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1 welt Schwerpunkt juni - august 2013 C Schwerpunkt Afrika ZENTRUM FÜR MISSION UND ÖKUMENE weltbewegt 37

2 Unser aktuelles Projekt in Tansania Aus dem Inhalt 4 Afrika hat viele Farben Der Kontinent mit seiner enormen Vielfalt steht heute vor großen gesellschaftspolitischen Umbrüchen. Neben der Arbeit von Ärztinnen, Ärzten und Krankenschwestern ist auch eine seelsorgerliche Betreuung von Patienten heilsam. Den ganzen Menschen im Blick In dem großen kirchlichen Krankenhaus in Moshi (KCMC) mit seinen über 450 Betten gibt es außer dem ärztlichen Personal auch ein Team von Seelsorgerinnen und Seelsorgern. Das KCMC ist für seine gute medizinische und psychologische Betreuung über die Region hinaus bekannt. Neben der medizinischen Arbeit ist die Seelsorge-Ausbildung vor Ort daher auch ein Schwerpunkt. Das Zentrum für Mission und Ökumene fördert die tansanische Kirche in diesem Engagement personell und finanziell. Wir bitten um Ihre Spende, damit die Heilung der Patienten durch seelischen Beistand unterstützt werden kann. Nähere Informationen zu unserem aktuellen Spendenprojekt finden Sie auf Seite und auf der Heftrückseite. Fotos: S. Bartels (1), V. Schauer (4), C. Plautz (1), S. Maloda (1), C. Wenn (2), G. Thimm (1),, Finality2010 (1), wikicommons (1), VEM (1), STR New/Reuters (1) Die Gefahr einer einzigen Geschichte Jeder Mensch hat mehr als nur eine einzige Geschichte, so Chimamanda Adichie/ Nigeria. Frauen in Tansania Das Alltagsleben von tansanischen Frauen bewegt sich heute zwischen Tradition und Moderne. Nicht tatenlos zusehen Afrika ist vom Klimawandel am stärksten betroffen. Die Kirche will handeln. Wie kommen wir zum Miteinander? Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Christen nehmen zu. Das war nicht immer so. Jahrhunderte mit Afrika verbunden Auf Spurensuche nach der kolonialen Vergangenheit Hamburgs begibt sich Frank Kürschner-Pelkmann. weltbewegt-post-anschrift: Zentrum für Mission und Ökumene Nordkirche weltweit, Postfach Impressum: weltbewegt (breklumer sonntagsblatt fürs Haus) erscheint viermal jährlich. Herausgeber und Verleger: Zentrum für Mission und Ökumene Nordkirche weltweit, Breklum und Hamburg. Das Zentrum für Mission und Ökumene ist ein Werk der evangelisch-lutherischen Kirche in Norddeutschland. Direktor: Pastor Dr. Klaus Schäfer (V.i.S.d.P.), Redaktion: Ulrike Plautz, Gestaltung: Christiane Wenn, KONZEPT: Andreas Salomon-Prym, Schlusskorrektur: Constanze Bandowski, Adresse: Agathe-Lasch-Weg 16, Hamburg, Telefon 040/ , Fax: 040/ , 2 weltbewegt

3 Schwerpunkt Armut ist nicht Gott gewollt! Zachariah Kahuthu prangert die Ungerechtigkeit in Kenia an und fordert ethische Richtlinien. Noch gibt es eine Chance Die Rohstoffe des Kongos werden geplündert. Das hat fatale Folgen. Ein Interview mit Dr. Boniface Mabanza Bambu. Wir brauchen eine gemeinsame Vision Wo steht die Kirche in Südafrika heute? Mit dieser Frage hat sich Gugu Shelembe aus Pietermaritzburg befasst. Verstehen statt verurteilen Über Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten in der Partnerschaft hat mruttu Balozi nachgedacht. Abschied und Neubeginn Wechsel im Afrikareferat. Porträts zum Abschied von Volker Schauer und Neubeginn von Heike Spiegelberg. Heilung des ganzen Menschen im Blick Walter Bartels bietet Seelsorge kurse am tansani schen Krankenhaus in Moshi an Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, ein Afrika, das gibt es nicht, titelte der Journalist Georg Brunold. Die Lebenswelten des drittgrößten Kontinents sind wesentlich bunter, vielfältiger und vielschichtiger als die Bilder und Nachrichten, die uns ereichen. So weist auch die nigerianische Schriftstellerin Chimamanda Adichie auf die Gefahr einer einzigen Geschichte hin. Sie nämlich forme Klischees. Tatsächlich sind die Unterschiede zwischen den Regionen, Staaten und Gesellschaften enorm auf einem Kontinent, auf dem heute rund 885 Millionen Menschen in 53 Staaten leben, es über Bevölkerungsgruppen und mehr als Sprachen gibt. So kann das Heft, in dem vor allem afrikanische Autorinnen und Autoren zu Wort kommen, nur einen kleinen Einblick geben. Vor welch großen Herausforderungen, gesellschaftlichen und kulturellen Umbrüchen Menschen stehen, schildern Berichte aus Ländern wie Kenia, Kongo, Tansania und Südafrika. Der Klimawandel werde eines der zentralen Zukunftsthemen sein, denn kein Kontinent werde laut UN-Bericht so sehr unter den Folgen zu leiden haben wie Afrika, erklärte der tansanische Bischof Job Titos Mbwilo. Dabei habe sich der Kontinent immer noch nicht von den Folgen der Kolonialisierung erholt, so der Theologe und Philosoph Dr. Boniface Mabanza Bambu aus dem Kongo. Auch das habe zu den schlechten ökonomischen Bedingungen geführt, unter denen Menschen bis heute leiden. Diese Entwicklung wollen auch Kirchen nicht tatenlos hinnehmen. Sie entwickeln Wiederaufforstungsprojekte, Bildungsprogramme für Frauen und Kinder, Maßnahmen zur Gewaltprävention oder interreligiöse Projekte. Kirchenvertreter fordern eine Wertediskussion nicht nur in der eigenen Gesellschaft, sondern auch in reichen Industrienationen. Die Frage sei doch, so Mabanza: Wie können alle Menschen so leben, dass sie mit ihrem Leben anderen nicht schaden? Ihre , Hamburg, Telefon , Fax -210, info@nordkirche-weltweit.de Druck, Vertrieb und Verarbeitung: Druckzentrum Neumünster, Jahresbeitrag: 15, Euro, Spendenkonten: VR Bank eg, BLZ , Konto- Nr und / oder Ev. Darlehnsgenossenschaft eg, Kiel, BLZ , Konto-Nr Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Autors/ der Autorin und nicht unbedingt die Ansicht des herausgebenden Werkes wieder. Die Redaktion behält sich vor, Manuskripte redaktionell zu bearbeiten. Gedruckt auf TCF total chlorfrei gebleichtem Papier. weltbewegt 3

4 Afrika hat viele Farben Der drittgrößte Kontinent mit seinen vielfältigen Bevölkerungsgruppen, Sprachen, Traditionen und Kulturen steht heute vor enormen gesellschaftlichen Umbrüchen. Volker Schauer Zum Lernprozess gehören Erlebnisse der Nähe und auch Irritationen. Die Bischöfe Alex Malasusa von der Evangelisch-Lutherischen Kirche Tansanias (ELCT) und Gerhard Ulrich, von der Nordkirche, auf der Konsultation 2011 in Tansania Afrika hat viele Farben. Das musste ich lernen, als ich zum ersten Mal nach Tansania reiste. Ich hatte mir eine von der Sonne gelb verbrannte Steppenlandschaft vorgestellt, mit Menschen, die von den kargen, vertrockneten Böden kaum ihr Auskommen hatten. Ich kam jedoch in eine Gegend in den Bergen Südtansanias, in der die Natur geradezu zu explodieren schien. Eine Landschaft, in der sich grüne Weiden, auf denen Kühe weideten, mit dicht bewaldeten Hügeln abwechselten. Auf meinem Weg dorthin war ich durch endlose Bananenwälder gefahren. Später lernte ich, dass auch das nur eines der vielen Gesichter Afrikas ist. Die bei uns dominierenden Bilder von Afrika sind entweder romantisierend wie in vielen Afrikafilmen, in denen eine schöne weiße Farmerin bei untergehender Sonne auf ihrer Terrasse sitzt und sich von ihrem schwarzen treuen Angestellten bedienen lässt, oder es ist ein Katastrophengemälde, in denen sich schwarze Diktatoren, Kindersoldaten und hungernde Menschen tummeln. All das gibt es sowohl die untergehende Sonne als auch Krieg und brutale Diktatoren. Aber es sind nur Ausschnitte aus einer Realität, die in ihrer Vielfältigkeit ihresgleichen sucht. Wir vergessen leicht, dass es sich bei Afrika nicht um ein Land, sondern um einen ganzen Kontinent handelt mit einer Unzahl von Völkern, Sprachen, Traditionen und Kulturen. Allein Tansania hat etwa 130 verschiedene Völker mit ebenso vielen Sprachen, die sich manchmal so ähneln wie skandinavische Sprachen und manchmal so weit voneinander entfernt sind wie Italienisch und Ungarisch. Gibt es überhaupt etwas Einheitliches oder Gemeinsames, was man über Afrika aussagen kann? Gott ist in Europa ferner als in Afrika Ich bin im Laufe der Zeit mit meinen Aussagen über Afrika immer vorsichtiger geworden. Neue Bilder, die sich nach vielen Begegnungen aufdrängen, erweisen sich bei der nächsten Erfahrung schon wieder als unzureichend oder überholt. Beeindruckend waren für mich die Schilderungen afrikanischer Einwanderer, die in einem Workshop von ihren ersten Begegnungen und Erfahrungen mit der europäischen Kultur erzählten. Was mich am meisten überrascht und erschüttert hat, war die Erfahrung, dass Gott bei Euch viel ferner zu sein scheint, als wir es von zu Hause kennen. Mit diesem Erlebnis eines tansanischen Pastors konnten sich alle identifizieren, Ost-, West- oder Südafrikaner, ob Muslim oder Christ. Bei aller Vorsicht vor voreiligen Pauschalisierungen habe ich immer den Eindruck, dass in Afrika das Bewusstsein viel präsenter ist, dass es jenseits der realen, sichtbaren Welt noch eine andere Wirklichkeit gibt. Hinter und neben dem, was unmittelbar sichtbar ist, gibt es noch eine andere Welt, in denen heimliche und unheimliche Kräfte wirken. Diese andere Wirklichkeit ist täglich spürbar und sie kommt manchmal so nah, dass man sie fast körperlich zu spüren glaubt und den Eindruck hat, man könne sie berühren. Dieses unterschiedliche Welt- und Lebensverständnis scheint mit einer der Gründe dafür zu sein, dass Fotos: V. Schauer (3), J. Bollmann (1) 4 weltbewegt

5 Schwerpunkt afrikanische Frömmigkeit bei uns so viel Faszination und aber auch Irritation auslöst. Wenn Menschen sich aus den verschiedenen Partnerschaftsgruppen unserer Kirche begegnen, sind sie oft beeindruckt und bewegt von der tiefen Frömmigkeit, die ihnen in den Liedern, Gebeten und Gottesdiensten unserer afrikanischen Partner begegnet. In einem scharfen Kontrast dazu stehen das Befremden und das gegenseitige Unverständnis, wenn das Gespräch dann auf Themen wie Sünde, Teufel oder die Haltung zur Homosexualität kommt. Irritationen Beispiel Homosexualität In den vergangenen Jahren wurde das Verhältnis afrikanischer Kirchen zu ihren nordamerikanischen und europäischen Partnern stark durch die Auseinandersetzung über die unterschiedliche Haltung zur Homosexualität geprägt. So hat die Evangelisch- Lutherische Kirche in Tansania (ELCT), die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert, in ihrer Dodoma Erklärung die Bereitschaft der Nordkirchen zur Segnung homosexueller Partnerschaften scharf kritisiert. Das hat zu starken Irritationen geführt. Hat sich doch in einigen Gesellschaften Europas in den letzten Jahrzehnten eine Haltung entwickelt, die Homosexualität als eine gleichberechtigte Lebensform neben anderen akzeptiert. Dem sind auch die protestantischen Kirchen des Nordens gefolgt. Allerdings gab es auch hier jahrelange Auseinandersetzungen, die sich vor allem an der Frage entzündeten, ob die Segnung homosexueller Paare zulässig sei. Die Evangelisch-Lutherische Kirche Tansanias steht mit ihrer Haltung im afrikanischen Kontext nicht allein. In afrikanischen Gesellschaften ist Homosexualität mit nur wenigen Ausnahmen, wie etwa in Südafrika, außerordentlich stark tabuisiert. Für die katholische Kirche sowie für die vielen Pfingstkirchen, die zahlenmäßig die traditionellen Kirchen schon überflügelt haben, ist die Verurteilung der Homosexualität als Sünde selbstverständlich. Das Gleiche gilt für den Islam. Die zweite große lutherische Kirche auf dem afrikanischen Kontinent, die Mekane Yesu Kirche in Äthiopien, hat eine ähnliche Erklärung verfasst und inzwischen offiziell mit ihren lutherischen Partnerkirchen in den USA und in Schweden gebrochen. Der Leitende Bischof Tansanias, Alex Malasusa, hat sich mit Gerhard Ulrich, dem Bischof der Evangelisch- Lutherische Kirche in Nord-deutschland (Nordkirche), bei dessen Besuch im Jahr 2011 darauf verständigt, in dieser Frage einen careful dialogue zu führen. Dieser Dialog soll im Frühjahr nächsten Jahres bei einem Besuch einer Delegation der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) fortgeführt werden. Afrika im Wandel Afrika ist der Kontinent mit der höchsten Armutsrate. 380 Millionen Menschen in Afrika leben in extremer Armut. Nach einer Definition der Weltbank gilt das für Menschen, die von weniger als 1,25 Dollar pro Tag leben müssen. In Afrika ist das fast die Hälfte der Bevölkerung. Ungefähr 240 Millionen Menschen in Afrika leiden an chronischem Hunger. Das bedeutet, sie müssen dauerhaft mit weniger als 1800 Kalorien pro Tag auskommen. Die langen Trockenzeiten und das Ausbleiben der Regenfälle in Zentral- und Ostafrika in den letzten Jahren haben die Situation noch verschärft. weltbewegt 5

6 Verschiedene Lebenswelten: Masaai in ihrem Dorf in Kenia (l.) und ein Wolkenkratzer in Dar es Salaam (r.) Armut und Hunger haben komplexe Ursachen. Sie sind aber kein unabänderliches Schicksal. Afrika hat durchaus das Potenzial, sich selbst zu ernähren. Es gibt auf dem Kontinent riesige Flächen ausreichend fruchtbaren Bodens. Nur ein Bruchteil der landwirtschaftlichen Fläche wird bebaut. In den ländlichen Gebieten fehlt es oft an Arbeitskräften, weil die meisten jungen Männer in die Städte abwandern, um dort ihr Glück zu suchen. Die Feldarbeit bleibt den Frauen überlassen. Aber auch in den Städten wachsen die Slums und die Zahl der Armen, die um ihr existentielles Überleben kämpfen müssen, weil sich die Hoffnung auf einen Job meist als trügerisch herausstellt. Hunderttausende Menschen finden keine reguläre Arbeit. Dabei gibt es genug zu tun, nur können diese Arbeiten nicht ausgeführt werden, weil keiner sie bezahlt. Wo eine Lebensperspektive fehlt, fallen wohlfeile Heilsversprechungen sektiererischer Prediger auf einen fruchtbaren Boden. Die Jugend ist Afrikas größte Kraft und birgt ein gewaltiges Potenzial für die Zukunft. Rund 200 Millionen Jugendliche leben auf dem Kontinent, das heißt, fast die Hälfte der afrikanischen Bevölkerung ist unter 25 Jahre alt. Damit diese jungen Menschen ihre Fähigkeiten entwickeln und entfalten können, brauchten sie zum Beispiel gute berufliche Ausbildungen mit Perspektiven auf ein festes Arbeitsverhältnis sowie Zugang zu Dienstleistungen wie medizinischer Versorgung und Beratung. Dafür sind allerdings die Möglichkeit zur Mitbestimmung, die Entwicklung einer Zivilgesellschaft wesentliche Voraussetzungen. Tradition und Moderne Zu den großen Herausforderungen des afrikanischen Kontinents gehört nach meiner Erfahrung der Bruch zwischen Tradition und Moderne. Das, was man heute gerne good governance, verantwortungsbewusste Regierungsführung nennt, gründet sich darauf, dass staatliche Gelder transparent und dem Gemeinwohl verpflichtend verwendet werden und dass Menschen nicht aufgrund von Beziehungen, sondern aufgrund ihrer Qualifikationen in verantwortliche Positionen kommen. Das ist nicht leicht zu verwirklichen in Gesellschaften, in denen Jahrhunderte lang Familien- und Clanstrukturen das Überleben sicherten. Ohne das soziale Netzwerk innerhalb des Familienverbandes oder der Volksgruppe war der Einzelne verloren und ist es häufig heute noch. Deshalb steht jemand, dem es gelungen ist, eine einflussreiche Position zu bekleiden, unter erheblichem Druck, da er nach dem alten Verständnis auch für den eigenen Clan zu sorgen hat. Gleichzeitig sind die traditionellen, oft ländlichen Strukturen längst nicht mehr so heil, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Krankheit AIDS hat vor allem die mittlere Generation getroffen, die seit jeher für die Versorgung der Familie aufkommt. Die traditionelle afrikanische Großfamilie ist oftmals damit überfordert, für Waisen zu sorgen, die ihre Eltern durch die Krankheit verloren haben. So müssen sich bereits halbwüchsige Kinder selbst versorgen wenn nicht die Großeltern einspringen, die ihrerseits selbst auf Versorgung und Hilfe angewiesen sind. Auch durch die Abwanderung vom Land in die Städte, in denen Menschen aus verschiedenen Kulturen eines Landes zusammenkommen und sich eine neue städtische Kultur entwickelt, Foto: V. Schauer (7) 6 weltbewegt

