ZYPAR UND PIXXARO EC. Solutions for the Growing World

Transkript

1 ZYPAR UND PIXXARO EC Solutions for the Growing World

2 Inhalt Dow AgroSciences ein forschendes Pflanzenschutzunternehmen Seite 03 Solutions for the Growing World Seite 03 Eine lange Tradition in der Forschung und Entwicklung von Herbiziden Seite 05 Arylex TM active ein neuer herbizider Wirkstoff Seite 06 Überblick / Was ist Arylex? Seite 07 Chemische Eigenschaften Seite 08 Umweltverhalten und Toxikologie / Kulturverträglichkeit / Arylex in der Fruchtfolge Seite 09 Zypar TM Seite 10 Produktprofil Seite 10 Wirkungsspektrum / Anwendungsempfehlung / Vorteile Seite 11 Pixxaro TM EC Seite 12 Produktprofil Seite 12 Wirkungsspektrum / Anwendungsempfehlung / Vorteile Seite 13 Resistenzen bei Unkräutern eine schleichende Gefahr! Seite 14 Resistenzentwicklung Seite 14 Dow AgroSciences - innovative Lösungen in vielen Kulturen Seite 16 Arylex als neuer Baustein im Resistenzmanagement Seite 17 2

3 DOW AGROSCIENCES EIN FORSCHENDES PFLANZEN- SCHUTZUNTERNEHMEN Solutions for the Growing World Wissenschaft im Dienste der wachsenden Weltbevölkerung und ihrer Bedürfnisse. Dow AgroSciences als 100-prozentige Tochter der The Dow Chemical Company, ist eines der führenden Agrarunternehmen der Welt. Außerdem gehört Dow AgroSciences zu den wenigen noch forschenden Unternehmen in diesem Segment. So sind wir in der Lage, mehr als zehn Prozent unseres Umsatzes pro Jahr in Forschung und Entwicklung zu investieren, um weltweit an der Spitze zu agieren. In den vergangenen drei Jahren haben wir die Anzahl der Arbeitsplätze weltweit um 25 Prozent erhöht, wodurch wir zu den am schnellsten wachsenden Agrarunternehmen gehören. Mit unserem Firmenslogan Solutions for the Growing World stellen wir uns den Anforderungen der Welt von morgen. Bis zum Jahr 2050 müssen die Erzeuger von Nahrungsmitteln, also die Landwirte, weltweit rund neun Milliarden Menschen bei gleichbleibender Fläche und Einsparung von Wasser versorgen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, setzt sich Dow AgroSciences dafür ein, landwirtschaftliche Lösungen zu entwickeln, die den Ackerbau rentabler und produktiver machen. Dow AgroSciences Standorte weltweit Nordamerika 33 Standorte für Forschung und Entwicklung 24 Produktionsstandorte Lateinamerika 10 Standorte für Forschung und Entwicklung 20 Produktionsstandorte Europa, Mittlerer Osten, Afrika 14 Standorte für Forschung und Entwicklung 7 Produktionsstandorte Asiatisch-pazifischer Raum 4 Standorte für Forschung und Entwicklung 5 Produktionsstandorte Kürzlich realisierte strategische, branchennahe Aquisitionen im Bereich Saatgut und Pflanzenschutz Standorte für Forschung und Entwicklung Die Punkte veranschaulichen Orte und nicht die Anzahl der Betriebsstätten. Produktionsstandorte 3

4 Die wachsende Welt benötigt fortlaufend Innovationen im Pflanzenbau. Mit Leidenschaft entwickeln wir nachhaltige Lösungen, die Risiken minimieren und die Landwirte unterstützen, auf jedem Hektar Land die besten Ergebnisse zu erzielen. Intensive Forschung ist heute nur noch auf internationaler Ebene zu bewältigen. Die Wirkstoffe und Produkte für Europa werden auf Freilandstandorten u.a. in Deutschland, England, Frankreich, Ungarn sowie in Griechenland untersucht. In wissenschaftlich fundierten Versuchen in den verschiedenen Regionen Deutschlands werden neue Produkte vier bis fünf Jahre genauestens getestet und Anwendungsempfehlungen aus diesen Untersuchungen abgeleitet. Höchste Anforderungen hinsichtlich Qualität und Quantität der Studien und Unterlagen kennzeichnen den dann folgenden Zulassungsprozess in Deutschland und der EU. Für den deutschen Markt befinden sich zurzeit einige neue und interessante Wirkstoffe in den Zulassungsprüfungen. Dow AgroSciences Ausgaben für Forschung und Entwicklung weltweit ZUSÄTZLICHE FORSCHUNGSKAPAZITÄTEN ZWISCHEN Labore Gewächshäuser Feldstationen +100 % zusätzlich in m % zusätzlich in m % zusätzlich in der Fläche EINGEREICHTE PATENTE AUSGABEN +300 % Milliarden Dollar

