Finanzierung: BLW, BAFU, Schweizer Zucker, HAFL. Berner Fachhochschule Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL
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- Karin Grosser
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1 Herbizidreduktion durch eine kombinierte mechanisch chemische Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben Andreas Keiser, Benno Jungo, Corinne Bertschi, HAFL Samuel Jenni, Fachstelle für Zuckerrüben Finanzierung: BLW, BAFU, Schweizer Zucker, HAFL 1
2 Geringe Konkurrenzkraft gegenüber Unkraut 2
3 Massnahmen zur Reduktion des PSM-Einsatzes Das Prinzip des integrierten Pflanzenschutzes Quelle: Aktionsplan Pflanzenschutz
4 Einseitige Fruchtfolgen fördern Problemunkräuter Beispiel Ackerfuchsschwanz Beispiel Amaranth Fördernde Faktoren Hoher Anteil Frühjahrssaaten (Mais, Rüben, etc) Fördernde Faktoren: hoher Anteil Herbstsaaten (Getreide, Raps) schwere tonhaltige Böden reduzierte Bodenbearbeitung Einseitige Unkrautpopulationen Zunahme der Behandlungen Entwicklung von Resistenz gegen immer neue Wirkstoffe Vielseitige Fruchtfolgen sind Voraussetzung für eine erfolgreiche mechanische Unkrautregulierung! 4
5 Praktikabilität der mechanischen Unkrautregulierung unter Schweizer Klima- und Anbaubedingungen? Projekt Verfahren 1. Chemische Bekämpfung (Flächenbehandlung) 2. Flächenbehandlung bis zum 4-Blattstadium der Rüben danach nur noch Hacken 3. Bandspritzung bis zum 4-Blattstadium der Rüben danach nur noch Hacken 12-reihiges Hackgerät von Schmotzer mit Fingerhackelementen für die Unkrautbekämpfung in den Reihe Hackgerät vom Typ Carré mit einer Arbeitsbreite von 3m Bandspritzgerät mit einer Arbeitsbreite von 6 m mit 12 Flachstrahldüsen vom Type ES von Lechner 5
6 3 Zwischenkulturen Senf Structurator UFA Lepha Alexandrinerklee Phacelia Sommerwicken Guizotia 6
7 Pflug Mulch 7
8 Kurzfilm: mechanische Unkrautregulierung 8
9 Günstige Zeitfenster müssen genutzt werden! Wetterdaten Avenches Wetterstation Payerne = Datum des Hackens Temperatur [ C] Niederschlag [mm] Niederschlag [mm] Temperatur [ C]
10 Herbizidreduktion Reduktion der Herbizidaufwandmenge bis zu 67% mithilfe Bandspritzung kombiniert mit Hacken. Reduktion bis zu 30% bei Flächenbehandlung kombiniert mit Hacken. Reduktionspotential abhängig von Bodenart, Niederschlag und Unkrautdruck. Tab.1: Wirkstoffmenge in Prozent in den verschiedenen Unkräutbekämpfungsverfahren bei den 6 Feldversuche Verfahren Corcelles-près- Payerne Pflug Mulch Avenches 1 Avenches 2 Sugiez Corcelles- près- Payerne Sugiez Chemische Flächenbehandlung Herbicide de surface 100% 100% 100 % 100% 100% 100% 100% 100 % Dosierung (Herbizidmenge) 5334 g/ha 4100 g/ha 5791 g/ha 4550 g/ha 3222 g/ha 2414 g/ha 4274 g/ha Chemische Flächenbehandlung + Hacken Herbicide de surface + sarclage % 70% 100% 100% 76% Bandspritzung + Hacken Traitement en bande + sarclage 33% 43% 35% 43% 66% 50% - 10
