Populist. Jeder kann 04I17 DAMALS. Soldat in Welt und Kirche. Aus dem Archiv: Vor 65 Jahren. Reportage vor Ort: Erbil 2017 ISSN

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1 Soldat in Welt und Kirche 04I17 fl ickr / holding graz (CC BY-ND 2.0) Jeder kann Populist ISSN Reportage vor Ort: Erbil 2017 DAMALS Aus dem Archiv: Vor 65 Jahren

2 Editorial Liebe Leserinnen und Leser. KS / Doreen Bierdel Das Manifest der Kommunistischen Partei, welches um die Jahreswende 1847/48 im Auftrag des Bundes der Kommunisten von Karl Marx und Friedrich Engels verfasst wurde, erschien am 21. Februar 1848 in London. Es beginnt mit dem bekannten Wort: Ein Gespenst geht um in Europa das Gespenst des Kommunismus. Das Manifest der Marxisten und Kommunisten endete mit dem Aufruf: Proletarier aller Länder, vereinigt euch! So weit so gut oder besser gesagt: Sind wir 169 Jahre nach Verabschiedung dieses Manifests einem neuen Gespenst in Europa auf der Spur? Ist es erlaubt, in Abwandlung des gefl ügelten Wortes zu sagen: Ein Gespenst geht um, weltweit und in Europa das Gespenst des Populismus? Und weiter: Populisten aller Ländern, vereinigt euch! Oder ist es nicht angesagt zu fragen, ob es populistische Phrasen nicht zu allen Zeiten gegeben hat? Ist der Populismus eine Erfi ndung der Neuzeit? Tatsache ist, dass die politischen Debatten in Europa und speziell bei uns in Deutschland nicht darum herumkommen, auf das Pferd aufzuspringen. Kaum eine Talkshow, die nicht den Populismus, populistische Bestrebungen und deren Galionsfi guren in den Fokus rückt. Das Thema hat, nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen Mitgliedsstaaten der EU Hochkonjunktur. Und selbst vor den politischen Eliten in den USA macht es nicht halt. Vielfach wird auch dem frisch gewählten Präsidenten Donald Trump nachgesagt, er wäre ein gnadenloser Populist. Für die Führungsmacht USA und deren höchsten Repräsentanten ein gewichtiger Vorwurf. Ob er begründet ist, das steht auf einem anderen Blatt. Es darf also angenommen werden, dass in Deutschland, zumindest bis zum 24. September dieses Jahres, wenn um 18:10h eine erste stabile Hochrechnung Auskunft zum Ausgang der Bundestagswahlen gibt, vielfach und in epischer Breite und Tiefe der Populismus traktiert wird. Auch wird der Frage nachzugehen sein, ob Populismus in einer freiheitlich verfassten Gesellschaft gefährlich sein kann. Somit kamen wir in der Redaktion nicht umhin, das Thema Populismus ebenfalls aufzugreifen und mit einigen Beiträgen aufzuarbeiten. Auch wollten wir wissen, ob es sowohl linken als auch rechten Populismus gibt und rückten diejenigen in den Blick, die als getaufte (und gefi rmte) Christen doch wohl auf keinen Fall Populisten sein können. Zugleich bot es sich an, mit dem Ausgang der diesjährigen Frühjahrs-Vollversammlung der deutschen Bischöfe in Bensberg, deren Auffassungen zum Populismus in der Ausgabe zu dokumentieren. Und das kann nicht verwundern es rückte die Auffassung der Bischöfe über die Wählbarkeit der Alternative für Deutschland (AfD) in den Fokus des öffentlichen Interesses. Dazu Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, bei der Abschluss-Pressekonferenz am 9. März wörtlich: Wir haben auch über die gegenwärtigen populistischen Tendenzen in unserem Land gesprochen. Immer wieder kommt die Frage auf, ob man die AfD wählen kann oder nicht. Es geht uns nicht um eine Stigmatisierung der AfD. Aber wir distanzieren uns klar vom populistischen Vorgehen und vielen inhaltlichen Haltungen der Partei, die in Wahlprogrammen und öffentlichen Äußerungen deutlich werden. Klare Worte zur Wählbarkeit einer Partei, deren Wahlprogramm ja nicht im Geheimen liegt, sondern leicht nachgelesen werden kann. Josef König, Chefredakteur Impressum KOMPASS Soldat in Welt und Kirche ISSN Redaktionsanschrift KOMPASS Soldat in Welt und Kirche Am Weidendamm Berlin Telefon: +49 (0) /-420 Telefax: +49 (0) kompass@katholischesoldatenseelsorge.de Chefredakteur Josef König (JK) Redakteur Jörg Volpers (JV) Bild, Layout und Satz Doreen Bierdel Lektorat Schwester Irenäa Bauer OSF Herausgeber Der Katholische Militärbischof für die Deutsche Bundeswehr Verlag, Druck und Vertrieb Verlag Haus Altenberg Carl-Mosterts-Platz Düsseldorf Leserbriefe Bei Veröffentlichung von Leserbriefen behält sich die Redaktion das Recht auf Kürzung vor. Hinweis Die mit Namen oder Initialen gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Für das unverlangte Einsenden von Manuskripten und Bildern kann keine Gewähr und für Verweise in das Internet keine Haftung übernommen werden. Bei allen Verlosungen und Preisausschreiben in KOMPASS Soldat in Welt und Kirche ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Internet Social Media

3 flickr / holding graz (CC BY-ND 2.0) 4 Inhalt Titelthema Jeder kann Populist 4 Wie gefährlich ist der neue Populismus? von Professor Frank Decker 8 Interview mit Dr. Andreas Püttmann 12 Kommentar zur Sache von Thomas Krüger, bpb-präsident 13 Die Deutsche Bischofskonferenz zum Thema 14 Demokratische Institutionen nicht mehr als Ort für politische Lösungen? 14 Wie steht es um unsere Demokratie? Titelbild: flickr / holding graz (CC BY-ND 2.0) Aus der Militärseelsorge 16 Reportage vor Ort: Zuflucht in Erbil 21 Militärbischof beim Zapfenstreich für Bundespräsident Gauck 22 Soldatengottesdienst im Dom zu Speyer 23 Menschenrechte und Krieg 24 Der Reiz des Internationalen 27 Weltfriedenstag in Münster 27 Personalie Rubriken 15 zum LKU: Gerechtigkeit 19 Auf ein Wort 20 Kolumne des Wehrbeauftragten 25 Kompass Glauben 26 Glaube, Kirche, Leben Hallo, hier ist Leni! Jugendaktion Medien Filmtipp: The Founder Buchtipps: Populismus 30 Neu aus dem Archiv: Vor 65 Jahren 30 Vorschau: Unser Titelthema im Mai 31 Rätsel 59. Internationale Soldatenwallfahrt Lourdes 2017 Dona nobis pacem Die deutsche Katholische Militärseelsorge fährt auf Einladung des französischen Militärbischofs vom 17. bis zur 59. Internationalen Soldatenwallfahrt nach Lourdes. Teilnehmen können Pilgerinnen und Pilger zwischen 16 und 65 Jahren. In Lourdes erwartet Sie ein sowohl geistliches als auch kameradschaftliches Programm. Nähere Informationen zum Teilnehmerkreis und zur Anmeldung erfahren Sie nur beim für Sie zuständigen Katholischen Militärpfarramt! Weitere und stets aktualisierte Informationen im Internet unter und mobil unter

4 Titelthema Wie gefährlich ist der neue Populismus? von Prof. Dr. Frank Decker, Universität Bonn Wenn vom Regierungsmodell der westlichen Demokratie gesprochen wird, ist stets die verfassungsstaatliche oder liberale Demokratie gemeint. Die Demokratie gründet mithin auf zwei Legitimationsprinzipien, die nicht identisch sind. Das eine Prinzip, das man als Demokratie im engeren oder ursprünglichen Sinne bezeichnen könnte, ist die Volkssouveränität. Sie postuliert, dass Herrschaft stets unter Berufung auf den Willen des Volkes bzw. der Mehrheit des Volkes ausgeübt wird. Der Konstitutionalismus ist demgegenüber ein Prinzip der Herrschaftsbegrenzung, das dafür sorgt, dass die vom Volk beauftragten Herrschenden in ihrer Machtausübung kontrolliert werden. Um die Freiheit des Individuums vor staatlichen Übergriffen zu schützen, defi niert der Verfassungsstaat einen Bereich garantierter Rechte, über die keine demokratische Mehrheit sei sie auch noch so groß verfügen kann. Historisch betrachtet, geht der Verfassungsstaat der neuzeitlichen Demokratie voraus. Letztere setzte sich erst mit der Einführung des Frauenwahlrechts vollständig durch. Wenn Verfassungsstaaten ohne Demokratie heute nicht mehr vorstellbar sind, so kann es auf der anderen Seite durchaus demokratische Systeme geben, denen es an einem stabilen verfassungsstaatlichen Fundament mangelt. Diese Systeme zeichnen sich durch das Vorhandensein freier, gleicher und allgemeiner Wahlen aus, verstoßen aber zugleich gegen elementare Prinzipien des Verfassungs- und Rechtsstaats, indem sie die Menschen- und Bürgerrechte missachten oder die Gewaltenteilung umgehen. Letzteres schlägt sich unter anderem in einem Machtübergewicht der Exekutive zulasten des Parlaments und der Justiz sowie einer generellen Missachtung des Rechts nieder, die oftmals unter expliziter Bezugnahme auf die direkte demokratische Legitimation der Regierenden erfolgt. Populistische Parteien Als die nach dem von unten herbeigezwungenen Systemwechsel neu- oder wiedererstandenen demokratischen Verfassungsstaaten in Mittelosteuropa ihren politischen Transformationsprozess mit dem Beitritt zur Europäischen Union in den 2000er Jahren förmlich krönten, hätte man nicht vermutet, dass ein Teil von ihnen bald zu Trendsettern einer gegenläufi gen Entwicklung werden würde. Was in Ungarn unter der Fidesz-Regierung schon länger im Gange ist der Umbau des Staates zu einem quasi-demokratischen autoritären System kündigt sich nach der Machtübernahme der rechtsnationalen Partei Recht und Gerechtigkeit jetzt auch in Polen an. Damit eifern ausgerechnet jene beiden Länder, die den eigenen Freiheitswillen in der kommunistischen Zeit gegen die Sowjetunion am konsequentesten unter Beweis gestellt hatten, dem von seinem Urheber Wladimir Putin zynisch als gelenkte Demokratie titulierten Herrschaftsmodell des verhassten russischen Nachbarn nach. Der Nimbus des starken Führers, der Putin trotz oder gerade wegen der ökonomischen Schwäche seines Riesenreiches umgibt, strahlt inzwischen auch auf die alten westlichen Demokratien aus. Marine Le Pen und Alexander Gauland fühlen sich ebenso zum demokratischen Autoritarismus hingezogen wie der neue US-Präsident Donald Trump. So groß die Unterschiede innerhalb der rechtspopulistischen Familie in ideologisch-programmatischer und organisatorischer Hinsicht sein mögen, eint sie der identitäre Gegenentwurf zu einem liberalen, universalistischen Politikverständnis, dessen Wohlstands- und Teilhabeversprechen wachsende Teile der heutigen Gesellschaft nicht mehr erreicht. Ein Blick auf die Wählerstruktur der neuen populistischen Parteien legt dabei zwei Differenzierungen nahe: Erstens handelt es sich um Verlierer allenfalls in einem relativen Sinne, das heißt: Die Misere dieser Personen ist nicht an ihre tatsächliche soziale Lage gebunden, sondern an empfundene Verlustängste, das Gefühl, zum benachteiligten und abstiegsbedrohten Teil der Gesellschaft zu gehören. Zweitens sind die Verlustängste nicht in erster Linie durch materielle Erwartungen bestimmt. Stattdessen verweisen sie auf ein tiefer liegendes Problem, das man als sozialkulturelle Entwurzelung bezeichnen könnte und eine Folge gesellschaftlicher Individualisierungsprozesse darstellt. Weil sie die Möglichkeiten einer autonomen Lebensführung, die die globalisierte und digitalisierte Welt eröffnet, nicht nutzen können oder wollen, fl üchten sich diese Personen in antiliberale Ressentiments. Zum Haupt-Kristallisationspunkt ihrer Angst werden dabei die Fremden. Gegen diese Tendenzen setzen die Rechtspopulisten die Rückbesinnung auf das Wir-Gefühl der Nation, die 4 Kompass 04I17