5 Eine lange Tradition in der Forschung und Entwicklung von Herbiziden. Die Herbizid-Forschung hat bei Dow AgroSciences eine lange Tradition. Neben dem Getreide, einem Kernmarkt für Dow AgroSciences, werden auch in anderen Kulturen wie z.b. Raps, Rüben, Mais und Grünland immer wieder innovative neue Wirkstoffe und Produkte zur Marktreife gebracht. Produkte wie Primus TM, Starane TM XL, Ariane TM C, Broadway TM, Lontrel TM 720 SG, Runway TM, Primus Perfect, Milestone TM und Lontrel 600 sind nur einige der Innovationen, die Dow AgroSciences den Landwirten in den letzten Jahren zur Verfügung gestellt hat. Mit Arylex TM active steht den deutschen Landwirten ab 2017 ein neuer, innovativer herbizider Wirkstoff aus der Entwicklung von Dow AgroSciences zur Verfügung. Diese Broschüre soll einen Überblick über die vielfältigen Eigenschaften und Anwendungsgebiete von Arylex als Wirkstoff und den ersten Produkten aus der Arylex-Produktfamilie geben. Dow AgroSciences Umsatzverteilung nach Produktfamilien weltweit (2014) 49 % HERBIZIDE 19 % SAATGUT 18 % INSEKTIZIDE 8 % FUNGIZIDE 6 % ANDERE 5

6 ARYLEX EIN NEUER HERBIZIDER WIRKSTOFF 6

7 Überblick Arylex active ist ein neuer Wirkstoff aus der Dow AgroSciences Entwicklung zur Bekämpfung von Unkräutern mit folgenden Eigenschaften: g Bekämpft im Nachauflauf wichtige dikotyle Unkräuter einschließlich ALS-resistenter Unkräuter g Synthetisches Auxin der neuesten Generation mit einzigartigem Wirkmechanismus (Arylpicolinate; HRAC-Gruppe O) g Sehr sichere Wirkung bei gleichzeitig sehr geringer Aufwandmenge (5 7,5 g/ha) g Zuverlässige Wirkung gegen Klettenlabkraut auch unter ungünstigen Bedingungen g Keinerlei Nachbaubeschränkungen, da sehr schneller Abbau in Boden und Pflanze g Günstige toxikologische und umwelttoxikologische Eigenschaften Was ist Arylex? Arylex ist ein systemischer Wirkstoff, der ausgezeichnet in die Wachsschicht eingebunden und aufgenommen wird. Wurzelaufnahme ist ebenfalls möglich, hat aber aufgrund der kurzen Halbwertzeit von Arylex im Boden untergeordnete Bedeutung. Nach der Aufnahme in das Blattgewebe wird Arylex deesterifiziert und in die aktive Form Halauxifensäure umgewandelt, die im Phloem und Xylem mobil ist und in das meristematische Gewebe verlagert und dort angereichert wird. Arylex repräsentiert einen neuen Wirkstoff aus der Gruppe der synthetischen Auxine (HRAC-Gruppe O) und zeigt die typischen Symptome sehr hoher Dosen von Pflanzenhormonen wie Verdrehungen und Verformungen, Verdickungen und chlorotische Aufhellungen von Stängeln und Blättern sowie verkürzte Wurzeln. Erste Wirkungssymptome nach der Anwendung von Arylex können in Abhängigkeit vom Unkraut und den Umweltbedingungen schon nach einigen Stunden sichtbar werden, das Absterben der Pflanzen erstreckt sich meist über mehrere Wochen. Einzigartig unter den synthetischen Auxinen ist die Wirkung von Arylex auf Unkräuter (z.b. Klettenlabkraut) auch bei niedrigen Temperaturen oder Trockenheit, was die Bekämpfung auch unter erschwerten Bedingungen, sogar im Winter, erlaubt. Wirkung von Arylex gegen Klettenlabkraut zu verschiedenen Anwendungsterminen, Aufwandmenge 6 g/ha Arylex, Anzahl Versuche in Klammern Wirkung in % September (1) Oktober (13) November (8) Dezember (19) Januar (4) Februar (4) März (17) April (28) Mai (21) Juni (3) Die Wirkung von Arylex auf Klettenlabkraut wird durch niedrige Temperaturen oder Trockenheit nicht negativ beeinflusst. Feldversuchsergebnisse aus England, Benelux und Deutschland aus den Jahren zeigen, dass die Wirkung von Arylex gegen Klettenlabkraut auch bei Applikation in den Wintermonaten nicht abnimmt. 7

