIO ausdifferenziert. Wichtig ist festzuhalten, dass der nominativzuweisende funktionale Kopf den akkusativ- oder dativzuweisenden Kopf unilateral c-kommandiert. 1 Trotz der zahlreichen theoretischen Entwicklungen haben sich die Annahmen über strukturelle Kasuszuweisung in (4) - die schon in den Kasuszuweisungsprinzipien (1) von 1981 angelegt sind -, im Rahmen der generativen Grammatik als konsensfähig etabliert: (4) (i) Strukturelle Ableitbarkeit: Jeder S-Kasus ist von einer bestimmten strukturellen Position eindeutig ableitbar. (ii) Universalität: Die strukturellen Kasuszuweisungsprinzipien sind Teil der Universalgrammatik und somit angeboren. (iii) Strukturelle Nominativsuperiorität: Die strukturelle Position des S-Nominativs c-kommandiert unilateral die strukturelle Position der anderen Kasus. (iv) Funktionale Regenten: Für strukturelle Kasuszuweisung, insbesondere die des S-Nominativs, sind verbalmorphologische funktionale Köpfe verantwortlich. (v) Kasusdependenz: Die Zuweisung des S-Akkusativs (S-Objektivs) setzt die Zuweisung des S-Nominativs voraus (vgl. u. a. Yip et al. 1987; Haider 1983, 1993, 2000). Die Zuweisung des S-Dativs setzt die Zuweisung des S- Akkusativs voraus (vgl. u. a. Wegener 1991). Kasusdependenz bedeutet, dass die strukturelle Dativzuweisung von der strukturellen Akkusativzuweisung abhängt, die ihrerseits strukturelle Nominativzuweisung voraussetzt. Der letzte Fall ergibt sich aus Chomskys Kasuszuweisungprinzipien und dem Erweiterten Projektionsprinzip (EPP). Das EPP verlangt, dass jeder Satz über eine sichtbare oder unsichtbare DP in Subjektposition verfügen muss; die Kasuszuweisungprinzipien garantieren, dass diese DP in Sätzen mit flektierten Prädikaten im Nominativ steht. Daraus ergibt sich ein strukturelles Nominativgebot in Sätzen mit flektiertem Prädikat. Der S-Akkusativ hingegen wird nur dann vergeben, wenn das Prädikat transitiv ist. 1 Ein Knoten α c-kommandiert einen Knoten β genau dann, wenn α und β einander nicht dominieren, und jeder Knoten, der α dominiert, auch β dominiert. Da nach dieser Definition Schwesterkonstituenten einander c-kommandieren, garantiert nur ein unilaterales c-kommando die strukturelle Nominativsuperiorität.
4 Man kann die Ableitung der S-Kasus in einem seriellen Modell wie folgt auffassen: die betreffende DP erhält aufgrund ihrer Theta-Rolle zuerst ihre strukturelle Position und dann ihren Kasus, und diese Ableitung führt zu einem eindeutigen Ergebnis für S-Kasus: 4
5 5 (5) Lexikon: Theta-Rolle Syntax: Strukturposition (ggf. durch Bewegung geändert) S-Kasus In minimalistischen Arbeiten wird ein Kasus einer DP nicht mehr zugewiesen, sondern an einer bereits kasusmarkierten DP überprüft (vgl. Chomsky 1995, 1998). In diesem Fall ist die Überprüfung an eine bestimmte strukturelle Position gekoppelt. Wie das Modell in der Praxis funktioniert, kann man an einem Beispiel demonstrieren; Dabei werden die allgemein akzeptierten einfachsten Hypothesen über die syntaktische Projektion lexikalischer Argumentstrukturen angenommen. Ein Agens wird in die höchste strukturelle Argumentposition, die Subjektposition, projiziert. Diese ist SpecIP in älteren Arbeiten und SpecVP in neueren Arbeiten (vgl. u. a. Sportiche 1988). Ein Patiens wird in den meisten Ansätzen in die strukturelle Komplementposition projiziert (vgl. Radford 1997: 328), obwohl es auch differenziertere Analysen gibt (vgl. Hale / Keyser 1993; Baker 1996). Die lexikalische Argumentstruktur wird hier im Lambda-Prädikatenkalkül (vgl. Projektgruppe Verbvalenz 1981; Bierwisch 1988; Haider 1993) notiert: (6) Lexikalische Argumentstruktur: λyλx[werf(x, y)] (7) Semantische Struktur (Argumenteinsetzung und Lambda-Elimination) werf (peter, den-ball ) peter λx[werf (x, den-ball )] den-ball λyλx[werf'(x, y)] (8) Syntaktische Struktur VP DP V Peter DP V den Ball warf (9) Anhebung nach SpecFP und Nominativzuweisung FP DP F Peter i VP F 0 t i den Ball warf [3SgPrät]
6 6 Diese Fallstudie verdeutlicht, dass die lexikalische Argumentstruktur sowohl die semantische Strukturposition als auch die syntaktische Grundposition der Verbargumente eindeutig determiniert und zwar so, dass Agens-Argumente Patiens-Argumente unilateral c-kommandieren. Subjekte werden in die Spezifikatorposition eines funktionalen Kopfes angehoben, damit der Nominativ lizenziert werden kann. Objekte können ihren Kasus innerhalb der VP lizenzieren. Es gibt wie bereits erwähnt auch komplexere Analysen, aber die hier präsentierte einfachste Lösung reicht aus, um die strukturelle Ableitbarkeit der S-Kasus zu veranschaulichen. Aus der Universalitätshypothese folgt, dass bei erfüllten Kasuszuweisungsbedingungen in jeder Sprache strukturelle Kasus vergeben werden. Der evidente Vorteil der S-Kasus ist die Entlastung des Lexikons. S-Kasus brauchen im Lexikoneintrag lexikalischer Köpfe nicht gespeichert werden, sondern sind aus der Strukturposition der betreffenden DP vorhersagbar. 