5 Titelthema aber nicht mehr nur (oder primär) in einem partikularen Sinne aufgefasst wird, sondern eingebettet ist in ein nationübergreifend-gemeinsames, (west)europäisches Verständnis von kultureller Zugehörigkeit, dessen Gegenbild die überwiegend nicht-westliche Zuwandererbevölkerung verkörpert. Dies fi ndet auch in organisatorischer Hinsicht Niederschlag. Nachdem ihre nationale Ausrichtung und die Stigmatisierung als rechtsextrem in der Vergangenheit wechselseitige Berührungsängste ausgelöst hatten, ist die europaweite Zusammenarbeit der neuen Rechtsparteien inzwischen zu einer Selbstverständlichkeit geworden. fl ickr / Anders Lejczak (CC BY-SA 2.0) Große inhaltliche Bandbreite Innerhalb des gemeinsamen ideologischen Kerns weist der Rechtspopulismus eine große inhaltliche Bandbreite auf. Einerseits ergeben sich bei Parteien wie dem Front National und den Schwedendemokraten Schnittmengen mit rassistischen und extremistischen Positionen. Andererseits ist der Rechtspopulismus auch an nicht nativistische Begründungen der kulturellen Identität und gesellschaftspolitisch liberalere Positionen anschlussfähig, wie etwa bei Pim Fortuyn, der sich in seiner Islamkritik ausschließlich auf die liberalen und demokratischen Werte des Westens berief Trennung von Kirche und Staat, Gleichberechtigung von Mann und Frau und Freiheit der sexuellen Orientierung. In dieser Tradition steht auch die heutige niederländische Freiheitspartei unter Geert Wilders. Ähnlich facettenreich wie seine Identitätspolitik gestaltet sich die wirtschaftspolitische Programmatik. In der Entstehungsphase verfolgten die rechtspopulistischen Vertreter noch fast allesamt einen neoliberalen Kurs, bevor in den 1990er Jahren in den meisten Parteien protektionistische Positionen die Oberhand gewannen. Statt den Wohlfahrtsstaat zu verschlanken, sollte dieser nun verteidigt und sogar weiter ausgebaut werden. Dazu galt es auch der europäischen Politik in den Arm zu fallen, die sich einseitig auf die Beseitigung der Marktschranken konzentrierte. Mit diesem Wechsel nach links entsprachen die neuen Rechtsparteien nicht nur ihrer veränderten Wählerbasis, die sozialpopulistischen Forderungen knüpften auch an die identitätspolitischen Kernthemen der Zuwanderungsbegrenzung und Multikulturalismus-Kritik an. Die Rechtspopulisten konnten damit den linken Parteien zum Teil das >> Laut Duden ist Populismus eine von Opportunismus geprägte, volksnahe, oft demagogische Politik, die das Ziel hat, durch Dramatisierung der politischen Lage die Gunst der Massen (...) zu gewinnen. Das Erfolgsrezept von Populisten scheint auf einer kurzen Formel zu basieren: einfache Antworten auf schwierige Fragen geben. Strittig ist, ob Populismus per se eine Gefahr für demokratische Systeme ist oder einem Seismografen gleich auf vernachlässigte Probleme hinweist. Es gilt, eine Debattenkultur zu etablieren, in der alle Herausforderungen und Probleme in einer Gesellschaft zwar benannt werden können, dies aber unaufgeregt und differenziert, statt diffamierend und verkürzt. Die Grenzen des Diskurses liegen in der Würde des anderen. Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) Kompass 04I17 5

6 Titelthema >> Wasser abgraben bzw. das Aufkommen neuer linkspopulistischer Konkurrenten verhindern. Die in der Literatur als Wohlfahrts-Chauvinismus bezeichnete Haltung, wonach der eigene Wohlstand vor der ungerechtfertigten Inanspruchnahme durch Dritte (seien es Zuwanderer oder seien es Angehörige anderer Nationen) zu schützen sei, traf und trifft vor allem in den wirtschaftsstarken Ländern auf fruchtbaren Boden, die ein vergleichsweise hohes sozialstaatliches Leistungsniveau aufweisen. Rückzug auf den Nationalstaat Hatte es zu Beginn der 2000er Jahre noch Anzeichen für eine allmähliche Erschöpfung der populistischen Mobilisierungsfähigkeit gegeben, so verstärkten die am 11. September 2001 in den USA beginnende Serie islamistischer Terroranschläge, die durch die Bürgerkriege im Nahen Osten seit 2013 stark ansteigenden Flüchtlingszahlen sowie die 2007 ausgebrochene Finanz- und Eurokrise die bereits vorhandene Unsicherheit. Während die Angst vor dem Islam Wasser auf die Mühlen der rechten Einwanderungskritiker lenkte, verschaffte die Finanz- und Eurokrise den linkspopulistischen Kritikern des neoliberalen Modernisierungsprojekts neuen Zulauf. Dessen Schattenseiten hatten sich in Europa schon in den 1990er Jahren zunehmend bemerkbar gemacht und dafür gesorgt, dass auch jene Rechtspopulisten, die wie etwa die Lega Nord vorher zum Teil noch pro-europäisch aufgestellt waren, nun zu rigorosen EU-Gegnern mutierten. Folgt man deren Argumentation, steht die Europäische Union stellvertretend für sämtliche Kehrseiten der Modernisierung: materielle Wohlstandsverluste, multikulturelle Überfremdung und Krise der politischen Repräsentation. Die sonst so abstrakte Globalisierung fi ndet mit ihr einen konkreten Schuldigen. So wenig der Rückzug auf den Nationalstaat und das von den Rechtspopulisten propagierte autoritäre Demokratiemodell geeignet sind, den Problemen des Regierens in der globalisierten Wirtschaft und Gesellschaft zu begegnen, so falsch wäre es, darin nur Rückwärtsgewandtheit zu erkennen. Das Aufeinanderfolgen von Öffnungs- und Schließungseffekten ist ein Kennzeichnen jeglicher Modernisierungsprozesse. Indem die populistischen Herausforderer das Augenmerk auf dessen negative Begleiterscheinungen legen, könnten sie also einen Beitrag leisten, dass die Protestgründe aufgenommen werden und auf diese Weise eine neue politische Balance entsteht. In diesem Sinne hätten die Populisten unter Demokratiegesichtspunkten eine durchaus nützliche Funktion. Politische Auswirkungen Diese Funktion bleibt allerdings an die Erwartung geknüpft, dass der Populismus entweder mittelfristig wieder verschwindet, indem er sich selber überfl üssig macht, oder dass er sich politisch mäßigt und zu einem Teil des etablierten Spektrums wird. Von Ausnahmen wie der Fortschrittspartei in Norwegen abgesehen, ist beides bisher nicht eingetreten. Damit treten die Negativwirkungen des Phänomens automatisch stärker hervor. Diese bestehen erstens darin, dass sich der Wettbewerb im Parteiensystem von der Mitte zu den politischen Rändern verschiebt. Sind die Parteien im Zentrum, in Deutschland also etwa Union und SPD, genötigt, unter dem Druck der rechtspopulistischen Herausforderer politisch enger zusammenzurücken und / oder müssen sie mangels anderer Alternativen gemeinsam regieren, spielt das den Anti-Establishment- Parteien noch mehr in die Hände. zum Autor: Prof. Dr. Frank Decker, geboren 1964 in Montabaur. Studium der Politikwissenschaft, der Volkswirtschaftslehre, der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an den Universitäten Mainz und Hamburg, Diplom-Politologe. Von 1989 bis 2001 wissenschaftlicher Mitarbeiter, Assistent und Oberassistent am Institut für Politikwissenschaft der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg Promotion, 1999 Habilitation, seit November 2001 Professor am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn. Von März 2002 bis Juni 2005 und erneut von 2009 bis 2011 geschäftsführender Direktor des Instituts. Seit 2011 wissenschaftlicher Leiter der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (BAPP). 6 Kompass 04I17

7 Zweitens führt der Populismus zu einer Banalisierung des politischen Diskurses. Er spielt mit Vorurteilen, die sich in aggressiver Form gegen den angeblichen Feind entladen, und legt es darauf an, vorhandene Unsicherheiten und Statusängste als Malaise bewusst zu schüren. Konstruktives Denken und das Ringen um die beste sachliche Lösung sind den Rechtspopulisten grundsätzlich fremd, die Tugend des Kompromisses halten sie für eine Untugend. Insofern wirkt der Populismus auf die demokratische Auseinandersetzung, die vom Dialog und wechselseitigen Respekt lebt, wie ein schleichendes Gift. Fazit Solange die rechtspopulistischen Akteure diese Wirkungen aus der Opposition heraus ausüben, dürfte von ihnen für die verfassungsmäßige Ordnung keine akute Gefahr ausgehen. Bedenklich wird es erst, wenn sie selbst über (ungeteilte) Regierungsmacht verfügen und ihre autoritären Demokratievorstellungen aktiv betreiben können. Die Erfahrungen nach der Machtbeteiligung bzw. -übernahme rechtspopulistischer Parteien in Ungarn und Polen zeigen, dass diese Befürchtungen keineswegs aus der Luft gegriffen sind. Sie können auch nicht durch die Hoffnung aufgewogen werden, dass die Rechtspopulisten an der Regierung mit hoher Wahrscheinlichkeit scheitern. Der Blick nach Lateinamerika oder Osteuropa macht deutlich, dass es von der populistischen Demokratie zum quasidemokratischen Autoritarismus häufi g nur ein kurzer Weg ist. Die Mehrzahl der Staaten in Europa (auch die Bundesrepublik) mag das einstweilen noch nicht betreffen. Dennoch sollten sie die vom Populismus ausgehenden Gefahren ernst nehmen und den autoritären Versuchungen entschieden entgegentreten. fl ickr / Martin Kraft (CC BY-SA 2.0) Mehrere tausend Menschen in ganz Deutschland und mehreren europäischen Städten sind für ein geeintes Europa auf die Straße gegangen. Die Initiatoren von Pulse of Europe wollen nach eigenen Angaben dazu beitragen, dass es auch nach den bevorstehenden Wahlen in Frankreich und Deutschland ein vereintes, demokratisches Europa gibt. An der rasanten Radikalisierung des politischen Lebens wirkt vieles bedrohlich. Nach Brexitvotum und Trump können wir aber nicht in Schockstarre verharren, schreiben die Initiatoren auf ihrer Website. Kompass 04I17 7

8 Titelthema Da sind nicht einfach nur besorgte Bürger am Werk Interview mit Dr. Andreas Püttmann Kompass: Unschwer kann festgestellt werden, dass sich in Deutschland und weiteren Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) populistische Erklärungsmodelle für sehr komplexe politische Themen breitmachen. Kaum ein Land in Europa bleibt davon verschont. Welche Gründe sind es Ihrer Meinung nach, die dazu führen? Andreas Püttmann: Da kommen je nach Land verschiedene Gründe zusammen, zunächst politische Probleme: Soziale Diskrepanzen, misslungene Integration von Migranten, Defi zite innerer Sicherheit. Mindestens ebenso wichtig sind geistige Ursachen: mangelhafte politische und historische Bildung sowie demokratische Erfahrung (in Osteuropa); ideologische Indoktrination durch Medien der Neuen Rechten, in Deutschland vor allem durch die Wochenzeitung Junge Freiheit, die Zeitschriften Sezession und Compact ; effi zient manipulierende rechtsextreme Hetze im Internet, auch mit gezielten Lügen, unterstützt durch Putins Propaganda-Armee. Doch auch ohne direkte Desinformation haben die Selbstbestätigungszirkel in den Echoräumen bzw. Filterblasen der sozialen Netzwerke im Internet eine radikalisierende Wirkung. Widerstreitende Gesichtspunkte Andersdenkender, die zum vorsichtigeren, abwägenden Urteilen führen würden, kommen in dieser Kommunikation oft gar nicht mehr vor. Journalisten als Schleusenwärter mit professionellen Kriterien für richtig oder falsch, wichtig oder unwichtig, angemessen oder überzogen, werden bei Information und Meinungsbildung immer öfter umgangen. Man hört manchmal über islamistische Terroristen, sie hätten sich im Internet radikalisiert ; dass dies auch massenhaft mit Biodeutschen und sogar Christen geschieht wenn auch meistens nicht bis zur Gewaltbereitschaft, wird leicht übersehen. Der Attentäter gegen die heutige Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker bezeichnete sich als wertkonservativer Rebell. Wer ihm das wohl eingeredet hat? Aber auch purer Überdruss und mangelnde Dankbarkeit nach einer langen Friedens- und Wohlstandszeit sowie Narzissmus und Egoismus spielen sicher eine Rolle beides übrigens begünstigt durch den Verlust christlicher Wertorientierung. Kompass: Bleiben wir einmal bei dem gewohnten Links-rechts-Schema, so fällt auf, dass sich eher auf dem rechten Rand des politischen Spektrums populistische Politparolen einnisten. Gibt es einen ausgeprägten Rechtspopulismus in Deutschland und darüber hinaus? Andreas Püttmann: In den Ländern Europas, die am längsten unter rechten Diktaturen litten, ist zwar eher der Linkspopulismus erfolgreicher Griechenland, Portugal, Spanien, aber die größere Herausforderung europaweit ist zweifellos der Rechtsruck. Deutschland ist weniger betroffen als seine Nachbarn Frankreich, Österreich, die Niederlande und Polen, wohl weil es uns ökonomisch besser geht und wir eine vergleichsweise starke Immunisierung gegen rechte Ideologie erhalten haben durch die Katastrophe des Dritten Reichs. Außerdem halten bei uns mächtige gesellschaftliche Verbände dagegen, vor allem Gewerkschaften und Kirchen. Das rechtspopulistische Wählerpotenzial liegt in Deutschland bei rund 20 Prozent. In einzelnen Bundesländern kann es durchaus Probleme bei der Bildung demokratischer Koalitionen verursachen, zum Beispiel in Sachsen-Anhalt, wo es nur knapp gelang, eine schwarz-rot-grüne Regierungsmehrheit zustande zu bringen. Das Wahlergebnis mit 40 Prozent für die Parteien am rechten und linken Rand erinnerte an Weimarer Verhältnisse. 8 Kompass 04I17

