Erfahrungsbericht ERASMUS+ Antwerpen, Belgien. Plantijn Hogeschool. Journalism Advertisement and Public Relations. Katharina Gröne

Transkript

1 Erfahrungsbericht ERASMUS+ Antwerpen, Belgien Plantijn Hogeschool Journalism Advertisement and Public Relations Katharina Gröne Westfälische Hochschule, Gelsenkirchen Journalismus und Public Relation

2 Vorbereitung Die Entscheidung für mein ERASMUS+ Semester nach Antwerpen an die Plantijn Hogeschool zu gehen beschloss ich endgültig im April Also fünf Monate vor meiner Abreise im September. Als Vorbereitungszeit war dies absolut ausreichend. Nachdem ich dem zuständigen Professor Bescheid gegeben hatte, wurde ich an unserer Partnerhochschule in Antwerpen sozusagen angemeldet. Ab diesem Zeitpunkt kamen aus Antwerpen in regelmäßigen Abständen neue Infos. Relativ hilfreich in Bezug auf die Vorbereitung der Kurse ist die Website der Hochschule: Hier ist die Broschüre zum JAP (Journalism, Advertising and Public Relations) Studiengang hinterlegt, sowie eine Übersicht der zur Auswahl stehenden Module. Das hilft sehr, um sich ein Bild des Lernstoffs zu machen. Außerdem konnte ich so schon eine Auswahl treffen, welche Kurse ich gerne belegen möchte. Im Nachhinein wurde diese Auswahl natürlich noch einmal in kleinen Teilen abgeändert, aber zumindest wusste ich, was auf mich zukommt. Es gibt aber nicht nur Infos vom JAP Kurs, sondern auch von der Artesis Plantijn Hogeschool selbst. Dazu gehören dann Infoblätter über die Meldung in Antwerpen, Wohnungssuche, Spezialitäten, die man probieren sollte, wo es Fahrräder zu leihen gibt und so weiter. Da ich mit einer Kommilitonin nach Antwerpen gegangen bin, machten wir uns auch gemeinsam auf Wohnungssuche. Auf easykot.be suchten wir nach einer Wohnung mit zwei Zimmern für uns beide. Dort fanden wir dann ein Angebot eines privaten Vermieters. Um uns die Wohnung einmal anzusehen, sind wir nach Antwerpen gefahren. Die Wohnung gefiel uns sofort, daher haben wir sofort einen Mietvertrag unterschrieben. Diese Entscheidung bereue ich nicht, jedoch gibt es bei der Wohnungssuche folgendes zu beachten: die Entfernung zum Campus sollte nicht allzu weit sein. Für uns war es okay, wir brauchten nur 15 Minuten mit dem Fahrrad. Außerdem ist es wichtig, sich vorher über den Stadtteil zu informieren. In unserem Stadtteil Burgerhout sollte man als Mädchen abends nicht alleine unterwegs sein. Das heißt jedoch nicht, dass der Stadtteil nicht auch schöne Seiten hat. Es kann außerdem nicht schaden sich ein Fahrrad zu besorgen. Ich habe mir direkt in der ersten Woche ein Fahrrad bei Fietshaven (direkt unterm Hauptbahnhof) geliehen. Für fünf

3 Monate hat dies nur 65 gekostet (+70 Kaution). Der Preis ist absolut in Ordnung, denn Bremsen werden hier zum Beispiel kostenlos repariert. Studium Mein Studium ging hier im September mit der Introduction week los. Die sollte man wenn irgend möglich auch wirklich mitmachen. Einfach um mit allen Leuten in Kontakt zu kommen und um die Stadt kennen zu lernen. Anschließend war die zweite Woche ziemlich chaotisch. Alle JAP Studenten (24 insgesamt) mussten ihre Fächer noch wählen und einiges an Papierkram klären. Ab der dritten Woche lief dann alles halbwegs normal nur noch ein paar Kurse wurden bei anderen getauscht. Wie immer zu Semesterbeginn bekommt man einen Überblick über all die Dinge die bis Semesterende erledigt werden müssen. Das war definitiv schockierend. Ich habe noch nie eine Hausarbeit auf Englisch geschrieben geschweige denn eine Prüfung. Aber am Ende war es gar nicht so schwer wie erwartet. Nur einen Welpen Schutz für ERASMUS Studenten gibt es hier nicht wirklich. Jeder muss sein Bestes geben. So wie im normalen Studium auch. Auch in den Vorlesungen fiel es mir leicht dem Unterricht zu folgen. Die Professoren sprechen alle flüssig Englisch. Und innerhalb weniger Tage verliert jeder seine Hemmschwelle Englisch zu sprechen. Die Fächer mit dem Schwerpunkt PR und Advertisement waren sehr gut. Ich habe hier viel Neues gelernt, das ich vorher noch nie gehört hatte. Auch die Professoren sind engagiert und oft ziemlich gut in ihrem Job. Unterkunft Wie schon gesagt, habe ich in Antwerpen mit einer Kommilitonin zusammen gewohnt. Das war natürlich sehr entspannt für mich und Heimweh konnte quasi gar nicht aufkommen. Mitstudenten haben aber auch oft in Wohnheimen gewohnt, die auch ihre Vorteile haben. In erster Linie sind die schon möbliert, sodass man mit weniger Gepäck anreisen kann. Ein

