DOG-Kongress in Berlin. Relevanz. Corneale Biomechanik. Blaues Licht. Hypohunde. Akademisierung. Jetzt mit Augmented Reality

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "DOG-Kongress in Berlin. Relevanz. Corneale Biomechanik. Blaues Licht. Hypohunde. Akademisierung. Jetzt mit Augmented Reality"

Transkript

1 Ausgabe ,50 Euro Fachmagazin für Augenärztinnen und Augenärzte DOG-Kongress in Berlin Relevanz Die Augenheilkunde ein großes Fach Corneale Biomechanik Neue Möglichkeiten der Hornhautvermessung Blaues Licht Schäden durch Displays und moderne Lichtquellen Hypohunde Tierische Helfer bei Diabetes Akademisierung Orthoptistinnen wollen Hochschul-Ausbildung i wikipedia.de / Maximilian Dörrbecker Jetzt mit Augmented Reality Erfahren Sie mehr auf Seite 9

2 Die Welt ist wunderschön helfen Sie zu Sehen! Wirksam. Sicher. Lucentis Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze Wirkstoff: Ranibizumab (Fragment e. humanisierten monoklon. Antikörpers, das mit Hilfe rekomb. DNA-Technologie in E coli hergestellt wurde). Zusammensetzung: -Injektionslösung: Jede Durchstechflasche zum einmaligen Gebrauch enthält 2,3 mg Ranibizumab in 0,23 ml Lösung. -Injektionslösung in einer Fertigspritze: Eine Fertigspritze enthält 0,165 ml, entsprechend 1,65 mg Ranibizumab. Sonstige Bestandteile: α,α-trehalose-dihydrat, Histidinhydrochlorid-Monohydrat, Histidin, Polysorbat 20, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Makulaödems (DMÖ) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge eines Makulaödems aufgrund eines retinalen Venenverschlusses (RVV) (Venenastverschluss oder Zentralvenenverschluss) bei Erwachsenen. Behandlung einer Visusbeeinträchtigung infolge einer chorioidalen Neovaskularisation (CNV) aufgrund einer pathologischen Myopie (PM). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Patienten mit einer bestehenden okularen oder periokularen Infektion bzw. dem Verdacht darauf. Patienten mit einer bestehenden schweren intraokularen Entzündung. Nebenwirkungen: Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Injektionsvorgang standen, waren Endophthalmitis, rhegmatogene Netzhautablösung, Einriss der Retina und iatrogene traumatische Katarakt. Andere schwerwiegende okulare Ereignisse waren intraokulare Entzündung und erhöhter Augeninnendruck. Folgende unerwünschte Wirkungen traten in kontrollierten Studien häufiger bei mit Lucentis behandelten Patienten auf als in der Kontrollgruppe: Sehr häufig: Erhöhung des Augeninnendrucks, Kopfschmerzen, Vitritis, Glaskörperabhebung, Einblutungen in die Retina, Beeinträchtigung der Sehfähigkeit, Augenschmerzen, Fliegende Mücken (Mouches volantes), Bindehautblutung, Augenirritation, Fremdkörpergefühl im Auge, verstärkter Tränenfluss, Blepharitis, trockenes Auge, okuläre Hyperämie, Pruritus des Auges, Arthralgie, Nasopharyngitis. Häufig: Harnwegsinfektionen (nur bei DMÖ-Patienten), Anämie, Netzhautdegeneration, Funktionsstörungen der Retina, Netzhautablösung, Netzhauteinriss, Abhebung des retinalen Pigmentepithels, Einriss des retinalen Pigmentepithels, Visusverschlechterung, Glaskörperblutung, Funktionsstörungen des Glaskörpers, Uveitis, Iritis, Iridozyklitis, Katarakt, subkapsuläre Katarakt, Trübung der hinteren Linsenkapsel, Keratitis punctata, Abrasio corneae, Reizzustand der Vorderkammer, Verschwommensehen, Blutungen an der Injektionsstelle, Einblutungen ins Auge, Konjunktivitis, allergische Konjunktivitis, Augentränen, Photopsie, Photophobie, Augenbeschwerden, Augenlidödem, Augenlidschmerzen, Hyperämie der Konjunktiva, Husten, Übelkeit, allergische Reaktion (Hautausschlag, Urticaria, Pruritus, Erythem), Hypersensitivitätsreaktionen, Angstzustände. Gelegentlich: Erblindung, Endophthalmitis, Hypopyon, Vorderkammerblutung, Keratopathie, Irisadhäsion, Ablagerungen auf der Kornea, Ödeme der Kornea, Striae der Kornea, Schmerzen an der Injektionsstelle, Reizungen an der Injektionsstelle, abnormes Gefühl im Auge, Reizungen des Augenlids. In Phase-III-Studien zur feuchten AMD bei Ranibizumab-behandelten Pat. leicht erhöhte Gesamthäufigk. d. Auftretens von Blutungen außerhalb d. Auges (keine