FN und Landespferdesportverbände starten Initiative zur Mitgliedergewinnung
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- Paulina Schmidt
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1 Sonderausgabe, 10. Februar 2010 FN und Landespferdesportverbände starten Initiative zur Mitgliedergewinnung Warendorf (fn-press). Nach Jahrzehnten des Wachstums im organisierten Pferdesport musste dieser im Jahre 2004 erstmals ein Minus verkraften. Seitdem verließen rund Menschen die Reit- und Fahrvereine. Diese Entwicklung wollen die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und ihre Landespferdesportverbände bremsen und möglichst umkehren. Dazu startet im Frühjahr 2010 die Initiative Vorreiter Deutschland Initiative zur Förderung des Reitens in Verein und Betrieb, vorbereitet als Projekt unter dem Arbeitstitel Investition in die Zukunft. Dazu wird es in den Monaten März und April Startschuss-Veranstaltungen in allen Landespferdesportverbänden geben, um den Verantwortlichen in Pferdesportvereinen, Pferdebetrieben sowie Ausbildern die Initiative vorzustellen. Weitere Informationen: Bo Pressekontakt Vorreiter Deutschland: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), Marketing und Kommunikation, Adelheid Borchardt, Tel / , Pressekontakt: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), Marketing und Kommunikation, 1
2 Mitgliederstatistik Mehr Sportarten wetteifern um weniger Menschen Warendorf (fn-press). Die Mitgliederentwicklung im Pferdesport ist eines der zentralen Themen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in den kommenden Jahren. Rückläufige Geburtenraten bedingt durch die demographischen Veränderungen sind nur ein Erklärungsansatz für abnehmende Mitgliederzahlen in vielen Vereinen. Den rückläufigen Trend umzukehren, ist eine Herausforderung, der sich die FN mit ihren Mitglieds- und Anschlussverbänden stellen muss. Denn eines steht jetzt bereits fest: Immer mehr Sportarten wetteifern um immer weniger Menschen und das macht sich auch an der FN- Mitgliederentwicklung bemerkbar hatte die FN genau Mitglieder und war damit der siebtgrößte Sportverband in Deutschland. Fünf Jahre später sind es rund Mitglieder weniger und die FN ist nur noch achtgrößter Sportverband. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) registrierte in seiner aktuellen FN-Statistik für das vergangene Jahr Mitglieder und damit genau weniger als Er verzeichnet aber nicht nur für den Pferdesport rückgängige Mitgliederzahlen. Lediglich drei der zehn mitgliederstärksten Sportverbände in Deutschland können sich über Zuwächse freuen: Fußball-Bund, Handball-Bund und Deutscher Alpenverein. Der leichte Abwärtstrend im deutschen Pferdesport hält also weiter an. Dennoch hat sich der Dachverband des Pferdesports mit seinen Mitgliedsverbänden ein ambitioniertes Ziel gesetzt. Der Rückgang im Mitgliederbestand soll gestoppt und möglichst wieder umgekehrt werden. Unter dem Arbeitstitel Investition in die Zukunft wurde in den vergangenen zwei Jahren in Zusammenarbeit mit den Landespferdesportverbänden ein Projekt entwickelt, um dem Mitgliederschwund entgegen zu wirken. Der Startschuss für das Großprojekt zur Mitgliederentwicklung fällt im Frühjahr 2010 als Initiative Vorreiter Deutschland Initiative zur Förderung des Reitens in Verein und Betrieb. Der Negativtrend in der Mitgliederentwicklung ist nicht bei allen Landesverbänden zu erkennen, denn sieben der 17 Landesverbände