INNOVATIONEN BEI KMU DEFIZITE, POTENZIALE, HEMMNISSE, HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN
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- Katharina Kappel
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2 INNOVATIONEN BEI KMU DEFIZITE, POTENZIALE, HEMMNISSE, HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN Dr.-Ing. Michael Klaeger tti Technologietransfer und Innovationsförderung Magdeburg GmbH 4 September 2015
3 CURRICULUM VITAE DR.-ING. MICHAEL KLAEGER Geboren: Studium in Magdeburg Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg : Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung (IFQ) Vertiefungsrichtung: Qualitätssicherung und Fertigungsmesstechnik Promotion Thema Rechnerunterstützte Prüfplanung und Prüfmittelauswahl mit 1997: multimedialem on-line Zugriff Berufspraxis: Wissenschaftlicher Mitarbeiter (IFQ, CIM-Technologie-Transfer- Zentrum, : Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und automatiserung (IFF)) : Forschungs- und Entwicklungsingenieur, LTN Lasertechnik Nord GmbH : Dozent und Projektleiter, Bildungsakademie Mylau/ Vogtland e. V : Technischer Leiter, IZM Polycast GmbH & Co. KG seit 2009: Projektmanager, tti- Magdeburg GmbH Clustermanager Sondermaschinen- und Anlagenbau Sachsen-Anhalt (SMAB) ab März 2016: Geschäftsführer tti Magdeburg GmbH Michael, Dr. Klaeger tti Magdeburg GmbH 3/3
4 DIE TTI MAGDEBURG GMBH STELLT SICH VOR tti Magdeburg GmbH Gründung: Mai 1992 (auf Initiative der Landesregierung durch die IHK Magdeburg mit Unterstützung des BMWi) Gesellschafter: IHK Magdeburg (74%), RKW Sachsen-Anhalt GmbH (26%) Gesellschaftszweck: Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung im Land Sachsen-Anhalt Geltungsbereich: Mitarbeiter: wirtschaftsnahe, kommerziell arbeitende Dienstleistungseinrichtung 16 (davon 12 Projektmanager mit ausnahmslos ingenieurtechnischer Ausbildung) Michael, Dr. Klaeger tti Magdeburg GmbH 4/3
5 DIE TTI MAGDEBURG GMBH STELLT SICH VOR Kernkompetenz und Leistungsangebot Dienstleistungen für KMU Entwicklung, Begleitung und Management von Einzel- oder Kooperationsprojekten zur Produkt- und Verfahrensinnovation Unterstützung bei der Einführung von Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagementsystemen Nationaler und internationaler Technologietransfer, Unternehmens- und Forschungskooperationen Netzwerkbildung und betreuung Unterstützung beim Aufbau nationaler und internationaler Geschäftskontakte Unterstützung bei Existenzgründungen und zur Infrastrukturentwicklung Unterstützung zum Schutz von geistigem Eigentum (Patentschutzrechte) Darstellung von Finanzierungshilfen für Forschung, Entwicklung und Innovationen Michael, Dr. Klaeger tti Magdeburg GmbH 5/3
6 DIE TTI MAGDEBURG GMBH STELLT SICH VOR Projekte Enterprise Europe Network Sachsen-Anhalt EEN Partner im Konsortium mit der IHK Magdeburg Elektronischer Geschäftsverkehr ebusinesslotse Unterstützung von Mittelstand und Handwerk bei der Einführung und Nutzung von E-Business Cluster Medizin- und Gesundheitstechnik Med-Tech Cluster Sondermaschinen- und Anlagenbau SMAB ZIM-Kooperationsnetzwerk Industrial Reman ZIM-Kooperationsnetzwerk Gewinnung von Wertstoffen aus Pflanzenöl Michael, Dr. Klaeger tti Magdeburg GmbH 6/3