einheitl. Verteilung d. versch. Blutungstypen). Es besteht ein theoretisches Risiko für arterielle thrombembolische Ereignisse, einschließlich Schlaganfall und Herzinfarkt, nach der intravitrealen Anwendung von VEGF-Inhibitoren. In klinischen Studien mit Lucentis an Patienten mit AMD, DMÖ, RVV und PM wurde eine geringe Inzidenzrate für arterielle thrombembolische Vorkommnisse beobachtet. Es gab keine größeren Unterschiede zwischen den verschiedenen Behandlungsgruppen. Warnhinw.: Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung: Die Filterkanüle ist nicht für die Injektion zu verwenden. Verschreibungspflichtig. Weitere Angaben: S. Fachinformationen. Stand: April 2016 (MS 05/16.7). Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, Nürnberg. Tel.: (09 11) 273-0, Fax: (09 11) Info-Service: ( ) (0,06 1 pro Anruf aus dem deutschen Festnetz; max. 0,42 1 pro Minute aus dem deutschen Mobilfunknetz)

3 editorial Neue Aspekte Prof. Dr. Albert J. Augustin Liebe Leserinnen und Leser, auch wenn der Sommer sich nicht so richtig verabschieden will, er wird demnächst dem Herbst weichen müssen. Dann beginnt wieder die Zeit der Herbsturlaube. Hier machen die Wellness-Hotels die höchsten Umsätze. Sie versuchen uns mit vielen Versprechungen zu locken. Wellness und Gesundheit werden unter verschiedensten Aspekten präsentiert. Wir sollen dort den eigenen Rhythmus finden, Privat- und Arbeitsleben in Einklang bringen, man hilft uns sogar dabei, Work-Life-Balance zu lernen. Ganz nebenbei erfolgt Body-Shaping und man wird auf den Weg zum Idealgewicht gebracht das alles in ein bis zwei Wochen. In einem weiteren Beitrag wollten wir mal über den ophthalmologischen Tellerrand hinaus schauen und Ihnen die Arbeit mit Hypohunden näher bringen. Diese Tiere sind mittlerweile äußerst wertvolle Helfer für unsere Patienten, die an Diabetes mellitus leiden. Hypohunde werden gemeinsam mit dem Patienten darauf trainiert, Unterzuckerungen frühzeitig anzuzeigen und im Notfall Alarm zu schlagen. Gerade weil ich nicht davon ausgehe, dass wir das alles in einem Hotelaufenthalt erlernen können, ja die perfekte psychische und physische Balance sogar eine Illusion darstellt, haben wir dieses Thema in zwei Aufsätzen wissenschaftlich betrachtet. Im ersten Aufsatz wird die körperliche Aktivität und ihr Einfluss auf verschiedenste (Körper-)Parameter näher beleuchtet. Diese Arbeitsgruppe fand höchst interessante Ergebnisse, die auch in unserer Freizeit bzw. unserer Freizeitgestaltung nützlich sein können. Im zweiten Aufsatz setzt man sich kritisch mit dem Übergewicht auseinander. Der BMI ist tatsächlich ein ganz wichtiger Messparameter. Übergewicht hat sogar einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die Lebenserwartung. Fast täglich haben wir Patienten, die Erscheinungen beklagen, die wir nicht sicher erklären können. Oft handelt es sich um sogenannte entoptische Phänomene, die nur von wenigen Ophthalmologen systematisch bearbeitet worden sind. Professor Peter Heilig, ein Spezialist auf diesem Gebiet, bringt uns diese Phänomene auf seine ihm eigene lebendige Art näher. Es war mir eine ganz besondere Freude, diesen Aufsatz zu lesen. Dr. Jenny Atorf betrachtet den Blue Light Hazard unter einem völlig neuen Aspekt. Sie liefert uns Antworten auf die Frage, ob wir beim Umgang mit inhäusigem Blaulicht nun auch vorsichtig sein müssen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre der hoffentlich interessanten Beiträge. Ihr Albert J. Augustin 3

4 Bildgebungsplattform für Netzhaut und Glaukom INT.DE16 Heidelberg Engineering GmbH Das SPECTRALIS ist eine ophthalmologische Bildgebungsplattform mit einem erweiterbaren und modularen Aufbau. Durch die flexible Plattform kann das SPECTRALIS individuell auf die spezifischen Arbeitsabläufe in Praxen und Kliniken angepasst werden. Zu den Konfigurationsmöglichkeiten gehören: OCT und verschiedene Scanning Laser Fundusbildgebungs-Modalitäten sowie Weitwinkel, Ultra-Weitwinkel, Scanning Laser Angiografie und OCT-Angiografie*. NS TS (18%) (2%) N G T (12%) <1% (2%) NI TI (18%) (7%) *Zurzeit in der Entwicklung und käuflich nicht erwerbbar.

