Schon ein Grieche hätte Geometer sein können.

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1 Das Spiel der Namen Schon ein Grieche hätte Geometer sein können. Vom Namen her hätte es den Geometer schon im alten Griechenland geben können: Geo steht für Erde, -Meter sinngemäss für Distanz. Der Geometer ist also ein Fachmann, der die Erde vermisst. Allerdings hat sich der Begriff in vielen Ländern nicht durchgesetzt. Im deutschen Sprachraum sagt man heute vor allem Geodät, aber auch Landvermesser, Feldmesser oder Geomatiker. bt_geomatiker_panels.indd :02:46 Uhr

2 Ein junger-alter Job Die ersten Fixpunkte wurden 1903 gesetzt. Bereits im 19. Jahrhundert arbeiteten in der Schweiz offiziell beglaubigte Geometer. Sie waren befugt, Grundeigentumsverhältnisse auf einem Plan darzustellen und Änderungen vorzunehmen. Basierend auf ungefähr 5000 Fixpunkten entstand 1903 das erste gesamtschweizerische Fixpunktnetz der schweizerischen Landesvermessung. Dieses bildete für über 100 Jahre den Bezugsrahmen für die Vermessungsarbeiten in der Schweiz. bt_geomatiker_panels.indd :02:50 Uhr

3 Blick zurück nach vorn Raumkataster: c2014 Übersichtsplan komm. Mehranforderungen MAF-Gde Leitungskataster LIS Kant. Mehranforderungen MAF-ZH Amtliche Vermessung AV93 Der Computer löst die Zeichnungen ab. Dank moderner Technik können bereits heute Städte und Landschaften am Bildschirm besucht werden. Die Verarbeitung digitaler Daten wird laufend weiter entwickelt. Öffentlich-rechtliche Eigentumsbeschränkungen wie Schutzzonen werden in einer Vielzahl von Dokumenten von verschiedenen Amtsstellen verwaltet. Das bewährte Schweizerische Katastersystem, das durch das Grundbuch und die amtliche Vermessung gebildet wird, soll daher als Vorlage für ein umfassendes Raumkataster dienen. bt_geomatiker_panels.indd :02:53 Uhr

4 Die dem Staat helfen Viel Verantwortung für Geometerbüros. Die amtliche Vermessung (Neuvermessungen, Katastererneuerungen sowie die laufende Nachführung) erfolgt im Kanton Zürich durch 25 private Geometerbüros und 8 kommunale Vermessungsämter. 163 Gemeinden haben einen privaten, patentierten Ingenieur-Geometer beauftragt und 8 grössere Gemeinden wie zum Beispiel Zürich und Winterthur führen ein eigenes kommunales Vermessungsamt. bt_geomatiker_panels.indd :02:53 Uhr

5 Ganz gerade zum Winkel Der Theodolit als wichtiges Hilfsmittel. Zu den wichtigsten Geräten, die ein Geometer benötigt, gehört der Theodolit. Er wird in der Messung von Horizontalrichtungen und Zenith- oder Vertikalwinkeln eingesetzt. Ein Theodolit besteht im Wesentlichen aus einem Zielfernrohr, einem Vertikal- und einem Horizontal-Teilkreis sowie mehreren Libellen. Letztere dienen zur lotrechten Ausrichtung des Gerätes (Horizontierung). Wichtig ist auch der Tachymeter, mit dem man schnell (griechisch «tachys» heisst schnell) die Schrägstrecke und die Distanz zu einem Zielpunkt ermitteln kann. bt_geomatiker_panels.indd :02:56 Uhr

6 Geometer halten die Stange Mit dem Nivelliergerät auf gleicher Höhe. Dieses Bild hat sich in unsern Köpfen eingenistet: Ein Mann oder eine Frau blickt durch ein Gerät auf einen andern Menschen, der eine Messlatte in der Hand hält. Das ist die Arbeit am Nivelliergerät, mit dem Höhenunterschiede gemessen und Höhenhorizonte hergestellt werden. Das Zielfernrohr des Nivelliergerätes ist um die lotrechte Stehachse frei drehbar. Daher kann mit horizontaler Visierlinie rundum geblickt werden. Zwei beliebige Punkte, die in diesem Horizont liegen, haben die gleiche Höhe. bt_geomatiker_panels.indd :02:57 Uhr

7 Global denken, lokal messen Ohne GPS geht fast nichts mehr. Gab es eine Welt vor dem 17. Juli 1995? Manchmal glaubt man kaum, dass man einst ohne GPS auskommen konnte. Das Kürzel steht für ein satellitengestütztes Positionierungssystem. Ein Empfänger am Boden erhält Signale von vier Satelliten. Durch die Verknüpfung mit der Laufzeit der Signale kann dieser seine Position ziemlich gut bestimmen, je nach Anwendungszweck von mehreren Metern (militärisch) bis auf wenige Zentimeter genau (zivil). Auf GPS setzen auch die Navigationssysteme, beispielsweise in Autos oder Schiffen. bt_geomatiker_panels.indd :03:00 Uhr

