Statt Trockenheit: Festlich anmutende sphärische Feuchte. Schwerpunkt Sicca. Neues zur Myopie. Krankheitsbild. Brot + Bier.

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1 Ausgabe ,50 Euro Fachmagazin für Augenärztinnen und Augenärzte Statt Trockenheit: Festlich anmutende sphärische Feuchte Schwerpunkt Sicca Update: Diagnose und Therapien Strategien bei Meibomdrüsendysfunktion Neues zur Myopie KL-Gesellschaft tagte Krankheitsbild Das chronische Erschöpfungssyndrom Brot + Bier Kooperative Immunregulation Engagement Berufspolitik eine Männerdomäne? bigstockphoto

2 Die Welt ist wunderschön helfen Sie zu Sehen! Wirksam. Sicher. Lucentis Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze Wirkstoff: Ranibizumab (Fragment e. humanisierten monoklon. Antikörpers, das mit Hilfe rekomb. DNA-Technologie in E coli hergestellt wurde). Zusammensetzung: -Injektionslösung: Jede Durchstechflasche zum einmaligen Gebrauch enthält 2,3 mg Ranibizumab in 0,23 ml Lösung. -Injektionslösung in einer Fertigspritze: Eine Fertigspritze enthält 0,165 ml, entsprechend 1,65 mg Ranibizumab. Sonstige Bestandteile: α,α-trehalose-dihydrat, Histidinhydrochlorid-Monohydrat, Histidin, Polysorbat 20, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Makulaödems (DMÖ) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines Makulaödems aufgrund eines retinalen Venenverschlusses (RVV) (Venenastverschluss oder Zentralvenenverschluss) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen Neovaskularisation (CNV) aufgrund einer pathologischen Myopie (PM). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Patienten mit einer bestehenden okularen oder periokularen Infektion bzw. dem Verdacht darauf. Patienten mit einer bestehenden schweren intraokularen Entzündung. Nebenwirkungen: Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Injektionsvorgang standen, waren Endophthalmitis, rhegmatogene Netzhautablösung, Einriss der Retina und iatrogene traumatische Katarakt. Andere schwerwiegende okulare Ereignisse waren intraokulare Entzündung und erhöhter Augeninnendruck. Folgende unerwünschte Wirkungen traten in kontrollierten Studien häufiger bei mit Lucentis behandelten Patienten auf als in der Kontrollgruppe: Sehr häufig: Erhöhung des Augeninnendrucks, Kopfschmerzen, Vitritis, Glaskörperabhebung, Einblutungen in die Retina, Beeinträchtigung der Sehfähigkeit, Augenschmerzen, Fliegende Mücken (Mouches volantes), Bindehautblutung, Augenirritation, Fremdkörpergefühl im Auge, verstärkter Tränenfluss, Blepharitis, trockenes Auge, okuläre Hyperämie, Pruritus des Auges, Arthralgie, Nasopharyngitis. Häufig: Harnwegsinfektionen (nur bei DMÖ-Patienten), Anämie, Netzhautdegeneration, Funktionsstörungen der Retina, Netzhautablösung, Netzhauteinriss, Abhebung des retinalen Pigmentepithels, Einriss des retinalen Pigmentepithels, Visusverschlechterung, Glaskörperblutung, Funktionsstörungen des Glaskörpers, Uveitis, Iritis, Iridozyklitis, Katarakt, subkapsuläre Katarakt, Trübung der hinteren Linsenkapsel, Keratitis punctata, Abrasio corneae, Reizzustand der Vorderkammer, Verschwommensehen, Blutungen an der Injektionsstelle, Einblutungen ins Auge, Konjunktivitis, allergische Konjunktivitis, Augentränen, Photopsie, Photophobie, Augenbeschwerden, Augenlidödem, Augenlidschmerzen, Hyperämie der Konjunktiva, Husten, Übelkeit, allergische Reaktion (Hautausschlag, Urticaria, Pruritus, Erythem), Hypersensitivitätsreaktionen, Angstzustände. Gelegentlich: Erblindung, Endophthalmitis, Hypopyon, Vorderkammerblutung, Keratopathie, Irisadhäsion, Ablagerungen auf der Kornea, Ödeme der Kornea, Striae der Kornea, Schmerzen an der Injektionsstelle, Reizungen an der Injektionsstelle, abnormes Gefühl im Auge, Reizungen des Augenlids. In Phase-III-Studien zur feuchten AMD bei Ranibizumab-behandelten Pat. leicht erhöhte Gesamthäufigk. d. Auftretens von Blutungen außerhalb d. Auges (keine einheitl. Verteilung d. versch. Blutungstypen). Es besteht ein theoretisches Risiko für arterielle thrombembolische Ereignisse, einschließlich Schlaganfall und Herzinfarkt, nach der intravitrealen Anwendung von VEGF-Inhibitoren. In klinischen Studien mit Lucentis an Patienten mit AMD, DMÖ, RVV und PM wurde eine geringe Inzidenzrate für arterielle thrombembolische Vorkommnisse beobachtet. Es gab keine größeren Unterschiede zwischen den verschiedenen Behandlungsgruppen. Warnhinw.: Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung: Die Filterkanüle ist nicht für die Injektion zu verwenden. Verschreibungspflichtig. Weitere Angaben: S. Fachinformationen. Stand: September 2015 (Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung), September 2015 (Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze); (MS 11/15.6). Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, Nürnberg. Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) Info-Service: ( ) (0,06 1 pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; max. 0,42 1 pro Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz)

3 editorial Beruf und Politik Als ich das Manuskript von Dr. Constanze Augustin über das chronische Erschöpfungssyndrom las (Seite 30) und danach die von Susanne Wolters durchgeführten Interviews zum Thema Engagement in der Berufspolitik (ab Seite 10), da erinnerte ich mich daran, dass wir Anfang 2008 zwei kleine Geschichten zu einem ähnlichen Thema veröffentlicht hatten. Die erste hieß Das Amt und schilderte die Arbeitssituation von Prof. Dr. Bernd Bertram in seiner damals neuen Funktion als 1. Vorsitzender des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA). Ich hörte seinerzeit fast ungläubig, wie viel private Zeit, privater Raum investiert wurden. Dass dieses Treffen an einem Sonntagnachmittag stattfand, war bezeichnend. Die andere Geschichte hieß Herr Doktor! Telefon!! und handelte von Dr. Kaweh Schayan-Araghi, den ich im OP der Lahn-Dill-Kliniken besucht hatte. Wie erstaunt war ich, dass er die Zeit zwischen den Katarakt-OPs zum Telefonieren nutzte, um u.a. eine Telefonkonferenz für den Bundesverband Deutscher Ophthalmo Chirurgen (BDOC) vorzubereiten. Zwei Augenärzte mit Leib und Seele und zwei Berufspolitiker, die voll für dieses Engagement brannten (und immer noch brennen!). Die freiwillig viel Privates opferten und keinerlei Anzeichen von Erschöpfungssyndrom aufwiesen. Damals vermutete ich, dass das alles nur ginge, weil sie Partnerinnen zur Seite hatten, die ihnen den Rücken freihielten. Dazu aber schrieb Dr. Werner Bachmann, Ressortleiter Ophthalmochirurgie BVA, in einem Leserbrief: Nein, es gibt immer weniger Partner, die den Rücken freihalten. ( ) Wir leben immer mehr in Zeitlücken, die wir selbstständig füllen (Blackberry, Laptop etc.). Ob das langfristig reicht, ist sehr zu bezweifeln. Viel Zeit ist seitdem vergangen. Die oben Genannten sind immer noch tätig und da K. Schayan-Araghi hier Interviewgast ist, kann verraten werden: Alles beim Alten und unverwüstlich. Dieses Mal wurden zwei Frauen, Dr. Monika Gamringer-Kroher und Dr. Annett Schömann, dazugebeten, um die Perspektiven zu erweitern. Höchst interessant zu lesen. Keine Quotendiskussion langweilt hier, eher fesselt ein Feststellen, dass der eigene Sohn schneller durch Dipl. Soz.Wiss. Heinz Jürgen Höninger hjh@autentic.info die Facharztausbildung geht als die Tochter mit Kindern. Aber diese Interviews zeigen auch, dass Berufspolitik nicht immer als das Drehen an großen Rädern verstanden wird. Sondern es geht auch um das Arbeiten im nur scheinbar Kleinen wie bei A. Schömann, die das Ressort AAP beim BVA leitet. Eine Berufspolitikerin, die sich eigentlich nicht als solche sieht. Das könnte zur mehr Mitarbeit motivieren. Wie wichtig dennoch Berufspolitik im Großen ist für alle, auch für diejenigen, die nicht viel davon halten, zeigt ein Blick auf die Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung zum Thema Lobbyismus: Insgesamt werden in Deutschland jährlich ca. 300 Mrd. Euro für das Gesundheitswesen ausgegeben und es sind fast 5 Mio. Beschäftigte im Gesundheitsbereich tätig. Von daher ist es naheliegend, dass auf dem Feld der Gesundheitspolitik eine Vielzahl von Verbänden und Lobbying-Organisationen aktiv ist. Es geht um Geld aus dem großen Topf. Bei seinem ehrenamtlichen Engagement für die augenärztliche Berufspolitik handelt es sich nach K. Schayan-Araghi also ganz konkret darum, so viel Geld wie möglich in das System Augenheilkunde hineinzubekommen. Es geht ihm um die Verbesserung von Rahmenbedingungen für Ärzte und Patienten. Klare und ehrliche Worte. Selbst bin ich kein homo politicus gehöre aber auch nicht zu dem Schimpfern auf dem Sofa. Nein, ich habe eher Respekt. Als ich am Sonntagabend im Kino saß und mit Frau und Kindern den neuen James-Bond-Film anschaute, kam mir in den Sinn, dass B. Bertram nun wohl zum Telefon greifen und die Vorstandssitzung (auch per Telefon) einläuten würde. Hut ab, dachte ich und schaute auf die riesige Tüte Popcorn. Und als ich mir die Augen rieb, lag es definitiv nicht an einer unspezifischen Sehstörung durch ein Erschöpfungssyndrom, sondern schlichtweg an der trockenen Luft im Kinosaal. 3

4 Weitwinkel Bildgebungsmodul INT.DE15 Heidelberg Engineering GmbH Die flexibel erweiterbare SPECTRALIS Bildgebungsplattform kombiniert Scanning Laser Fundusbildgebung und hochauflösende OCT-Technologie in einem Gerät. Es ist das einzige Bildgebungssystem mit der patentierten TruTrack Aktiven Eye Tracking Technologie. Das Weitwinkel Bildgebungsmodul bietet die von mydriatischen Funduskameras gewohnte Bildgröße für alle SPECTRALIS Fundusbild-Modalitäten sowie für die OCT-Bildgebung. Es erleichtert diagnostische Abläufe bei der Beurteilung peripherer Auffälligkeiten.

5 PROdermpath, Dr. Ana Gebing perspektiven I 10 Berufspolitisches Engagement Andere werden es schon machen : Keine Zeit, keine Lust, andere Prioriäten? autentic.info medizin 16 Das Trockene Auge Multifaktorielle Störung von Tränenfilm und Augenoberfläche 19 Sicca-Förderpreis Junge Forscher ausgezeichnet 20 Siccadiagnostik und -therapie Paradigmenwechsel und neue Behandlungsstrategien 24 Myopie interdisziplinär Tagung der Kontaktlinsengesellschaft DAKG rund um die Kurzsichtigkeit 27 Erste Erfahrungen Die neue Pentacam AXL misst alle biometrischen Parameter 30 Erschöpfungssyndrom Krankheitsbild, diagnostische und therapeutische Optionen perspektiven II 34 AMD-Netz 4. Forum zur besseren Versorgung von AMD-Patienten 36 Defibrillatoren Sinnvoll im Notfall und als Investition finanzen 37 Marktrendite mit Kapitalanlagen Tipps für Privatanleger gesundheit 38 Brot und Bier Kapitel 8 der Serie über Ernährung, Gesundheit, Altern und Prävention update 42 Aus den Unternehmen - Oraya: Interview mit CEO Jim Taylor - Berichte und Meldungen standards 03 Editorial Heinz Jürgen Höninger 06 News 23 Impressum 33 Termine 47 Marktplatz - Marktübersicht Rund ums Trockene Auge - Firmen stellen vor 51 Nach Redaktionsschluss Fielmann Akademie Kolloquium in Karlsruhe medizin 16 Schwerpunkt Sicca-Syndrom Die multifaktorielle Störung von Tränenfilm und Augenoberfläche wird von einer Tränenfilmhyperosmolarität und inflammatorischen Prozessen begleitet, die unbehandelt zu erheblichen Einschränkungen führen können. Ein Übersichtsartikel. Diagnose- und Therapiemöglichkeiten: Mit der Messung der Osmolarität des Tränenfilms steht ein objektives Tool zur Beurteilung des trockenen Auges zur Verfügung. Bei einer Meibomdrüsendysfunktion kann eine thermodynamische Behandlung zur schonenden Öffnung der Ausführungsgänge führen. Rund ums Trockene Auge : Tränenersatz- und Befeuchtungsmittel Tearscience 5

6 news menschen + meldungen Artemis Kliniken Ophthalmo-chirurgisches Symposium Erfahrungsaustausch unter Kollegen Gastgeber U. Jung und K. Schayan-Araghi mit den Referenten Pflugmacher, Faschinger, Seitz, Dawczynski und Löblich (v.l.n.r. ) Am 9. September 2015 fand in Frankfurt-Sachsenhausen eines der größten augenheilkundlichen Symposien in Hessen statt. Gastgeber war die Artemis Augenklinik Frankfurt. Über 200 Augenärzte verbrachten den Nachmittag mit Erfahrungsaustausch unter Kollegen und bauten ihr fachliches Wissen aus. Eröffnet wurde die Veranstaltung, die in der Villa Kennedy stattfand, mit einem Vortrag aus der Refraktiven Chirurgie. So stellte aus den eigenen Reihen Dr. Robert Löblich die ersten LASIK-Ergebnisse des neuen Excimer-Lasers EX500 der Klinik vor. Prof. Dr. Berthold Seitz beantwortete anschließend die Frage, wann die perforierende Hornhauttransplantation noch indiziert ist. Aus der Retinologie steuerte Prof. Dr. Jens Dawczynski einen Vortrag zum Thema ARED2: Supplementation bei AMD bei. Prof. Dr. Christoph Faschinger aus Graz/Österreich frischte Kenntnisse über die Evolution der Iris mit faszinierenden Bildern auf. Auch der im Praxisalltag immer bedeutender werdende Aspekt der augenärztlichen Versorgung unter juristischer Sicht fand sich in diesem Jahr im Programm wieder. Projekt switchboard Uni Tübingen koordiniert EU-Forschungsnetzwerk Universitäts-Augenklinik Bonn Erste eigene Professur für Epidemiologie Im November 2015 trat PD Dr. med. Robert Finger (MIH, PhD) die erste Professur für ophthalmologische Epidemiologie und neuroretinale Bildgebung in Deutschland an der Universitäts- Augenklinik in Bonn an. Die W2-Stiftungsprofessur wurde von der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn eingerichtet und wird sowohl von der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung als auch von Novartis unterstützt. Finger leitete zuvor den Bereich Population Health am Centre for Eye Research Australia, eines der international renommiertesten augenheilkundlichen Forschungszentren. Epidemiologie oder Bevölkerungsgesundheit ist ein zunehmend wichtigeres Fach, da aufgrund der Bevölkerungsalterung und damit Zunahme an altersbedingter Krankheitslast die Früherkennung und Prävention einen immer höheren Stellenwert einnehmen. Die Epidemiologie erforscht Ursachen und Risikofaktoren für das Entstehen und Voranschreiten von Erkrankungen in der Bevölkerung und legt so wesentliche Grundsteine für die Entwicklung von Präventionsstrategien und Therapien. Versorgungsforschung ist ein weiterer Aspekt der Epidemiologie. Finger wird eng mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) zusammenarbeiten und den ophthalmologischen Teil der Menschen starken Kohorte der Rheinland-Studie betreuen, die für die nächsten 20 Jahre laufen wird. Uni Tübingen / Euler Augenklinik, Klinikum der LMU Die Europäische Union hat einem internationalen neurowissenschaftlichen Forschungsnetzwerk grünes Licht gegeben. Das Netzwerk umfasst 15 Institute und Technologiefirmen aus neun Ländern und wird in Tübingen koordiniert. Es will die visuelle Informationsverarbeitung im Auge besser verstehen und dient der Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern. Mit EU-Fördermitteln werden 15 junge Forschende auf dem Weg zum Doktortitel eingestellt und jeweils über drei Jahre finanziert. Das Projekt wird über vier Jahre mit 3,8 Millionen Euro gefördert und steht unter dem Titel switchboard In the Eye of the Observer: Visual Processing at the Heart of the Retina. Am nahm es mit einem großen Workshop seinen offiziellen Beginn. Ziel ist, Aufbau und Arbeitsweise der Schaltkreise in der Retina zu verstehen. Prof. Dr. Thomas Euler (Tübingen), der Koordinator des Forschungsprojektes, zeigte sich mit dem Treffen zufrieden: Diese Art der interdisziplinären Forschung im internationalen Verbund ist der richtige Ansatz, um jungen Wissenschaftlern die ganze Breite der Arbeitsmöglichkeiten in den Neurowissenschaften nahezubringen und sie in die Lage zu versetzen, wichtige Karriereentscheidungen zu treffen. LMU München Priglinger folgt Kampik nach Am hat Prof. Dr. Siegfried Priglinger (45) den Lehrstuhl für Augenheilkunde der Ludwig-Maximilians-Universität sowie die Direktion der Augenklinik am Klinikum der Universität München übernommen. Priglinger kommt aus Linz, wo er zuletzt die Universitätsaugenklinik leitete. Er übernimmt die Positionen von Prof. Dr. Anselm Kampik, dessen Schüler er war. Kampik, der nun in den Ruhestand getreten ist, leitete die Augenklinik 22 Jahre lang. 6

7 HYLO EYE CARE Augenbefeuchtung und Pflege. Mit System. Monate nach Anbruch verwendbar Ihr Therapiesystem für alle Formen des trockenen Auges Intensive und langanhaltende Augenbefeuchtung durch spezielle Hyaluronsäure Leichte Handhabung und mit 300 Tropfen hochergiebig garantiert niedrige Therapiekosten Ohne Konservierungsmittel und mit Kontaktlinsen verträglich

8 news menschen + meldungen ohne Konservierungsstoffe Visiodoron Malva Augentropfen Frische Feuchtigkeit für trockene Augen. Natriumhyaluronat und natürlicher Malvenextrakt Langanhaltende Feuchtigkeit und Frische Praktische Monodosen für unterwegs Homburger Augenärztliche Fortbildung 78. HAF zu Ehren von Prof. Ruprecht Am fand in der Homburger Universitäts-Augenklinik die 78. HAF statt zu Ehren von Prof. em. Dr. Klaus-Wilhelm Ruprecht, der in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feierte. 130 Gäste folgten der Einladung des Klinikdirektors Prof. Dr. Berthold. Seitz und des leitenden Oberarztes PD Dr. Arne Viestenz. Im neu renovierten Hörsaal der Augenklinik wurden nicht nur ehemalige Weggefährten, Oberärzte und Schüler begrüßt, sondern auch Klinikdirektoren aus den umliegenden Fakultäten und viele Augenärzte von nah und fern. Dr. Gudrun Grundhöfer-Rausendorff (Vorsitzende des BVA Saar) leitete die Fortbildung ein. Danach widmete sich Dr. Mona Bischoff-Jung der akuten Retina-Nekrose und der vor 15 Jahren gegründeten LIONS-Hornhautbank. Diese Gewebeeinrichtung versorgt seitdem die Großregion mit Spenderhornhäuten optimaler Qualität. Dr. Miltiadis Fiorentzis befasste sich mit dem Management bei bilateraler Ablatio retinae. Oberärztin Dr. Anja Viestenz sprach über Neuerungen der IVOM-Chirurgie, IVOM-Schemata und Abbruchkritierien. Dr. Arne Viestenz informierte über Prophylaxe und Therapie der Endophthalmitis nach IVOM. Alle Beiträge wurden ausgiebig mit den anwesenden Fachleuten diskutiert. Der Berliner Pionier der intraokularen Melanomchirurgie und externen Tumortherapie, Prof. Dr. Michael Foerster, hielt einen sehr anschaulichen und leidenschaftlichen Vortrag mit zahlreichen Fallbeispielen aus seiner klinischen Praxis. PD Dr. Josef Weindler aus Esslingen, Laudator und langjähriger Weggefährte des Jubilars, unterhielt die Anwesenden mit Anekdoten aus ihrem gemeinsamen Klinikalltag. PD Prof. h.c. Dr. Konrad Hille (Offenburg), ehemaliger Schüler von Prof. Ruprecht, gewährte einen ausführlichen Blick auf das verzahnte Auge. Prof. Dr. Barbara Käsmann-Kellner führte in den Albinismus und die Achromatopsie ein. Eine Industrieausstellung sowie ein gemeinsames Abendessen im Casino rundeten die Veranstaltung ab. Das Foto zeigt (v.l.) Prof. Ruprecht und Prof. Seitz. Ausschreibung Jetzt um Dr. Georg-Preis bewerben Bei der nächsten Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte (RWA) im Januar 2016 in Bonn soll erneut der Dr. Georg-Preis verliehen werden. Der Preis in Höhe von Euro soll für Verdienste auf dem Gebiet der Operationen in der Augenheilkunde an einen Augenarzt einschließlich Ärzte im Praktikum und der Weiterbildung vergeben werden. Da der Preis zur Förderung des Nachwuchses und auch für niedergelassene Ärzte gedacht ist, sind Leiter von Universitätskliniken und Hauptabteilungen sowie habilitierte Oberärzte ausgenommen. Bewerbungen können bis zum beim Schriftführer des Vereins eingereicht werden: Dr. Kristian Gerstmeyer, Augen-Praxisklinik Minden, Königstraße 120 in Minden ( schriftfuehrer@rwa-augen.de). ehealth-studie Was Ärzte erwarten Augenklinik UKS Im Einklang mit Mensch und Natur Anzeige ehealth wird nach Ansicht der Ärzte in Deutschland vor allem die Versorgung von Patienten in größerer räumlicher Entfernung erleichtern. Zu diesem Ergebnis kommt die ehealth-studie 2015 aus der Studienreihe Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit der Stiftung Gesundheit. 46,2 % der Ärzte erwarten demnach in diesem Bereich in den kommenden zehn Jahren Verbesserungen. 45,6 % gehen davon aus, dass das Fernbehandlungsverbot deutlich gelockert wird. Weitere Vorteile von ehealth sehen die Ärzte in der Einführung von Systemen zur Arzneimittelsicherheit, die die Patientensicherheit verbessern sollen (45,2 %). 43,8 % gehen davon aus, dass therapieunterstützende Apps zum Behandlungsstandard gehören werden. Dagegen versprechen sich die Teilnehmer der Studie keine Verbesserungen für den Arbeitsalltag und die Zufriedenheit von Ärzten und Praxispersonal, ebenso wenig wie positive Effekte auf die Therapietreue. 8

9 menschen + meldungen news DOG 2015 Kongress in Zahlen Mehr als Teilnehmer informierten sich unter dem Motto Augenheilkunde grundlagenbasiert und interdisziplinär vom 1. bis 4. Oktober 2015 in Berlin auf dem Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) über neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus Diagnostik und Therapie, so viele wie noch nie. Die Augenärzte reisten aus 72 Ländern an. Neben wissenschaftlichen Highlights wie den Keynote Lectures fanden vor allem interaktive Formate großen Zulauf, teilt die DOG mit. Insgesamt konkurrierten 1033 wissenschaftliche Beiträge und 249 Sitzungen verteilt auf 70 Symposien, zehn Updates, 22 freie Vortragssitzungen, 35 Kurse, 32 Postersitzungen und drei Keynote Lectures um die Aufmerksamkeit der Augenärzte. In der Industrieausstellung präsentierten 107 Aussteller auf 2087 Quadratmetern Fläche ihre Produkte, zudem fanden 20 Firmenveranstaltungen statt. BVA-Delegiertenversammlung Gesamter Vorstand im Amt bestätigt Die Delegiertenversammlung des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA) hat den 1. Vorsitzenden Prof. Dr. Bernd Bertram sowie den 2. Vorsitzenden Dr. Peter Heinz in ihren Ämtern bestätigt. Bertram, niedergelassener Augenarzt in Aachen, leitet den BVA bereits seit Heinz, niedergelassener Augenarzt in Schlüsselfeld, wurde 2011 erstmals zum 2. Vorsitzenden gewählt; auch er wird diese Aufgabe für vier weitere Jahre übernehmen. Als weitere Mitglieder im Vorstand wurden Dr. Stephan Schneider (Bayreuth) und Dr. Kaweh Schayan-Araghi (Dillenburg) sowie als wissenschaftliches Vorstandsmitglied Prof. Dr. Hans Hoerauf, Direktor der Universitäts-Augenklinik Göttingen, im Amt bestätigt. Das Foto zeigt (v.l.n.r.): B. Bertram, H. Hoerauf, P. Heinz, K. Schayan-Araghi, S. Schneider Foto: BVA Jetzt neu: In praktischen Einzeldosen. Augenglück. Akute Hilfe bei entzündeten und tränenden Augen Augenverein Augenverein Düsseldorf Seit über 25 Jahren Unterstützung durch Spenden Der 1989 gegründete gemeinnützige Verein zur Förderung der Augenheilkunde in Düsseldorf hat turnusmäßig einen neuen Vorstand gewählt. Im Amt bestätigt wurden Irene Maria Blank (Foto, 2. v.r.) als Vorsitzende und Folke Heyer (li.) für die Öffentlichkeitsarbeit. In der Mitgliederversammlung am wurden außerdem Dr. Andrea Hüsson (2. v.l.) für die Finanzen und Jürgen Rauscher (re.) als stellvertretender Vorsitzender gewählt. Neu im Kuratorium ist die Vorstandsvorsitzende der Düsseldorfer Bürgerstiftung, Suzanne Oetker-von Franquet. Mit einem Spendenaufkommen von über Euro unterstützt der Verein seit über 25 Jahren die Forschung und Diagnostik der augenheilkundlichen Einrichtungen in Düsseldorf. Zuletzt hatte er ein aufwändiges Gerät zur Augenhintergrunduntersuchung bei Frühchen an die Augenklinik der Heinrich-Heine-Universität übergeben. Anzeige Wirkt schnell und natürlich Ohne Konservierungsstoffe Für die ganze Familie* Weleda im Einklang mit Mensch und Natur Euphrasia D3 Einzeldosen-Augentropfen Wirkstoff: Euphrasia 3c D3. Zusammensetzung: 1 Einzeldosisbehältnis enthält: Euphrasia 3c Dil. D3 0,4 ml. Sonstige Bestandteile: Natrium chlorid, Natriumcitrat, Citronensäuremonohydrat. Anwendungsgebiete gemäß der anthroposophischen Menschen und Naturerkenntnis. Dazu gehören: Katarrhalische Entzündungen am Auge, die mit vermehrter Tränenabsonderung einhergehen; Lid ödeme, vor allem auf allergischer Grundlage. Gegenanzeigen: Allergie gegen Euphrasia (Augentrost) oder einen der sonstigen Bestandteile; Kinder unter 4 Jahren. Nebenwirkungen: Es können Reizungen der Augen auftreten wie z.b. Brennen, Rötung, Juckreiz, Schwellung oder vermehrter Tränenfluss (Häufigkeit unbekannt). *Für Kinder ab 4 Jahren. 9 Weleda AG, Schwäbisch Gmünd