7 ANTEILE VON KMU AN AUSGEWÄHLTEN MERKMALEN Betriebe und Beschäftigte nach Betriebsgrößenklassen Anteil der Betriebe mit FuE nur 24 % der Beschäftigten sind in größeren Unternehmen tätig (Westdeutschland 35,5%) In Großunternehmen beträgt der Beschäftigtenanteil nur ca. 1/3 (14,3%) gegenüber Westdeutschland (38%) 1 Kleinstunternehmen: Beschäftigte: < 10 Umsatz: 2 Mio. Bilanzsumme: 2 Mio. 2 Kleines Unternehmen: Beschäftigte: < 50 Umsatz: 10 Mio. Bilanzsumme: 10 Mio. 3 Mittleres Unternehmen: Beschäftigte: < 250 Umsatz: 50 Mio. Bilanzsumme: 43 Mio. Michael, Dr. Klaeger tti Magdeburg GmbH 7/3
8 DEFIZITE VON KMU BEI INNOVATIONEN Kleinteiligkeit der KMU (73% mit weniger als 10 und 95% mit weniger als 50 Mitarbeitern) behindert die Durchführung von Innovationen und zwingt sie zu Aufgabenkonzentrationen im Bereich der Geschäftsführung und auf das Kerngeschäft erlaubt kaum Industrieforschung, daher keine strategische Entwicklung neuer Produktlinien erschwerte Wahrnehmung wichtiger Innovationsimpulse durch technologische, wirtschaftliche und politische Veränderungen im Unternehmensumfeld durch die Geschäftsführung fehlende Strategien, um Innovationspotenziale im Unternehmen zu erkennen und zielgerichtet umzusetzen fehlende Markttransparenz, dadurch keine Ableitung relevanter Zielgruppen möglich Folge: keine wirtschaftliche Vermarktung von Produktinnovationen erschwerte Mitarbeiterrekrutierung durch meist geringere Entlohnung und Karrierechancen gegenüber Großunternehmen unzureichende Koordination von Forschungs- und Entwicklungs-Projekten führt häufig zu einer unsystematischen Realisierung von Innovationsvorhaben geringer Reifegrad im Projektmanagement Michael, Dr. Klaeger tti Magdeburg GmbH 8/3
9 BEISPIEL EINER INNOVATION TROTZ DEFIZITE 1. Ausgangssituation: Innovative Idee der esb Edelstahlschanktechnik GmbH ein FuE- Vorhaben zur Entwicklung eines Bierzapfhahnes mit verbesserten Gebrauchseigenschaften durchzuführen 2. Kontakt zur tti Magdeburg GmbH bestand schon über vorherige Patentanmeldungen 3. Problem: Unternehmensgröße - 1 Geschäftsführender Gesellschafter und 3 Mitarbeiter erfüllt nach Aussagen des Projektträgers nicht die Voraussetzung eines Antragstellers (Forderung: mindestens 8 Beschäftigte zur Aufrechterhaltung des Kerngeschäfts) 4. Lösungssuche: gemeinsam mit der tti Magdeburg GmbH durch Zusammentragen von Informationen über das Unternehmen und die Gesellschafter Ergebnis: Geschäftsführer ist auch Gesellschafter des Unternehmens IB Edelstahl GmbH (3 Mitarbeiter), dass 75%-Anteile (verbundenes Unternehmen (VU)) an die esb Edelstahlschanktechnik GmbH hält und 50%-Anteile (Partnerunternehmen (PU) des VU) an AJK Edelstahlverarbeitung GmbH (8 Mitarbeiter) hält. Lt. KMU-Status-Berechnung werden VU vollständig und PU quotal in die Bilanz eingerechnet. 5. Endergebnis: Die esb Edelstahlschanktechnik GmbH ist dadurch mit insgesamt 11 Beschäftigten (4 in esb, 3 im VU, 4 im PU des VU) antragsberechtigt. 6. Antragsausarbeitung und Projektmanagement wurde komplett von der tti Magdeburg übernommen (Projektvolumen: , Förderung: 45% = Zuwendung) Fazit: Ohne externe Unterstützung eines Beratungsunternehmens wäre keine Innovationsbeteiligung zustande gekommen! Michael, Dr. Klaeger tti Magdeburg GmbH 9/3