3. Evidenz für strukturelle Kasus Das spezifischere Verhalten der S-Kasus, das in diesem Abschnitt vorgestellt wird, erklärt sich aus der Hypothese der strukturellen Ableitbarkeit. Dieses Verhalten liefert neben den Beobachtungen über die Strukturposition kasustragender DPs die zentrale empirische Evidenz für S-Kasus. Ein S-Kasus kann losgelöst, ein L-Kasus kann hingegen nicht losgelöst von der Theta- Rolle des Arguments zugewiesen werden (vgl. Chomsky 1981: 171; Chomsky / Lasnik 1993: 558, Woolford 2001: 512f.). Die rollensemantische Variabilität der S-Kasus ergibt sich aus der Hypothese der strukturellen Ableitbarkeit unter der Voraussetzung, dass einigen strukturellen Kasuspositionen keine bestimmten Theta-Rollen entsprechen. In neueren Arbeiten werden S-Kasus durch funktionale Köpfe zugewiesen bzw. überprüft und funktionale Köpfe weisen keine Theta-Rollen zu. Chomsky (1981: 171) illustriert die rollensemantische Variabilität der S-Kasus durch die Beispiele in (10a-b), in denen die unterstrichene DP den S-Objektiv bzw. S-Akkusativ, aber wie in Klammern angegeben unterschiedliche Theta-Rollen trägt: (10) (a) John gave Bill a book. (Rezipient) (b) John gave a book to Bill. (Patiens bzw. Thema) Auch das nominativische Patiens-Subjekt passivischer Sätze und der akkusativische Agens in einer AcI-Konstruktion demonstrieren die rollensemantische Variabilität der S-Kasus. Vgl. (11): (11) (a) The book i was given t i to Bill. (b) They saw him give the book to Bill. Die Hypothese der strukturellen Ableitbarkeit erklärt auch die Tatsache, dass strukturelle Kasuszuweisung konstruktionsabhängig wechselt, vgl. (10b) mit (11a). Im Gegensatz zu S-Kasus bleiben L-Kasus, z. B. der L-Dativ im Deutschen, bei Transformationen, die die betreffende DP in eine andere Strukturposition bewegen, notwendiger-
7 7 weise erhalten. Dies garantiert das Projektionsprinzip, wonach alle lexikalischen Eigenschaften eines Kopfes auf allen Strukturebenen erhalten bleiben müssen. Vgl. im Deutschen den Kontrast zwischen einem S-Akkusativ in (12a) und einem L-Dativ und L-Genitiv in (12b, c): (12) (a) Die Eltern küssen den Jungen. *Den Jungen wird geküsst. Der Junge wird geküsst. (b) Man hilft dem Jungen. Dem Jungen wird geholfen. *Der Junge wird geholfen. (c) Man gedenkt der Toten. Der Toten wurde gedacht. *Die Toten wurde gedacht. Neben dieser sprachenübergreifenden allgemein akzeptierten Evidenz für S-Kasus sei die sprachspezifische Beobachtung von Dürscheid (1999) erwähnt, dass im Deutschen ein Argument mit S-Kasus einem Argument mit L-Kasus in der Grundabfolge vorangeht. Vgl. die Grundabfolge S-Akkusativ vor L-Genitiv in (13): (13) weil ein Gericht einen Jugendlichen des Mordes bezichtigte. Zusammenfassend kann man festhalten, dass sich die wichtigsten sprachenübergreifenden Eigenschaften von S-Kasus aus ihrer strukturellen Ableitbarkeit ergeben. Bei der Kritik an dieser Kasustheorie beschränke ich mich deshalb auf den Nachweis, dass eine strukturelle Ableitung der Kasus der Verbargumente für Sprachen wie das Deutsche äußerst problematisch ist. 4. Das Deutsche als Problem Haider (1983, 1993) hat mit Daten aus dem Deutschen die wohl überzeugendste Kritik an der Kasustheorie Chomskys hervorgebracht. Hier beschränke ich mich auf die Wiedergabe seiner Argumente gegen die herkömmliche Auffassung über das Zusammenspiel von Strukturposition und Kasuszuweisung. Die einschlägigen Daten sind so genannte ergative Verben wie in (14a), Passivsätze wie in (14b) und psychische Verben wie in (14c): (14) (a) weil einem Kind ein Krug zerbrochen ist. (b) weil einem Kind ein Apfel geschenkt wurde. (c) weil einem Kind ein Auto gefällt. Diese Beispiele zeigen die Normalabfolge, in der das Nominativargument entgegen den Erwartungen der Kasustheorie die Strukturposition eines direkten Objekts aufweist und von einem nicht-nominativischen Argument c-kommandiert wird. Weniger beachtet, aber wegen der Kongruenz mit dem VP-internen Prädikativargument genauso problematisch sind die Beispiele in (15a), wie der Vergleich mit den unproblematischen englischen Beispielen in (15b) zeigt: (15) (a) Das sind Studenten. Das bin ich. *Das ist ich. (b) *This are students. *It am me. It s me. Eine einfache Lösung dieser kasustheoretischen Probleme verbietet sich aufgrund zweier zentraler Annahmen, die im Deutschen in Konflikt zueinander geraten: die Nominativrektion durch einen funktionalen Kopf außerhalb der VP und die Annahme eines VP-Knotens bzw.
