Der alte Mensch in der digitalen Gesellschaft Seniorinnen und Senioren gehen ins Netz
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- Meta Ritter
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1 Der alte Mensch in der digitalen Gesellschaft Seniorinnen und Senioren gehen ins Netz Senioren-Universität Zürich 19. November 2010 Hans Rudolf Schelling & Alexander Seifert, Inhalt der beiden Veranstaltungen 1. Termin: 19. November 2010, Uhr Einführung ins Thema Ausgangslage und Relevanz des Themas Vorstellung der Studienergebnisse der Studie Internet-Nutzung im Alter Diskussionsrunde und Ausblick auf zweite Sitzung 2. Termin: 26. November 2010, Uhr Erkenntnisse aus erster Sitzung Vorstellung von Anwendungen, Dienstleistungen und Angeboten im Internet (nicht nur) für Senioren Was zu beachten ist bei der Nutzung des Internets Wer kann Ihnen bei der Nutzung helfen? oder Wie können Sie anderen älteren Menschen helfen? Zukünftige Relevanz des Themas und Diskussionsrunde Seite 2 Universität Zürich, 1
2 Organisatorisches Beginn: Uhr Pause: ca Uhr 2. Teil: ca Uhr Ende: Uhr Seite 3 Das Und die Referenten Hans Rudolf Schelling Alexander Seifert Seite 4 Universität Zürich, 2
3 Der alte Mensch in der digitalen Gesellschaft Eine kleine Umfrage: Wer von Ihnen nutzt das Internet und wer nicht? Seite 5 Internet-Nutzung im Alter Ergebnisse einer repräsentativen Studie in der Schweiz Gründe der (Nicht-)Nutzung von Informationsund Kommunikationstechnologien (IKT) durch Menschen ab 65 Jahren in der Schweiz Eine Studie des Zentrums für Gerontologie der Universität Zürich im Auftrag von Pro Senectute Schweiz, in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) und dem Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich Seite 6 Universität Zürich, 3
4 Inhalt 1. Ausgangspunkt der Studie 2. Methode 3. Deskriptive Ergebnisse 4. Weitere Auswertungen 5. Massnahmen Seite 7 Das «Problem»: IKT und Alter Bedeutungszunahme von Informations- und Kommunikationstechnologien (insbesondere des Internets) in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft Chancen und Risiken: Erleichterter Zugang zu Informationen, erleichterte Kommunikation für «Onliner» «Digitale Spaltung»: Erschwerter Zugang für «Offliner» durch (möglichen) Abbaus herkömmlicher Kommunikationswege Einschluss und Ausschluss zugleich Starke Nutzungsunterschiede nach Geschlecht, Bildung, Einkommen, vor allem aber Alter Seite 8 Universität Zürich, 4
5 «Digitaler Graben»: Internetnutzung nach Alter, Prozente Nutzung (ENK) Jahre Jahre Jahre Jahre 50 Jahre und mehr Jahre Jahre 70 Jahre und mehr 10 0 Seite 9 Ausgangs-Fragestellungen 1. Warum ist die Nutzung des Internets bei Menschen ab 65 Jahren unterdurchschnittlich gering? 2. Wo liegen die grössten Hemmschwellen und Hindernisse? 3. Welche Massnahmen können getroffen werden, um die Nutzung zu steigern? 4. Wie ist die Nutzung in der Schweiz im Vergleich zum Ausland? 5. Was wird in anderen Ländern getan, um die Nutzung zu fördern? Seite 10 Universität Zürich, 5
6 Warum spielt das Alter eine Rolle? Altersbedingte Veränderungen körperliche, sensorische und kognitive Ressourcen soziale Ressourcen altersspezifische Bedürfnisse Kohortenbedingte Unterschiede (Generationen) Sozialisation, Bildung etc. lebensgeschichtliche Erfahrungen Seite 11 Aspekte und Dimensionen der Studie Funktionen, Bedürfnisse, Motive und Nutzen Einstellungen zu Technik und Medien allgemein, Nutzung Befürchtungen und Ängste Ressourcen, Kompetenzen und Kompetenzerwartungen Körperliche, kognitive und sensorische Randbedingungen Soziales Netz und soziale Unterstützung Seite 12 Universität Zürich, 6