4 Beispiel sind die Wohnungen von Xior in der Italielei oder die Wohnungen in der Mertens en Torfsstraat 27. Alltag und Freizeit Schon in der introduction week habe ich viele neue Leute kennen gelernt. Das positive ist, dass zu diesem Zeitpunkt niemand einen anderen kennt, also sind alle ganz gespannt darauf andere kennen zu lernen. Unterm Semester habe ich viel mit meinen JAP Mitstudenten gemacht. Das reisen hier in Belgien ist ziemlich günstig, daher habe ich mit die Städte Ghent, Brüssel und Brügge (mehrfach) angesehen. Es gibt ein Ticket von Belgian rail, das heißt GoPass 10 und kostet 50. Damit sind zehn (!) Fahrten möglich. Das bedeutet zum Beispiel von Antwerpen nach Brügge ist eine Fahrt und von Brügge nach Antwerpen zurück die zweite. Im Gegensatz zu deutschen Verhältnissen ist das doch ein annehmbarer Preis. Außerdem hat die Stadt ein paar schöne Parks zu bieten und die lange Einkaufsstraße (Meir). Zum Essen bin ich gerne zu Ellis Gourmet Burger oder zu Da Giovannis gegangen. Dort gibt es die beste Pizza der Stadt. Auch das Kino lohnt sich, da die Filme hier in Originalfassung, nur mit Untertiteln gezeigt werden. Das lohnt sich auf jeden Fall. Beim Gate 15 (eine Organisation für Studenten in Antwerpen) habe ich mir mit einigen anderen das Culture Cheque book für 10 Euro gekauft. Darin sind Gutscheine für ein Museum, Kino, Tanz, Theater, Eine lohnenswerte Investition. Und was nun wirklich jeder hier in Antwerpen einmal gemacht haben sollte ist abends auf das MAS (Museum aan de Stroom) zu gehen. Im Winter ist die Dachterrasse bis 22 Uhr geöffnet, im Sommer bis 0 Uhr. Das Museum steht im Norden Antwerpens, dem aufstrebenden Stadtteil und von dort aus kann man die ganze Stadt sehen. Der Eintritt für die Dachterrasse ist frei, daher ein absolutes MUST! Mein Lieblingsort im Dezember war der weitläufige Weihnachtsmarkt. Die Lightshow am Rathaus (wirklich beeindruckend) und die Eisfläche auf dem Groenplaats sind wirklich traumhaft.

5 Was natürlich nicht zu vergessen ist: Pommes und Waffeln sollte hier jeder probieren. Die besten Pommes gibt s bei der Frituur Max am Groenplaats und die besten Waffeln am Ende der Meir. Dort ist ein ganz kleiner Stand, komplett schwarz, aber am Duft schon aus einigen Metern Entfernung zu erschnuppern. Mir fällt es immer schwer daran vorbei zu gehen. Fazit Antwerpen wird oft unterschätzt. Viele meiner deutschen Kommilitonen fanden es nicht besonders reizvoll gleich um die Ecke zu studieren. Dabei ist ein ERASMUS hier genau so aufregend wie in Norwegen oder England. Die belgische Kultur ist anders als die Deutsche, meine Vorlesungen sind auf Englisch und in meinem gewohnten Umfeld bin ich in Antwerpen auch nicht. Daher sollte die geringe Entfernung zu Deutschland wirklich kein Kriterium sein. (Solange man nicht zu oft nach Hause fährt). Antwerpen ist eine unglaublich schöne Stadt. Freunde die mich besucht haben waren begeistert. Das Essen ist hier sehr gut und die Menschen waren in den allermeisten Fällen sehr nett zu mir. Mit Englisch kommt man hier auch erstaunlich gut zurecht. Viele Belgier freuen sich auch ihre Deutschkenntnisse einmal zu präsentieren. Ich kann ein ERASMUS Semester hier in Antwerpen an der Artesis Plantijn Hogeschool nur empfehlen! Ich habe die Entscheidung hier her gekommen zu sein zu keine Sekunde bereut und fühle mich pudelwohl in dieser Stadt.