registrierten ein positives Wachstum. Wie bereits im vergangenen Jahr rangiert Bayern auf Platz eins mit einem Zuwachs von 3,32 Prozent und konnte damit genau Mitglieder mehr in seinen Reihen als im Jahr 2008 begrüßen. In absoluten Zahlen folgte Weser-Ems mit 532 neuen Mitgliedern vor Mecklenburg-Vorpommern (257). Große Einbrüche musste mit Mitgliedern weniger Hamburg hinnehmen vor dem Pferdesportverband Westfalen (minus Mitglieder), der aber weiter mit insgesamt Mitgliedern mit Abstand Spitzenreiter aller Landesverbände ist. 2
3 Über alle Altersklassen hinweg gehen dem Pferdesport weiter Jungen und Männer verloren, so dass im vergangenen Jahr Jungen und Männer weniger in den Vereinen zu finden waren. Verglichen mit dem Jahr 2008 hat sich der Verlust innerhalb eines Jahres verdreifacht. Besonders betroffen ist die Gruppe der über 26-Jährigen (minus 6.493). Beim weiblichen Geschlecht hingegen setzt sich die positive Entwicklung von 2008 auch 2009 fort. Insgesamt Mädchen und Frauen mehr waren Mitglied in einem Reitverein. Die meisten Zuwächse verzeichneten die Gruppe der über 26-Jährigen (plus 3.371) und der 19- bis 26-Jährigen mit einem Plus von dp Konzertierte Aktion von FN und Landesverbänden Mit Vorreiter Deutschland gegen den Mitgliederschwund Warendorf (fn-press). Nach Jahrzehnten des Wachstums im organisierten Pferdesport musste dieser im Jahre 2004 erstmals ein Minus verkraften. Seitdem verließen rund Menschen die Reit- und Fahrvereine. Diese Entwicklung wollen die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und ihre Landespferdesportverbände bremsen und möglichst umkehren. Dazu startet im Frühjahr 2010 die Initiative Vorreiter Deutschland Initiative zur Förderung des Reitens in Verein und Betrieb, die in den vergangenen Jahren als Projekt unter dem Arbeitstitel Investition in die Zukunft von FN und Landespferdesportverbänden entwickelt wurde. Adressaten der Initiative sind Pferdesportvereine und Pferdebetriebe sowie Ausbilder, die als Schlüssel für die Entwicklung des organisierten Pferdesportes gesehen werden. Daher konzentriert sich die auf vier Jahre angelegte Initiative auf diese Zielgruppen. In der ersten Phase der Initiative geht es vor allem darum, Vereine, Betriebe und Ausbilder über die aktuelle Situation und die Aufgaben der Zukunft zu informieren sowie Lösungen aufzuzeigen. Dazu gehört zum Beispiel das Thema Schulpferd. Ausreichend Schulpferde sind Voraussetzung dafür, dass ehemalige Reiter wieder oder neue Menschen zum und auf das Pferd finden. Oder das Thema Ehrenamt. Ein Viertel aller Vereine hat Nachwuchsprobleme im Ehrenamt und sieht seine Existenz dadurch bedroht so ein Ergebnis des im vergangenen Jahres erstmals erstellten Sportentwicklungsberichtes Pferdesport (SEB). In der zweiten Phase steht bei der Initiative die Mitglieder- und Kundengewinnung im Vordergrund. Den Vereinen und Betrieben werden Kommunikationsmittel wie Werbeflyer oder Pressetext-Muster zur Werbung angeboten. Zentrale Kommunikationsplattform des Projektes ist das Internetportal vorreiterdeutschland.de, das sukzessive mit auf die Bedürfnisse von Vereinen, Betrieben und Ausbildern zugeschnittenen Informationen ausgebaut wird. 3