7 Inhalt 1. Ausgangspunkt der Studie 2. Methode 3. Deskriptive Ergebnisse 4. Weitere Auswertungen 5. Massnahmen Seite 13 Methode der Befragungsstudie Gesamtschweizerische Repräsentativbefragung (August/September 2009) in der Altersbevölkerung ab 65 Jahren zur Internet-Nutzung Sowohl Personen, die das Internet bereits nutzen (Onliner), als auch Personen, die das Internet selber nicht nutzen (Offliner) Kombination von Telefonbefragung (CATI) und schriftlich-postalischer Erhebung; (Ausschöpfung: 79 % Telefon, 21 % Post) Befragung in allen Regionen der Schweiz, Befragungssprachen: D, F, I Insgesamt befragt (N) = 1105 Seite 14 Universität Zürich, 7
8 Inhalt 1. Ausgangspunkt der Studie 2. Methode 3. Deskriptive Ergebnisse 4. Weitere Auswertungen 5. Massnahmen Seite 15 Internetnutzung nach Alter 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Täglich Mehrmals pro Woche Mehrmals pro Monat seltener Nichtnutzung Total N = 1105 Studie: IKT- Nutzung im Alter, 2009, ZfG (gewichtete Stichprobe nach Alter, Sprache, Bildung), Frage 7 Seite 16 Universität Zürich, 8
9 Internetnutzung bei der Bevölkerung ab 65 Jahren im Ländervergleich Norwegen Island Schweiz* Niederlande Dänemark Schweden Luxemburg UK Deutschland Finnland Belgien Frankreich Malta EU Österreich Irland Estland Tschech. Rep. Slowakei Spanien Lettland Italien Zypern Litauen Ungarn Polen Slowenien Portugal Bulgarien Griechenland Rumänien Jahre 75 + Jahre Seite 17 Wo wurde das Internet in den letzten 6 Monaten genutzt? 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Zu Hause Bei Familienangehörigen Am Arbeitsplatz (auch bei organisierter Freiwilligenarbeit, Ehrenamt) Woanders Bei Freunden oder Bekannten N = 481 (Nur Onliner) Studie: IKT- Nutzung im Alter 2009 ZfG Frage 8 Seite 18 Universität Zürich, 9
10 Computernutzung vor dem AHV-Alter Seite 19 Seit wann wird Internet genutzt? Seite 20 Universität Zürich, 10
11 Technikaffinität: Aussage: "Ich interessiere mich sehr für neue technische Dinge" lehne völlig ab Offliner stimme völlig zu Onliner N = 1079 Studie: IKT- Nutzung im Alter 2009 ZfG Frage 1_3 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Seite 21 Elektronische Geräte im Haushalt Seite 22 Universität Zürich, 11
12 Mediennutzung On- und Offliner Seite 23 Kontakt mit Freunden oder Familienangehörigen (On/Offliner) 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Onliner: Kontakt über Festnetz-Telefon Offliner: Kontakt über Festnetz-Telefon Onliner: Kontakt über Mobiltelefon täglich mind. 1 mal pro Woche mind. 1 mal pro Monat seltener nie Offliner: Kontakt über Mobiltelefon Onliner: Kontakt über Internet Offliner: Kontakt über Internet Onliner: Kontakt über Briefe Offliner: Kontakt über Briefe N = 1095 Studie: IKT-Nutzung im Alter 2009 ZfG Frage 5 Seite 24 Universität Zürich, 12
13 Internetnutzung und Bildung (soziale Schicht) Sekundar I Sekundar II Offliner Tertiär Onliner N = 1091 Studie: IKT- Nutzung im Alter 2009 ZfG Frage 36 Prozente 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Seite 25 Genutzte und interessante Internetanwendungen 100% 90% 80% 70% Onliner: genutzt Onliner: genutzt & interessant Offliner: interessant 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% N = 481 (Onliner) 624 (Offliner) Studie: IKT-Nutzung im Alter 2009 ZfG Fragen: 10 und 12 Seite 26 Universität Zürich, 13
14 Einstellungen und Meinungen: «Wenn das Internet altersgerechter wäre, würden auch die meisten älteren Menschen es nutzen» trifft gar nicht zu Offliner trifft völlig zu Onliner N = 920 Studie: IKT-Nutzung im Alter 2009 ZfG Frage 15_5 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Seite 27 Einstellungen und Meinungen: «Auch die ältere Generation sollte das Internet nutzen» trifft gar nicht zu Offliner trifft völlig zu Onliner N = 969 Studie: IKT- Nutzung im Alter 2009 ZfG Frage 15_8 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Seite 28 Universität Zürich, 14