5 bigstockphoto aktuelles 08 An der Relevanz messen Interview mit DOG-Präsident Prof. Dr. Horst Helbig zum Kongress in Berlin 32 Zukunft der Orthoptik Was bringt eine Akademisierung der Ausbildung? visitberlin, / Wolfgang Scholvien gesundheit Illustration: P. Heilig schwerpunkt interdisziplinarität 12 Körperliche Aktivität Kann zu viel Bewegung zum Risiko werden? 16 BMI und Gesamtmortalität Meta-Analyse über die Zusammenhänge 18 Hypohunde Tierische Helfer für Diabetiker 20 Blaues Licht Nicht nur das Sonnenlicht schadet 22 Trompe-l-Oeil Visuelle Trugwahrnehmungen kommen häufig vor medizin 24 Corneale Biomechanik Neue Möglichkeiten bei der Analyse und Vermessung der Hornhaut perspektiven 29 Facharzt-Qualifizierung Weiterbildung in ambulant-intersektoralen Zentren 36 Schlacken des Körpers Kapitel 14 der Serie über Ernährung, Gesundheit, Altern und Prävention finanzen 41 Quellensteuer staatliche Abzocke Tipps für Privatanleger kultur + leben 44 Berlin, Berlin Insidertipps, wo man abends gut essen kann standards 03 Editorial Prof. Dr. med. Albert J. Augustin 06 News 31 Impressum 42 Update Aus den Unternehmen 46 Termine 47 Marktplatz Neues zum DOG-Kongress schwerpunkt 12 Interdisziplinarität Fünf Themen, fünfmal ein anderer Blick über den Tellerrand. Die Autoren des Schwerpunktes befassen sich mit Chancen und Risiken körperlicher Aktivität, dem Zusammenhang von Body-Mass-Index und Gesamtmortalität, Hypohunden als tierischen Helfern von Diabetikern, den Auswirkungen blauen Lichtes und Trugbildern: Die sind gar nicht so selten. Apropos: Unser Titelbild wirkt nur auf den ersten Blick wie eine Funduskopie. Es handelt sich in Wirklichkeit um den Streckennetzplan der Berliner S-Bahn, der uns auf der Suche nach dem besten Weg zum DOG-Kongress zufällig ins Auge fiel. Hier finden Sie die Fahrpläne der Berliner S-Bahn i 5

6 news menschen + meldungen Anti-Korruptionsgesetz Keine Gefahr für Belegabteilungen i Augmented Reality in CONCEPT OPHTHALMOLOGIE Erleben Sie digitale Zusatzinformationen in der aktuellen Ausgabe! Videos, Bildergalerien, Termineinträge für Ihren Kalender und Weblinks finden Sie auf diesen Seiten: 5 Link zur Berliner S-Bahn 8 Ausgewählte DOG-Veranstaltungen für Ihren digitalen Kalender 18 Weiterführender Weblink zum Thema Hypohunde 23 Interessante Artikel von Prof. Heilig als PDF-Download 45 Berlin-Impressionen als Film und Fotogalerie Produktinformationen mit AR: 11 Vortrag von Dr. Michael Snyder: ioct 13 Video: Biomechanik ist jetzt messbar Wie Sie die Inhalte abrufen, erfahren Sie auf Seite 9 Das Anti-Korruptionsgesetz führt dazu, dass zahlreiche Krankenhäuser ihre Kooperationen mit niedergelassenen freiberuflichen Ärzten überprüfen. Ärztinnen und Ärzte in Belegabteilungen haben jedoch keine Nachteile durch das neue Gesetz zu befürchten. Darauf weist die Ocu- Net Gruppe hin. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) habe dem Ärztenachrichtendienst änd bestätigt, dass Krankenhäuser derzeit offenbar häufiger Konsiliarverträge mit niedergelassenen Operateuren kündigten. Offenbar sorgten sich etliche Häuser, die bisherigen Kooperationen könnten als unzulässige Patientenzuführung gewertet werden. Die DKG habe erklärt, Grund für die Kündigungen sei die Unsicherheit, wie Verträge möglicherweise von Staatsanwaltschaften bewertet werden könnten. Der änd habe die DKG mit dem Hinweis zitiert: Keiner möchte in den Fokus von Ermittlungen geraten, weil das sehr rufschädigend ist, selbst