7 Schwerpunkt wird der Lebenszusammenhang der jeweiligen Volksgruppen gelockert oder gar zerbrochen. Während die erste Generation noch einen intensiven Kontakt zur Herkunftskultur hält, spricht die nächste Generation schon nicht mehr die Muttersprache der Eltern und entfremdet sich zunehmend von den Traditionen, Regeln und Verpflichtungen, die für die Elterngeneration noch absolut verbindlich waren. Das hat erhebliche Folgen für die soziale Situation bzw. für den inneren Zusammenhalt afrikanischer Gesellschaften. Vor diesem Hintergrund stellt sich brennend die Frage nach einer neuen, afrikanischen Identität zwischen den alten überkommenen Traditionen und neuen Werten und Lebensformen der westlichen bzw. nördlichen Welt. Die Suche nach einer eigenen, afrikanischen Identität geht oft einher mit einer Abwehr sogenannter westlicher Werte und Lebensformen. Die scharfe Auseinandersetzung mit Partnern aus Europa oder den USA zum Thema Homosexualität ist dafür ein Beispiel. Ökumenisches Lernen Zwischen der Nordkirche beziehungsweise ihren Vorgängerkirchen und den Kirchen in Ost- und Südafrika bestehen seit mehreren Jahrzehnten Partnerschaftsbeziehungen. Wurden die Beziehungen früher vor allem durch die Missionsgesellschaften gepflegt, so hat sich seit den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine vielfältige Szene von Partnerschaftsbeziehungen an der Basis entwickelt. Im Rahmen der Nordkirche gibt es derzeit etwa 140 bis 150 sogenannte Afrika-Partnerschaftsgrupen auf Gemeinde- oder Kirchenkreisebene. Durch diese Partnerschaften an der Basis, den mehr oder weniger regelmäßigen Besuchen und Gegenbesuchen, ist ein wichtiges, lebendiges Netzwerk von Beziehungen entstanden. Hier findet ökumenisches Lernen in direkten Begegnungen statt. Zum Lernprozess gehören beglückende Erlebnisse der Nähe, über alle kulturellen Grenzen hinweg, wie auch Irritationen und die manchmal schmerzliche Erfahrung der Andersartigkeit und Fremdheit. Auch hier spielen vorgefertigte Bilder und Klischeevorstellungen von Afrika oft eine Rolle. Da werden afrikanische Partner auf eine tatsächliche oder angenommene Hilfsbedürftigkeit reduziert. Mit bester Absicht und deutschem Übereifer werden ganz schnell Projekte angeschoben und im Gegenzug wird der deutsche oder europäische Partner nur noch als donor wahrgenommen. Damit haben sich feste Rollen etabliert, aus denen beide Seiten nicht so bald wieder herauskommen. Partnerschaften, die sich dem stellen und bei Begegnungen über ihre gegenseitigen Wahrnehmungen und Erwartungen, aber auch über Misserfolge und Enttäuschungen ins Gespräch kommen, haben gute Chancen aus dieser Sackgasse wieder herauszufinden. Ich plädiere für eine Entschleunigung, in der das Hören und behutsame Wahrnehmen des jeweils Anderen mehr Zeit und Raum bekommen. Das ist die beste Medizin gegen Vorurteile. Ein gemeinsamer kritischer Reflektionsprozess, in dem auch liebgewordene Bilder des jeweils Anderen zur Disposition gestellt werden, macht den Blick frei für ein Afrika, das sich mit seinen vielen Gesichtern und in all seiner Farbigkeit zeigen kann. Die Fernsehmoderatorin Marietta Slomka schreibt in ihrem afrikanischen Tagebuch: Afrika ist oft überraschend anders als die Bilder, die wir im Kopf haben. Pastor Volker Schauer ist seit 2005 Leiter des Afrikareferats. Das Referat hat Beziehungen zu den Evangelisch- Lutherischen Kirchen in Tansania (ELCT) und Kenia (KELC), in der Demokratischen Republik Kongo (EELCo) und in der Republik Südafrika (ELSA). weltbewegt 7

8 Die Gefahr einer einzigen Geschichte Chimamanda Ngozi Adichie Auszug aus der Rede der Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie: Die Gefahr einer einzigen Geschichte. Sie wurde im Juli 2009 auf der TED Konferenz in Edinburgh gehalten. Ich bin eine Geschichtenerzählerin. Und ich möchte Ihnen ein paar persönliche Geschichten erzählen, über das, was ich Die Gefahr der einzigen Geschichte nenne. Ich bin auf einem Universitätsgelände im Osten Nigerias aufgewachsen. Ich fing früh an zu lesen. Und was ich las, waren britische und amerikanische Kinderbücher. Ich begann früh zu schreiben und mit etwa sieben Jahren schrieb ich genau die Art von Geschichten, die ich las. All meine Charaktere waren weiß und blauäugig. Sie spielten im Schnee. Sie aßen Äpfel. Und sie sprachen viel darüber, wie schön es war, wenn die Sonne herauskam. Nun, ich lebe in Nigeria. Und war nie woanders gewesen. Wir hatten keinen Schnee. Wir aßen Mangos und sprachen niemals über das Wetter, weil das nicht nötig war. Ich denke, diese Geschichte zeigt, wie beeinflussbar und schutzlos wir angesichts einer Geschichte sind, besonders als Kinder. In meinen Büchern, die ich bis dahin gelesen hatte, waren die Personen Ausländer. So war ich überzeugt, dass Bücher von Natur aus Ausländer enthalten mussten. Und dass sie von Dingen handeln mussten, mit denen ich mich nicht identifizieren konnte. Nun, dies änderte sich, als ich afrikanische Bücher entdeckte. Es gab nicht viele davon. Und sie waren nicht so einfach zu finden. Aber durch Autoren wie Chinua Achebe und Camara Laye, wandelte sich meine Wahrnehmung von Literatur. Ich erkannte, dass Menschen wie ich, Mädchen mit schokoladenbrauner Haut, deren krause Haare sich zu keinem Pferdeschwanz binden ließen, auch in der Literatur existieren konnten. Ich begann über Dinge zu schreiben, die ich verstand. Die Entdeckung afrikanischer Autoren rettete mich davor, nur eine einzige Geschichte zu kennen. Ich stamme aus einer konventionellen, nigerianischen Familie der Mittelklasse. Mein Vater war Hochschullehrer. Meine Mutter war Verwaltungsangestellte. Und bei uns lebten, wie es die Norm war, Bedienstete, die oft aus den umliegenden Dörfern kamen. In dem Jahr, in dem ich acht wurde, bekamen wir einen neuen Hausdiener. Sein Name war Fide. Das einzige, was meine Mutter uns über ihn erzählte, war, dass seine Familie sehr arm war. Meine Mutter schickte Süßkartoffeln und Reis und unsere alten Kleider zu seiner Familie. Und wenn ich mein Abendessen nicht aufaß, sagte meine Mutter: Iss dein Essen auf! Ist dir nicht klar, dass Menschen wie die Familie von Fide nichts haben? Deshalb hatte ich großes Mitleid mit Fides Familie. Dann, an einem Samstag, besuchten wir sein Dorf. Und seine Mutter zeigte uns einen wunderschön geflochtenen Korb aus gefärbtem Bast, den sein Bruder gemacht hatte. Ich war überrascht. Es wäre mir wirklich nicht eingefallen, dass jemand aus seiner Familie irgendetwas herstellen könnte. Alles, was ich über sie gehört hatte, war, wie arm sie waren, so dass es für mich unmöglich geworden war, sie als irgendetwas anderes zu sehen als arm. Ihre Armut war die einzige Geschichte von ihnen, die ich kannte. Jahre später dachte ich daran, als ich mein Land verließ, um in den USA zu studieren. Ich war 19. Meine amerikanische Zimmergenossin war mit mir überfordert. Sie fragte mich, wo ich so gut Englisch zu sprechen gelernt hatte, und war verwirrt als ich ihr sagte, dass in Nigeria zufälligerweise Englisch die Amtssprache ist. Sie fragte, ob sie das, was sie meine Stammesmusik nannte, hören dürfe, und war dementsprechend sehr enttäuscht, als ich meine Kassette von Mariah Carey hervorholte. Sie nahm an, dass ich nicht wusste, wie man einen Herd bedient. Was mich wirklich betroffen machte: Sie hatte Mitleid mit mir, bevor sie mich überhaupt gesehen hatte. Ihre Grundhaltung mir gegenüber als Afrikanerin, war eine Art gönnerhaftes, gut meinendes Mitleid. Meine Zimmergenossin kannte nur eine einzige Geschichte über Afrika. Eine einzige verhängnisvolle Geschichte. Diese einzige Geschichte enthielt keine Möglichkeit für Afrikaner, ihr in irgendeiner Weise ähnlich zu sein. Keine Möglichkeit für vielschichtigere Gefühle als Mitleid. Keine Möglichkeit für eine Beziehung als gleichberechtigte Menschen. Fotos: Finality2010 (1), C. Plautz (6) 8 weltbewegt

9 Schwerpunkt Nachdem ich einige Jahre in den USA als Afrikanerin verbracht hatte, begann ich die Reaktion meiner Zimmergenossin zu verstehen. Wäre ich nicht in Nigeria aufgewachsen, und alles, was ich über Afrika wusste, stammte aus den gängigen Darstellungen, dann würde auch ich denken, Afrika sei ein Ort wunderschöner Landschaften, wunderschöner Tiere, und unergründliche Menschen, die sinnlose Kriege führen, an Armut und AIDS sterben, unfähig sind für sich selbst zu sprechen, und die darauf warten, von einem freundlichen, weißen Ausländer gerettet zu werden. Ich würde Afrikaner auf die gleiche Weise betrachten, wie ich als Kind Fides Familie betrachtet hatte. Ich denke, diese einzige Geschichte Afrikas stammt letztlich aus der westlichen Literatur. Macht und Klischee Es ist unmöglich über die einzige Geschichte zu sprechen, ohne über Macht zu sprechen. Es gibt ein Wort, ein Igbo Wort, an das ich immer denke, wenn ich über die Machtstruktur der Welt nachdenke. Es heißt nkali. Es ist ein Substantiv, das in etwa übersetzt werden kann als größer sein als ein anderer. Wie unsere Wirtschafts- und politischen Welten definieren sich auch Geschichten durch das Prinzip von nkali. Wie sie erzählt werden, wer sie erzählt, wann sie erzählt werden, wie viele Geschichten erzählt werden das wird wirklich durch Macht bestimmt. Macht ist die Fähigkeit, die Geschichte einer anderen Person nicht nur zu erzählen, sondern sie zur maßgeblichen Geschichte dieser Person zu machen. Der palästinensische Dichter Mourid Barghouti schreibt, dass der einfachste Weg ein Volk zu enteignen darin besteht, seine Geschichte zu erzählen und mit zweitens zu beginnen. Beginnt man die Geschichte der nordamerikanischen Ureinwohner mit den Pfeilen und nicht mit der Ankunft der Briten, erzählt man eine ganz andere Geschichte. Beginnt man die Geschichte mit dem Scheitern des afrikanischen Staates und nicht mit der Errichtung des afrikanischen Staates durch Kolonisierung, erzählt man eine völlig andere Geschichte. Viele Geschichten machen mich zu der Person, die ich bin. Wenn man nur auf den negativen Geschichten beharrt, wird meine Erfahrung abgeflacht und viele andere Geschichten, die mich formten, werden übersehen. Eine einzige Geschichte formt Klischees. Und das Problem mit Klischees ist nicht, dass sie unwahr sind, sondern dass sie unvollständig sind. Sie machen eine Geschichte zur einzigen Geschichte. Afrika ist natürlich ein Kontinent mit vielen Katastrophen. Es gibt ungeheure, wie die schrecklichen Vergewaltigungen im Kongo. Und deprimierende, wie die Tatsache, dass sich in Nigeria 5000 Menschen auf eine freie Arbeitsstelle bewerben. Es gibt aber auch andere Geschichten, die nicht von Katastrophen handeln. Und es ist sehr wichtig, sogar genauso wichtig, über sie zu reden. Jedes Mal, wenn ich zu Hause bin, werde ich mit den üblichen Ärgernissen der meisten Nigerianer konfrontiert: unsere misslungene Infrastruktur, unsere gescheiterte Regierung. Aber ich erfahre auch die unglaubliche Widerstandsfähigkeit von Menschen, die Erfolg haben. Ich gebe jeden Sommer Schreibkurse in Lagos. Und ich finde es erstaunlich, wie viele Menschen sich einschreiben, wie viele Menschen unbedingt schreiben möchten, um Geschichten zu erzählen. Geschichten sind wichtig. Viele Geschichten sind wichtig. Geschichten wurden benutzt um zu enteignen und zu verleumden. Aber Geschichten können auch genutzt werden um zu befähigen und zu humanisieren. Geschichten können die Würde eines Volkes brechen. Aber Geschichten können diese gebrochene Würde auch wiederherstellen. Ich möchte gerne mit diesem Gedanken abschließen: Wenn wir die einzige Geschichte ablehnen, wenn wir realisieren, dass es niemals nur eine einzige Geschichte gibt, über keinen Menschen und keinen Ort, dann erobern wir ein Stück vom Paradies zurück. Die Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie lebt heute in Nigeria und den USA. weltbewegt 9

10 Zwischen Tradition und Moderne Frauen in Tansania sind formal gleichberechtigt. Das traditionelle Rollenbild verhindert die Gleichstellung im Alltag. Tullah Mloge/Ulrike Plautz Tullah Mloge ist Agrarökonomin, Betriebswirtin und Referentin der Organisation der Tansanier/-innen in Deutschland (UTU). Mehr als die Hälfte der Einwohner Tansanias sind Frauen. Die Frauenquote im Parlament ist mit 37 Prozent vergleichsweise hoch. Dennoch sind sie nach wie vor in den meisten öffentlichen und privaten Lebensbereichen benachteiligt. Dabei hatte die tansanische Verfassung bereits 1977 eine Diskriminierung von Frauen ausdrücklich verboten und in der African Charter on Human an People s Rights (1986) zugesichert dass jede Diskriminierung der Frau beseitigt wird und die Rechte von Frau und Kindern geschützt werden sollen. Allerdings verhindert das traditionelle Verständnis von Geschlechterrollen in den meisten Regionen Tansanias die Durchsetzung der Gleichberechtigung im Lebensalltag von Frauen. Vor allem auf dem Land gelten die alten Rollen und Sozialstrukturen. Zu den traditionellen Rollen der Frauen gehört die Haushaltführung, Bewirtschaftung der Felder, die Viehwirtschaft und die Wasser- und Energieversorgung, Weil das Wasser als Folge des Klimawandels immer knapper wird und immer weniger Bäume im Umkreis wachsen, müssen Frauen immer mehr Zeit aufwenden, um ihre Familien mit Wasser oder Brennholz zu versorgen. Zeit, die sie sonst in eine Ausbildung stecken könnten. In der Realität arbeiten Frauen durchschnittlich achtzehn Stunden am Tag. Männer hingegen nur acht Stunden. Nach wie vor werden junge Mädchen benachteiligt, wenn es um eine gute Schulbildung geht. Zwar ist der Besuch einer Grundschule kostenlos. Wenn es jedoch darum geht, eines der Kinder auf die weiterführende Schule zu schicken, dann entscheiden sich viele Eltern für die Söhne, da die Töchter häufig im Haushalt und auf dem Feld helfen müssen. So ist die Analphabetenrate bei Frauen 20 Prozent höher als bei Männern. Weniger als ein Drittel der Studierenden ist weiblich. Die Mehrzahl der Frauen arbeitet entweder selbständig oder unterbezahlt mit wenig Schutz und sozialer Absicherung. Obwohl die Erwerbsquote bei Frauen insgesamt höher liegt als bei Männern, sind nur vier Prozent regulär beschäftigt, die meisten sind im informellen Sektor tätig. Die Frauenrechte müssen auch durchgesetzt werden Zudem sind Frauen auch im Eigentums- und Erbschaftsrecht erheblich benachteiligt. So verlieren Witwen nach traditionellem Recht die Unterstützung der Herkunftsfamilie des verstorbenen Mannes. Sie haben dann kein Recht mehr, im gemeinsam bewohnten Haus zu leben oder die Felder zu bewirtschaften. Ein weiteres Problem für Frauen ist die weit verbreitete Gewalt gegen Frauen, so dass sich der UN-Menschenrechtsausschuss besorgt über das Ausmaß häuslicher Gewalt äußerste und effektivere Maßnahmen zur Bekämpfung der Genitalverstümmlung fordert. Mangelhafte Gesundheitsversorgung eine hohe Sterblichkeitsrate von Müttern bei der Geburt und unzureichende Behandlung von AIDS-Patientinnen stellen weitere Probleme dar. Hinzu kommt, dass Frauen in der Landwirtschaft hoher Pestizidbelastung ausgesetzt sind. Wie anfangs erwähnt hat die Regierung in den vergangenen Jahren viele Erlasse zur Frauenförderung verabschiedet, darunter auch Gesetze zur Neureglung des Erbrechts, die Frauen ebenfalls das Recht zum Landbesitz zugesteht. Weiterhin will die Regierung erreichen, dass mehr Frauen in Führungspositionen kommen. Diese Gesetzte sind wichtige Grundlagen für die Gleichstellung. Nun muss es darum gehen, die Diskrepanz zwischen existierenden Gesetzen und der Wirklichkeit zu überbrücken, indem sich alle Verantwortlichen darum bemühen, das Recht von Frauen vor Ort auch umzusetzen. Nur auf diese Weise wird sich die Lebensrealität der Frauen und Mädchen auch ändern. Fotos: V. Schauer (2) 10 weltbewegt

