Die demografische Entwicklung Stuttgarts. Welche Konsequenzen ergeben sich für das Handwerk?
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- Dirk Hummel
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1 Die demografische Entwicklung Stuttgarts Welche Konsequenzen ergeben sich für das Handwerk? 1
2 Demografischer Wandel im Fokus der Medien 2
3 Der demographische Wandel fokussiert sich auf vier Aspekte: 1.Wir werden weniger. 2.Wir werden älter. 3.Wir werden bunter. 4.Wir werden vereinzelter. 3
4 Der demografische Wandel in Deutschland vollzieht sich bereits seit mehr als 100 Jahren. Das Ergebnis ist ein umfassender Wandel im Altersaufbau der Bevölkerung von einer Dreiecks- zu einer Urnenform. Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung 4
5 Zwei demografische Übergänge haben unseren heutigen Altersaufbau geprägt Zwei demografische Übergänge prägen die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland. Ab 1880 beginnen die Sterbeziffern zu sinken, um 1900 gehen auch die Geburtenziffern stark zurück. Zwischen 1965 und 1975 ist ein zweiter Übergang mit einem starken Einbruch der Geburtenzahlen ersichtlich. Folge: Die Kindergeneration ist immer um rund ein Drittel kleiner als die vorausgegangene Elterngeneration Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung 5
6 Europa schrumpft Quelle: Berlin Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2008): Die demografische Zukunft Europas. 6
7 Komponenten der Bevölkerungsentwicklung in Stuttgart 1950 bis
8 Nach wie vor Zuzüge von Pass-Ausländern 8 aus: Haußmann, Michael (2008): Die Stuttgarter Einwohner mit Migrationshintergrund im demografischen Wandel, in: Statistik und Informationsmanagement, Heft 10/2008.
9 Wer zieht zu? Wer zieht weg? 9 aus: Haußmann, Michael (2007): Wohnstandortmobilität von Familien mit Kindern in Stuttgart, in: Statistik und Informationsmanagement, Heft 12/2007.
10 Stuttgart verliert bis 2020 knapp oder 5,4 % Einwohner gegenüber Die Region Stuttgart verliert bis 2020 rund Einwohner (-0,5 %). Baden- Württemberg verliert bis 2020 rund Einwohner (-0,2 %). Deutschland verliert bis 2020 zwischen 1 und 2 Mio. Einwohner (-1,2 bis - 2,5 %). Einwohnerprognosen bis 2020 Stuttgart 10
11 Altersstruktur Stuttgarts und Deutschlands 1987, 2006 und
12 Einwohnerprognosen bis 2020 für ausgewählte Altersgruppen Stuttgart verliert weniger junge Menschen im Ausbildungsalter. Alter von bis unter Jahre LHS Stuttgart Region Stuttgart Baden- Württemberg Alter von bis unter Jahre Deutschland 1 Unter Unter Stuttgart verliert mehr Einwohner im mittleren Alter, aber weniger junge Alte und Senioren und älter Insgesamt , , und älter Insgesamt ,2 1 Basisjahr 2005 Quellen: der Landeshauptstadt Stuttgart; Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 12
13 Durchschnittsalter der Einwohner in Stuttgart 1975: 38,8 Jahre 1990: 41,1 Jahre 2000: 41,7 Jahre 2008: 42,0 Jahre 2020: 44,9 Jahre 13
14 Entwicklung des Azubi-Potentials (15 bis unter 18 Jahre) Von 1990 bis 2008 schwankte die Zahl der Einwohner im Alter von 15 bis unter 18 Jahren zwischen und Aktuell 2008: Prognose bis 2020: Stagnation oder leichtes Plus auf heutigem Niveau ( ) 14
15 15- bis unter 18-Jährige in Stuttgart nach dem Migrationshintergrund 2008 Weniger als die Hälfte der Altersgruppe sind deutsche ohne Migrationshintergrund. Aussiedler machen 6 Prozent aus. 15
16 16
17 Gründungsgeschehen im Handwerk spielt sich im schrumpfenden Altersbereich ab 60 Prozent der Gewerbeanmeldungen entfallen auf die Altersklasse 25 bis unter 45 Jahre Gewerbeanmeldungen in Stuttgart 2004 bis Prozent der Gewerbeanmeldungen kommen aus Stuttgart, weitere 10 Prozent aus der Region. 17
18 Stuttgarter Wohnungsbestand 1 Wohnungsbestand in Stuttgart ist relativ alt. Stuttgarter Wohnungsbestand 1 nach dem Baujahr 36 Prozent der Gebäude wurden bis 1948 gebaut. Zum Vergleich: München 20 % Baden-Württemberg 22 % Relativ hoher Modernisierungsbedarf anzunehmen 18
19 Stuttgarter Wohnungsmarkt ist stark in Bewegung Umzüge (aus Stuttgart heraus oder innerstädtisch) pro Jahr hochbetagte Seniorenhaushalte (75 Jahre und älter) leben in Stuttgart. Diese bewohnen zu 50 Prozent Wohnungen mit 50 bis 80 m 2 und zu 44 Prozent Wohnungen mit 80 m 2 und mehr. 46 Prozent der hochbetagten Seniorenhaushalte wohnen im Eigentum. 19
20 Zwei Drittel der Generation 50+ verändern ihre Wohnsituation Alte Junge (50- bis 60-Jährige) optimieren ihre Wohnung/ihr Haus, um die Lebensqualität zu verbessern. Typische Anlässe: Auszug der Kinder aus dem Elternhaus Typische Maßnahmen: Zusammenlegung von Zimmern Junge Alte (60- bis 70-Jährige) verbessern die Wohnqualität, um z.b. bequemer wohnen zu können. Mittelalte Alte (70- bis 80-Jährige) rüsten um, um auch mit eingeschränkter Mobilität wohnen bleiben zu können. Alte Alte (80 Jahre und älter) rüsten so um, dass sie bei Hilfs-/ Pflegebedürftigkeit wohnen bleiben können (z.b. auf einer Ebene wohnen). Die altersgerechte Wohnraumversorgung spielt sich im Wesentlichen im Bestand ab. Quelle: Die Generation über 50 Wohnsituation, Potenziale und Perspektiven, empirica- Studie im Auftrag der LBS,
21 Fazit 1. In Stuttgart zeigt sich der demografische Wandel hinsichtlich Schrumpfung und Alterung der Bevölkerung nur in deutlich abgeschwächter Form solange Stuttgart als Ausbildungs- und Arbeitsstandort attraktiv für Zuziehende bleibt. 2. Mittel- und langfristig schrumpft aber das Zuzugspotenzial. 3. Für das Handwerk verbessern sich die Rahmenbedingungen für die Nachwuchsgewinnung nicht. 4. Gleichzeitig altert die Belegschaft. Die Leistungsträger im mittleren Alter müssen diese Rolle auch als Ältere beibehalten können; Fragen der Arbeitsfähigkeit der älter werdenden Belegschaft, aber auch des Wissenstransfers zwischen den Generationen erlangen eine höhere Bedeutung. 5. Die Alterung der Stuttgarter Einwohnerschaft in Verbindung mit der besonderen Altersstruktur des Stuttgarter Wohnungsmarktes schafft auch langfristig günstige Auftragsrahmenbedingungen. 21
22 Literatur Bertelsmann Stiftung: Demographiebewusstes Personalmanagement Handwerkskammer Hamburg: Zukunftsfähige Konzepte für das Handwerk zur Bewältigung des demographischen Wandels 22
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