wenn das Verfahren dann im Sande verläuft und eingestellt wird. Belegärzte seien von den Überprüfungen in der Regel nicht betroffen. Sie rechnen ihre ärztlichen Leistungen nämlich direkt mit der KV bzw. dem Patienten ab und werden vom Krankenhaus nicht vergütet, so dass zwischen Krankenhaus und Belegarzt kein Geld fließt. Außerdem müssen Belegärzte Kraft Gesetz ihre Patienten in ihre Belegklinik einweisen, wenn sie diese dort behandeln wollen. Bei belegärztlichen Kooperationen könne deshalb nicht einmal der Schein einer unzulässigen Kooperation bestehen. Dies gelte im Übrigen auch für die Zentren der OcuNet Gruppe, die als Intersektorale Facharztzentren (IFZ) tätig sind. (OcuNet) AMD-Netz Fünfjähriges Bestehen mit Jubiläums-Forum gefeiert Rückblick und Ausblick des AMD-Netz standen im Mittelpunkt des Forums zum fünfjährigen Bestehen. Es fand, wie auch die Eröffnungsveranstaltung 2011, Ende Juni 2016 im Schloss Münster statt. PD Dr. Klaus-Dieter Lemmen begrüßte die Anwesenden in seiner Funktion als 1. Vorsitzender. Mehrere Vorträge befassten sich sodann mit dem Thema Versorgungsqualität verbessern: Erfolgspotenziale von Netzwerken. Prof. Wilfried von Eiff, HHL Leipzig Graduate School of Management, skizzierte das Konzept des Boundaryless Hospitals. Die Herausforderungen an medizinische Dienstleister seien durch die alternde Gesellschaft, steigende Anforderungen an die medizinische Qualität, den Bedarf an Ärzten, Pflegekräften und Fachkräften sowie die Begrenzung von Finanzmitteln gekennzeichnet. Das Boundaryless Hospital sei patientenzentriert ausgerichtet, prozessorientiert strukturiert und nutze Netzwerke, um Qualität und Wirtschaftlichkeit medizinischer Leistungen zu steigern. Innovative IT-Technologien spielten hierbei eine wichtige Rolle. Das AMD-Netz repräsentiere eine innovative Form der Versorgung im Sinne komplementärer Netzwerk-Strukturen und habe gute Chancen, sich im Gesundheitswesen zu etablieren. Dr. Hans-Joachim Zeißig, Berufsförderungswerk Düren, stellte die Notwendigkeit einer Rehabilitation nach Sehverlust im Alter dar. Thomas Müller gab Einblick in die Arbeit der KV Westfalen-Lippe, die neue Formen der Zusammenarbeit mit ärztlichen Institutionen im Rahmen von Praxisnetzen und innovativen Versorgungsmodellen probt. Auf dem Podium diskutierten die Referenten sowie Dr. Frank Brunsmann (PRO RETINA) und AMD-Netz-Initiator Prof. Heribert Meffert über die Finanzierung von Netzwerken, die Notwendigkeit verbesserter Patienteninformation, stärkere Patientenorientierung, bestehende Lücken in der Versorgung, die Rolle der Augenärzte sowie die Wirkung des AMD-Netz. In Kommunikationsgruppen wurden anschließend weitere Themen vertieft. Prof. Meffert bedankte sich zum Schluss für das Engagement der Teilnehmer in den vergangenen fünf Jahren. Das AMD-Netz lebe, sei gewachsen und habe anspruchsvolle Aufgaben übernommen. Er sieht gute Perspektiven für die Zukunft, die gemeinsam mit den vielen Partnern gestaltet werden solle. (AMD-Netz) 6