11 Spielt es in Ihrem Berufsalltag als Juristin eine Rolle, dass Sie eine Frau sind? Ja. Der Grund für mein Menschenrechtsengagement ist bis heute, dass ich Geschichten von misshandelten Frauen höre. Die Tatsache, dass immer noch viele Frauen Opfer von Gewalt sind, auch in Deutschland und anderen Teilen der Welt, nur weil sie Frauen sind, das motiviert mich zum Handeln. Insofern hat mein Frausein dazu geführt, dass ich mich inhaltlich mit diesem Thema auseinandersetze. Nach meinem Jurastudium wollte ich Geld verdienen. Ich hatte bald eine gut bezahlte Arbeit gefunden. Aber ich hatte bei dieser Tätigkeit das Gefühl, ich würde zu viel verdienen. Es stand in keinem Verhältnis zu dem positiven Nutzen, den meine Arbeit für die Gesellschaft hatte. So begann ich mich für Menschenrechte zu engagieren. Grundsätzlich denke ich, dass tansanische Frauen ihre Chancen nutzen und zeigen sollten, was sie können. Einmal nahm ich an einer internationalen Konferenz in Dar es Salaam teil. Neben mir flüsterte mir eine Teilnehmerin ihre Gedanken zur Diskussion zu. Ich sagte: Prima, sag das laut! Aber sie tat es nicht. Ich fragte, ob ich es sagen sollte. Sie stimmte zu. Und so war ich es, die leuchtete und die Anerkennung bekam. Damit möchte ich sagen, dass es immer noch zu viele begabte junge Frauen gibt, die ihre Fähigkeiten verstecken. Wie sehen Frauen ihre Rollen? Gibt es in Tansania Generationsunterschiede? Die Frauenbewegung hatte vor vielen Jahren in Tansania begonnen. Sie ging aus von Frauen, die von ihren Männern geschlagen worden waren, von Frauen die zur Heirat gezwungen wurden und von denen, die vom Schulbesuch abgehalten wurden, nur weil sie Mädchen waren. Diese Frauen gaben der Frauenbewegung starke Impulse. Sie machten deutlich, dass sie die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft brauchten, und sie bekamen sie. Wir, die zur gegenwärtigen Generation gehören, brauchen diese Hilfe kaum noch, weil wir das haben, was die Frauen früher Schwerpunkt nicht hatten. Wir haben die Chance zu studieren, wenn dies für einige Frauen auch nur begrenzt möglich ist. Wir sind Teil einer schnell wachsenden Zivilgesellschaft geworden und können uns politisch engagieren. Nun ist es unsere Pflicht, dass wir das, was die Frauengeneration vor uns erkämpft hat, nicht hinfällig werden lassen, sondern darauf aufbauen. Nicht nur zum Nutzen der Frauen in Tansania, sondern für die ganze Gesellschaft. Welche Unterschiede gibt es zwischen Frauen in der Stadt und auf dem Land? Frauen und auch Mädchen haben in der Stadt, wo es genug Schulen gibt, die auch genug Lehrer haben, weitaus größere Chancen eine Schuldbildung zu bekommen, die gut genug ist, um eine gute Ausbildung oder ein Studium an einer Universität anschließen zu können. Frauen auf dem Land sind auch weitaus stärker von alten Traditionen wie Beschneidung und den althergebrachten Regelungen des Witwen-Erbes betroffen. Allerdings ist das Ausmaß häuslicher Gewalt in den Städten nicht weniger hoch als auf dem Land. Dennoch werden Frauen in ihren Rechten in der Stadt eher unterstützt, da die meisten sozialen Einrichtungen und viele Nichtregierungsorganisationen in den Städten sind. Zudem sind die meisten der modernen städtischen Frauen gebildet, haben einen Beruf und wissen, was Frauen sollten zeigen, was sie können Interview mit der Juristin und Menschenrechtlerin Aneth Lwakatare Rosa K. Timm ihnen zusteht und wie man darum kämpft. Anders geht es den Frauen auf dem Land, die wegen ihrer geringen oder fehlenden Ausbildung ihre Rechte kaum kennen. Oder falls sie sie kennen, nicht wissen, wo und wie man sich für sie einsetzen kann. Es ist leider immer noch so: Je abgelegener ein Ort ist, desto mehr werden die Rechte von Frauen verletzt. Aneth Lwakatare ist seit 2012 als Menschenrechtsreferentin bei Mission EineWelt in Neuendettelsau tätig. Das Interview wurde von der Redaktion gekürzt und bearbeitet und ist zuerst erschienen in Habari, Zeitschrift des Tanzania-Netzwerks, Ausgabe 3/2012. weltbewegt 11

12 Der Klimaschutz wird weltweit eines der zentralen Themen des 21. Jahrhunderts sein. Unter den Auswirkungen der Klimaerwärmung hat Afrika, und darunter Tansania, besonders stark zu leiden. Kein Kontinent wird so stark vom Klimawandel betroffen sein und ist so verletzlich wie Afrika, heißt es unter anderem in einem Bericht des UN-Weltklimarates. Dabei ist der Beitrag Afrikas zur globalen Erwärmung gering. Weniger als drei Prozent des weltweiten Ausstoßes schädlicher Treibhausgase entstehen auf dem afrikanischen Kontinent. Die besondere Verwundbarkeit Tansanias basiert auf zwei Faktoren. So führt die geographische Lage Tansania zu Prognosen, dass das Land mit gravierenden Auswirkungen des Klimawandels rechnen muss. Zweitens ist Tansania nicht wirklich gut auf solche Auswirkungen vorbereitet. Der Treibhauseffekt hat zu einer globalen Erwärmung des Klimas geführt. Die Folgen sind unter anderem erhebliche, langfristige und abnormale Schwankungen des Niederschlags oder des Windsystems. Der regelmäßige Wechsel von extremen Trockenperioden und Regenzeiten ist durcheinander geraten. Nicht nur die Zeiten, auch die Intensität der Niederschläge haben sich geändert. Das hat Auswirkungen auf die Viehzucht und vor allem auf die Landwirtschaft. Die Existenzgrundlage von Bauern ist bedroht. So hatten die Menschen im Norden des Landes seit fünf Jahren keine richtige Ernte mehr. Dabei gehört die Landwirtschaft zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren des Landes. Laut Statistik leben etwa 84 Prozent der Bevölkerung von der Landoder Forstwirtschaft, an den Küsten vom Fischfang. In vielen Regionen Tansanias ist es schon heute zu einem messbaren Temperaturanstieg gekommen. Auch in den südlichen Highlands erleben wir, Wir wollen nicht tatenlos zusehen Afrika ist vom Klimawandel am stärksten betroffen. Was kann die Kirche tun? Job Titos Mbwilo/ Tansania dass es seit mehreren Jahren nachweisbar wärmer ist als früher. Das wird nicht zuletzt sichtbar an der Schnelligkeit, mit der der Gletscher auf dem Kilimandscharo, dem höchsten Berg Afrikas, schmilzt. Die Temperaturveränderung hat auch Folgen für die Pflanzen- und Tierwelt. So sind in unserer Region bereits die Pflanzen und Tierarten verschwunden, die sich nicht an den Temperaturanstieg anpassen konnten. Andererseits gibt es seit kurzem auch in bergigen Regionen wie in Matamba, Njombe oder Makete Malaria-Mücken. Somit breitet sich die Krankheit in Gegenden aus, die vorher malariafrei waren. Ein weiteres großes Problem ist die Wasserknappheit. Aufgrund lang anhaltender Dürreperioden sind viele Flüsse ausgetrocknet. Schon heute leidet ein Viertel der afrikanischen Bevölkerung unter gravierendem Trinkwassermangel. Mit der Folge, dass die Dorfbewohner, in der Regel sind es Frauen, immer weitere Wege gehen müssen, um trinkbares Wasser zu bekommen. Viele Menschen sind bereits in wasserreichere Regionen ausgewandert, um ihre Familien versorgen zu können. Zudem führt auch die großflächige Rodung, wie sie immer noch in viel zu großem Ausmaß in unserem Land geschieht, zur Austrocknung der Flüsse, was nicht nur Menschen, sondern alle Lebewesen bedroht. Der Klimawandel ist kein Schicksal Die weltweite Klimaerwärmung ist kein Schicksal sondern menschengemacht. Unser Handeln hat den Anstieg von Treibhausgasen bewirkt, mit seinen bekannten Folgen. Zu den oft genannten Hauptursachen gehören die weltweit ansteigende Zahl von Industrien, das Verbrennen fossiler Brennstoffe sowie die großflächige Rodung von Wäldern auf allen Kontinenten. Auch in Tansania werden unter anderem wegen des Bevöl- Foto: IV. Schauer (3), VEM (1) 12 weltbewegt

13 Schwerpunkt Der Klimawandel bedroht die Landwirtschaft und Frauen müssen immer häufiger kilometerweit gehen, um Trinkwasser zu bekommen. Wiederaufforstungsprogramme der Kirchen sollen gegensteuern. kerungswachstums ganze Wälder abgeholzt, weil immer mehr Anbauflächen gebraucht werden. Mit problematischen Folgen. Wenn nämlich wie von der Welternährungsorganisation FAO geschätzt die Wälder in Afrika durch Rodung und Dürre kontinuierlich im Jahr um etwa ein Prozent schrumpfen, sinkt die in afrikanischen Wäldern gebunden Biomasse, was wiederum die CO 2 - Emissionen ansteigen lässt. Wälder sind jedoch für die Sauerstoffversorgung der Menschen überlebenswichtig. Zudem zerstört die weiträumige Abholzung von Wäldern die natürlichen Lebensräume von Tausenden von Lebewesen. Wenn zudem Buschfeuer zur Landgewinnung eingesetzt und Wälder nur als Quelle für Brennholz benutzt werden, werden viele Menschen ihrer existentiellen Lebensgrundlage beraubt. Hinzu kommt, dass es aufgrund der Rodungen an den Küsten im Norden Tansanias weit häufiger zu Überschwemmungen kommt. In dem Zusammenhang möchte ich einen anderen Faktor nennen, der die Umwelt bedroht, obgleich sie nicht direkt mit den Folgen des Klimawandels verbunden sind: die zunehmende Verwendung von Chemikalien und Pestiziden in der Landwirtschaft. Viele denken, dass eine geringe Ernte durch den Einsatz von Düngemitteln aufgewertet werden und eine höhere Ausbeute erzielt werden kann. Der dauerhafte Gebrauch von Chemikalien zerstört jedoch die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens, durch Vergiftung von Mikroorganismen. Nicht nur der Boden, auch Wasser und Luft werden durch den Einsatz von Pestiziden und Chemikalien verschmutzt. Viele haben die Vostellung verloren, was es bedeutet Ländereien ökologisch nachhaltig und Ressourcen schonend zu bewirtschaften. Schon lange wird in der Landwirtschaft das Know-how unserer Großeltern vernachlässigt, das die Umwelt über Jahrhunderte hinweg geschont hat. Amaámalele Tofaeono macht in seinem Buch Eco-Theology: Aiga - The Household Life die kurzfristigen Interessen von Menschen für die Umweltzerstörung verantwortlich. Für viele Menschen sei die Umwelt zu einem Gegenstand geworden, den sie so gestalten, wie sie ihn brauchen. Dieser Gestaltungswille kennt keine Grenzen, weil die kurzfristigen Austrocknendes Flußbett in Tansania weltbewegt 13

14 Job Titos Mbwilo ist Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Tansanias (ELCT). Interessen Vorrang vor allem anderen haben, so Tofaeno. So wird das Land missbraucht und ausgebeutet, aufgrund eines Profitinteresses, dem das Wohl der Gemeinschaft untergeordnet wird. Das ist eine Fehlhaltung, die unser Klima und damit das Überleben der Menschen gefährdet. Was kann die Kirche tun? Dieser Entwicklung wollen wir als Kirche in Tansania nicht tatenlos zusehen. Es ist nicht möglich sich am Leben zufreuen, wenn andere Menschen die Folgen der Umweltzerstörung ertragen müssen, die auch dadurch entstanden ist, weil Menschen ein wohlhabendes Leben führen wollen, hatte Dr. Fidon Mwombeki, Generalsekretär der Vereinten Evangelischen Mission, erklärt. Das Land mit allen seinen Kreaturen wurde uns von Gott geschenkt, nicht damit wir es für unsere kurzfristigen Interessen missbrauchen, sondern als Geschöpfe Gottes verantwortungsvoll damit umgehen. Diese Zusage stärkt uns als Kirche, dass wir uns mit den Auswirkungen des Klimawandels auseinandersetzen, uns gesellschaftlich einmischen und das traditionelle Gemeinschaftsgefühl wiederzubeleben. Das Umweltbewusstsein war in der alten afrikanischen Tradition noch intakt. So war es beim Wasserholen nicht erlaubt, schmutzige Utensilien der Quelle beizufügen. Das hielt die Quelle rein und Krankheiten vom Wasser fern, auch Feuerholzrodung war in Wassernähe nicht erlaubt und auch in Wäldern waren bestimmte Areale unantastbar. Generell war das Abholzen der Bäume nur zum Hausbau, teilweise für Feuerholz oder zu medizinischen Zwecken erlaubt. Insgesamt nehmen wir natürlich wahr, dass das Land durch das Bevölkerungswachstum vor zusätzliche Herausforderungen gestellt wird. Wälder werden weiterhin gerodet, weil immer mehr Brennholz benötigt wird, oder Felder werden mit Chemikalien besprüht, in der Hoffnung damit mehr und sicherere Erträge zu erzielen. Allerdings geschieht der Raubbau an der Natur meist nicht aus Ignoranz, sondern aus Unkenntnis. Daher hat es sich unsere Kirche auch zur Aufgabe gemacht, Umweltbewusstsein zu schulen, beziehungsweise die frühere Sensibilisierung für die Umwelt wieder zu wecken. Menschen in der Stadt und auf dem Land müssen mehr darüber erfahren, wie sie besser auf die Umwelt achten können. So haben wir in unserer Diözese begonnen, Veranstaltungen zu organisieren, in denen wir darüber informieren, wie man eine Landwirtschaft nachhaltig und ökologisch betreiben oder Bäume pflanzen kann, angepasst an die jeweils klimatischen Bedingungen. Im vergangenen Jahr haben wir zum Beispiel mit Unterstützung des Zentrums für Mission und Ökumene eine Baumschule mit über hunderttausend Setzlingen ausgestattet. Damit konnten hundertfünfzig Hektar bepflanzt werden. Aus unserer Sicht sind folgende Maßnahmen wichtig, um die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern: Verbrauchtes sollte nicht verbrannt, sondern, wann immer es möglich ist, recycelt werden. Groß angelegter Reisanbau sollte vermieden werden oder wenigstens verbessert, so dass die Freisetzung von Methangas verhindert wird. Es sollte Aufforstung und Wiederaufforstung in den Gebieten eingeführt werden, in denen dies möglich ist. Grundsätzlich sollte dafür gesorgt werden, dass die Agenda und Programme des Umweltschutzes auch die einfachen Leute erreichten, damit sie Umweltschutzmaßnahmen auch in ihren Alltag integrieren können. Zur Verminderung der Luftverschmutzung ist es notwenig, die übermäßige Nutzung von fossilen Brennstoffen einzuschränken. Alternative Energien (Wind-, Wasser-, Solarenergie) müssen um jeden Preis gefördert werden. Es muss Zusammenschlüsse verschiedener Nationen geben, um gegen die Luftverschmutzung zu kämpfen. Alle Unternehmen und Produktionsprojekte müssen sich einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterziehen, bevor die Produkte genehmigt werden. Industrien und Farmern muss das Konzept des Klimawandels nähergebracht werden. Um Maßnahmen zum Umweltschutz wirksam umzusetzen, sind nicht nur bewusstseinsbildende Maßnahmen, sondern Gesetze notwendig. Um die genannten Ziele zu erreichen, ist eine Zusammenarbeit zwischen Regierung, Kirche und Nichtregierungsorganisationen notwendig. Wir müssen Gottes Schöpfung wieder achten lernen, zu unserem Wohl, zum Wohl unserer Kinder und zum Wohl aller Menschen auf diesem Planeten. Übersetzung: Ulrike Plautz Foto: J.Bollmann (1), S. Maloda (1), Grafik: Welthungerhilfe 14 weltbewegt