10 perspektiven berufspolitik Andere werden es schon machen Zeitmangel, Lustlosigkeit und andere Prioritäten führen dazu, dass der Nachwuchs der berufspolitischen Verbände allgemein eher dünn gesät ist. Zusätzlich überlassen Augenärztinnen ihren männlichen Kollegen noch immer das Terrain. Eine Momentaufnahme. Die Berufspolitik hat ein Problem. Seit Jahren schon zeichnet sich ein struktureller Wandel ab, der dem auf Freiwilligkeit basierenden System der Verbandsarbeit entgegenzustehen scheint. Das Resultat: Der Nachwuchs rennt den augenärztlichen Berufsverbänden nicht gerade die Türen ein. Wenn ehrenamtliche Positionen neu besetzt werden müssen, gibt es keine Schlange von Bewerbern. So jedenfalls das Gefühl unserer drei Interviewpartner Dr. Kaweh Schayan-Araghi, Dr. Monika Gamringer-Kroher und Dr. Annett Schömann, die sich schon seit Jahren im Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) und im Bundesverband Deutscher Ophthalmo Chirurgen (BDOC) engagieren. Nachwuchsmangel Foto: bigstockphoto.de Dass sie da wohl richtig liegen, zeigen die Ergebnisse der Sozialforschung von Infas (1) aus Das Marktund Sozialforschungsinstitut konnte nur bei 18 Prozent der Fachärzte so etwas wie berufspolitisches Engagement detektieren. Die Selbstständigen sind hier doppelt so aktiv wie die Angestellten und die Männer doppelt so aktiv wie die Frauen. Womit sich diese Problematik beim berufspolitischen Nachwuchs durch den Trend zur Verweiblichung des Arztberufs und die Attraktivität von Arzt-in-Anstellung (MVZ) selbstredend verschärft. Dass das Ehrenamt an sich in einer mehr zum Hedonis- 10

11 berufspolitik perspektiven mus neigenden Gesellschaft auf Dauer weniger Attraktivität besitzt, liegt wohl auf der Hand. Derzeit sind aber immerhin noch 13,44 Millionen Deutsche ehrenamtlich tätig (2). Die höchsten Engagementquoten liegen im Alter zwischen 35 und 55 Jahren (3). Diese Zahlen decken sich mit dem Gedanken, dass gerade junge Ärztinnen und Ärzte, die sich im Aufbau von Familie und Karriere befinden, vermutlich kaum Zeit für zusätzliche ehrenamtliche Verpflichtungen finden. Erst nach der langen ärztlichen Ausbildung, nach dem Take-off der eigenen Einrichtung und nachdem die Kinder nicht mehr ganz klein sind, scheinen wieder Kapazitäten frei zu werden. Rollenwechsel? Wer hier vielleicht positiv annimmt, dass sich als Ausgleich das klassische Rollenbild vom Karriere machenden Ehemann und der sich um die Familie kümmernden Ehefrau doch verändere, der muss seine etwaige Euphorie wohl bremsen. Denn noch liegt die Hauptfamilienarbeit unverändert auf den Schultern der Frauen. 70 Prozent der Väter arbeiten nach der Geburt eines Kindes unverändert weiter (4). Von einer gerechten Aufteilung der Familienarbeit kann man wenig sprechen, wenn 66 Prozent der Mütter angeben, den größten Teil der Familienarbeit zu übernehmen (5). Es macht Freude, wenn man Dinge mitgestaltet Dr. med. Kaweh Schayan-Araghi wurde 1962 in Frankfurt am Main geboren. Er ist u.a. im Vorstand des BVA und 2. Vorsitzender des BDOC. Er ist verheiratet und Vater von zwei Töchtern und einem Sohn. Herr Dr. Schayan-Araghi, wie wichtig ist Ihnen persönlich das berufspolitische Engagement? Mittlerweile bin ich 16 Jahre im BVA- Vorstand und über zehn Jahre im Vorstand des BDOC. Für mich ist das ein wesentlicher Teil meiner beruflichen Tätigkeit geworden. Mir ist dabei wichtig, dafür zu sorgen, dass alle Augenärzte, egal wo und wie sie tätig sind, möglichst optimale Bedingungen vorfinden und dass wir unseren beruflichen Nachfolgern attraktive Rahmenbedingungen für die Ausübung unseres schönen Berufes bieten können. Was liegt Ihnen so am Herzen, dass Sie dafür auf die bei diesem Beruf ohnehin knappe Freizeit verzichten? Salopp gesagt, ist es die Aufgabe der Verbände, so viel Geld wie möglich ins System Augenheilkunde hineinzubekommen und für günstige Rahmenbedingungen für Ärzte und Patienten zu sorgen. Um das ins System hineinkommende Geld mag sich dann jeder nach seiner Idee im fairen Wettbewerb unter Einhaltung der Spielregeln bemühen. Durch die Mitgestaltung der Rahmenbedingung kann man dafür sorgen, dass unsere modernen Therapiemöglichkeiten möglichst vielen Patienten zugute kommen. Haben Sie Verständnis für Kolleginnen und Kollegen, die die Rechnung zugunsten der Freizeit, der Work-Life-Balance aufmachen? Selbstverständlich kann ich das gut verstehen. Wenn man seine Freizeit dann tatsächlich mit den schönen Dingen des Lebens verbringt und nicht damit, zu lamentieren, finde ich es nachvollziehbar, wenn man sich nicht engagiert. Wer jedoch Zeit findet, über die Zustände zu klagen, der möge doch überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, sich in der Berufspolitik zu engagieren. Wir leben in einer Zeit, in der das Ehrenamt in vielen Bereichen an Kraft, an Attraktivität zu verlieren scheint. Was würden Sie jungen Menschen sagen, wenn Sie die überzeugen wollten? Ich würde den jungen Menschen sagen und tue dies auch, dass es Freude macht, wenn man Dinge mit gestaltet und man durch kontinuierliche Arbeit dazu beitragen kann, die diversen Spielregeln zu Gunsten der Augenärzte und ihrer Patienten auszulegen oder umzugestalten. Im Gegensatz zur Berufspolitik findet man im sozialen Ehrenamt viele Frauen. Wird das in den Verbänden als strukturelles Problem diskutiert, das es zu lösen gilt? In der Tat ist es schade, dass sich wenige Frauen für die Berufspolitik begeistern können. Ich bin fest davon überzeugt nach den guten Erfahrungen mit vielen weiblichen Mitarbeiterinnen und Kolleginnen, dass mehr weiblicher Führungsstil der Berufspolitik unbedingt guttun könnte. Frauen sind überall dort, wo Augenheilkunde als Beruf stattfindet, nur nicht dort, wo die Sphäre der Berufspolitik beginnt. Ist das eventuell doch zu sehr Domäne der Männer? Ich kann mir vorstellen, dass die geringe Anzahl oder das nahezu Nicht-Vorhandensein von Damen in der Berufspolitik damit zu tun hat, dass die zeitlichen Anforderungen an unseren Beruf ohnedies schon sehr hoch sind. Wenn man dann noch Familienarbeit nebenher leisten will, ist Berufspolitik wohl kaum möglich. So sehr ich dies verstehen kann, so sehr bedaure ich es allerdings auch. Möglicherweise hat es auch damit zu tun, dass die Berufspolitik wohl kein sehr hohes Ansehen in der Ärzteschaft hat. Ein weiterer Grund könnte sein, dass man einen sehr langen Atem braucht und kurzfristige Erfolge äußerst selten sind. Für einen so langfristigen Ansatz bedarf es des Rückhalts innerhalb der Familie. Ich kann gut verstehen, dass auch für die moderne Frau der Spagat zwischen hohem zeitlichen Engagement in der beruflichen Tätigkeit und den privaten Anforderungen der Familie nicht einfach ist. Im BDOC-Vorstand ist mit Frau Dr. Gamringer-Kroher schon eine Dame und ich beobachte, dass ihre Anwesenheit und ihr Input dem Vorstand und der Sache guttun. Mit Sicherheit wäre auch im BVA-Vorstand eine Dame gerne gesehen. Bedauerlicherweise hat sich dies noch nicht verwirklichen lassen. 11

12 perspektiven berufspolitik Es läuft demnach vermutlich darauf hinaus, dass Frauen mit Kindern ihre Karriere häufig nur in Teilzeit vorantreiben können. Zudem sind sie stark darauf angewiesen, dass es Möglichkeiten zur Kinderbetreuung gibt. Dies bestätigt zum Beispiel ein entsprechender Hinweis von M. Gamringer-Kroher im nebenstehenden Interview. Während Männer ungehindert der Tatsache, ob sie Väter sind oder nicht die Karriereleiter nach oben rauschen, geraten Frauen mit Kindern teilweise ins Hintertreffen. Andere Schwerpunkte Immer wieder wird die Forderung nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufs politische Tapet gebracht. Frauenquoten, Elterngeld und mehr Kindertagesstätten werden gefordert. Die Ergebnisse einer aktuellen Studie zeigen aber, dass die Probleme deutlich tiefer gehen. Laut einer Umfrage der Thomson- Reuters-Stiftung und der Rockefeller-Stiftung in den 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G 20) äußerte sich nur knapp die Hälfte der international befragten Frauen zuversichtlich, dass es möglich ist, eine Familie zu gründen, ohne ihrer Karriere zu schaden. Die Befragten aus Deutschland zeichneten ein deprimierendes Bild: Nur 21 Prozent sind hier zuversichtlich (6). M. Gamringer-Kroher spricht hier eine psychologische Komponente an, in der sich Mütter typisch von Frauen stecken oft von sich aus zurück Dr. Monika Gamringer-Kroher ist niedergelassene Augenchirurgin in Weiden und als Sekretär/Schriftführer Mitglied des BDOC-Vorstands. Sie ist 57 Jahre alt, hat drei erwachsene Kinder und drei Enkel. Frau Dr. Gamringer-Kroher, Sie sind eine der wenigen Frauen, die in der augenärztlichen Berufspolitik eine herausgehobene Position haben. Wie ist es dazu gekommen? Das ist bereits das zweite berufspolitische Amt, das ich ausübe. Als der BDOC gegründet wurde, hat Herr Dr. Scharrer mich gebeten, dort mitzumachen. Parallel dazu war ich im Vorstand der Deutschen Praxisklinik-Gesellschaft. Wegen Arbeitsüberlastung habe ich das aber nach einigen Jahren aufgegeben. Haben Sie als einen Sonderstatus zwischen den Männern? Sind Sie für spezifisch weibliche Belange zuständig? Ich bin gleichberechtigtes Mitglied. Meinen Status empfinde ich nicht als Sonderstatus, ich werde weder bevorzugt noch benachteiligt. Jeder hat sein Spezialgebiet. Meines sind Hygienefragen und organisatorische Dinge, die damit zusammenhängen. Das hat mich schon immer sehr interessiert und daher war ich gerne bereit, das zu übernehmen. Machen Frauen anders Berufspolitik als Männer? Nein, Frauen verfolgen keine anderen Ziele als Männer. Vielleicht haben wir manchmal einen verbindlicheren Umgangston oder sind kompromissbereiter, das glaube ich schon. Ich fühle mich in meiner Position im BDOC sehr wohl und werde gehört, aber ich habe nicht das Gefühl, dass meine Interessenlage eine andere ist als die der männlichen Kollegen. Setzen Frauen andere Schwerpunkte, auch in Hinblick darauf, Familie und Beruf zu vereinbaren? Ja. Ich kann Ihnen sagen, zwei meiner Kinder sind in der Facharztausbildung. Mein Sohn marschiert durch und meine Tochter hat Kinder, sie kann es nur in Teilzeit machen und es ist mühsam. Neben Kindern noch eine Doktorarbeit zu schreiben, das ist schwierig, und viele Frauen mit Familie, die ich kenne, bleiben dann in der konservativen Tätigkeit oder haben weniger Chancen, operativ tätig zu werden. Sie stecken von sich aus oft zurück. Könnte das der Grund sein, dass Frauen sich weniger berufspolitisch organisieren? Ja, das glaube ich. Wenn man Familie hat, fehlt die Zeit für zusätzliche berufliche Aufgaben. Wenn ich abends in Telefonkonferenzen sitze, geht das zulasten meiner Freizeit. Meine Kinder sind nun erwachsen, aber wenn man kleine Kinder hat, dann ist das schwierig. Man muss auch einen sehr toleranten Mann haben. Dass sich heutzutage auch Männer Familienzeit nehmen, sind Schritte in die richtige Richtung, auch politisch. Aber gerecht verteilt ist es noch nicht. Was könnte man tun, damit mehr Frauen sich berufspolitisch engagieren? Das ist spontan nicht einfach zu beantworten. Es besteht das gleiche Problem wie in den Konzernen, wo man für den Vorstand Frauen sucht: Viele verzichten darauf zugunsten der Familie. Unterstützung wie Kinderbetreuung kann hier etwas bewegen und diesbezüglich wurde schon ein guter Weg eingeschlagen. Beim Thema Frauenquote habe ich allerdings Zweifel, die Durchsetzbarkeit betreffend. Ich glaube letztendlich, dass Mütter dazu neigen, sich selber zurückzunehmen. Würde es helfen, wenn Frauen eigene berufspolitische Vereinigungen hätten? Da bin ich ehrlich gesagt sehr ambivalent. Wir haben dieselbe Qualifikation und wir wollen gute Medizin machen. Wenn wir eine Frauenvereinigung bräuchten, würde das bedeuten, dass wir in der normalen Vereinigung nicht genug gehört werden. Dass wir Hilfe und Schutz benötigen. Dieses Signal finde ich nicht gut, das widerstrebt mir. Wenn wir uns einbringen, dann in der Gesamtorganisation. Wir sollten selbstbewusst genug sein, in der angeblichen Männerwelt mitzureden und gar nicht erst anfangen, uns zu separieren. 12

13 OCULUS Keratograph 5M Unverzichtbar für eine erfolgreiche Kontaktlinsenanpassung Erfolgreiche Anpassung: von der normalen bis zur irregulären Hornhaut Automatische Messauslösung und integriertes Kerato meter garantieren präzise und zuverlässige Messergebnisse Umfassende Kontaktlinsen-Datenbank mit mehr als Kontaktlinsen Vergleich simulierter Fluobilder mit realen Aufnahmen

14 perspektiven berufspolitik Vätern unterscheiden: Mütter nähmen sich viel öfter zurück, neigten dazu, das berufliche Fortkommen der Familie unterzuordnen. Sie setzten schlicht andere Schwerpunkte. Neue Wege Salopp gesagt: Keine Lust, keine Zeit, keine Priorität, das sind die Probleme, denen sich die engagierte Berufspolitik dieser Tage gegenüber sieht. Aber ist sie nicht zu wichtig, um davon behindert zu werden? Wie K. Schayan-Araghi schreibt: Beim Engagement im Verband geht es darum, sich für die Interessen des Berufsstands und für ausreichend finanzielle Ressourcen einzusetzen. Wer sollte es stattdessen tun? In der komplexen Welt des Gesundheitswesens, in der auch die zu verteilenden Ressourcen knapper werden, kann man sich solch eine Schwächung dieser Institution nicht leisten. Was aber kann man tun? Offensive PR-Arbeit nach innen leisten? Vielleicht muss sich aber auch die Struktur dem Wandel beugen und das Ehrenamt aufgeben zugunsten von bezahlten Funktionsträgern. Ob das jedoch überhaupt eine Chance hätte? Text: Sandy Hedig Interviews: Susanne Wolters Quellen (1) KBV, Ärztemonitor 2012, Seite 33. (2) IfD Allensbach, AWA (3) BMFSFJ, Hauptbericht des Freiwilligensurveys 2009, Seite 17. (4) Vorwerk, Vorwerk Familienstudie 2013, Seite 27. (5) Vorwerk, Vorwerk Familienstudie 2009, Seite 22. (6) country/?id=germany. Das Interesse für Verbandsarbeit ist nicht sehr groß Dr. Annett Schömann, niedergelassene Augenchirurgin in Görlitz, ist beim BVA verantwortlich für das Ressort Augenärztliches Assistenzpersonal (AAP). Sie ist 46 Jahre alt, verheiratet, eine Tochter. Frau Dr. Schömann, wie ist es dazu gekommen, dass Sie sich berufspolitisch engagieren und warum im Ressort Augenärztliches Assistenzpersonal? Das war ganz unspektakulär. Ich habe schon vor meinem Engagement Vorträge für augenärztliches Personal gehalten. Als der damalige Ressortleiter Dr. Winter aufhörte, fragte er mich, ob ich für ihn übernehmen würde. Er wusste, dass ich gern beim BVA mitarbeiten wollte. Es sind nicht viele Kollegen darauf versessen, Berufspolitik zu machen auch unter den Männern nicht. Das Ressort ist perfekt für mich, weil ich es extrem wichtig finde, unser Personal so fit zu machen, dass es uns wirklich helfen kann. Das liegt mir sehr am Herzen, besonders da es oft zu wenig wahrgenommen und geschätzt wird, obwohl die Praxen davon stark profitieren. Wo fängt eigentlich berufspolitisches Engagement an? Ich sehe mich gar nicht so richtig als Berufspolitikerin, eher im Hintergrund als Ressortleiterin des Berufsverbandes, die für alle Fragen rund um AAP zuständig ist. Viel wichtiger ist mir, dass wir für das Assistenzpersonal schon sehr viel erreicht haben, was hochwertige Ausund Fortbildungen betrifft und die Aufgaben, die es übernehme darf. Nun, das ist am Ende doch Berufspolitik. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein Thema, das viele Frauen beschäftigt. Hält es sie davon ab, berufspolitisch aktiv zu werden? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Ich sehe es nicht ganz so, zumindest nicht für mein Ressort. Beim BVA-Vorsitzenden ist das sicherlich anders, dieser muss ständig persönlich präsent sein. Ich hingegen kann mir meine Arbeit einteilen und sie in Ruhe zu Hause erledigen, wenn ich Zeit habe. Meine Tochter ist 14, also nicht mehr ganz so klein. Ich mache das allerdings schon sehr lange, oft habe ich mich dann abends hingesetzt, um die Programme zu entwerfen. Mir macht das einfach ganz viel Spaß, das Entwerfen, der Kontakt mit vielen unterschiedlichen Menschen, das gemeinsame Finden von neuen Ideen. Man guckt über den Tellerrand und beschäftigt sich mit völlig anderen Sachen als in der Praxis. Das ist sehr reizvoll. Was meinen Sie, wie könnte man das Interesse von Augenärztinnen für Berufspolitik wecken? Das ist wirklich schwierig, dafür habe ich kein Konzept. Das grundsätzliche Problem liegt ja nicht nur bei den Frauen. Überhaupt ist das Interesse für Verbandsarbeit hier in Sachsen nicht so groß. Es ist nicht so, dass für einen Posten zwei oder drei Kandidaten zur Wahl stehen. Man ist eher froh, wenn es überhaupt jemand machen will. Ich glaube aber nicht, dass dies in anderen Regionen anders ist. Die Bereitschaft, aktiv etwas mitzugestalten, ist relativ gering, denn es bringt nicht wirklich Anerkennung. Wenn man sich engagiert, macht man es für sich, weil man wie ich Spaß daran hat. Also gibt es auch keinen Unterschied zwischen Ost und West, was die Beteiligung angeht? Ich habe selbstbewusste und erfolgreiche Frauen im Freundeskreis aus dem Osten genauso wie aus dem Westen. Und ich sehe keinen Unterschied. Ich würde auch nicht sagen, dass hier im Osten Frauen mehr in Führungspositionen gestrebt haben. Wenn man sich die Chefärztinnen in Deutschland ansieht, sind das eigentlich eher Frauen aus dem Westen. Ist der niedrigen Anteil der Frauen in der Berufspolitik im BVA ein Thema? Nein. Das ist kein Thema. Das liegt auch daran, dass die Ressorts sehr speziell sind. Es geht weniger darum, dass man eine Frau für den Posten findet, als darum, überhaupt jemanden zu finden, der sich auskennt und es auch machen möchte. Halten Sie etwas von Frauenquoten? Nein! Eine Quote finde ich nicht gut. Ich würde das für mich auch nie wollen. Ich würde mir wirklich blöd vorkommen, wenn ich wüsste, ich habe die Position nur wegen der Quote bekommen. Den meisten Frauen geht es genauso. Ich denke, dass wir uns zukünftig auch so durchsetzen werden. 14

15 Der EYLEA -Weg: STARK STARTEN STARK BLEIBEN Bei namd DMÖ RVV mcnv Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Bitte melden Sie jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Website: Bezeichnung des Arzneimittels: Eylea 40 mg/ml In- jektionslösung. Wirkstoff: Afl ibercept. (Vor Verschreibung Fachinformation beachten.) Zusammensetzung: Wirkstoff: Jede Durchstechfl asche enthält 100 µl, entsprechend 4 mg Afl ibercept. Sonstige Bestandteile: Polysorbat 20, Natriumdihydrogenphosphat 1 H 2 O, Dinatriumhydrogenphosphat 7 H 2 O, Natriumchlorid, Sucrose, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Bei Erwachsenen zur Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), einer Visusbeeinträchtigung aufgrund eines Makulaödems infolge eines retinalen Venenverschlusses (RVV) (Venenastverschluss [VAV] od. Zentralvenenverschluss [ZVV]), einer Visusbeeinträchtigung aufgrund eines diabetischen Makulaödems (DMÖ) u. einer Visusbeeinträchtigung aufgrund einer myopen choroidalen Neovaskularisation (mcnv). Gegenanzeigen: Überempfi ndlichkeit gegen Afl ibercept od. einen der sonst. Bestandteile. Bestehende od. vermutete okulare od. periokulare Infektion. Bestehende schwere intraokulare Entzündung. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen: Intravitreale Injektionen können zu einer Endophthalmitis, intraokularer Entzündung, rhegmatogener Netzhautablösung, Netzhauteinriss od. iatrogener traumatischer Katarakt führen. Immer angemessene aseptische Injektionsmethoden anwenden. Patienten innerhalb der 1.Woche nach d. Injektion überwachen. Patienten instruieren, unverzüglich alle Symptome zu melden, die auf eine Endophthalmitis od. andere oben genannte Ereignisse hinweisen. Anstiege des Augeninnendrucks (IOD) innerhalb 60 Min. nach intravitrealen Injektionen beobachtet. Besondere Vorsicht bei schlecht eingestelltem Glaukom geboten (keine Injektion solange IOD 30 mmhg). Immer IOD u. Perfusion des Sehnervenkopfes überwachen u. b. Bedarf angemessen behandeln. Möglichkeit der Immunogenität. Patienten instruieren, alle Anzeichen od. Symptome einer intraokularen Entzündung, z. B. Schmerzen, Photophobie od. Rötung, zu berichten, da diese klinische Anzeichen einer Überempfi ndlichkeit sein könnten. Systemische Nebenwirkungen inkl. nicht-okularer Hämorrhagien u. arterieller thromboembolischer Ereignisse nach intravitrealer Injektion v. VEGF-Hemmern berichtet. Sicherheit u. Wirksamkeit gleichzeitiger Behandlung beider Augen wurde nicht systematisch untersucht. Bisher keine Erfahrungen zur gleichzeit. Behandlung m. anderen VEGF-Hemmern. Zu den Risikofaktoren, die nach einer anti-vegf Therapie bei feuchter AMD zur Entwicklung eines retinalen Pigmentepitheleinrisses führen können, gehören großfl ächige u./od. hohe Abhebungen des retinalen Pigmentepithels. Zu Therapiebeginn Vorsicht bei Patienten m. diesen Risikofaktoren. Aussetzen d. Behandlung bei Patienten m. rhegmatogener Netzhautablösung od. Makulalöchern Grad 3 od. 4 u. bei Einriss der Retina bis der Riss adäquat verheilt ist. Aussetzen d. Behandlung u. nicht vor dem nächsten geplanten Termin fortsetzen bei: Verminderung BCVA 30 Buchstaben im Vergleich zur letzten Messung; subretinaler Blutung, Zentrum der Fovea betroffen od. bei Größe der Blutung 50 % der gesamten betroffenen Läsion. Aussetzen der Behandlung 28 Tage vor od. nach einem durchgeführten od. geplanten intraokularen Eingriff. Keine Verabreichung während der Schwangerschaft, es sei denn der mögl. Nutzen überwiegt das potenzielle Risiko für den Fetus. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung u. für mind. 3 Monate nach der letzten intravitrealen Injektion eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Personengruppen m. begrenzten Daten: Begrenzte Erfahrung bei der Behandlung v. Patienten m. ischämisch ZVV u. VAV. Nicht empfohlen bei Patienten m. den klinischen Anzeichen eines irreversiblen, ischämischen Visusverlustes. Begrenzte Erfahrungen bei der Behandlung v. Personen m. einem aufgrund eines Typ I Diabetes verursachten DMÖ od. bei Diabetikern m. einem HbA1c über 12 % od. m. proliferativer diabetischer Retinopathie. Nicht untersucht bei Patienten m. aktiven systemischen Infektionen od. bei Patienten, die gleichzeitig andere Augenerkrankungen wie eine Netzhautablösung od. ein Makulaloch hatten. Keine Erfahrungen bei der Behandlung v. Diabetikern m. nicht eingestelltem Bluthochdruck. Der Arzt sollte das Fehlen dieser Informationen bei der Behandlung entsprechender Patienten berücksichtigen. Ebenfalls keine Erfahrungen zur Behandlung einer mcnv bei nicht-asiatischen Patienten, bei Patienten m. vorbehandelter mcnv u. bei Patienten m. extrafovealen Läsionen. Nebenwirkungen: Sehr häufi g: verminderte Sehschärfe, Bindehautblutung, Augenschmerzen; Häufi g: Einriss/Abhebung des retinalen Pigmentepithels, Netzhautdegeneration, Glaskörperblutung, Katarakt, Kernkatarakt, Subkapsuläre Katarakt, Hornhauterosion, Hornhautabrasion, IOD Anstieg, verschwommenes Sehen, Glaskörpertrübungen, Glaskörperabhebung, Schmerzen an der Injektionsstelle, Fremdkörpergefühl im Auge, erhöhter Tränenfl uss, Augenlidödem, Blutung an der Injektionsstelle, Keratitis punctata, Bindehauthyperämie, Okulare Hyperämie; Gelegentlich: Überempfi ndlichkeit, Endophthalmitis, Netzhautablösung, Netzhauteinriss, Iritis, Iridocyclitis, Kortikale Katarakt, Linsentrübungen, Hornhautödem, Hornhautepitheldefekt, Reizung an der Injektionsstelle, abnorme Empfi ndung im Auge, Reizung des Augenlids, Schwebeteilchen in der Vorderkammer; Selten: Erblindung, Uveitis, traumatische Katarakt, Vitritis, Hypopyon. Produktklasse bezogene Nebenwirkungen: erhöhte Inzidenz v. Bindehautblutungen bei Patienten, die antithrombotische Arzneimittel erhielten. Theoretisches Risiko arterieller thromboembolischer Ereignisse nach intravitrealer Anwendung v. VEGF-Hemmern. Immunogenitätspotenzial. Verschreibungspflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: Bayer Pharma AG, D Berlin, Deutschland. Stand: FI/5; 10/2015 Bayer Vital GmbH, Leverkusen L.DE.MKT.SM