8 Chemische Eigenschaften Wirkstoffname: Summenformel: Chemische Familie: Arylex (Halauxifen-methyl) C14H11Cl2FN2O3 Arylpicolinate NH 2 Cl Strukturformel: N O CH 3 Cl F O H 3 C O Molekulargewicht: 345,17 g/mol Dampfdruck: 5,9 x 10-9 Pa bei 20 C Octanol/Wasser Koeffizient (log P OW ): ph 7 = 3,76 Bodenadsorption (K OC ): ml/g (Durchschnitt = 1418 ml/g) Löslichkeit (Wasser 20 C): 1,67 mg/l bei ph 5, 1,67 mg/l bei ph 7, 1,69 mg/l bei ph 9 8

9 Umweltverhalten und Toxikologie Arylex active wird im Boden sehr schnell zu Halauxifensäure umgewandelt, welche mit einer durchschnittlichen Halbwertzeit von 17 Tagen in europäischen Böden in nicht aktive Bestandteile (CO 2 und nicht extrahierbare Substanzen) abgebaut wird. Die Photolyse im Boden ist äußerst gering und sehr hoch in Wasser: DT 50 ist 0,129 Std. bei ph 7. Der Abbau von Arylex ist 4 Tage im Wasser-Bodensediment-System, Halauxifensäure wird in 2-11 Tagen im Wasser-Bodensediment-System abgebaut. Laborstudien haben eine sehr hohe Bindung von Arylex an die Bodensubstanz ergeben (K OC von 1418 ml/g im Durchschnitt). Halauxifensäure hat mit einem durchschnittlichen K OC von 179 ml/g eine schwächere Bindung. Bodenabbaustudien zeigen, dass Arylex, Halauxifensäure und Abbauprodukte nur in den ersten 15 cm nachgewiesen wurden. Aufgrund des sehr geringen Dampfdrucks (5,9 x 10-9 Pa bei 20 C) ist die Wahrscheinlichkeit für Pflanzenschäden an benachbarten Kulturen durch Verlagerung des Wirkstoffes aufgrund von Verflüchtigung sehr gering. Arylex zeigt eine sehr geringe akute Toxizität bei terrestrischen Arten wie Vögeln, Honigbienen und Regenwürmern. Arylex hat eine moderat akute Toxizität bei Fischen und wirbellosen Wassertieren und je nach Art eine moderat bis hohe Toxizität bei Süßwasser- und Meeresalgen. Studien zur Säugetier-Toxikologie wurden mit Halauxifensäure und Arylex durchgeführt. Die akute Toxizität bei Säugetieren von Halauxifensäure und Arylex ist bei oralen und dermalen Expositionswegen gering. Die Wirkstoffe wirken minimal reizend auf die Augen und die Haut und sind keine Hautsensibilisierungsstoffe. Studien zur Langzeittoxizität und Kanzerogenität von Halauxifensäure bei Ratten und Mäusen zeigen keinerlei Potenzial für Kanzerogenität auf. Kulturverträglichkeit Arylex zeigt ausgezeichnete Verträglichkeit sowohl bei der zugelassenen, als auch bei der doppelten Aufwandmenge in allen getesteten Getreide-Arten. Die Zulassung wird angestrebt für Wintergetreide (Weizen, Gerste, Roggen, Triticale, Dinkel und Durum) und Sommergetreide (Gerste, Weizen und Durum). Hafer ist bei üblichen Aufwandmengen nicht ausreichend verträglich. Arylex wird in empfindlichen Unkräutern sehr schnell in den aktiven Wirkstoff Halauxifensäure deesterifiziert, in Weizen und anderen Getreide-Arten hingegen erfolgt eine langsame Deesterifizierung mit anschließender Demethylierung hin zu nicht herbizid-wirksamen Metaboliten. Der Safener Cloquintocet in der Produktformulierung beschleunigt darüber hinaus die Demethylierung sowie die Konjugation bevor Halauxifensäure entsteht. Arylex in der Fruchtfolge Arylex wird im Boden zu Halauxifensäure abgebaut, welche dann zu nicht aktiven Metaboliten umgeformt wird. Der Abbau von Arylex zu Halauxifensäure erfolgt sehr schnell (Halbwertzeit im Schnitt ist 1,5 Tage unter Laborbedigungen). Die Halbwertzeit von Halauxifensäure selbst beträgt 17 Tage unter europäischen Feldbedingungen. Der Abbau von Arylex erfolgt hauptsächlich durch mikrobielle Aktivität, wodurch Bodenfeuchte, Temperatur und organische Substanz großen Einfluss auf die Abbaugeschwindigkeit haben. Rückstände von Arylex und Metaboliten reichern sich nicht im Stroh an. Sehr umfangreiche Nachbauversuche mit Arylex zu unterschiedlichsten Anwendungszeitpunkten und in vielfältigsten Fruchtfolgesituationen haben bewiesen, dass im Rahmen der normalen Fruchtfolge, unabhängig von der Bodenbearbeitung, alle Kulturen nachgebaut werden können. Erwartete Arylex-Zulassungen weltweit Der neue Wirkstoff Arylex wird für den Einsatz in allen wichtigen, Getreide produzierenden Ländern zugelassen werden. Die Zulassungsunterlagen für Arylex wurden in den USA, Kanada, Australien und der EU im September 2012 zur Prüfung eingereicht. In 2014 erfolgten erste Zulassungen für den Wirkstoff. In der EU wurde Arylex in 2015 genehmigt (Annex I gelistet). Erste Zulassungen für Produkte mit Arylex active in Europa erteilt! Länder mit bereits erfolgter Registrierung Länder mit geplanter Registrierung 9