9 Titelthema Kompass: Wie soll nun in Deutschland und im Kontext der Bundestagswahl im September 2017 mit der sogenannten Alternative für Deutschland umgegangen werden? Zu was raten Sie? Ausgrenzen oder sich offensiv mit den Parolen auseinandersetzen? Andreas Püttmann: Beides. Man muss der AfD und ihren Anhängern klar machen: Sie ist nicht einfach eine Partei wie jede andere, sondern stellt unser politisches System infrage. Das zeigt schon die Präambel ihres Grundsatzprogramms mit ihrer maßlosen Kritik an der angeblichen Zerstörung des Rechtsstaats und einem illegitimen Zustand, in dem ein politisches Kartell quasi-diktatorisch herrscht ein Zerrbild unseres demokratischen Rechtsstaats. Hinzu kommen die verbalen Entgleisungen rechtsradikaler Parteimitglieder bis ins Führungspersonal hinein. Mit einer solchen Partei gibt es keinen Dialog auf Augenhöhe. Hier sind entschiedener Widerspruch und Distanzierung gefragt. Angesichts der relativen Stabilität der AfD in der Wählergunst trotz aller internen Querelen und Skandale wird man erkennen müssen: Diese Partei mag zwar von vielen eher aus Protest gewählt worden sein von genug anderen aber nicht trotz, sondern wegen ihrer Radikalität. Deswegen ja auch die Schwäche der NPD. Der AfD-Agitation den Wind aus den Segeln nehmen zu wollen, indem man ihr neue Räume der Agitation eröffnet, ist widersinnig. >> Gesellschaftlicher Zusammenhalt oder Auflösung des Gemeinwohls? Heute besteht die Sorge, dass manche ganz nach oben fahren, während andere schon weiter unten aussteigen müssen. Es sind gerade diese Sorgen, die den Zusammenhalt der Gesellschaft gefährden. Schließlich geben nicht nur die Zukurzgekommenen ihrem Unmut Ausdruck. Vielmehr tragen auch Menschen, die in gefestigten berufl ichen und sozialen Verhältnissen leben, zum Erfolg zum Beispiel von Pegida und AfD bei. Wer den Populisten das Wasser abgraben will, sollte das Thema soziale Ungleichheit ernst nehmen. Allerdings müssen wir aufpassen, keinen Untergangsdiskurs zu führen, bei dem vor allem die Mitte der Gesellschaft den Eindruck gewinnt, es ginge ihnen schlecht oder es drohe ihnen bald schlechter zu gehen. Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, Bischof von Essen, Katholischer Militärbischof und Vorsitzender der DBK-Kommission VI, am 7. März 2017 in Bensberg fl ickr (CC BY 2.0) / Kompass 04I17 9

10 Internetportal katholisch.de Titelthema Zum Autor: Dr. Andreas Püttmann (geboren 1964) ist Politikwissenschaftler und freier Publizist in Bonn. Zuvor war er Redakteur beim Rheinischen Merkur und Referent für Begabtenförderung bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Sankt Augustin. Zuletzt erschienen von ihm: Gesellschaft ohne Gott. Risiken und Nebenwirkungen der Entchristlichung Deutschlands, Asslar 2010, 4. Auflage. Führt Säkularisierung zu Moralverfall? Eine Antwort auf Hans Joas, Bonn Wie katholisch ist Deutschland und was hat es davon?, Paderborn >> Öffentlich-rechtliche Sender mögen ihr ein Podium zugestehen eine Kirche muss das nicht! Ihr Auftrag ist keineswegs, jederzeit das Gespräch aller mit allen über alles zu organisieren. Sie hat Zeugnis zu geben und Leitplanken zu setzen. Ihr Bekenntnis kann auch in strikter Abgrenzung bestehen, in Auseinandersetzung im wörtlichsten Sinn. Kompass: Und mit Blick auf die katholischen und evangelischen Gläubigen in Deutschland: Sind diese gegen populistische Parolen immun? Verträgt sich die frohe Botschaft des Evangeliums mit den Positionen beispielsweise von Pegida und der Alternative für Deutschland? Andreas Püttmann: Immun sind sie nicht. Christen haben ja auch an allen Irrtümern früherer Zeiten teilgehabt: an Marxismus, Faschismus und Nationalsozialismus. Da haben wir Grund zur Demut. Allerdings gibt es eine christliche Schwarmintelligenz katholisch: sensus fi delium, die auf die angemessene Positionierung hindeutet. Die Hauptströmung im katholischen wie evangelischen Bevölkerungsteil hat erkannt, was die Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP) in einer Erklärung drastisch formulierte: Zwischen AfD und Christentum verlaufe ein unüberbrückbarer Graben. Nicht von ungefähr beträgt der Anteil fremdenfeindlicher, chauvinistischer, antijüdischer, sozialdarwinistischer und Diktatur befürwortender Einstellungen unter den AfD-Anhängern je etwa das Dreifache von dem der Bevölkerung. Da sind nicht einfach nur besorgte Bürger am Werk, die für eine andere Flüchtlingspolitik oder eine härtere Kriminalitätsbekämpfung eintreten. Bei AfD, Pegida und Co. handelt es sich um eine regelrechte Sezession vom Grundkonsens der Bundesrepublik. Charakteristisch auch: Die absolute Mehrheit der AfD- Wähler (53%) fi ndet es gut, dass Donald Trump US-Präsident ist, von den Anhängern der anderen Parteien aber nicht einmal jeder Zehnte. Die AfD ist auch nicht eine CDU der Fünfzigerjahre denn diese war für die europäische Integration, anti-nationalistisch, westorientiert und pragmatisch. Das AfD-Politikkonzept führt vielmehr in die Zwanzigerjahre zurück zur Konservativen Revolution. Umfragen zeigen: Weniger als 10 Prozent der kirchennahen Christen würden AfD wählen, aber doppelt so viele unter Konfessionslosen und freikirchlichen Protestanten. Kirchenferne Katholiken liegen dazwischen, höher als kirchenferne Protestanten. Dieses konfessionelle Muster war auch schon 1992 bei der Sympathie für die Republikaner 10 Kompass 04I17

11 Erfolge der Rechtspopulisten erinnern Papst Franziskus an Hitler Das Kirchenoberhaupt warnt vor vermeintlichen Heilsbringern und Nationalismus in Europa. Papst Franziskus hat vor einem weiteren Erstarken des Rechtspopulismus gewarnt und Parallelen zum Aufstieg Hitlers gezogen. Das katholische Kirchenoberhaupt sagte in einem Interview mit europäischen Zeitungen, natürlich gebe es in Krisenzeiten Ängste und Sorgen. Dann suchten die Menschen Heilsbringer, die uns unsere Identität wiedergeben, sagte Franziskus unter anderem der Zeitung El País und der Welt am Sonntag. Die Situation erinnere ihn an Hitler hat die Macht nicht an sich gerissen. Er wurde von seinem Volk gewählt und danach hat er sein Volk zerstört, sagte der Papst und fügte an: Darin liegt die Gefahr. Das Urteilsvermögen funktioniert in Krisenzeiten nicht. Daher sei Dialog in solchen Zeiten sehr wichtig. Quelle: ZEIT online, 22. Januar 2017 Titelthema Wikimedia / Casa Rosada (Argentina Presidency of the Nation) (CC BY 2.0) zu sehen. Ein religiös entkernter Katholizismus ohne Kirchenbindung ist für autoritäre Ideologie anfälliger als die individualistischer ausgerichtete protestantische Persönlichkeit. Sogar AfD-Gründer Hans-Olaf Henkel spricht inzwischen davon, man habe ein Monster geboren, Bernd Lucke sah durch die nach rechts gedriftete Mitgliedschaft die Systemfrage gestellt. Eine in parteiintern geduldeten Teilen völkisch-nationalistische bis offen rassistische, freie Medien mit Nazi- Vokabular und Demokratie mit Diktaturvergleichen diffamierende politische Gruppierung, in der Verschwörungstheorien und Widerstandspathos gepfl egt werden, ist für Christen nicht wählbar. Sie mag im Bauchladen ihrer Protestanliegen und Ideen manches Diskutable mitführen, doch das kann die No-Gos nicht aufwiegen. Zu Recht haben Papst Franziskus und die Bischöfe vor den Rechtspopulisten gewarnt. Wer meint, es besser zu wissen, sollte sich der Rechtskatholiken und Protestanten erinnern, die die Weimarer Republik mit sturmreif geschossen haben. Ihre Geschichte zeigt: Um ein guter Demokrat zu sein, reicht es keineswegs, kein Nazi zu sein. Auch Rechtskonservative haben damals schwere Schuld auf sich geladen. Katholischerseits waren es vor allem publizistisch tätige Intellektuelle, Adelige und Kleriker sowie höhere Beamte und (ehemalige) Offi ziere, die die staatsethische Haltung des in der Zentrumspartei organisierten Mehrheitskatholizismus ablehnten und sich den Deutschnationalen zuwandten. Einige landeten am Ende sogar in der NSDAP. Die damaligen Argumente gegen das Zentrum sind übrigens dieselben wie jene der heutigen Rechtskatholiken gegen die CDU. Ihnen ist zu entgegnen: Die schönsten Früchte christlicher Frömmigkeit sind Nächstenliebe, Demut und Gelassenheit. Den Rechtspopulismus kennzeichnet das Gegenteil: Empathielosigkeit, Hybris und Daueraufgeregtheit. Er ist schon vom Habitus her eine unchristliche Erscheinung, auch wenn er das christliche Abendland oder die christliche Kultur als Identitätsmarker propagiert. Er verträgt sich allenfalls mit Christianismus, einem verweltlichten Christentum, das der Papst in Evangelii Gaudium (93 97) scharf verurteilt: In allen Fällen fehlt dieser Mentalität das Siegel des Mensch gewordenen, gekreuzigten und auferstandenen Christus. Die Fragen stellte Josef König. Kompass 04I17 11

12 Titelthema Was ist Populismus? Ist er gefährlich? Für manche ist genau das populistisch, was ihnen selbst politisch nicht passt. Ein Kommentar von Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) Meine Antwort auf die Frage, was Populismus ist, unterscheidet sich wohl von Antworten, die Populisten auf jede beliebige Frage geben: Ich kann es nämlich nicht so genau sagen. Der Begriff wird in der Gesellschaft und in der Wissenschaft auf höchst unterschiedliche Art und Weise genutzt. Er ist kontrovers, schillernd und schwankt zwischen analytischen und eher emotionalen Deutungen. Das Selbstverständnis politischer Bildung ist, dass Themen, die in der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden, in der politischen Bildung kontrovers aufgegriffen werden müssen, damit sich jeder sein eigenes Bild machen kann. Das versuchen wir zu ermöglichen. Für manche ist genau das populistisch, was ihnen selbst politisch nicht passt. Politikwissenschaftler sehen Populismus meist eher als politischen Stil, bei dem die populistischen Akteure vorgeben, den wahren Willen des Volkes zu vertreten: Das Volk will weniger Einwanderung, das Volk hat die Schnauze voll, das Volk will dies, das Volk will jenes. Auf diesen Kern des Populismus kann man sich wohl verständigen. Genau darin liegt auch die potenzielle Gefahr: Wenn jemand vorgibt, so etwas wie einen einzigen konkreten Willen einer so unterschiedlichen Ansammlung von Menschen wie einem Staatsvolk zu vertreten, werde ich hellhörig. Mit Pluralismus, Kompromissen und Interessenausgleich hat das nämlich nicht viel zu tun. Wenn der vermeintliche Volkswille stets über alle anderen Belange gestellt wird, dann spielen Menschenrechte, Minderheitenschutz, Rechtsstaatlichkeit und so weiter eine untergeordnete Rolle. Und auf diesen Fundamenten beruht unsere Demokratie. Pikanterweise bezeichnen sich die meisten Populisten gerne als lupenreine Demokraten, da sie sich ja stets am Mehrheitswillen des Volkes orientierten. Der so verstandene Demokratiebegriff der Populisten ist allerdings vulgär, da er zentrale Merkmale moderner Demokratien jenseits von (meist nur gefühlten) Mehrheiten unter den Tisch kehrt. bpb / Martin Scherag Eine andere, häufi g mit Populismus in Verbindung gebrachte Technik ist die radikale Vereinfachung politischer Sachverhalte. Eigentlich ist das nichts Schlimmes. Ganz im Gegenteil: Politikerinnen und Politiker sollten sich stets darum bemühen, ihre Ideen und Entscheidungen so einfach und verständlich wie möglich zu erklären. Doch stößt dieser An- 12 Kompass 04I17

13 Abschluss der DBK-Frühjahrs-Vollversammlung am 9. März 2017 Titelthema satz an Grenzen, wenn wichtige Fakten bewusst ausgeblendet werden. Mitunter gaukeln Populisten den Wählerinnen und Wählern vor, dass hochkomplexe Probleme einfach zu lösen seien, ließe man sie nur machen. Spätestens sobald sie politische Verantwortung tragen, zeigt sich meist, dass es anders ist (siehe Trump). Dies goutieren Wähler nur selten und wählen solche Politiker häufi g ab. Das Problem allerdings ist die zuvor erfolgte Vergiftung des politischen Klimas und der Debattenkultur. Doch ist Populismus wirklich gefährlich für den Bestand der Demokratie in Deutschland? Mit allzu eindeutigen Prognosen sollten wir uns nach den großen Überraschungen des Jahres 2016 Brexit und Trump zurückhalten. Wir können mögliche Schäden für die Demokratie nicht ausschließen. Wer weiß schon, wie die Welt in zehn Jahren aussieht? Doch einige Fakten stimmen mich zuversichtlich: so laut und präsent rechtspopulistische Akteure derzeit auch sein mögen. Sie sind nicht in der Lage, eigene Mehrheiten zu gewinnen und sie sind auch nicht koalitionsfähig. Zwar zeigen verschiedene Erhebungen immer wieder die weite Verbreitung z. B. von Vorurteilen und Abwertungen gegenüber Minderheiten. Und es ist neu, dass diese Einstellungen über einen längeren Zeitraum und bundesweit in Wahlen und Umfragen durch eine populistische Partei abgebildet werden. Allerdings zeigen sowohl die Studien als auch Wahlen und Umfragen, dass breite Mehrheiten von populistischer Politik nicht viel halten was im Übrigen den Anspruch der Populisten, den wahren Volkswillen zu vertreten, gewaltig untergräbt. Was können wir also tun im Angesicht eines weltweiten vermeintlichen Triumphzugs des Populismus? Wie Sie sich wahrscheinlich vorstellen können, halte ich einen Weg für besonders erfolgversprechend: Politische Bildung. Wir als Bundeszentrale für politische Bildung und die zivilgesellschaftlichen Träger dürfen jedoch nicht in den bewährten Formaten Bücher, Seminare, Fachtagungen verharren. Wir müssen unsere Zielgruppen erweitern, verstärkt Online- Angebote machen und auch mal unkonventionelle Wege zur Vermittlung demokratischer Kultur beschreiten. Wenn die populistische Welle uns zur Refl exion der Demokratie jenseits von Populismus anstößt, dann ist Populismus keine Gefahr, sondern eine Chance. Aktuelle politische Entwicklungen und Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts Wir haben auch über die gegenwärtigen populistischen Tendenzen in unserem Land gesprochen. Immer wieder kommt die Frage auf, ob man die AfD wählen kann oder nicht. Es geht uns nicht um eine Stigmatisierung der AfD. Aber wir distanzieren uns klar vom populistischen Vorgehen und vielen inhaltlichen Haltungen der Partei, die in Wahlprogrammen und öffentlichen Äußerungen deutlich werden. Die deutschen Bischöfe betonen ihr Bekenntnis zur repräsentativen Demokratie des Grundgesetzes, zur Menschenwürde in all ihren Dimensionen (nicht nur beim Lebensschutz, auch bei der Flüchtlingsfrage), zur Religionsund Weltanschauungsfreiheit, zur sozialen Marktwirtschaft, zu Inklusion und Solidarität mit den Schwachen, zum Zusammenhang zwischen Freiheit und Verantwortung. Wir unterstreichen die Notwendigkeit eines fairen, respektvollen und ehrlichen demokratischen Diskurses. In aller Klarheit: Mit einer christlichen Perspektive ist politisches Agieren nicht vereinbar, das vom Schüren von Fremdenfeindlichkeit, von Ängsten gegen Überfremdung, von einseitiger Betonung nationaler Interessen, einem nationalistisches Kulturverständnis, Religionsfreiheit unter dem Vorbehalt staatlicher Kontrolle oder der grundsätzlichen Infragestellung der repräsentativen Demokratie lebt. Wir lehnen eine politische Einseitigkeit ab, die Antworten auf drängende Fragen in einer globalisierten Welt stets so gibt, dass es auf Abschottung und Rückkehr in längst vergangene Zeiten hinausläuft, die vermeintlich Sicherheit gewährleisteten. Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München und Freising und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz 2014, KNA. Alle Rechte vorbehalten Kompass 04I17 13