16 medizin trockenes auge Das Auge Das Trockene Auge (Sicca-Syndrom, Keratokonjunktivitis sicca) gehört zu den häufigsten Erkrankungen in der Augenheilkunde. Die multifaktorielle Störung von Tränenfilm und Augenoberfläche wird von einer Tränenfilmhyperosmolarität und inflammatorischen Prozessen begleitet, die unbehandelt zu erheblichen Einschränkungen der Visusleistung, Schmerzen sowie einer Verminderung der Lebensqualität bzw. Arbeitsvermögen führen können. Von Prof. Dr. Claus Cursiefen. 1. Definition und Klassifikation Die derzeit gültige Definition und Klassifikation des Trockenen Auges wurde von der Dry Eye Workshop Study Group (DEWS) formuliert (DEWS, 2007). Demnach ist das Trockene Auge eine multifaktorielle Störung von Tränenfilm und Augenoberfläche, die zu Beschwerden, Sehstörungen und einer Tränenfilminstabilität mit möglicher Schädigung der Augenoberfläche führt und mit einer erhöhten Osmolarität des Tränenfilms sowie einer subakuten Entzündung der Augenoberfläche assoziiert ist. Bei der Klassifizierung wird zwischen den Ursachen einer verminderten Tränenproduktion (Hyposekretion) und den Ursachen einer vermehrten Verdunstung des Tränenfilms (Hyperevaporation) unterschieden und daraus ein Diagnosealgorithmus abgeleitet (siehe Tabelle rechte Seite). In der Mehrzahl der Fälle werden hyperevaporative Erkrankungen diagnostiziert. So kam ein Screening an 200 Patienten mit Keratokonjunktivitis sicca zu folgender Verteilung (Tong L, 2010): rein hyperevaporative Störungen: 58 % Mischformen hyperevaporative/hyposekretorische Störungen: 30,5 % rein hyposekretorische Störungen: 11,5 %. Zu den häufigsten Ursachen einer Hyperevaporation zählt die Dysfunktion der Meibom`schen Drüsen, die den Lipidanteil der Träne sezernieren. Die Konsequenz dieser Dysfunktion bedeutet letztlich die Verringerung/Störung der Lipidphase des Tränenfilms. Weiter können Lidfunktionsstörungen zu einer Hyperevaporation führen, indem Verteilung und Erhalt des Tränenfilms gestört werden. Auch äußere Einflüsse ( Office eye syndrom ) resultieren primär in einer erhöhten Verdunstungsrate an der Augenoberfläche. 2. Epidemiologie und Risikofaktoren Prof. Dr. Claus Cursiefen ist Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Augenheilkunde, Universität zu Köln Die Prävalenz des Trockenen Auges liegt verschiedenen globalen Studien zufolge zwischen 5 % und 34 % (Messmer EM, 2015). Diesem relativ großen Wertebereich liegen Untersuchungen heterogener Patientengruppen zugrunde. Für Deutschland berechnete eine ältere Studie eine Prävalenz von 11,7 % oder entsprechend etwa neun Millionen Menschen, die an Symptomen des Trockenen Auges leiden (kommentiert in: Bron AJ, 2014). 16

17 trockenes auge medizin Das Trockene Auge wird durch verschiedene Faktoren negativ beeinflusst wie beispielsweise Erkrankungen, chirurgischen Eingriffen am Auge, Chemotherapien, Hormonstatus (vor allem bei Frauen), Medikamenten und dem Lebensstil. Zu den wichtigsten Risikofaktoren für das Sicca-Syndrom (DEWS, 2007), bei denen aufgrund entsprechender klinischer Studien ein hoher Evidenzgrad besteht, zählen Lebensalter, weibliches Geschlecht, postmenopausale Östrogentherapie, Kollagenosen, refraktive Chirurgie der Hornhaut, Bestrahlung, hämatopoetische Stammzelltransplantation, Vitamin- A-Mangel, Hepatitis C und Androgeninsuffizienz. Auch für Antihistaminika ist ein hoch evidentes Risiko berichtet worden. Für andere Medikamente liegen dagegen nur mittlere Evidenzgrade bezüglich ihres negativen Einflusses vor, darunter Betablocker, Psychopharmaka (SSRI, trizyklische Antidepressiva) und Diuretika. Weitere Risikofaktoren mit mittlerem bis niedrigem Evidenzrisiko sind beispielsweise Diabetes mellitus, Ovarialdysfunktion, niedrige Luftfeuchtigkeit, Rauchen, Alkohol, orale Kontrazeptiva, Schwangerschaft, Akne und Gicht. 3. Klinik Typische Symptome der Erkrankung (DEWS, 2007) sind eine Rötung der Konjunktiva in Verbindung mit einer Schädigung der Augenoberfläche (Keratitis punctata superficialis). Auch das Auftreten lidkantenparaller konjunktivaler Falten (LIP- COF) ist ein sehr genauer Hinweis auf eine Keratokonjunktivitis sicca. Häufig finden sich Schädigungen an den akzessorischen Drüsen der Lidkante (Meibom-Drüsen), wie eine dysfunktionale Störung, eine Verstopfung der Ausführungsgänge oder Entzündungen wie Blepharitis oder Meibomitis. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es zu schwerwiegenden Schädigungen von Konjunktiva und Kornea kommen. 4. Diagnostik Die subjektiven Beschwerden sind vielfältig und hängen stark vom jeweiligen Empfinden des Patienten ab. Zu den häufigsten zählen (DEWS, 2007) Augenrötung, Brennen, Stechen, Fremdkörpergefühl, Pruritus und Photophobie. Durch die unterschiedliche Ausprägung der subjektiven Beschwerden und klinischen Anzeichen ist eine umfangreiche Diagnostik notwendig. Sie beinhaltet zunächst eine gründliche Anamnese, zu der auch die Frage nach dem Arbeitsumfeld gehört, und in der die Tageszeit- und Ortsabhängigkeit des Auftretens der Symptome erhoben wird, sowie Fragen zur Medikamenteneinnahme oder Hormonsubstitution. Im Anschluss sind Zusatzuntersuchungen notwendig, die nach Empfehlung der DEWS im folgenden Basis-Algorithmus durchgeführt werden sollten (DEWS, 2007): A Trockenes Auge bei verminderter Tränenproduktion 1. Sjögren-Syndrom 1.1 Primär 1.2 Sekundär Rheumatoide Arthritis, syst. Lupus erythematodes, progressive syst. Sklerodermie, PBC, Morbus Wegener 2. Non-Sjögren-Syndrom 2.1 Erkrankungen der Tränendrüse Primär Kongenitale Alakrimie, erworbene Erkrankungen der Tränendrüse Sekundär Sarkoidose, HIV, HCV, GvHD, Xerophthalmie 2.2 Tränenflussbehinderung (konjunktivale Narben) Klassifizierung und Algorithmus zur Diagnose der Keratokonjunktivitis sicca (Jacobi C et al., 2006) Messung der Tränenfilmaufreißzeit nach Eintropfen von Fluoreszein (tear film break up time, TFBUT), zur Bestimmung der Stabilität des Tränenfilms auf der Augenoberfläche Vitalfärbung der Augenoberfläche mit Fluoreszein bzw. Lissamingrün (früher auch Bengalrosa), zur Bestimmung von Defekten im Konjunktiva- bzw. Korneaepithel bzw. von oberflächlich geschädigten Zellen mit defekter Muzinschicht Messung der Tränensekretion mittels normierter Filterpapierstreifen (ohne Anästhesie: Schirmer-I, mit Anästhesie: Basaltest nach Jones), zur Bestimmung des Tränenfilmvolumens Untersuchung der Lidränder und Meibomdrüsengänge, zur Bestimmung von Entzündungen, Vernarbungen (LIPCOF), Obstruktionen oder anderen Schädigungen. Zu den weiteren diagnostischen Verfahren zählen vor allem standardisierte Fragebögen für den Patienten (wie der OSDI -Fragebogen nach Schiffman RM, 2010) sowie hochauflösende Verfahren zur Darstellung der Gewebeepithelien. 5. Therapie Trachom, vernarbendes Pemphigoid, Erythema exudativum multiforme, Verbrennungen 2.3 Reflexhyposekretion Neuroparalytische Keratitis, neurotrophe Keratopathie, Kontaktlinsen, periphere Fazialisparese B Trockenes Auge bei vermehrter Verdunstung des Tränenfilms 1. Verminderung der Lipidphase des Tränenfilms 1.1 Primär Distichiasis 1.2 Sekundär Blepharitis, Obstruktion der Meibom`schen Drüsen, dermatologische Erkrankungen 2. Lidfunktionsstörungen Lidschlagstörungen, Lidschlussdefizit, Lidoberflächeninkongruenz 3. Oberflächenveränderungen 3.1 Primär Xerophthalmie 3.2 Sekundär Operationen, Allergie, Verbrennungen 4. Kontaktlinsen, Umfeld ( Office Eye Syndrom ) Die Therapie des Trockenen Auges erfolgt über ein Stufenkonzept unter Berücksichtigung einer assoziierten Meibomdrüsenerkrankung, einer (sub)klinischen Entzündung der 17

18 medizin trockenes auge Augenoberfläche und ggf. einer assoziierten systemischen Erkrankung (wie z.b. das Sjögren-Syndrom). Basistherapeutikum: Tränenersatzmittel Tränenersatzmittel sind bei allen Schweregraden des Sicca- Syndroms indiziert (DEWS, 2007). Sie werden eingesetzt, um die Tränenfilmstabilität zu erhöhen, den Oberflächenstress zu vermindern und die Kontrastsensitivität bzw. die optische Qualität der Augenoberfläche zu verbessern. Auf diese Weise können symptomatische Beschwerden der Betroffenen gelindert werden (Lee JH, 2011). Gegenwärtig steht eine Vielzahl von Tränenersatzmitteln als Augentropfen zur Verfügung. Weitverbreitet sind Augentropfen auf Basis wässriger Lösungen. Diesen werden pharmazeutische Substanzen zugesetzt, um Viskosität und Osmolarität anzupassen, sowie weitere Hilfsstoffe. Zu den pharmazeutischen Substanzen zählen unter anderem Hyaluronsäure, Polyvinylalkohol, Carbomere, Methylcellulose, Hydroxypropyl-Guar und Polyvidon. Zu den Hilfsstoffen zählen beispielsweise Stabilisatoren und Konservierungsmittel, um eine längere Lagerzeit bei Raumtemperatur zu gewährleisten, sowie Emulgatoren für eine einheitliche Mischungszubereitung bei Öl-Wasser-Kombinationen. Solche Öl-Wasser-Zubereitungen enthalten Lipide wie Triglyzeride, Phospholipide oder Rizinusöl. Die Anwendung dieser Mischungen aus wässrigen und öligen Komponenten ist nicht weit verbreitet. Mögliche Ursachen hierfür könnten Probleme mit der Verträglichkeit sein bzw. eine verminderte Patientenzufriedenheit. Vor dem Hintergrund, dass die Tränenhyperevaporation die weitaus häufigere Ausprägung des Trockenen Auges darstellt, und diese durch eine Stabilisierung der Lipidphase des Tränenfilms gezielt unterstützt werden könnte, stellt der mangelnde Zuspruch bei lipidhaltigen Tränenersatzmitteln derzeit ein ungelöstes medizinisches Problem dar. Zuletzt wurde mit Perfluorhexyloctan F6H8 eine neue Substanz eingeführt, die diese Versorgungslücke füllen könnte. Die lipophile Substanz ist eine farblose Flüssigkeit mit demselben optischen Brechungsindex wie die Träne. Nach Applikation verteilt sich Perfluorhexyloctan F6H8 rasch auf der Augenoberfläche und stabilisiert den Lipidfilm der Träne. So kann es der hyperevaporativen Störung beim Trockenen Auge vorbeugen, bei moderaten bis schwereren Verlaufsformen die Symptome lindern und das Auge dauerhaft vor Reizungen schützen. Antientzündliche Zusatztherapie In den letzten Jahren ist zunehmend gezeigt worden, dass inflammatorische Prozesse auf der Augenoberfläche vor allem bei schweren Formen des Trockenen Auges eine wichtige Rolle spielen (Stevenson W, 2012). Aber auch bei moderaten Erkrankungen können (sub)klinische Entzündungsreaktionen auftreten. Die topische und zeitlich begrenzte Anwendung von Kortikosteroiden, Ciclosporin A oder Tacrolimus kann den Entzündungsprozessen entgegenwirken (Pflugfelder SC, 2004; Sall K, 2000). Weiterhin werden Antibiotika wie Tetrazykline oder Makrolide mit anti-inflammatorischen Eigenschaften eingesetzt. So konnte die topische Anwendung von Azithromycin 1 % eine verbesserte Symptomatik und Meibomdrüsenfunktion erzielen, eine Reduktion der bakteriellen Lidkantenbesiedlung und eine Normalisierung des Lipidprofils des Meibomdrüsensekrets (Haque RM, 2010). Bei diesen Therapien ist jedoch immer eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich, da potenziell klinisch relevante Nebenwirkungen auftreten können. Weitere therapeutische Maßnahmen Die Applikation von Wärme im Lidkantenbereich durch Wärmebrillen, Kompressen oder Infrarotbestrahlung verflüssigt das Meibomdrüsensekret, so dass die Lipidphase des Tränenfilms bei hyperevaporativen Störungen regeneriert wird (Lidkantenpflege). Bei schwerer Hypovolämie kann auch ein temporärer Verschluss der Tränenabflussgänge ( punctum plugs ) in Verbindung mit einer antientzündlichen Therapie durchgeführt werden. In schwereren Fällen können Verbandskontakt- und Sklerallinsen einen mechanischen Schutz der Augenoberfläche bieten. Bei persistierenden Korneaschädigungen stellen operative Maßnahmen wie Lidvernähung und Keratoplastik letzte Möglichkeiten dar (Sullivan BD, 2014). Literatur Bron AJ et al. (2014). Rethinking dry eye disease: a perspective on clinical implications. Ocul Surf 12: S DEWS (2007). Report of the International Dry Eye WorkShop. Ocul Surf 5: S Jacobi C et al. (2006). Das trockene Auge Aktuelle Konzepte zu Klassifizierung, Diagnostik und Pathogenese. Ophthalmologe 103: S Lee JH et al. (2011). Efficacy of sodium hyaluronate and carboxymethylcellulose in treating mild to moderate dry eye disease. Cornea 30: S Haque RM et al. (2010). Multicenter openlabel study evaluating the efficacy of azithromycin ophthalmic solution 1% on the signs and symptoms of subjects with blepharitis. Cornea 29: S Messmer EM (2015). The pathophysiology, diagnosis and treatment of dry eye disease. Dtsch Arztebl Int 112: S Pflugfelder SC et al. (2004). A randomized, double-masked, placebo-controlled, multicenter comparison of loteprednol etabonate ophthalmic suspension, 0.5%, and placebo for treatment of keratoconjunctivitis sicca in patients with delayed tear clearance. Am J Ophthalmol 138: S Sall K et al. (2000). Two multicenter, randomized studies of the efficacy and safety of cyclosporine ophthalmic emulsion in moderate to severe dry eye disease. CsA Phase 3 Study Group. Ophthalmology 107: S Schiffman RM et al. (2000). Reliability and validity of the Ocular Surface Disease Index. Arch Ophthalmol 118(5): S Stevenson W et al. (2012). Dry eye disease: an immunemediated ocular surface disorder. Arch Ophthalmol 130: S Sullivan BD et al. (2014). Correlations between commonly used objective signs and symptoms for the diagnosis of dry eye disease: clinical implications. Acta Ophthalmol 92: S Tong L et al. (2010). Screening for meibomian gland disease: its relation to dry eye subtypes and symptoms in a tertiary referral clinic in singapore. Invest Ophthalmol Vis Sci 51: S

19 Sicca-Förderpreise 2015 vergeben / Anlässlich des 113. Jahreskongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) wurde in Berlin zum 15. Mal in Folge der Sicca-Förderpreise des Ressorts Trockenes Auge im Berufsverband der Augenärzte Deutschland (BVA) vergeben. All eyes on you Foto: X-21 Uwe Koch Die natürlichste und beste Pflegekombination für Sie und die Zufriedenheit Ihrer Kunden. Die acht Preisträger mit ihren Urkunden und den Vorsitzenden des Symposiums Prof. Dr. Gerd Geerling (vorne rechts) sowie Dr. Thomas Kaercher (hintere Reihe Mitte). Prof. Dr. Bernd Bertram (hintere Reihe links) und Dr. Peter Heinz (hintere Reihe rechts) nahmen als Vertreter des BVA teil Um junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum zur Forschung auf dem komplexen Gebiet des Trockenen Auges und den damit assoziierten Augenoberflächenerkrankungen anzuregen, wird der Sicca-Förderpreis jährlich vergeben. Die Gesamtförderung betrug auch in diesem Jahr Euro, gestiftet von der Firma Bausch & Lomb / Dr. Mann Pharma. Es hatten sich 14 junge Wissenschaftler/innen mit ihrem Forschungsvorhaben um die Förderung beworben. Im Rahmen eines DOG-Symposiums erhielten die Bewerber die Möglichkeit, ihre Projekte zu präsentieren. Im Anschluss wurden acht Arbeiten ausgezeichnet: Einfluss von Immunzellen auf die korneale Wundheilung und Nervenregeneration, Dr. Franziska Bucher (Köln) Die Rolle der neurogenen Entzündung und Schmerzen beim trockenen Auge, Dr. Bo Jing (Köln) Prävalenz der Meibomdrüsendysfunktion bei Patienten mit POWG und PEX-Glaukom, Dr. Semira Kaya (Salzburg) Einfluss des Proteins PLUNC (Palate-lung-nasal-clone) auf die Regulation von Natriumkanälen (ENaC) an der Augenoberfläche mit Einfluss auf das Trockene Auge, Laila Müller und Dr. Martin Schicht (Erlangen) Bedeutung antimikrobieller Peptide (AMP) für die überschießende Keratinisierung im Rahmen der Meibomdrüsendysfunktion, Antje Schröder (Erlangen) Experimentelle Optische Kohärenztomographie von entzündlichen Erkrankungen der Augenoberfläche im Mausmodell, Dr. Sebastian Siebelmann (Köln) Effekt von Amnionmembransuspension auf die Viabilität und Sekretion von Wachstumsfaktoren von Keratozyten in vitro, PD Dr. Nóra Szentmáry (Homburg/Saar) Therapie des Trockenen Auges mittels Gelsolin präklinische Untersuchungen, Johannes Wittmann (Erlangen). Anzeige Unsere beste Desinfektion und Reinigung* Unser natürlichster Schutz** Unsere N 0 1-Lösung gegen trockene Augen*** Wollen Sie All eyes on you? Dann vertrauen Sie auf AVIZOR-Eye Care Solutions. AVIZOR-Hotline: +49 (0) *Mit Everclean garantieren wir gründlichste Kontaktlinsenreinigung für stetig verbesserten Tragekomfort und verlängerte Tragezeiten. **Alvera, die Kontaktlinsenpflege mit Aloe vera, pflegt speziell Silikonhydrogel-Kontaktlinsen auf effizienteste und natürlichste Weise. ***Lacrifresh Ocu Dry, eine der wenigen Augenerfrischungen ohne Konservierungsmittel, lindert die Symptome trockener Augen in idealer Weise. Exklusiver Vertriebspartner in Deutschland

20 medizin trockenes auge Diagnostik und neue Therapiestrategien Kaum wird wieder in der kälter werdenden Jahreszeit geheizt, kommen mehr Patienten in die Notfallsprechstunde mit Sandkorn- und Fremdkörpergefühl, aber auch mit tränenden und roten Augen: das Sicca Syndrom. Welche neuen Therapiestrategien gibt es? Von Milena Stamenkovic und Dr. Stefanie Schmickler. In Deutschland leiden über zehn Millionen Menschen an den Symptomen 60 Prozent der Patienten fühlen sich durch die Beschwerden im täglichen Leben stark beeinträchtigt, bei 40 Prozent der Betroffenen ist sogar die Arbeitseffizienz eingeschränkt. Das Sicca-Syndrom beschäftigt uns Augenärzte in der niedergelassenen Praxis erheblich. Die Sicca-Patienten benötigen Zuwendung und vor allem wollen sie ernst genommen werden. Diagnostik Mit den konservativen Tests wie Schirmer, BUT und OSDI kann ermittelt werden, welche Phase des Tränenfilms betroffen ist. In einer Studie von Lemp et al (2012), wurden 85,5 Prozent der Patienten mit einer Meibomdrüsen-Dysfunktion (=MDD) diagnostiziert, was sich in einer Störung der Lipidphase äußert. Es kommt zu einem evaporativen (Lipdidmangel aufgrund MDD) trockenen Auge, wenn der wässerige Anteil der Tränen schneller als normal verdampft. Trockene Augen durch einen Tränenflüssigkeitsmangel entstehen, wenn die Produktion der Tränendrüse nicht ausreicht, um das Auge feucht zu halten. Ein NUR Mangel der wässrigen Phase lag in 14,5 Prozent, rein evaporative in 49,7 Prozent und ein Mangel der wässrigen und evaporativen Phase in 35,8 Prozent der Fälle vor. Insgesamt hat ein Paradigmenwechsel beim Sicca-Syndrom stattgefunden. Hatte man früher überwiegend ältere Patienten mit diesen Beschwerden, sind es heutzutage junge Patienten, die viel Bildschirmarbeit in klimatisierten Räumen verrichten. Allen Risikofaktoren ist letztlich gemein, dass sie über verschiedene Wege eine verstärkte Keratinisierung des Epithels der Lidkante verursachen, wodurch es zur Obstruktion der Meibomdrüsenausführungsgänge kommt, was den häufigsten Grund einer Meibomdrüsendysfunktion darstellt. Ein weiterer Grund für die Verstopfung der Ausführungsgänge kann die veränderte Lipidzusammensetzung des Meibomdrüsensekrets sein. Bei einer erhöhten Viskosität kommt es zu einer erschwerten Abgabe des Sekrets. Folgen sind: Instabilität des Tränenfilms Atrophie der Meibomdrüsen. Bis vor einiger Zeit fehlten uns Augenärzten Diagnosegeräte, mit denen wir dem Patienten sein Krankheitsbild verständlich machen konnten. Häufig fühlte er sich mangels objektiv zu demonstrierender Tests nicht verstanden. Mit dem Tearlab kann objektiv die Osmolarität des Tränenfilms gemessen werden, somit steht ein objektives Tool zur Beurteilung des trockenen Auges zur Verfügung. Die Gewinnung des Tränenfilms ist einfach und kann delegiert werden (Abb. 1 und 2). Die Untersuchung wird über die GOÄ abgerechnet: Fotos: Augen-Zentrum-Nordwest Dr. med. Stefanie Schmickler (links), Mitherausgeberin von CONCEPT Ophthalmologie, ist Geschäftsführerin des Augen-Zentrum-Nordwest in Ahaus. Milenca Stamenkovic ist dort als Assistenzärztin tätig Abnahme und Analyse des Tränenfilms GOÄ-Nr. Leistungslegende EUR-Betrag Einfachsatz A1234 Untersuchung der Osmolarität Sachkosten für Entnahmechip ( 10 GOÄ) Rechnungsbetrag pro Auge Faktor Betrag 5,30 EUR 2,30 12,20 EUR 12,00 EUR 24,20 EUR Der physiologische Bereich der Osmolarität liegt zwischen 275 und 300 mosm/l. Darüber wird es zunehmend pathologisch und signifikant für das Sicca-Syndrom. Da dem Patienten die 20