4 Mit der Initiative Vorreiter Deutschland bündelt der Gesamtverband seine Unterstützung für Vereine, Betriebe und Ausbilder in Form einer konzertierten Aktion. Zum einen führt er auf der Internetplattform alle bereits vorhandenen Informationen und Angebote zentral zusammen, so dass vorreiter-deutschland.de zu dem Portal für Vereine, Betriebe und Ausbilder wird. So wird auf dem Internetportal ein Management- und PR-Baukasten ausgebaut, der Checklisten, Arbeitsmaterialien, Hilfsmittel und Muster für verschiedene Bereiche der Vereins- und Betriebsführung bereit hält. Zudem bietet vorreiter-deutschland.de die Möglichkeit zum Austausch mit Gleichgesinnten. Ob es um Konfliktlösungen mit Mitgliedern und Kunden geht, um die Sanierung des Schulpferdebetriebes, um Preisgestaltung, um Mitarbeiterführung oder Konzepte zur Ansprache spezieller oder neuer Zielgruppen auf vorreiter-deutschland.de können sich Vereine, Betriebe und Ausbilder gegenseitig beraten und helfen. Neben dem neuen Internetportal werden bestehende Maßnahmen intensiviert. So wird zum Beispiel das schon existierende Vereins- und Betriebsberatungssystem der Landespferdesportverbände ausgebaut. Darüber hinaus werden spezielle Seminar- und Weiterbildungsangebote und Fachbroschüren mit zukunftsweisenden und praxiserprobten Konzepten für Vereine und Betriebe aufgelegt. Über aktuelle Entwicklungen und Neuigkeiten der Initiative Vorreiter informiert außerdem ein regelmäßiger -Newsletter, den jeder, der ein Vorreiter im Sinne der Initiative sein will, anfordern kann. Ansprechpartner für die Initiative sind bei der FN die Projektleiter Thomas Ungruhe, Leiter Abteilung Breitensport, Vereine und Betriebe, Tel / , und Maria Schierhölter-Otte, Leiterin Abteilung Jugend, Tel / , Weitere Informationen: Bo Interview mit FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach Wir suchen Vorreiter in Sachen Vereins-, Mitglieder- und Kundenentwicklung Warendorf (fn-press). Mit dem Projekt Vorreiter Deutschland Initiative zur Förderung des Reitens in Verein und Betrieb wollen die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und die Landespferdesportverbände den Trend der sinkenden Mitgliederzahlen bremsen und umkehren. FN-Aktuell sprach mit FN- Generalsekretär Soenke Lauterbach über die Initiative. FN-aktuell: Seit 2004 haben Menschen ihre Mitgliedschaft in einem Reit- und Fahrverein gekündigt und sind damit dem organisierten Pferdesport verloren gegangen. Warum reagiert der Verband erst jetzt? 4
5 Soenke Lauterbach: Wir reagieren nicht erst jetzt. Die ersten Überlegungen und Ansätze zur Mitgliederentwicklung wurden Anfang 2000 gemacht. Der Verband hatte über Jahrzehnte Zuwachsraten. Diese wurden aber immer kleiner, bevor sie 2004 ins Minus gingen. Die als IPSOS-Analyse bekannte FN-Marktanalyse haben wir 2001 in Auftrag gegeben, um die Situation besser analysieren zu können und auch herauszufinden, was die Ursache für die Mitgliederentwicklung ist und was sich auch potenzielle - Pferdesportler wünschen. Auf diese Art haben wir überhaupt erfahren, dass es 1,6 Millionen Pferdesportler in Deutschland gibt. Davon sind rund Mitglied in einem Reit- und Fahrverein. Damit gibt es also noch über potenzielle Vereinsmitglieder. Darüber hinaus wissen wir seit der Marktanalyse, dass mehr als eine Million Menschen gerne Reiten würden. Auch dies ist Potenzial für die Reit- und Fahrvereine und Pferdebetriebe. Auch wenn die Zahlen mittlerweile acht Jahre alt sind, dürfen wir doch annehmen, dass noch immer ein großes Entwicklungspotenzial für den organisierten Pferdesport da ist. Konkret zur Reaktionszeit: Wir sind ein föderales System. Die FN ist ein Dachverband mit 17 Landesverbänden. Uns war