10 ZYPAR Überblick Zypar ist ein innovatives neues Getreideherbizid aus der Arylex active Produktfamilie, bestehend aus den beiden Wirkstoffen Arylex und Florasulam. Zypar wurde von Dow AgroSciences für die Bekämpfung der wichtigsten dikotylen Unkräuter (inkl. ALS-resistenter Biotypen) im Nachauflauf Frühjahr entwickelt. Zypar setzt neue Maßstäbe durch sein sehr breites Wirkungsspektrum, das lange Anwendungsfenster bis BBCH 45, volle Flexibilität in der Anwendung, exzellente Kulturpflanzenverträglich- Der ideale Mischpartner für gräserwirksame Produkte keit und als idealer Mischpartner für die wichtigsten gräserwirksamen Frühjahrsherbizide gegen Windhalm und Ackerfuchsschwanz. Zypar ist nicht nur im Wintergetreide der neue Standard, sondern passt durch sein sehr breites Wirkungsspektrum, inklusive Weißer Gänsefuß und Taubnessel, auch ausgezeichnet ins Sommergetreide. Die Zulassung in Deutschland wird in 2017 erwartet. Produktprofil Wirkstoffe: Formulierung: Empfohlene Aufwandmenge: Wasseraufwandmenge: Einsatztermin: Empfohlener Einsatztermin: 6 g/l Arylex, 5 g/l Florasulam, 6 g/l Cloquintocet-Mexyl (Safener) Ölige Dispersion (OD); innerhalb 1 Stunde regenfest 1,0 l/ha l/ha Nachauflauf Frühjahr Wintergetreide: BBCH gegen Unkräuter Sommergetreide: BBCH gegen Unkräuter BBCH (frühe bis mittelspäte Anwendungen sind ideal) Wirkungsmechanismus: Arylex: Synthetisches Auxin (HRAC O) Florasulam: Triazolpyrimidin (HRAC B) Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern: Abstandsauflagen zum Schutz von Flora und Fauna: Zulassung wird erwartet Zulassung wird erwartet 10

