Die Investition in Humankapital Hochschulen als Magnet für kluge Köpfe? Prof. Dr. Joachim Weimann Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
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- Carin Meinhardt
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1 Die Investition in Humankapital Hochschulen als Magnet für kluge Köpfe? Prof. Dr. Joachim Weimann Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
2 1. Humankapital ist wichtig Warum eigentlich? Wie wächst man als Wirtschaft? Hinweise liefert die sog. Endogene Wachstumstheorie Notwendige Bedingungen: Unternehmen, die differenzierte, handelbare Produkte herstellen, d.h. innovative Unternehmen. Wachstum findet vor allem in Agglomerationsräumen statt, d.h. wir brauchen Wachstumszentren. Beides setzt die Verfügbarkeit von Humankapital voraus, insbesondere von hoch qualifiziertem.
3 Warum kommt den Hochqualifizierten so große Bedeutung zu? Nur differenzierte Produkte können auf Märkten der Monopolistischen Konkurrenz angeboten werden Nur auf solchen Märkten lassen sich Gewinne erwirtschaften, die Wachstum ermöglichen Für solche Produkte braucht man entsprechend qualifiziertes Personal Hochqualifizierte sind der limitierende Faktor Fehlen sie, bleiben auch die geringer qualifizierten ohne Arbeit! Wissensbestand wächst exponentiell Immer mehr Wissen erfordert immer mehr Menschen, die damit umgehen können!
4 2. Humankapital ist der Engpass in Sachsen-Anhalt!
5 Erwerbspersonenprognose Anzahl Jahr Dramatischer Rückgang bei den jährigen! Wanderungen sind noch nicht berücksichtigt
6 Schulabschlüsse Anzahl Schulabschlüsse Anzahl Realschulab Anzahl ohne Abschluss Anzahl HZB Anzahl Hauptschulab Anzahl / Jahr
7 SV-Beschäftigte am Arbeitsort mit Fachhochschul- oder Hochschulabschluss Anteil an allen Beschäftigten Veränderung insgesamt* Deutschland 8,1% 8,9% +11,3% Westdeutschland 7,4% 8,5% +18,5% Ostdeutschland 10,5% 10,8% -7,0% Sachsen-Anhalt 8,3% 8,4% -11,9% *Veränderung der absoluten Anzahl der SV-Beschäftigen mit Hochschulabschluss in 2002 im Verhältnis zu 1997 Quelle: GEFRA/ESRI 2004
8 Wanderungssalden in Sachsen-Anhalt nach Altersgruppen unter 18 Jahre 18 bis unter 25 Jahre 25 bis unter 30 Jahre 30 bis unter 50 Jahre 50 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und mehr Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, eigene Berechnungen
9 FAZIT Die demographische Entwicklung gefährdet die Humankapitalbasis Abwanderung verstärkt das Problem Es wandern die jungen und gut ausgebildeten ab
10 3. Hochschulen sind wichtig!
11 Sachsen-Anhalt muss Humankapital importieren Warum sollte jemand nach LSA kommen? Weil er dort Arbeit findet??? Wegen der hohen Lebensqualität??? Oder weil er hier eine exzellente und dabei preiswerte Ausbildung bekommen kann? Hochschulen ziehen begabte Menschen nach Sachsen-Anhalt Mehr nicht?
12 Hochschuleffekte Langfristige Effekte Hochschulen Langfristige Effekte Kurzfristige Effekte: -Einkommen -Beschäftigung - Landeshaushalt Wissenstransfer Ausgründungen Humankapital Ansiedlungen Wirtschaft Sachsen-Anhalt
13 Zur kurzen Frist Hat das Land hier und heute Vorteile durch die Hochschulen? Arbeitsplätze? Einkommen? Wertschöpfung?
14 Der spezifische Vorteil durch die Hochschulfinanzierung Hochschule Personal Sachmittel Investitionen Induziert Mittelzufluss von außen Studenteneinkommen Drittmittelmittel Programmförderung Regionale Effekte, die nur dadurch entstehen, dass Hochschulen finanziert werden (und keine Kantinen)
15 Voraussetzungen Wir vergleichen die Situation mit und ohne Hochschulen Unterstellt wird, dass Alle Absolventen das Land verlassen Keine Forschungsresultate erzielt werden Untersucht werden nur die direkten Effekte, die durch die induzierten Mittelzuflüsse ausgelöst werden
16 Ergebnis Ein Euro, der in die Hochschulen investiert wird, führt zu Umsätzen in Höhe von 1,37 EUR Einkommen der Haushalte von 0,68 EUR Wertschöpfung von 0,64 EUR 10 Studierende sichern durch ihre Ausgaben einen Arbeitsplatz
17 Ergebnis Zusätzlich 2000 Arbeitsplätze in Sachsen-Anhalt durch Magdeburger Hochschulen Plus ca direkt Beschäftigte (ohne Medizin) Plus ca EUR kassenwirksame Einnahmen für das Land je Student über den Länderfinanzausgleich Magdeburger Hochschulen refinanzieren sich bereits heute zu rund einem Drittel
18 Fazit Hochschulen haben nicht nur langfristig eine zentrale Bedeutung für die Landesentwicklung Die kurzfristigen, direkten Effekte, die ausschließlich dadurch entstehen, dass die Hochschulen arbeiten, sind erheblich.
19 Aber: Es handelt sich um eine fiskalische Externalität Der Finanzminister trägt zwar alle Kosten Hat aber kaum zurechenbare Erträge Deshalb rechnen sich fiskalische gesehen die Kürzungen im Bildungsetat
20 Hochschulen und die langfristige Perspektive Sachsen-Anhalts Langfristige Effekte Hochschulen Ranking Langfristige Effekte Kurzfristige Effekte: -Einkommen -Beschäftigung - Landeshaushalt Wissenstransfer Ausgründungen Humankapital Ansiedlungen Wirtschaft Sachsen-Anhalt
21 3. Hochschulen sind erfolgreich! Das Beispiel OvGU
22 Entwicklung der Studierendenzahlen seit der Universitätsgründung /94 94/95 95/96 96/97 97/98 98/99 99/ / / / / / /06
23 Entwicklung Gesamtstudierendenzahlen (bundesweit) / / / / /06
24 Entwicklungszahlen 1. Fachsemester /94 94/95 95/96 96/97 97/98 98/99 99/ / / / / / /06
25 Entwicklungszahlen 1. Fachsemester (bundesweit) / / / / /06
26 Entwicklungszahlen Ausländer /94 94/95 95/96 96/97 97/98 98/99 99/ / / / / / /06
27 Herkunft der ausländischen Studierenden Europa Asien Afrika Amerika Staatenlos 0 Gesamt
28 4. Entwicklungen, Probleme, Lösungen
29 Drei Problembereiche 1. Die demographische Entwicklung Erst steigen die Anfängerzahlen bundesweit noch stark an (auch in LSA). Dann fallen sie relativ stark ab. Rückgang in LSA besonders stark 2. Konzentration der Forschungsförderung Ostdeutsche Universitäten spielen keine Rolle Starke Konzentration im Süden 3. Die finanziellen Probleme sind in LSA besonders groß Die öffentliche Kassenlage ist extrem angespannt
30 Lösungen 1. Höhere Studierquote in LSA Mehr Studierende aus dem Ausland und den alten Ländern 2. Leistungssteigerung durch Verbünde und Schwerpunktsetzung. 3. Wir kommen um die Einführung von Studiengebühren nicht herum Die Alternative ist sinkende Qualität der Lehre und Verlust der Wettbewerbsfähigkeit.
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