15 Einstellungen und Meinungen: «Das Internet ist anregend und faszinierend» trifft gar nicht zu Offliner trifft völlig zu Onliner N = 932 Studie: IKT- Nutzung im Alter 2009 ZfG Frage 15_4 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Seite 29 Einstellungen und Meinungen: «Die Verwendung des Internets gibt mehr Freiheit in der Gestaltung des eigenen Lebens» Lehne ab Offliner Stimme zu Onliner N = 948 Studie: IKT- Nutzung im Alter 2009 ZfG Frage 16_3 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Seite 30 Universität Zürich, 15
16 Angst vor Ausgeschlossenheit: «Fühlen Sie sich aus der Gesellschaft ausgeschlossen, wenn/weil Sie das Internet nicht nutzen?» Ja Offliner Nein Onliner 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Seite 31 Nutzungserwartung: Werden Sie das Internet in Zukunft nutzen? Offliner Ja Nein Onliner N = 1050 Studie: IKT- Nutzung im Alter 2009 ZfG Frage 17 N = 1022 Studie: IKT- Nutzung im Alter 2009 ZfG Frage 23 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Seite 32 Universität Zürich, 16
17 Schwierigkeiten und Hindernisse der Internet-Nutzung 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Onliner: aktuell Schwierigkeit Onliner: Früher und aktuell Schwierigkeit Offliner: Grund für Nichtnutzung N = 481 (Onliner), 624 (Offliner) Studie: IKT-Nutzung im Alter 2009 ZfG, Fragen: 11 und 13 Seite 33 Kosten: Wie viel wären Sie maximal bereit, pro Monat für den Internetzugang auszugeben? Seite 34 Universität Zürich, 17
18 Gesundheitsbild: Wie schätzen Sie Ihre Gesundheit im Vergleich zu anderen Menschen Ihres Alters ein? Seite 35 Alltagsaktivitäten Seite 36 Universität Zürich, 18
19 Soziales Umfeld: Internetnutzung im sozialen Umfeld: Anteile der mehrheitlich starken Nutzung Seite 37 Soziales Umfeld: Zuraten zu eigener Internetnutzung aus dem sozialen Umfeld Lebenspartner /in Kinder Offliner 14% 28% 19% 7% 12% Enkel Geschwister Freundeskreis Onliner 42% 62% 37% 26% 38% N = Studie: IKT- Nutzung im Alter 2009 ZfG Frage 21 (nur wenn Personen vorhanden) 0% 20% 40% 60% 80% 100% 120% 140% 160% 180% 200% 220% Seite 38 Universität Zürich, 19
20 Attraktive Lernformen 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Alle Offliner Onliner N = 1022 Studie: IKT-Nutzung im Alter 2009 ZfG, Frage 22 Seite 39 Inhalt 1. Ausgangspunkt der Studie 2. Methode 3. Deskriptive Ergebnisse 4. Weitere Auswertungen 5. Massnahmen Seite 40 Universität Zürich, 20
21 Einstellungstypen: Daten aus der Befragungsstudie Einstellungstypen Onliner Offliner Total negative Einstellung zum Internet neutrale Einstellung zum Internet positive Einstellung zum Internet 5 % 20 % 13 % 39 % 56 % 48 % 56 % 24 % 39 % Total 100 % 100 % 100 % Seite 41 Multivariate Analyse (als Zusammenfassung) Was erklärt die Internet-Nutzung bzw. Nichtnutzung? Interessante Anwendungen Technikaffinität Soziales Umfeld: Zuraten zur Nutzung Allgemeine Einstellung zum Internet Alter Bildung und Einkommen Seite 42 Universität Zürich, 21
22 Inhalt 1. Ausgangspunkt der Studie 2. Methode 3. Deskriptive Ergebnisse 4. Weitere Auswertungen 5. Massnahmen Seite 43 «Offliner gehen ins Netz» Seite 44 Universität Zürich, 22
23 Nutzen und Kosten der Internet-Nutzung Nutzen Information und Bildung Unterhaltung/Hobby Einkauf/Online-Shopping Soziale und gesellschaftliche Integration (Überwindung von Immobilität und Beteiligung an gesellschaftlichen Prozessen) Politische Partizipation Kosten Computer- und Internet- Kompetenz Lern- und Zeitaufwand Anfangsinvestition Kommunikationskultur (Internet vs. persönliches Gespräch) Technikvertrauen (Unsicherheit vor Technik) Quelle: Mahn, 2007, S. 29 Seite 45 Empfehlungen aus der Studie Sensibilisierung Ermutigung und Aktivierung sozialer Ressourcen Förderung von Schulungsangeboten, Ehrenamt, selbstorg. Seniorengruppen Benutzerfreundlichkeit Finanzielle Erleichterungen Ehrung von Projekten und Gemeinsamer Aktionsplan Forschung Garantie alternativer Zugänge Seite 46 Universität Zürich, 23
24 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Fragen? Seite 47 Universität Zürich, 24
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