21 trockenes auge medizin Abb. 1: Die Probengewinnung des Tränenfilms erfolgt im temporalen Lidwinkel Abb. 2: Anschließend wird das Handstück in die Ladestation zum Auswerten gesetzt. Werte über 300 mosm/l sind als pathologisch einzustufen Augen unterschiedlich Beschwerden bereiten können, ist hiermit auch der objektive Vergleich zwischen dem rechten und linken Auge interessant. Das Unternehmen selbst gibt an, mit seiner Messung der Osmolarität derzeit die einzige Untersuchung zu bieten, die einen objektiven Bio-Marker für das Sicca- Syndrom liefert. Eine Meibomdrüsendysfunktion kann mit dem Lipiview-Gerät und der Meibomdrüsenevaluation nach Korb MGE diagnostiziert werden. Wichtig ist für eine reproduzierbare Testung, dass innerhalb der letzten zwölf Stunden vor der Untersuchung keine Augentropfen auf Ölbasis wie künstliche Tränen und Medikamente verabreicht worden sind. Augensalben sollten 24 Stunden vorher nicht angewandt werden. Alle anderen Augentropfen sollten innerhalb der letzten vier Stunden vor der Untersuchung nicht verabreicht und in diesem Zeitraum auch keine weichen oder harten Kontaktlinsen getragen werden. Ergänzt wird die Analyse um eine dynamische Darstellung der Meibomdrüsen (Abb. 4). TearScience misst zusammgefasst die Lipidschicht (Abb. 3) und stellt somit nach TearLab einen weiteren Schritt in der Diagnostik dar, wobei diese Messung der Ursache des Sicca-Syndroms auf die Spur kommt. Die Therapie des Sicca-Syndroms Bei der Meibomdrüsendysfunktion greift das Lipiflow-System ein, das durch eine thermodynamische Behandlung zu einer Öffnung der Ausführungsgänge auf schonende Art führt. Ergebnisse zeigen, dass bereits eine einzige thermodynamische Behandlung mit dem Lipiflow-Gerät bei Meibomdrüsendysfunktion eine deutliche Beschwerdebesserung von bis zu einem Jahr verschafft (Abb. 5 und 6). Nachteilig sind sicherlich die hohen Kosten für eine derartige Behandlung, jedoch sollte earscience Abb. 3: Ergebnisse mit dem Lipiview-Gerät 21

22 medizin trockenes auge Tearscience Abb. 4: Darstellung der Meibomdrüsen man dies unter dem Aspekt betrachten, dass der Patient dafür mehr Lebensqualität erhält und die Drüsen vor weiterer Degeneration verschont bleiben (s. Tabellen, Abrechnung nach GOÄ): Diagnostik der Meibomdrüsen- Dysfunktion mittels LipiView, MGE und Meibographie A 1251 Analog GOÄ 1251 A 1276 Analog GOÄ 1276 A 7009 Untersuchung des Tränenfilms eines Auges mit einem Interferometer einschließlich Dokumentation Qualitative und quantitative Bestimmung der Drüsensekrete eines Auges mit dem MGE unter der Spaltlampe Quantitative topographische Untersuchung der Hornhautbrechkraft mittels computergestützter Videokeratoskopie * Die Steigerung muss begründet werden! -Betrag Einfachsatz Faktor -Betrag 15,91 2,3-3,2* 36,59-50,91 4,31 2,3-3,2* 9,91-13,79 17,49 2,3-3,2* 17,49-55,96 Gesamt 63,99-120,66 Behandlung der Meibomdrüsendysfunktion GOÄ-Nr. Leistungslegende -Betrag Einfachsatz A 1360 Analog GOÄ 1360 Thermodynamische Behandlung eines evaporativen trockenen Auges (MGD) mit thermischer Pulsation 444 Zuschlag bei ambulanter Durchführung A 1251 Analog GOÄ 1251 A 1240 Analog GOÄ 1240 GOÄ 10 Ersatz von Auslagen Untersuchung des Tränenfilms eines Auges mit einem Interferometer einschließlich Dokumentation Qualitative und quantitative Bestimmung der Drüsensekrete eines Auges mit dem MGE unter der Spaltlampe LipiFlow thermischer Pulsationsaktivator (Verbrauchsmaterial) für ein Auge 19 % Mehrwertsteuer Faktor -Betrag 58,29 3,21* 187,11 75,77 1,0 75,77 15,91 2,3-3,20* 36,59-50,91 4,31 2,3-3,20* 9,91-13,79 264,00 50,16 Gesamt 1,00 264,00 50,16 623,54-641,74 EUR Tearscience Abb. 5 und 6: Therapie der Meibomdrüsendysfunktion mit Lipiflow Tearscience 22

23 trockenes auge medizin PROdermpath, Dr. Ana Gebing Abb. 7: Histologischer Schnitt durch Lid mit Demodex (Haarbalgmilbe)-Follikulitis Ursachen der Keratinisierung der Meibomdrüsen die Haarbalgmilbe Bei der mikroskopischen Untersuchung der Lider von Patienten mit Sicca-Syndrom sieht man nicht selten einen Befall der Wimpern mit der Haarbalgmilbe (Demodex), was häufig mit einer Blepharitis vergesellschaftet ist (Abb. 7). Klinisch zeigen sich bei der Spaltlampenmikroskopie sogenannte Kollaretten um die Wimpernbasen. Sie sind daran zu erkennen, dass sie die Wimpern auf dem proximalen Teil ihrer Länge umgarnen und sind nicht mit Hautschuppen oder Belägen bei eitriger Konjunktivitis zu verwechseln. Die Demodex führt u.a. durch Förderung chronisch entzündlicher Prozesse zu einer Blockade der Ausführungsgänge der Meibomdrüsen und dient in diesem Zusammenhang auch als Vektor für Bakterien. Weiterhin wirkt der Chitinpanzer als Fremdkörper und triggert eine humorale und Zell-vermittelte Immunreaktion. Als Therapie gegen Demodex wurden Versuche u.a. mit Steroiden, Antiotika, Antimykotika, ACE- Hemmern, Teebaum-Öl, Quecksilber etc. unternommen. Als wirksam hat sich im Wesentlichen nur Metronidazol-Gel 2 % gezeigt. Hiermit kann man die Haarbalgmilbe zwar nicht ausmerzen, aber man erreicht eine Reduktion auf eine physiologische Besiedlung. In Deutschland ist Metronidazol nur als ein 0,7 % Hautgel verfügbar und wird als Off-Label-Therapie häufig in die Wimpern einmassiert 8x/d über 2 Monate. Die Generation der neuen Sicca-Präparate Das Sicca-Syndrom kann heutzutage wesentlich gezielter diagnostiziert und effektiver behandelt werden. Es gibt Augentropfen wie Optive plus oder Cationorm, die die Osmolarität des Tränenfilms beeinflussen. Seit kurzem gibt es mit EvoTears eine neue Generation Augentropfen, die wasserfrei ist und dadurch völlig ohne Hilfsstoffe wie Konservierungsmittel, Puffer oder Emulgatoren auskommt. Aufgrund einer extrem niedrigen Oberflächenspannung verteilen die Augentropfen sich sofort. Sie legen sich wie ein dünner Film über die Augenoberfläche und sorgen für einen intensiven Austrocknungschutz. Die Autorinnen haben kein finanzielles Interesse an den gezeigten Geräten und Medikamenten. Literatur: 1 Knop E, Knop N, Brewitt H, Pleyer U, Rieck P, Seitz B, Schirra F: Meibomianglands: part III. Dysfunction-argument for a discrete disease entity and as an important cause of dry eye. Der Ophthalmologe: Zeitschrift der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft 2009, 106(11): ) 2 Nichols KK, Foulks GN, Bron, AJ, et al. The international workshop on meibomian gland dysfunction: executive summary. Investigative Ophthalmology & Visual Science Finis D, Pischel N, Schrader S, Geerling G. Evaluation of lipid layer thickness measurement of the tear film as a diagnostic tool for Meibomian gland dysfunction. Cornea Dec;32(12): IMPRESSUM Herausgeber Prof. Dr. med. Fritz Dannheim dannheim@concept-ophthalmologie.de Prof. Dr. med. Albert J. Augustin augustin@concept-ophthalmologie.de Dr. med. Stefanie Schmickler schmickler@concept-ophthalmologie.de Prof. Dr. med. Anselm Jünemann juenemann@concept-ophthalmologie.de Heinz Jürgen Höninger (verantwortlich) Tel. (07522) , hjh@autentic.info Verlagsanschrift autentic.info GmbH, Kneippweg 1 D Wangen im Allgäu Internet Redaktionsadresse autentic.info GmbH Redaktion CONCEPT Ophthalmologie Postfach 1410, Wangen im Allgäu Redaktion Susanne Wolters (Ltg.), sw@autentic.info Sandy Hedig, sh@autentic.info Dr. Constanze Augustin, ca@concept-ophthalmologie.de Autoren und Gesprächspartner dieser Ausgabe Dr. Constanze Augustin, Carla Cremonese, Prof. Dr. Claus Cursiefen, Dr. Georg Eckert, Prof. Dr. Erich Elstner, Dr. Monika Gamringer-Kroher, Sandy Hedig, Heinz Jürgen Höninger, Susanne Koglin, Prof. Dr. Thomas Kohnen, Dr. Kaweh Schayan-Araghi, Dr. Stefanie Schmickler, Dr. Annett Schömann, Dr. Mehdi Shajari, Milenca Stamenkovic, Susanne Wolters Gestaltung autentic.info, Wangen / Nicole Kappe Bildnachweis S. 16, 30, 35, 50: bigstockphoto.de Marketing + Vertrieb Torsten Höninger, th@autentic.info Tel. (07522) , Fax (07522) Anzeigenverkauf Deutschland Karin Burghardt, kb@autentic.info Tel. (02054) , Fax (02054) Vanessa Burghardt, vb@autentic.info Tel. (0203) , Fax (02054) Kleinanzeigen Anja Weinbacher, aw@autentic.info Anzeigenpreise Gültige Preisliste Nr. 9 (1. Januar 2015) Bankverbindung Postbank Dortmund, IBAN: DE , BIC: PBNKDEFF Gerichtsstand und Erfüllungsort Ulm Gesamtherstellung F&W Mediencenter GmbH Holzhauser Feld 2, Kienberg Abonnement 85 Euro / 9 Ausgaben Deutschland, Ausland 98 Euro Fachzeitschrift mit geprüfter Auflagenzahl Druckauflage 2. Quartal Exemplare Verbreitete Auflage: Exemplare 23

24 medizin kontaktlinsen-tagung Myopie interdisziplinär beleuchtet Von Prävention über Progression bis zu Ausgleichs- und Behandlungsmöglichkeiten: Neues rund um die Myopie war Gegenstand der 16. Expertentagung der Deutschen Augenärztlichen Kontaktlinsen Gesellschaft (DAKG). Zum zweiten Mal wurde ein interdisziplinärer Ansatz gewählt, um alle Aspekte des Themas beleuchten und diskutieren zu können. Wir gehen einmal quer durch die Myopie, betonte Dr. Gudrun Bischoff, 1. Vorsitzende der DAKG, bei der Begrüßung der Teilnehmer am 12. September Kurzsichtigkeit ist ein wichtiges Problem, das viele verschiedene Berufsgruppen mit einbindet. Rund 160 Augenärzten und Augenoptikern wurden im Kölner Triangle Turm in 18 hochkarätigen Vorträgen aktuelle Studienergebnisse, Forschungsansätze und neue Fragen rund um die Myopie vorgestellt. Hier nur einige der vielen Highlights. Chirurgische Optionen der myopen Netzhaut Hierüber informierte Prof. Dr. Anselm Jünemann, Direktor der Universitäts-Augenklinik Rostock. Einer Umfrage nach würden 70 Prozent der befragten Menschen lieber auf zehn Lebensjahre oder eine Gliedmaße verzichten als auf ihr Augenlicht. Dennoch seien in den letzten fünf Jahren nur rund ein Fünftel der Befragten beim Augenarzt gewesen. Im Vortrag befasste er sich mit der malignen Myopie, deren degenerative Veränderungen z.b. Sklera, Aderhaut, Glaskörper und Netzhaut betreffen können. Der Chirurg muss wissen, dass das ganze Auge verändert ist, betonte Jünemann. Durch ein übermäßiges Längenwachstum des Augapfels käme es zu einer Veränderung der Biomechanik und die Strukturen des hinteren Augenabschnitts würden gedehnt. Würde ein durch vom Glaskörper ausgehende Zugkräfte entstehendes Loch nicht schnellstmöglich im Rahmen einer Laserkoagulation durch einzelne Laserherde umstellt, dringe Flüssigkeit zwischen retinales Pigmentepithel und Photorezeptoren und die Netzhaut löse sich ab. In einer aufwändigen Operation müsse diese wieder angelegt werden. Er beleuchtete weitere mögliche Szenarien wie myope Makulopathie, die Entstehung choroidaler Neovaskularisationen und warnte vor dem höheren Risiko eines Normaldruckglaukoms bei hoher Myopie. Abschließend hob er hervor, dass die Angst, bei einer 24

25 kontaktlinsen-tagung medizin Gut besucht von einem interessierten und anspruchsvollen Publikum mehr konnte sich die DAKG als Veranstalterin kaum wünschen galt als nichtmyop. Die Fernpunktrefraktion wurde mittels Scheitelbrechwertmesser, mit dem die Brillengläser vermessen wurden, ermittelt, so Berke. In den meisten aktuellen Myopie-Studien wird von einer Myopie ausgegangen, wenn die Fernpunktrefraktion kleiner/gleich -0,5 dpt ist. Doch nicht nur unterschiedliche Definitionen der Myopie würden die Vergleichbarkeit von Studien erschweren. Neben anderem hätte auch die unterschiedliche Zuverlässigkeit der angewandten Untersuchungsverfahren zur Bestimmung der Fernpunktrefraktion eine Auswirkung auf die Ergebnisse eines Studienvergleichs. Zu bedenken gab Berke auch: Insbesondere viele Studien aus Asien haben als Studienteilnehmer Studenten, Soldaten und Bewohner großer Städte. Man geht heute davon aus, dass ländliche Bevölkerungen, Personen mit geringem Bildungsabschluss und geringem Einkommen eine niedrigere Myopie-Prävalenz haben als die zuvor genannten Bevölkerungsgruppen. Aufgrund statistischer Überlegungen kam Berke zu dem Schluss, dass es auf Basis des aktuell vorliegenden Zahlenmaterials keinen Grund gäbe, tatsächlich von einer Myopie-Epidemie zu sprechen. Sehqualität im Vergleich hohen Myopie (>-4 dpt) durch eine natürliche Geburt das Ablösen der Netzhaut hervorzurufen, unbegründet sei. Myopie-Epidemie gibt es sie wirklich? Das fragte Dr. Andreas Berke, Leiter der Höheren Fachschule für Augenoptik Köln, provokant und sorgte für ein ungeteiltes Interesse der Zuhörer habe Theodore Grosvenor den Begriff der Myopie-Epidemie eingeführt, um die hohe Zahl von Myopien in Ost- und Südostasien zu beschreiben. Ursprünglich habe sich dieser Begriff nur auf diese Regionen bezogen. Inzwischen werde gerne von einer weltweiten Myopie-Epidemie gesprochen. Doch trifft das zu? Ausgangspunkt für diese erweiterte Verwendung des Begriffs seien zwei US-amerikanische Studien (NHANES 1 und 2) gewesen, deren primäres Ziel die Bestimmung des Gesundheits- und Ernährungsstatus der US-amerikanischen Bevölkerung gewesen sei. Die Ergebnisse dieser Studien wurden miteinander in Verbindung gebracht, was jedoch durch die unterschiedlichen Definitionen und Kriterien, die bei beiden angelegt wurden, kaum möglich sei. So habe man in der ersten Studie (aus dem Jahr 1972) jedes Auge, dessen Fernpunktrefraktion kleiner war als 0 dpt, als myop gelten lassen. Jede Person, die keine Brille trug und einen Visus von 1,0 erreichte, Sehqualität im Vergleich: Myopie und Emmetropie unter Berücksichtigung von Aberrationen, so lautet das Thema von PhD Andreas Hartwig (Dipl. Ing. (FH) sowie öff. Sachverständiger). Die hohe Prävalenz der Myopie bei Kindern und Jugendlichen in einigen asiatischen Ländern sei in Fachkreisen akzeptiert und belegt, dennoch konnte die Ursache noch nicht geklärt werden. Man nehme jedoch an, dass sowohl Genetik als auch visuelle Einflüsse beteiligt seien. Monochromatische Abbildungsfehler höherer Ordnung gelten als eine mögliche Komponente, die zur Emmetropisierung beitragen könnte. Hierzu stellte er verschiedene Studien vor, die zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen seien. Bislang könne kein eindeutiger statistischer Zusammenhang zwischen sphärischer Aberration und Myopieprogression nachgewiesen werden. Hier gäbe es einen hohen Bedarf an weiterführenden Studien. Sehqualität myoper Fehlsichtiger Warum manche myope Fehlsichtige trotz schlechtem Visus eine gute visuelle Perzeption haben, hinterfragte Prof. Dr. med. Alexander Arthur Bialasiewicz vom Al-Ahli Hospital in Qatar. Von psychophysischen Untersuchungen an Sportlern sei bekannt, dass der gemessene Visus nur einen Teil der visuellen Wahrnehmung ausmache. Hierunter fielen u.a. Helligkeitswahrnehmung (Luminanz), Größenabschätzung, Kontrastsensitivität, Bewegungs- und Tiefenwahrnehmung wie auch das kognitive Leistungsspektrum und höhere kortikale Leistungen. In einer Studie mit dem für die Internationalen Sportveranstaltungen und Weltmeisterschaften zuständigen Aspetar-Krankenhaus in Doha/Qatar (mit Screening- 25

26 medizin kontaktlinsen-tagung untersuchungen in 2014) habe man 188 Patienten, davon 90 Topathleten, mit einem beidseitigen unkorrigierten Visus von 0.9 ohne andere Augenerkrankungen mit Pentacam und IOL Master untersucht u.a. einen Formel-1-Motorradfahrer der Weltbestenliste. Die Ergebnisse belegten, dass viele der untersuchten Myopen, obwohl sie weder Brille noch Kontaktlinsen trugen, in ihren Bereichen sehr gute Leistungen ablieferten. Der optometrische Visus korreliere häufig nicht mit der visuellen Perzeption und Leistung von Topathleten. Leistungsrelevant scheine eher das kognitive Leistungsspektrum zu sein. Zusätzlich spiele das Psychoprofil eine wesentliche Rolle. Bialasiewicz Feststellung: Die Akzeptanz von Sehhilfen, auch Kontaktlinsen, sei bei Topathleten sehr limitiert. Advanced Orthokeratology Es scheine der periphere Defokus der Netzhaut bei der formdeprivierten Progression besonders wichtig zu sein, da die verschiedenen Netzhautareale unterschiedliche Brennpunkte aufwiesen, begann Michael Bärtschi seinen Vortrag. Mit der Advanced Orthokeratology sei seit 1995 eine Methode geschaffen worden, die eine kontrollierte, temporäre und umkehrbare Umformung der Hornhaut ermögliche. Diese werde seither erfolgreich verwendet, um Myopien dauerhaft zu reduzieren. Verschiedene bi- und multifokale Kontaktlinsen würden verwendet, um unterschiedliche Brennpunkte der Netzhaut zu berücksichtigen. Die aktuell modernste Version der Myopieprogression kontrollierenden Kontaktlinsen kombiniert multifokale Eigenschaften mit der Orthokeratologie, erläuterte Bärtschi. Auswertungen verschiedener Studien zeigten, dass die höchsten Wirkungseffekte mit Linsen durch Ortho-K und multifokale Ortho-K erzielt würden. Bärtschi empfahl bei geringer und progressierender Myopie den Einsatz multifokaler, weicher Kontaktlinsen bei hoher Disposition, höherer Ausgangsmyopie und rasch verlaufender Progression seien (multifokale) Ortho-K-Kontaktlinsen Erfolg versprechender. Myopiekontrolle bei Kindern Mit Fallstudien zur Myopiekontrolle mit Orthokeratologie bei Kindern beschäftigte sich Alexandra Steinlein (Techno-Lens). Sie stellte Fälle vor, bei denen Ortho-K-Linsen erfolgreich getragen wurden und die Myopie auch nach vielen Jahren sehr stabil geblieben sei. Es gebe Studien über den hemmenden Einfluss von Ortho-K-Linsen auf die Myopieprogression, bei denen man festgestellt habe, dass bei Ortho-K-Trägern im Vergleich zur Kontrollgruppe das axiale Längenwachstum des Auges bis zu 50 % gehemmt werde. Darüber hinaus bietet Orthokeratologie viele weitere Vorteile für Kinder: Es wird generell keine Brille mehr benötigt, das Linsenmanagement liegt in der Obhut der Eltern, es ist eine sichere und bequeme Korrektur. Kein Kind würde diese Kontaktlinsen jemals mehr missen wollen. Myopiekorrektur mit Brillengläsern Über den Stellenwert der Brille bei Korrektur und Kontrolle der Myopie referierte Dr. Arne Ohlendorf aus dem Hause Zeiss. Die Kurzsichtigkeit stelle in den industrialisierten Ländern Europas, Amerikas und Asiens die wohl häufigste Abnormität in der Entwicklung des jugendlichen Auges dar. Bei hohen Myopien (ab ca. 6 dpt) steige das Ablösungsrisiko der Netzhaut, und auch Glaukom und Katarakt nähmen dann zu. Die Veränderung des Augapfels sowie die damit einhergehende fehlerhafte Fokussierung der Lichtstrahlen vor oder hinter der Netzhaut werde derzeit zu 74 % durch Brillengläser, zu 22 % durch Kontaktlinsen und zu 4 % durch refraktive Chirurgie korrigiert. Aus Versuchen an Tieren sei bekannt, dass eine induzierte Myopie mittels Plusgläsern (gleich einer Unterkorrektion) zur Entwicklung von Weitsichtigkeit führe. Daher wurde in Studien untersucht, ob sich eine Unterkorrektion der zentralen Myopie positiv auf die Refraktionsentwicklung auswirkt, berichtete Ohlendorf. Die Ergebnisse seien sehr unterschiedlich, in einigen Studien konnte ein positiver Effekt von bi- oder multifokalen Brillengläsern auf die Progression der Myopie im Vergleich zur Korrektion mit Einstärkengläsern festgestellt werden. Er kam zu dem Schluss, dass eine kombinierte Intervention von multifokalen Brillengläsern vielversprechend sei. Neue Generation von Silikonhydrogelen Über eine weitere Generation der Silikonhydrogele (derzeit ein Anteil von 68 % weltweit am KL-Markt), die mit einer neuen Herstellungstechnologie verbunden ist, referierte Sabine Strübing. Die Optometristin gab erste Antworten zu einer Kontaktlinse aus diesem Material, die 2016 von Bausch + Lomb auf den europäischen Markt gebracht wird. Man verwende neben kurzkettigen Molekülen auch langkettige Silikonmoleküle, die das Material weich und elastisch machten (Dk/t-Wert 163, Modulus 0,70 mps). Das sei ideal für eine gute Verträglichkeit während des gesamten Tages. Zudem werde das als benetzend und wasserspeichernd bekannte Polymer PVP mit der Silikonmatrix verbunden, letztere werde während der Herstellung vom PVP Polymer ummantelt. Folge: Die Feuchtigkeit bleibe in der Kontaktlinse und die Oberfläche stetig benetzbar. Ein weiterer Fortschritt sei die Randgestaltung der Kontaktlinse: Die mittlere Peripherie sei dünner, damit der Rand die Steifigkeit auf dem Auge verliere. Das trägt zu einem höheren Komfort bei, ohne eine gute Handhabung und die Reißfestigkeit zu beeinflussen, betonte Strübing. Die neue Linse ist in den USA bereits seit einem Jahr auf dem Markt. Die sehr kompakte und gleichzeitig aufschlussreiche Veranstaltung endete mit einer Diskussion aller Teilnehmer. Von Susanne Koglin 26

