Es gilt das gesprochene Wort

Transkript

1 Es gilt das gesprochene Wort Grusswort zu Feier von Kantonsratspräsident Jürg Trachsel am 9. Mai 2011 in Richterswil von Regierungspräsidentin Dr. Ursula Gut-Winterberger Sehr geehrter Herr Kantonsratspräsident Jürg Trachsel Sehr geehrter Herr Gemeindepräsident Hans Jörg Huber Sehr geehrte Damen und Herren Kantonsräte Geschätzte Vertreter der Gerichte und des Militärs Sehr geehrte Damen und Herren Es freut mich ausserordentlich, dass ich als erste Amtshandlung in meinem Präsidialjahr dem neuen Kantonsratspräsidenten Jürg Trachsel hier in Richterswil im Namen des Regierungsrates zu seiner ehrenvollen Wahl gratulieren darf. Er ist nun für ein Jahr der höchste Zürcher. Das ist eine verdiente Anerkennung für Ihr langjähriges Engagement in der Politik aber auch für Ihre Gattin, die Sie bei ihrer politischen Arbeit im Hintergrund tatkräftig unterstützt. Herzlich gratuliere ich auch dem 2. Vizepräsidenten, Bruno Walliser, zu seiner Wahl. Und allen Kantonsrätinnen und Kantonsräten vor allem den Neuen unter Ihnen - gratuliere ich sehr herzlich zur Wahl. Ich wünsche Ihnen viel Freude an ihrem Amt, bei gleichzeitigem Bewusstsein für die hohe Verantwortung, die Sie tragen. Das sehr gute Wahlresultat zeigt, dass Jürg Trachsel im Kantonsrat breit abgestützt ist. Eine sehr gute, wichtige Voraussetzung für dieses Amt.

2 Jürg Trachsel wird nun für ein Jahr lang eine gefragte Person sein und den wichtigsten Kanton der Schweiz repräsentieren. Ebenso wichtig ist es aber, dass der Präsident im Kantonsrat auch in turbulenten Parlamentssitzungen alles im Griff hat, nie die Übersicht verliert, sich, den Kommissionspräsidenten und den Sprechern der Fraktionen Gehör verschaffen, alle gleich behandeln und wenn nötig auch vermitteln kann. Schon heute bin ich gespannt darauf, wie er es mit der Glocke hat: Nicht oder kaum gebrauchen, ein wenig bimmeln oder kräftig läuten. Meine Prognose ist: Er wird kräftig läuten! Wenn man auf die Laufbahn von Jürg Trachsel zurückblickt, bringt er eigentlich alles mit, was ihm dabei, in seinem neuen Amt, nützen kann. Als einer von nur wenigen Politikern hat Jürg Trachsel auch Erfahrung in der Verwaltung: Ab 1994 war er hier in Richterswil, wie viele von Ihnen wahrscheinlich wissen, 6 Jahre stellvertretender Gemeindeschreiber. Dann wurde er zwei Jahre später selber in den Gemeinderat gewählt, wo er letztes Jahr eben erst wieder bestätigt worden ist. Man kann deshalb sagen: Er ist es sich auch gewohnt, selber nach Lösungen zu suchen und sie zu erarbeiten. Den Ausgleich dazu findet Jürg Trachsel seit 16 Jahren im Kantonsrat, wo ja bekanntlich vor allem nach Lösungen gerufen wird. Und als Rechtsanwalt weiss er zudem immer auch gleich, wer Recht hat. Für den neuen KR Präsidenten spricht sehr, dass er es mit allen gut kann, nicht als nachtragend gilt, sondern als pragmatisch und unkompliziert über alle Parteigrenzen hinweg.