11 Wirkungsspektrum Anwendungsempfehlung Unkräuter Ackerhellerkraut Ausfallraps Erdrauch Hirtentäschel Hohlzahn Kamille-Arten Klatschmohn Klettenlabkraut Kornblume Storchschnabel-Arten Taubnessel Vogelmiere Weißer Gänsefuß/Melde Windenknöterich Persischer Ehrenpreis Efeublättriger Ehrenpreis Stiefmütterchen Aufwandmenge 1,0 l/ha Zypar Zypar 0,75 1,0 l/ha gegen breite Mischverunkrautung Windhalm und Unkräuter: Zypar 0,75 1,0 l/ha + Gräserpartner Ackerfuchsschwanz und Unkräuter*: Zypar 0,75 1,0 l/ha + Gräserpartner BBCH * auch sehr frühe Applikationstermine möglich Bekämpfung Gute bis sehr gute Wirkung Ausreichende bis gute Wirkung Geringe/keine Wirkung Unbehandelte Kontrolle Behandelt mit Zypar 1,0 l/ha Vorteile von Zypar auf einen Blick g Sehr breites Wirkungsspektrum von Unkräutern inklusive ALS-resistenter Biotypen g Langer Anwendungszeitraum bis BBCH 45 (empfohlener Anwendungszeitraum bis BBCH 32) g Exzellente Verträglichkeit in allen Winter- und Sommergetreide-Arten (außer Hafer) g Idealer Mischpartner für gräserwirksame Produkte gegen Windhalm und Ackerfuchsschwanz g Gute Mischbarkeit mit Herbiziden, Wachstumsreglern, Fungiziden, AHL oder Mikronährstoffdüngern (nur Markenware verwenden) g Zuverlässige und schnelle Wirkung auch unten ungünstigen Bedingungen g Hervorragend geeignet auch für den Einsatz in Sommergetreide g Keine Nachbaubeschränkungen 11

12 PIXXARO EC Überblick Pixxaro EC ist ein weiteres neues Getreideherbizid aus der Arylex active Produktfamilie, bestehend aus dem neuen Wirkstoff Arylex und dem bewährten Wirkstoff Fluroxypyr. Pixxaro EC wurde von Dow AgroSciences insbesondere für die Bekämpfung von Klettenlabkraut und anderen wichtigen dikotylen Unkräutern (inkl. ALSresistenter Biotypen) im Nachauflauf Frühjahr entwickelt. Der neue Klettenstandard mit Mehrwert Pixxaro EC zeichnet sich durch seine extrem schnelle und sichere Wirkung gegen Klettenlabkraut jeder Größe, ein langes Anwendungsfenster bis BBCH 45 und exzellente Kulturpflanzenverträglichkeit aus. Zudem ist es ein idealer Mischpartner für diverse andere Herbizide gegen Unkräuter. Pixxaro EC ist damit ein idealer Baustein in jeder Herbizid-Strategie. Die Zulassung in Deutschland wird rechtzeitig zur Frühjahrssaison 2017 erwartet. Produktprofil Wirkstoffe: Formulierung: Empfohlene Aufwandmenge: Wasseraufwandmenge: Einsatztermin: 12 g/l Arylex, 280 g/l Fluroxypyr, 12 g/l Cloquintocet-Mexyl (Safener) Emulsionskonzentrat (EC); innerhalb 1 Stunde regenfest 0,5 l/ha l/ha Empfohlener Einsatztermin: BBCH Nachauflauf Frühjahr Wintergetreide: BBCH gegen Unkräuter Sommergetreide: BBCH gegen Unkräuter Wirkungsmechanismus: Arylex: Synthetisches Auxin (HRAC O) Fluroxypyr: Synthetisches Auxin (HRAC O) Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern: Abstandsauflagen zum Schutz von Flora und Fauna: Zulassung wird erwartet Zulassung wird erwartet 12