8 8 die Annahme, dass ein Regens nur innerhalb seiner maximalen Projektion regiert. Allgemeiner formuliert steht die strukturell eindeutige Ableitbarkeit struktureller Kasus in Frage. Offensichtlich reicht es im Deutschen im Gegensatz zum Englischen nicht aus, die strukturelle Position der betreffenden DP zu kennen, um ihren Kasus eindeutig zu bestimmen. Die Zahl der Veröffentlichungen, die Lösungen für dieses Dilemma bieten, ist sehr umfangreich (vgl. den Überblick in Harbert / Toribio 1991). Einflussreich sind die Arbeiten von Haider (op. cit.), Grewendorf (1989) und Czepluch (1996). Die angebotenen Lösungen fallen im Detail sehr unterschiedlich aus und können hier nicht im Einzelnen referiert werden. Als Tendenz kann man jedoch festhalten, dass nicht die Hypothese der Nominativrektion durch einen VP-externen funktionalen Kopf aufgegeben wird, sondern der VP-Knoten selbst (so etwa Haider 1983) oder die Undurchlässigkeit der VP für die Nominativrektion (so etwa Grewendorf 1989; Chomsky 1998). Im Minimalistischen Programm bietet sich als alternative Lösung eine nur auf der Ebene der Logischen Form manifeste verdeckte Bewegung an (vgl. Schmidt 1995): Nicht die ganze DP bewegt sich in die Rektionsdomäne des nominativregierenden funktionalen Kopfes, sondern nur ihr Kasusmerkmal. Ob eine Bewegung sichtbar oder unsichtbar ist, entscheidet im Minimalistischen Programm der starke vs. schwache Merkmalstyp des betroffenen Lexems. Starke Merkmale können nicht vom Lexem abgetrennt werden und lösen Konstituentenbewegung aus, schwache Merkmale können abgetrennt werden und bewegen sich ohne DP. M. a. W. kann sich im Deutschen das schwache Kasusmerkmal ohne DP und somit unsichtbar bewegen, wie z. B. in (14a) - (14c). Das Problem dieser minimalistischen Lösung ist, dass es außer den zu erklärenden Fakten keine unabhängige Evidenz für die Tatsache gibt, dass die Kasusmerkmale im Englischen stark und im Deutschen schwach sind. Die hier referierte Kritik und die Alternativlösungen betreffen nur einen Teilbereich des verbalen Lexikons des Deutschen, nicht jedoch unergative intransitive Verben wie in (16a) oder kanonische transitive Sätze wie in (16b): (16) (a) weil ein Kind im Garten schreit. (b) weil ein Detektiv im Garten einen Kommissar beobachtet. Die Strukturposition der Verbargumente in (16) scheint Chomskys Kasustheorie zu bestätigen. Dieser Eindruck trügt, wie neuere neurolinguistische Evidenz zeigt. Die einschlägigen Experimente wurden mit ereigniskorrelierten Hirnpotenzialen (EKP) u. a. von Coulson et al. (1998) für das Englische und von Friederici, Frisch und Schlesewsky für das Deutsche durchgeführt (vgl. Frisch 2000; Frisch / Schlesewsky 2001; Schlesewsky / Friederici / Frisch 2001). Wegen der guten zeitlichen Auflösung handelt es sich um die zurzeit zuverlässigste Methode, elektrische Hirnaktivität auf einen bestimmten sprachlichen Stimulus zurückzuführen. Vier Parameter sind dabei ausschlaggebend: die negative oder positive Polarität, die Latenzzeit in Millisekunden (ms) nach dem Stimulusbeginn, die Amplitude und die Lokalisierung, die allerdings an der Hirnoberfläche gemessen wird und somit nur einen indirekten Aufschluss über die neuronale Quelle gibt. Einschlägige Daten sind u. a. ungrammatische Sätze, die aus einer doppelten Kasuszuweisung resultieren. Der sprachliche Stimulus wird in den folgenden Beispielen unterstrichen. (17) zeigt ein englisches Testbeispiel, (18) zwei deutsche: (17) they took we to the airport
9 9 (18) (a) Welchen Detektiv beobachtet den Kommissar? (b) welchen Detektiv den Kommissar beobachtet Englische Sätze wie in (17) zeichneten sich im Test durch ein EKP aus (vgl. Coulson et al. 1998), das in der Neurolinguistik als LAN abgekürzt wird (engl. left anterior negativity). Es handelt sich um eine frühe, ms post Stimulus manifeste Negativität im linken vorderen Hirnareal. EKPs vom Typ LAN werden aufgrund anderer Experimente auf syntaktischstrukturelle Parsingprobleme zurückgeführt, die z. B. bei Sätzen wie der Freund wurde im besucht oder bei Subjekt-Verb-Kongruenzfehlern auftreten (vgl. Friederici 1999: 286f.). Bei den doppelten ungrammatischen Kasus im Englischen wird daher LAN als Indiz dafür gewertet, dass Strukturposition und Kasus nicht zueinander passen (vgl. Coulson et al. 1998). Die neurolinguistischen Befunde bestätigen somit die Standardannahmen der generativen Kasustheorie. Im Gegensatz zu den Befunden des Englischen haben die deutschen Testsätze kein LAN hervorgerufen, sondern ein N400. Bei N400 handelt sich um ein EKP mit negativer Polarität und einer Latenzzeit von ms, das sich im hinteren Bereich beider Hirnhälften verteilt. N400 wird aufgrund verschiedener anderer Experimente auf Parsingprobleme in der lexikalisch-semantischen Komponente zurückgeführt, z. B. wenn ein Wort semantisch nicht in den Kontext passt oder semantische Selektionsrestriktionen des Verbs verletzt sind (vgl. Friederici 1999: 285f.). Schlesewsky und Frisch (vgl. Frisch 2000; Frisch / Schlesewsky 2001) schließen aus der Absenz von LAN und der Präsenz von N400, dass die Kasus des Deutschen nicht mit bestimmten Strukturpositionen korrelieren, sondern direkt mit den im Lexikon zugewiesenen semantischen Theta-Rollen assoziiert sind. Die referierten neurolinguistischen Befunde zum Deutschen weisen für die erwähnten Autoren außerdem darauf hin, dass der menschliche Parser inkrementell arbeitet. Sprachliche Information wird sofort verarbeitet. Bei Ambiguitäten wird aufgrund allgemeiner sprachlicher Präferenzen sofort eine Option gewählt und ggf. später verworfen, d. h. reanalysiert. Auf Kasus angewandt bedeutet dies, dass diese sofort verarbeitet werden und zwar noch vor dem finiten Verb, wie die Experimente mit Verbletztsätzen im Deutschen demonstrieren (vgl. (18b)). N400 zeigte sich unabhängig von der Position des finiten Verbs. Gegen die Relevanz der Unterscheidung von S-Kasus und L-Kasus sprechen für Schlesewsky und Frisch auch diese Befunde. Denn die Testpersonen reagieren mit N400 auch bei Verbletztsätzen, ohne vorher wissen zu können, ob der Akkusativ von einem Verb wie in welchen Detektiv der Kommissar anödet oder von einem kanonischen transitiven Verb wie beobachten vergeben wird. Für den ersten Verbtyp nimmt man im Rahmen generativer Kasustheorien einen L-Akkusativ, für den zweiten Verbtyp einen S-Akkusativ an. Ich fasse zusammen. Es gibt grammatische Evidenz gegen die strukturelle Ableitbarkeit des Nominativs im Deutschen, die nur einen Teilbereich des verbalen Lexikons betrifft. Die neurolinguistische Gegenevidenz erfasst auch kanonische transitive Sätze und stellt die Annahme struktureller Kasus für das Deutsche generell in Frage. Neben diesen empirischen Problemen gibt es aber auch einige prinzipielle Erklärungslücken für die Kasustheorie Chomskyscher Prägung. Die Tatsache, dass der Nominativ und nicht etwa der Akkusativ vom höchsten funktionalen Kopf zugewiesen wird, sowie die damit korrelierende Nominativsuperiorität, Kasusdependenz und Verbkongruenz werden nicht erklärt, sondern stipuliert. M. a. W. gibt es kein übergeordnetes Prinzip, das ausschließt, dass der Akkusativ oder ein beliebiger anderer Kasus das Verhalten aufweist, das dem Nominativ zugeschrieben wird. Diesen Einwand könnte man mit rollensemantischen Prinzipien entkräf-