15 Schwerpunkt Wie kommen wir wieder zu einem Miteinander? Immer häufiger kommt es in Tansania zu Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Christen. Es gibt aber christlich-muslimische Organisationen, die sich für ein friedliches Zusammenleben einsetzen. Dr. Brighton Juel Katabaro In den letzten Jahren haben die religiösen Konflikte zwischen Muslimen und Christen zugenommen und sich verschärft. Zu den aktuellen Ereignissen gehören auch die Brandanschläge auf Kirchen in Sansibar und Dar es Salaam und die Auseinandersetzungen um das Schlachtrecht. Es kam zum Teil zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei denen auch Menschen getötet oder schwer verletzt worden sind. Bis heute ist die Situation angespannt. Das war nicht immer so. Vor fünfzig Jahren, nach der Unabhängigkeit Tansanias, wurde Tansania noch als eine Insel des Friedens bezeichnet. Von religiösen Unruhen haben wir vor allem aus Ländern wie Nigeria gehört. Niemand hätte erwartet, dass es in Tansania eines Tages ähnliche Konflikte geben würde. In einem Land, in dem es seit vielen Jahren ein gutes Zusammenleben zwischen Christen und den Muslimen gab. Bis in die 90er Jahre lebten Christen und Muslime zusammen wie Brüder und Schwestern auch in ländlichen Regionen. Ein kleines Beispiel: In meinem Heimatdorf Katembe, wo ich groß geworden bin, lebten etwa gleich viel Christen und Muslime. Die Religionszugehörigkeit war sichtbar, aber sie spielte kaum eine Rolle. Zusammen nahmen alle an gesellschaftlichen Ereignissen wie Beerdigungen, Hochzeiten und anderen religiösen Festen und Feierlichkeiten teil. Für Christen war es üblich, Muslime einzuladen und Weihnachten oder Ostern gemeinsam zu feiern. Umgekehrt luden Muslime während der Fastenzeit des Ramadan ihre christlichen Nachbarn zum rituellen Abendessen futar oder zu ihrem Fest Idd el fitri ein. Alle Feierlichkeiten, ob muslimisch oder christlich, wurde von allen respektiert. Es waren Tage der Freude und der Gemeinschaft für das gesamte Dorf. In dem Dorf, in dem ich 1997 zum Pastor ordiniert wurde, war das Verhältnis zwischen Muslimen und Christen noch gut. Gemeinsam hatten sie zum Beispiel meine Ordination organisiert, der Vorsitzende des Vorbereitungsausschusses war sogar ein Muslim. Zu dieser Zeit stand für die meisten Tansanier das Wohl der Dorfgemeinschaft und der Familien an erster Stelle. Die Religionszugehörigkeit war zweitrangig. In den Großstädten war es zu dieser Zeit schon anders. Bereits unter der Präsidentschaft von Ali Hassan Mwinyi, von 1985 bis 1995, kam es in Metropolen wie Dar es Salaam zu ersten Konflikten zwischen Anhängern von Christen und Muslimen. So brach eine Gruppe von radikalen Muslimen während des Osterfestes 1993 in einige Geschäfte von Christen in Dar es Salaam ein, vor allem in Metzgereien, die Schweinefleisch anboten. Sie erklärten, dass sie Tansania von allem befreien wollten, was gegen den Islam sei und verlangten einen islamischen Staat in Tansania, eine Forderung, die übrigens bis heute von Muslimen aufrecht erhalten wird. Einige Muslime wollten erreichen, dass sich Tansania an die Organisation der Islamischen Länder (OIC) Interreligiöse Projekte auf Sansibar bieten ein Forum für Begegnungen zwischen Christen und Muslimen. weltbewegt 15

16 Kinder nach einem christlichen Gottesdienst. Bischof Israel-Peter Mwakyolile, Konde- Diözese der ELCT, neben dem Vertreter der Muslime bei einem offiziellen Empfang für den Präsidenten Tansanias. Koranschülerinnen der islamischen Al Nour Schule in Stone Town, Sansibar. anschließt. Dies wurde jedoch von vielen Mitgliedern unterschiedlicher christlichen Konfessionen stark kritisiert. Auch unter der nachfolgenden zehnjährigen Regierungszeit von Benjamin Mkapas, der bis 2005 regierte, rissen die Auseinandersetzungen nicht ab. So kam es auf einer Großdemonstration in Dar es Salaam erneut zu Gewalttätigkeiten, die mehrere Todesopfer forderten. Es wurde deutlich, wie schnell es extremistischen Gruppen gelingen kann, Menschen zu mobilisieren und gegeneinander aufzuhetzen. In Sansibar wurden 2004 Brandanschläge auf eine Kirche und auf einen christlichen Schulbus verübt. Zum Glück gab es keine Opfer. Es gab weiterhin Angriffe auf Bars und Geschäfte, die alkoholische Getränke verkauften. Unter der aktuellen Regierung von Präsident Jakaya Mrisho Kikwete haben die Spannungen zwischen Christen und Muslimen nicht nachgelassen, sondern scheinen im Gegenteil noch weiterhin zuzunehmen. Eine mögliche Etablierung islamischer Gerichte und der Scharia, des islamischen Gesetzes, wurde heftig diskutiert und führte zu großen Konflikten zwischen den Muslimen und den Christen im Land. Bis heute fordern einige Muslime, dass die Scharia in die staatliche Verfassung integriert werden soll. Zu einem anderen Konflikt kam es im vergangenen Jahr während der Volkszählung. Auf Wunsch einiger Muslime sollte die Bevölkerung dabei auch zur Religionszugehörigkeit befragt werden. Bislang war die Frage nach der Religionszugehörigkeit bewusst aus dem öffentlichen Leben herausgehalten worden, um die Solidarität und die Harmonie aller Menschen im Land nicht zu gefährden. So durfte die Regierung der Vereinigten Republik Tansanias laut Verfassung offiziell keiner Religion angehören. In dem Sinne hielt sie eine statistische Übersicht über die Glaubenzughörigkeit nach wie vor für unnötig. Wie anfangs erwähnt, kam es auch in diesem Jahr bei der Fragen um das Schlachtrecht zu gewalttätigen Konflikten, in denen Menschen getötet oder auch verletzt wurden. Früher war es bei uns kein Thema, ob die Tiere von Muslimen oder Christen geschlachtet worden waren. Das Schlachten geschah auf der Basis guter Nachbarschaft. Das hatte sich nun in vielen Regionen des Landes geändert. Plötzlich spielte es eine Rolle, ob Tiere von Christen oder von Muslimen beziehungsweise nach welchen religiösen Regeln sie geschlachtet worden waren. Muslime griffen Christen an, die Tiere nach ihren geltenden Regeln geschlachtet hatten und umgekehrt haben Angehörige christlicher Konfessionen ihre Glaubensgenossen aufgefordert, keine Tiere mehr von Muslimen schlachten zu lassen. Die Eskalation des Konflikts hat dazu geführt, dass das Thema nun in einer der aktuellen Parlamentssitzungen verhandelt wird. Starker Einfluß von außen Dieser Artikel kann nicht alle Aspekte erwähnen, die mit dem Thema zusammenhängen. Es ist aber deutlich, dass das Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen nicht mehr so ist, wie es in der Vergangenheit einmal war. Wie konnte es zu den Konflikten kommen? Ein wichtiger Faktor ist sicherlich der Einfluss von außen. Das Auftauchen islamischer und auch christlicher Fundamentalisten hat das friedliche Zusammenleben bedroht. In ihren Vorträgen wiegeln sowohl christliche als auch muslimische Prediger ihre Glaubensanhänger gegen die andere Religion auf, indem sie Jesus Christus beziehungsweise Mohammed oder die heiligen Bücher der anderen Religion schlecht machen. Was die gegenseitige religiöse Diskriminierung für Folgen haben kann, habe ich versucht, an einigen Beispielen deutlich zu machen. Welche Lösungen gibt es? Was könnte den Frieden zwischen Christen und Muslimen in Tansania wiederherstellen? Dazu möchte ich einige Thesen aufstellen: Foto: V. Schauer (3), Thomas Mukoya/Reuters (1), C. Wenn (1) 16 weltbewegt

17 Schwerpunkt Jeder Mensch soll die Religion der anderen respektieren. Die Regierung sowie die Religionsgemeinschaften sollten sich weiterhin aufrichtig darum bemühen, den Frieden zwischen Christen und Muslimen wiederherzustellen. Die Glaubensfreiheit aller Bürgerinnen und Bürger muss durch die Regierung weiterhin gewährleistet werden. Die Regierung muss sicherstellen, dass die Verfassung des Landes keine religiöse Gruppe bevorzugt und keine religiösen Inhalte integriert. Leitende Geistliche beider Religionen sollten andere Religionen nicht diskriminieren, sondern für den Frieden zwischen den Gläubigen beider Religionen eintreten. Medien sollten die Friedensbotschaft mit ihren Mitteln unterstützen. Die Regierung sollte die Fundamentalisten aus dem Ausland ausfindig machen, die religiöse Konflikte verursachen, und verhindern, dass sie im Land Gläubige gegeneinander aufwiegeln können. Organisationen und Initiativen, die den Dialog zwischen den muslimischen und christlichen Religionen fördern, wie zum Beispiel die Mus-limisch-christliche Kommission für Frieden, Entwicklung und Konfliktlösung (s. Kasten). Zur Förderung des Friedens zwischen Muslimen und Christen Muslimisch-christliche Kommission für Frieden, Entwicklung und Konfliktlösung TUWWAMUTA (Tume ya Waislam na ya Wakristo Amani, Maendeleo na Usuluhishi Tansania) Zu den Zielen der Organisation gehören: Förderung des Friedens zwischen Muslimen und Christen und Förderung der Zusammenarbeit und Solidarität zwischen den Bürgern in Tansania und in anderen Ländern der Welt. Förderung der Demokratie und des gegenseitige Respekts. Unterstützung einer guten Regierungsführung. Einrichtung sozialer Dienste und Entwicklungsprojekte zur Beseitigung der Armut insbesondere Programme für Frauen, Jugend, Kinder und ältere Menschen zu unterstützen. Unterstützung benachteiligter Gruppen wie Flüchtlinge, Klimaopfer durch Überschwemmungen, Dürren, Wirbelstürme und solche, die durch HIV/Aids und von Kriegen betroffen sind. Förderung von Projekten zum Umweltschutz Die Organisation bietet Beratung in Konfliktfällen und friedenspädagogische Maßnahmen zur Gewaltprävention an. Zur Organisation mit ihrem Hauptsitz in Arusha gehören Mitglieder aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche Tansanias (ELCT) und dem Nationalen Rat der Muslime. Dr. Brighton Juel Katabaro aus Tansania ist Koordinator an der Karagwe Universität, der Karagwe Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche Tansanias (ELCT). weltbewegt 17

18 Vier Jahrhunderte mit Afrika verbunden Eine Spurensuche in Hamburg von Frank Kürschner-Pelkmann Seit etwas mehr als vier Jahrhunderten bestehen Verbindungen zwischen Hamburg und Afrika südlich der Sahara. An vielen Stellen in der Stadt finden sich Spuren dieser Beziehungen. Vor allem Straßennamen und Gebäude erinnern an die einseitigen Handelsverbindungen, die Hamburg reicher und die Menschen in Afrika ärmer und abhängiger gemacht haben. Auch die kurze deutsche Kolonialherrschaft in Afrika hat in Hamburg ihre Spuren hinterlassen. Drei Orte dieser Geschichte sollen hier beispielhaft vorgestellt werden. Ein Kritiker dieser Sklaverei hat sein Grab gleich neben dem Mausoleum des Schatzmeisters. Es ist der Dichter Matthias Claudius, der in seinem Gedicht Der Schwarze auf der Zuckerplantage beklagte, dass die Sklaven verschmachten und vergehn. Die Erinnerung an die dunklen Seiten seines Handelns ist trotz aller Versuche zur Ehrung des Genies Schimmelmann wach geblieben. Deshalb musste 2008 eine Schimmelmann-Büste in Wandsbek angesichts breiter Kritik bereits zwei Jahre nach ihrer Aufstellung abgebaut werden. großer Mengen Schnaps in Westafrika geriet das Handelshaus in die Kritik. Woermann argumentierte, dass dieser Schnapshandel viele Arbeitsplätze in Deutschland sicherte, musste aber diesen lukrativen Handel trotzdem unter öffentlichem Druck einschränken. Der dreifache Sturz eines Kolonialdenkmals Inzwischen steht sie nicht mehr an ihrem alten Platz: Die Bronzefigur von Hermann von Wißmann stand Jahrzehnte in der Grünanlage neben Fotos. C. Wenn (2), F. Kürschner-Pelkmann (1) Frank Kürschner- Pelkmann lebt als Journalist und Buchautor in Großhansdorf bei Hamburg Er hat mehrere Bücher und zahlreiche Artikel zur Hamburger Geschichte und zu den Beziehungen Hamburgs zu Afrika, Asien und Lateinamerika veröffentlicht. Außerdem hat er historische Stadtrundgänge erarbeitet und durchgeführt. Geschäfte mit Gewehren und Sklaven Das Wandsbeker Schloss steht nicht mehr, aber das Mausoleum des Schlosserbauers Heinrich Carl Schimmelmann und seiner Frau Caroline Tugendreich befindet sich direkt neben der Wandsbeker Christuskirche. Schimmelmann baute im 18. Jahrhundert ein großes Finanzund Handelsimperium auf und stieg zum Schatzmeister des Königreiches Dänemark auf. Er ließ Schiffe mit Gewehren und Tuchen nach Westafrika segeln, wo die Waren gegen Sklaven eingetauscht wurden. Mit den Sklaven an Bord ging die Reise weiter zur dänischen Kolonie St. Thomas in die Karibik, wo sie entweder auf Schimmelmanns Zuckerplantagen schuften mussten oder an andere Sklavenhalter verkauft wurden. Die Schiffe kehrten mit dem Zucker zurück nach Europa. Dieser Dreieckshandel war für Schimmelmann sehr gewinnträchtig, stürzte die Sklaven aber in Elend und Tod. Elfenbein und Schnaps Wer heute durch die Große Reichenstraße geht, dem fallen die Statue eines afrikanischen Kriegers und die beiden Elefanten des Afrikahauses auf. Von diesem Kontorhaus aus betreibt das Handelsunternehmen C. Woermann seit mehr als einem Jahrhundert seine Afrikageschäfte. Gegründet wurde es 1837 von dem Überseekaufmann Carl Woermann. Er begann seine Handelsgeschäfte in Liberia und dehnte sie dann auf das übrige Westafrika aus. Der Kaufmann und Reeder importierte vor allem Palmöl, Palmkerne und Elfenbein nach Hamburg. Sein Sohn Adolph Woermann setzte sich als Reichstagsabgeordneter für die Eroberung deutscher Kolonien in Afrika ein. Nachdem Adolph Woermann tatkräftig daran mitgewirkt hatte, dass Kamerun zur deutschen Kolonie erklärt wurde, ließ er dort große Kakaoplantagen anlegen. Wegen des Absatzes 18 weltbewegt

19 Schwerpunkt Das Afrika-Haus in der Hamburger Innenstadt wurde 1899 von den Brüdern Adolph und Eduard Woermann, Reeder und Betreiber der Deutschen Ost-Afrika Linie, als Kontorhaus errichtet und steht heute unter Denkmalschutz. dem Hauptgebäude der Universität Hamburg. Als Forscher hatte von Wißmann 1881/82 im Auftrag des belgischen Königs Leopold II. den afrikanischen Kontinent durchquert und auf diese Weise die rücksichtslose Ausplünderung des Kongo mit vorbereitet. Ein Jahrzehnt später übernahm von Wißmann das Kommando über die Schutztruppe in der Kolonie Deutsch-Ostafrika und unterdrückte alle Aufstände der Einheimischen brutal. Ob solcher Leistungen stieg er zum Gouverneur der Kolonie auf. Das Wißmann- Denkmal hielt die Erinnerung daran wach, dass die spätere Universität Hamburg 1909 als Kolonialinstitut gegründet worden war, wo Kaufleute und Beamte für die deutschen Kolonien ausgebildet wurden. Bei der Einweihung 1922 schrieben die Hamburger Nachrichten, dies sei nicht nur ein Denkmal Deutsch-Ostafrikas, sondern darüber hinaus das allgemeine Kolonialdenkmal Deutschlands, das die Erinnerung an das Verlorene wachhalten und an das Streben nach dem Wiedererwerb des überseeischen Kolonialgebiets mahnen soll. Unter den Bomben des Zweiten Weltkriegs zerbarst der Traum von einem neuen deutschen Kolonialreich endgültig, und bei einem Luftangriff stürzte die Wißmann-Statue von ihrem Sockel. Das hätte das Ende einer peinlichen Ehrung sein können, aber in de Nachkriegszeit wurde die Bronzestatue wieder auf ihren Sockel gestellt, wogegen sich zunächst kaum Widerspruch regte. 1967, zu Beginn der Studentenunruhen, wurde von Wißmann von seinem Sockel gestürzt, aber noch einmal aufgestellt. Nach einem weiteren studentischen Denkmalssturz 1968 lagerten die Behörden die Statue in der Sternwarte Bergedorf ein, wo sie seither nur noch gelegentlich für Ausstellungen hervorgeholt wird. In Hamburg-Jenfeld erinnert ein Straßenname an von Wißmann. Die Bezirksversammlung Wandsbek hat aber im Januar 2013 beschlossen, die Straße umzubenennen, ebenso den Dominikweg. Dessen Namengeber Hans Dominik war in Kamerun als Kommandant einer deutschen Schutztruppe an blutigen Feldzügen gegen aufständische Einheimische beteiligt und ist als Schrecken von Kamerun in die Kolonialgeschichte eingegangen. Die Spurensuche geht weiter In den letzten Jahrzehnten ist die unrühmliche Rolle Hamburgs und seiner Kaufleute und Forscher bei der Eroberung und Ausplünderung Afrikas systematisch untersucht worden. Auch ist die öffentliche Sensibilität für diese Geschichte gewachsen. In verschiedenen Stadtteilen setzen sich Initiativen für die Umbenennung von Straßen ein, die an Männer erinnern, die sich bei der Kolonisierung und Ausplünderung Afrikas hervorgetan haben. Der Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL will die zumeist verdrängte und verleugnete Kolonialgeschichte der Stadt Hamburg und des Unterelberaums kritisch erforschen und deren Kontinuitäten offenlegen. Das Eine-Welt-Netzwerk Hamburg bietet eine ganze Reihe von Stadtrundgängen und Hafenrundfahrten an, die die Augen öffnen für die koloniale Verstrickung Hamburgs. Ab Mitte August 2013 wird die Wanderausstellung freedom roads! koloniale straßennamen/ postkoloniale erinnerungskultur im Hamburger Kunstverein gezeigt (siehe Kasten). Die Städtepartnerschaft mit Dar es Salaam und ebenso das Miteinander mit den afrikanischen Migrantinnen und Migranten in Hamburg eröffnen die Chance, ein neues Kapitel in den afrikanisch-hamburgischen Beziehungen aufzuschlagen, ohne darüber die Vergangenheit zu vergessen. freedom roads! kolonoale straßennamen postkoloniale erinnerungskultur Ausstellung im Kunasthaus Hamburg, Klosterwall 15, vom 13. August bis 22. September 2013 Mehr Informationen und aktuelles Programm: www. freedom-roads.de siehe auch Hinweis Seite 33 Die Elefanten im Innenhof des Afrika-Hauses in der Großen Reichenstraße in Hamburg. weltbewegt 19