7 menschen + meldungen news Neuerscheinung Buch zum Trockenen Auge Kunert KS, Sickenberger W, Brewitt H (Hrsg): Trockenes Auge, Kaden Verlag 2016, 280 Seiten, 93 Abb., gebunden, 68,30 Euro, ISBN Im Kaden-Verlag erschien jüngst ein Buch namens Trockenes Auge. Der Titel verleitet zunächst nicht zu großer Aufmerksamkeit und assoziiert doch bei vielen genau das, was Horst Brewitt im Vorwort kritisch anmerkt: Mit der Bezeichnung Trockenes Auge wird leider oftmals immer noch assoziiert, dass es sich dabei um eine Befindlichkeitsstörung durch mangelnde Tränenfilmproduktion handele. Diese Vorstellung trifft nicht zu.... Dass es sich bei diesem Buch darum dreht, die verschiedenen Erkrankungen des Tränenfilms und deren Management thematisch zu behandeln (die letztlich das Trockene Auge definieren), hätte man auf den Titel bringen können. Dann wäre der Griff danach leichter, vielleicht motivierender. Das Buch bietet eine wirklich gute Übersicht und Vertiefung in die Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Sicca-Syndroms. Spannend ist auch, dass hier zwei Disziplinen zusammenarbeiten: die Ophthalmologie und die Optometrie, vertreten durch Wolfgang Sickenberger von der Fachhochschule Jena, der gemeinsam mit Kathleen S. Kunert und Horst Brewitt Mitherausgeber ist. Unsere Redaktion wird das Buch nutzen. (hjh) Retinitis pigmentosa Computer-Training verbessert Orientierungsvermögen Tübinger Augenärzte haben ein computerbasiertes Training entwickelt, das die Wahrnehmung und das Orientierungsvermögen von Menschen mit Retinitis pigmentosa innerhalb von sechs Wochen deutlich verbessert. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) sieht in der Software eine Chance, die Sicherheit und die Lebensqualität der Patienten zu steigern und empfiehlt, das Training in die Behandlung miteinzubinden. Bei dem computerbasierten Training sitzt der Patient vor einem Computer, auf dessen Bildschirm zufällige Zahlen erscheinen. Diese soll er mit der Computermaus wegklicken. Einige Zahlen erscheinen auch außerhalb des Gesichtsfelds durch gezielte Bewegungen der Augäpfel lernt der Betroffene auch diese zu erfassen. Ein ähnliches Training nutzen bereits Schlaganfallpatienten, bei denen der Hirnschaden zu einem Gesichtsfeldausfall geführt hat. In einer ersten klinischen Studie testeten 25 RP-Patienten das PC-Programm zu Hause am Laptop. Sie trainierten an fünf Tagen pro Woche für jeweils 30 Minuten. Die Ergebnisse wurden nun im Fachblatt PLOS One veröffentlicht: Nach sechs Wochen Training hatten die Patienten ihre Reaktionszeiten im PC-Training um 37 Prozent gesenkt. Sie konnten danach einen Gehtest mit Hindernissen schneller und mit weniger Fehlern absolvieren als eine Vergleichsgruppe, die nur an einem Lesetraining teilgenommen hatte. Die Ergebnisse zeigen, dass die Probanden vermehrt die Umgebung ihres eingeschränkten Gesichtsfeldes erkunden, erklärt Prof. Dr. Susanne Trauzettel-Klosinski, die an der Universität Tübingen die Forschungseinheit für visuelle Rehabilitation leitet. Die Tübinger Ophthalmologen arbeiten die Trainingssoftware nun zu einem benutzerfreundlichen Programm aus. Die Kosten dafür schätzt Trauzettel-Klosinski auf etwa 300 Euro und hofft, dass die Krankenkassen sich daran beteiligen. (DOG) Führungsstruktur J. Mazzo leitet neue Geschäftseinheit Die Carl Zeiss Meditec AG hat ihre Präsenz in der Ophthalmologie in den vergangenen Jahren gezielt ausgeweitet. Die Zusammenführung der verschiedenen Produktkategorien in eine einzelne Strategische Geschäftseinheit Ophthalmologie (OPT) soll im nächsten Schritt einen noch effektiveren Kundenservice sowie eine aggressivere Marktdurchdringung ermöglichen und das weltweite Wachstum unterstützen, teilt das Unternehmen mit. James V. Mazzo wird als Global President die Verantwortung für die neu geschaffene Strategische Geschäftseinheit Ophthalmologie sowie für die U.S. Vertriebs- und Service-Gesellschaft