10 10 ten. Die Agensrolle wird, wie bereits in (8) illustriert, in eine strukturell höhere Argumentposition projiziert als die Patiensrolle. Und da ein Agens in der Grunddiathese im Nominativ erscheinen muss, ergibt sich daraus die strukturelle Nominativsuperiorität zumindest partiell. Ein schwerwiegendes Problem dieser rollensemantischen Lösung ist, dass die meisten Ergativsprachen den Nominativ dem Patiens zuweisen, ohne diesen als strukturell ranghöchstes Argument zu realisieren. M. a. W. erscheint in der Mehrzahl der Ergativsprachen das nichtnominativische Agens in der strukturell ranghöchsten Position. Erschwerend kommt hinzu, dass trotz unterschiedlicher Zuordnung zwischen Kasus und Theta-Rolle Ergativsprachen dieselbe Kasusdependenz und dasselbe Kongruenzverhalten zeigen wie Akkusativsprachen (vgl. Primus 1999). Eine weitere Erklärungslücke betrifft die L-Kasus. Da Chomsky und viele Vertreter der generativen Grammatik die Hypothese vertreten, dass das Lexikon ausschließlich nicht vorhersagbare Information enthält, kann es allgemeine Beschränkungen und universelle Prinzipien speziell für L-Kasus nicht geben. Trotz der weiter oben besprochenen Unterschiede zwischen den nicht-strukturellen ( lexikalischen ) Kasus des Deutschen und den strukturellen Kasus des Englischen gibt es auch Gemeinsamkeiten zwischen ihnen. Die Konsequenz für eine allgemeine Kasustheorie ist, dass strukturelle und nicht-strukturelle ( lexikalische ) Kasuszuweisung möglichst einheitlich zu behandeln sind. Die Theorie muss außerdem flexibel genug sein, auch Unterschiede zwischen lexikalischer und struktureller Kasuszuweisung zu erfassen. Ein Modell, das sich dafür besonders eignet, ist die Optimalitätstheorie. Der nächste Abschnitt wird zeigen, dass die allgemeinen Hypothesen über Kasus mit Ausnahme des Universalitätsanspruchs struktureller Kasuszuweisung (vgl. (4) weiter oben) mit folgenden Zusatzqualifikationen zutreffend sind: Sie sind verletzbar und gelten unabhängig von der Unterscheidung zwischen L- und S-Kasus. Diese Unterscheidung erweist sich als Folgeerscheinung der Tatsache, dass S-Kasus weniger markiert sind als L-Kasus. 5. Kasusselektion in der Optimalitätstheorie Eine alternative Kasustheorie, die typologischen Daten besser gerecht wird, kann im Rahmen der Optimalitätstheorie formuliert werden. Die Optimalitätstheorie (OT) bietet einen geeigneten, von spezifischen empirischen Annahmen unabhängigen Formalismus für die traditionellere Markiertheitstheorie. Die Grundannahmen der OT sind folgende: Was grammatisch ist oder nicht, wird aus der Menge aller möglichen Kandidaten durch eine sprachspezifische Ordnung von universellen, verletzbaren Beschränkungen determiniert. Zu den Vorzügen der OT gehört, dass sie mit oberflächenorientierten Repräsentationen auskommt. Die Kasus verbaler Argumente werden durch mehrere konkurrierende Faktoren determiniert (vgl. Primus 1999, 2002). Die wichtigsten sind die Rollensemantik der Verben, die Markiertheitsskala der Kasus und Kasusdistinktheit (das Verbot, identische Kasus zu vergeben). Die strukturelle Position des Arguments ist nur einer von mehreren Faktoren. Auf eine OT-Rekonstruktion rollensemantischer Kasusbeschränkungen und der Kasusdistinktheit muss hier aus Platzgründen verzichtet werden. Im Zentrum der Diskussion stehen Markiertheitsbeschränkungen, ihre Interaktion mit rollensemantischen Beschränkungen sowie die Erklärung der Erscheinungen, für die in generativen Arbeiten die Unterscheidung zwischen L- und S- Kasus bemüht wurde. Diese Unterscheidung wird hier konsequenter als in bisherigen OT- Arbeiten über Kasus 2 auf die Markiertheitsskala der Kasus zurückgeführt und auf Beschrän- 2 Mit Kasus im Rahmen der OT beschäftigen sich z. B. Legendre et al. 1993; Woolford 1997, 2001, 2002;
11 11 kungen, die direkt auf sie zugreifen. 5.1 Das allgemeine Schema für skalenbasierte Beschränkungen Markiertheitsbeschränkungen setzen typischerweise eine Markiertheitsskala voraus bzw. korrelieren mit dieser. Eine natürliche Skala von sprachlichen Subkategorien (allg. x > y) induziert eine invariante Ordnung von Beschränkungen, die sich auf die Elemente dieser Skala beziehen (vgl. Prince / Smolensky 1993: 129f. in einem anderen Zusammenhang mit Bezug auf zwei Skalen): (19) Wenn x > y, dann C(x) >> C(y) bzw. *C(y) >> *C(x) C ist ein beliebiges Gebot, *C die Verbotsvariante von C. C(x) >> C(y) bedeutet, dass die Beschränkung C(x) die Beschränkung C(y) dominiert. Die invariante Ordnung in (19) erklärt das aus der Markiertheitstheorie bekannte verletzbare Universal, dass weniger markierte Elemente gegenüber markierteren bevorzugt verwendet werden (vgl. Greenberg 1966). Es ist somit ausgeschlossen, dass eine Sprache das markiertere Element y zulässt und das weniger markierte Element x verbietet. Markiertheitsbeschränkungen wie diese werden dem Prinzip der formalen Ökonomie zugeordnet (vgl. Kager 1999), weil weniger markierte Formen im Allgemeinen auch formal einfacher sind und weniger Verarbeitungsaufwand benötigen als markiertere. 5.2 Markiertheitsskala der Kasus und allgemeine Markiertheitsbeschränkungen der Kasusselektion Seit den Arbeiten von Roman Jakobson (1936) ist bekannt, dass auch die Kasus einer Sprache nach dem Grad ihrer Markiertheit angeordnet sind. Formale Komplexität, grammatische Evidenz sowie Daten aus dem Spracherwerb motivieren die Annahme der Kasusskala in (20): (20) Nominativ / Absolutiv > Akkusativ / Ergativ > Dativ > anderer Kasus 1K 2K 3K 4K Nicht die Kasus selbst, sondern die Tatsache, dass sie geordnet sind, ist ein universelles Ordnungsprinzip. Da die eingeführten Beschränkungen nur auf den relativen Rang der Kasus Bezug nehmen, kann man bei ihrer Formulierung das Problem einzelsprachlicher Skalen umgehen, indem man wie in (20) auf den Rang der Kasus mit Hilfe der nummerischen Skala (1 > 2 > 3 usw.) zurückgreift. Wenn man das allgemeine Schema skalenbasierter Beschränkungen auf die Kasusskala anwendet, ergibt sich folgende invariante Ordnung von Verboten (vgl. Woolford 2001) bzw. Geboten (vgl. Primus 1999; Wunderlich 1999), die angegebenen Kasus zu verwenden: (21) Verbotsvariante: *DAT >> *AKK >> *NOM Allgemein: *nk >> *n-1k Gebotsvariante: NOM! >> AKK! >> DAT! Allgemein: n-1k! >> nk! Wunderlich 1999; Burzio 2000; Fanselow 2000; Vogel 2001 und Stiebels Burzio (2000) verdient besondere Beachtung, weil er die Unterscheidung zwischen lexikalischen und strukturellen Kasus zu eliminieren versucht (vgl. Abschnitt 5.4 dieser Arbeit).