8 Das GIS der gute Ton Informationssystem statt einzelner Pläne. In geografischen Informationssystemen (GIS) werden Geoinformationen erfasst, verwaltet, analysiert und präsentiert. Geoinformationen sind orts- und raumbezogene Daten. Sie beschreiben die Gegebenheiten eines Landes in Form von Koordinaten, Ortsnamen, Postadressen und anderen Kriterien. So dienen die Geodaten als Grundlage für die verschiedensten GIS-Anwendungen wie Naturgefahrenkarten, Analyse von Schadstoffverteilung und -ausbreitung, Strasseninformationssysteme, Fluglärmanalysen und viele mehr. bt_geomatiker_panels.indd :03:01 Uhr

9 Hier geht's lang Zwei Highlights: Orts- und Verkehrsplanung. Zu den wichtigsten Elementen einer Planung gehören heute sicherlich die Orts- und die Verkehrsplanung. In der Ortsplanung wird aufgezeigt, welcher Teil einer Gemeinde wie überbaut werden darf oder wo beispielsweise Freiflächen ausgewiesen sind. Bei der Verkehrsplanung werden Strassen nach ihrer Bedeutung klassifiziert; entsprechend fallen sie in die Verantwortung des Bundes, des Kantons oder der Gemeinde. bt_geomatiker_panels.indd :03:04 Uhr

10 Hoch hinaus, tief hinein Die Planung im Hoch- und Tiefbau. Für den Bau, respektive die Gestaltung eines Gebäudes oder eines Platzes, benötigen die Planer genaue Angaben über Grundstücksgrenzen, den Verlauf von Röhren und Leitungen und vieles mehr. Die erforderlichen Grundlagen und Hinweise finden Fachleute im Grundbuch und in verschiedenen Plänen, wie dem Ortsplan, dem Zonenplan und dem Leitungskatasterplan. All diese Informationen basieren auf den Daten der amtlichen Vermessung, verwaltet durch den Geometer. bt_geomatiker_panels.indd :03:06 Uhr

11 Der Reiz der Vielfalt Die vielen Aufgaben eines Geometers. Bei der Planung von Bauten und deren Realisierung fallen für einen Geometer aber noch viel mehr Tätigkeiten an: Höhenaufnahmen und digitale Geländemodelle, Spezialpläne, Deformations- und Kontrollmessungen, Aushub- und Massenberechnungen, Leitungskataster, Einmessen privater Leitungen, Erstellen von Ausführungsplänen, Angaben von Bau-, Zonenund Unterhaltsplänen, Erstellung von Zonen-, Unterhalts und Übersichtsplänen, Unterstützung in IT-Projekten im Bau- und Vermessungswesen. bt_geomatiker_panels.indd :03:11 Uhr

12 Die Geomatik des Geometers Hohe Anforderungen in der Ausbildung. Berufe, die sich mit der amtlichen Vermessung beschäftigen, gehören in das Gebiet der Geomatik. Die Geomatik befasst sich mit geografischen Daten und modernster Informationstechnologie. Informationen werden vor Ort erfasst und danach am Arbeitsplatz bearbeitet, ergänzt, veredelt und in Informationssystemen abgelegt. In der Schweiz gibt es verschiedene Ausbildungsstufen und -wege. bt_geomatiker_panels.indd :03:11 Uhr

13 Drei Wege zum Ziel Lehre, Fachhochschule oder ETH. Drei Wege führen in der Ausbildung zum Geomatiker zum Ziel: Mit der vierjährigen Berufslehre ist man Geomatiker/-in. Danach hat man die Möglichkeit zur Berufsprüfung Geomatiktechniker/in mit eidgenössischem Fachausweis. An einer Fachhochschule kann man sich danach zum/zur diplomierten Geomatikingenieur/-in FH weiterbilden. Mit einer Maturität kann man direkt an der ETH studieren. Minimal sechs Semester braucht es für den «Bachelor of Science ETH» in Geomatik und Planung, weitere drei Semester für den «Master of Science ETH». bt_geomatiker_panels.indd :03:14 Uhr

14 Zuletzt winkt das Patent Strenger Abschluss für den Staat. Für die Ausführung spezieller Arbeiten in der amtlichen Vermessung ist das eidgenössische Patent für Ingenieur- Geometerinnen und -Geometer erforderlich. Voraussetzung ist das Studium an einer der beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen oder aber der Nachweis der entsprechenden Fähigkeiten mittels Fachhochschuldiplom und Zusatzausbildung. Eidgenössisch patentierte Ingenieur-Geometerinnen respektive -Geometer sind in privaten oder staatlichen Büros tätig. bt_geomatiker_panels.indd :03:18 Uhr

15 Und ich habe doch Recht 3000 Mitarbeiter hinter der amtlichen Vermessung. Da die amtliche Vermessung Daten mit einer Rechtswirkung erhebt, kommen für bestimmte Arbeiten einzig Inhaberinnen und Inhaber des eidgenössischen Patents für Ingenieur- Geometerinnen und -Geometer in Frage. Schweizweit sind rund 270 private Ingenieur- und Vermessungsbüros (rund 3000 Mitarbeitende) mit dem Erheben, Verwalten und Nachführen der Daten der amtlichen Vermessung beauftragt. bt_geomatiker_panels.indd :03:21 Uhr