27 intraokularlinsen-berechnung medizin Erste Erfahrungen mit der neuen Pentacam AXL in Frankfurt Die Pentacam AXL bestimmt die Achslänge und erfasst alle für die Berechnung einer Intraokularlinse benötigten Parameter. An der Universitätsaugenklinik in Frankfurt am Main wurden alle diese biometrischen Parameter zwischen einem Prototyp der Pentacam AXL und dem aktuellen Standard IOL Master 500 verglichen. Über erste Erfahrungen berichten Dr. Mehdi Shajari, Carla Cremonese und Prof. Dr. Thomas Kohnen. Einführung Das Sehvermögen nach einer Kataraktoperation ist abhängig von einer korrekten Intraokularlinsenberechnung (IOL). Es gibt verschiedene Formeln, mit denen sie durchgeführt werden kann. 1,2 Allen Formeln gemeinsam ist dabei, dass die Achslänge und Hornhautbrechkraft die wichtigsten Variablen darstellen. In neueren Formeln werden jedoch auch die Vorderkammertiefe sowie der Weiß-zu-Weiß-Abstand berücksichtigt. Mit der Scheimpflugtechnik kann der Vorderabschnitt des Auges exakt vermessen werden. Die Achslänge hingegen kann mittels dieser Technik nicht beurteilt werden. Seit kurzem gibt es jedoch Scheimpfluggeräte, welche durch ein zusätzliches Modul auf Basis der partiellen Kohärenzinterferometrie (PCI) auch die Achslänge bestimmen können und somit sämtliche für die Berechnung einer IOL benötigten Parameter erfassen. Eines dieser Kombinationsgeräte ist die Pentacam AXL (Oculus GmbH, Wetzlar), welches in unserer Klinik während der vergangenen Monate zum Einsatz kam. Die Pentacam AXL ist eine rotierende Scheimpflugkamera, die den kompletten vorderen Augenabschnitt in zwei Sekunden vermessen kann. Sobald die richtige Position erreicht wird, beginnt sie automatisch Scheimpflugbilder zu generieren mit der Punktmatrix im Zentrum der Rotation. Sie erstellt ein 3D-Bild des vorderen Augenabschnitts anhand von Erhebungspunkten. Jede Augenbewegung wird mithilfe einer zweiten Kamera detektiert und während des Vorgangs korrigiert. Zusätzlich wird die Achslänge, ähnlich zum aktuellen Standard zur IOL-Berechnung, dem IOL Master 500 (Zeiss, Jena), mittels partieller Kohärenzinterferometrie gemessen. Die Keratometrie erfolgt jedoch anders als beim IOL Master 500 mittels der Scheimpflugtechnik. Ein weiterer Unterschied ist, dass der IOL Master 500 bei der Berechnung der Hornhautbrechkraft nur die vordere Hornhautkrümmung berücksichtigt. Die Pentacam AXL jedoch berechnet die Brechkraft der Hornhautvorder- sowie rückfläche. Vor allem Patienten, die z.b. einen signifikanten Astigmatismus der Hornhautrückfläche besitzen, könnten von dieser zusätzlichen Vermessung bei der Berechnung der IOL profitieren 3,4 (siehe Abb. 1, Seite 28). Erfahrungen mit der neuen Pentacam AXL Die Arbeit mit der neuen Pentacam AXL unterscheidet sich nur unwesentlich von der Arbeit mit den Vorgängermodellen. Der Patient legt sein Kinn in die Schale, berührt mit Dr. Mehdi Shajari, Carla Cremonese, Prof. Dr. Thomas Kohnen, Klinik für Augenheilkunde, Goethe-Universität, Frankfurt am Main 27

28 medizin intraokularlinsen-berechnung Die Messungen werden sofort im automatischen Qualitätscheck bewertet, wodurch der Untersucher direktes Feedback erhält. Dabei wird beispielsweise angezeigt, dass die Position des Auges fehlerhaft war oder der Patient geblinzelt hat. In manchen Fällen ist eine mehrfache Messung notwendig, um ein OK zu erhalten. Wir hatten jedoch auch Patienten, bei denen trotz wiederholtem Messen keine Messung als OK bezeichnet wurde. Dies war z.b. der Fall bei Patienten mit einer ausgeprägten Ptosis oder einer stark ödematösen Hornhaut. Bei diesen Patienten war es aber in der Regel auch mit dem IOL Master 500 schwierig, gute Messungen zu erhalten. (siehe Abb. 3). Material und Methoden Abbildung 1: Die Farbkarten der Brechkraft der Hornhautvorderfläche- und -rückfläche sind in der oberen Reihe dargestellt. Die Gesamtbrechkraft der Hornhaut (TCRP) unten links. Die signifikante Differenz in der Achslage des Astigmatismus in der Vorder- und Rückfläche der Hornhaut bedingt eine komplett andere Achslage des gesamten Astigmatismus der Hornhaut Abbildung 2: Layout des Bildschirms, das der Untersucher vor sich hat. Durch rote Pfeile wird ihm angezeigt, in welche Richtung er den Joy Stick bewegen muss der Stirn die obere Halterung und fixiert den Lichtpunkt mit dem Auge. Der Untersucher muss lediglich das rote Fadenkreuz richtig im Auge des Patienten positionieren. Dies geschieht mithilfe eines Joy Sticks, an dem durch Drehen und Vor- oder Zurückschieben der Apparatur die richtige horizontale und vertikale Position eingestellt werden kann. Sobald die richtige Position erreicht wird, vermisst die Pentacam AXL automatisch und auf der gleichen Messachse die Achslänge mittels partieller Kohärenzinterferometrie und nimmt danach die Scheimpflugbilder auf (s. Abb. 2). Vor allem die Vermessung der Achslänge hat uns interessiert, da dies den Hauptunterschied zu Vorgängermodellen darstellt. Wir haben jedoch auch die weiteren Parameter, welche zur Berechnung einer Intraokularlinse notwendig sind, untersucht. Es wurden in einer retrospektiven Studie insgesamt 136 Augen eingeschlossen, welche sowohl mit einem Prototyp der Pentacam AXL als auch mit dem IOL Master 500 vermessen wurden. Die Patienten waren 66 ±12 Jahre alt (49 % rechte Augen). Alle Patienten wurden in der Augenklinik der Goethe-Universität in Frankfurt am Main untersucht. Eingeschlossen wurden alle Patienten, die eine Kataraktoperation benötigten, unabhängig von Art und Stadium der Katarakt, und deren Messungen mit der Pentacam OK beim automatischen Qualitätscheck ergaben. Ausschlusskriterien waren bekannte Makulapathologien und Augen mit Achslängen <22 mm und >26 mm, gemessen mit dem IOL Master 500. Es wurde jeder Patient zuerst mit dem IOL Master 500 und dann mit dem Prototyp der Pentacam AXL in einem dunklen Raum vom gleichen Untersucher vermessen. Mit beiden Geräten wurde jeweils eine Messung durchgeführt. Die Messungen wurden anschließend mittels einer Bland-Altmann Analyse miteinander verglichen. Resultate Die durchschnittliche Achslänge betrug sowohl mit dem Prototyp der Pentacam AXL als auch mit dem IOL Master ,81 mm. Der IOL Master 500 zeigte eine Standardabweichung von 1,33 mm und der Prototyp der Pentacam AXL eine Standardabweichung von 1,34 mm. Die Bland-Altman Analyse der Achslängenmessung zeigte einen durchschnittlichen Unterschied von -0,004 mm; oberes limit of agreement von 0,09 und unteres limit of agreement von -0,09 mit p=0.15. Das bedeutet, in 95 % der Fälle war der Messunterschied kleiner ± 0,09 mm. In zwei Augen betrug der Unterschied in der Achslängenmessung mit beiden Geräten mehr als 0,15 mm (Die Pentacam AXL hat eine um 0,19 mm bzw. 0,24 mm längere Achslänge gemessen). Trotzdem konnten wir keinen statistisch signifikanten Unterschied in den Achslängenmessungen zwischen dem Prototyp der Pentacam AXL und dem IOL Master 500 finden. 28

29 intraokularlinsen-berechnung medizin Auch für die anderen Messwerte gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied mit p=0.77 für den Hornhautradius im flachen Meridian (Rf), sowie p=0.09 für den Hornhautradius im steilen Meridian (Rs), p=0.51 für die Vorderkammertiefe und p=0.97 für den Weiß-zu-Weiß Wert. Diskussion und Zusammenfassung Es wurden alle biometrischen Parameter, die für eine Intraokularlinsenberechnung benötigt werden, zwischen einem Prototyp der Pentacam AXL und dem IOL Master 500 verglichen. Die Keratometriemessungen der Pentacam wurden bereits in einigen Studien analysiert, mit unterschiedlichen Ergebnissen. 5,6 In einer Meta-Analyse von 2014 wird erklärt, dass obwohl die Messungen mit der Pentacam akkurat waren, Ophthalmologen die Messungen nicht austauschbar verwenden sollten. 7 In der Studie von Reuland et al. gab es keinen statistischen Unterschied von Rs und nur einen kleinen Unterschied von 0,03 mm von Rf zwischen IOL Master 500 und Pentacam. 8 Für den Vergleich der Achslängenmessungen liegen zur Zeit noch keine veröffentlichten Studien vor, es wurde jedoch schon gezeigt, dass die partielle Kohärenzinterferometrie, die von der Pentacam verwendet wird, ein sehr präzises Verfahren darstellt. 9,10,11 In unserer Studie konnte kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Messungen des IOL Master 500 und der Pentacam AXL gefunden werden. In zwei Augen gab es einen Unterschied in der Achslängenmessung von mehr als 0,15 mm, was bei der IOL-Berechnung einen Unterschied von ca. 0,5 D ergeben und damit bei den Patienten einen vermutlich bemerkbaren Sehunterschied verursacht hätte. Bei beiden Patienten konnten keine Pathologie oder Anomalien im Auge festgestellt werden. Allerdings liegen keine Ergebnisse der post-operativen Refraktion vor, um eine Aussage machen zu können, welcher Wert der richtige war. In manchen Fällen war es nicht möglich mit dem Prototyp der Pentacam AXL einen Weiß-zu-Weiß-Wert zu ermitteln. Wir vermuten, dass eine hohe Reflexion in dem Bereich des Auges, wo die Weißzu-Weiß-Werte vermessen werden, entsteht und dadurch die Messungen nicht möglich sind. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle Parameter, welche in den zur Zeit am häufigsten verwendeten Formeln zur Berechnung einer IOL benutzt werden, auch mit der Pentacam AXL bestimmt werden können. Im Vergleich zum aktuellen Standard, dem IOL Master 500 von Zeiss, konnten wir keinen signifikanten Unterschied feststellen. In prospektiven Studien werden die Reliabilität und Validität weiter untersucht. Die Pentacam AXL mit Biometrie ist eine Erweiterung der Pentacam mit der bekannten Software. Diese wird in Abbildung 3: Das Messignal wird unten und der geräteinterne Quality Check in der Mitte dargestellt unserer Klinik für das refraktive Screening und die präoperative Beurteilung vor der refraktiven Kataraktchirurgie verwendet. Referenzen 1 Aristodemou P, Knox Cartwright NE, Sparrow JM, Johnston RL. Formula choice: Hoffer Q, Holladay 1, or SRK/T and refractive outcomes in 8108 eyes after cataract surgery with biometry by partial coherence interferometry. J Cataract Refract Surg 2011;37: Hoffer KJ. Clinical results using the Holladay 2 intraocular lens power formula. J Cataract Refract Surg 2000;26: Koch DD, Ali SF, Weikert MP, et al. Contribution of posterior corneal astigmatism to total corneal astigmatism. J Cataract Refract Surg 2012;38: Tonn B, Klaproth OK, Kohnen T. Anterior surface-based keratometry compared with Scheimpflug tomography-based total corneal astigmatism. Invest Ophthalmol Vis Sci 2015;56: Savini G, Barboni P, Carbonelli M, Hoffer KJ. Accuracy of corneal power measurements by a new Scheimpflug camera combined with Placido-disk corneal topography for intraocular lens power calculation in unoperated eyes. J Cataract Refract Surg 2012;38: Shammas HJ, Hoffer KJ, Shammas MC. Scheimpflug photography keratometry readings for routine intraocular lens power calculation. J Cataract Refract Surg 2009;35: Rozema JJ, Wouters K, Mathysen DGP, Tassignon M-J. Overview of the repeatability, reproducibility, and agreement of the biometry values provided by various ophthalmic devices. Am J Ophthalmol 2014;158: e1. 8 Reuland MS, Reuland AJ, Nishi Y, Auffarth GU. Corneal radii and anterior chamber depth measurements using the IOLmaster versus the Pentacam. J Refract Surg Thorofare NJ ;23: Rohrer K, Frueh BE, Wälti R, et al. Comparison and evaluation of ocular biometry using a new noncontact optical low-coherence reflectometer. Ophthalmology 2009;116: Huang J, Savini G, Li J, et al. Evaluation of a new optical biometry device for measurements of ocular components and its comparison with IOLMaster. Br J Ophthalmol 2014;98: Jasvinder S, Khang TF, Sarinder KKS, et al. Agreement analysis of LENSTAR with other techniques of biometry. Eye Lond Engl 2011;25:

30 medizin erschöpfungssyndrom Das chronische Erschöpfungssyndrom Auffällige Zytokin-Muster als Biomarker? 30

31 erschöpfungssyndrom medizin Nicht selten werden Patienten mit chronischem Erschöpfungssyndrom im Rahmen ihrer Arzt-Odysee auch dem Augenarzt aufgrund unspezifischer Sehstörungen vorgestellt. Wie lässt sich das Krankheitsbild eingrenzen und welche neuen diagnostischen und therapeutischen Ansätze gibt es derzeit? Von Dr. Constanze Augustin Definition Das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS) bezeichnet eine chronische und im Grunde unheilbare Multisystemerkrankung, die auch als myalgische Enzephalomyelitis (ME) bezeichnet wird. Sie ist charakterisiert durch eine lähmende geistige und körperliche Erschöpfung bzw. Erschöpfbarkeit. Neben dieser chronischen Erschöpfung finden sich bei den Patienten unter anderem Kopfschmerzen, Halsschmerzen sowie Gelenk- und Muskelschmerzen. Häufig beschreiben die Patienten auch Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie unspezifische Sehstörungen. Ihren Schlaf erleben sie als nicht erholsam. Des Weiteren finden sich häufig empfindliche Lymphknoten und eine orthostatische Intoleranz. Bislang fehlen geeignete Labortests, so dass das Erschöpfungssyndrom immer eine Ausschlussdiagnose darstellt. Da eine Unzahl von Krankheitsbildern diese unspezifischen Symptome verursachen kann, ist die Diagnose extrem schwierig zu stellen. Ganz wichtig ist die Abgrenzung zur Depression: Depressive Menschen hätten rein physisch Kraft für verschiedenste Aktivitäten, aber ihnen fehlt der Antrieb. Menschen mit chronischem Erschöpfungssyndrom geht es andersherum: Sie würden gern aktiv sein, es mangelt ihnen jedoch an Kraft oder Konzentration. Die Diagnose erfordert die drei folgenden Symptome (nach Institute of Medicine IOM): 1. Erhebliche Reduzierung oder Beeinträchtigung der Fähigkeiten, sich auf dem Niveau in beruflichen, schulischen, sozialen und persönlichen Bereichen so zu betätigen wie vor der Erkrankung. Dieser Zustand muss länger als sechs Monate anhalten und von einer Erschöpfung begleitet sein. Dieser Erschöpfungszustand ist oft schwerwiegend, neu bzw. es lässt sich ein konkreter Beginn ausmachen. Die Erschöpfung darf nicht Folge starker Anstrengungen sein und verbessert sich durch Ausruhen nicht signifikant. 2. Der Zustand verschlechtert sich nach Belastung. 3. Der Schlaf ist nicht erholsam. Zusätzlich muss mindestens eines der beiden folgenden Symptome vorliegen: kognitive Beeinträchtigung orthostatische Intoleranz. Krankheitsursachen und volkswirtschaftliche Relevanz Genaue Ursachen und Krankheitsmechanismen des chronischen Erschöpfungssyndroms sind nicht bekannt. Da die arbeitende Bevölkerung davon betroffen ist und das Krankheitsbild von erheblicher volkswirtschaftlicher Relevanz ist, wird fieberhaft nach Laborwerten bzw. -parametern gesucht, um das Krankheitsbild sicher zu diagnostizieren und eventuell auch therapeutische Maßnahmen ergreifen zu können. Man geht heute in Deutschland von mehr als Betroffenen aus. Weltweit sollen 17 Millionen Menschen von dieser Erkrankung betroffen sein. In den USA gibt es bereits Kalkulationen bezüglich des jährlichen Verlustes durch Produktivitätsausfall, der auf 9 Milliarden USD pro Jahr geschätzt wird. Stand der Forschung und Diagnostik Der Stand der Forschung wird weltweit als völlig unzureichend angesehen. Insbesondere fehlen finanzielle Mittel, so dass davon ausgegangen werden muss, dass neun von zehn Patienten (Schätzung des IOM) fehldiagnostiziert bzw. nicht diagnostiziert sind. Da es sich um relativ junge Patienten handelt (Erkrankungsbeginn zwischen dem 30. und 45. Lebensjahr) besteht hier dringendster Handlungsbedarf. Zunächst ist eine Aufklärung der Medizinergemeinschaft bzw. aller im Gesundheitswesen tätigen Personen dahingehend erforderlich, dass diese Erkrankung keine psychische Störung darstellt, sondern tatsächlich organischer Natur ist. Kürzlich hat man deutliche Veränderungen im Zytokinmuster von betroffenen Patienten gefunden. Es wurden zwei große Multicenter-Kohortenstudien ausgewertet. Innerhalb der ersten drei Jahre nach dem Ausbruch der Erkrankung kam es zu einer Aktivierung sowohl proinflammatorischer als auch antiinflammatorischer Zytokine. Insbesondere scheint das Zusammenspiel der Zytokine ( Zytokinmuster bzw. Netzwerk ) gestört. Dies ist insofern sehr interessant, da seit längerer Zeit das Immunsystem bei diesen Patienten als gestört angesehen wird und bereits immunmodulatorische Substanzen mit mehr oder weniger großem Erfolg eingesetzt worden sind (s. nächste Seite). Folgende Patientenzahlen werden berichtet: 52 erwachsene Patienten, bei denen die Symptome innerhalb der letzten drei Jahre eingesetzt hatten, 246 Patienten mit einer Krankheits- 31

32 medizin erschöpfungssyndrom dauer von mehr als drei Jahren. 348 Teilnehmer fungierten als Kontrollen. Es fanden sich interessanterweise erst signifikante Unterschiede zwischen den Patientengruppen und den Kontrollgruppen, als die Patienten in zwei Gruppen unterteilt wurden: Chronisches Erschöpfungssyndrom bis drei Jahre bzw. chronisches Erschöpfungssyndrom länger als drei Jahre. Patienten, die kürzer erkrankt waren, zeigten erhöhte Werte an proinflammatorischen und antiinflammatorischen Zytokinen. Neben verschiedenen proinflammatorischen Interleukinen war auch TNF-alpha signifikant erhöht. Des Weiteren fanden sich reduzierte antiinflammatorische Zytokine sowie ein reduzierter Wert des Platelet Dervied Growth Factors (PDGF). Beim Vergleich kürzer Erkrankter mit länger Erkrankten fand sich bei kurz erkrankten Menschen eine deutlich erhöhte Konzentration der beiden wichtigen proinflammatorischen Zytokine Interferonen gamma sowie den Interleukinen 12. Es wurde spekuliert, dass die Assoziation der Erkrankung mit Interferon gamma in der Frühphase zu einer Störung der regulatorischen Netzwerke des Immunsystems passen könnte. Interferon gamma kann nämlich die Homöostase der Immunzellen stören, was den Menschen deutlich anfälliger für bestimmte Autoimmunerkrankungen macht. Tiefergehende Evaluationen wie Netzwerkdiagramme der Interzytokin-Beziehungen zeigten ebenfalls Unterschiede zwischen Patienten in einem frühen Stadium und solchen im Spätstadium bzw. im Vergleich mit den Kontrollen. Erst mithilfe dieser komplexen Netzwerkanalyse ist es gelungen, Korrelationen bzw. inverse Korrelationen zu identifizieren. Interpretation: Es findet sich, ohne hier in laborchemische Details gehen zu wollen, ein spezifisches Immunprofil im Frühstadium der Erkrankung. Dieses kann Auswirkungen auf den Diagnoseprozess haben. Das Krankheitsbild scheint demnach bereits im Frühstadium eine klare Immunsignatur aufzuweisen, die sich von gesunden Probanden unterscheidet. Insbesondere die CD40-Befunde (Transmembranprotein, das unentbehrlich für die B-Zellen-Reifung ist) werden zukünftig Beachtung finden (siehe auch unten). Dieses Molekül wird mit verschiedenen neurovaskulären Ereignissen, leichter kognitiver Beeinträchtigung und dem Morbus Alzheimer in Verbindung gebracht. Neben dem neurokognitiven Abbau scheint auch die Anfälligkeit für wiederkehrende Infekte mit einer CD40-Defizienz einherzugehen. Selbstverständlich sind viele Schlussfolgerungen noch spekulativ, so dass die Erforschung der Immunpathologie des Krankheitsbildes weiterer großer Anstrengungen bedarf. Dennoch lässt sich anhand dieser hochinteressanten Arbeit von Hornig et al. jetzt schon sagen, dass es erstmals gelungen ist, die bislang nur angenommene Immunveränderung auch zu quantifizieren. Dazu passen auch die im Folgenden zufällig gefunden positiven Effekte eines immunmodulatorischen Medikamentes, das nun im Rahmen einer größeren Studie bei CFS untersucht werden soll. Neuere therapeutische Ansätze Rituximab, ein biotechnologisch hergestellter chimärer monoklonaler Anti-CD20-Antikörper, der vor allem bei der Behandlung von malignen Lymphomen eingesetzt wird und auch Wirkung bei anderen Erkrankungen wie z.b. der membranösen Glomerulonephritis zeigt, wurde mehr oder weniger durch Zufall als mögliches Therapeutikum gegen das chronische Erschöpfungssyndrom entdeckt. Bereits 2011 publizierte eine Arbeitsgruppe aus Bergen ihre positiven, nachhaltigen Ergebnisse mit diesem Medikament. Erfreulicherweise zeigten die Patienten (n=30) auch keine signifikanten Nebenwirkungen der Therapie, was dann auch der Anlass für die Initiierung einer größer angelegten Studie war. Die Autoren spekulierten, dass bei CFS-Patienten bestimmte Antikörper zur Bekämpfung einer (schon überstandenen) Infektion weiterhin produziert werden und so die Symptome verursachen (z.b. Alteration der Blutversorgung bestimmter Organe wie z.b. der Muskulatur). Die medikamentöse Beseitigung oder Verminderung der Zahl der B-Zellen ist eine mögliche Erklärung für den therapeutischen Erfolg eine verminderte Produktion oder keine Produktion dieser Antikörper führt die Linderung oder dem Wegfall der Symptome. Fazit Abschließend lässt sich sagen, dass die Untersuchung des Zytokinmusters gerade bei erst kürzlich erkrankten Patienten zu einer früheren Diagnose des chronischen Erschöpfungssyndroms führen kann und den Menschen somit einen langen Leidensweg und viele Arztbesuche ersparen könnte. Auch der Augenarzt sollte bei Patienten mit unspezifischen Sehstörungen nach Ausschluss einer ophthalmologischen Genese immer weitere Krankheitssymtome abfragen und auch an das chronische Erschöpfungssyndrom denken. Innerhalb einer kleinen Patientengruppe zeigte die Behandlung mit dem Anti-CD20-Antikörper Rituximab bereits erste Erfolge. Es bedarf nun größerer Studien über einen längeren Zeitraum, um die Behandlungsdauer und Langzeitwirkung des Medikaments zu prüfen. Es bleibt zu hoffen, dass das Krankheitsbild des chronischen Erschöpfungssyndroms längerfristig bei allen Ärzten als ernstzunehmende Erkrankung anerkannt wird und weitere Forschung und Studien durch die Pharmaindustrie gefördert werden. Literatur 1 Hornig M, et al: Science Advances 2015; 1 (1): e Institute of Medicine (Hg.): Report Beyond Myalgic Encephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom: Redefining an Illness; 10. Februar Øystein Fluge, Ove Bruland, Kristin Risa, Anette Storstein, Einar K. Kristoffersen, Dipak Sapkota, Halvor Næss, Olav Dahl, Harald Nyland, Olav Mella. CD20 Antibody Rituximab in Chronic Fatigue Syndrome. A Double-Blind and Placebo-Controlled Study. In: PLoS ONE. 6, 2011, S. e26358, doi: /journal.pone

33 aus- und fortbildung termine Dezember FLOREtina st International Congress Medical + Surgical Retina Florenz/Italien Organisatoren: S. Rizzo, C. Claes, J. Garcia-Arumi, K. Rezaei, R. Tadayoni, Kölner Adventssymposium Köln, Maternushaus wiss. Leitung: Dr. O. Kermani / Dr. G. Gerten, AZ Augenchirurgische Zentren, Tel. 0221/ info@augenportal.de Onlineanmeldung: Congress-Organisation Gerling Januar XX. Ophthalmologischoptische Fortbildung der Universitäts-Augenklinik Münster Ausrichter: Prof. N. Eter Tel. 0251/ augenklinik@ukmuenster.de Congress-Organisation Gerling Kölner Glaukomsymposium 2016 Behandlungspfade in der Glaukomtherapie Köln, VHS-Forum im Rautenstrauch-Joest-Museum Veranstalter: Univ.-Augenklinik Köln, Kontakt: Sekr. H. Krämer Tel. 0221/ hildegard.kraemer@uk-koeln.de fortbildung-1/fortbildung Bayerische Frühjahrsakademie Erlangen Ausrichter: Univ.-Augenklinik Erlangen und Vistanet, Prof. F Kruse, Tel / , bayerische-frühjahrsakademie.de/ Congress-Organisation Gerling 29./ Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte (RWA) Bonn Ausrichter: Prof. F. Holz, Univ.- Augenklinik, Tel. 0228/ augenklinik@uni-bonn.de Congress-Organisation Gerling Februar Kongress der DGII Mannheim Ausrichter: Prof. M. Knorz Univ-Augenklinik Mannheim Tel. 0621/ , knorz@eyes.de Congress-Organisation Gerling Sylter Wochenend-Seminar Westerland/Sylt Themen: Akkommodation, Refraktive Chirurgie, Flugophthalmologie Anmeldung: dietlind.friedrich@yahoo.co.uk Fax 06173/ , Augenpraxis PD Dr. Friedrich, Kronberg Sulzbacher Ophthalmologischer Dialog (SOD) Thema: Glaukom die neue 3+1 Strategie Sulzbach Knappschafts-Augenklinik Info: Tel / sek-augen@kksaar.de 19./ Marburger Ophthalmologischer Disput Marburg Ausrichter: Univ.-Augenklinik Standort Marburg, Prof. W. Sekundo, Tel / Congress-Organisation Gerling 26./ Jahrestagung des Deutschen Komitees zur Verhütung von Blindheit (DKBV) Homburg/Saar Ausrichter: Prof. B. Seitz UKM Klinik für Augenheilkunde Info: Sekretariat Tel / alfreda.zaech-welsch@uks.eu augenklinik Senckenberg- Medizinsymposium Ophthalmologie Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt/Main Veranstalter: Bürgerhospital und Clementine Kinderhospital Anmeldung: Marion Weber m.weber@buergerhospital-ffm.de März Homburger Augenärztliche Fortbildung Thema: 10 Jahre Korneophilie Homburg/Saar Ausrichter: Prof. B. Seitz UKM Klinik für Augenheilkunde Info: Sekretariat Tel / alfreda.zaech-welsch@uks.eu augenklinik AAD 2016: Augenheilkunde im Spannungsfeld zwischen Studien und real-life Düsseldorf, CCD Veranstalter: BVA Tel. 0211/ bva@augeninfo.de Anmeldung ab Mitte Dezember 2015 über 18./ VII. Dresdner Glaukomtage Dresden Ausrichter: Univ.-Augenklinik Dresden, Prof. L. Pillunat Tel. 0351/ Congress-Organisation Gerling April Kölner Fortbildung für Augenärzte Köln, Maternushaus Veranstalter: Zentrum für Augenheilkunde, Uniklinik Köln Kontakt: Sekr. H. Krämer Tel. 0221/ hildegard.kraemer@uk-koeln.de fortbildung-1/fortbildung Sulzbacher DMEK-Intensivkurs Step-by-Step Sulzbach Knappschafts-Augenklinik Info: Tel / sek-augen@kksaar.de Homburger Retinologisches Curriculum (HRC 2016) Homburg/Saar Ausrichter: Prof. B. Seitz UKM Klinik für Augenheilkunde Info: Sekretariat Tel / alfreda.zaech-welsch@uks.eu augenklinik Ophthalmologische Gespräche Rheine Rheine Ausrichter: Dr. R. Gerl Augenklinik Ahaus Tel / Congress-Organisation Gerling 33