12 12 Beschränkungen werden gemäß der Notationskonventionen der OT abgekürzt und in Kapitälchen gesetzt. Das Gebot, den ersten Kasus zu verwenden, NOM! (im Folgenden auch Nominativgebot ), dominiert in jeder Sprache, das Gebot, den zweiten Kasus zu verwenden, AKK!, usf. für alle distinktiven Kasusunterscheidungen in einer Sprache. Die Rangordnungen in (21) sind logisch äquivalent. Wenn man, wie in diesem Abschnitt, die Nominativselektion im Auge hat, verkürzt man die Evaluation, wenn man sie mit der dominantesten einschlägigen Beschränkung NOM! beginnt. Wenn man die Dativselektion (vgl. Woolford 2001) überprüft, ist es ökonomischer, die Evaluation mit *DAT zu beginnen. Wenn das Nominativgebot in einer Sprache undominiert bleibt, dann muss jeder Satz ein Nominativsubjekt aufweisen. Der Unterschied zwischen der OT und den generativen Standardansätzen ist, dass die OT-Beschränkung verletzbar ist, und zwar genau dann, wenn sie von einer konkurrierenden Beschränkung dominiert wird. Ein weiterer Unterschied ist, dass NOM! im Hinblick auf Sprachen wie das Deutsche nicht an eine bestimmte strukturelle Position gekoppelt ist. Eine Beschränkung, die NOM! dominiert, ist im Deutschen und anderen Sprachen EXP/OBL, das rollensemantische Gebot, dem Zustandsträger eines psychischen Verbs (dem Experiencer) einen obliquen, d. h. nicht-nominativischen Kasus zuzuweisen. Wenn EXP/OBL über NOM! steht, werden oblique Experiencer wie im Isländischen und Deutschen zugelassen (Bsp. Isl. henni (Dat.) var kalt; Dt. ihr ist kalt). In diesen Sprachen kommen auch Nominativ- Experiencer vor, wobei dieses Muster statistisch dominiert und somit als Default behandelt werden muss. Die obliquen Experiencer werden durch lexemspezifische Beschränkungen 3 lizenziert, womit ihr Sonderstatus in diesen Sprachen erfasst wird. Vgl. Tableau 1: Tab. 1 Input: Experiencer LEX-EXP/DAT (kalt / ü- bel / schwindlig sein,...) mir ist kalt * ich bin kalt *! NOM! Das Tableau-Verfahren dient in der OT der Datenüberprüfung und soll nun kurz erläutert werden. Beschränkungen werden gemäß ihrer relativen Ordnung von links nach rechts in Spalten angeordnet und überprüft. Der Input ist die Vorgabe für den Generator, der alle im Wettbewerb befindlichen Kandidaten erzeugt. Der Input erscheint in der ersten Zeile der ersten Spalte. Als Vorgabe dient hier die Rollensemantik des Verbs. In Tab. 1 wird sie auf die Angabe des Experiencers reduziert. Dieser Rolle weist der Generator als Output alle möglichen Kasus zu, so dass alle möglichen Experiencer-Kasus-Zuordnungen im Evaluationsverfahren, der OT-spezifischen Grammatikkomponente, bewertet werden. Die Kandidaten erscheinen in der ersten Spalte unter dem Input. Zur Illustration kann man sich auf zwei Output- Kandidaten, Dativ und Nominativ, beschränken. Wenn ein Kandidat A eine Beschränkung verletzt, und es mindestens einen weiteren Kandidaten B gibt, der diese Beschränkung nicht oder weniger oft verletzt, so wird A aus dem Wettbewerb sofort eliminiert (Abk. *! für eine fatale Verletzung). Wenn ein Gewinner feststeht, sind untergeordnete Beschränkungen irrelevant (s. Schattierung). Derjenige Kandidat gewinnt (Abk. ), der relativ zu den anderen Kandidaten die wenigsten Verletzungen der dominantesten einschlägigen Beschränkung aufweist. In Tab. 1 ge- 3 Vgl. Hammond (1995), der solche Beschränkungen für nicht vorhersagbare Akzentzuweisung einführt.