13 Wirkungsspektrum Anwendungsempfehlung Unkräuter Klettenlabkraut Erdrauch Gänsefuß/Melde Hohlzahn Knöterich-Arten Taubnessel Vogelmiere Ausfallkartoffel Klatschmohn Kornblume Persischer Ehrenpreis Storchschnabel-Arten Efeublättriger Ehrenpreis Kamille-Arten Stiefmütterchen Aufwandmenge 0,5 l/ha Pixxaro EC!!! Bei früher Anwendung Bei früher Anwendung Pixxaro EC 0,25 0,5 l/ha gegen Klettenlabkraut und andere Unkräuter Pixxaro EC 0,25 0,5 l/ha + Partnerherbizid gegen Unkräuter Pixxaro EC + Wachstumsregler Pixxaro EC + Fungizid BBCH Bekämpfung Gute bis sehr gute Wirkung Ausreichende bis gute Wirkung Geringe/keine Wirkung Unbehandelte Kontrolle Behandelt mit Pixxaro EC 0,5 l/ha (13 Tage nach der Applikation) Vorteile von Pixxaro EC auf einen Blick g Komplett ALS-freie Lösung mit unerreichter Wirkung gegen Klettenlabkraut jeder Größe und andere wichtige Unkräuter inkl. ALS-resistenter Biotypen (z.b. Vogelmiere) g Langer Anwendungszeitraum bis BBCH 45 g Exzellente Verträglichkeit in allen Winter- und Sommergetreide-Arten g Gute Mischbarkeit mit Herbiziden, Wachstumsreglern, Fungiziden, Insektiziden oder Mikronährstoffdüngern (nur Markenware verwenden) g Zuverlässige und schnelle Wirkung auch unter ungünstigen Bedingungen g Hervorragend geeignet auch für den Einsatz in Sommergetreide g Keine Nachbaubeschränkungen 13

14 Resistenzentwicklung Die Resistenzentwicklung bei Ungräsern und Unkräutern ist eine der größten Herausforderungen im modernen Ackerbau. Dabei treten neben resistenten Ungräsern wie z.b. Ackerfuchsschwanz, Windhalm und Weidelgräsern auch zunehmend resistente Unkräuter wie z.b. Vogelmiere, Kamille, Klatschmohn und Kornblume auf. Vom HRAC (Herbicide Resistance Action Committee) wird eine Gruppierung der Herbizidwirkstoffe bezüglich des Selektionsrisikos resistenter Biotypen bei häufiger Anwendung vorgenommen. Demnach sind besonders ALS-Herbizide (Gruppe B), zu denen die Sulfonylharnstoffe gehören, gefährdet. In Europa sind bereits Resistenzen bei Vogelmiere, Kamille, Klatschmohn und Kornblume gegen Herbizide aus der Gruppe der ALS-Herbizide nachgewiesen worden (siehe Karte Verbreitung der Resistenz bei Unkräutern in Europa ). Während die Vogelmiere ein eher nordeuropäisches Problem darstellt, sind Resistenzen bei Klatschmohn eher in Südeuropa zu finden. In Deutschland gibt es mittlerweile ebenfalls nachgewiesene Resistenzen gegen Herbizide aus der Gruppe der ALS-Herbizide bei Vogelmiere, Kamille, Klatschmohn und Kornblume. Diese sind z.t. nur von regionaler Bedeutung, zeigen aber, dass hier eine schleichende Gefahr besteht. So scheint die Resistenzentwicklung bei Vogelmiere und Kamille schneller zu verlaufen und stellt Landwirte schon heute regional vor größere Herausforderungen. Ein wirksames Resistenzmanagement ist entscheidend, um der Entwicklung resistenter Unkrautpopulationen vorzubeugen. Folgende ackerbauliche Maßnahmen sind einzuhalten: 1. FRUCHTFOLGE Vielfältige Fruchtfolgen mit Sommerungen und Winterungen verringern die Gefahr der Ausbreitung kulturtypischer Unkräuter und verringern die Gefahr des einseitigen Herbizid-Einsatzes. 3. SAATZEITPUNKT Ein späterer Saatzeitpunkt verringert den Unkrautdruck und sorgt für bessere Wirkungsgrade der eingesetzten Herbizide. 4. SORTENWAHL Sorten mit hoher Konkurrenzkraft können einzelne Unkrautarten besser unterdrücken. MO DI MI DO FR SA SO 2. BODENBEARBEITUNG Eine gründliche Bodenbearbeitung kann der Ausbreitung resistenter Unkrautpopulationen entgegenwirken. Neben den aufgeführten ackerbaulichen Maßnahmen ist ein entsprechendes Wirkstoffmanagement für ein wirksames Resistenzmanagement entscheidend. Dow AgroSciences bietet bereits heute eine Vielzahl von innovativen Lösungen zur Bekämpfung potenziell resistenter Unkräuter in den wichtigsten Ackerbaukulturen an. Sowohl die sensitiven als auch die resistenten Unkraut- Arten können dabei sehr sicher und nachhaltig bekämpft werden. 14

15 RESISTENZEN BEI UNKRÄUTERN EINE SCHLEICHENDE GEFAHR! Verbreitung der Resistenz bei Unkräutern in Europa VOGELMIERE KAMILLE KLATSCHMOHN KORNBLUME Quelle: und Dow AgroSciences eigenes Monitoring 15