20 Armut ist nicht von Gott gewollt! In Kenia wird die Kluft zwischen Arm und Reich größer Zachariah Kahuthu/Kenia Ein Junge aus dem Kibera-Slum in Nairobi sammelt Maiskörner, die gerade von einem Lastwagen gefallen sind. Zachariah Wachira Kahuthu aus Nairobi ist Bischof der Evangelisch- Luthe-rischen Kirche in Kenia (KELC). In Kenia stehen wir heute vor vielen Herausforderungen. Immer mehr Menschen haben bei uns unter den Folgen des Klimawandels zu leiden. Dürreperioden und Flutkatastrophen zerstören die Felder. Nahrungsmittel werden knapp. Viele müssen hungern. Zu den weiteren großen Problemen gehören Krankheit, Arbeitslosigkeit, Landflucht, Tribalismus und Korruption. Die größte Herausforderung ist jedoch die soziale Ungerechtigkeit. Die ungleiche Verteilung von Macht, Reichtum und Ressourcen gibt wenigen Reichen eine Macht über viele Menschen, die wenig besitzen und um ihr Überleben kämpfen müssen. Dieser Zustand der Ungerechtigkeit wird dadurch noch verfestigt, dass die Verteilung des Reichtums sich an Stammesund Familienzugehörigkeiten orientiert. Der Graben zwischen Arm und Reich wird zunehmend größer. Zu den Folgen der sozialen Ungleichheit gehören auch Obdachlosigkeit, die wachsende Zahl der Slums in den Städten und überhaupt das Nicht-Haben von allem, was man zum Leben braucht. Dies alles kann zu Straftaten führen, zu Raub, Prostitution und Menschenhandel. Die Armen sind gezwungen nach der Musik der Reichen zu tanzen. Und die Kirche spielt dabei mit. Das Schlimme ist, dass die Bibel oft herhalten muss, um diese Ungerechtigkeit zu begründen. Oft wird behauptet, dass der Reichtum Gott gegeben ist ebenso wie es Gottes Wille ist, dass die Armen so leben müssen, wie sie leben. Alle werden dazu aufgerufen, ihre Situation als von Gott gewollt anzunehmen. Weiterhin hat sich die Korruption zu einem großen sozialen Problem in allen Bereichen des alltäglichen Lebens entwickelt. Sie vergrößert die ohnehin schon ungerechte Verteilung von Macht und Landbesitz. Die Situation hat sich seit der Unabhängigkeit Kenias 1963 fortgesetzt mit verheerenden Folgen. Es gibt verschiedene Formen von Korruption. Neben der direkten Bestechung wird oft auch Geld für nicht vollführte Dienstleistungen gezahlt oder vorhandene Ressourcen wie Ländereien geplündert. Korruption dient immer der schnellen Erfüllung von Wünschen, die sonst auf regulärem Weg verwehrt bleiben und ist in jeglicher Form ein Unrecht. Um den oben genannten Herausforderungen zu begegnen wurden jüngst im Rahmen der neuen Verfassung wichtige Resolutionen verabschiedet, was sehr zu begrüßen ist. Allerdings besteht dabei nach wie vor das Problem, dass die Verlautbarungen der Regierung in englischer Sprache veröffentlicht werden. Es ist zwar die Amtsprache, sie wird aber nach wie vor von vielen in der Bevölkerung nicht verstanden. Das führt oft zu zweideutigen Interpretationen und Missverständnissen, nicht nur auf der Seite der Betroffenen, sondern auch seitens der Polizei. Im Folgenden möchte ich nun einige Visionen und Lösungen nennen, die für eine Veränderung von Bedeutung sind: Wichtig ist vor allem die Förderung einer guten Ausbildung für alle, sowie die individuelle Förderung von Begabungen. Menschen müssen ihren Fähigkeiten gemäß den richtigen Platz in der Gesellschaft finden. Nur dadurch können sich alle weiter entwickeln. Der Bedarf der wachsenden Bevölkerung von Kenia kann nicht nur durch die Erträge der Landwirtschaft abgedeckt werden. So ist die Investition in die Industrialisierung notwendig. Diese Investitionen würden wiederum neue Arbeitsplätze schaffen. Die Regierung muss dafür sorgen, dass das Recht auch landesweit durchgesetzt wird. Förderlich für unser Land wäre sowohl eine Stärkung des Gemeinschaftsgefühls als auch die Stärkung des regionalen Selbstbewusstseins durch eine höhere Wertschätzung der lokalen Landessprachen. Wichtig ist für unsere Gesellschaft zudem eine stärkere Orientierung an gemeinsamen ethischen Richtlinien und Werten. Werte, für die sich auch das Christentum einsetzt. Übersetzung: Ulrike Plautz Fotos: V. Schauer (1), STR New/Reuters (1), Finbarr O Reilly/Reuters (1), B. Mabanza Bambu (1) 20 weltbewegt

21 Schwerpunkt Noch gibt es eine Chance Ein Interview mit Dr. Boniface Mabanza Bambu zur aktuellen Situation im Kongo Ulrike Plautz Was sind derzeit die größten Herausforderungen in Ihrem Land? Der Unfrieden und die Armut. Das Land ist immer noch instabil und die Regierung sehr, sehr schwach. Die 32-jährige Militärdiktatur ist nicht folgenlos geblieben, sondern hat die staatlichen Strukturen nachhaltig zerstört. Die Diktatur konnte aus meiner Sicht auch deshalb so lange überleben, weil sie von außen gestärkt wurde. Auf der anderen Seite fanden und finden Initiativen, die sich für eine zivildemokratische Regierung einsetzen, bis heute nicht die notwendige Unterstützung von außen. Außerdem ist die Schwäche der Regierung gerade in einer Zeit fatal, in der das Land als Rohstofflieferant außerordentlich begehrt ist. Die begehrten Rohstoffe im Kongo werden oft unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut. Was bedeutet das konkret? Es gibt keine mächtige Kontrollinstanz, die die Ausbeutung der Ressourcen des Landes verhindert oder zumindest eindämmen kann. Der Kongo gehört zu den rohstoffreichsten Ländern Afrikas. Wir haben Diamanten, Gold und das für die Handy- und Computerherstellung heißbegehrte Coltan im Überfluss. Gleichzeitig gehört die Bevölkerung zu den ärmsten der Welt. Eine wahnsinnige Diskrepanz und man fragt sich, wie es dazu kommen konnte. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass Unternehmen aus reichen Industrieländern zusammen mit internen Akteuren das Land ausbeuten am Staat vorbei. Aus Profitinteresse scheuen sich viele Unternehmen von außen auch nicht, mit Milizen zusammenzuarbeiten, die das Geld dann wiederum in Waffen investieren. So ist der Kongo zu einem Paradebeispiel dafür geworden, wie Konflikte und die Ausbeutung von Rohstoffen zusammenhängen. Die Situation ist nach wie vor in vielen Regionen noch sehr dramatisch. Zahlreiche Kinder und Jugendliche werden in Krisenregionen Dr. theol. Boniface Mabanza Bambu studierte Philosophie, Literaturwissenschaften und Theologie in Kinshasa/Kongo und hat 2007 an der Katholisch- Theologischen Fakultät der Universität Münster promoviert. Er ist Koordinator der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) in Heidelberg. weltbewegt 21

22 Kongolesische Flüchtlingskinder auf dem Weg zurück ins Land. Der Kongo gehört zu den rohstoffreichsten Ländern Afrikas. Diamanten und Gold sind besonders begehrt. von Milizen zwangsrekrutiert und unzählige Frauen Opfer von Massenvergewaltigungen. Die Krisenherde müssten ausgetrocknet und der zivilrechtliche Staat müsste gestärkt werden. Auch mit Unterstützung von außen. Ich denke allerdings oft, dass viele ausländische Industrienationen gar kein Interesse daran haben, den Status quo zu verändern. Ihnen nützt die jetzige Situation, weil sie ihren Wirtschaftinteressen entgegenkommt. Welche Möglichkeiten haben denn die Nichtregierungsorganisationen sich für Menschenrechte einzusetzen? Da gibt es schon viele Möglichkeiten. Ich weiß von vielen kongolesischen Nichtregierungsorganisationen, dass sie sich mit ausländischen NGO s austauschen und dass die moralische und praktische Unterstützung sehr wichtig ist. Sie haben sich sehr mit dem Thema Gerechtigkeit auseinandergesetzt. Der Titel eines Ihrer Bücher lautet: Gerechtigkeit kann es nur für alle geben. Sie kritisieren die Globalisierung aus afrikanischer Perspektive. Was ist Ihre Hauptthese? Der Kongo steht für mich beispielhaft für die lange Leidensgeschichte Afrikas. Ein Kontinent, der geprägt ist durch Sklavenhandel und Kolonialismus. Dadurch hat Afrika besondere Ausgangsbedingungen und auf dem Weltmarkt ganz andere Wettbewerbsvoraussetzungen als etwa Europa oder Amerika. Das wird bis heute jedoch von internationalen Finanzinstitutionen wie der Weltbank oder dem Internationalen Weltwährungsfonds nicht berücksichtigt. Sie tun so, als hätten wir alle gleich bei Null angefangen. Das ist aber nicht so. Mir geht es darum, Menschen in Ländern wie dem Kongo eine Stimme zu geben. Ich möchte, dass sie gehört werden, damit endlich Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es den Menschen dort möglich machen, so zu leben, wie sie leben wollen. Denn das Problem ist doch, dass sich unter den derzeitigen Bedingungen viel Frust und Wut anstaut. Das führt politisch zu Antworten, die keiner will. Noch gibt es die Chance das zu ändern und die Situation positiv zu gestalten. Wenn die Industrienationen das auch unterstützen! Eventuell müssten sie ein biss-chen von ihren Lebensstandards einbüßen. Was ist das überhaupt für ein Standard, der auf der Ausbeutung von anderen basiert? Gibt es positive Ansätze? Für mich ist die Idee des Fairen Handels ein guter Ansatzpunkt. Wo es neben einer etwas angemesseneren Bezahlung von Produkten auch darum geht, aufzuzeigen, unter welchen Arbeitsvoraussetzungen bestimmte Produkte entstehen und unter welchen Bedingungen Rohstoffe angebaut oder abgebaut werden. Konsumenten haben dabei eine größere Macht, als sie denken. Sie könnten es auch schaffen, Firmen unter Druck zu setzen. Diese Macht könnte noch viel stärker genutzt werden. Aber ich finde nicht nur eine Änderung des eigenen Lebensstils wichtig, sondern ebenso notwendig ist es, die eigenen Regierungen an ihre Verantwortung zu erinnern und sie mit den demokratischen Möglichkeiten, die wir haben, unter Druck zu setzen. Die grundsätzliche Frage bleibt doch, wie können alle Menschen so leben, dass unser Leben anderen nicht schadet? Fotos: Parent Gèry (1), wikimedia commons (1), James Akena/Reuters (1), R. Grützmann (1), G. Thimm (1) 22 weltbewegt

23 Schwerpunkt Wir brauchen eine gemeinsame Vision Welche Rolle hat die Kirche heute in Südafrika? Gedanken von Gugu Shelembe Eines der offensichtlichsten Probleme in der heutigen Kirche ist der Verlust einer gemeinsamen Vision. Dieser Verlust ist besonders nach Abschaffung der Apartheid deutlich geworden. Vordem waren die Kirchen durch ein gemeinsames Ziel vereint. Nun existieren verschiedene Vorstellungen nebeneinander. Die Kirchen hätten mehr Überzeugungskraft, würden sie gemeinsam mit einer Stimme sprechen. Nun, wo es so viele Stimmen gibt, die die Kirche repräsentieren, ist es für jemanden, der sich dieser spirituellen Gemeinschaft anschließen möchte, sehr schwer eine Entscheidung zu fällen. Mir ist bewusst, dass innerhalb Südafrikas viele verschiedene kulturelle und sprachliche Gruppen existieren und auch einen Ausdruck in der vielfältigen kirchlichen Land- Im Januar 2012 wurde ein Dokument veröffentlicht, das Worte der Sorge an die Regierungspartei richtet. Das Papier wurde von namhaften kirchlichen Persönlichkeiten unterzeichnet, die an den gemeinsamen Weg der Kirchen zur Befreiung von der Apartheid anknüpfen. Während einige von uns auf die derzeitige Situation mit dem Konzept der kritischen Solidarität re- schaft finden. Doch angesichts der sehr großen sozialen Herausforderungen in unserem Land wäre es notwendig, und auch viel wirkungsvoller, wenn die Kirchen geschlossen auftreten würden. Sogar die ökumenische Gemeinschaft ist gefährdet. Während die meisten der großen Kirchen immerhin noch einige der sozialen Themen ansprechen, versuchen die vielen charismatischen Kirchen deren Mitglieder abzuwerben mit dem Versprechen, dass die Gläubigen erfolgreich und wohlhabend sein werden, wenn sie den Charismatikern beitreten. Die neuen charismatischen Kirchen machen sich meist nicht die Mühe, Themen der sozialen Gerechtigkeit anzusprechen, sondern konkurrieren darum, wer die meisten Mitglieder gewinnt. Schließlich hängt das Einkommen des Gemeindeleiters von der Größe der Mitgliedschaft ab. Dieser versucht den Mitgliedern Angst zu machen, dass sie auf ewig arm bleiben werden, wenn sie nicht genug Kirchenbeitrag an ihn bezahlen. Der Frage nach der Rolle der Kirchen im Staat muss deshalb weiter nachgegangen werden. Um ihren prophetischen Auftrag zu erfüllen, sollte die Kirche für Benachteiligte eintreten, auch dem Staat gegenüber. Es sollte in der Kirche Freiräume für die Diskussion sozialer Probleme geben, so dass auch die Kirchenmitglieder gerüstet werden, um den sozialen Herausforderungen, mit denen sie in ihren Gemeinden konfrontiert werden, zu begegnen. Übersetzung: Koeritz/Plautz agieren, ist uns jetzt deutlich geworden, dass unsere Solidarität bei den Ärmsten der Armen und den Benachteiligsten der Gesellschaft zu liegen hat. Genauso wie Der Macht die Wahrheit ansagen zu einem Schlagwort unter uns geworden ist, stellen wir nun fest, dass Den Menschen die Wahrheit ansagen ( ) jetzt wahrscheinlich der angemessenere Ansatz ist, denn die Mächtigen reagieren selten konstruktiv auf die Wahrheit, die ihnen gesagt wird. Wir hoffen, dass die Sprache der Macht sich verwandelt in die Sprache des Dienstes, und wir sind enttäuscht, dass das bis jetzt noch nicht geschehen ist. Auszug aus: Kairos Südliches Afrika Theologische und ethische Überlegungen anlässlich der 100-Jahr-Feier des ANC, 2012 Gugu Shelembe (43) arbeitet als Lehrerin am Gymnasium in Pietermaritzburg und ist leitende Pastorin im Ehrenamt in der Kirche God s Covenant Love Family Church. Sie setzt sich für die Förderung von Benachteiligten ein und engagiert sich in der Erwachsenenbildung. weltbewegt weltbewegt 23 23