13 13 winnt aufgrund der angegebenen Beschränkungsordnung und Vorgabe mir ist kalt (Beachte: ich bin kalt ist im Deutschen nur bei einer anderen Rollenvorgabe ohne Experiencer grammatisch). Die Ordnung in Tab. 1 duldet eine Verletzung des Nominativgebots nur bei den Verben, die in der lexikalischen Beschränkung aufgelistet sind, z. B. mir ist kalt; mir ist übel. Für alle anderen Verben (z. B. arbeiten, tanzen, Angst haben) greift NOM! zuerst und verbietet einen obliquen Kasus. Kasus, die durch eine lexemspezifische Beschränkung lizenziert und somit als nicht vorhersagbar ausgewiesen werden, sind nicht gleichzusetzen mit den lexikalischen Kasus in generativen Standardansätzen, und Kasus, die aufgrund allgemeiner Beschränkungen vorhersagbar sind, kann man nicht mit strukturellen Kasus gleichsetzen. Im vorliegenden OT-Ansatz sind Vorhersagbarkeit und strukturelle Ableitbarkeit unabhängig voneinander. Vorhersagbare sowie nicht vorhersagbare Kasus unterliegen im vorliegenden Ansatz denselben strukturellen Beschränkungen (cf. Abschnitt 5.5 weiter unten). Im Englischen und Französischen dominiert das Nominativgebot konkurrierende rollensemantische Kasusbeschränkungen. Vgl. Tab. 2: Tab. 2 NOM! Input: Experiencer Me feels cold *! I feel cold * EXP/OBL Der Unterschied zwischen den beiden Sprachtypen ist wie von der OT vorhergesagt. Für beide Sprachtypen gilt ein universelles Nominativgebot. Im Deutschen und Isländischen wird dieses von (mindestens) einer rollensemantischen Beschränkung dominiert. Ein Vorteil der OT- Behandlung ist, dass für nominativlose Konstruktionen kein unsichtbares Nominativsubjekt angenommen werden muss. Die Repräsentationen sind oberflächentreu. Im Englischen und Französischen hat das Nominativgebot keinen höherrangigen rollensemantischen Konkurrenten. Undominierte Beschränkungen wirken strikt. Nicht die Beschränkung selbst ist sprachspezifisch, sondern ihre Platzierung in der Beschränkungsordnung. Vgl. (22), wo anstelle der spezifischen Beschränkung LEX-EXP/DAT die allgemeinere Beschränkung Θ/OBL gewählt wird, um anzudeuten, dass nicht nur Experiencer, sondern auch andere Rollen (Θ) einen obliquen Kasus favorisieren: (22) Deutsch, Isländisch: Θ/OBL >> NOM! Englisch, Französisch: NOM! >> Θ/OBL Der Wettbewerb zwischen rollensemantischen und markiertheitsbasierten Kasusbeschränkungen erklärt auch die Beobachtung, dass S-Kasus rollensemantisch variabler sind als L-Kasus. S-Kasus sind relativ zu L-Kasus weniger markiert, so dass ihre Selektion schon aufgrund von dominanten Markiertheitsbeschränkungen erfolgen kann, während die Selektion eines markierten Kasus, z. B. des Dativs, einem schwächeren Markiertheitsgebot (bzw. einem stärkeren Markiertheitsverbot) unterliegt und nur durch rollensemantische Beschränkungen legitimiert ist. Auch die weiter oben erwähnte Kasusdependenz ist aus der Markiertheitsskala der Kasus in (19) ableitbar. Vgl. (23): (23) nk n-1k Bsp. DAT AKK, AKK NOM
14 14 Eine solche Beschränkung schließt aus, dass ein markierterer Kasus ohne einen weniger markierten Kasus gewählt wird. Die Dependenzbeschränkung DAT NOM ergibt sich aufgrund der Transitivität der logischen Implikation aus AKK NOM und DAT AKK. Ich beschränke mich bei der Illustration der Kasusdependenz auf die für generative Standardansätze problematische Dependenz des Dativs vom Akkusativ und Nominativ. Die allgemeinen Markiertheitsbeschränkungen verbieten den Dativ generell. Dependenzbeschränkungen verbieten den Dativ nur, wenn er ohne Akkusativ und Nominativ vorkommt. Bei einstelligen Verben verstößt ein Dativ somit nicht nur gegen die Dependenzbeschränkung DAT NOM, sondern auch gegen die generellen Gebote NOM! >> AKK! >> DAT! und hat wie Tab. 1 zeigt einen lexikalischen Ausnahmestatus. Auch bei zweistelligen Verben verletzt ein Dativ ohne Akkusativ beide Beschränkungstypen und ist somit ein Sonderfall (vgl. Details im Abschnitt 5.4 weiter unten). Im Gegensatz dazu ist der Dativ bei dreistelligen Verben mit Akkusativ und Nominativ kein Sonderfall. Um dies zu erfassen, braucht man die Dependenzbeschränkungen DAT AKK und AKK NOM, die den Dativ genau für mehrstellige Verben mit Akkusativ und Nominativ zulassen. Während solche Kasusdependenzen aus der Markiertheitsskala der Kasus und darauf beruhenden Beschränkungen ableitbar sind, muss Wegener (1991) im Rahmen der Standardtheorie die Hypothese aufstellen, dass der Dativ, den sie bei dreistelligen Verben als strukturell analysiert, nicht wie per Rektionsdefinition gefordert von einer Kopfkategorie X 0 zugewiesen wird (vgl. (2)), sondern von Verb + Akkusativkomplement, also von der mittleren Projektion V, sofern diese einen transitiven Kopf enthält. 4 Als Zwischenfazit kann man festhalten, dass wichtige Annahmen der generativen Grammatik das Nominativgebot, Kasusdependenzen und die geringere rollensemantische Variabilität der L-Kasus auf die Markiertheitsskala der Kasus und auf verletzbare skalenbezogene Beschränkungen der Kasusselektion zurückgeführt werden können. Die Unterscheidung zwischen L- und S-Kasus ist zu grobmaschig und in ihrer strukturellen Fundierung fehlgeleitet. So gibt es systematische sprachenübergreifende Unterschiede in der Selektion des Nominativs und Akkusativs, die nicht strukturell erklärt werden können. Der Akkusativ setzt im optimalen Fall einen Nominativ voraus unabhängig davon, ob es sich um einen strukturellen Akkusativ wie bei kanonisch transitiven Sätzen oder um einen lexikalischen Akkusativ wie beim Experiencer eines psychischen Verbs handelt. Dass auch ein lexikalischer Akkusativ im optimalen Fall ein Nominativargument voraussetzt, zeigt sich u. a. in der Geschichte des Deutschen. Nominativlose Experiencer-Konstruktionen wie mich dürstet > ich dürste und mich friert > ich friere, es friert mich wurden fast vollständig abgebaut, während Akkusativ- Experiencer mit Nominativ-Thema weiterhin sehr produktiv sind, vgl. mich kratzt das nicht (in der psychischen Lesart), mich nervt das u. a. Während andere Ansätze die Präferenz für die Nominativselektion mit der Markiertheitsskala der Kasus in Verbindung bringen (vgl. sprachenübergreifend Tsunoda 1981), zögert man in der OT, die weitgehend der Kasustheorie von Chomsky verpflichtet ist, dies zu tun (vgl. Fußnote 2 und Abschnitt 6 dieser Arbeit). Auch was die Vorhersagbarkeit der Kasus und die Entlastung des Lexikons betrifft, so zeigt sich, dass in den Standardansätzen Vorhersagbarkeit und strukturelle Ableitbarkeit zu voreilig gleichgesetzt wurden. Einige der hier diskutierten OT-Beschränkungen garantieren 4 Dass Kasusdependenzen nicht auf strukturellen Verhältnissen beruhen, sondern auf einem allgemeineren Ökonomieprinzip, wird auch außerhalb der OT u. a. von Haider (2000) erkannt: Auch bei zwei strukturellen Kasus ist es ökonomischer, den Nominativ vor dem Akkusativ zu verwenden.