3 Wirklich sympathisch ist aber auch, dass der Kanton Zürich mit ihm nun einen Kantonsratspräsidenten bekommt, der die Leichtigkeit des Seins, um es mal so zu sagen, auf eine mediterrane Art geradezu zelebriert. Frankreich, das Meer, ein Teller voller Meeresfrüchte, das gute Essen überhaupt und natürlich der Wein das sind Stichworte, die Jürg Trachsel genauso entzücken können wie die Politik, Richterswil und der Zürichsee. Dabei, so meine ich eigentlich, dass, wenn er reif für die Insel ist, er eigentlich nicht weit, auf das Inseli Schönenwerd rudern könnte. Wenn sich diese Leichtigkeit des Seins nun auch auf die Atmosphäre im Kantonsrat abfärbt, dann hat der Regierungsrat selbstverständlich nichts dagegen. Eine grosse Ehre ist diese heutige Wahl aber nicht nur für Jürg Trachsel selber, sondern auch für Richterswil. Es ist das erste Mal, seit ich die Politik verfolge, dass Ihre Gemeinde den Kantonsratspräsidenten stellen kann. Damit steht auch Richterswil für ein Jahr vermehrt im Blickfeld des öffentlichen Interesses ich hoffe, dass Sie das für Ihre Gemeinde in einem positiven Sinne nutzen können. Richterswil ist nicht die schillerndste Gemeinde am Zürichsee, sondern eine sehr eigenständige, traditionsreiche und vielgestaltige Gemeinde. Eine Gemeinde auch mit einem sehr aktiven Dorfleben, wenn ich nur an die weitherum bekannte Chilbi und natürlich an die Räbechilbi denke. Das sind Vorzüge, die nicht alle haben. Grossen Respekt habe ich vor den Leistungen ihrer Gemeinde aber besonders auch als Finanzdirektorin: Richterswil weiss sehr gut, was es heisst, im Steuerwettbewerb zu stehen. Ihre Gemeinde hat nur eine

4 unterdurchschnittliche Steuerkraft, aber Sie leben in direkter Nachbarschaft mit den steuergünstigen Gemeinden des Kantons Schwyz. In einem solchen Umfeld ist die Behördenarbeit besonders anspruchsvoll. Das verdient wirklich grossen Respekt. Respekt verdient die Gemeinde Richterswil und speziell der zuständige GR für Bau und Planung und Kantonsratspräsident Jürg Trachsel aber auch für die sorgfältige Bauweise. Welcher Unterschied zur Schwyzer Gemeinde nebendran: Jede Zürichsee-Schiffahrt führt die unterschiedliche Kultur vor Augen. Wenn ich jetzt, zum Schluss, den Blick noch über die Gemeinde Richterswil hinaus werfe, dann ist diese heutige Wahl auch aus einem anderen Grund etwas ganz besonderes: Der Bezirk Horgen ist heute sozusagen zum Gravitationszentrum der Zürcher Politik geworden, wie es das wohl noch gar nie gegeben hat. Aus dem Bezirk Horgen stammen seit heute nämlich drei von sieben Regierungsräten und zugleich auch noch der Kantonsratspräsident. Das dürfte einmalig sein. Bei dieser Machtballung muss man sich fast fragen, ob es eigentlich nicht noch eine regionale Gewaltenteilung brauchen würde. Und das, nachdem dieser Bezirk schon jahrelang auch gleichzeitig beide Ständeräte des Kantons Zürich gestellt hat. Offensichtlich ist der Bezirk Horgen ein speziell guter Boden für ein erfolgreiches politisches Engagement auch auf höherer Ebene!

5 Das ist hocherfreulich und soll sie alle motivieren, sich ebenfalls zu engagieren. Unser Staat und die Demokratie sind auf solche Leute angewiesen. In diesem Sinne gratuliere ich Jürg Trachsel nochmals zu dieser Wahl, wünsche Ihm in seinem Präsidialjahr alles Gute und auch das nötige Quäntchen Glück. Ich freue mich, dass wir an vielen Anlässen den Kanton Zürich vertreten dürfen, ein Seebueb und ein Seemeitli, und erst noch aus zwei Zürichsee Gemeinden, welche die Farben rot-gelb tragen. Ich hoffe, dass es für den Kantonsratspräsidenten, den Kantonsrat und für den ganzen Kanton Zürich zu einem Jahr der Leichtigkeit wird.