klar: Mitgliederentwicklung können wir nur mit den Vereinen und den für sie zuständigen Landespferdesportverbänden betreiben. Sie wissen die individuelle Situation vor Ort im Verein oder Landesverband einzuschätzen und sie sind es, die sagen müssen, was umzusetzen ist. Von der Analyse, in die Vereine, Betriebe und Ausbilder einbezogen waren, bis zum Maßnahmenpaket waren schon viele Schritte zu gehen. FN-Aktuell: Was stimmt den Verband so zuversichtlich, mit dieser Initiative den Trend umzukehren? Soenke Lauterbach: Weil wir genau die einbeziehen, die Mitglieder haben oder gewinnen: die Vereine. Weil wir die Betriebe einbeziehen, in denen viele Menschen bereits ihren Sport ausüben. Weil wir die Ausbilder einbeziehen, die eine Schlüsselfigur in der Mitglieder- und Kundenbindung und -gewinnung sind. Weil die Landespferdesportverbände als zentrale Anlaufstelle für die Vereine und Betriebe ihre Beratung und Unterstützung für diese intensivieren und dabei die regionalen Besonderheiten einfließen lassen. Und zu guter Letzt: Weil wir mit einem Zeithorizont von vier Jahren die Chance haben, auch jene Vereine, Betriebe und Ausbilder zu erreichen und informieren, die sich mit der aktuellen Entwicklung und den damit verbundenen Aufgaben noch nicht so auseinandergesetzt haben. FN-Aktuell: Es heißt Initiative zur Förderung des Reitens in Verein und Betrieb. Was ist denn mit dem Fahren und Voltigieren? Soll das nicht gefördert werden? Soenke Lauterbach: Doch natürlich. Wir möchten mit dieser Initiative jede Betätigung mit dem Pferd in Verein und Betrieb fördern. Also auch das Voltigieren und Fahren. Wir haben uns allerdings für den Initiativ-Slogan um der Kürze Willen auf das Wort 5
6 Reiten beschränkt. Zum einen wird es von vielen umgangssprachlich als Synonym für Pferdesport benutzt, zum anderen ist Reiten ein bildhafteres Wort als Pferdesport. Der Begriff Reiten steht in der Initiative für jede Betätigung mit dem Pferd. Er löst Bilder und Emotionen aus. FN-Aktuell: Und wieso heißt die Initiative Vorreiter Deutschland? Soenke Lauterbach: Erstens, weil wir für diese bundesweite Initiative Vorreiter brauchen. Wir suchen Menschen, die in Sachen Vereins-, Mitglieder- und Kundenentwicklung Vorreiter sind. Die hier neue, innovative Wege gehen. Die sich bei uns hoffentlich auch als Vorreiter zu erkennen geben. Zweitens, weil wir als Gesamtverband mit dieser Initiative Vorreiter sind in Sachen Mitgliederentwicklung. Das ist übrigens nicht unsere Einschätzung, sondern die von außen. So sind wir zum Beispiel der erste Sportverband innerhalb des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der einen sportartspezifischen Sportentwicklungsberichterstellt hat. Drittens, weil Vorreiter ein positiv besetzter Begriff ist im Sinne von Pionier, Bahnbrecher, Innovator und weil es im wahrsten Sinne des Wortes zum Pferdesport passt. Viertens, weil sich nicht nur Vereine, Betriebe und Verbände mit diesem Begriff identifizieren können, sondern auch alle Unterstützer vom Sponsor bis zum Politiker. Mit Vorreiter Deutschland haben wir eine Klammer für dieses Projekt, die es zu einer kraftvollen Initiative werden lassen kann. Das Gespräch führte Adelheid Borchardt. Termine Vorreiter Deutschland Die Startschüsse in den Landespferdesportverbänden Warendorf (fn-press). Mit regionalen Veranstaltungen starten die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und die Landespferdesportverbände (LV) im Frühjahr