14 Titelthema Demokratische Institutionen nicht mehr als Ort für politische Lösungen? Deutscher Bundestag / Achim Melde Populisten erhitzen die öffentliche Debatte durch ein Feuerwerk von Feindbildern, laden ein zum Kampf gegen das sogenannte Establishment und verheißen eine blühende Zukunft nach dessen Niedergang. Es gibt in Deutschland keinen Grund für Alarmismus. Das nicht. Aber ich sage mit Blick auf das, was sich da am Horizont auftut, mit ganz großer Ernsthaftigkeit: Wir müssen über Demokratie nicht nur reden wir müssen wieder lernen, für sie zu streiten! Darum geht es. Nun ist Streiten für Demokratie nicht Sache der Politik allein. Aber Politik muss verstehen, dass die Zeiten besondere sind: Zeiten, in denen alte Gewissheiten verschwunden und neue nicht an ihre Stelle getreten sind. Zeiten, in denen internationale Konfl ikte Sorgen um den Frieden und auch um die Sicherheit im eigenen Lande auslösen. Zeiten, in denen Eltern sich fragen, ob es ihren Kindern noch genauso gut gehen wird wie ihnen selbst. Wir leben in Zeiten des Übergangs. Wie die Zukunft wird, darauf gibt es nicht nur eine Antwort. Da ist Zukunft nicht alternativlos. Im Gegenteil: Die Zukunft ist offen, und sie ist überwältigend ungewiss! Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Deutschen Bundestag anlässlich seiner Vereidigung am 22. März 2017 Wie steht es um unsere Demokratie? KS / Jörg Volpers Die beiden großen Kirchen in Deutschland wollen bis zum Sommer 2018 ein Nachfolgepapier zum Gemeinsamen Wort Demokratie braucht Tugenden beschließen. Das erklärte Sozialbischof Dr. Franz-Josef Overbeck im Schlusswort der Fachtagung Zwischen Polarisierung und Konsens am 22. März in Berlin. Auf der Abendveranstaltung, die gemeinsam von der Evangelischen Akademie zu Berlin und der Katholischen Akademie in Berlin e. V. organisiert worden war, sprachen u. a. Prof. Dr. Reiner Anselm, der bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Verantwortliche, Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert, der Wahlforscher Prof. Dr. Dr. Karl-Rudolf Korte, die Präses der EKD-Synode Dr. Irmgard Schwaetzer und Prof. Dr. Thomas Sternberg MdL, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Sinngemäß fasste Bischof Overbeck als Vorsitzender der DBK-Kommission VI (Deutsche Bischofskonferenz, Bereich Kirche und Gesellschaft) zusammen: Ziel der Veranstaltung war es zunächst, einmal zuzuhören. Wenn sich die beiden Kirchen auf den Weg machen, ein Gemeinsames Wort zur Demokratie zu verfassen, dann steht es uns gut an, erst einmal zuzuhören, welche Erwartungshaltung es auch von Seiten der Politik und der Gesellschaft an eine kirchliche Position gibt. Ich freue mich, dass es heute möglich war, so hochrangige Meinungen einzufangen und für Kirche und Gesellschaft fruchtbar zu machen. Jörg Volpers 14 Kompass 04I17

15 Lebensvolle Ausdeuter des Geistes der Gerechtigkeit : Rechtsanschauungen gibt es mancherlei, Gerechtigkeit nur eine, schrieb Theodor Heuss vor bald 100 Jahren. Ist nicht der Staat für die Gerechtigkeit zuständig?, fragt Markus Söder heute. Nimmt man Daniela Dahns Buch Wir sind der Staat hinzu, wird schnell klar, dass sich über das Thema Gerechtigkeit treffl ich streiten lässt. Durchaus wird man zunächst dem jungen Heuss zustimmen, dass Richter, ob Juristen, ob Laien, selber nicht nur Diener des Gesetzes im engen Sinn bleiben, sondern in ihrer Verantwortung vor allem lebensvolle Ausdeuter des Geistes der Gerechtigkeit sein sollen. Aber ist es nicht gerade in unseren Tagen wichtig, einen eigenen, vernünftigen Sinn für Gerechtigkeit zu entwickeln, gerade, weil man der plärrenden Selbstgerechtigkeit so mancher Populisten nicht weiter Gehör schenken möchte? Was wir brauchen, ist nämlich eine gerechte Ordnung und keine, die sich auf Selbstgerechtigkeit gründet! zum LKU Sollen daher auch die Staatsbürger in Uniform lebensvolle Ausdeuter des Geistes der Gerechtigkeit sein und damit dem Menschen in seiner Würde gerecht werden, oder sollen sie nur treue Diener des Gesetzes bleiben und buchstäblich ihre Vorschriften befolgen? Eine schwierige Frage, denn das, was dem Menschen Recht ist, die Menschenrechte zu beachten, wird in (bewaffneten) Konfl ikten trotz defi nierter RoE (Rules of Engagement) einen breiten Verantwortungshorizont eröffnen. Gleichbehandeln gemäß Vorschrift ist das eine, gerecht Handeln in solcher Situation das andere. Aequitas, die Göttin der Gleichheit, und Justitia, die Göttin der Gerechtigkeit, können hier durchaus Hand in Hand gehen sie müssen es aber nicht, denn Menschen wollen in der Regel nicht nur gleichbehandelt, sondern früher oder später auch gerecht behandelt werden. Aber selbst die gerechtesten Chefs wissen nur zu gut, dass Gerechtigkeit immer auch eine Frage der Zeit ist. Die alltägliche Herausforderung zwischen Gleichheit (z. B. SGleiG) und Gerechtigkeit (z. B. Beurteilungen) ist ihnen als Disziplinarvorgesetzter stets gegenwärtig und sie wissen, qualitativ betrachtet, um den Unterschied zwischen Aequitas und Justitia, der sich in gewisser Weise wie der zwischen Soldat-Sein und Kamerad-Sein manifestiert. Am ehesten bleiben alle der Gerechtigkeit und damit auch der Kameradschaft treu, wenn sich zum Anspruch der (Rechts-) Gleichheit auch die sogenannte Goldene Regel gesellt. Diese hatte schon im 17. Jh. der Staatsbedienstete Veit Ludwig von Seckendorff den zukünftigen Fürsten an die Hand gegeben: c Derowegen erfordern wir das hertz und gemuth des regenten selbst, zum sitz dieser vortrefflichen tugend der gerechtigkeit, dergestalt, daß er sich selbst nach recht und billigkeit weisen c und gewinnen lasse, und nach der guldenen regul des Herrn Christi, kein ander recht begehre, oder anders mit den leuten umgehe, als er ihm selbst gethan haben wolte. Und was damals schon dem Fürsten recht und billig war, das könnte dem Waffenträger heute auch dazu dienen, seiner persönlichen Verantwortung gerecht zu werden denn ein Diener des Friedens, recht verstanden, ist allemal auch ein Diener der Gerechtigkeit. Franz J. Eisend Wissenschaftlicher Referent, KMBA Friedenskuss um 1650 (die Allegorien Gerechtigkeit und Frieden umarmen sich) am Hauptportal der Nordfassade von Schloss Friedenstein in Gotha (Thüringen) Für Militärseelsorger: Filme und Unterrichtsmaterialien zum Thema Gerechtigkeit finden Sie im Didaktik-Portal und der Mediathek des zebis; z. B. den Film Der große Ausverkauf, in dem die Verlierer bzw. die Opfer der Globalisierung zu Wort kommen und die Frage nach der Gerechtigkeit an einzelnen Beispielen erläutert wird. fl ickr (CC BY 2.0) / Mundus Gregorius Kompass 04I17 15

16 Reportage vor Ort Reportage vor Ort: Zuflucht in Erbil Militärseelsorge bei der Ausbildungsunterstützung im Nordirak Für Sie unterwegs: Barbara Dreiling Der Katholische Militärpfarrer Jörg Plümper lässt sich von einem deutschen Offi zier die Ausbildungsschritte erklären. Er schaut zu, wie die kurdischen Soldaten taktisches Vorgehen bei der Verteidigung von Häusern und Straßenzügen erlernen. An einem Sandkastenmodell überblicken sie von oben, welche Gefahren im offenen Gelände lauern und wie sie sich selbst schützen können. Der Ausbilder der Bundeswehr spricht Englisch und Sprachmittler übersetzen für die kurdischen Soldaten. Pfarrer Plümper weiß, worum es bei solchen Übungen geht. Er war selbst Soldat und blieb über seinen Wehrdienst hinaus noch ein Vierteljahr länger bei der Bundeswehr. Statt der Rangabzeichen trägt er jetzt das Kreuz der Katholischen Militärseelsorge auf den Schulterklappen. So ist er als Seelsorger erkennbar. Als Militärseelsorger ist er nun für 150 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr bei der deutschen Ausbildungsunterstützung im Nordirak nahe der Stadt Erbil im Einsatz. Die meisten von ihnen gehören zum Gebirgsjägerbataillon 232 aus dem bayerischen Bischofswiesen, andere Soldaten aus allen Teilen Deutschlands sind als Spezialisten für Verwaltung, Sicherheit, Sanitätsdienst oder Presse dabei. Ihr leichter Dialekt verrät, dass Hauptfeldwebel Thomas und Oberstabsgefreiter Dominik aus Süddeutschland kommen. Von Sonntag bis Donnerstag fahren sie am frühen Morgen in gepanzerten Fahrzeugen aus dem Camp zu den Übungsstätten der kurdischen Soldaten rund um die Stadt Erbil. Frühstück gibt es für die Bundeswehr-Soldaten unterwegs, danach beginnen sie mit der Ausbildung. An diesem Vormittag geht es bei Thomas und Dominik um Panzerabwehr. Sie trainieren die kurdischen Kämpfer, wie sie mit Sprengladungen versehene Fahrzeuge stoppen können, damit sie nicht in Menschenmengen rasen und Viele in den Tod reißen. Am Nachmittag bereiten sie weitere Trainingseinheiten vor, während die kurdischen Soldaten ihren zivilen Berufen nachgehen, um ihre Familien ernähren zu können. Die kurdischen Streitkräfte bereiten sich auf die Unterstützung bei der Rückeroberung der Stadt Mossul vor, die etwa 80 Kilometer westlich von Erbil liegt. Der Osten der Stadt wurde bereits von der irakischen Armee befreit, doch das Westufer des Tigris ist zum Teil noch in der Hand der Terrormiliz Islamischer Staat. Hauptfeldwebel Thomas erlebt seine irakischen Auszubildenden als sehr dankbar und motiviert, haben viele doch schon Erfahrungen im Kampf gegen den IS. Manch einer ist dabei verwundet worden. KS / Barbara Dreiling 16 Kompass 04I17