16 Dow AgroSciences innovative Lösungen in vielen Kulturen Lösungen im Getreide: Primus TM Perfect ist die Standardlösung von Dow AgroSciences für den frühen Einsatz im Getreide. Primus Perfect ist die Nummer 1 bei Kälte, perfekt in AHL und daher für den frühen Einsatz besonders geeignet. Primus Perfect schaltet somit bereits frühzeitig die Konkurrenz der Getreidepflanzen durch Unkräuter aus und weist eine breite Wirkung gegen Klettenlabkraut, Kamille und andere Unkräuter auf. Die Wirkstoffkombination stellt sicher, dass auch resistente Kamille-Arten sicher bekämpft werden. Ariane TM C ist das bewährte breitwirksame Herbizid mit sicherer und schneller Wirkung gegen Problemunkräuter jeder Größe, besonders Klettenlabkraut, Kamille, Kornblume und Distel. Ariane C zeichnet sich durch den langen Einsatzzeitraum im Getreide aus. Durch die Kombination von 3 Wirkstoffen können alle bis heute bekannten Arten von resistenten zweikeimblättrigen Unkräutern wirkungsvoll bekämpft werden. Lösungen im Raps: Runway TM ist der Baustein für eine Vielzahl von Herbizidkombinationen im Herbst. Es bietet eine ALS-freie Lösung gegen Kamille, Kornblume, Klatschmohn und Distel-Arten im Herbst ab BBCH 10. Die drei Wirkstoffe im Runway gehören zu den synthetischen Auxinen (HRAC O). Runway dient somit als Resistenz-Baustein bei der Bekämpfung ALS-resistenter Kamille-Arten, Klatschmohn und Kornblume. Milestone TM wirkt gleichzeitig gegen Ungräser und die wichtigsten Unkräuter im Raps und ist damit einzigartig! Resistente Ungräser (z.b. ALS-resistente Ackerfuchsschwanz- und Windhalm-Biotypen) und Unkräuter (Kamille-Arten, Klatschmohn, Kornblume, Vogelmiere) werden von Milestone erfasst. Damit ist Milestone ein wichtiger Baustein für ein erfolgreiches Resistenzmanagement, nicht nur im Raps, sondern im Rahmen der gesamten Fruchtfolge. Lösungen in Mais und Raps: Lösungen in Rüben: Effigo TM ist ein ALS-freies Nachauflauf-Herbizid zur Kontrolle von Kamille, Kornblume und Distel-Arten im Mais und Raps. Die beiden Wirkstoffe im Effigo gehören zu den synthetischen Auxinen (HRAC O). Effigo ist im Mais sehr gut verträglich und kann vom 2- bis 6-Blatt- Stadium des Maises flexibel eingesetzt werden. Lontrel TM 600 und Lontrel TM 720 SG gehören zur Gruppe der synthetischen Auxine (HRAC O) und bieten eine ALSfreie und sehr verträgliche Lösung gegen Kamille, Kornblume, Distel-Arten und Hundspetersilie in Rüben sowie im Frühjahr in Winterraps. 16