Vorreiter Deutschland Initiative zur Förderung des Reitens in Verein und Betrieb. Die Initiative richtet sich an Pferdesportvereine und Pferdebetriebe sowie Ausbilder. Als Ansprechpartner der Vereine und Betriebe lädt daher jeder Landespferdesportverband im Zeitraum März/April zu einem eigenen Startschuss ein. Im Rahmen von Mitgliederversammlungen oder Tagungen stellen die Verbände den Vereinen und Betrieben die Initiative, ihre Hintergründe und was sie von der Initiative und dem Verband erwarten können vor. Nachfolgend die Termine der LV-Startschüsse: LV Baden-Württemberg: Tagung für Betriebe am 13. März in Neuhausen auf den Fildern und Mitgliederversammlung am 19. April in Sindelfingen LV Bayern: Termin noch offen LV Berlin-Brandenburg: Offene Mitgliederversammlung am 19. März in Berlin 6
7 LV Bremen: Tagung mit dem LV-Beirat am 13. März in Bremen LV Hamburg: Mitgliederversammlung am 17. April auf der HansePferd 2010 in Hamburg LV Hannover: Mitgliederversammlung am 10. April in Verden LV Hessen: Mitgliederversammlung am 17. April in Neu-Isenburg LV Mecklenburg-Vorpommern: Mitgliederversammlung am 13. März in Güstrow LV Rheinland: Tagung der Vorsitzenden und Jugendvertreter der Kreisverbände am 16./17. April in Warendorf LV Rheinland-Pfalz: Mitgliederversammlung am 31. März in Hackenheim (bei Bad Kreuznach) LV Saar: Mitgliederversammlung am 17. Mai in Saarbrücken LV Sachsen: Breitensporttagung und 20-Jahre LV Sachsen am 17. April in Seelitz LV Sachsen-Anhalt: Tagung mit den Vertretern der Kreisreiterbünde/Kreisreiterberbände (KRB/KRV) am 17. April in Magdeburg LV Schleswig-Holstein: Mitgliederversammlung am 13. März in Bad Segeberg LV Thüringen: Tagung im März LV Weser-Ems: Tag der offenen Tür am 24. April in Vechta in der Landesreit- und Fahrschule LV Westfalen: Regionalkonferenzen im Februar und März sowie Seminare im ersten Halbjahr Vorreiter Deutschland Hintergrundinformationen zur Initiative 1. Die Situation Die Lage in deutschen Reitvereinen und -betrieben ist bedenklich: Trotz bemerkenswerter Leistungen der Vereine und Betriebe, trotz deren hohen Engagements haben in den letzten Jahren abgesattelt und ihre Mitgliedschaft in einem Verein gekündigt. Die Gründe sind vielschichtig: Andere Hobbys sind auf dem Vormarsch. Immer mehr Sportarten konkurrieren um die Menschen, deren Freizeit aufgrund von Schule und Beruf ebenfalls immer knapper wird. Der Konkurrenzdruck im Freizeitbereich verstärkt sich zudem durch die demografische Entwicklung, die einen stetig kleiner werdenden Anteil jüngerer Menschen in der Gesellschaft voraussagt. Zu wenig Ehrenamtler. Zwar engagieren sich noch immer viele Menschen ehrenamtlich, indem sie im Verein ein Amt oder Aufgaben übernehmen. Die Zahl von Ehrenamtlichen reicht aber in vielen Vereinen nicht aus. Ein Viertel aller Vereine sieht sogar sein Bestehen aufgrund des Mangels an ehrenamtlichen Nachwuchs gefährdet. 7
8 Zu wenig Schulpferde. Wer reiten lernen will, braucht ein Schulpferd. Jeder zweite Verein mit Schulpferden führt eine Warteliste. Das zeigt, dass es mehr vierbeinige Lehrer braucht. Immerhin eine Million Menschen in Deutschland würden gerne reiten. Immer weniger Jungen und Männer. Um eine von der Öffentlichkeit wahrgenommene Sportart zu sein, muss diese auch in der Gesellschaft eine breite Basis haben. Dazu gehört ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in der Sportart. Wer in deutsche Ställe blickt, sieht aber überwiegend