17 Reportage vor Ort Die trockene Wärme hängt mittags wie eine Glocke über dem Camp. Staub liegt in der Luft, feiner Sand begleitet die Kameraden bis vor die Stubentür. Zuhause ist tiefster Winter, hier hat es Tagesdurchschnitts-Temperaturen von 22 Grad und durch die Stadtnähe ist hier sehr intensiver Smog, charakterisiert Thomas den klimatischen Unterschied. Viereinhalb Monate sind die Soldaten in Erbil im Einsatz, viereinhalb Monate in einem Camp, das 159 mal 129 Meter misst. Dazu kommt noch der Bereich der US-Army auf dem ehemaligen Flughafen von Erbil. Einige haben sich ein Mountainbike besorgt, um auf der gesamten Base beweglicher zu sein. Was die meisten vermissen, ist Bewegung und ein größerer Radius. Sich außerhalb des Militärgeländes aufzuhalten, ist vor allem ein Sicherheitsrisiko, zudem wissen die Bundeswehr-Soldaten um ihren Auftrag und vermeiden jeden Anschein von Tourismus, erklärt Thomas. Mit dem Fahrrad ist man auf der Base beweglicher. Für den Kontakt zu Familie und Freunden gibt es eine schnelle WLAN-Verbindung für zwei bis drei Stunden täglich. Mehr Zeit bleibt auch nicht, denn je nach Anforderungen kann ein Arbeitstag länger als zwölf Stunden dauern. Die verbleibende Zeit nutzen viele Soldaten zum Trainieren in der Church of Steel, wie der Fitness-Raum im Camp genannt wird. Wer in der OASE, der deutschen Betreuungseinrichtung der Katholischen und Evangelischen Militärseelsorge noch einen Platz fi ndet, kann auch dort etwas essen und trinken. Dann gibt es da noch die Zufl ucht. Der Container, so groß wie eine Ein-Raum-Wohnung, ist immer geöffnet und einer der wenigen Orte im Camp, die Privatheit und Rückzug versprechen. Hellbraune Vorhänge mit goldgestickten orientalischen Ornamenten verdecken die weißen Container- Wände. Die braunen Korb-Gartenmöbel zwei große Sofas und Gartenstühle erinnern an die heimische Terrasse. Hier gibt es Kaffee und Tee, samstags beim Bibelfrühstück sogar frisch gebackenes Brot. Dafür steht Pfarrer Plümper mitten in der Nacht auf, schüttet Brotbackmischungen, Gewürze und Wasser in den Brotbackautomaten und lässt die Maschine backen, bis genug Brot für über dreißig Teilnehmer vorhanden ist. >> Die kurdischen Soldaten trainieren unter Anleitung einer Bundeswehr-Soldatin. KS / Barbara Dreiling (2) Kompass 04I17 17

18 Reportage vor Ort Der Gottesdienst findet am Sonntagabend in der Zuflucht statt. >> So beginnt der Samstag für die Soldaten mit dem gemeinsamen Bibellesen, mit Nahrung der Seele und anschließend für den Leib. Auch beim Gottesdienst am Sonntagabend wird es eng in der Zufl ucht. Viele Soldatinnen und Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 232 sind Christen. Und im Auslandseinsatz kommt man an existenziellen Fragen nicht so leicht vorbei. Armut, Krieg, Flucht und Tod sind allgegenwärtig. Bundeswehr / PAO Für den katholischen Seelsorger Jörg Plümper ist es deshalb wichtig, in der Enge des Camps etwas Geistliches anzubieten. Denn auch im Alltag von Befehl und Gehorsam bleibt der Soldat Mensch und seinem Gewissen verpfl ichtet. Ich bin und bleibe hier immer der Pfarrer, sagt er. Wir trinken ganz gemütlich Kaffee, aber im nächsten Halbsatz kann es vorkommen, dass ich als Pfarrer antworten muss, ist seine Erfahrung. Er ist jemand, mit dem man über Probleme offen reden kann und eine Autorität, die außerhalb des Systems steht, sagt ein Hauptmann. In der Zuflucht kann man eine Kerze für seine Angehörigen und Freunde anzünden. Der Militärseelsorger ist am Einsatzort präsent, man begegnet ihm im Camp und in der Zufl ucht. Manchmal fährt er mit den Soldaten zu den Ausbildungsstätten der kurdischen Armee. Einfach da zu sein ist wohl das Wichtigste für ihn und gleichzeitig eine Herausforderung. Die Privatsphäre im Einsatz ist null. Auch für den Pfarrer, sagt er. Warum tun sich Soldaten das an? Warum lebt man viereinhalb Monate fern von seiner Familie, vom Partner und von den Freunden? Jeder Soldat muss darauf eine Antwort fi nden. Doch aus Hauptfeldwebel Thomas Worten klingt Sorge um die Menschen, denen er im Einsatzland begegnet ist. Erbil ist eine lebendige Stadt, doch die Menschen spüren die Bedrohung durch den IS. Bauprojekte wurden nicht fertiggestellt, Investoren haben sich wegen des Krieges aus der Gegend zurückgezogen. Hunderttausende Flüchtlinge aus westlichen Landesteilen leben in Erbil. Ernst und bestimmt, als wolle er sich ermahnen, spricht Thomas davon, dass wir hier einen Auftrag haben. Die Einschränkungen im Camp erscheinen ihm dagegen wohl eher gering. Container als Wohn- und Arbeitsräume im Multinational Camp in Erbil KS / Barbara Dreiling (2) 18 Kompass 04I17

19 fl ickr (CC BY 2.0) / Martina Roell Ostern steht vor der Tür. Das Fest des Lebens. Gott erweist sich als der Herr dieses Lebens, das stärker ist als der Tod. Das haben wir schon oft gehört und oft gefeiert. Das gehört zum Grundwissen unseres Glaubens. Und damit steht es in der Gefahr, vergessen zu werden. Seine Tiefendimension wird übersehen und überfeiert. Ostern stellt uns vor die Frage: Traue ich Gott wirklich zu, Herr über das Leben, auch über mein Leben zu sein? Vielfach erlebe ich es so, dass ich mein Leben selbst in der Hand habe, selbst manage und mir da niemand hineinpfuschen soll. In Gesprächen wird mir immer wieder bewusst, dass wir Menschen das Leben so geplant und verplant haben, dass für Gott gar kein Platz mehr bleibt. So gestalten wir unser Glück und unser Unglück. Vielleicht fällt uns in letzterem Fall ein, dass Gott ja mal was tun könnte. Aber vorher? Ein eindrückliches Beispiel für die Offenheit, die es braucht, um Gott wahrnehmen zu können, habe ich bei einem Gespräch mit einem jungen Soldaten erlebt. Er kam zu mir, weil er etwas über den katholischen Glauben wissen wollte. Er war ungetauft und ohne einen Bezug zum christlichen Glauben aufgewachsen. Am Wochenende zuvor hatte er zusammen mit seiner katholischen Freundin eine Messe besucht und war nun voller Fragen. Es stand auch eine eventuelle Hochzeit im Raum, die auf Wunsch der Freundin als kirchliches Fest gefeiert werden sollte. Nun wollte der Kamerad wissen, worauf er sich da einließe und was es mit dem Glauben und den Riten auf sich habe. Eine klassisch missionarische Situation und eine großartige Chance aber auch eine große Herausforderung, denn was kann ich sinnvoll sagen, wenn keine wissensmäßigen Voraussetzungen da sind? Ich begann also von mir, von meinem Glauben und seinem Entstehen zu erzählen. Es wurde ein intensives Gespräch mit vielen Nachfragen. Unter anderem ging es darum, wie ich denn sicher sein könne, dass Gott tatsächlich existiert und in Kontakt mit mir treten wolle. So schilderte ich dem Kameraden meine Gebetspraxis. Das könne er ja auch mal versuchen, meinte er. Ich ermutigte ihn, warnte jedoch gleichzeitig davor, beim ersten Mal allzu viel zu erwarten. Die Beziehungsaufnahme mit Gott brauche, wie diejenige mit einem Menschen, Zeit. Das schreckte ihn nicht ab und wir verabschiedeten uns. WAS traue ich Gott zu? Am folgenden Tag rief er mich an und fragte, ob ich noch einmal Zeit für ihn hätte, er habe da noch Klärungsbedarf. Nach Dienstschluss kam er dann und berichtete, dass er am vorherigen Abend versucht habe zu beten und dass er nichts gespürt habe. Aber das hätte ich ja vorhergesagt. Dann sei er eingeschlafen und habe etwas geträumt. Er habe jahrelang nichts geträumt. Und nun habe er im Traum noch einmal alle Situationen durchlebt, die in seinem Leben gefährlich waren. Es begann in seiner Jugend, dann kamen Szenen aus seiner Ausbildung und schließlich Ereignisse aus verschiedenen Auslandseinsätzen. Sie liefen wie in einem 3D-Film ab und er beobachtete sie als Außenstehender. Mit ihm gab es einen weiteren Beobachter, den er nicht kannte. Eine gütige, väterliche Figur, die Wohlwollen ausstrahlte und die sich schräg hinter ihm befand. Trotz des gefährlichen Inhalts der beobachteten Szenen ging es dem Kameraden im Traum nicht schlecht, im Gegenteil, er fühlte sich wohl. Und nun wollte er von mir wissen, was er da erlebt hatte. Was war das?, lautete seine eindringliche Frage. Das konnte ich ihm auch nicht abschließend erklären. Zu seinem Vater habe er kein sehr vertrautes Verhältnis, mit ihm habe er noch nie über die Situationen gesprochen, die in seinem Traum vorkamen. Was also bedeutete sein Traum? Von meinem christlichen Verständnis her die Gewissheit, dass Gott mit uns ist, das ganze Leben hindurch, und ganz besonders in Zeiten und Situationen, die für uns lebens-wichtig sind. Diese Deutung habe ich ihm angeboten. Und er konnte sie nehmen. Er ließ sich auf Gott ein und empfi ng schließlich die Taufe. Wenn ich offen bin, dann kann ich Gott und seine Begleitung in meinem Leben erfahren. Dann werden mir kostbare Momente geschenkt, in denen ich zur Gewissheit komme, dass Gott immer auf meiner Seite ist. Und dann kann ich seine Zusage ernst nehmen: Ich will, dass Du das Leben hast und es in Fülle hast. Diese Fülle kann ich mir nicht selber machen, sie wird mir geschenkt, und sie ist stärker als der Tod. Ich wünsche Ihnen, dass Sie dies im Vertrauen und Zutrauen auf Gott erfahren: Ein lebens-frohes Osterfest! Pastoralreferent Stefan Hagenberg, Katholisches Militärpfarramt Bückeburg Auf ein Wort Kompass 04I17 19

20 Kolumne des Wehrbeauftragten Eine Frage des Vertrauens fl ickr (CC BY 2.0) / Christian Schnettelker / Im Verteidigungsministerium gibt es ein neues Büro für Compliance Management. Es soll mit fünf Stellen und einem General an der Spitze wohl erst einmal nur im Ministerium selbst wirken. Ein im letzten Jahr wohl von Beratern zusammengebastelter Verhaltenskodex für das BMVg und dessen Geschäftsbereich (wie die Bundeswehr in der Überschrift genannt wurde) tritt vorerst nicht in Kraft. Alle, von den Beteiligungsgremien über den Bundeswehr- Verband und den Wehrbeauftragten bis hin zum Beirat für Fragen der Inneren Führung hatten mehr oder weniger diplomatisch ihr Unbehagen an dieser Regelungsabsicht erkennen lassen. Vom Tisch sei das Kodex-Projekt damit noch nicht, heißt es aus dem Ministerium. Ob ein neuer Anlauf noch vor der Bundestagswahl unternommen wird, ist offen. Ursprünglich ging es dem Verteidigungsministerium wohl darum, Vorschläge der sogenannten Müller-Kommission, die sich mit der Aufarbeitung der Causa G 36 beschäftigt hatte, positiv aufzugreifen. Da geht es um das Rüstungsund Beschaffungswesen der Bundeswehr. Und da kann man sich in der Tat manches vorstellen, was noch besser als bisher zu regeln wäre. Aber was soll der Panzergrenadier in Hagenow davon halten, wenn er auf solches Compliance-Kauderwelsch verpfl ichtet werden soll wie: Wir wollen die strategische Koordination von Politikfeldern, die Realisierung von politischen Zielen, Schwerpunkten und Programmen und die internationale Zusammenarbeit gestalten. Wer ist wir? Was soll diese Form 1. Person? Wo gibt es das außer bei Eid und Gelöbnis? Was machen die Soldatinnen und Soldaten bisher falsch, dass sie jetzt so einen Verhaltenskodex bekommen müssen? Oder anders gefragt: Wenn die fünf Seiten eng geschriebener Compliance-Text die Lösung sind, was war dann eigentlich das Problem? Soldaten schwören oder geloben. Da geht es um Recht und Freiheit. Auch die Beamten in der Bundeswehr leisten übrigens einen Eid. Alle Rechtsverhältnisse der Soldaten sind durch das Grundgesetz, durch Bundesgesetze und durch eine Vielzahl von Erlassen und Vorschriften geregelt. Keine Behörde, keine Firma hat präzisere Regeln als die Bundeswehr. Wenn nun aus dem Verteidigungsministerium heraus argumentiert wird, es gehe ja auch gar nicht um zusätzliche oder neue Bestimmungen, dann braucht man allerdings auch kein neues vorschriftenartiges Papier im Ton amerikanischer Unternehmensethik. Eine Sammelbroschüre mit den geltenden einschlägigen Texten tut es auch. Unsere Soldatinnen und Soldaten sind mündige Bürger, Staatsbürger in Uniform, sie folgen den Grundsätzen der Inneren Führung. Das heißt, dass sie in aller Loyalität auch berechtigt sind, Kritik zu üben, z. B. gegenüber Bundestagsabgeordneten. Ihnen einen Maulkorb zu verpassen, liefe diametral den Grundsätzen der Inneren Führung zuwider. Unsere Soldatinnen und Soldaten verdienen Vertrauen. Deshalb sollte man nun vielleicht noch einmal klären, wo wirklich etwas neu geregelt werden muss und wo nicht. Wenn dafür jetzt ein eigenes Büro zur Verfügung steht auch gut. Dr. Hans-Peter Bartels Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages 20 Kompass 04I17