10 POTENZIALE VON KMU BEI INNOVATIONEN Vorreiter des technologischen Fortschritts in vielen Bereichen zentrale Stütze des Innovationsgeschehens in Deutschland 80% aller KMU realisieren Innovationen (Großunternehmen: 95 %), davon: 78 % der Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten und 84 % der Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten keine Angaben zu Kleinstunternehmen 64 % der FuE-Leistungen in Sachsen-Anhalt werden durch KMU erbracht (Westdeutschland: 47%) 96 % der FuE-betreibenden KMU in Sachsen-Anhalt betreiben Kooperationsbeziehungen mit anderen Partnern (Westdeutschland 80 %) Zunahme der Produktinnovationen im verarbeitenden Gewerbe auf über 50 % Zunahme auf 15 % (2013, 14 % in 2012) der sachsen-anhaltischen Unternehmen bei der Entwicklung sehr anspruchsvoller Marktneuheiten, um mit risikoreicheren Produkten Märkte zu halten bzw. neue zu erschließen (Quelle: IAB-Betriebspanel, Welle 2013) Erwerb neuen Wissens vielfach im Zuge des Produktionsprozesses (Quelle: Eurostat-basierend auf Erhebungen des ZEW) politische Rahmenbedingungen bieten durch vielfältige Förderprogramme mit lukrativen Förderquoten hervorragende Voraussetzungen für eine Innovationsbeteiligung Michael, Dr. Klaeger tti Magdeburg GmbH 09/09/15 10/3
11 BEISPIEL EINER INNOVATION DURCH POTENZIALE IN KMU 1. Ausgangssituation: Großunternehmen HMT Höfer Metall Technik GmbH & Co. KG hat Qualitätsprobleme (Stegabdrücke/ Streifen) bei der Herstellung von Strangpressprofilen durch schnellen Verschleiß der Presswerkzeuge. Eine neue technologische Lösung wird gesucht! 2. Erstkontaktaufnahme mit der tti Magdeburg GmbH bzgl. Unterstützungsmöglichkeiten 3. Konzeptfindung: KMU ZOM Oberflächenbearbeitung GmbH (49 Mitarbeiter) als Spezialist für das Beschichten und Schleifen von Zerspanungs- und Formwerkzeugen wird als Partner für das Problem gewonnen und die Entwicklungsaufgaben abgestimmt. 4. Problemlösung: Innovationsbeteiligung beider Kooperationspartner in einem Gemeinschaftsprojekt im Förderprogramm Forschung und Entwicklung des Landes Sachsen-Anhalt (empfohlen durch die tti Magdeburg GmbH). Vorteil: Förderquote erhöht sich um 15% auf 60% für ZOM und 40% für HMT! 5. Ergebnis: Standzeiterhöhung von 60% durch Erarbeitung neuer Beschichtungstechnologien der ZOM GmbH mit erfolgreicher Erprobung bei der HMT GmbH & Co. KG führt zu Ersparnissen von 180 T /a (Recyclingprozess) und 360 T /a (Werkzeugherstellung) für HMT und zu einer Umsatzsteigerung von ca. 360T /a für ZOM durch Erweiterung des Produktangebotes Fazit: Das Innovationspotenzial eines mittelständischen Unternehmens (ZOM) stärkt die Wettbewerbsfähigkeit eines Großunternehmens durch Kooperation nachhaltig! Michael, Dr. Klaeger tti Magdeburg GmbH 11/3
12 INNOVATIONSHEMMNISSE BEI KMU 1. Finanzierung von Innovationsprozessen Bildung von Rücklagen führt zur Zurückstellung risikobehafteter Vorhaben Zurückhaltung vieler Banken bei der Kreditvergabe führt zur Resignation geringe Eigenkapitaldecke führt zur Finanzierungslücke im Entwicklungsprozess 2. Bürokratie und rechtliche Regelungen Umfang der Antragsgestaltung zu umfangreich Hemmnisse bei der Herausgabe betriebswirtschaftlicher Daten zum Unternehmen Unkenntnis über Förderprogramme und Förderrichtlinien Langwierigkeit von Zulassungs- und Genehmigungsverfahren 3. Mangel an Personalkapazitäten und qualifizierten Fachkräften Personalkapazitäten für eigene Antragstellung zu gering fachliche Eignung des Personals für Forschungsvorhaben unzureichend Nichterfüllung des Tagesgeschäfts durch Projektarbeit gefährdet 4. Management von Innovationsprozessen kaum Einbindung externer Partner in das Projektmanagement keine zusätzlichen finanziellen Mittel für Managementmaßnahmen verfügbar Michael, Dr. Klaeger tti Magdeburg GmbH 12/3