11 Wirksamkeit der Unkrautbekämpfung Anzahl Unkräuter pro m 2 bei Reihenschluss 35 Andere 30 Stiefmütterchen Kartoffeln Unkräuter/ m Ackerkratzdistel Acker-Winde Acker-Gänsedistel Persischer Ehrenpreis Taubnessel Euphorbacieae Schwarzer Nachtschatten Spreizende Melde 5 Gemeines Greiskraut Weisser Gänsefuss 0 Flächenbehandlung Flächenbehandlung + Hacken ab 4-Blatt Bandspritzung + Hacken ab 4-Blatt Floh-Knöterich Corcelles-près-Payerne
12 Unkrautbekämpfung mit Grenzen in organischen Böden Anzahl Unkräuter pro m 2 bei Reihenschluss in Abhängigkeit des Humusgehaltes 4% Humus > 10% Humus Unkräuter/ m Andere Vogelknöterich Taubnessel Weisser Gänsefuss Amarante Floh-Knöterich 0 Flächen. Flächen. + Hacken Band + Hacken Flächen. Flächen. + Hacken Band + Hacken Humus Gradient (tief bis hoch) -> Flächen. Flächen. + Hacken Band + Hacken Avenches
13 Verfahrenskosten Verfahrenskosten in Abhängigkeit der Anbaufläche bei hohem Unkrautdruck Verfahrenskosten in Abhängigkeit der Anbaufläche bei tiefem Unkrautdruck Flächenbehandlung CHF/ha CHF/ha Flächenbehandlung + Hacken Bandspritzung + Hacken Anbaufläche (ha) Anbaufläche (ha) Verfahrenskosten an den Standorten Avenches I (2015, links) und Avenches II (2015, rechts) in Abhängigkeit der Anbaufläche 13
14 Verfahrenskosten bei 20 ha Zuckerrüben Kosten der Unkrautregulierung (20 ha) in Abhängigkeit der Kosten für Maschinen, Herbizide und Arbeit Hoher Unkrautdruck Tiefer Unkrautdruck CHF/ha Arbeit (MO) PSM (Herbicide) Maschinen (Matériel) Avenches Versuch I 2015 Avenches Versuch II
15 Zusammenfassung Die mechanisch-chemischen Verfahren eignen sich sowohl im Pflug als auch im Mulchverfahren Grenzen bei Hanglagen, unförmigen Parzellen und in Direktsaatsystemen Aufbrechen von Verkrustungen erhöht die Infiltration Bei ungünstigen Bedingungen (zu feine Bodenstruktur) erhöhtes Risiko für Erosion und Abschwemmung Präzises Hacken ab dem 2-Blattstadium bis ca. 3 cm beiderseits der Reihen. Sehr schonende Arbeit der Fingerhackelemente mit sehr geringen Rübenverlusten Hohe Flächenleistung der Hackgeräte von 2.6 ha/h (12-reihig) bzw. 1.5ha/h (6- reihig) und 0.5 h/ha bei der Bandspritzung. Deutliche Reduktion der Herbizidaufwandmengen: Hacken + Bandspritzung bis 67%, Flächenbhandlung + Hacken bis zu 30%. Mehrkosten bei den mechanischen Verfahren zwischen CHF und 318.-/ha ( bei einer Rübenfläche von 20 ha). 15
16 Folgerungen Die mechanisch-chemische Unkrautregulierung ist eine praktikable Lösung, stellt aber hohe Anforderungen an den Betriebsleiter! Im Frühjahr hat die mechanische Unkrautbekämpfung Priorität (Günstige Bedingungen nutzen!) Ideale Organisation : - Bandspritzung: überbetrieblich oder im Lohn - Hackgerät: gemeinsame Investition mehrerer Betriebe, Bedienung möglichst immer von der gleichen Person (Erfahrung!) - Zuckerrüben, Mais, Sonnenblumen, Raps, Soja mit gleichem Reihenabstand anbauen (z.b. 50 cm) zur Erhöhung der Auslastung und Vereinfachung der Mechanisierung (1 Hackgerät, 1 Einzelkornsämaschine)! 16
17 Besten Dank für die Aufmerksamkeit Schlussbericht: 17
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