24 Verstehen statt verurteilen Seit über zwei Jahren arbeitet der kenianische Pastor in der Nordkirche. Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede hat er erfahren? Einsichten von Pastor Mruttu Balozi Testfahrt mit dem Klima-Fahrrad mit Torsten Pachnicke, Jahresfest 2011 Bei der Partnerschaftskonsultation 2011 Partnerschaft bedeutet für mich, gemeinsam auf der Suche zu sein nach Möglichkeiten, wie wir gemeinsam leben können. Wie können wir gemeinsam arbeiten? Was können wir voneinander lernen? Was können wir teilen und was nicht? Wie und wo können wir füreinander da sein und wo sind Grenzen? Die Möglichkeit als Pastor aus Kenia hier in Deutschland arbeiten zu können, das gehört für mich bisher zu den wunderbarsten Erfahrungen. Durch meine Tätigkeit in den Gemeinden haben sich für mich neue Räume geöffnet. Als Ökumenischer Mitarbeiter konnte ich Erfahrungen machen, die sonst auf kurzen Besuchen unmöglich gewesen wären. Es gibt viele Dinge, die mir in den zweieinhalb Jahren vertraut geworden sind und die mir das Einleben im fremden Land erleichtert haben. So habe ich die Offenheit und Gastfreundschaft vieler Gemeindemitglieder wirklich schätzen gelernt. Das Interesse an anderen Kulturen ist hier sehr groß. Besonders viel Freude macht mir dabei auch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Das ist noch einmal eine andere Art der Kommunikation. Es gibt natürlich viele kleine Dinge des Alltags, die mir anfangs fremd waren und es zum Teil bis heute noch sind. Zum Beispiel das Fahren mit dem Navigator! Ich bin an viele Orte gereist, die ich alle nicht kannte, aber mein Navigator. Immerhin. Dann erhielt ich sogar einmal einen Bußgeldbescheid für zu schnelles Fahren. Das mir, wo ich doch weiß, dass Eile keinen Segen bringt. So sehr hatte die deutsche Mentalität also schon auf mich abgefärbt. Überhaupt, das Lebenstempo: Ich musste mich umstellen von pole, pole, von langsam, langsam, auf zak, zak. Manchmal gleicht das Leben hier einer Autobahnfahrt. Jeder will jeden noch überholen. Jeder blickt auf die Uhr. Ob schneller auch immer besser ist? Ich finde, bei dem Tempo und der Rastlosigkeit bleibt vieles auf der Strecke, zum Beispiel die Freude bei der Arbeit, beim Austausch mit anderen. Nicht zuletzt könnte man sich auch mehr darüber freuen, was einem auch gelungen ist. Noch etwas anderes ist mir aufgefallen: Ältere Menschen scheinen in Deutschland eine andere Bedeutung in der Gesellschaft zu haben als bei uns. Viele sind einsam. Die Generationen sind sehr gegeneinander abgegrenzt und gehen hier viel stärker ihre eigenen Wege. Manchmal ist es lustig, manchmal ein Schock Im Gespräch mit Pastor Erasto Mwaipopo aus Tansania Mit der Freiwilligen Johanna Kurowski während des Kirchentages 2013 Zugegeben. Ungewohnt war auch mein erster Gottesdienst, in dem nur zehn Menschen in einer sehr großen Kirche saßen. Ich habe dann erfahren, dass das üblich ist. Warum ist das so? Eine Gelegenheit, bei der ich die Verschiedenheiten immer wieder sehr sinnlich erlebe, sind gemeinsame Mahlzeiten mit vielen mir bis dahin unbekannten Lebensmitteln. Das sind oft gute Gelegenheiten, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Bei Begegnungen mit anderen Menschen ist es mir wichtig zu lernen, Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Ich möchte zum Beispiel verstehen, warum ein Pastor in einer Brauerei mit der Gemeinde Bier trinkt, bevor ich es als Sünde bezeichne. Die Gespräche über unsere Verschiedenheiten sind manchmal leicht, manchmal lustig und manchmal ein Schock. Aber sie sind für mich immer ein Geschenk. Wenn etwas meiner Kultur oder Theologie widerspricht, dann könnte man es natürlich gleich verurteilen. Das entspricht jedoch nicht meinem Verständnis von partnerschaftlicher Kommunikation. Sinnvoller ist es nachzufragen. Mir ist es wichtig, die Bedeutung anderer Gewohnheiten zu verstehen. In einer Partnerschaft sollte es schließlich darum gehen, keine Mauern, sondern Brücken zu bauen. Mruttu Bartholomayo Balozi ist seit 2011 als Ökumenischer Mitarbeiter des Zentrums für Mission und Ökumene in der Nordkirche tätig, er nimmt zurzeit am Programm Mission to the North teil. Fotos: A. Holst (1), R. Grützmann (1), C. Wenn (1), V. Schauer (2), H. Petersen (1) 24 weltbewegt

25 Schwerpunkt Forum Austausch während der Partnerschaftskonsultation 2011 Was bedeutet Partnerschaft? Antje Holst, Gerhard Thimm und Mark Seeland verbindet das Interesse für Afrika. Alle drei hatten sich im Februar auf der Tagung der Afrikapartnerschaftsgruppen in Neumünster getroffen, um sich zu informieren und Erfahrungen auszutauschen. Antje Holst Antje Holst (68) arbeitet seit 50 Jahren ehrenamtlich in ihrer Hamburger Kirchengemeinde St. Martinus und war unter anderem Beauftragte für Mission und Ökumene. Als langjähriges Mitglied der Generalversammlung ist die Mutter zweier Kinder und dreier Enkel bis heute beim Zentrum für Mission und Ökumene engagiert. Angefangen hat alles mit einem Vortrag über die Evangelisch-Lutherische Kirche im Kongo. Ich war damals in meiner Kirchengemeinde Beauftragte für Mission und Ökumene und hörte von den Schwierigkeiten, mit denen die lutherischen Christen zu kämpfen hatten. Meine Alarmglocken schrillten und auch einige andere aus meiner Gemeinde spürten den Impuls, sich für die Christen im Kongo zu engagieren. Wirklich begonnen hat es für mich aber erst, als ich 2006 das erste Mal nach Bukavu reiste, einem kleinen Teil der Diözese Kivu Maniema. Erst war ich völlig überwältigt, als mir bewusst wurde, dass unsere Partner-Diözese die Ausmaße Deutschlands hatte. Ich fühlte mich hilflos und überfordert mit der Situation und dem Projekt. Noch viel mehr überwältigten mich aber die Menschen Bukavus: Allein für unseren Besuch waren sie unheimlich dankbar und fröhlich, sie sangen und segneten uns immer wieder, so dass man nur demütig werden konnte angesichts der Herzlichkeit und Liebe dieser Menschen. Und auch ich hatte die Menschen in Bukavu in mein Herz geschlossen. Es folgten weitere bewegende Reisen sowie der gemeinsame Bau einer Schule, die heute 750 Schülern Raum und Entwicklungschancen bietet. Hier in Deutschland ist die Lobby- und Partnerschaftsarbeit eine Aufgabe, die mir Spaß macht und mich erfüllt. Ich kann dadurch keine große Veränderung, aber immerhin ein verändertes Bewusstsein schaffen: Bewusstsein für die Ausbeutung im Kongo (Regenwald, Gold, Coltan ), aus der auch unser Luxus hier Profit schlägt. Und Bewusstsein für eine uns fremde Welt. weltbewegt 25

26 Gerhard Thimm Gerhard Thimm (58) ist Mitglied der Generalversammlung des Zentrums für Mission und Ökumene und seit mehreren Jahren in dessen Afrikaausschuss. Seit 27 Jahren ist er in der Partnerschaftsarbeit seiner Gemeinde und des Kirchenkreises zu Gemeinden in Pietermaritzburg/ Südafrika engagiert. Zudem setzt er sich als Gründungsmitglied des kirchlichen Arbeitskreises Asyl für die Rechte von Flüchtlingen ein. Ungerechtigkeiten nicht akzeptieren und Verantwortung für die Geschehnisse in der Welt einnehmen, das hat mein Engagement für die Partnerschaftsarbeit geprägt. Die Anfänge für dieses Engagement in der Partnerschaftsarbeit liegen bei mir in der Konfirmandenzeit, als eine große Hungersnot in Westafrika herrschte. Damals begann ich, meinen Lebensstil zu hinterfragen und Verantwortung dafür zu fühlen, was in der Welt passiert. Ich übernahm Verantwortung in einem Eine-Weltladen und engagierte mich in einer Jugendgruppe, mit der eine intensive Begegnungsreise nach Tansania entstand. Besonders aktiv bin ich bis heute in der Südafrikapartnerschaftsarbeit. Über meine Gemeinde entstanden die ersten direkten Kontakte zu Partnern in Südafrika, der erste Besuch fand 2004 statt. Es folgten viele sich abwechselnde Besuche und Gegenbesuche zwischen der Gemeinde in Halstenbek mit dem Partner-Komitee der Partner in Südafrika. Der Kontakt zu den Dorfgemeinschaften ist eine beeindruckende Erfahrung, die mich sehr berührt hat. Besonders die erste Reise war eindrücklich und prägend, neben der Herzlichkeit unserer Partner wird mir immer das skurrile Bild der Ungerechtigkeit von Ressourcenverteilung im Kopf bleiben: Neben einem kargen, ärmlichen Dorf lagen florierende, grüne Farmen mit Kühen und Gemüseplantagen. Es ist mir wichtig, dass mein Engagement nicht auf dieser persönlichen Ebene bleibt, in der ich selbst viel gewinne. Natürlich machen mir die Begegnungen viel Spaß und sind eine große Bereicherung in meinem Leben. Mir ist es aber wichtig, mich darüber hinaus als Vermittler einzusetzen, Informationsarbeit zu leisten und mich für das weltweite Miteinander in Gremienarbeit oder bei Ausschüssen wie im Zentrum für Mission und Ökumene zu engagieren. Ich möchte nicht nur einen persönlichen Gewinn haben, sondern mich auch konstruktiv in größeren Strukturen für Gerechtigkeit einsetzten. Partnerschaftsarbeit ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen, ich empfinde den persönlichen Austausch und das Treffen mit den Partnern als einen großen Gewinn für mein Leben. Mark Seeland Hallo, mein Name ist Mark Seeland. Mich hat die Begegnung mit Menschen aus anderen Teilen der Welt schon früh fasziniert. Angefangen hat alles in meiner Grundschulzeit, bei einem Besuch von Partnern aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche Tansanias (ELCT) in meiner Heimatgemeinde. Mit 15 wurde es dann richtig aufregend: Im Rahmen der Aktion Fahrräder für Jugendliche aus der ELCT durfte ich die Partner vor Ort selbst besuchen. Freundschaften entstanden und ich hatte zum ersten Mal die Chance, ein Stück Afrikas jenseits der Touristenpfade zu entdecken. Endgültig vom Afrika-Virus infiziert engagierte ich mich von da an im Partnerschaftskreis meiner Kirchengemeinde und machte auch mein Freiwilliges Soziales Jahr in Tansania. Neben vielen prägenden Erfahrungen begann ich dort, mich noch kritischer mit Partnerschaftsarbeit auseinander zu setzen: Mir wurde klar, wie wichtig es ist, dass sie nicht zu bloßem Sponsoring und so zur Einbahnstraße verkommt, sondern immer auch inhaltlichen, kulturellen und theologischen Austausch oder Besuche beider Seiten ermöglicht, um wirklich Begegnung auf Augenhöhe zu sein. In der Zwischenzeit haben sich auch die Schwerpunkte meines Engagements verändert: Durch meinen Umzug bin ich nicht mehr über meine Gemeinde in der Partnerschaftsarbeit engagiert, sondern vor allem über mein Studium und über das Zentrum für Mission und Ökumene. Auch die Beweggründe haben sich geändert: Zur anfänglichen Faszination und dem Fernweh sind tiefe Freundschaften und prägende Erfahrungen hinzu gekommen. Mein Engagement bedeutet für mich, Verantwortung für andere Menschen zu übernehmen sowie Glauben und Nächstenliebe gemeinsam mit anderen Menschen zu leben. Denn für Begegnung braucht es immer zwei Seiten Mark Seeland (24) war 2008 im Rahmen des Freiwilligenprogramms am Manow Lutheran Junior Seminary in der Konde Diözese tätig und studiert heute in Coburg mit dem Schwerpunkt Internationale soziale Arbeit und Entwicklung. Fotos: R. Grützmann (1), C. Wenn (1), V. Schauer (1) 26 weltbewegt

27 Schwerpunkt Hören und sich irritieren lassen Zum Abschied von Volker Schauer aus dem Afrikareferat Ulrike Plautz Was waren im Rückblick deine wichtigsten Erfahrungen? Die herzlichen Begegnungen mit den Partnern in Afrika und die Irritationen. Die Erfahrung, dass die eigenen Selbstverständlichkeiten und die eigene Lebensweise durch die Begegnungen immer wieder in Frage gestellt wurden. Dadurch wurde mir deutlich, dass es auch darum gehen muss, die eingefahrenen Wege und die einfachen Deutungsmuster zu verlassen. Durch die vielen Begegnungen mit Menschen aus einem vollkommen anderen Lebensumfeld wurde mir immer wieder Augen geführt, wie sehr nicht nur das Gegenüber, sondern auch wir durch unseren Kontext geprägt sind. Gibt es ein Beispiel? Ja, so hat die Familie einen völlig anderen Stellenwert in der afrikanischen Kultur. Dazu ein kleines Beispiel. Vor ihrer ersten Reise nach Deutschland sprach mich einmal Sabine Lumwe, eine Pastorin der evangelischen Kirche in Tansania, auf unsere Umgangsformen an. Sie habe gehört, dass es bei uns unhöflich sei, sich nach der Familie des Gegenübers zu erkundigen. Ich war zunächst sehr erstaunt. Als ich darüber nachdachte, wurde mir klar, dass man das bei einer ersten Begegnung, die vielleicht im offiziellen Rahmen stattfindet, bei uns tatsächlich nicht tut. Man fragt eher nach dem Beruf. Bei afrikanischen Partnern ist diese Frage auch bei offiziellen Anlässen durchaus üblich. Mir ist daran einmal mehr deutlich geworden,, dass man bei uns viel deutlicher zwischen Beruf und Privatleben trennt. Solche Erfahrungen gab es sehr häufig. Und sie haben mich wirklich sehr bereichert. Was verstehst du unter Partnerschaft? Dazu habe ich das deutliche Bild von einem Weg vor Augen. Partnerschaft bedeutet gemeinsames Lernen über einen langen Zeitraum hinweg. Es bedeutet Teilhabe an dem, worunter die Partner leiden und Teilhabe an dem, wofür sie kämpfen. Es bedeutet aber auch gemeinsam zu lachen, zu feiern, zu singen und zu beten. Man erlaubt sich, sich gegenseitig nahezukommen und merkt dabei natürlich auch, was fremd ist. Wie zum Beispiel die aktuellen sehr heftigen Auseinandersetzungen zum Thema Homosexualität. Während wir von unserer Kirche Homosexualität als gleichberechtigte Lebensform anerkennen, wird sie von unseren Partnern völlig abgelehnt. Das sind Herausforderungen für die Beziehung, mit denen wir umgehen müssen und es von unserer Seite aus auch wollen! Wir müssen dabei lernen, auch die Fremdheit auszuhalten. Aber noch etwas ist mir in dem Zusammenhang wichtig: Unsere Partnerschaft zu den Kirchen in Afrika kann nur bestehen und nur so lebendig bleiben, weil es in unserer Kirche die vielen Gruppen gibt, die sich engagieren und mit dafür sorgen, dass dieser Kontinent in unserer Kirche nicht aus dem Blick gerät. Wie wichtig das ist, habe ich einmal sehr eindrücklich in einem Kriegsgebiet von einer Frau erfahren. Sie lebte in einer sehr hoffnungslosen Situation und sagte zum Abschied: Dass es woanders noch Menschen gibt, die an uns denken und uns nicht verloren geben, du glaubst nicht, wie viel uns das bedeutet. An diese Worte denke ich sehr oft. Was sind deine Wünsche für die Zukunft? Ich wünsche mir, dass Afrika für die Kirche präsent bleibt. Dass wir die afrikanischen Partnerinnen und Partner nicht mit unseren Programmen und Projekten überrollen. Ich wünsche mir, dass es gelingt, von unserer vielfach geliebten Macherkultur Abstand zu nehmen und dass wir lernen zu hören. Es wäre schön, wenn dafür auch in Zukunft immer genug Raum bliebe. Volker Schauer (65), der das Afrikareferat im Zentrum für Mission und Ökumene seit acht Jahren geleitet hat, wird am 1. September in den Ruhestand gehen. Die Ökumene hatte den vielseitig engagierten und interessierten Theologen und studierten Psychologen schon immer interessiert. Bereits vor 22 Jahren hatte sich der Lübecker Pastor im ersten Ausschuss für Partnerschaftsbeziehungen und Projekte für die Arbeit des Zentrums eingesetzt. Seit 2005 hat er als Afrikareferent die Partnerschaftsbeziehungen zu den evangelischen Kirchen in Tansania, Kenia, Kongo und Südafrika, den vier Hauptpartnern der Nordkirche, gestaltet sowie die Arbeit der Partnerschaftsgruppen vor Ort begleitet. Die Kommunikation zwischen den Kulturen und Religionen ist ihm dabei bis heute ein wichtiges Anliegen geblieben. weltbewegt 27

28 Es ist wichtig, die Helferrolle abzulegen Vier Jahre hatte die Pastorin Gabriele Mayer in der tansanischen Konde Diözese gelebt Ulrike Plautz Als Gabriele Mayer 2005 zum ersten Mal Tansania besuchte, hatte sie gleich das Gefühl nach Hause zu kommen. Nicht umsonst heißt Tan-sania übersetzt Die Wiege der Menschheit, ergänzt die agile Pastorin. Damals hatte die 56-Jährige Land und Leute auf einer Partnerschaftsreise zu ersten Mal kennengelernt. Bei solch einer Reise kann man natürlich immer nur einen minimalen Einblick bekommen, in ein Land, das immerhin dreimal so groß ist wie Deutschland, so Gabriele Mayer, die seit März wieder in Deutschland lebt. Nach der ersten Reise war ihr klar, sie wollte noch einmal wiederkommen, diesmal für eine längere Zeit. Deshalb fing sie schon mal intensiv an, Kiswahili zu lernen. Die nächste Gelegenheit bot sich Der damalige Kirchenkreis Hamburg-Blankenese, der seit langem Partnerschaftsbeziehungen zu zwölf Gemeinden in der Süd-Zentral-Diözese in Tansania pflegte, suchte für ein Jahr eine Volontärin, die eine Bestandaufnahme vor Ort durchführen sollte. Es ging damals darum, zu den Partnergemeinden persönlichen Kontakt aufzunehmen, vor Ort zu sein und sich mit den Menschen auszutauschen, herauszufinden, wo es Probleme gibt oder was bereits geglückt ist. Gabriele Mayer wohnte in Lupila (Makete), im Hochland von Tansania etwa 2000 Meter über dem Meeresspiegel. Leben und Arbeit gefielen ihr in diesem Jahr so gut, dass sie sich noch vor Ort nach einer neuen Arbeit umsah. So bekam sie die Stelle als Koordinatorin für christliche Aus- und Fortbildung kirchlicher Haupt- und Ehrenamtlicher in der Konde Diözese, ausgeschrieben vom Zentrum für Mission und Ökumene. Ich konnte sicherlich etwas vermitteln, von dem, was mir wichtig ist, aber ich habe auch mindestens ebenso viel gelernt, so Mayer. Im Rahmen ihrer Tätigkeit hatte sie mit vorhandenen, aber oft unbekannten religionspädagogischen Arbeitsmaterialien für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gearbeitet. Es hat sie immer wieder neu beeindruckt, welch große Bedeutung Bücher haben eben, weil es sie kaum gibt. Zumindest dort, wo ich unterrichtet habe, ist es selten, dass jeder ein eigenes Buch hat. Ein Buch vermittelt einem Menschen Unabhängigkeit und Selbstbewusstsein, viel mehr als es Geld eigentlich tun kann. Das hat sie oft erfahren. In den vier Jahren habe sie auch erfahren, dass eine Verständigung über Kulturgrenzen hinweg nicht immer einfach ist. Dinge, die ihr bis dahin selbstverständlich erschienen, waren es plötzlich nicht mehr. Aber es geht ja auch darum, das Fremdsein zuzulassen. Im Nachhinein würde ich behaupten jeder war für den anderen das Salz in der Suppe, so Gabriele Mayer. Hat sich bei ihr etwas durch die intensive Erfahrungen in diesem Land verändert? Ja, es sei ihr noch einmal deutlicher geworden, wie wichtig es sei, die Helferrolle abzulegen. Viele hätten zuerst immer noch das Klischee von einem Kontinent im Kopf, der von Kriegen, Katastrophen und Krankheiten heimgesucht ist. Sie dächten, sie müssten helfen. Doch damit halten sie ein Gefälle aufrecht, das eine gleichberechtigte Begegnung verhindert. Zudem sei es wichtig, die kulturelle Verschiedenheit nicht mit einem falsch verstandenen Harmoniebedürfnis überdecken zu wollen. Noch eine andere Erfahrung war ihr wichtig: Das Zusammenleben mit tansanischen Christen hätte bewirkt, dass sie sich stärker traue, öffentlich zu ihrem Christ-Sein zu stehen. Mir ist es nicht mehr peinlich, über meinen Glauben zu reden oder christliche Rituale einzubringen, erklärt Gabriele Mayer. Und was bedeutet ihr die internationale Partnerschaft? Dazu fallen ihr Worte ein, die sie einmal gehört hat: Wir haben keine andere Wahl, als in Partnerschaft zu leben, denn wir sind ohnehin schon miteinander verbunden. Wir haben nur die Aufgabe, das Miteinander gut zu gestalten. Fotos: C. Wenn (1), S. Bartels (1) 28 weltbewegt