21 Traditionelles Element der Verabschiedung Militärbischof zur Bundeswehr und zur Kritik am Zapfenstreich für Gauck Aus der Militärseelsorge Am 17. März, kurz vor dem Großen Zapfenstreich zur Verabschiedung von Bundespräsident Joachim Gauck, führte Verena Tröster vom Kölner Domradio ein Interview mit Bischof Dr. Overbeck. Mit ihrer freundlicher Genehmigung hier ein Auszug: domradio.de: Der Vorwurf lautet konkret, angesichts einer wachsenden Militarisierung der europäischen und deutschen Außen- und Sicherheitspolitik wäre es ein deutliches Zeichen, den Zapfenstreich abzusagen. Was halten Sie davon? Bischof Franz-Josef Overbeck (Bischof von Essen und Militärbischof): Wir wissen, dass Bundespräsident Gauck evangelischer Pastor ist. In unseren vielen Gesprächen ist mir sehr deutlich geworden, er schätzt die Bundeswehr sehr, er weiß, was es bedeutet, für den Frieden einzutreten und sagt, dass es das größte Geschenk seines Lebens gewesen sei, endlich in Freiheit leben zu können. Darum wisse er den Dienst der Bundeswehr sehr zu schätzen und wolle daher auch ein solches Abschiedszeremoniell haben. Ich kann das gut unterstützen, weil es genau zeigt, wofür die Bundeswehr da ist. Der Katholische Militärbischof Dr. Overbeck (rechts) war gemeinsam mit dem Evangelischen Militärbischof Dr. Rink zu Gast beim Großen Zapfenstreich zur Verabschiedung von Bundespräsident Gauck. HESB / Dr. Roger Töpelmann (2) domradio.de: Können Sie die Kritik denn auch nachvollziehen? Bischof Overbeck: Ich glaube, wir leben in einer Welt, in der es angesichts der vielen Aggressionen und der unendlichen Gewalt, die wir erleben, notwendig ist, dafür zu sorgen, dass mehr Frieden herrscht. Dafür brauchen wir auch Militär, es geht leider nicht ohne. Daher bin ich froh, dass wir durch die Tatsache, dass wir über eine Parlamentsarmee verfügen, immer klar ist, wofür die Bundeswehr eintritt. Das zu unterstützen kann nur eine Aufgabe sein, die wir alle gemeinsam wahrnehmen. domradio.de: Wie kann man als Christ denn überhaupt zum Militär stehen? Bischof Overbeck: Man muss wissen, dass das Ziel ist, den Frieden zu erhalten und für Sicherheit zu sorgen und Gewalt nur im äußersten Notfall als ultimo ratio anzuwenden. Und solche Aufgaben müssen immer in einem breiten Konsens derer, die regieren und die demokratisch legitimiert sind, getragen werden. Das ist in unserem Land der Fall und vor diesem Hintergrund kann ich meine Aufgabe als Militärbischof gut wahrnehmen. Das ist übrigens eine seelsorgliche Aufgabe, indem wir den Soldatinnen und Soldaten beistehen in oft sehr komplizierten Aufgaben und auch Lebensverhältnissen. Und wir stehen dafür ein, dass Sicherheit, Frieden und Freiheit viele Perspektiven braucht, um sichergestellt zu werden. Dazu gehört auch der Dienst, den die Soldaten tun in der Bundeswehr. Sie sind nicht ohne Grund in der Welt sehr geschätzt. Nicht umsonst gibt es immer mehr Anfragen, dass sie in Auslandseinsätzen tätig werden. Kompass 04I17 21

22 Aus der Militärseelsorge Soldatengottesdienst im Dom zu Speyer Anfang März fand die feierliche Vereidigung / das feierliche Gelöbnis des Luftwaffenausbildungsbataillons aus Germersheim und des ABC-Abwehrbataillons aus Bruchsal vor dem Hohen Dom zu Speyer statt. Zuvor feierten die Rekruten zusammen mit ihren Familienangehörigen und Freunden einen bewegenden Gelöbnisgottesdienst im Dom. Er war bis auf den letzten Platz belegt, als die beiden Militärseelsorger den ökumenischen Gottesdienst eröffneten. Der katholische Pastoralreferent Matthias Orth begrüßte die Gemeinde, die aus vielen Teilen der Bundesrepublik angereist war. Für ein Predigtgespräch hatten er und der Evangelische Militärpfarrer Peter Schlechtendahl einige Verse aus dem Matthäusevangelium ausgewählt und setzten diese ins Aktuelle um. Die beiden größten Gebote (Gottes- und Nächstenliebe) wurden so anschaulich illustriert und sollten motivierend für die Rekruten, aber auch für das teilnehmende Stammpersonal wirken. Beide Kommandeure, aber auch der Gelöbnisredner nahmen die Gelegenheit wahr, um an diesem besonderen Gottesdienst teilzunehmen. Fünf Rekruten trugen dann die Fürbitten vor, die besonders die Neuen und ihre Familien in den Blick nahmen. Nach dem Gottesdienst hellte sich der Himmel auf und die Sonne kam zum Vorschein. So konnten die Rekruten und deren Angehörige sowie die vielen Gäste trockenen Fußes auf dem Domvorplatz dieses militärische Zeremoniell voll und ganz genießen. Unter den Klängen des Heeresmusikkorps Veitshöchheim standen dann rund 250 Rekruten aus Bruchsal und Germersheim bereit, um nach einer Ansprache von Bürgermeisterin Monika Kabs und Brigadegeneral Michael Gschoßmann ihr Gelöbnis bzw. ihren Eid abzulegen. Bundeswehr / Marc Schilpp Die Militärseelsorger Schlechtendahl und Orth im Gottesdienst Ein feierliches Gelöbnis vor dem Dom ein besonderes Ereignis für die Speyerer, gerade im Hinblick darauf, dass die Aufl ösung des Spezialpionierbataillons 464 zum vollzogen worden war und dieser letzte Verband die Stadt verlassen hatte. Matthias Orth Das Musikkorps Veitshöchheim und Rekruten vor dem Dom zu Speyer Bundeswehr / Frank Wiedemann (3) 22 Kompass 04I17

23 Menschenrechte und Krieg Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Bonifatiushauses und des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Bereits im November 2016 startete der Volksbund mit dem Bonifatiushaus eine gemeinsame Veranstaltungsreihe in Fulda, die bis in den kommenden Oktober hinein in Berlin, Hamburg und auf Usedom mit unterschiedlichen Aspekten des Themas Krieg und Menschenrechte vertieft wird. Bei der jüngsten Fachtagung am 14. März zum Themenfeld Responsibility to Protect wies Akademiedirektor Gunter Geiger darauf hin, dass es sich hier um ein hochaktuelles, aber auch strittiges Thema handele, da in den betroffenen Ländern die Staatssouveränität ggf. um Menschenechte zu wahren mit kriegerischen Mitteln eingeschränkt würde. Aus der Militärseelsorge Prof. Dr. Sven Gareis, Honorarprofessor am Institut für Politikwissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, beschrieb, wie sich unter der Bezeichnung Responsibility to Protect in den vergangenen Jahren ein Konzept entwickelt hat, welches supranationalen Organisationen bzw. der Staatengemeinschaft die Möglichkeit gibt, in Staaten einzugreifen, wenn diese ihre Schutzfunktion nicht erfüllen. Oberstes Ziel ist dabei immer, schwerste Verletzungen des Menschenrechts zu unterbinden. Anhand zahlreicher Menschenrechtsverletzungen aus der Geschichte und jüngsten Vergangenheit zeichnete Gareis nach, unter welch schwierigen und widersprüchlichen Entscheidungsprozessen militärische Interventionen beschlossen wurden. An die Adresse Menschenrechte ignorierender Staaten appellierte er, dass Staatssouveränität auch immer eine Verantwortung gegenüber der eigenen Bevölkerung beinhalte. Dr. Anja Seiffert vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam legte dar, dass immer auch eine individuelle Betrachtungsweise notwendig sei. Auch der einzelne eingesetzte Prof. Dr. Sven Gareis beschrieb, wie sich unter der Bezeichnung Responsibility to Protect in den vergangenen Jahren ein Konzept entwickelt hat, welches supranationalen Organisationen bzw. der Staatengemeinschaft die Möglichkeit gibt, in Staaten einzugreifen, wenn diese ihre Schutzfunktion nicht erfüllen. Soldat erfährt Gewalt und daher hat auch hier die Politik eine Verantwortung und sollte die Aufarbeitung des Erlebten nicht privatisieren. Diese personalisierte Sichtweise ist vor dem Hintergrund, dass sich die Bundeswehr zu einer Einsatzarmee gewandelt hat und ihr Einsatz einer Legitimierung durch das Parlament bedarf, zu verstehen. Dr. Marco Schrage, Militärpfarrer und Research Fellow am Institut für Theologie und Frieden (ithf, Hamburg), ging aus der Perspektive katholischer Friedensethik auf eine Spurensuche von Elementen der Schutzverantwortung in der kirchlichen Tradition. Auf diese Weise entfaltete er rückblickend die allmähliche Genese der heutigen lehramtlichen Position der katholischen Kirche, die darin mündete, dass eine Schutzverantwortung wie sie heute Gegenstand des internationalen Diskurses ist von Papst Johannes Paul II. explizit gefordert und skizziert bzw. von Benedikt XVI. den Vereinten Nationen gegenüber als begrüßens- und vertiefungswürdig herausgestellt wurde. Für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. hob der hessische Landesvorsitzende Karl Starzacher hervor, dass man sich neben der Kriegsgräberarbeit im Ausland verstärkt in der friedenspädagogischen Bildungsarbeit engagiere. So wurde eine Reihe neuer Ansätze und Formen des internationalen Menschenrechtsschutzes diskutiert. Gunter Geiger Bonifatiushaus Fulda Kompass 04I17 23

24 Aus der Militärseelsorge Militärseelsorge im Einsatz in Mali: Der Reiz des Internationalen Als ich vor genau 35 Jahren für zwei Jahre Sanitätsunteroffi zier bei der Bundeswehr war, konnte noch niemand ahnen, dass die Staaten jenseits des Eisernen Vorhangs einmal nicht mehr unsere Feinde und keine Dauerbedrohung der Bundesrepublik mehr sein würden. Wir dienten beim Bund ausschließlich zur Landesverteidigung, trainierten für den V-Fall. Doch dann: Fall der Mauer, Neuausrichtung vieler Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes, Integration der ehemaligen NVA alles wurde hoffnungsvoller und internationaler. Besatzungsmächte zogen ihre Truppen ab, die Bundeswehr wurde immer kleiner. Tauwetter nach dem Kalten Krieg! Und die Streitkräfte erfuhren eine Neuausrichtung internationaler Natur: Nicht mehr nur nationale Verteidigungsarmee, sondern Akteur mit weltweiten Einsätzen. All das beobachtete ich als ehemaliger Soldat immer mit größtem Interesse, zumal einer meiner Freunde Oberstleutnant und Berufssoldat ist. Als ich Priester wurde, versuchte er mich für die Truppe zu gewinnen. Vergebens. Ich war anderweitig beschäftigt. Nach 25 Jahren in der Gemeindeseelsorge im Schwäbischen wollte ich noch mal etwas Neues unternehmen, in der sogenannten Sonderseelsorge außerhalb der Gemeinden. Und dazu zählt eben auch die Militärseelsorge. Als ob mein Bischof bereits auf mich gewartet hätte, schlug er mir sofort die seelsorgerische Betreuung in der Deutsch- Französischen Brigade und im Eurokorps vor. Er kannte meine militärische Vergangenheit und meine Französisch- Kenntnisse vom Studium in Tübingen in Priesterkreisen zwei Alleinstellungsmerkmale. So wurde ich Katholischer Militärpfarrer. ich nach meinem Studium bereits drei Monate in Simbabwe lebte und arbeitete, ist mir vieles Afrikanische nicht fremd. Der Staub, die Hitze, die Freundlichkeit der Menschen, die Langsamkeit und auch die Gelassenheit, die uns Europäern manchmal viel Geduld abverlangt. Neu in Mali war für mich die noch größere Armut Auf die Anforderungen als Militärpfarrer in Mali wurde ich von Militärs und von Kollegen, die bereits vor mir hier waren, gut vorbereitet. Sie hatten auch schon einiges an Vorarbeit geleistet. Trotz der Kontingentwechsel, des ständigen Personalwechsels und der sich dauernd verändernden Sicherheitslage blieben und bleiben Konstanten in der Militärseelsorge erhalten, die für evangelische und die katholische Militärseelsorger gleich sind: Leben auch unter widrigen Bedingungen; Präsenz zeigen, ohne sich aufzudrängen; einladend sein für Gespräche, die grundsätzlich der Schweigepfl icht unterliegen; religiöse Feiern. Bundeswehr Schon in den Bewerbungsgesprächen wurde klar, dass für einen Militärpfarrer inzwischen die Begleitung von gefährlichen Auslandseinsätzen die Regel ist. Nach zwei Jahren Ausbildung und Vorausbildung war es im Dezember 2016 so weit: Flug nach Bamako und Einsatzbegleitung bei der European Training Mission in Mali (EUTM) in Koulikoro. Da Es gilt, den Bedarf und die Bedürfnisse der Soldaten zu erspüren und zu reagieren. Das kann ganz verschieden ausfallen, je nach Land, Jahreszeit, Kirchlichkeit, Bedrohungslage, Stimmung im Kontingent. Nicht nur in den Besprechungen, auch in den Gottesdiensten kann ich dies einbringen, beispielsweise zum heißen Thema Wertschätzung. Alles soll den Soldaten gut tun: Unterstützung von Betreuungsveranstaltungen (Kinoabende, Bergwanderungen mit Bergpredigt, Kirchencocktail, Brunch, usw.). Beistand im Ernstfall. KMBA / Thomas Frey Es werden hier keine Unterschiede gemacht nach Dienstgrad und Konfession, und auch Soldaten anderer Länder sind stets willkommen. Bei 23 Nationen im Camp geht es kaum internationaler! So wurde hier Weihnachten mit vier Pfarrern in vier Sprachen mit mehr als 400 Teilnehmern gefeiert. Und Silvester war eine riesige Vielvölkerparty, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Wenn europäische Armee, dann hier! Thomas Frey, Katholisches Militärpfarramt Müllheim / 12. DEU EinsKtgt EUTM Mali Koulikoro 24 Kompass 04I17