Frauen. Im organisierten Pferdesport ist der Anteil der Männer von 40 Prozent in 1989 auf 26 Prozent in 2009 gesunken. Männlicher Nachwuchs fehlt auch. Der Anteil der bis 18-Jährigen ist von 5,5 (1989) auf 4,1 Prozent (2009) gesunken. Sinkende Einnahmen. Die wichtigste Einnahmequelle der Vereine sind die Mitgliedsbeiträge, die der Betriebe die Vermietung von Boxen und Dienstleistungen. Sinkende Mitglieder- und Kundenzahlen stellen somit ein großes finanzielles Problem dar Die Lösungswege Einen bedeutenden Teil der Reit-, Fahr- und Voltigier-Infrastruktur stellt der organisierte Pferdesport selbst bereit und sorgt damit für eine Entlastung der öffentlichen Haushalte und die Erfüllung einer wichtigen Gemeinwohlaufgabe. Doch auf die Gewinnung neuer Mitglieder und Kunden ist die Infrastruktur vieler Vereine und Betriebe nicht immer oder nicht mehr ausgerichtet. Um die vorhandenen Mitglieder und Kunden zu halten und um neue Mitglieder/Kunden zu gewinnen, muss jeder Verein und Betrieb sein eigenes Konzept machen. Die entscheidenden Stellschrauben sind aber die folgenden: Verstärkte Ansprache von Zielgruppen wie Jungen und Männer, erwachsene Einsteiger und Wiedereinsteiger. Kinder, Jugendliche, Erwachsene wollen und müssen unterschiedlich angesprochen werden. Auch im Reitunterricht. Hier braucht es eine zielgruppengerechte Ansprache, die auch die verschiedenen Lerntypen berücksichtigt. Darüber hinaus müssen die Angebote auf die Zielgruppen zugeschnitten sein. Neben den Altersunterschieden spielen hier Ausbildungsniveau und Geschlecht eine Rolle. Während man Mädchen mit eintönigem Reitunterricht nicht zwangsläufig aus dem Sattel treibt, könnten Jungen zu dem Schluss kommen, dass Fußball eine aufregende Alternative ist. Kooperationen mit Schulen und Kindergärten. In der Kindheit wählt man seinen Sport. Um an den immer knapper werdenden Nachwuchs heran zu kommen, sind Kooperationen mit Schulen und Kindergärten ein wichtiger Baustein. 8
9 Aufstockung des Schulpferdeangobtes. 90 Prozent aller Reiter haben schon auf Schulpferden gesessen. Wer mit dem Sport beginnt, braucht ein Lehrpferd. Wer nicht das Geld, die Zeit oder die reiterliche Reife für ein eigenes Pferd hat, ist dankbar, wenn er im Verein oder Betrieb eine Reitmöglichkeit findet. Es braucht also einmal quantitativ ausreichend Lehrpferde. Nur so finden auch Menschen ohne eigenes Pferd zum Sport. Zudem muss das qualitative Angebot von Schulpferden die Bedürfnisse der verschiedenen Zielgruppen decken. Das beginnt bei den Gruppen für unterschiedliche Ausbildungsniveaus, reicht über reine Jungengruppen und endet vielleicht bei der Turnierteilnahme mit Schulpferden. Verstärkte Einbindung der Ausbilder. Der Ausbilder ist oft der erste Ansprechpartner für Mitglieder und Kunden alte wie neue, da er in der Regel wegen des Unterrichts vor Ort ist. Damit ist er eine Schlüsselfigur in der Mitglieder- und Kundenbindung und gewinnung. Entsprechend sollte er in die Vereins- und Betriebsführung eingebunden werden. Reiten braucht Raum Im Wettbewerb mit anderen Sportarten messen die umworbenen Mitglieder und Kunden auch die Reitanlagen mit anderen Sportanlagen. Die Qualitätsansprüche sind hier größer geworden. Das hat Einfluss auf die Infrastruktur. Um bestimmte Zielgruppen zu bedienen, sind möglicherweise Sanierungsmaßnahmen und Geländeerweiterungen zum Beispiel für eine neue Reithalle, einen Außenplatz oder Weiden und Ausläufe - erforderlich. R