29 Schwerpunkt Forum Heilung des ganzen Menschen im Blick Pastor Neben Walter medizinischer Bartels bietet Versorgung Seelsorgekurse ist auch die am seelsorgerliche Krankenhaus in Betreuung Moshi an notwendig Walter Bartels Was brauchen Menschen, wenn sie krank sind? Gute Ärztinnen und Arzte und gute Krankenschwestern? Natürlich. Geeignete Medizin? Klar. Fachkundig durchgeführte Operationen? Auf jeden Fall... Die Liste ließe sich leicht verlängern. Wer wie ich in Moshi in Tansania in einem Krankenhaus arbeitet, begegnet jeden Tag zahlreichen Menschen, die dort in irgendeiner Weise für Patienten tätig sind. Im Hintergrund arbeiten viele, die man meist kaum sieht: diejenigen, die das Essen zubereiten, die in der Wäscherei arbeiten, die in der Werkstatt Krankenbetten, Geräte, Lampen reparieren, die den Müll (leider) verbrennen Ein großer Betrieb, in dem vieles aufeinander abgestimmt sein muss, wenn er funktionieren soll. Zurzeit sieht man besonders viele neue Weißkittel im Krankenhausalltag. Allerdings solche, die nicht zum ärztlichen Personal gehören. Es sind 28 Pastoren und Pastorinnen, Evangelistinnen und Evangelisten sowie Gemeindehelferinnen, darunter auch eine Lehrerin, die für vier Monate im Kilimanjaro Christian Medical Centre (KCMC) zu Gast sind. Sie absolvieren einen Kurs, der sich Clinical Pastoral Education (CPE) nennt: ein Fortbildungsangebot zur Seelsorge und Beratung an Kranken und ihren Angehörigen. Die Kursteilnehmenden kommen aus allen Landesteilen und sind von ihren Diözesen ausgewählt worden. Für sie ist es ein Privileg, aber auch eine lange anstrengende Zeit, eine solche Fortbildung machen zu dürfen. Selber bezahlen könnten es die Teilnehmenden nicht, und auch die Diözesen haben meistens nicht das geforderte Geld für Ausbildung, Unterkunft und Verpflegung. Da war und ist immer wieder ausländische Unterstützung nötig, besonders von Seiten des Lutherischen Weltbundes. Die einundzwanzig Frauen und sieben Männer sind dankbar, dass sie dabei sein dürfen. Namshu-kuru Mungu ( Ich danke Gott, was sehr anders klingt als ein beiläufiges Gott-sei-Dank ) hört man häufig von ihnen. CPE-Kurse gibt es seit Gründung des KCMC Anfang der 70er Jahre. Zwei viermonatige Kurse finden pro Jahr statt. Der jetzige Kurs ist der 89. seit Beginn. Mir wird noch einmal klar, welch eine ungewöhnliche Kontinuität das für eine Ausbildung in diesem Land bedeutet. Schon das sollte man als großen Erfolg werten. Aber worum geht es? Seelsorge wird im KCMC als Teil des therapeutischen Dienstes an Patienten und Patientinnen verstanden. Dass männliche und weibliche Seelsorger mit weißem Kittel über einem sogenannten Collarhemd Nicht nur Medikamente und Operationen, auch seelsorgerliche Gespräche gehören in Moshi zur Krankenbetreuung. weltbewegt 29

30 Walter Bartels mit Teilnehmerinnen der Seelsorgekurse Pastor Walter Bartels arbeitet in der Krankenhausseelsorge am Kilimanjaro Christian Medical Centre in Moshi war er als Mitarbeiter des Zentrums für Mission und Ökumene zusammen mit seiner Frau Sabine in den Nordosten Tansanias ausgereist. auf die Stationen gehen, soll deutlich machen, dass sie einen Beitrag zur ganzheitlichen Seelsorge am Kranken leisten. Nicht nur Operation und Medikamente, auch Gespräch, Gebet, Abendmahl, Taufe, Aussegnung zählen zur Begleitung von Kranken. Das ist eigentlich nichts Neues für kirchliches Handeln in Tansania, wohl aber die systematische und methodisch-reflektierte Methode. Auch in diesem Land steigen die Ansprüche und seelsorgerischen Erwartungen an die kirchliche Arbeit; darauf müssen kirchliche Mitarbeitende vorbereitet sein und werden. Das Besondere an der Arbeit hier: Der religiös-spirituelle Aspekt wird mehr angefordert, als ich das von einem deutschen Krankenhaus kenne. Krankheit und Heilung, Leid und dankbare Erleichterung sind elementare Aspekte im religiösen Selbstverständnis vieler Menschen, die in ein Krankenhaus kommen. Oft erfahre ich, dass Kranke mit ihren Medikamenten zu meinem katholischen Kollegen kommen, damit er sie segnet, wohlgemerkt: die Medikamente. Woher eigentlich kommt mein Vertrauen in die Präparate, deren pharmazeutische Zusammensetzung ich zwar dem Beipackzettel entnehmen, aber so gut wie nie wirklich einschätzen kann?! Auf dem klinischen Arbeitsfeld des Krankenhauses lernen die Studenten ein Verständnis von Seelsorge und Beratung kennen, das sie auch in ihrer Arbeit in den Gemeinden fruchtbar machen sollen. Sie leben und arbeiten vier Monate zusammen als Lerngruppe. Sie sammeln Erfahrungen durch tägliche Besuche und Gespräche auf der Station, durch Gesprächsprotokolle, die dann in der Gruppe ausgewertet werden, unter einer Leitung, die die Gruppe zugleich supervisorisch begleitet. Zur Ausbildung gehören zudem ein dreiwöchiger Kurs zur AIDS-Beratung, der von staatlich anerkannten Beratenden durchgeführt wird, weiterhin ein Seminar zum Thema Palliativmedizin und Hospizarbeit und eine Einheit, die Menschen mit psychischen Beson-derheiten im Blick hat. Am Ende des Kurses wird das Gelernte in Form einer schriftlichen Auswertung präsentiert keine leichte Übung für Menschen, die aus einer vor allem mündlichen Tradition und Kultur stammen. Modernisierung stellt neue Ansprüche an die Seelsorge Für die Studierenden geht es um die Verbesserung und Erweiterung ihrer Fremd- und Eigenwahrnehmung. Ich selber arbeitete seit einiger Zeit an einem Unterrichtsbeitrag zu einem Themenkomplex, den wir in unserer psychologischen Sprache sehr selbstverständlich als Übertragung und Gegenübertragung bezeichnen ein Grundelement in der Beziehung zwischen Seelsorgern oder Beratenden und Patient/innen beziehungsweise Klienten. Ich versuche das Gemeinte mit möglichst anschaulichen Beispielen zu vermitteln. Dabei lerne ich unter anderem auch Geduld (leider noch zu wenig mit mir selbst). Oft wird vergessen, dass in Deutschland die klinische Seelsorgeausbildung erst in den 60er Jahren aufkam und besonders ihre psychologischen Aspekte auf großes Misstrauen innerhalb der Kirche stießen. Warum sollte in einer so traditionell geprägten kirchlichen Landschaft wie der Tansanias diese Aneignung und Übernahme neuerer Methoden und Informationen konfliktfrei und ohne Irritationen gehen?! Tansania erlebt in der Gegenwart rasante Veränderungen. Die Verbreitung von AIDS hat viele Familien auf dramatische Weise beschädigt und zerstört. Alte Strukturen wurden aufgelöst und die Lebensweise vieler Menschen zwangsläufig verändert. Zudem verliert die Rolle der Großfamilie an Bedeutung; die alten traditionellen, mündlich vermittelten Beratungs- und Initiationspraktiken zur Einführung in das Leben ; die agrarische Prägung des Lebens mitsamt dem entsprechenden mentalen Horizont, um nur Einiges zu nennen das alles schwindet rapide im Modernisierungsprozess des Landes. Die letzt genannte Entwicklung ist nicht nur negativ und kulturkritisch zu sehen. Neu entstehende Lebensformen mit ihren Möglichkeiten und Konflikten erfordern auch neue Sichtweisen auf Erlebtes und Erlittenes. Dass die klinische Seelsorgeausbildung dazu einen sinnvollen, problemnahen und zukunftsträchtigen Beitrag leisten kann, das ist meine Hoffnung. Fotos: C. Kunze (1), K. Lootze (1), S. Bartels (1) 30 weltbewegt

31 Schwerpunkt Forum Raum für Begegnungen schaffen Cordula Kunze wird für drei Jahre als Diakonin in der Kenianisch Evangelisch-Lutherischen Kirche (KELC) arbeiten Ulrike Plautz Wenn die junge Diakonin für drei Jahre nach Kenia aufbricht, dann besucht sie das Land nicht zum ersten Mal. Bereits vor sechs Jahren hatte die 28-Jährige das ostafrikanische Land bereist, damals noch als Touristin. Die Begegnungen mit Menschen aus einer so vollkommen anderen Kultur hatten sie damals beeindruckt. So sehr, dass sie nach ihrem ersten Studienabschluss beschlossen hatte, sich als Stipendiatin beim Zentrum für Mission und Ökumene zu bewerben. So kam sie 2009 für sieben Monate nach Südafrika in die Stadt Durban. Dort engagierte sie sich in vor allem in der Kinder und Jugendarbeit eines Vereins von Flüchtlingsfrauen. Dem Verein Union of Refugee Women ging es darum, Flüchtlingsfrauen Arbeit zu verschaffen, damit sie etwas zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen konnten. Es gab ein Nähprojekt, einen Catering-Service sowie eine traditionell-kulturelle Tanzgruppe und den Kindergarten Children Care Centre, in dem Flüchtlingsfrauen die Kinderbetreuung übernehmen konnten. Die Angebote ermöglichten es den Frauen zudem, sich in die Gesellschaft zu integrieren, erklärte Cordula Kunze. Sie war jedes Mal aufs Neue beeindruckt von der Power und dem Lebensmut, mit dem die Frauen ihr Schicksal meisterten. Eines der Projekte im Kindergarten, das die engagierte Christin damals durchführte, hatte das Motto Brücken bauen. Schulkinder aus der Deutschen Schule Durban trafen sich mit Flüchtlingskindern. Die 14-jährigen Schülerinnen und Schüler wurden danach aufgefordert, ihre Eindrücke und Erfahrungen in Briefform zu formulieren. Das, was sie geschrieben hatten, hatte mir gezeigt, wie wichtig solche grenzüberschreitenden Begegnungen sind. Nach dem Besuch im Kindergarten hätten Schüler die Flüchtlingskinder zu sich in ihre Schulen eingeladen, andere hätten sich vorgenommen, sich regelmäßig zu besuchen, weil sie erfüllt gewesen seien von der Freude der Kinder. Die Flüchtlingskinder und Jugendlichen haben sich zwar wegen der begrenzten Zeit nicht intensiver kennenlernen können, aber sie haben für einen kurzen Moment über ihren Horizont geblickt und andere Lebenswelten kennengelernt, so Cordula Kunze. Raum für Begegnungen schaffen über gesellschaftliche Grenzen hinweg, das ist ihr bis heute ein wichtiges Anliegen geblieben. Als Ökumenische Mitarbeiterin des Zentrums für Mission und Ökumene wird die junge Diakonin ab Mitte Mai für drei Jahre nach Nairobi gehen und von dort aus die Kenianisch Evangelisch- Lutherische Kirche (KELC) beim Aufbau einer diakonischer Abteilung unterstützen und deren Arbeit koordinieren. Es gibt in der kenianischen Kirche bereits viele soziale Projekte, weiß Cordula Kunze. So werde sie zunächst gemeinsam mit Bischof Kahuthu erkunden, welche Bedürfnisse vorhanden sind und was an welchen Orten gebraucht wird. Ein Schwerpunkt der Arbeit wird die Betreuung und Versorgung von AIDS-Waisen sein. Heute leben etwa 1,2 Millionen Kinder in Tansania, die beide Eltern durch die Krankheit verloren haben. Darüber hinaus wird sie sich im Bereich der Frauenförderung und im Bildungssektor engagieren. Cordula Kunze freut sich auf die Begegnungen, auf die neuen Herausforderungen und die Arbeit, in der man ja immer viel gibt aber mindestens ebenso viel zurück bekommt. Cordula Kunze und Bischof Zachariah Wachira Kahuthu während des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentages 2013 in Hamburg Cordula Kunze 2009 in Südafrika weltbewegt 31

32 Versöhnung und Überwindung von Grenzen waren immer wichtig Heike Spiegelberg wird neue Afrikareferentin Ulrike Plautz Pastorin Heike Spiegelberg (57) wird zum 1. September 2013 die Leitung des Afrikareferates im Zentrum für Mission und Ökumene übernehmen. Sie freut sich auf die neue Herausforderung. Heike Spiegelberg wird ab 1. September das Afrikareferat im Zentrum für Mission und Ökumene leiten. Die Pastorin hatte lange Zeit in Südafrika gelebt und gearbeitet. Es waren Jahre, die sie tief geprägt haben hatte sie Südafrika zum ersten Mal besucht, zu einer Zeit, in der sich das Land gerade in einem dramatischen Umbruch befand. Das Apartheidregime war offiziell abgeschafft und eine neue demokratische Gesellschaft sollte aufgebaut werden. Heike Spiegelberg arbeitete in Johannisburg als Theologische Mitarbeiterin im Ecumenical Advice Bureau zusammen mit den südafrikanischen Theologen Dr. Wolfram Kistner und Christiaan Frederick Beyers Naudé. Alle waren voller Hoffnungen, hatten gute Pläne. Es herrschte eine große Aufbruchstimmung, erinnert sich die 57-Jährige. Nach dieser Erfahrung stand für sie der Entschluss fest, für einen längeren Zeitraum in diesem Land arbeiten und Menschen begleiten zu wollen. Bereits 1995 kam sie als Fachkraft im Auftrag von Dienste in Übersee zurück, um zunächst als Theologische Referentin in der Methodistischen Kirche Südafrikas (MCSA) im Department Christian Citizenship zu arbeiten. Danach war sie als Friedensfachkraft für Ge- rechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in der Zentraldiözese der methodistischen Kirche tätig. Schwerpunkt war die seelsorgerliche und theologische Begleitung von jungen südafrikanischen Theologen in Krisenregionen Südafrikas. Sie war beeindruckt vom Versöhnungsprozess und der Arbeit der Wahrheits- und Versöhnungskommission, in dem sich Täter und Opfer begegnen. In Workshops Healing of Memories für traumatisierte Opfer wurde sie intensiv mit den dramatischen Auswirkungen der Gewalt gegen Schwarze konfrontiert. Versöhnung und Überwindung von Grenzen war schon immer ein Lebensthema für mich, erklärte Spiegelberg. Als sie 2001 nach Deutschland zurückkehrte arbeitete sie drei Jahre im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als Referentin für die Ökumenische Dekade zur Überwindung von Gewalt und zur Förderung Ziviler Friedensdienste, bevor sie 2005 Seemannspastorin in Hamburg wurde. Diese Arbeit unterscheidet sich gar nicht so stark von meiner bisherigen, wie viele zunächst glauben, erklärte die Pastorin. Auch bei der Seemannsmission gehe es schließlich darum, kulturelle Grenzen zu überwinden und eine gemeinsame, Kultur verbindende Sprache zu finden. In dieser Zeit habe sie noch einmal auf andere Weise die Schattenseiten der Globalisierung kennen gelernt. Seeleute müssten oftmals zu Dumpinglöhnen hart und lange Zeit hintereinander an Bord arbeiten. Viele fühlen sich ausgeliefert. Die Arbeit der Seemannsmission zielt auf die Stärkung der Würde und des Selbstbewusstseins der Seeleute und beinhaltet auch Lobbyarbeit für ihre Rechte, etwa durch Mitarbeit in den Untereinheiten der UN International Labour Organisation und der International Maritime Organisation. Seeleute, die in die Heime oder Clubs kommen, schätzen den internationalen Austausch und nicht zuletzt den Respekt im Umgang miteinander. Sie finden in den Seemannsstationen eine Oase und ein Stück Heimat und das überall auf der Welt. Auch die Sehnsucht nach Halt, nach Spiritualität sei groß. So werde der Raum der Stille oft genutzt. Eigentlich ist die Seemannsmission das größte ökumenische Netzwerk, das es gibt, meint Heike Spiegelberg. Ökumene und Afrika sind die wichtigen Säulen in ihrem Leben, wobei die engagierte Pastorin nicht müde wird zu betonen, dass ihre Erfahrungen in Südafrika ihr nur einen kleinen Teil der afrikanischen Wirklichkeit gezeigt haben und dass die Lebensverhältnisse in Tansania, Kongo oder Kenia noch ganz andere sind: Aber genau auf diese Länder bin ich nun neugierig. Fotos: H. Spiegelberg (1), C. Wenn (1), E. Fuchs (1), V. Schauer (1) 32 weltbewegt