der Carl Zeiss Meditec Gruppe übernehmen. Mazzo ist einer der bekanntesten Manager der Branche mit mehr als 35 Jahren Erfahrung in der Ophthalmologie. (ZEISS) Anerkennung Zwei Auszeichnungen für G. Zinser Dr. Gerhard Zinser, Mitgründer und Geschäftsführer der Heidelberg Engineering GmbH, hat für seinen Beitrag zur Verbesserung der Diagnostik von Augenerkrankungen zwei international renommierte Auszeichnungen erhalten, die normalerweise an Ärzte und nur in ganz wenigen Ausnahmen an Unternehmer verliehen werden. Mit dem Founder s Award wird er von der Optometric Glaucoma Society für seine langjährige Glaukomforschungs- und Entwicklungsarbeit zum Nutzen der Patienten geehrt. Der Preis wird ihm im November in Los Angeles überreicht. Bereits zum zweiten Mal in Folge wurde Zinser von den Lesern der Fachzeitschrift The Ophthalmologist unter die weltweit 100 Persönlichkeiten gewählt, die das Gebiet der Augenheilkunde am stärksten beeinflussen. In die Power List 2016 wurde er für seine Beiträge zum Fortschritt der bildgebenden Technologien in der Augenheilkunde aufgenommen. (Heidelberg Engineering) 7

8 aktuelles dog-kongress An der RELEVANZ messen DOG Prof. Dr. Horst Helbig, Regensburg, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ophthalmologie (DOG) Augenheilkunde ein großes Fach : Das Leitthema des diesjährigen DOG-Kongresses klingt alles andere als bescheiden. Wir fragten Kongress-Präsident Prof. Dr. Horst Helbig, warum er es gewählt hat und was die Besucher vom 29. September bis 2. Oktober 2016 in Berlin erwartet. Herr Professor Helbig, welche Überlegungen stehen hinter dem Kongressmotto? Helbig: Kaum eine medizinische Disziplin behandelt so viele Patienten mit so vielen Volkskrankheiten und mit so großem Erfolg wie die Augenheilkunde rund 18 Millionen Deutsche sind von Leiden betroffen, die ihre Sehfähigkeit beeinträchtigen oder gar bedrohen. Dabei nehmen unsere Patienten Sehen als extrem wichtig wahr, als hohes Gut. Ergebnisse verschiedener Befragungen haben dies bestätigt: Die Einschränkung der Lebensqualität durch Erblindung wird von Patienten ähnlich schwerwiegend empfunden wie Querschnittslähmungen oder Schlaganfall. Ein Großteil der Bevölkerung würde eher auf die Hälfte des Gehaltes verzichten als auf 50 Prozent der Sehkraft! Gerade im hohen Lebensalter ist diese durch die großen Volkskrankheiten am Auge besonders bedroht. Sehen ist in jedem Lebensalter, auch im fortgeschrittenen, von unschätzbarem Wert, weil es Teilhabe und Lebensqualität ermöglicht. Jeder, der mit älteren Angehörigen in Kontakt steht, wird das bestätigen. An dieser Relevanz gemessen, ist die Augenheilkunde ein großes Fach. Das ist die Botschaft, die wir unter dem Motto Augenheilkunde ein großes Fach auf dem diesjährigen Kongress selbstbewusst nach außen tragen wollen. Sicherlich wird manchmal aus der Größe des Organs die Bedeutung des Fachs hergeleitet: Kleines Auge kleines Fach? Beim Hautarzt müsste es dann logisch heißen Großflächige Haut: großes Fach. Aber dem ist wahrscheinlich auch nicht so. Es geht Ihnen wohl eher um die mangelnde Tragen Sie hier ausgewählte Veranstaltungen in Ihren Smartphone-Kalender ein Wertschätzung des Fachs durch die Politik. Wie drückt die sich Ihrer Meinung nach aus? Die Augenheilkunde steht sowohl an den Fakultäten als auch bei den Kostenträgern immer ein bisschen hinten an. Während die Allgemeinmedizin immer größeren Raum einnimmt, wird es für Organfächer tendenziell