Kurzkommentar. Kartei zum Lernen und Üben. Teil 1 Die Buchstaben
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- Karin Schreiber
- vor 7 Jahren
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1 Kurzkommentar Kartei zum Lernen und Üben Teil 1 Die Buchstaben
2 Liebe Lehrerinnen und Lehrer! Lieber Kollege, liebe Kollegin! Wir hoffen, Sie sind erfreut darüber, dass das Thema Schrift wieder stärker in den Mittelpunkt rückt. Haben Sie eine völlig neue Ausgangsschrift erwartet, mit der die Kinder auf ihrem Weg in die geheimnisvolle Welt der Buchstaben und des Schreibens begleitet werden? Dann überrascht Sie vielleicht der erste Blick auf unser Material. Kleine, aber feine, wichtige Veränderungen werden häufig erst auf den zweiten Blick sichtbar. Die Grundschrift-Kartei zum Lernen und Üben. Teil 1: Die Buchstaben berücksichtigt durch geringfügige Modifikationen der Form und des Bewegungsablaufes den motorischen Schreiblernprozess von Anfang an und will diesen erleichtern: damit Kinder besser schreiben lernen. Das Erlernen der Bewegung rückt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Buchstabenform dient diesem Zweck und wird mit einem Mindestmaß an Formgenauigkeit und Formkonstanz variabel und anpassbar an die Schreibbewegungen des Schreibanfängers. In diesem 1. Teil der Kartei zum Lernen und Üben finden Sie alle Buchstaben in Form und Bewegungsablauf einschließlich Lautbildern und Wörtern, in denen der jeweilige Buchstabe vorkommt, dazu im Folgenden einige Anregungen zum Einsatz der Kartei im alltäglichen Unterricht. Einen ausführlichen Lehrerkommentar hat Christina Mahrhofer-Bernt verfasst. Er liefert detaillierte Ausführungen zum Einsatz der Grundschrift-Kartei und zu jedem einzelnen Buchstaben des Grundschrift-ABCs. Diesen ausführlichen Lehrerkommentar finden Sie (in der Erprobungsfassung) ebenfalls auf der Homepage des Grundschulverbandes bei den Materialien zur Grundschrift. Zurzeit sind wir dabei, den 2. Teil der Grundschrift-Kartei zum Lernen und Üben zu erarbeiten: Schreibvarianten und Buchstabenverbindungen. Zur Weiterentwicklung der Materialien und der Didaktik sind uns Rückmeldungen aus der Praxis wichtig. Wir freuen uns über Ihre Anregungen, über Lob und Kritik und wünschen Ihnen und Ihren Schülern vielfältige Entdeckungen auf dem Weg zum Schreiben! Horst Bartnitzky, Ulrich Hecker, Christina Mahrhofer-Bernt
3 Ziele Zielsetzungen des Schreibunterrichts mit der Grundschrift-Kartei Teil 1: Die Buchstaben Mit der Grundschrift soll auf der Basis neuerer Erkenntnisse zu schreibmotorischen Lernprozessen eine Erleichterung des schreibmotorischen Lernprozesses erreicht werden. Dies geschieht durch kleinere Veränderungen bei den Buchstabenformen und den dazugehörenden Bewegungsabläufen. Einige Elemente auf der didaktischen und auf der methodischen Ebene werden verändert und einige werden ergänzt. Diese Veränderungen bedeuten für den Schreibunterricht keine grundlegende Umstellung, sind aber gleichzeitig für den schreibmotorischen Lernprozess eine Erleichterung. Die Grundschrift-Kartei zum Lernen und Üben. Teil 1: Die Buchstaben ist dazu ein wichtiges Arbeitsmittel.
4 Veränderte didaktische Elemente Die Wahl der Schriftgröße Nicht alle Kinder schreiben am Anfang gleich groß. Einige benötigen möglichst große Schreibräume, andere schreiben eher kleiner. Unser Ziel ist es, die Kinder selbst die für sie passende Schreibgröße bestimmen zu lassen. Die Gestaltung der Lineatur Die Kinder erhalten beim Arbeiten mit der Grundschrift eine Grundlinie zur horizontalen Ausrichtung beim Schreiben. Begrenzungslinien und strenge Vorgaben zu Oberlängen, Mittelband und Unterlängen fallen weg. Die Einteilung des Schreibraumes Ein Buchstabenhaus am Anfang und am Ende der Zeile teilt den Schreibraum in ein Dachgeschoss, ein Erdgeschoss und einen Keller ein, alternativ wird das Haus durch einen Balken ersetzt. Ergänzende farbig markierte Schreibräume führen dieses Prinzip bei Bedarf durch die ganze Zeile und liefern zusätzliche Orientierung für Buchstabenproportionen. Diese können bei Bedarf aber über- oder unterschritten werden.