25 Als Mann und Frau schuf er sie (Gen 1,27) oder: Gleichberechtigung als idealer und bedrohter Urzustand Kompass Glauben Männer und Frauen sind gleichberechtigt. So steht es im Artikel 3 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 23. Mai So klar dies formuliert ist, so unklar scheint es bisweilen, was dies genau bedeutet. Dies zumindest legen die bis heute geführten Diskussionen um Frauenquoten, gleiche Bezahlung für Frauen und Männer, gerechte Verteilung der Familienarbeit, Frauen als Soldatinnen oder auch Frauenämter in den Kirchen nahe. Sind Männer und Frauen also gleichberechtigt? Die erste Schöpfungserzählung zu Beginn des Buches Genesis (Gen 1,1 2,4a) sagt: Ja! So heißt es in Gen 1,27: Gott schuf also den Menschen als sein Abbild, als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Das heißt: Der Mensch wird geschlechtlich differenziert als Mann und Frau wahrgenommen. Dies gehört zu den Grunddimensionen des Menschseins. Und es ist keine Frage: Mann und Frau sind in gleicher Weise Abbild Gottes. Was genau diese Gottebenbildlichkeit beinhaltet, darüber gab es in der Geschichte der Auslegung dieses Texte unterschiedliche Auffassungen (vgl. den Artikel von U. Meier im März-Kompass). Im Hebräischen steht hier das Wort zälem, und das meint eine vollplastische Abbildung einer Person, eine Statue oder Figurine einer Gottheit. Dabei geht es weniger um äußerliche Ähnlichkeiten, als vielmehr um den Aspekt der Repräsentanz: Eine Statue repräsentiert die Gottheit. Als eine solche Repräsentation Gottes soll der Mensch im Auftrag Gottes schöpferisch, lebensermöglichend, lebensförderlich handeln so wie Gott selbst zuvor die Welt als Lebensraum für Mensch und Tier geschaffen hatte. Die Logik mythischer Texte Manche Zeitgenossinnen und Zeitgenossen mögen über solche Schöpfungserzählungen lächeln. Allzu offensichtlich widersprechen sie vielen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen. Doch sind diese Texte keine Weltentstehungstheorien im naturwissenschaftlichen Sinne. Vielmehr sind es mythische Texte, die in mythischer Sprache erzählen, was grundsätzlich und immer gilt. Sie erzählen den Ur-Anfang und entfalten darin nichts weniger als die Frage: Was ist der Mensch? Wer sind wir? Wie wurden wir, wer wir sind? So gelesen, wird deutlich, wie groß die Schöpfungserzählung aus dem Buch Genesis vom Menschen denkt: Jeder Mensch und nicht nur der König, wie dies in den Vorstellungen des Alten Orient geläufi g war ist Abbild und Repräsentant Gottes. Als solcher ist er beauftragt, im Sinne Gottes für die Erhaltung einer lebenswerten Welt zu arbeiten. Und wie eine Selbstverständlichkeit, fast nebenbei, wird erwähnt, dass dies für Frauen und Männer gleichermaßen gilt. Schöpfungsmythen entfalten also erzählerisch tiefgründige Vorstellungen zur Anthropologie und auch zur Kosmologie. Sie tragen ihre Gedanken zurück an einen Ur-Anfang und machen in Ursprungserzählungen deutlich, was Menschsein ausmacht. Vom Idealzustand zur gestörten Ordnung und wieder zurück! Zwar scheinen andere biblische Texte dieses positive Bild von Mann und Frau einzutrüben. Doch hilft meist ein genauerer Blick auf die Texte, um differenzierter zu verstehen. Wenn zum Beispiel in Gen 2,18 gesagt wird, dass die Frau als Hilfe des zunächst erschaffenen Erdlings gedacht war, dann meint dies keinesfalls, dass die Frau als untergeordnete Hilfskraft für den Mann erschaffen wurde. Denn erstens ist das zuerst erschaffene Wesen nicht einfach ein Mann, sondern ein Mensch, und die geschlechtliche Differenzierung tritt erst nach der Erschaffung der Frau ein. Und zum zweiten wird das hier gebrauchte Wort ezär an anderen Stellen auch für Gott verwendet und bezeichnet eine Hilfe, an der man sich aufrichten kann. Gemeint ist also ein partnerschaftliches Gegenüber von Mann und Frau so war es ursprünglich gemeint, sagt diese Erzählung. Zwar geht dieses gleichwertige Gegenüber durch die Entscheidung des ersten Menschenpaares vom verbotenen Baum im Garten zu essen verloren. Vertrieben aus dem Paradies, wird das Verhältnis zwischen Mann und Frau als gewaltförmig und auf Herrschaft und Unterordnung beruhend beschrieben (Gen 3,16). Wer will bestreiten, dass es heute noch allzu oft so ist? Doch diese Unterordnung war im Sinne der Erzählung nicht Gottes Wille, sondern dessen Perversion. Zum ursprünglich Gemeinten gilt es, durch gemeinsame Anstrengung wieder zurückzukommen. Prof. Dr. Sabine Bieberstein, Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt Kompass 04I17 25

26 Glaube, Kirche, Leben Autor: Torsten Bierdel Ich bin schon vier Jahre alt und trotzdem muss ich jeden Abend nach dem Sandmännchen ins Bett. Dabei bin ich noch gar nicht müde. Nur weil ich mal gähne, Schlafbäckchen habe oder mir die Augen reibe, heißt das ja noch lange nicht, dass ich schlafen will. Wenn ich mich ganz doll anstrenge, kann ich noch Stunden wach bleiben! Dazu muss ich zum Beispiel nur ganz viel auf dem Sofa rumspringen: Papa schimpft; oder ganz viele Sachen aus meinem Kleiderschrank holen und Modenschau spielen: Mama meckert. Man merkt es schon, ich habe es nicht leicht mit meinen Eltern! Ständig muss ich mir etwas einfallen lassen, um das Zubettgehen noch ein bisschen rauszuzögern. Mama noch einen Gutenachtkuss geben, oder zwei oder drei. Ganz lange ein Buch zum Vorlesen aussuchen. Danach ein Glas Wasser, wenn ich schon im Bett liege: Nein, Papa, mit Sprudel bitte! Dann habe ich natürlich Bauchschmerzen und brauche mein warmes Kirschkernkissen. Gefolgt von einer allerletzten Runde Kuscheln mit Papa. Nun heißt es durchhalten, ich liege jetzt schon eine halbe Stunde im warmen Bett und ich merke, wie ich müde werde. Also raus aus dem Bett, Licht angemacht und noch ein neues Kuscheltier für die Nacht gesucht das könnte dauern, wenn nicht Papa reinkommen und mich liebevoll ins Bett zurückbringen würde. Schön, also eine neue Idee: Papa, ich habe Angst, da ist ein Monster in meinem Zimmer. Eins, zwei, drei Papa ist da und gibt den Monsterjäger. Licht an, Schrank auf, Gardine hoch kein Monster da: Gute Nacht, Schatz, schlaf jetzt! Na ja, das hat nicht viel gebracht, aber immerhin, mindestens fünfmal hat sich der große Zeiger auf der Uhr im Kreis gedreht. Ups, was ist denn jetzt passiert? Ich bin kurz eingeschlafen nein, ich will noch nicht schlafen, aber ich bin zu müde für weitere Aktionen. Okay, dann einkuscheln, Püppi und Hasi an mich drücken und Augen zu. Mein letzter Gedanke: Morgen bleibe ich aber länger wach! Vom Flur höre ich noch Papa und Mama leicht genervt stöhnen und dann bin auch schon eingeschlafen. Gute Nacht! Alle Informationen zur Aktion unter: Lernen ist gut. Anwenden, was man gelernt hat, ist noch besser. Burkinisches Sprichwort BASTA! DIE MILCH IST ES WERT! lautet das Motto der MISE- REOR-/BDKJ-Jugendaktion Milch verbindet als Grundnahrungsmittel viele Menschen weltweit. Inspiriert von der Arbeit der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Burkina Faso zusammen mit der Misereor-Partnerorganisation PASMEP, konzentriert sich die diesjährige Jugendaktion auf das Produkt Milch. So wie die Milch etwas ist, das Menschen weltweit verbindet, so unterschiedlich sind doch die Probleme, die in der Produktion und dem Vertrieb auftreten können. Mangel und Überflutung der Märkte durch Importware auf der einen und Massenproduktion und Preisverfall auf der anderen Seite. Das Thema Milchpreis ist in Deutschland und Europa zum Politikum geworden. Viele Menschen möchten, dass Milchbauern von ihren Produkten gut leben können. Einzelinteressen und Marktmechanismen stehen dem im Weg. Die Probleme in Europa und der Sahelzone stehen in einem engen Verhältnis. Grund dafür sind die Interessen von Großkonzernen, aber auch Unwissenheit auf Seiten der Verbraucher(innen). Diesen beiden Gründen will die Jugendaktion 2017 Basta! Die Milch ist es wert! entgegentreten. Dadurch, dass sich Jugendliche stärker mit den Umständen der Produktion und des Vertriebs von Milch, sowie mit den globalen Zusammenhängen auf dem Milchmarkt auseinandersetzen, werden sie dazu angehalten, ihr Konsumverhalten zu ändern und möglichst auch politisch aktiv zu werden. Im Mai 2015 wurde die Minimolkerei in Tambolo eröffnet. Der Bau wurde durch Spendengelder von MISEREOR ermöglicht. Jeden Tag können hier bis zu 50 Liter Milch verarbeitet werden. Ein Teil wird als Milch weiter verkauft. Aus dem größeren Teil wird Joghurt gemacht, der länger haltbar ist als Milch. Das ist in einem Land, in dem die Tagestemperaturen das ganze Jahr über bei 30 Grad und mehr liegen, besonders wichtig. Damit in Zukunft noch mehr Milch produziert werden kann, hat PASMEP die Familien in der Futterproduktion geschult und unterstützt die Viehhaltung auch mit Kraftfutter. Unser Dorf hat sich dadurch verändert, resümiert Mariam Diallo, Präsidentin der Frauenunion des Vereins, die für den Betrieb der Minimolkerei verantwortlich ist. Dank der Minimolkerei hat die Siedlung, die sich über ein weites Gebiet erstreckt, nun einen Dorfmittelpunkt. Ringsherum gibt es Bänke und kleine Lädchen bieten Dinge des täglichen Bedarfs an. 26 Kompass 04I17

27 Weihbischof Theising feiert Weltfriedenstags-Gottesdienst in Münster Sie dienen dem Leben Wir geben nicht auf, uns für den Frieden einzusetzen. Diese Zusage gab Weihbischof Wilfried Theising am 22. März den Frauen und Männern beim Internationalen Soldatengottesdienst in der Überwasserkirche in Münster / Westfalen. Anlässlich des Weltfriedenstags 2017 hatte das Katholische Militärdekanat Köln die im Bistum Münster und der näheren Umgebung stationierten Mitglieder der Streitkräfte, Polizistinnen und Polizisten sowie das zivile Personal in die Domstadt eingeladen. Theising betonte in seiner Predigt, dass niemand Krieg führen wolle. Doch sowohl der Blick zurück in die Geschichte als auch die Ereignisse dieser Tage zeigten, wie brüchig der Frieden sei, weil sich nicht alle an die Gesetze und Regeln halten. Der Weihbischof im Offi zialatsbezirk Oldenburg forderte die Soldaten auf, ihre Stimme gegen Missstände zu erheben, egal, ob es anderen gelegen komme oder nicht. Davon können wir unser Tun nicht abhängig machen, mahnte Theising an. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an Clemens August Graf von Galen, der als Bischof von Münster von 1933 bis 1946 mutig Weihbischof Wilfried Theising feierte u. a. mit dem Leitenden Militärdekan Monsignore Rainer Schnettker aus Köln (rechts) in der Überwasserkirche. gegen das Naziregime auftrat und dessen Sterbetag sich an diesem Tag zum 71. Mal jährte. Sie sind nicht Soldatinnen und Soldaten geworden, um Kriege zu führen, sondern um dem Leben zu dienen. Dafür dankte der Weihbischof den Armeeangehörigen aller Ränge und Dienstgrade. Im Gegensatz zu von Galens Zeit, als Gesetze hin- und her gebogen und das Militär instrumentalisiert worden seien, um eine Ideologie durchzusetzen, hätten die Armeen in Europa heute ein anderes Selbstverständnis: Gemeinsam wollen wir den Frieden suchen, erklärte Theising. Er wünschte den Soldaten, dass Gottes Worte ihnen dafür Kraft und Mut geben. Neben den Katholischen Militärpfarrern Ulrich Witte aus Münster sowie Heinrich Kramer aus Köln feierten auch Vertreter der Evangelischen Militärseelsorge den Gottesdienst mit. Pressedienst Bistum Münster BPM / Gudrun Niewöhner Aus der Militärseelsorge Personalie Seit dem 1. Februar bin ich der Neue im Referat II.2 im KMBA Mein Name ist Peter Hanebut und ich bin gebürtiger Hildesheimer. Nach meiner dreijährigen Ausbildung zum Buchhändler war ich ein Vierteljahr in meinem Beruf tätig, bevor ich 1994 mit 24 Jahren noch als GWDL im damaligen Sanitätsbataillon 1 eingezogen wurde. In Hamburg wohnte und arbeitete ich von Ende 1995 bis August 2002 als Buchhändler bzw. war Leiter einer katholischen Verlagsbuchhandlung. Ab Herbst 2002 studierte ich für das Erzbistum Hamburg Religionspädagogik in Paderborn und schloss dieses mit dem Diplom ab. Es folgten zwei Jahre im Studienhaus St. Lambert in Lantershofen, danach studierte ich an der Kapuzinerhochschule (PTH) in Münster Theologie und beendete das Studium Nach der Studienzeit ging es berufl ich 2014 nach Würzburg. Dort war ich als Vertriebsassistent im Echter Verlag tätig. Und nun bin ich seit dem 1. Februar 2017 im KMBA beschäftigt. Mein Tätigkeitsfeld ist sehr abwechslungsreich und ich kann meine berufl ichen Erfahrungen und das Wissen, das ich durch meine Studien erworben habe, aber auch meine ehrenamtlichen Tätigkeiten in Kirche, Partei und im Reservistenverband hier gut miteinbringen. Zu meinen Tätigkeiten im Referat II.2. gehören u. a. die inhaltliche und organisatorische Mitarbeit bei der Vorbereitung und Durchführung von kirchlichen Großveranstaltungen wie z. B. der Beteiligung der Katholischen Militärseelsorge an Katholikentagen. Ferner unterstütze ich unseren Referenten Manfred Heinz bei projektbezogenen Arbeiten und Veranstaltungen sowie in der Arbeit des Vorstands des Katholikenrats und seiner Sachausschüsse. KS / Doreen Bierdel Kompass 04I17 27