33 Schwerpunkt Nachrichten 50 Jahre ELCT Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania (ELCT) wird in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiern. Dr. Klaus Schäfer, Direktor des Zentrums für Mission und Ökumene, Volker Schauer, Afrikareferent, sowie Bischof Gerhard Ulrich werden an der offiziellen Jubiläumsfeier in der Tumaini Universität in Makumira am 23. Juni 2013 teilnehmen. Die Feierlichkeiten werden eingeleitet durch einen Workshop. Hier treffen sich Mitglieder der ELCT mit ihren Partnern aus Europa und Amerika, um sich über die Erfahrungen der vergangenen fünfzig Jahre auszutauschen und Perspektiven für die Zukunft zu entwerfen. Kirchentags-Spende Während des 34. Deutschen Evangelischen Kirchentages haben die Teilnehmenden insgesamt ,79 Euro für ausgewählte Projekte gespendet. Auch das Zentrum für Mission und Ökumene kann dadurch Partner unterstützen. Folgende Organisationen haben Kollekten des Kirchentages erhalten: Die Jeypore Evangelical Lutheran Church in Orissa/Indien wurde durch eine Kollekte durch Einnahmen der Eröffnungsgottesdienste auf dem Kirchentag in Höhe von ,60 Euro unterstützt. Die dem Zentrum für Mission und Ökumene verbundene Initiative Parents-Circle Families Forum (PCFF), mit Sitz in Ramat Ef al/israel, wurde mit einer Kollekte von 4.165,10 Euro unterstützt. In der Initiative haben sich mehr als 600 israelische und palästinensische Familien zusammengeschlossen, die durch den Konflikt zwischen ihren Völkern Kinder oder Angehörige verloren haben. Gemeinsam setzen sie sich für Versöhnung, Dialog und Frieden ein. (s. Artikel weltbewegt, Dez./Jan. 2009/2010). Weltwirtschaftsforum Auf dem 23. Weltwirtschaftsforum Afrika in Kapstadt Anfang Mai 2013 hat der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan die Ausbeutung der afrikanischen Rohstoffe kritisiert. Es sei gewissenlos, das manche Unternehmen, oft unterstützt von korrupten Beamten, sich auf unmoralische Weise bereicherten, ohne dass die Erlöse auch dem dringend benötigten Ausbau des Gesundheits- und Bildungswesens in Afrika zu Gute kämen, sagte Annan am 10. Mai Die Rohstoffeinnahmen in Afrika hätten bisher kaum dazu beigetragen, die Kluft zwischen Reich und Arm auf dem Kontinent zu verringern, heißt es in einem Bericht der Deutschen Presseagentur aus Kapstadt. Afrikas Staaten brauchten Strategien gegenüber ausländischen Investoen, um ihnen Bedingungen im Interesse der Bevölkerung stellen zu können, sagte der ghanaische Ex-Diplomat. Verabschiedung Volker Schauer Am Sonntag, den 1. September 2013, wird der Afrikareferent Pastor Volker Schauer (65) in den Ruhestand gehen. (s. auch Interview auf S. 27). Die feierliche Verabschiedung wird in einem Gottesdienst um Uhr in der Christuskirche in Neumünster- Einfeld stattfinden. Zu den Feierlichkeiten wird unter anderem auch Dr. Alex Malasusa, Ratsvorsitzender der Evangelisch- Lutherischen Kirche Tansanias, erwartet. Weitere Informationen: Kristin Lootze, Tel freedom roads Vom 13. August bis zum 22. September 2013 ist im Hamburger Kunsthaus am Klosterwall die Wanderausstellung freedom roads koloniale Straßennamen und postkoloniale Erinnerungskultur zu sehen (s. auch S. 18/19). Es geht um die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Kolonialgeschichte und dessen Auswirkungen. Europas Städte sind geprägt von Spuren der Kolonial-vergangenheit. So erinnern Straßennamen bis heute an einst eroberte Gebiete und ehren koloniale Akteure, so die Veranstalter. In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Organisationen und Einzelpersonen für die kritische Kommentierung und Umbenennung von Straßen mit Kolonialbezug ausgesprochen. Die Ausstellung nimmt die Perspektive der Kolonisierten auf und fragt unter anderem nach den Chancen transkultureller Erinnerung. Zu den Unterstützern gehören unter anderem das Volker Schauer mit Bischof Job Titos Mbwilo in Tansania. weltbewegt 33 33

34 Veranstaltungen Zentrum für Mission und Ökumene und der Arbeitsbereich Erinnerungskultur der Evangelischen Akademie, die zusammen auch ein Begleitprogramm mit verschiedenen Veranstaltungen erarbeiten. Aktuelle Informationen unter: bietet allen ökumenisch Interessierten und Engagierten die Möglichkeit zu Begegnung und Austausch. Ein Impulsreferat von Schwester Katharina Schridde von der Communität Casteller Ring wird in das Thema einführen. Außerdem werden die Gäste von Mission to the North von ihrer Reise durch die Nordkirche berichten. Ort: Christian Jensen Kolleg Breklum, Anmeldung: Tel Weitere Informationen auch unter: Kinderfreizeit Kinder Küste Klima lautet das Motto der Familienfreizeit vom 1. bis zum 7. Juli in Nähe der Nordseeküste in Breklum. Erholung und das Erleben von Gemeinschaft stehen im Mittelpunkt dieser Freizeit. Anregende Impulse bieten die der Ökumenische Mitarbeiter aus Papua-Neuguinea, Maiyupe Par, die Musikpädagogin Ingrid Sievers und der Geschichtenerzähler Bernd Sievers. Ort: Christian Jensen Kolleg, Leitung: Pastor Andreas Schulz-Schönfeld, Kooperationspartner: Diakonisches Werk Dithmarschen, Kosten: 200 (Erwachsene), 80 (Kinder), Ermäßigungen sind individuell möglich. Informationen und Anmeldung: Tel Aussendung von Freiwilligen Mit einem feierlichen Aussendungsgottesdienst im Ratzeburger Dom werden 29 Jugendliche am Samstag, den 6. Juli 2013, um Uhr in acht verschiedene Länder nach Argentinien, Tansania, Kenia, Südafrika, Indien, China, Papua-Neuguinea/Kiribati entsandt. Sie werden dort in entwicklungspolitischen und sozialdiakonischen Projekten sowie in Gemeinden tätig sein. Als Entsendungsorganisation für Norddeutschland vermittelt das Zentrum für Mission und Ökumene junge Menschen vor allem in Bildungs- und Dorfentwicklungsoder Landwirtschaftsprogramme. Jahresfest der Ökumene Unter dem Motto Mitten unter Euch Orte guten Lebens wird vom 15. bis 16. Juni 2013 in Breklum das ökumenische Jahresfest stattfinden. Das Fest Breklumer Gezeiten Vom 21. bis 23. Juni 2013 findet im Rahmen der Breklumer Gezeiten ein Kurzurlaub für die Seele statt. Es geht um ein Innehalten auf der Höhe des Jahres und darum, in Sommerbriefen an den lieben Gott das aufzuschreiben, was einem am Herzen liegt. Dazu gibt Susanne Niemeyer, langjährige Autorin beim Anderen Advent Anregungen. Ort: Christian Jensen Kolleg, Leitung: Pastorin Jutta Jessen-Thiesen, Kosten: 140 Euro. Anmeldung: nordkirche-weltweit.de, Tel Breklumer Sommer Nordfriesland entdecken und den Sommer gemeinsam erleben, mit Ausflügen oder Fahrradtouren, mit Andachten und thematischen Impulsen zum Thema Wasser darum geht es auf der Tagung vom 8. bis zum 15. August 2013 in Breklum. Leitung: Pastorin Jutta Jessen-Thiesen. Anmeldung bis zum 1. Juli: Tel Fotos: E. Fuchs (1), S. Niemeyer (1), G. Grützmann (1) 34 weltbewegt 34 weltbewegt

35 enservice Schwerpunkt Missionskonvent Interreligiöser Dialog Partnerschaftshandbuch Die Herbsttagung des Missionskonvents findet am 2. November 2013 in Ludwigslust von 11 bis 16 Uhr im St. Bethlehemstift statt. Weitere Informationen unter: und in der nächsten Ausgabe von weltbewegt. Anmeldung und Information: Ulrike Matthiesen, nordkirche-weltweit.de, Tel und zu guter Letzt Glück ist keine Sache von Morgen, es ist nicht hypothetisch, es beginnt hier und jetzt. Nieder mit Gewalt, Egoismus und Hoffnungslosigkeit, hört auf mit dem Pessimismus. Lasst uns uns selbst aufrichten, die Schöpfung hat uns mit außergewöhnlichen Dingen beschenkt. Nichts ist vorbei, nichts entschieden. Lasst uns endlich die Wunder dieses Kontinents nutzen. Intelligent, auf unsere eigene Weise, in unserem eigenen Rhythmus, wie verantwortungsvolle Menschen, stolz auf ihr Erbe. Lasst uns das Land unserer Kinder aufbauen und aufhören mit dem Selbstmitleid. Afrika ist auch eine Freude für alle Lebewesen, Optimismus, Schönheit, Eleganz, Anmut, Dichtung, Sanftheit, Sonne und Natur. Lasst uns glückliche Söhne und Töchter dieses Kontinents sein und darum kämpfen, unser Glück selbst zu erschaffen. Salif Keita, Musiker aus Mali, 2001, frei übersetzt von C. Wenn Gute Nachbarschaft leben lautet der Titel der aktuellen Handreichung zum interreligiösen Dialog. Sie bietet Informationen und Beispiele zur Förderung des christlich-islamischen Dialogs in der Nordkirche. Die Arbeitshilfe erhebe nicht den Anspruch alle Fragen und Aspekte zu behandeln, aber sie möchte in einer gesellschaftlich angespannten und christlicherseits zum Teil von Verunsicherung geprägten Situation Mut zur Begegnung mit Menschen islamischen Glaubens machen, erklärte Dr. Detlef Görrig in seiner Einführung. Die Handreichung war unter der Federführung des Referenten des christlich-islamischen Dialogs im ZMÖ entstanden. Görrig ist seit März 2013 als Oberkirchenrat der EKD für den Interreligiösen Dialog zuständig. Die Handreichung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland wurde herausgegeben vom Zentrum für Mission und Ökumene und ist dort zu beziehen. Informationen: Sabine Heidenreich, nordkirche-weltweit.de, Tel Das Zentrum für Mission und Ökumene hat ein Handbuch für die ökumenische Partnerschaftsarbeit in der Nordkirche herausgegeben mit dem Titel: Zukunftsfähige Partnerschaften gestalten. Das Handbuch richtet sich an ökumenische Partnerschaftsgruppen in der Nordkirche und solche die es werden wollen, so die Herausgebenden. Das Handbuch greife Fragen und Anliegen der Gruppen auf und stelle sie in einen größeren Kontext, heißt es weiter. Das Buch, das unter der Mitwirkung vieler entstanden ist, will zur weiteren Qualifizierung von Begegnung, internationalem Austausch und zum gemeinsamen Lernen beitragen. Das Partnerschaftshandbuch ist beim Zentrum für Mission und Ökumene zu beziehen. Informationen: Ines Behrends, Tel Bibel in gerechter Sprache als Taschenbuch Die Bibel in gerechter Sprache ist nun auch als Taschenbuch erhältlich. Fünf Jahre nach ihrem Erscheinen hat die Bibel in gerechter Sprache einen anerkannten Platz im Kanon deutschsprachiger Bibelübersetzungen gefunden. Die vierte Auflage erscheint als Alternative zur großen Ausgabe in einer kleineren, kompakteren Gestalt, mit zahlreichen Überarbeitungen und Ergänzungen. Das Zentrum für Mission und Ökumene hat die Herausgabe der Bibel von Beginn an auch finanziell mitunterstützt. weltbewegt 35 35

36 sandt. Jedes weitere Magazin kostet 0,15 plus Vers (zu erfragen beim Behelfsdienst, tel. aus Österreich: Andere Konditionen gelten für Österreich (zu erfragen ) und die schweiz (tecum, tel. aus behelfsdienst, tel. aus Österreich: der schweiz: ). die schweiz (tecum, tel. aus der schweiz: Wir freuen uns über jede spende: evangelische darle Wir freuen uns über jede spende: evangelische darle genossenschaft Kiel (edg), Konto , BlZ genossenschaft Kiel (edg), Konto , blz nächsteausgabe Ausgabe DieDienächste erscheint am 1. Oktober 2012 erscheint Thema Ökumene amzum 1. September 2013 zum Thema Freiwillige 2 Unser Unser aktuelles aktuellesprojekt Projekt in in China Tansania Hilfe für Den ganzen Menschen Waisenkinder im Blick Wenn Eltern gestorben sind oder ihre Familien verlassen Das Kilimanjaro Christian Medical Center in Moshi haben, bleiben in ländlichen Regionen Chinas meist nur im Norden Tansanias ist eines der größten Krankendie Großeltern, die sich um die Seite_2.indd 1 Kinder kümmern können. häuser des Landes. Es liegt direkt am Fuße des Oft durch ein arbeitsreiches, hartes Leben selbst körpermount Kilimanjaro und versorgt gesamte Re-sich lich geschwächt, erwirtschaften sie die kaum genug, um giondie Nordtansanias mit rund elf durchzubringen. Millionen Einwohund ihnen anvertrauten Kinder Ob nern. Schulgeld, Arztbesuch oder Winterschuhe, auf dem Lande stellen dieseistdinge diewalter Pflegefamilien Seit drei Jahren Pastor Bartels der hierwaisenin der kinder oft vor unüberwindbare finanzielle Hürden. Seit klinischen Seelsorgeausbildung und auch praktisch 2002 die Amity Foundation ländliche Waisen in derunterstützt Krankenhausseelsorge tätig. Er wird auf viele und ihre Pflegefamilien meist die Großeltern ganz Probleme und Themen angesprochen, seelsorgergezielt. Im ganzen Land gibt es chinesischen Regierungslich und auch praktisch, wenn das Geld für Essen statistiken zufolge Waisen, von denen ein Drittel oder Medizin einzelnerbenötigt. Patienten fehlt. betroffen ist dringend Unterstützung Besonders Pastor Bartels, derdenn vomhier Zentrum Mission die Provinz Henan, gibt es für durch einen und BlutÖkumene in die entsandt spendeskandal in tansanische den neunzigerpartnerkirche Jahren viele Aids-Waiwurde, gelingt es bei seinen täglichen Besuchen sen. den Kindern Wärme zu geben undlegt ihnen zu Neben der finanziellen Unterstützung diemut Amity Foundation besonderen auf die seelische Betreuung machen. Und auch diewert erwachsenen Patientinnen der Kinder. Durch gegenseitigen Austausch, Weiterbilund Patienten haben die seelsorgerliche Ansprache dung Gemeindearbeit sollen sozialen Fähigkeiten nötig.und Er weiß, dass es gut tut, die wenn jemand da ist, der Kinder gefördert und ihre seelische Widerstandskraft der ihre Unruhe, ihren Schmerz und ihre Angst teilt. gestärkt werden. Ziel ist es auch, den Kindern wieder Denn vielen fällt es oftmals schwer, über eigene eine positive Lebenseinstellung zu vermitteln, sagt Wang Gefühle oder tabuisierte Themen wie AIDS zu Wei, bei der Amity Foundation für das Projekt zuständig. Helfen Sie mit Ihrer Spende! Helfen uns mit Ihrer Spende bei dieser eines seelsor25 EuroSie reichen für die Unterrichtsmaterialien gerlichen in der Partnerkirche in Tansania. Kindes für Arbeit ein Schuljahr, 30 Euro gewährleisten die Gesundheitsversorgung und 90 Euro decken die Jede Spende unterstützt die wichtige Arbeit von Lebenshaltungskosten eines Kindes für ein Jahr. Pastor Bartels in der Krankenhaus-Seelsorge. Spendenkonto fürfür Mission und und Ökumene: Spendenkontodes deszentrums Zentrums Mission Konto BLZ: EDG Kiel Ökumene: Waisen in China/Amity (ProjektEDG 5520)Kiel Konto BLZ: Seelsorge Moshi (Projekt 2214) Nähere Informationen auch auf den Seiten 12 bis 13. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten im Heft weltbewegt weltbewegt Foto: VEM/R. MarschaFoto: eye4u.de (1), Titel: U. Plautz (1) shutterstock (1) sprechen.

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