17 Arylex als neuer Baustein im Resistenzmanagement Mit Arylex active steht den deutschen Landwirten ab 2017 ein neuer Baustein im Resistenzmanagement gegen Unkräuter zur Verfügung. Die beiden Produkte Zypar und Pixxaro EC erreichen auf die Resistenz-gefährdeten Unkräuter gute bis sehr gute Wirkungsgrade. Neben den Kamille-Arten treten in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Funde von resistenter Vogelmiere auf. Die Vogelmiere ist ein in nahezu allen Kulturen häufig vorkommendes Unkraut, wobei die Schadwirkung vor allem in Wintergetreide zum Tragen kommen kann. Durch massenhaftes Auftreten wird vor allem die Jugendentwicklung des Getreides gestört. Die Bekämpfung ist mit einer Vielzahl an Wirkstoffen möglich, aufgrund des ausdauernden Samenpotenzials aber in der Regel nicht sehr nachhaltig. Durch den einseitigen Einsatz von Wirkstoffen aus der Gruppe der ALS-Inhibitoren konnten sich auch bei der Vogelmiere resistente Populationen ausbilden, die bisher allerdings nur regional von Bedeutung sind. Im Jahr 2015 haben wir aus diesem Grund gezielt Versuche gegen ALS-resistente Vogelmiere-Populationen durchführen lassen. Zwei dieser Versuche sind im Folgenden dargestellt. Dabei handelt es sich um einen Freilandversuch der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und einen Gewächshaus-Versuch der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. Im Frühjahr 2015 hat die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen auf einer Fläche mit nachgewiesener ALS-Resistenz (Pro197) bei Vogelmiere einen Versuch im Winterweizen angelegt. Verglichen wurden aktuelle Standardprodukte zur Vogelmieren-Bekämpfung mit den beiden neuen Arylex-Produkten Zypar und Pixxaro EC. Im Versuch erreichte das ALS-Vergleichsprodukt nur noch unzureichende Wirkungsgrade, Starane 180 erreichte einen mittleren Wirkungsgrad und die beiden neuen Arylex- Produkte kamen auf gute bis sehr gute Wirkungsgrade: Wirkung gegen ALS-resistente Vogelmiere Zypar 1,0 l/ha Pixxaro EC 0,5 l/ha Starane 180 0,78 l/ha Vergleichsmittel 30 g/ha Wirkung in % 0 Vogelmiere: 2 % Deckungsgrad Behandlung am in BBCH Unbehandelte Kontrolle Vergleichsmittel 30 g/ha Starane 180 0,78 l/ha Pixxaro EC 0,5 l/ha Zypar 1,0 l/ha Bilder: Günter Klingenhagen, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen 17

18 Ein zweiter Versuch wurde in 2015 von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft angelegt: Aus einem traditionellen Braugerstenanbaugebiet Nord- Ostbayerns, aus den Landkreisen Hof und Wunsiedel, wurden Bekämpfungsprobleme mit Sulfonylharnstoff- Herbiziden in Sommergerste gegen Vogelmiere (Stellaria media) im Jahr 2013 bekannt. Untersuchte Verdachtsherkünfte bestätigten im Biotest eine hohe Resistenz gegenüber verschiedenen, praxisüblichen Sulfonylharnstoff-Herbiziden. Weiterführende molekulargenetische Untersuchungen ergaben als Resistenzursache eine Wirkortresistenz an den Positionen Pro197 und Trp574. Aufgrund der fehlenden ackerbaulichen Möglichkeiten zur Regulierung der herbizidresistenten Populationen ist die Ergänzung von Herbizidbehandlungen im Getreidebau mit Präparaten aus der Gruppe der synthetischen Auxine ( Wuchsstoffherbizide ) unverzichtbar. Die Wirksamkeitsprüfung von Halauxifen-haltigen Herbiziden belegt eine sichere Bekämpfungsleistung ALSresistenter Vogelmiere-Biotypen mit diesen Präparaten. (Klaus Gehring, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Herbologie) Wirksamkeitstest gegenüber ALS-resistenter Vogelmiere (Stellaria media) der Herkunft Marktleuthen (Oberfranken) Metsulfuron Florasulam Zypar Pixxaro EC Unbehandelte Kontrolle Behandlungen in 25 % (blau), 50 % (gelb) und 100 % (rot) der Standarddosis Bilder: Klaus Gehring, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Herbologie 18

19 Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass mit Arylex active ein neuer wirksamer Baustein im Resistenzmanagement gegen Unkräuter zur Verfügung steht, der bestehende Herbizid-Programme durch sein interessantes und für diese Wirkstoffklasse bisher einzigartiges Wirkungsprofil ideal ergänzen wird. Arylex ist ein weiteres Beispiel dafür, dass im Hause Dow AgroSciences der Slogan Kompetenz in Getreide mit Leben erfüllt wird und wir auch in Zukunft weiter an Innovationen im Bereich der Getreideherbizide arbeiten werden! 19

20 Solutions for the Growing World Dow AgroSciences GmbH Truderinger Straße München Tel.: Fax: TM Trademark of The Dow Chemical Company ( Dow ) or an affiliated Company of Dow Stand: September 2016 Bilder: titel: James Thew/fotolia.com, Rudmer Zwerver, Nadezda Razvodovska/123rf.com, SGr/shutterstock.com, Frank Krahmer/masterfile.com, Dan Race, countrypixel, mahey, Gina Sanders, Iakov Kalinin, Elena Petrova, by-studio/fotolia.com, Thüringer Interessenverband Heil-, Duft- und Gewürzpflanzen e.v. (S ), Dow AgroSciences GmbH