15 15 eine Vorhersagbarkeit von Kasus ohne Rekurs auf satzstrukturelle Gegebenheiten. 5.3 Kasusbezogene Verbkongruenz Die für die generative Grammatik zentrale Kopplung des Nominativs an die verbale Kongruenzflexion kann ebenfalls aus der Markiertheitsskala der Kasus und dem skalenbasierten Beschränkungsschema (19) abgeleitet werden. Vgl. (24): (24) AGR-1K >> AGR-2K >> AGR-3K (24) stuft Verbkongruenz mit einem weniger markierten Kasus höher ein als Verbkongruenz mit einem markierteren Kasus. Es verbietet eine Sprache, in der das finite Verb ausschließlich mit dem Akkusativ- oder Ergativargument kongruiert unter Ausschluss der Verbargumente im Nominativ bzw. Absolutiv. Für dieses in der Sprachtypologie schon vielfach formulierte implikationale Universal hat man bisher noch keine Gegenbeispiele gefunden (vgl. Moravcsik 1988; Primus 1999: Kap. 6). Für Akkusativsprachen im Allgemeinen und das Deutsche im Besonderen ergibt sich als Spezialfall von (24) AGR-NOM >> AGR-AKK >> AGR-DAT usf. 5 In den Standardansätzen der generativen Grammatik ist die Kopplung des Nominativs an den Kongruenzknoten ein unverletzbares universelles Prinzip. Als verletzbar erweist es sich jedoch im Isländischen, wo Nominativargumente in infiniten Konstruktionen vorkommen (vgl. Jónsson 1994). Im Dyirbal (Australisch) und Lesgisch (Kaukasisch) gibt es trotz Nominativzuweisung generell keine Verbkongruenz. Um eine Verbkongruenz mit mehreren Argumenten zu erfassen, werden in generativen Standardansätzen weitere ggf. an der Oberfläche unsichtbare Agr-Knoten (AgrDO, AgrIO) in die UG (Universalgrammatik) eingeführt. Im Rahmen solcher Ansätze gibt es zwischen dem Deutschen, in dem das finite Prädikat nur mit dem Nominativargument kongruiert, dem Ungarischen, das Kongruenz mit dem Nominativ- und Akkusativargument aufweist, und dem Baskischen, in dem das finite Prädikat mit dem Nominativ-, Ergativ- und Dativargument kongruiert, keinen grundlegenden Unterschied. Die Beobachtung, dass Sprachen mit sichtbarer Objekt-Kongruenz eine Untermenge der Sprachen mit sichtbarer Subjekt-Kongruenz bilden, kann nur unter Zusatzannahmen erfasst werden. 5.4 Kasusalternation im Passiv Die Kasusalternation im Passiv ist in generativen Standardansätzen ein wichtiges Argument für die Unterscheidung zwischen L- und S-Kasus. L-Kasus bleiben im Gegensatz zu strukturellen Kasus bei Transformationen, die die betreffende DP in eine andere Strukturposition bewegen, notwendigerweise erhalten. Vgl. (12) weiter oben, hier wiederholt als (25): (25) (a) Die Eltern küssen den Jungen. *Den Jungen wurde geküsst. Der Junge wird geküsst. (b) Man hilft dem Jungen. Dem Jungen wird geholfen. *Der Junge wird geholfen. (c) Man gedenkt der Toten. Der Toten wurde gedacht. *Die Toten wurde gedacht. 5 Vgl. Wunderlich (1999) im Rahmen der OT in der Verbotsvariante *AGRNONOM >> *AGRNOM (die Kongruenz mit einem Nicht-Nominativ ist ein stärkeres Verbot als die Kongruenz mit einem Nominativ).
16 16 Charakteristisch für das Passiv ist die als Burzios Generalisierung (1986) bekannte Tatsache, dass das Agens der transitiven Valenzvariante nicht mehr als syntaktisches Argument im Nominativ erscheint ( Agensblockade ) und dass die Passivmorphologie den Akkusativ blockiert ( Akkusativblockade ). Wichtig für die folgende Analyse ist nur, dass aus der Valenzvariante im Aktiv, z. B. λyλx[küss(x, y)], eine um die Agensstelle x reduzierte Valenzvariante entsteht, z. B. λy[küss(x, y)]. Das verbleibende Patiensargument erscheint im Nominativ, wobei im Deutschen im Gegensatz zum Englischen eine Bewegung in die strukturelle Subjektposition unterbleibt (vgl. die Diskussion für (14b) weiter oben). Erklärungsbedürftig ist die Alternation des Akkusativs mit dem Nominativ und die Konstanz des Dativs beim kanonischen Passiv mit werden oder sein im Deutschen und anderen Sprachen. Die Dativalternation bei bekommen (Der Junge bekam ein Buch geschenkt; Der Junge bekam geholfen) ist als Evidenz für die diskutierte Kasusunterscheidung umstritten (vgl. z. B. Haider 1983 vs. Wegener 1991). Wenn man wie Wegener beide Konstruktionen als Evidenz für Kasusalternation zulässt, so verschiebt sich das Problem um eine Kasusposition nach rechts auf der Markiertheitsskala der Kasus: nicht alternierender Genitiv vs. alternierender Akkusativ und Dativ. Die zu erklärende allgemeinere Beobachtung ist, dass sich ein markierter Kasus für die Alternation weniger gut eignet als ein unmarkierter. Ich werde mich im Folgenden auf den Unterschied zwischen Akkusativ und Dativ und das kanonische werden-passiv konzentrieren. Für den Alternationsunterschied zwischen Akkusativ und Dativ gibt es in der OT mehrere miteinander verwandte Lösungswege: die Akkusativblockade wie bei Woolford (1997), eine Konsistenzbeschränkung wie bei Burzio (2000) oder eine Sichtbarkeitsbeschränkung wie bei Wunderlich (1999). Woolford (1997) geht von der Beobachtung aus, dass der Akkusativ im Passiv blockiert ist, eine Beschränkung, die hier als *AKK-PASS übersetzt wird. 6 Woolford selbst hat diese Analyse aufgegeben mit dem Argument, dass es für die Akkusativblockade im Passiv kein übergeordnetes konstruktionsunabhängiges Prinzip gäbe (vgl. Woolford 2002). Burzio (2000) hat für die Kasusalternation im Passiv und für die