Die Maßnahmen des Verbandes Mit der Initiative werden bestehende Maßnahmen zur Unterstützung der Vereine und Betriebe gebündelt, intensiviert und ausgebaut. Das Maßnahmenpaket umfasst: persönliche Beratung ein auf die Bedürfnisse von Vereinen, Betrieben und Ausbildern zugeschnittenes Portal mit umfassenden Informationen für eine erfolgreiche Vereins- und Betriebsführung Austausch mit Gleichgesinnten einen regelmäßigen -Newsletter einen Management- und PR-Baukasten mit Checklisten und Vorlagen wie z. B. fertige Pressetexte und Flyer Seminar- und Weiterbildungsangebote Fachbroschüren mit praxisnahen Tipps, u.v.m. 3. Die Struktur der Initiative Phase I Die erste Phase der Initiative zielt darauf, die Verantwortlichen und Engagierten in den Vereinen und Betrieben grundlegend über Vorreiter Deutschland zu informieren, sie 9
10 für die aktuelle Problematik und oben geschilderte Situation zu sensibilisieren und sie schließlich zum Mitmachen zu motivieren. Mit der Phase I soll erreicht werden, dass Vereine und Betriebe ihre eigene Situation überprüfen und hinterfragen, wie sie vor diesem Hintergrund für die Zukunft aufgestellt sind. Für das Mitmachen erhalten sie vom Verband Informationen, Tipps, Konzepte durch Presse-Veröffentlichungen, Fachbroschüren und das Internetportal Vorreiter-deutschland.de. Phase I rüstet für Phase II: Werbung neuer Mitglieder und Kunden. Phase II Während Phase I dazu dient, die eigenen Leute in den Vereinen und Betrieben zu sensibilisieren und zu motivieren, geht es in Phase II um die eigentliche Mitgliederund Kundenwerbung. Hier bietet der Verband neben entsprechenden Informationen speziell Werbemittel wie Flyer, Poster etc. an. Mit dem Slogan Rauf aufs Pferd! Rein in den Verein! können Vereine ihre Mitgliederwerbung ankurbeln, mit Rauf aufs Pferd können Betriebe neue Kunden suchen. Ein klarer Appell an alle Pferdefreunde und die, die es werden wollen. Bo Impressum: FN-aktuell Offizieller Pressedienst der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (Fédération Equestre Nationale, FN). Der Bezug der Printausgabe ist kostenpflichtig (50 Euro/Jahr). Herausgeber: FN-Abteilung Marketing und Kommunikation, Freiherr von Langen- Straße 13, Warendorf, Postanschrift Warendorf, Telefon 02581/ , Fax 02581/ , fn-presse@fn-dokr.de Leitung: Georg Ettwig (Ett) Redaktion: Uta Helkenberg/Hb; Adelheid Borchardt/Bo; Dr. Dennis Peiler /dp, Eva Willermann/evw Erscheinungsweise: 14-tägig. Redaktionsschluss: jeweils montags vor dem Erscheinungsdatum, 18 Uhr. FN-aktuell veröffentlicht ausschließlich Texte, die im direkten Zusammenhang mit der FN sowie ihren Mitglieds- und Anschlussverbänden stehen. Die Redaktion behält sich Kürzungen und Änderungen vor. Für unverlangt eingesandte Berichte übernehmen wir keine Gewähr. Alle Texte können mit der Quellenangabe FN-press honorarfrei veröffentlicht werden. FN-aktuell-Texte können auch über die Internet-Adresse der FN abgerufen werden: 10
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anbei erreicht Sie unser Jahresbericht über die Zwangsversteigerungen an den deutschen Amtsgerichten des Jahres 2012.
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Ratingen im Juli 2013 Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, anbei erreicht Sie unser Bericht über die Zwangsversteigerungen an den deutschen Amtsgerichten des ersten Halbjahres 2013. Nach Auswertung der
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