34 perspektiven amd-netz Für bessere Versorgung Wie kann man die Versorgung von AMD-Patienten verbessern, wie Betroffene und ihre Angehörigen unterstützen und begleiten? Mit diesen Fragen befasste sich das 4. Forum des AMD-Netz am 21. Oktober 2015 in Essen. Verschiedene Forschungsprojekte sind bereits initiiert, um Antworten auf diese Herausforderungen zu finden. Foto: AMD-Netz PD Dr. Klaus Dieter Lemmen und Netzwerk-Gründer Prof. Dr. Heribert Meffert im Gespräch (v.l.n.r.) Wie PD Dr. Klaus Dieter Lemmen, 1. Vorstandsvorsitzender des AMD-Netz, bei der Begrüßung der mehr als 30 Teilnehmer sagte, wolle man sich gemeinsam Projekte anschauen, in denen an der Beantwortung dieser Fragen gearbeitet werde. Das AMD-Netz bietet Patienten und ihren Angehörigen Unterstützung bei AMD (altersabhängiger Makuladegeneration). Nach der Idee seines Initiators und heutigen Kuratoriumsvorsitzenden Prof. Dr. Heribert Meffert will man Patienten, die nach der Diagnose oftmals in ein Loch fallen, auffangen, indem man sie und ihre Angehörigen informiert und die Lücke zwischen medizinischen und sozialen Versorgern schließt. Das AMD-Netz fördert daher die regionale Vernetzung aller am Versorgungsprozess beteiligten Akteure durch Veranstaltungen und Kooperationen. Zudem befasst sich die Initiative mit begleitender Forschung zur Erkennung von Versorgungslücken. Über Aktuelles berichtete zunächst Geschäftsführerin Jana Bouws. So habe man gemeinsam mit anderen Vereinigungen am in Dortmund eine erfolgreiche Patientenveranstaltung mit circa 400 Besuchern durchgeführt. Neben Vorträgen zu AMD, Glaukom und Retinitis Pigementosa wurde eine Hilfsmittelausstellung mit 26 Ausstellern geboten. Für den Film Selbstständig bleiben mit Seheinschränkung gebe es zwei neue Kapitel über Smartphones und Tablets sowie Wohnraumgestaltung, das Kapitel Diagnose sei geändert worden. Der aktualisierte Film werde noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen. Die Website des AMD-Netz habe weiterhin im Durchschnitt ca Nutzer im Monat, 65 % davon von außerhalb NRWs es sei also richtig gewesen, die Aktivitäten der Initiative überregional zu erweitern. Bouws verwies auch auf die Hörausgabe des Magazins Augenlicht VisionCare, welche im Rahmen der Kooperation mit dem Verlag autentic. info von der Westdeutschen Blindenhörbücherei erstellt werde und online abrufbar sei. Neuerdings sei das AMD-Netz auch bei Facebook zu finden. Dies solle vor allem der Weiterleitung auf die Website dienen. Das Patientenhandout liege nun in türkischer Sprache vor, diese Fassung werde demnächst ausschließlich Versorgungspartnern zur Verfügung gestellt. Eine der Kernleistungen des AMD-Netz, die Fortbildungen für Medizinische Fachangestellte, solle 2016 in einem eigenständigen Projekt weiterentwickelt werden. Das Forschungsprojekt Analyse der Behandlung der exsudativen AMD sei abgeschlossen, der Abschlussbericht liege vor. Neu sei das Angebot der Versorgungspartnerschaft an Augenoptiker, die für die Hilfsmittelversorgung Sehbehinderter zertifiziert sind. Projekt FIDAS Dr. Ursula Hahn, Geschäftsführerin von OcuNet, berichtete über das Projekt FIDAS (Fragebogen zu Informationsbedürfnissen bezüglich Dienstleistungen und Ansprechpartnern von sehbedinderten Menschen.), das sie mit der Universität Witten-Herdecke und in Kooperation mit dem AMD-Netz umsetzt. Kern des Projekts sei die Auswertung von standardisierten Anamnese-Fragebögen, um die Bedürfnisse sehbehinderter Menschen jenseits medizinischer Versorgung einschätzen zu können. Denn zwar sei medizinische Versorgung in Deutschland organisiert, doch gebe es hierzulande kein Pendant für nicht-medizinische Hilfsangebote und Dienstleistungen. FIDAS diene daher dem Abbau von Zugangsbarrieren von Hilfs- und Dienstleistungen für Sehbehinderte, der Unter- 34

35 amd-netz perspektiven stützung von Lotsen sowie der Teilhabe und Aktivierung der Betroffenen. Dies sei sinnvoll, weil es den hoch fragementierten Markt für Hilfs- und Dienstleistungen übersichtlicher mache und so die Sehbehinderten selbst, aber auch die professionellen Kontaktpersonen entlaste. Zum derzeitigen Stand des Projektes teilte sie mit, die Inhaltsvalidierung durch Experten sei positiv abgeschlossen, die Fragebögen inhaltlich ergänzt worden. Im nächsten Projektschritt soll der Fragebogen nun in einer Real-Life-Umgebung getestet und angepasst werden. Projekt Beratungslandkarte bei Sehverlust im Alter Ursula Witt, Mitarbeiterin für Konzeption und Soziales beim AMD-Netz, stellte ein weiteres Projekt vor. Dessen Ziel sei die Erstellung einer Beratungslandkarte für Menschen mit Sehverlust im Alter, das neben der geografischen Verortung der Beratungsangebote auch das inhaltliche Angebot beschreiben solle. Geleitet werde das Projekt von Prof. Dr. Ines Himmelsbach (Katholische Hochschule Freiburg) und Reiner Delgado vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV). Der Fragebogen sei fertig konzipiert, er werde zurzeit exemplarisch in Bayern getestet. Die Beratungslandkarte soll ab Sommer 2016 frei im Internet über verschiedene Webseiten verfügbar sein. Die Projektpartner strebten hier eine enge Zusammenarbeit an, wobei das AMD-Netz voraussichtlich die Datenbank pflegen werde. Projekt Leben mit AMD Unterstützung Angehöriger Myriam Haddara berichtete über den Verlauf und aktuellen Stand des Projekts, welches das AMD-Netz zusammen mit der Barmer GEK, Bayer HealthCare und PRO RETINA durchführt. Ziel sei die Entwicklung, Evaluierung und Implementierung von Veranstaltungen für Angehörige und Patienten. Damit solle eine Verringerung der Belastung bei Angehörigen und Patienten, eine optimale Unterstützung des Patienten, die Steigerung der Effizienz der Versorgung und somit eine Verbesserung der Versorgungssituation sowie eine Entlastung des Gesundheitssystems erreicht werden. Die Auswertung der bisherigen Evaluation habe ergeben, dass Bedarf an solchen Veranstaltungen bestehe. Der aktuelle Fokus liege auf der Anpassung des Handbuchs und der Suche nach idealen Durchführergruppen im Feld der Versorgungslandschaft AMD. In verschiedenen Arbeitsgruppen wurde anschließend über ein Wartezimmerbuch für Augenarzt-Patienten und ihre Angehörigen sowie über elektronische Medien für sehbehinderte und blinde Menschen beraten und diskutiert. Zum Schluss der Veranstaltung es war der 14. Workshop in fünf Jahren freute sich Prof. Meffert, dass sein Projekt so gut ins Laufen gekommen sei. Künftig sei es im Sinne einer PPP-Strategie unerlässlich, partnerschaftlich zusammenzuarbeiten, Projekte in der Versorgungsforschung auf den Weg zu bringen und neue Perspektiven zu schaffen, sowohl für AMD-Betroffene als auch für alle Partner des Netzwerks. (sw) Anzeige Sie suchen Augenoptiker für Ihre Praxis? Der STELLENMARKT Ihre Ansprechpartnerin für Kleinanzeigen und Stellenmarkt: Anja Weinbacher, Telefon (07522)

36 perspektiven defibrillator-investition Leben retten Bei einem Herzstillstand muss schnell gehandelt werden. Auch in und um eine Augenarztpraxis kann diese Notsituation eintreten. Gut, wenn dann ein Defibrillator zur Hand ist. Er kann Leben retten und ist zudem eine sinnvolle Investition, wenn zum Jahresende noch Geld angelegt werden soll. AED sind für die Anwendung durch Laien konzipiert Schiller Medizintechnik Ein Defibrillator (Defi) kann im Notfall durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern und Kammerflattern (Fibrillation) oder ventrikuläre Tachykardien, Vorhofflimmern und Vorhofflattern (Kardioversion) beenden. Die Geräte werden in Kliniken, Notfallaufnahmen und Rettungsfahrzeugen bereitgehalten; zunehmend aber auch in öffentlich zugänglichen Gebäuden wie Bahnhöfen, Flughäfen und anderen Orten, auch Arztpraxen. Dort sind sie als automatisierte externe Defibrillatoren (AED) für die Anwendung durch medizinische Laien konzipiert. Das Augen-Zentrum-Nordwest in Ahaus und alle seine Standorte verfügen seit kurzem über solche Geräte, deren Anschaffung pro Stück mit gut Euro zu Buche schlägt. Die Verteilung an je eine Vertreterin der Praxen verband Christian Köhler von der Firma Schiller Medizintechnik mit der notwendigen Mitarbeiterschulung. Denn was nützt ein solches Gerät, wenn niemand damit umzugehen weiß? Nach Angaben des Deutschen Grünen Kreuzes (dgk) könnten Menschen jährlich vor dem Tod durch Herzstillstand gerettet werden, wenn Laien sofort die richtigen Maßnahmen einleiten würden. Es dauert zu lange, den Rettungsdienst abzuwarten. Bereits drei Minuten nach einem Herzstillstand wird das Gehirn nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt und es treten unwiderrufliche Schäden auf. Der Grund für die Tatenlosigkeit ist Unwissenheit und die Angst, etwas falsch zu machen, vor allem bei Laien. Viele Menschen sind im Ernstfall überfordert, weil sie zuerst an die stabile Seitenlage oder den Wechsel zwischen Herzdruckmassage und Mundzu-Mund-Beatmung denken. Die Geräte funktionieren halbautomatisch In einer solchen Situation nimmt das AED den mehr oder weniger geübten Helfern durch seine Bau- und Funktionsweise Entscheidungen ab. Im Falle der vom Augen-Zentrum- Nordwest angeschafften Geräte erkennen diese ohne Zutun der Ersthelfer, ob eine Schockgabe nötig ist, und führen mit detaillierten gesprochenen und schriftlichen Anweisungen Schritt für Schritt durch die Wiederbelebungsmaßnahmen. Ein Metronom gibt den korrekten Rhythmus für eine effiziente Herzmassage vor. Jedes AED ist an ein Netzwerk angeschlossen und so permanent unter Kontrolle es kann direkt von einer Zentrale aus verwaltet werden. Wöchentlich führt es Selbsttests durch und meldet, wenn die Lithium-Batterien, die vier bis fünf Jahre halten, ersetzt werden müssen. Einsätze werden auf einer auslesbaren SD-Karte dokumentiert. Foto: autentic.info Christian Köhler (Schiller Medizintechnik) hat stellt das AED-Gerät vor und weist die Mitarbeiterinnen in seine Benutzung ein Am besten ist es, wenn bei einem Herzstillstand zwei Menschen helfen: Einer übernimmt die Beatmung und Herzdruckmassage, ein anderer setzt den Notruf ab und holt den Defibrillator. Zum Einsatz kommen sollte dieser, wenn eine Person bewusstlos, ohne Atem und ohne Kreislaufzeichen ist, lernten die Praxismitarbeiterinnen. Ersthelfer sollten sich drei einfache Merkworte einprägen, riet Christian Köhler: Prüfen, Rufen, Drücken, also Reaktion und Atmung checken, Notruf 112 wählen und die Herzdruckmassage sofort beginnen. So kann die Überlebenschance verdoppelt bis verdreifacht werden. (sw) 36

37 geldanlage finanzen Keine Affinität zu Finanzthemen Es ist nicht jedermanns Sache, sich tagaus, tagein oder auch nur für einige Stunden monatlich mit Finanzthemen zu beschäftigen. Doch auch wer keine Affinität dazu hat, kann mit Kapitalanlagen eine Marktrendite erzielen. Allgemeine Lebensprinzipien kann man nicht unbedingt auf die Finanzmärkte übertragen. Im Leben gilt, dass es meist derjenige zu was bringt, der mit viel Arbeitseinsatz eine Aufgabe zielstrebig verfolgt. An den Finanzmärkten ist es oft viel klüger, nichts zu tun und eine Politik der ruhigen Hand zu verfolgen. Soll aber dann derjenige, der die schönen Künste oder die Literatur interessanter findet, die Finger von den Märkten lassen? Das wäre schade, weil er dann die rentabelste Anlageklasse nicht für sich nutzen würde. Die Märkte zumindest in den entwickelten Ländern sind hocheffizient. Hier sind meist professionelle Anleger oder Institutionelle tätig, die sämtliche Informationen oder kursbewegende Nachrichten früher erhalten als Privatanleger. Wenn wir uns dieser Grenzen bewusst sind, können wir uns z.b. mit der allgemeinen Marktrendite zufrieden geben, die ausgesprochen ordentlich ist und durchaus ausreichend sein kann. Nach Gerd Kommer liegt diese z.b. bei Blue Chips der Industrieländer inflationsbereinigt bei etwa 5,5 %. Auf sein ausgezeichnetes neu erschienenes Buch Souverän investieren mit Indexfonds & ETFs sei ausdrücklich verwiesen. Ebenfalls sei erneut angemerkt, dass die Wertpapiermärkte kein Nullsummenspiel sind, wie das öfters behauptet wird, sondern vielmehr ein Positivsummenspiel, weil es Unternehmen in aller Regel aber keineswegs immer gelingt, Umsätze und Gewinne zu steigern. Man befindet sich in der angenehmen Situation, dass der Kuchen für alle größer wird. Das gilt allerdings nicht für Derivate, wo ein Gewinner einem Verlierer gegenüberstehen muss. Von der erwähnten Marktrendite müssen die Kosten abgezogen werden. Das bedeutet, wenn durch viele Handelsaktivitäten Kosten produziert werden, müssen Handelsergebnisse um diesen Faktor besser sein, um über der Marktrendite zu liegen. Das werden wir als Privatanleger nicht ohne weiteres hinbekommen. Auch das ist kein Drama, wenn wir uns eben dieser Grenzen bewusst sind: Profis sind besser als wir öfters in der Lage, sich ein kompetentes Urteil zu bilden über die kurzfristige Zukunft. Darüber hinaus besteht wieder Chancengleichheit. Das bedeutet aber, dass wir umso besser performieren werden, je weniger wir tun, weil dann weniger Kosten entstehen. Diese Philosophie können wir mit zwei Strategien umsetzen: Wir können unseren Ehrgeiz darein setzen, gute Unternehmen zu möglichst günstigen Preisen zu kaufen am besten in Zeiten von großem Pessimismus wie zuletzt im August/September 2015 und diese Unternehmen dann mit stoischer Ruhe, möglichst für immer, beizubehalten. Alternativ können wir dies über passive Fonds wie Indexfonds oder ETFs machen, weil hier keine nennenswerten Kosten anfallen. Sie liegen in der Größenordnung von etwa 0,1-0,6 % p.a., die dann von der Marktrendite abgezogen werden müssen. Ausgesprochen kontraproduktiv sind aktiv gemanagte Fonds, die gelegentlich abenteuerliche Kosten aufweisen. Üblich sind durchaus Ausgabeaufschläge von mehr als 5 % plus eine jährliche Verwaltungsgebühr um die 2 %. Das bedeutet, dass von 100 Euro, die in einen solchen Fond fließen, nur rund 95 Euro überhaupt angelegt werden. Ausschüttungen liegen meist in einer Größenordnung von etwa 3 %, das bedeutet, dass von 100 Euro Ausschüttung circa 66 Euro an den verwaltenden Fond gehen. Das muss nun wirklich nicht sein. Noch teurer sind Dachfonds, bei denen sogar zwei Kostenebenen ernährt werden müssen. Dachfonds reklamieren für sich, aus der Fülle von Fonds die besten auszusuchen dabei kann nicht viel rumkommen, wenn annähernd 80 % der Fonds unterdurchschnittlich performieren. Die Alternative besteht darin, Indexfonds bzw. einen ETF- Fonds zu verwenden, bei denen kaum Verwaltungskosten anfallen. Infrage kommen dabei Fonds, die möglichst breit einen Index wie den Dax, den DowJones oder den S&P 500 abdecken. Dazu noch einen weltweit anlegenden Fond, dann hat man schon sehr viel Vernünftiges getan. Dr. med. Georg Eckert, der Autor unserer Serie Geld anlegen aber richtig, ist niedergelassener Augenarzt in Senden bei Ulm, Pressesprecher des Berufsverbands der Augenärzte (BVA) und Aktienkenner. Darüber hat er ein Buch geschrieben: Die Privatanleger Bibel, FinanzBuch Verlag, München 2010, 205 S., 12,95 Euro, ISBN:

38 gesundheit serie ernährung - kapitel 8 Brot und Bier Kooperative Immunregulation Ernährung, Gesundheit, Altern und Prävention unsere Serie befasst sich mit Themen rund um Gesundheits-Wertstoffe, die aktuell in der Diskussion stehen. Kapitel 8 betrachtet nun Althergebrachtes aus neuer Perspektive: Brot und Bier als Beispiele für eine kooperative Immunregulation. Von Prof. Dr. Erich F. Elstner Ein Biochemiker unterhielt sich mit seinem Vorgänger im Amt über die neue Zwetschgenernte und jammerte über nur fünf Exemplare am ganzen Baum. Der ältere Kollege, ein studierter Landwirt, hielt mit 50 Pfund von seinem Baum dagegen und der Bemerkung: Das sei halt der Unterschied zwischen Theoretiker und Praktiker. Das saß. Ein anderes Gebiet: Meist lernt man von Ergebnissen einer klinischen Studie mehr für den direkten Umgang mit dem Patienten als vom Resultat aus 50 Reagenzgläsern und zwei Pipetten, denn Laborversuche ersetzen nicht, was die Erfahrung lehrt. Aber schön ist es trotzdem, wenn der Pipettenschwinger sagen kann: In der intakten Ratte ist es so, die Doppelblindstudie mit 150 Probanden ist ganz analog verlaufen und die erkannten Prinzipien stimmen mit den Reagenzglasversuchen überein; und jetzt verstehen wir den Mechanismus sogar etwas genauer. 1. Unser täglich Brot (und Bier) gib uns heute! Brot und Bier, Schwungräder der bayerischen Brotzeit, gelten gemeinhin unter Gesundheitsbewussten nicht gerade als der Hit. Was soll an Bier und Wurst- oder Käsebrot schon dran sein, außer wohlig satt machenden Kalorien? Vielleicht mehr, als man denkt. Im Folgenden werden ernährungstechnische Erfahrungswerte und Gedankengänge mit In-vitro-Versuchen verglichen, wobei bekannte und vermutete metabolische Vorgänge biochemisch sinnvoll nachgebaut und an Probanden überprüft werden. Der Biochemiker und Mikrobiologe Prof. Dr. rer. nat. Erich F. Elstner ist Em. Ordinarius der TU-München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Lehrstuhl für Phytopathologie Weihenstephaner Forschergruppen legten schon vor längerer Zeit nahe, dass Sauerteigbrot und (alkoholfreies) Hefeweizenbier unerwartete, kooperative Effekte auf unsere Immunabwehr ausüben (können). Beide Lebensmittel stärken synergetisch die Immunabwehr und schützen dabei gleichzeitig vor entzündlichen Überreaktionen. Im Brot sind es vor allem die Sauerteigkeime in der Krume, die mit ihren immunaktiven Zellwandkomponenten die körpereigene Abwehr anstoßen, während die Farbstoffe (Melanoidine) der braunen Kruste als Antioxidanzien wirken. Erstaunlicherweise gehen die immunstimulierenden Eigenschaften der Sauerteigkeime beim Backen in der Krume des Brotes nicht verloren. Weizenbier zeigt analoge Eigenschaften: Im Bier sorgen Hopfen und Malz für Schutz vor oxidativem Stress und speziell im (alkoholfreien) Weizenbier verfügen das Bioferment (Sauergut) und die Hefe über ein hohes immunmodulierendes Potenzial. In dieser Hinsicht sind Brot und Bier sogar probiotischen Joghurts überlegen, da Milchprodukten die vielfältigen phenolischen Komponenten fehlen; Tiere sind bioenergetisch, ohne die Photosynthese als Nutznießer der Sonnenenergie zum Nulltarif, für die Synthese von Polyphenolen viel zu schlaff. Was soll s, die Koevolution mit den Pflanzen hat dieses Defizit mehr als ausgeglichen. 2. Ernährungsphysiologische Werte Sauerteigbrot und Bier gelten schon seit jeher nicht nur in Bayern als Grundnahrungsmittel. Vor allem alkoholfreies Weizenbier ist zunehmend insbesondere für Sportler anerkannt als isotonischer Durstlöscher, enthält wichtige Vitamine und Mineralien und darüber hinaus noch eine unglaubliche Vielfalt an Polyphenolen, vor allem Flavonoiden, aber auch Terpenoiden und Karotinoiden aus Hopfen und Malz. Ganz wesentlich für die beobachteten kooperativen Vitaleffekte sind die Trübstoffe, u.a. Zellwand-Komponenten aus Sauergut- und Fermenterkulturen, die immunwirksamen Peptidoglucane und Lipoteichonsäuren. Im Sauerteigbrot wirken 38

39 serie ernährung - kapitel 8 gesundheit ähnliche bzw. analoge Prinzipien, die aus den verschiedenen Mehlkomponenten, dem Sauergut und dem Backvorgang entstammen. Nach den bekannten biochemisch-physiologischen Eigenschaften der identifizierten Inhaltsstoffe wurden synergetische Wirkungsweisen anhand praxisnaher, biochemischer Modelle und Probandenstudien abgeleitet. Gleichzeitig ist durch den hohen Polyphenolgehalt (messbar zum Beispiel an einer hohen Folinzahl) die Möglichkeit der Erhöhung des molekularen Entsorgungspotenzials (häufig auch Entgiftung genannt) durch die Induktion von Phase-II-Enzymen gegeben Untersuchung von Sauerteigbrot 1g lyophilisiertes Brotpulver wird in 10 ml HCl (150 mm; ph 2) aufgenommen und 2,5 Stunden bei 37 C inkubiert, was die Bedingungen im menschlichen Magen simuliert. Im ABTS-Test (Abb.1) zeigt der Extinktionsunterschied (deltae) von vorher zu nachher, dass die Krustenfraktion (grün) wesentlich besseres Radikalfängerpotenzial besitzt als die Krume (Brotkörper, schwarz). 3. Bestimmung antioxidativer und immunmodulatorischer Kapazitäten 3.1. Der Wert von Modell-Testsystemen Um einen Wirkstoff zu identifizieren, kann man auf verschiedenen, biologischen Ebenen Untersuchungen anstellen: a) Man kann In-vivo-Versuche machen, indem man Versuchstiere oder Menschen mit dem zu untersuchenden Material behandelt und anschließend die Veränderung eines Symptoms, z.b. des Antikörpertiters, bestimmt. b) Es lassen sich auch Immunzellen isolieren (Granulozyten, Makrophagen, dendritische Zellen) oder zugrunde liegende Enzymsysteme erstellen und diese mit dem zu untersuchenden Material behandeln. Anschließend werden die gebildeten Antworten (Toxine, Signale wie Interleukine oder Chemokine) biochemisch quantifiziert. Beide Methoden haben Vor- und Nachteile: bezugsrelevante, ethische aber auch technische, das heißt zeitliche wie finanzielle. Deshalb wurden einige dieser Methoden kombiniert, um entsprechende Eigenschaften in Brot und Bier zu bestimmen Bestimmung antioxidativer Aktivtäten Häufig benutzt man einen metabolischen Vorgang, der bei oxidativem Stress im Gefäßsystem oder im Herzmuskel (bei Ischämie-Reperfusion) stattfinden kann, als Testsystem: Beim photometrischen ABTS-Radikal-Entfärbungs-Assay benutzt man die Chemikalie 2,2'-Azino-di-(3-Ethylbenzthiazolin-6-Sulfonsäure, ABTS). In einer Reaktion von Wasserstoffperoxid (H2O2) mit Häm (Fe(III)-Proteinen wie Myoglobin oder Hämoglobin entsteht ein Oxidans vom Typ Compound I/II (O=Fe(IV), welches ABTS zu einem gefärbten Radikal umwandelt, das durch Antioxidanzien reduktiv entfärbt wird. Abb. 1: Radikalfängereigenschaften von Brotfraktionen Diese Aktivität der Kruste wird nach Verlängerung der Backzeit weiter verstärkt, was andeutet, dass vermutlich Brotrinden-Farbstoffe (Melanoidine) dafür verantwortlich sind. Nach der Entdeckung der positiven gesundheitlichen Eigenschaften der Melanoidine wurden diese auch aus Lebensmitteln extrahiert und ihre Struktur aufgeklärt. Die Stoffgruppe ist sehr inhomogen, erst 2002 konnte die Arbeitsgruppe um Thomas Hofmann (Münster und München) das Pronyl-Lysin aus der Kruste von Roggenmischbrot isolieren und seine antioxidativen Eigenschaften beweisen (Lindenmeier, M. et al: Structural and Functional Characterization of Pronyl-lysine, J. Agric. Food Chem. 2002, 50, ). Pronyl-Lysin (Pyrrolinon- Reduktonyl-Lysin) wird beim Erhitzen von lysinhaltigen Proteinen mit Zuckern gebildet (Abb.2). HO O N O OH O N O H Abb. 2: Strukturausschnitt des Pronyl-Lysins Freie Elektronenpaare an Stickstoffatomen sind gute Elektronenspender für vagabundierende Freie Radikale und damit sogenannte radical scavenger. Pronyl-L-Lysin findet man in Sauerteig-fermentierten Brotkrusten und in Dunkelbier 39