28 Medien Filmtipp: THE FOUNDER Der bekannteste amerikanische Konzern ist vermutlich die McDonald s-company, die weltweit wohl am meisten verbreitete Fast-Food-Kette Amerikas. Nicht so bekannt ist ihre Gründungsgeschichte, schon gar nicht, dass der angebliche Gründer Ray Kroc (Michael Keaton) nicht ihr Gründer ist. So heißt der Film darüber auch THE FOUNDER (zu Deutsch: der Gründer). Der Film erzählt seine Geschichte aus der Perspektive von Ray Kroc; beschreibt aber die wahren Gründer Maurice Mac McDonald (John Carroll Lynch) und Richard Dick McDonald (Nick Offerman) mit viel Mitgefühl und menschlicher Anteilnahme. Das ist eine große Leistung in diesem Film: größere Sympathien für die Nebenfi guren als für die Hauptfi gur zu entwickeln! THE FOUNDER gibt Einblick in den typisch amerikanischen Way of Life: Ein Weg von klein zu groß, mit Ellbogen-Mentalität, mit Coolness bzw. menschlicher Kälte: Die braucht man wohl, um schließlich im Geschäft ganz oben anzukommen. Solche Einsicht mutet der Film dem Zuschauer zu. Herausragend ist dabei sein Hauptdarsteller: Michael Keaton. Er schafft den Parcours glamourös: anfänglich bemitleidenswert, dann immer hinterhältiger und skrupelloser. Das betrifft dann nicht nur den Geschäftsbereich, sondern läuft bis ins Private: Ray verlässt seine Frau Ethel Kroc (Laura Dern), die ihm in schweren geschäftlichen Zeiten treu zur Seite gestanden hat. Auch spannt er noch dem Geschäftspartner Rollie Smith (Patrick Wilson) die Frau aus. Schließlich heiratet Ray Kroc diese Joan Smith (Linda Cardellini), die sich später als das weibliche Gesicht von McDonald s präsentieren wird. Die McDonald s-company soll über diesen Film not amused (nicht erfreut) gewesen sein was man nach der Vorführung von THE FOUNDER gut verstehen kann. Aber das wollten die Filmemacher auch gar nicht, denn sie hatten ja Kontakt zu den Nachfahren der McDonald-Brüder aufgenommen und sich ihren Blick auf die Gründung von McDonald s erzählen lassen. THE FOUNDER 115 Minuten USA 2016 Kinostart: 20. April 2017 Die Absicht, letztlich: Eine Geschichte aus der Sicht der Verlierer (das waren die McDonald-Brüder) zu erzählen und ein Amerika der 50er- und 60er-Jahre vor den Augen der Zuschauer wieder erstehen zu lassen. Das gelingt mit einem liebevollen Aufwand bis ins kleinste Detail: die Kleidung inklusive den Manschettenknöpfen und schließlich die ersten Verkaufsstände mit den unverkennbaren McDonald s- Bögen, die wie die Bögen einer Kathedrale wirken der Gedanke des Religionsersatzes liegt auf der Hand. Denn McDonald s ist nicht einfach nur Essen, McDonald s ist Kultur: Popkultur und kulturelles Netzwerk zugleich. Sicherlich werden die Fans von McDonald s auch nach dem Film genussvoll in einen BigMac oder einen Hamburger beißen können. Aber die Einsicht, dass alles einen Preis hat auch der größte geschäftliche Erfolg wird wohl nach THE FOUNDER jeden Zuschauer beschäftigen. Thomas Bohne, Mitglied der Katholischen Filmkommission 28 Kompass 04I17

29 Buchtipps zum Titelthema Populismus : Medien Verlag Herder, Freiburg i. Br. 2017, 208 Seiten; gebunden mit Schutzumschlag: 16,99, ISBN: ; ebook (EPUB): 11,99, ISBN: Rechtspopulisten sind in Europa und inzwischen auch in Deutschland massiv auf dem Vormarsch. Sie bedienen sich Ressentiments und vor allem der Ängste der Menschen, um gegen Randgruppen und demokratische Strukturen zu hetzen. Dabei verwenden sie auch religiöse Bezüge, die sie pervertieren. Hochkarätige Autoren beleuchten Hintergründe und Entstehungsgeschichte und blicken weiter: Was müssen die Kirchen und religiösen Gemeinschaften tun, um sich nicht zu distanzieren, sondern klar Stellung zu nehmen? Und wie kann man gemeinsam den Vormarsch stoppen? Hier fi nden profunde Kenner deutliche Worte und bieten konstruktive Vorschläge. Konkret, entschieden und mutig. Ein Buch aus der Reihe Edition Herder Korrespondenz. Zu den zentralen Themen von AfD, Pegida und anderen gehört die Religion. Einerseits bezieht man sich auf das christliche Abendland und fürchtet sich vor dem Islam, den man undifferenziert wahrnimmt. Andererseits stören sich die Wortführer am Engagement der Kirchen für die Flüchtlinge im Land, die in größerer Zahl gekommen sind. In vielfältiger Weise geht es da um Religions- und Kirchenkritik. Angriff auf die Religion also? Und was ist ihm entgegenzusetzen? (aus dem Vorwort) Mit Beiträgen von Christian Hermes, Joachim Klose, Hans Joachim Meyer, Werner J. Patzelt, Andreas Püttmann, Karlheinz Ruhstorfer, Thomas Sternberg, Sonja Angelika Strube, Rainer Maria Woelki, Paul Michael Zulehner, herausgegeben von Dr. Stefan Orth und Volker Resing. JV Wochenschau Verlag, Schwalbach / Ts. 2017, 240 Seiten; Broschur: 16,90, ISBN: ; PDF: 13,99, ISBN: Die demokratische Welt scheint aus den Fugen geraten. Die politischen Ereignisse der vergangenen Monate werfen Fragen auf, die jeden Demokraten bewegen müssen: Ist die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten ein Vorzeichen für die anstehenden Wahlen in Europa? Warum schlägt die Stunde der Populisten in Zeiten von Brexit, Terrorismus und Flüchtlingsbewegungen so laut und schrill? Und vor allem: Welche Gegenstrategien gibt es und wie kann Vertrauen in die Demokratie und die Politik zurückgewonnen werden? Florian Hartleb analysiert die Strategien der Populisten und gibt konkrete Empfehlungen, wie die gegenwärtige Situation bewältigt und populären Fehlinformationen begegnet werden kann. Er betrachtet die Welle des Populismus in Europa und spürt mit dem Blick auf die USA aktuelle Trends auf. Als Trumpetisierung bezeichnet er die Strategien der Vereinfachung, der Polarisierung und der Ausgrenzung in Kampagnenform. Der hierdurch geprägte Präsidentschaftswahlkampf in den USA wirft seinen Schatten auch auf die anstehenden Wahlkämpfe in Europa. Daher ist jetzt der Zeitpunkt, über Gegenstrategien zu sprechen und konkrete Schritte zur Stärkung der Demokratie zu ergreifen. Dr. phil. Florian Hartleb ist Politikberater und Publizist; Managing Director von Hanse Advice in Tallinn / Estland. Er forscht seit dem Jahr 2000 zu Populismus und Radikalismus und hat u. a. zum Thema promoviert. JV Kompass 04I17 29

30 Aus dem Archiv DAMALS Vor 65 Jahren Kardinal Faulhaber nimmt neue Militärseelsorge-Konzeption zur Kenntnis Zu Jahresbeginn 1952 erarbeitet Prälat Georg Werthmann, früherer Feldgeneralvikar der Wehrmacht und mittlerweile als Seelsorgeleiter im Dienst der US-amerikanischen Truppen in Heidelberg, eine grundlegende Konzeption für die künftige Militärseelsorge in der Bundesrepublik Deutschland. Seine Denkschrift sendet er an verschiedene kirchliche und staatliche Stellen. Ein zentrales Anliegen Werthmanns ist es, dass ein Militärbischof nicht wie vormals in der Wehrmacht gegenüber Staat und Armee weisungsgebunden sein dürfe. Die Reaktionen auf die Denkschrift sind seitens der deutschen Bischöfe sehr positiv. Zurückhaltend äußert sich nur der Erzbischof von München und Freising, Michael Kardinal von Faulhaber. Er bedankt sich am 5. April 1952 in einem freundlichen Schreiben, meint aber: Ein eingehendes Studium muss ich mir bei der Überlast amtlicher Funktionen auf einen späteren Termin vorbehalten. Faulhaber ist zu diesem Zeitpunkt bereits 83 Jahre alt und seit 41 Jahren Bischof. Im Ersten Weltkrieg fungierte er als Feldpropst der königlichen bayerischen Armee; damit war er quasi bayerischer Militärbischof. Faulhaber bleibt Zeit seines Lebens ein Kind des monarchischen Zeitalters. Das demokratische Staatswesen ist ihm fremd geblieben. Für ein eingehendes Studium der Militärseelsorge-Konzeption fi ndet der hochbetagte Kardinal wohl keine Gelegenheit mehr; er stirbt zwei Monate später. Georg Werthmann wird 1956 erster Militärgeneralvikar in der neu gegründeten Bundeswehr. Sein Konzept kann er in den wesentlichen Bestandteilen umsetzen. Es sind die von ihm ab 1952 entwickelten Strukturen einer Kirche unter Soldaten, die bis heute Gültigkeit haben. Dr. Markus Seemann AKMB, AW 98 VORSCHAU: Unser Titelthema im Mai In der Mai-Ausgabe werden wir ein Datum in Erinnerung rufen und wünschen uns zugleich, dass dieses auch im politischen Betrieb der Bundeshauptstadt aufgegriffen wird: Am 11. Mai 1992, also vor 25 Jahren, machten sich 140 deutsche Sanitätssoldaten und ein katholischer Militärpfarrer auf den Weg nach Kambodscha. Ohne Zustimmung des Deutschen Bundestages begann damit der erste Auslandseinsatz von Streitkräften der Bundesrepublik in diesem Falle von Sanitätssoldaten, die das Feldlazarett (German Field Hospital) in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh für die rund Angehörigen der UN- Friedensmission und Einheimische führten. Das UN-Mandat zielte damals darauf ab, die Umsetzung des Pariser Friedensabkommens zu gewährleisten. Am wichtigsten war dabei, innerhalb von neun Monaten demokratische Wahlen in Kambodscha durchzuführen. So sollten das Nebeneinander zweier Regierungen und der Bürgerkrieg endgültig beendet und durch eine demokratisch verfasste, konstitutionelle Monarchie abgelöst werden. Ferner zählten zu den Aufgaben des UNTAC-Mandats unter anderem die Sicherung des Waffenstillstands, die Entwaffnung der Bürgerkriegsparteien, die Rückführung der Flüchtlinge, die Hilfe bei der Erarbeitung einer demokratischen Verfassung und der Schutz der Menschenrechte. Erster deutscher Kommandeur des Feldlazaretts war der damalige Oberstarzt Dr. Michael Tempel, heute Generaloberstarzt und Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr. Erster Militärseelsorger im Lazarett war Militärpfarrer Rainer Schadt, damals noch in Koblenz und dem Heeresführungskommando zugeordnet, heute Leitender Militärdekan im Katholischen Militärdekanat Kiel und zuständig für Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig- Holstein und teilweise Mecklenburg-Vorpommern. Beide kommen in der Ausgabe gleichsam als Zeitzeugen in einem Interview zu Wort. Auch galt es den Tod eines deutschen Soldaten zu beklagen. Bei dem UN-Einsatz wurde am 14. Oktober 1993 der 26-jährige deutsche Sanitätsfeldwebel Alexander Arndt in Phnom Penh auf offener Straße von unbekannten Tätern erschossen. Wir lassen uns also überraschen, ob dieses Datum in Deutschland aufgegriffen wird. Josef König 30 Kompass 04I17

31 Espressoautomat zu gewinnen! Rätsel Wir verlosen einen Espressoautomat von Clatronic ES Mit Ihrer Teilnahme sichern Sie sich eine Gewinnchance, sobald Sie uns das richtige Lösungswort mitteilen. Die Lösung bitte bis 25. April 2017 Gewinner des Rätsels der Ausgabe 03/17 ist: Adrian Valette aus Bonn Wir gratulieren! Lösungswort: KARSAMSTAG An diesem Tag wird der Grabesruhe Christi gedacht, um mit Fasten und Gebet seine Auferstehung zu erwarten, die an Ostern gefeiert wird. Der Karsamstag endet mit dem Beginn der Feier der Osternacht, die als Nachtwache bereits zur Liturgie des Ostersonntags gehört. an die Redaktion Kompass. Soldat in Welt und Kirche Am Weidendamm Berlin oder per an kompass@katholische-soldatenseelsorge.de (Wir bitten um eine Lieferanschrift und um freiwillige Altersangabe.) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kurie des Katholischen Militär bischofs (Berlin) und deren Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Kompass 04I17 31

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