Unterscheidung zwischen L- und S-Kasus eine überzeugendere Lösung. Er geht von einer festen Ordnung von Beschränkungen aus, die eine Konsistenz zwischen dem Nominativ und der zugeordneten grammatischen Relation (GR) Subjekt, direktes Objekt und indirektes Objekt fordern: NOM SUBJ >> NOM DIR-O >> NOM INDIR-O. Die Beschränkungen sind wie folgt zu lesen: Wenn eine grammatische Relation im Nominativ erscheint, dann ist sie Subjekt, direktes Objekt bzw. indirektes Objekt. Die Kasus-GR-Konsistenz wird global, d. h. aufgrund eines Vergleichs aller Sätze und aller verbaler Lexikoneinträge des Sprachsystems ermittelt. Mit Bezug auf NOM DIR-O >> NOM INDIR-O lautet Burzios Erklärung für die feste Beschränkungsordnung wie folgt (2000: 221): The number of such entailments [Nom indirect object] will be smaller, however, hence translating into a lower-ranked constraint, or weaker attractor. The reason is that, across a typical lexicon, the number of indirect objects is generally much smaller than the number of direct ones, as many of the verbs that take indirect objects also take direct ones. Wunderlich (1999: 82) erklärt das Alternationsproblem mit einer Sichtbarkeitsbedingung, wonach nur L-Kasus bei allen Ableitungen erhalten bleiben müssen. Es geht nicht um die Sichtbarkeit der Kasussuffixe, sondern um die der Kasusfunktion. 6 Die Akkusativblockade im Passiv ist verletzbar, vgl. Sobin (1985) zum Ukrainischen und Goodall (1993) mit Daten aus weiteren Sprachen. Das bedeutet, dass das Patiens oder Thema eines passivischen Verbs den Akkusativ behalten kann.
17 17 Die hier präsentierte Lösung des Alternationsproblems geht von einem allgemeinen Prinzip der Lexikonökonomie aus (vgl. Primus 2002). Dieses Prinzip erklärt u. a., dass Verben im Normalfall für mehrere semantische Valenzvarianten nur einen Kasusrahmen wählen (vgl. Er gibt der Frau eine Blume; Er gibt der Tür einen Tritt). Das bedeutet, dass auch die Aktivvariante und die um die Agensstelle reduzierte Passivvariante soweit wie möglich dasselbe Kasusmuster aufweisen. Da ich die Kasus der Passivkonstruktion nicht seriellderivationell aus einer Struktur ohne Kasus ableiten möchte, werde ich die Alternationsbeschränkungen als paradigmatische, Valenzvarianten vergleichende Korrespondenzbeschränkungen auffassen. In der OT gibt es einflussreiche Arbeiten (vgl. Kager 1999, Kap. 6), die paradigmatische Einheitlichkeit als Korrespondenzbeschränkung über Outputformen (OO- IDENT) auffassen. In der hier zur Diskussion stehenden spezifischen Anwendung erhält man (26): (26) OO-IDENT(KASUS): Kasus bleiben bei Valenzvarianten eines Verblexems (z. B. Valenzreduktion, Valenzerhöhung) konstant. Markiertheitsbeschränkungen der Kasusselektion erzwingen für das Passiv OO- IDENT(GEN) >> OO-IDENT(DAT) >> OO-IDENT(AKK) >> OO-IDENT(NOM) Die Erklärung für die in (26) angegebene invariante Beschränkungsordnung lehnt sich an die oben besprochene Erklärung von Burzio (2000) an. Auch wenn er den Markiertheitbegriff nicht ausdrücklich bemüht, fußt seine Erklärung auf der Markiertheitsskala Subjekt > direktes Objekt > indirektes Objekt 7 und darauf basierenden Selektionspräferenzen. Die grammatischen Relationen und den Funktionswechsel im Passiv fasst Burzio strukturell auf, was wie bereits erwähnt für das Englische, nicht jedoch für das Deutsche angebracht ist. Für das Deutsche muss man für das Passiv die syntaktischen Funktionen als Kasusfunktionen auffassen und die Markiertheitsskala der Kasus Nom >> Akk >> Dat heranziehen. Burzios Erklärung für die Tatsache, dass eine Dativ-Nominativ-Korrespondenz gegegenüber einer Akkusativ-Nominativ-Korrespondenz dispräferiert ist, kann übernommen werden. Einschlägig ist die bereits besprochene Beobachtung, dass der Akkusativ viel häufiger gewählt wird als der Dativ und dass die Selektion des Dativs die Wahl des Akkusativs einseitig impliziert. 8 So wählen unter den zweistelligen Verben des Deutschen ca Verben den Akkusativ (92,6%), nur ca. 350 den Dativ (7%) und lediglich ca. 15 den Genitiv (0,3%). Bei Verben mit drei Kasusargumenten kommt der Dativ nicht ohne Akkusativ vor (einzige Ausnahme: dessen bin ich mir bewusst). Daraus ergibt sich für das Passiv Folgendes. Wenn das Deutsche die Dativ- Nominativ- oder Genitiv-Nominativ-Alternation zuließe und die Akkusativ-Nominativ- Alternation verbieten würde, würden im Passiv viel mehr Verben das Nominativgebot verletzen als de facto. In der OT kann man diese Beobachtungen wie folgt erfassen. Das Nominativgebot NOM! konkurriert im Passiv mit den Korrespondenzbeschränkungen OO-IDENT(GEN), OO- IDENT(DAT) und OO-IDENT(AKK). Bei der Ordnung OO-IDENT(AKK) >> NOM! >> OO- IDENT(DAT) würden viel mehr Verben NOM! verletzen als bei der Ordnung OO-IDENT(DAT) >> NOM! >> OO-IDENT(AKK). Sprachen werden sich somit nicht durch eine Variation der Ordnung von Korrespondenzbeschränkungen unterscheiden, sondern dadurch, wo das Nominativgebot NOM! in der Hierarchie OO-IDENT(GEN) >> OO-IDENT(DAT) >> OO-IDENT(AKK) 7 8 Die GR-Skala wurde durch die sprachtypologische Arbeit von Keenan / Comrie (1977) bekannt. In der OT findet man sie außer bei Burzio u. a. auch bei Aissen (1999). Als Basis der folgenden Zahlenangaben dient Mater (1971).
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