40 gesundheit serie ernährung - kapitel 8 (V.Somoza et al.: J. Agric. Food Chem. 2005, 53, ) Im Laborversuch bewirken Pronyl-Lysin oder Komponenten direkt aus der Brotkruste bei menschlichen Darmkrebszellkulturen (Caco-Zellen) eine Erhöhung der Aktivität der sogenannten Phase-II-Enzyme der zellulären Detoxifizierung Untersuchung von Weizenbier Zur Erfassung oxidativer Vorgänge und immunmodulierender Aktivitäten wurden einfache Testsysteme entwickelt, die sich mit frischem Spender-Vollblut anstelle von Tieren durchführen lassen. Dies wurde bereits im Heft 05/2013, Kap. 7.2 in etwas anderem Zusammenhang dargestellt, soll aber hier noch einmal gezeigt werden. Das grundlegende Prinzip stammt aus der Pflanzenphysiologie. Es beruht auf der Biosynthese des Pflanzenhormons Ethen: Der biochemische Vorläufer dieses gasförmigen Reifungshormons, die Aminocyclopropyl-1-carboxylsäure (ACC) reagiert spezifisch mit der Säure HOCl (und nicht mit anderen, aktivierten Sauerstoffspezies!) unter Ethenfreisetzung. Nach Aktivierung durch einen Signalsstoff wie Zymosan produzieren die Leukozyten reaktive Sauerstoffspezies wie Superoxid und Wasserstoffperoxid, wobei dieses durch das Enzym Myeloperoxidase (MPO) mit Chlorid zu HOCl (unterchlorige Säure) umgesetzt wird. Im biochemischen Modell werden die zu testenden Keime oder Agenzien für 30 Minuten mit dem Indikatormolekül ACC im frisch gezapftem Vollblut in volumengeeichten, gasdicht verschlossenen Reaktionsgefäßen bei 37 C inkubiert und danach das aus ACC freigesetzte Ethen (C 2 H 4 ) gaschromatographisch quantifiziert (siehe Abbildung 4; Albrecht-Goepfert E Schempp H and Elstner EF (1998) Modulation of the Production of Reactive Oxygen Species by Pre-.Activated Neutrophils by Aminoadamantane Derivatives. Biochem. Pharmacol. 56, ) Immunkompetenztest im Vollblut Abb. 3: Radikalfänger-Eigenschaften von Weizenbier Reaktivitäten von vier Bierproben sind im ABTS-System als Extinktionsabfall (Abb. 3) dargestellt. Das gewaschene Pellet und ein Placebo sind unwirksam, Gesamtbier (Originalbier) und zentrifugierter Überstand zeigen eine gute Fänger-Eigenschaft gegenüber dem ABTS-Radikal. Die reaktiven Komponenten sind somit nur in der wasserlöslichen Fraktion zu suchen und nicht in den Trübstoffen (Pellet) und sind hauptsächlich den Phenolkomponenten im Bier zuzuordnen. Im oben aufgezeigten Test zeigen sich Unterschiede bei verschiedenen Bakterienstämmen: Immunstimulierende Aktivitäten von 13 verschiedenen Sauergutkeimen im Vergleich zu dem Hefe-Zellwandfragment Zymosan, einem käuflichen Entzündungsauslöser, zeigen sie sich konzentrationsabhängig sehr unterschiedlich aktiv bei der Bildung von unterchloriger Säure durch Granulozyten im Vollblut. Bei den drei auffallendsten Stämmen trat z.b. der Stamm P 94 hinsichtlich der starken Immunstimulierung hervor. Auffallend war auch der Stamm LP 15, bei dem nicht wie bei allen anderen Stämmen und Zymosan mit steigenden Konzentrationen auch steigende Aktivitäten beobachtet werden, sondern eine Abnahme bzw Bestimmung immunmodulatorischer Aktivitäten Die Auslösung spontan-akuter Immunreaktionen ist mit oxidativem Stress verknüpft. Dem wirken endogene und pflanzliche Antioxidantien aus der Nahrung entgegen. Beides, Angriff und Abwehr, stehen unter strenger Kontrolle und verlaufen nicht homogen, sondern pendeln sich ein. Abb. 4: Mechanismus und Messung der angeborenen Immunabwehr (Quelle: v. Kruedener S, Schempp H, Elstner EF (1995): Gas chromatographic differentiation between myeloperoxidase activity and Fenton-type oxidants. Free Rad Biol Med 19:

41 serie ernährung - kapitel 8 gesundheit Abb. 5: Milchsäurebakterien im Hitzetest Abb. 6: Individuelle Aktivierung durch Sauerteig zumindest eine Stagnation der Immunantwort bei höherer Konzentration neutrophiler Granulozyten. Unterschiedliche immunmodulatorische Aktivität von Keimen lässt sich somit mit dieser Methode mühelos bestimmen. Inwieweit die Granulozyten aktiviert werden und den oxidativen Burst auslösen, hängt dann von den individuell induzierten Interleukinen ab (siehe Kap. 7.2) Sauerteig und hitzeinaktivierte Zellen Glukane der Hefezellwand sind bekannte Stimulatoren der Immunabwehrreaktion. Auch Milchsäurebakterien lösen sogar im inaktivierten (erhitzten) Zustand diese Reaktion aus, wobei ihre Aktivitäten stark variieren können (s.o.). Abb. 5 zeigt die Aktivitäten unterschiedlicher Stämme: Der Stamm LA 8 hat weitaus höhere Aktivität als der Stamm LP 15, worauf die Hitzebehandlung aber keinen Einfluss hat. Diese Eigenschaften bleiben auch nach dem Backvorgang im Brot erhalten: Sauerteigbrot Mazerat wurde wie in Abb. 5 eingesetzt und mit dem Blut von zwei Blutspendern verglichen: einem mit sehr guter Immunreaktion (Blut 1) und einem (Blut 2), dessen Immunreaktion bekanntermaßen schwächer war (siehe Abb. 6) Der Probandentest Das oben gezeigte Testverfahren wurde mit ausgewählten Weizenbier-Keimen auch an freiwilligen Probanden durchgeführt. In einer von der Ethikkommission genehmigten Studie tranken elf Probanden drei Wochen lang zweimal täglich 60 ml Vorderwürze mit je circa 10 9 Lactobazillen. Vor und nach diesem Zeitraum werden in jeweils 1 ml Vollblut die neutrophilen Granulozyten der Probanden mit Zymosan stimuliert und wie oben beschrieben mit folgendem Resultat getestet: Alle Blutproben zeigen einen Tag vor und am Tag des Beginns der Trinkperiode höhere Ethenwerte als nach 21-tägiger Einnahme von Mischsauergut, d.h. täglich ca.10 9 Keime aus LA 8+P 94 (s ) angezogen in Vorderwürze. Ohne Zymosan ist in allen Fällen kein Ethen messbar. Nimmt man die Mittelwerte der Ergebnisse der Probanden am Tag null und am Tag 21 nach der Einnahme, so ergibt sich eine statistisch signifikante Abnahme der HOCl-Produktion nach Stimulierung mit 2,5 mg Zymosan: Nach Zymosanstimulierung fällt die Ethenbildung nach 21 Tagen schwächer aus als vor dem Versuchsbeginn. Dies deutet auf eine Abschwächung der Produktion von HOCl nach 21-tägigem Genuss von konzentriertem Sauergut hin und könnte damit einen adaptativen Schutz vor überschießender Immunreaktion andeuten. Sauergut hat demnach mit seinen brauereispezifischen Milchsäurestämmen in der Kombination mit den pflanzlichen Wirkstoffen (mit stark antioxidativem Charakter!) einen messbar modulierenden bzw. dämpfenden Effekt. Sauerteigbrot ergab im gleichen Test mit einem Dutzend Probanden ein ähnliches Resultat. Der immunologische Steuerungsmechansimus, also das metabolische Pendel zwischen Steigerung und Dämpfung, läuft vermutlich über Rezeptoren in dendritischen Zellen im Darm ab. Diese beiden Ansätze waren ein Vorversuch zu einem späteren klinischen Großversuch der TUM beim Münchener Marathon, welcher in unvergleichlich größerem Umfang mit alkoholfreiem Weizenbier stattfand, und im Prinzip wieder zu einem analogen Resultat führte (siehe CONCEPT 01/2015, S. 26, Abschnitt 4.2. und Kap. 8). Lesen Sie in der nächsten Ausgabe Kapitel 9: Taktgeber für unsere Fitness: Sport + X? 41

42 update aus den unternehmen Oraya Therapeutics Erkenntnisse und Ergebnisse Erkenntnisse aus der klinischen Erfahrung mit der adjuvanten Strahlentherapie bei feuchter altersbedingter Makuladegeneration (AMD) sowie Behandlungsergebnisse wurden in einem Seminar von Oraya Therapeutics im Rahmen der 113. DOG in Berlin erläutert. Experten aus der Gesundheitsökonomie befassten sich zudem mit Aspekten der Kostenerstattung. Patienten mit neovaskulärer AMD, die trotz konsequenter und fortlaufender Anti-VEGF-Therapie zur Hemmung des Gefäßendothel-Wachstumsfaktors eine hohe Krankheitsaktivität aufweisen, steht die Oraya- Therapie als Zweitlinientherapie neben weiterer Anti- VEGF-Behandlung zur Verfügung. Die stereotaktische Radiotherapie verwendet niederenergetische, präzise ausgerichtete Röntgenstrahlen, um die choroidale Neovaskularisation zu hemmen und zu verhindern und ist als Einmal-Behandlung gedacht. Im Rahmen der INTREPID-Studie wurden ihre Sicherheit und Wirksamkeit in Verbindung mit nach Bedarf verabreichten Anti-VEGF-Injektionen untersucht. Sie ist die einzige sham-kontrollierte, doppelt verblindete Studie zur Beurteilung einer stereotaktischen Radiotherapie für feuchte AMD. Prof. Dr. Bornfeld (Universitätsklinikum Essen) stellte die Ergebnisse der Studie dar. Positive Ein-Jahres-Ergebnisse Bekräftigt wurden die von Bornfeld vorgestellten Resultate durch die positiven Ein-Jahres-Ergebnisse der an der Universitätsklinik Lübeck behandelten Patienten, präsentiert von Dr. Mahdy Ranjbar (Universitätsklinikum Schleswig Holstein, Campus Lübeck). Die Patienten wurden entsprechend des Best-Responder-Profils der INTREPID-Studie selektiert (AMD Läsion 4mm, mindestens sechs Anti-VEGF- Injektionen in den letzten zwölf Monaten, Bedarf nach weiteren Injektionen). Unter den ersten sechs der insgesamt 53 Patienten, die ein Jahr nach der Behandlung erreichten, konnte ausnahmslos eine deutliche Reduktion von bis zu 74 Prozent der verabreichten Anti-VEGF-Injektionen unter Erhalt der Sehkraft verzeichnet werden. Laut Ranjbar zeigen auch jene Patienten die sich im sechsten Monat nach der Bestrahlung befinden, ähnlich positive Ergebnisse. Wählt man die Patienten entsprechend des Best-Responder-Profils der INTREPID-Studie, so kann man mit der Oraya-Therapie durchaus sehr gute Ergebnisse erzielen, so Ranjbar. Prof. Dr. Aljoscha Neubauer vom Institut für Gesundheitsökonomik (IfG) in München präsentierte ein Kostenmodell für die Krankenkassen, das mögliche Einsparungspotentiale bei einer Kombination aus Injektionstherapie und einmaliger Oraya-Therapie der neovaskulären altersgedingten Makuladegeneration darstellt. Das Modell verdeutliche ganz klar, dass es über einen Zeitraum von zwei Jahren Einsparungen von bis zu Euro pro Patient geben könne. Dies ergebe sich aus der potentiellen Einsparung notweniger Injektionen durch die Strahlentherapie und einer Reduktion der Folgekosten. Die Einsparung liege dabei deutlich über den Kosten der Therapiestrategie einer Radiotherapie. Somit ergebe sich für die Kostenträger, selbst mit einer zusätzlichen Behandlung mit der Oraya-Therapie, eine Ausgabenreduktion. Dr. Torsten Kühn, Geschäftsführer von ContraCare Nürnberg, knüpfte mit seinem Vortrag an die Thematik an und erklärte den Status quo hinsichtlich Vereinbarungen und Erstattungsbeträgen der Krankenversicherungen. Der Patient habe ein Recht auf Erstattung der Kosten der 16 Gy- Radiotherapie, solange die medizinische Notwendigkeit dieser ärztlichen Behandlung gegeben sei, meinte er. Diese sei vorhanden, wenn der Patient nicht oder nicht mehr auf die Anti-VEGF-Therapie anspreche. Wichtiger Schritt Bisher sind über 550 Patienten in Deutschland, in der Schweiz und in Großbritannien behandelt worden. Kürzlich wurde eine Stellungnahme der deutschen Fachgesellschaften Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), Retinologische Gesellschaft (RG) und Berufsverband der Augenärzte (BVA) zur Strahlentherapie bei neovaskulärer AMD veröffentlicht ein wichtiger Schritt für das Unternehmen auf dem Weg zur weiteren Anerkennung der Therapie in Fachkreisen. 42

43 aus den unternehmen update Wir trafen Jim Taylor, CEO von Oraya Therapeutics, im Anschluss an das Seminar. Mr Taylor, was bedeutet diese Stellungnahme für Ihre Therapie? Jim Taylor: Wir sind sehr erfreut über die Stellungnahme der Fachgesellschaften, diese erleichtert Ophthalmologen deutlich die Identifikation von Patienten, die aus der Oraya- Therapie für feuchte AMD Nutzen ziehen können. Es gibt eine große Patientenpopulation, die nicht gut auf die Anti- VEGF-Monotherapie anspricht. Unser Ziel ist es, diesen Patienten in Deutschland eine zusätzliche Option zur Erhaltung ihrer Sehkraft zu eröffnen und ihnen darüber hinaus die Belastung häufiger Injektionen zu erleichtern. Vor zwei Jahren haben wir uns bereits einmal zum Gespräch getroffen wie beurteilen Sie die Entwicklung seitdem? Mit den klinischen Ergebnissen und Fortschritten, die im Rahmen unseres Seminars auf der DOG präsentiert wurden, sind wir sehr zufrieden. Ich denke, die positiven Ein- Jahres-Resultate sprechen für sich. Es ist schön zu sehen, dass die Bedeutung unserer Therapie in der erfolgreichen Behandlung neovaskulärer AMD stetig zunimmt. Die Zwei- Jahres-Ergebnisse zeigen, dass bei der Patienten-Zielpopulation, d.h. Patienten mit einem signifikanten Volumen der Makulaflüssigkeit und innerhalb des Röntgenstrahls liegenden Läsionen, bis zur Nachkontrolle nach zwei Jahren die Injektionshäufigkeit im Mittel um 45 Prozent verringert werden konnte und die Sehkraft stabil war. Die breite und umfassende Kohorte zuvor behandelter Patienten profitierte weiter vom Nutzen einer um 25 Prozent reduzierten Anti-VEGF-Rate über einen Zeitraum von zwei Jahren. Das Wichtigste ist, dass unsere Therapie in der realen Welt funktioniert, sogar zum größeren Vorteil für die Patienten. Wir sehen in den Studienergebnissen eine signifikante Differenz zwischen Patienten, die zusätzlich mit der Strahlentherapie behandelt wurden und solchen, die nicht behandelt wurden. Der eigentliche Nutzen unserer Therapie ist die Erhaltung von Sehkraft. Und es erfordert weniger Anti- VEGF-Injektionen, sie zu erhalten. Sind die Studienergebnisse weltweit gleich oder gibt es Unterschiede in den einzelnen Ländern? Wir haben jetzt gesehen, wie die Therapie in drei Ländern angewendet wird und interessanterweise gab es in jedem Land einen etwas anderen Ansatz. In der Schweiz wurden die anspruchsvollsten Patienten behandelt, diejenigen, die bereits 25 oder 30 Injektionen in den vergangenen Jahren erhalten hatten und die Oraya-Therapie zeigte einen signifikanten Nutzen. Wir haben die Daten aus Großbritannien, wo die Strahlentherapie zu Beginn der Behandlung durchgeführt wird. Sie geben dort drei monatliche Injektionen und setzen die Strahlentherapie nach der ersten dieser monatlichen Injektionen ein, mit sehr positiven Resultaten. Hier in Deutschland befindet man sich sozusagen in der Mitte, die Patienten erhielten bisher durchschnittlich sechs Injektionen pro Jahr. Die neuen Daten zeigen eine wesentliche Verringerung der Injektionen bei stabiler Sehkraft. So sehen wir insgesamt eine große Bandbreite der Oraya-Therapie. An wie vielen Kliniken wird die Therapie in Deutschland angewendet und was ist weiterhin geplant? Unser IRay-System kommt bereits an verschiedenen großen Universitätskliniken für Augenheilkunde zum Einsatz: in Essen, Lübeck, Köln und Freiburg. Wir werden unsere Präsenz weiter ausbauen. In Deutschland brauchen wir 15, höchstens 20 Standorte. Wir hoffen, in zwei Jahren die Kapazitäten zur Behandlung aller geeigneten Patienten geschaffen zu haben. Wie war die Resonanz beim heutigen Symposium für die deutschen Augenärzte? Der Raum war gut gefüllt mit über 200 Besuchern. Sie haben gute Fragen gestellt und ein sehr aktives Interesse gezeigt, insbesondere auch für die gesundheitsökonomischen Vorträge zur Erstattung der Kosten durch die Krankenversicherungen. Oft gehen die Gäste bei Lunchsymposien, nachdem sie satt sind das war hier nicht der Fall. Beim Euretina Meeting in Nizza haben wir vor kurzem ein ähnliches, internationales Symposium veranstaltet mit Präsentationen aus Basel, Lübeck und Sheffield. So, it s good! Vielen Dank für das Gespräch, Mr. Taylor. Jim Taylor ist CEO des US-Unternehmens Oraya Therapeutics (sw) 43

44 update aus den unternehmen Eine auf der Swept-Source OCT-Technologie basierende neue Bildgebungsplattform für Katarakt- und Refraktivchirurgie*, die kürzlich bei der Tagung der European Society of Cataract and Refractive Surgeons (ESCRS) in Barcelona vorgestellt wurde, wurde das erste Mal in den USA vorgeführt. Mit dieser Bildgebungsplattform können umfassende Analysen wie Biometrie für IOL-Berechnung, Topografie und Tomografie der Hornhaut, Vorderabschnittsbiometrie und -bildgebung durchgeführt werden. Diese Plattform ist aufrüstbar und modular aufgebaut und kann für die besonderen Anforderungen der jeweiligen Klinik konfiguriert werden. Foto: Heidelberg Engineering Heidelberg Engineering Neueste Technologien und Dienstleistungen Anlässlich seines 25. Jubiläums präsentierte Heidelberg Engineering auf der Tagung der American Academy of Ophthalmology (AAO) in Las Vegas seine neuesten Technologien und Dienstleistungen. Das firmeneigene HEYEX PACS* (Picture Archiving and Communication System) ermöglicht die nahtlose Integration großer Daten- und Bildvolumina der Geräte von Heidelberg Engineering und anderer Hersteller. Auf diese Weise bietet HEYEX PACS über eine einzige Anwendung die Möglichkeit, sowohl in Einzelpraxen als auch an großen Klinikstandorten diagnostische Bilder der Augenheilkunde abzurufen, zu prüfen und zu vergleichen. Um Ärzte dabei zu unterstützen, die Vorteile der OCT- Untersuchung für den Patienten im Praxisalltag hervorzuheben, stellte die Heidelberg Engineering Academy verschiedene Materialien zur Patienteninformation während der AAO zum ersten Mal auf Englisch vor. Hierzu gehören Patientenflyer, die Patientenwebsite (auf deutsch und eine Praxis-App, die im itunes- App-Store kostenlos erhältlich ist. *Zurzeit in der Entwicklung und käuflich nicht erwerbbar. Das Unternehmen widmet sich schon seit einem Vierteljahrhundert der Entwicklung von Lösungen für grundlegende klinische Anforderungen in der Augenheilkunde. Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Bereitstellung integrierter Lösungen. Hierzu gehören modernste Geräte zur diagnostischen Bildgebung sowie Plattformen für Bildverwaltung und Geräteintegration aber auch zusätzliche Dienstleistungen wie Patienteninformation und Unterstützung der klinischen Fortbildung, sagte Dr. Kester Nahen, Geschäftsführer von Heidelberg Engineering, im Vorfeld der Tagung. Wir freuen uns darauf, bei der Tagung der American Academy of Ophthalmology mit Kunden darüber ins Gespräch zu kommen, wie ihre klinischen Abläufe durch das Zusammenspiel von etablierten und neuen Produktplattformen, IT-Technologien und Dienstleistungen vereinfacht werden können. Heidelberg Engineering präsentierte folgende Module für die SPECTRALIS Bildgebungsplattform für Netzhaut und Glaukom: das OCT Angiografie Modul*, das OCT2 Modul mit einer hohen Scanrate von Hz und das Weitwinkel-Bildgebungsmodul für simultane 55 Fundus- und OCT- Bildgebung. Pharm-Allergan 6. Allergan Retina-Forum in Frankfurt Auf Einladung des Unternehmens fand im September in Frankfurt am Main das 6. Retina-Forum statt. Im Rahmen der zweitägigen Fortbildung informierten anerkannte Referenten u.a. über therapeutische Ansätze zur Behandlung des diabetischen Makulaödems (DMÖ). Hierbei standen neben der besonderen Krankheitslast des DMÖ-Patienten vor allem die positiven Praxiserfahrungen mit dem Kortikosteroid Ozurdex im Mittelpunkt der Veranstaltung, die von Prof. Dr. Frank Koch, Frankfurt, und Prof. Dr. Chris P. Lohmann, München, moderiert wurde. Diabetes mellitus ist in der Prävalenz eine rasant wachsende chronische Erkrankung. Allein in Deutschland leben zirka acht Millionen Betroffene. 80 Prozent von ihnen haben einen Typ-2-Diabetes und tragen aufgrund zahlreicher Komorbiditäten eine hohe Krankheitslast mit sich. Dabei ist die diabetische Retinopathie die häufigste mikrovaskuläre Komplikation, die im Progress zur Ausbildung eines Makulaödems führen kann. Nach Meinung von Prof. Dr. Andreas Hamann, Bad Homburg, könne sie aber auch ein Prädikator für kardiovaskuläre Erkrankungen sein, die zu den häufigsten makrovaskulären Folgeschäden zählen. Nach Diagnose einer Komorbidität am Auge sollte daher stets nach weiteren diabetischen Folgeschäden gesucht werden, machte Hamann deutlich. 44