13 HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN ZUR STÄRKUNG DER INNO- VATIONSBETEILIGUNG Schaffung eines unterstützenden Umfeldes durch Wissens- und Technologietransfereinrichtungen, um neue Anforderungen und Innovationspotenziale frühzeitig zu erkennen und umzusetzen Unterstützung durch gezielten Wissens- und Technologietransfer zur Reduzierung strukturbedingter Nachteile und Vermittlung zum Stand der Technik Unterstützung der innovativen Potenziale durch Begleitung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben Unterstützung beim Personaltransfer aus den Hochschulbildungseinrichtungen und dem Ausland Stärkung der Vernetzung zwischen KMU und dem Wissenschaftssektor mit leistungsfähigen nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen Kooperationsanbahnung zwischen Unternehmen mit verschiedenen technologischen Kernkompetenzen aber auch mit Großunternehmen Unterstützung beim Schutz von geistigem Eigentum (Patentschutzrechte) externes Projektmanagement bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten Unterstützung bei der Verbesserung der Transparenz der Förderangebote auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene Michael, Dr. Klaeger tti Magdeburg GmbH 13/3
14 FÖRDERPROGRAMME ZUR INNO- VATIONSFÖRDERUNG FÜR KMU Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) Projektträger: BMWi Basisprogramm für die marktorientierte Technologieförderung innovativer KMU Förderung von Einzel-, Kooperations- und Kooperationsnetzwerk-Projekten sowie Innovationsunterstützender Dienstleistungen Landesförderprogramme Projektträger: Investitionsbank Sachsen-Anhalt Programme Auswahl Forschung und Entwicklung: Zuschüsse für die Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren INNOVATIONSASSISTENT: Zuschuss für Personalausgaben von Innovationsassistenten Wissens- und Technologietransfer: Innovationsberatung für kleine und mittlere Unternehmen Beratungshilfeprogramm: Hilfe zur Selbsthilfe KMU-Förderung der EU Projektträger: Europäische Union Programm: KMU-Instrument Gliederung in 3 Stufen (1. Machbarkeitsstudie, 2. Demonstration und Prototypenentwicklung und 3. Vermarktung) Michael, Dr. Klaeger tti Magdeburg GmbH 14/3
15 FÖRDERPROGRAMME ZUR INNO- VATIONSFÖRDERUNG FÜR KMU KMU-innovativ Projektträger: BMBF Förderung industrieller Forschungs- und vorwettbewerblicher Entwicklungsvorhaben der Spitzenforschung im Rahmen der Hightech-Strategie des Bundes in KMU (Technologiefelder: Biotechnologie, Nanotechnologie, Produktionsforschung, Medizintechnik, Photonik, Forschung für die zivile Sicherheit, Informations- und Kommunikationstechnologien, Technologien für Ressourcen und Energieeffizienz Bundesförderung Projektträger: Bund Förderung von Basistechnologien (Förderung forschender und innovativer KMU, Querschnittsmaßnahmen, Schlüsseltechnologien, Gesundheit, Medizintechnik, Klima, Energie, Mobilität, Kommunikation, Sicherheit, Sozial- und Geisteswissenschaften, Grundlagen, Bildung) Michael, Dr. Klaeger tti Magdeburg GmbH 15/3
16 INNOVATIONEN BEI KMU Danke für die Aufmerksamkeit! Kontakt: Dr. Michael Klaeger tti Magdeburg GmbH Bruno-Wille-Str Magdeburg mklaeger@tti-md.de Tel.: Michael, Dr. Klaeger tti Magdeburg GmbH 16/3
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