5 Neue methodische Elemente Das Gewähren von Wahlmöglichkeiten Die Grundschrift-Kartei versteht die Buchstabenformen und Schreibbewegungen als motorisch günstige Richtvorgaben, die die Kinder bei Bedarf auch abwandeln können. Die Kinder wählen bei Bewegungsabläufen, Lineaturen und Schriftgrößen. Das Unterstützen der Selbsteinschätzung Die individuelle Reflexion eigener Schriftprodukte unterstützen kleine Bewertungskästchen am Ende eines Arbeitsblattes oder auf Zetteln zur Selbsteinschätzung, die separat im Klassenzimmer ausliegen. Das Führen von Schriftgesprächen Schriftgespräche im Klassenkreis, in der Zweiergruppe zwischen Schüler und Lehrer oder zwischen zwei oder drei Schülern als kleiner Schrift- Expertenkreis dienen der gemeinsamen Reflexion eigener und fremder Schriftprodukte. Das Einteilen in Bewegungsgruppen Der Lehrerkommentar (vgl. Mahrhofer-Bernt: Kommentar für Lehrerinnen und Lehrer) sortiert die Buchstaben nach gleichen Bewegungsabläufen und fasst sie in Bewegungsgruppen zusammen. Die Reihenfolge der Bewegungsgruppen erfolgt nach der Komplexität der auszuführenden Schreibbewegungen.
6 Gestaltungsvorschläge Vorschläge zur Aufbereitung der Kartei Die Kartei sollte in 2 oder 3 Exemplaren in der Klasse oder Lerngruppe zur Verfügung stehen. Es lohnt sich, die einzelnen Karten zu laminieren. So werden die Karten nahezu unverwüstlich und bleiben lange einsatzbereit. Die Kinder fahren die Buchstaben mit dem Zeigefinger nach, zuerst immer wieder den großen, dann auch die kleiner abgebildeten. Finger und Hand trainieren so den Bewegungsablauf mit Schwung. Dann geht es weiter mit Stift und Papier. Haben Kinder im Schreiblernprozess Schwierigkeiten mit einzelnen Bewegungsabläufen, kann immer wieder auf die entsprechenden Karten verwiesen werden.
7 Einsatzmöglichkeiten Übungsmöglichkeiten Einsatzmöglichkeiten der Grundschrift-Kartei bei der Erarbeitung der Buchstaben und Bewertung der Schriftprodukte Beim einführenden Schriftgespräch im Sitzkreis mit der ganzen Klasse An Buchstabenstationen zur Einführung und Übung Im Schrift-Wochenplan In der Werkstatt Schreiben In kurzen Schriftgesprächen zu zweit zwischen Schüler und Lehrerin Am Ende des Arbeitsblattes zur individuellen Selbsteinschätzung In kleinen Schrift-Experten-Gesprächen zwischen zwei oder drei Mitschülern nach Beendigung einer Schreibaufgabe Übungsmöglichkeiten zum Erarbeiten der Form und der Bewegungen beim Schreiben Formen stempeln Formen mit Muggelsteinen legen Folien mit Buchstabenkonturen zum Übereinanderlegen der Formen Buchstabenformen-Puzzles Sich übereinander lagernde Buchstabenformen zum Ausmalen Ertasten und Aussortieren von Holzbuchstaben im Fühlkasten Nachspuren im Sandkasten Nachspuren im Rasierschaum auf Plexiglasplatte oder Tablett Nachlaufen der Buchstabenform mit Laufdollies auf dem Boden Großräumiges Nachspuren auf Tapetenrollen Großräumiges Nachfahren mit dem Buchstabentaxi auf dem Boden
8 Impressum Grundschulverband e.v. (Herausgeber) Grundschrift: Kartei zum Lernen und Üben Teil 1: Die Buchstaben Redaktion: Horst Bartnitzky, Ulrich Hecker, Christina Mahrhofer-Bernt Rückmeldungen und Erfahrungsberichte sind erwünscht: über unsere Homepage: per an: (Stichwort Grundschrift ) per Brief an: Grundschulverband e.v.; Niddastr. 52; Frankfurt a.m. Grundschulverband e.v. Niddastr. 52, Frankfurt a.m., Tel. 069 / Homepage: info@grundschulverband.de Illustrationen: designritter Sonnenweg 6, Isenbüttel, Tel / Homepage: kontakt@designritter.de Frankfurt am Main, 2011
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