45 aus den unternehmen update Bei der Entstehung eines diabetischen Makulaödems stellt die Entzündung das zentrale pathochemische Ereignis dar. Um pro-inflammatorische Faktoren wie VEGF, IL-6, IL-8, ICAM-1 und MCP-1 zu reduzieren und den daraus resultierenden Visus wieder zu verbessern, ist eine frühzeitige Therapie mit antiinflammatorischen Wirkstoffen wie dem Dexamethason-Implantat sinnvoll, erklärte Prof. Dr. Albert J. Augustin, Karlsruhe. Der Medikamententräger wird intravitreal appliziert und löst sich im Glaskörper nach der Implantation vollständig auf. Dadurch wird der Wirkstoff über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten langsam freigesetzt und kann so einen lang anhaltenden positiven Effekt auf den Visus erzielen. IVOM-Therapien haben sich bei der DMÖ-Behandlung im Praxisalltag allgemein bewährt. Die große Anzahl an intravitrealen Injektionen stellt für den Patienten allerdings eine enorme Belastung dar, wie Dr. Pankaj Singh, Frankfurt, hinwies. Daher sei auch die Einhaltung der Therapieadhärenz eine besondere therapeutische Herausforderung. Wie Ergebnisse einer Umfrage unter DMÖ-Patienten gezeigt haben, ist für Betroffene die Reduzierung der Re-Injektionen bei gleichen Visusgewinnen besonders wichtig. Für den Patienten ist es daher wünschenswert, durch lang anhaltende Therapien die Behandlungsintervalle zu vergrößern, fasste Singh zusammen. Mit Ozurdex steht eine Therapieoption zur Verfügung, die dem Wunsch der Patienten nach weniger Injektionen bei gleichzeitigem Erreichen einer Visusverbesserung gerecht wird. So haben aktuelle Real-Life-Daten gezeigt, wie Patienten von einer bedarfsgerechten Wiederbehandlung mit dem Dexamethason-Implantat profitieren können. Prof. Dr. Hans Hoerauf, Göttingen, bestätigte: Maximale Visusgewinne von bis zu 14 Buchstaben bei zwei bis drei Injektionen in zwölf Monaten zeigen, dass das Depot-Steroid unter Real-Life- Bedingungen bei einer längeren Wirkdauer ähnliche Buchstabengewinne erzielen kann wie Anti-VEGF-Therapien. Im direkten Vergleich zeigten verschiedene Anti-VEGF-Therapien zwar annähernd gleiche Visusgewinne, die jedoch nur mit häufigen Re-Injektionen erreicht werden konnten. Bei der Wahl der optimalen Therapie können zudem prädiktive morphologische Faktoren, der Ausgangsvisus oder der Zeitpunkt für den Beginn einer Therapie bzw. die qualitative Bewertung des OCT-Befundes helfen. Prof. Dr. Chris P. Lohmann, München, berichtete: Bei einem schlechten Ausgangsvisus sind größere Visusgewinne zu erwarten, allerdings erzielt man mit einem besseren Ausgangsvisus auch ein besseres Endergebnis. Fazit: Intravitreale Therapeutika, wie Ozurdex, geben dem behandelnden Augenarzt die Möglichkeit, aufgrund der lang anhaltenden Wirkung, die Therapie den Bedürfnissen des Patienten anzupassen. Bayer HealthCare EYLEA bei mcnv in der EU zugelassen Die Europäische Kommission hat die Zulassung für EYLEA (Aflibercept) zur Behandlung der myopen choroidalen Neovaskularisation (mcnv) erteilt. Das ist die fünfte Zulassung für das Augenmedikament von Bayer. Die myope CNV ist eine Erkrankung der Netzhaut, die mit sehr starker Kurzsichtigkeit einher geht und häufig Menschen im erwerbsfähigen Alter betrifft. Bayer plant, EYLEA unmittelbar in dieser Indikation einzuführen, mit Deutschland als einem der ersten Länder. Die Ergebnisse der Phase-III- Studie sind für viele Patienten ermutigend, da die Mehrheit der Studienteilnehmer mit Aflibercept zur Injektion ins Auge eine Verbesserung der Sehschärfe von zwei Buchstabenzeilen, bestimmt mit ETDRS-Tafeln zur Prüfung der Sehschärfe, erreichen konnten, sagte Dr. Jörg Möller (Bayer HealthCare). Eine Behandlungsoption, die nicht nur eine drohende Erblindung verhindert, sondern auch die Sehkraft verbessert, wäre für Patienten mit myoper CNV von großem Wert. EYLEA ist zur Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration, zur Behandlung einer Visusbeeinträchtigung aufgrund eines diabetischen Makulaödems sowie aufgrund eines durch einen Venenverschluss (Venenastverschluss oder Zentralvenenverschluss) der Netzhaut bedingten Makulaödems und in Japan bereits zur Behandlung der myopen choroidalen Neovaskularisation zugelassen. Schwind eye-tech-solutions Finalist im Entrepreneur-Wettbewerb Das Unternehmen aus Kleinostheim bei Aschaffenburg gehört zu den 44 Firmen, die den Sprung ins Finale des Wettbewerbs Entrepreneur Of The Year 2015 geschafft haben. Beeindruckende Wachstumsraten, hohe Innovationskraft und soziales Engagement: Zum 19. Mal kürte die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young im Oktober 2015 die besten mittelständischen Unternehmen Deutschlands. Nach einer mehrmonatigen, strengen Auswahl hatten 44 Firmen den Sprung ins Finale des Wettbewerbs Entrepreneur Of The Year 2015 geschafft, darunter auch Schwind. Der Preis zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen in der Wirtschaft und ehrt die Leistung deutscher Unternehmen, die sich durch außergewöhnliches Innovationsbestreben und unternehmerische Spitzenleistungen auszeichnen. Die Erwartungen an die Teilnehmer waren hoch und breit gefächert. So zählten neben dem wirtschaftlichen Erfolg auch die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit der Bewerber sowie die Art und Umfang ihres sozialen Engagements. 45

46 update aus den unternehmen Foto: Weleda Weleda Augentrost bewährte, natürliche Hilfe Neben der bewährten Euphrasia D3-Multidosis, die vor allem für eine längere Therapiedauer geeignet ist, ist Euphrasia D3 nun auch als Einzeldosis erhältlich. Bereits seit dem 16. Jahrhundert wird Euphrasia (dt. Augentrost) in der Volksheilkunde und Homöopathie eingesetzt, insbesondere bei verschiedenen Erkrankungen der Augen. Schon Hieronymus Bock, Paracelsus und Melanchthon schätzten diese Pflanze sehr. Auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Euphrasia bis heute häufig verwendet. Eine Konjunktivitis wird in der Regel lokal mit Augentropfen oder -salben behandelt. Euphrasia D3 Augentropfen stellen das gesunde Gleichgewicht im Auge wieder her. Sie wirken regulierend bei übermäßiger Tränenproduktion und verhindern, dass sich Krankheitserreger auf der Augenoberfläche weiter ausbreiten können. Irritationen der Bindehaut werden gelindert und die Selbstheilungskräfte unterstützt. Neben der bewährten Euphrasia D3-Multidosis, die vor allem für eine längere Therapiedauer geeignet ist, ist Euphrasia D3 von Weleda seit November auch als Einzeldosis erhältlich. Sie ist einfach und hygienisch in der Handhabung, praktisch für unterwegs, besonders geeignet für kürzere Therapiezeiten von wenigen Tagen und für Kinder ab 4 Jahren zugelassen. Ein Citratpuffer hält den ph-wert in den Augentropfen stabil und ist für seine gute Verträglichkeit bekannt. Wie die Multidosis ist auch die neue Einzeldosis frei von jeglichen Konservierungsstoffen und den damit einhergehenden Risiken. Carl Zeiss Meditec Innovationen präsentiert Auf der Jahrestagung der American Academy of Ophthalmology (AAO) 2015 in Las Vegas präsentierte ZEISS Innovationen für klinische Exzellenz und leistungsfähige Arbeitsabläufe in der augenärztlichen Praxis. Mit dem nicht-invasiven Verfahren der AngioPlex OCT-Angiographie und zwei neuen hochauflösenden Fundus-Imaging- Lösungen bietet das Unternehmen den Netzhaut- und Glaukomspezialisten Innovationen, die ihnen helfen, sehr gute Behandlungsergebnisse zu erzielen. Wir freuen uns, dass ZEISS als erstes Unternehmen diese neue und spannende Technologie der OCT-Angiographie auf dem amerikanischen Markt vorstellen kann, sagt Dr. Ludwin Monz (Zeiss). Die Angio-OCT hilft Ärzten bei der Darstellung der Blutgefäße in der Netzhaut des Patienten, ohne dass Fluoreszenzfarbstoff injiziert werden muss: Netz- und Aderhaut können mit Hilfe der optischen Kohärenztomographie (OCT) nicht-invasiv in dreidimensionalen Darstellungen untersucht werden. ZEISS AngioPlex basiert auf der bewährten CIRRUS-Plattform und kann somit leicht in die klinische Praxis integriert werden. Die schnelle Single-Scan-Erstellung ist genauso einfach wie ein Standard-Scan mit dem CIRRUS. Ärzte können damit retinale Mikrogefäßstrukturen im normalen Arbeitsablauf ohne die Risiken einer Farbstoffinjektion bewerten: Das ist ein echter Fortschritt für Ärzte und Patienten in der nicht-invasiven Diagnose des Auges", so Monz. AngioPlex OCT-Angiographie wird die Art unseres Umgangs mit den Patienten auf eine ganz neue Grundlage stellen. Bei Erkrankungen der Netzhaut wird AngioPlex die Methoden der Fluoreszein- und Indocyaningrün-Angiographie ersetzen, denn es ist schneller, billiger, sicherer, nicht-invasiv und nichtmydriatisch, und bietet doch alle Vorteile der herkömmlichen OCT-Bildgebung bei gleichzeitig hervorragenden Bildern der Netzhaut und des choroidalen Mikrogefäßsystems, sagt Dr. Philip J. Rosenfeld, Professor für Augenheilkunde am Bascom Palmer Eye Institute. Er ergänzt: Verglichen mit der Fluoreszenzangiographie können wir zur besseren Tiefenlokalisierung der Erkrankung die verschiedenen Makulaschichten auch einzeln darstellen. Außerdem kann das Verfahren in nur wenigen Sekunden über die Cirrus HD-OCT-Plattform betrieben werden. AngioPlex mit FastTrac Live-Tracking liefert für die meisten Patienten, insbesondere auch für Patienten mit mangelhafter Fixation, klare Bilder ohne Unschärfe. Insgesamt sehe ich ein enormes Potenzial für die Früherkennung und die Erweiterung unserer Behandlungsmöglichkeiten für mikrovaskuläre Erkrankungen der Makula. ZEISS AngioPlex OCT- Angiographie ist das erste Verfahren seiner Art, das eine 510 (k) Zulassung der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) erhielt. Die beiden neuen Funduskameras VISUCAM 224 und VISU- CAM 524, bieten eine detailreichere Analyse des Augenhintergrundes. Mit dem integrierten 24-Megapixel-Sensor, dem neu konzipierten optischen System und erweiterter Bildbearbeitung kombinieren die Funduskameras einfache Bedienung mit brillanter Bildqualität und bieten so eine schnelle und informative Bildgebung. Beide VISUCAM-Modelle enthalten die Option Fundus-Autofluoreszenz (FAF) als Standard-Feature, mit dem derzeitige und künftige Behandlungsoptionen für die trockene altersbedingte Makuladegeneration (AMD) unterstützt werden. Weitere Standardfunktionen wie Farb- und Rotfreiaufnahmen erweitern die Visualisierung verschiedener anatomischer Merkmale. Dank der überragenden Bildqualität tragen die Bilder der neuen Kameras auch zur Patientenaufklärung bei. 46

47 bigstockphoto.de Marktplatz in Warschau Märkte prägten einmal das Stadtbild vieler Kreuzungen in Warschau. Mittlerweile findet der Großteil der Einkäufe in den Einkaufszentren der polnischen Hauptstadt statt. Dennoch haben einige Märkte überlebt und es sind sogar neue hinzugekommen. Ein Besuch lohnt sich nicht nur zum Einkaufen, sondern der Marktbummel vermittelt auch das Gefühl, wie die Warschauer früher einkauften. Inhalt Marktübersicht Rund um das Trocken Auge Seite 48 Firmen stellen vor Seite 50 47

48 marktplatz marktüberblick rund ums trockene auge Anzeigen Professionelle Lidreinigung gegen Blepharitis Jüngste Studien zeigen bei 35 Prozent aller Patienten Blepharitis-Symptome auf. Die Zahl steigt bei Patienten ab 65 Jahren sogar auf über 70 Prozent und bei Kontaktlinsenträgern auf nahezu 80 Prozent. Mit BlephEx schenken Sie diesen Patienten eine deutliche Linderung für ihre Beschwerden. Sie entfernen auf einfache Weise Hautschuppen und bakterielle Ablagerungen, die Hauptursache für entzündliche Erkrankungen der Augenlider. Gleichzeitig entziehen Sie damit lästigen Haarmilben die Nahrungsgrundlage. Ihr geschultes Praxispersonal kann mit BlephEx eine moderne medizinische Dienstleistung anbieten, ähnlich der professionellen Zahnreinigung. bon Optic, Tel / Stabile Lipidschicht & sanfte Befeuchtung mit TEARS AGAIN TEARS AGAIN liposomales Augenspray wirkt effektiv und langanhaltend durch natürliche Lipide, welche die defekte Lipidschicht des Tränenfilms, der Hauptursache Trockener Augen, stabilisieren. Durch die bequeme Anwendung auf das geschlossene Auge kann TEARS AGAIN Augenspray jederzeit angewendet werden, auch mit Kontaktlinsen und bei Augen-Make-up. Das unkonservierte TEARS AGAIN Augenspray Sensitive enthält zusätzlich Dexpanthenol zur Pflege der empfindlichen Augenpartie. TEARS AGAIN Augentropfen mit 0,1 % oder 0,3 % (GEL) Natriumhyaluronat bieten sanfte Befeuchtung bei Tränenflüssigkeitsmangel ganz ohne Konservierungsmittel (durch das OSD- Mehrdosissystem). Die Ionen-Konzentration ist der natürlichen Tränenflüssigkeit nachempfunden. Optima Pharmazeutische GmbH Tel / , Wenn Trockenes Auge, dann Optive! Seit über 60 Jahren bietet Allergan Produkte in der Augenheilkunde an, die eine individuelle Therapie ermöglichen. In dieser Zeit hat Allergan immer wieder Innovationen auf den Markt gebracht. Ein Trockenes Auge ist eine Erkrankung, in deren Zentrum Tränenfilm-Instabilität und Hyperosmolarität stehen. Diese können mit modernen Tränenersatzmitteln (mit befeuchtenden + osmoprotektiven Substanzen) behandelt werden. Allergan bietet für das Trockene Auge Optive FUSION (wässriges Defizit) und Optive PLUS (Lipid-Defizit) an. Bewährte Qualität aus dem Hause Allergan. Baudouin et al, Ocular Surface, Vol 11 No DE/1086/2015 Pharm-Allergan GmbH, Tel. 069/ , Schnelle Linderung bei allen Formen des trockenen Auges Jeder fünfte Patient klagt über die gleichen Beschwerden: Die Augen brennen, sind gerötet und fühlen sich an, als sei ein Sandkorn oder Fremdkörper darin. Die sterilen Augentropfen der BLUserie BLUyal, BLUgel und BLUpan enthalten hochwertiges Natriumhyaluronat in unterschiedlichen Konzentrationen und garantieren eine schnelle Linderung bei allen Formen des trockenen Auges. Sie schützen, befeuchten und machen die Augenoberfläche gleitfähig. Es kommt zu einer raschen Besserung der Beschwerden. BLUpan UD enthält darüber hinaus das Provitamin B 5 (Dexpanthenol), das aufgrund der hohen Wasserbindungskapazität die Fähigkeit hat, das Auge zu befeuchten und zusätzlich zu pflegen. Dadurch werden die feuchthaltenden Eigenschaften des Natriumhyaluronats sinnvoll unterstützt. Pharma Stulln GmbH Tel / , 48

49 marktüberblick rund ums trockene auge marktplatz Anzeigen Neu: Thealoz Duo Gel bei stark trockenen, wunden Augen Das Flüssiggel kombiniert die bekannte Zweifach-Formel aus schützender Trehalose und regenerierender Hyaluronsäure zusätzlich mit Carbomer für eine besonders lange Verweildauer. So eignet sich das Gel insbesondere bei schwerer Symptomatik des Trockenen Auges und stellt auch eine ideale Ergänzung zur Nacht dar. Selbstverständlich ist Thealoz Duo Gel unkonserviert, phosphatfrei und sehr gut verträglich. Mit seiner hypotonen Formulierung wirkt es der entzündungsfördernden Hyperosmolarität des Tränenfilms entgegen. Thealoz Duo Gel wird in Packungen mit 30 Einzeldosisbehältnissen angeboten. Théa Pharma GmbH Tel. 030 / Ab sofort verordnungsfähig Die TRB Chemedica Benetzungslösungen VISMED und VISMED MULTI sind ab sofort als synthetische Tränenflüssigkeit zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung bei folgenden Indikationen verordnungsfähig. Sjögren-Syndrom mit deutlichen Funktionsstörungen (Trockenes Auge Grad 2), Epidermolysis bullosa, Okuläres Pemphigoid, Fehlen oder Schädigung der Tränendrüse, Fazialisparese und Lagophthalmus. Vismed und Vismed MULTI enthalten eine nicht-allergene, hochreine 0,18 %ige Hyaluronsäure aus fermentativer Herstellung. Vismed ist in praktischen konservierungsmittelfreien Einmaldosen erhältlich. Vismed MULTI ist das Mehrfachdosiersystem, ebenfalls ohne Konservierungsmittel. Vismed = 15 Jahre hypoosmolare Behandlung des Trockenen Auges! TRB Chemedica AG, Tel. 089 / Deutschlands meist angewendete Augenbefeuchtung* HYLO-COMOD bietet bei leichteren bis mittelschweren Formen trockener Augen, postoperativ, sowie für Beschwerden wie müde, juckende und brennende Augen mit Fremdkörpergefühl ein sehr breites Einsatzspektrum; dank der hochwertigen Hyaluronsäure bietet es eine intensive und lang anhaltende Befeuchtung der Augenoberfläche. Dabei profitieren Ihre Patienten von den für das HYLO EYE CARE Produktsortiment bekannten Vorteilen: eine vollkommene Konservierungsmittel- und Phosphatfreiheit, eine enorme Ergiebigkeit von mehr als 300 Tropfen pro Flasche sowie eine besonders lange Haltbarkeit nach Anbruch von 6 Monaten. HYLO-COMOD kann während des Tragens von Kontaktlinsen angewendet werden. *Insight Health 2015 Ursapharm Arzneimittel GmbH Tel / , Themen-Schwerpunkt: Refraktive Chirurgie Marktübersichten - Excimer Laser - Neues von den Kongressen (DGII + ESCRS) CONCEPT erscheint am 3. Februar 2016 im nächsten heft 49

50 marktplatz firmen stellen vor Anzeigen Erfolgreiche Kontaktlinsenanpassung mit dem Keratograph 5M 13. Internationales SPECTRALIS Symposium 2015 in Valencia Der OCULUS Keratograph 5M ist in der Kontaktlinsenanpassung seit Jahren eine feste Größe. Die automatische Messauslösung und das integrierte Keratometer garantieren präzise und zuverlässige Messergebnisse. Die umfangreiche Kontaktlinsendatenbank kann zur Auswahl einer ersten Anpasslinse genutzt und ein Fluobild simuliert werden. Für das komfortable Tragen von Kontaktlinsen sind ein intakter Tränenfilm und eine gute Sauerstoffversorgung der Hornhaut unverzichtbar. Beide Einflussfaktoren können mit dem neuen JENVIS Dry Eye Report und der OxiMap im Vorfeld der Anpassung genau analysiert und bei der Material- und Pflegemittelauswahl berücksichtigt werden. Beim diesjährigen Internationalen SPECTRALIS Symposiums (ISS) wurde ein neuer Besucherrekord aufgestellt. Über 400 Teilnehmer aus 49 Ländern sind der Einladung der Heidelberg Engineering Academy gefolgt und haben am 16. und 17. Oktober 2015 das 13. ISS in Valencia, Spanien, besucht. Nicht nur der attraktive Austragungsort, auch das interessante wissenschaftliche Programm mit vielen aktuellen Themen und der daraus entstandene Wissensaustausch trugen zu dem großen Erfolg der Veranstaltung bei. Autentische Weihnachtsgrüße Auch wenn Papst Franziskus Weihnachten als Affenzirkus bezeichnet hat, wünschen Ihnen die Redaktion CONCEPT Ophthalmologie und der Verlag autentic.info eine besinnliche Zeit! Nutzen Sie die Pause doch wie wir und betrachten Sie die Welt mit anderen Augen. Wie wäre es zur Abwechslung mal aus altchinesischer Sicht: Willst du wertvolle Dinge sehen, so brauchst du nur dorthin zu blicken, wohin die große Menge nicht sieht. Laotse Neu: Unkonserviertes, sehr preisgünstiges Dorzolamid/Timolol Als Spezialist für unkonservierte Augentropfen bringt Théa im Januar 2016 mit Duokopt ein neues Antiglaukomatosum auf den Markt: ein unkonserviertes Kombinationsprodukt mit Dorzolamid und Timolol in der leicht zu handhabenden EasyGrip -Tropfflasche und das zum Top-Preis. Diese unkonservierte Wirkstoffkombination ist für den verordnenden Arzt und den Patienten eine Alternative zu unkonservierten Einzeldosen und konservierten Mehrdosisbehältnissen. Die einfache Handhabung und besonders die Konservierungsmittelfreiheit sind wichtige Kriterien für die Therapietreue und damit für den Erfolg der Glaukomtherapie. Der Preis entlastet Ihr Budget! Duokopt, 10 ml, PZN , AEP: 24,36 Euro, AVP: 39,98 Euro Duokopt, 2 x 10 ml, PZN , AEP: 48,82 Euro, AVP: 69,96 Euro Théa Pharma GmbH Schillerstraße 3 / Berlin Tel. 030/

51 noch schnell kommentiert letzte seite Nach Redaktionsschluss Für den Dialog vor Ort besuchte die Fielmann Akademie diesmal zum interdisziplinären Austausch die Städtische Augenklinik Karlsruhe. Der Gastgeber, Klinikdirektor Prof. Albert J. Augustin, hatte den Event trotz Startschwierigkeiten möglich gemacht - zur Freude aller. Zuvor gab es natürlich wieder atmosphärische, berufspolitische Störungen. Der BVA grummelte, meinte wohl einen offensichtlichen Angriff der Optometristen auf den Besitzstand der Augenheilkunde verhindern zu müssen. Das muss aber in diesem Fall irrtümlich geschehen sein; vielleicht hatte der Verband noch nicht wahrgenommen, dass sich die Fielmann Akademie längst vom akademischen Optometrie-Rennen abgewendet hat. Auf Schloss Plön werden neben Fortbildungen für Augenoptikergesellen ausschließlich Meister ausgebildet kein Master, kein Bachelor der Optometrie. Nicht diese ist dort die Göttin, sondern die Brille, die optimal vermessen und angepasst Kunden zufriedenstellt. Das ist ein Bekenntnis zum Handwerk. Fielmann bildet keine Netzhautinterpreten aus, sondern braucht dringend gute Augenoptiker, Meister, weil seine Filialen der Kundennachfrage oft nicht mehr Herr werden. Und er benötigt für den Kampf im Markt Augenoptiker, die gut, ja bestens ausgebildet sind. Deshalb fördert er mit viel Geld solche Initiativen wie die von ihm gegründete Akademie in Plön und letztlich auch diesen interdisziplinären Austausch. Angsichts auch der Folgen der demografischen Umschichtung unter dem Stichwort Sehbedürfnisse einer älter werdenden Gesellschaft ist es bestimmt von Vorteil, wenn die beiden Berufsgruppen, die hier beteiligt sind, hinsichtlich ihrer ausdifferenzierenden Fachgebiete übereinander Bescheid wissen. Brillenvermessung und -anpassung sind heute komplexere Angelegenheiten, weil die Technologien in ihren Möglichkeiten vielfältiger und die Erkenntnisse mehr geworden sind. Das Gleiche gilt für Low Vision. Gute Stimmung: Dr. Dirk Werdermann, Prof. Dr. Hans-Jürgen Grein, Manja Peschel, Joachim Fiedler, Alex Ritsche, Prof. Dr. Gerd U. Auffarth, Prof. Dr. Albert J. Augustin (v.l.n.r.) Umgekehrt benötigen Augenoptiker mehr Wissen über die Erkenntnisse und Fortschritte der Augenheilkunde. Denn das gehört in die Kundenberatung mit hinein. Nicht das Messen des Augeninnendrucks, keine Netzhaut- Inspektion, sondern das Erkennen, wo die Beratung, zum Beispiel bei Gläsern, an welche Grenzen stoßen kann. Kein Wunder, dass im Anschluss die meisten Fragen an Prof. Auffarth gerichtet wurden. Sein Thema war der Kontext der Zielrefraktion nach der Katarakt-OP. Die Ergebnisse hier haben konkrete Auswirkungen auf die Beratung der Augenoptiker. Aber dazu müssen diese erst einmal erfahren, wo etwaige Problemlagen entstehen können. Sie müssen verstehen, dass die Kunstlinsen nicht vors Auge gesetzt werden und dass im Inneren des Auges ein eigentlich multifaktorielles Geschehen stattfindet, das Auswirkungen auf die Zielrefraktion hat. Das verstehen Augenoptiker besonders dann, wenn sie vorher von Prof. Grein, Leiter Wissenschaft und Lehre der Fielmann-Akademie, erfahren haben, dass Zielrefraktion auch auf augenoptischer Seite kein sicheres Handwerk, sondern unterschiedlichsten störenden Variablen ausgesetzt ist. Das baut Vorurteile ab und erhöht gegenseitig Akzeptanz. Das ist die eine Seite. Die andere ist, dass Augenärzte immer wieder Augenoptiker (ja, auch Optometristen) einstellen, sie benötigen. Von daher ist es eine tolle Werbung für die Ärzte, sich hochkompetent als ein Fach zu präsentieren, das wiederum einen interessanten Kontext anbietet für die augenoptische Mitarbeit. Denn moderne Augenheilkunde ist spannend. In Zeiten, in denen Fachkräfte zur Mangelware werden, ist es nicht förderlich, Schnittstellen zuzustellen. Nicht unbedingt berufspolitisch, sondern für die vielen Kliniken und Praxen im Markt, die ihre Patienten optimal behandeln und teilweise auch bedienen möchten. Es war ein Treffen der guten und freundlichen Art. Eigentlich wie immer. Zu spät für eine Berichterstattung in diesem Heft. Lesen Sie daher in der nächsten Ausgabe: Wie gefährlich ist blaues Licht? Albert J. Augustin Filtergläser in der Augenoptik, Manja Peschel Internetbrillen Schund oder Schnäppchen?, Alex Ritsche Indikationen für Katarakt- und Refraktivchirurgie in der Praxis des Landoperateurs Dirk Werdermann Zielrefraktion nach Katarakt-OP, Gerd. U. Auffarth Update Refraktive Hornhautchirurgie, Joachim Fiedler Refraktionsgenauigkeit 2D vs. 3D, Hans-Jürgen Grein Von Heinz Jürgen Höninger 51

52 Der Moment, in dem revolutionäre Einsichten zur täglichen Routine in der Behandlung werden. Die neue ZEISS AngioPlex OCT-Angiografie. // ANGIOPLEX MADE BY ZEISS ZEISS CIRRUS HD-OCT mit AngioPlex Revolutionäre Technik für den Routineeinsatz NEU Glasklare Darstellung der mikrovaskulären Durchblutung Nicht invasive Angiografie ohne Kontrastmittel Einfachheit durch Single-Scan: Durchführung einer OCT-Angiografie mit nur einer Aufnahme Artefaktfreie Scans und exakte Lokalisierung bei Folgeuntersuchungen dank Echtzeit-Tracking mit FastTrac

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