schwerer. Wenn wir wollen, dass Allgemeinmediziner wenigstens eine minimale Basisversorgung von Augen-, Hautoder anderen Organkrankheiten beherrschen, müssen wir Medizinstudenten auch in den Organfächern gut ausbilden. Ohne eine solche fundierte wissenschaftliche Ausbildung schaffen wir vielleicht empathische, aber im Wesentlichen ahnungslose Hausärzte. Und natürlich muss auch von Seiten der Kostenträger gesehen werden, wie groß der Bedarf an ophthalmologischer Versorgung ist und durch die Demographie programmiert in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Wenn wir die Herausforderungen meistern wollen, vor denen unsere alternde Gesellschaft steht, benötigen wir ausreichend Augenärzte und auskömmliche Finanzierung. Von Seiten der Wissenschaft gibt es ebenfalls enormen Bedarf. Denken Sie an die trockene AMD, für die wir noch keine Behandlung haben. Hier besteht großer Bedarf für die Erforschung neuer Therapien. Die mangelnde Sicherstellung der Finanzierung des Gesundheitswesens durch die Politik (bzw. Solidarsysteme) ist ein ewiges, in Forderungen und Klagen mündendes Thema. Sollten Ärzte nicht deutlicher für Selbstzahlerleistungen werben? Mehr Selbstbewusstsein zeigen? Denn ist es nicht so, dass das Potenzial des medizinischen Fortschritts und die Möglichkeiten der Solidarsysteme stetig weiter auseinander laufen werden? Das ist in der Tat ein schwieriges Thema und leider gibt es viele sinnvolle augenärztliche Untersuchungen nur auf Selbstzahlerbasis. Das Versprechen der Politik, dass in der Gesundheitsversorgung alles für jeden zu jeder Zeit und selbstverständlich umsonst zur Verfügung steht, wird schon lange nicht mehr eingehalten, nur keiner sagt 8

9 autentic.info AUGMENTED REALITY Endlich ist sie da: die autentic.app Alle AR-Inhalte in diesem Heft sind mit AR-Logos gekennzeichnet! i Unsere eigene Augmented-Reality-App ist endlich da und steht ab sofort kostenlos im Apple App Store und Google play Store zum Download bereit. Die autentic.app ermöglicht Ihnen den Zugang zu vielen digitalen Inhalten in unseren Magazinen des Verlagsprogramms: Videos, Bildergalerien, Weblinks, PDFs, s und Termineinträge für Ihren Kalender. Erleben Sie einfach mehr als bisher gewohnt. Sie können Inhalte auch ganz gezielt und individuell in der App verwalten. Die kostenlose autentic.app erhalten Sie ab sofort im Apple App Store und im Google play Store. Ihr Weblink zum App Store:

10 aktuelles dog-kongress es seinem Wähler. Steigende Ansprüche, steigender Bedarf und steigende Möglichkeiten kosten nun einmal mehr. Der schwarze Peter, das dem Patienten zu sagen, wird aber der Ärzteschaft zugeschoben. Das ist in der Tat eine sehr unerfreuliche Entwicklung. Andererseits zeigen diese Bemühungen auch Wirkung, sodass zumindest für Teile der Bevölkerung medizinische Leistungen auf Selbstzahlerbasis inzwischen akzeptabel werden. Vom Saulus zum Paulus und Aus Fehlern lernen sind zwei neue Formate. Der offene Umgang mit Fehlern wird also ein Thema des Kongresses sein. Wenn Mut gefordert wird, Schwächen und Irrtümer zuzugeben, gerät das nicht mit dem tradiert kommunizierten Arztbild in Konflikt? Wird der Arzt so endlich mehr Mensch (statt Gott in Weiß) und muss auch dafür werben, es sein zu dürfen? Ja, in Deutschland tun wir uns mit einer solchen Transparenz noch etwas schwer, teils aus Mentalitätsgründen, teils aber auch aus Haftpflichtaspekten. In England sind die Kollegen da schon weiter. Mit dem neuen Symposium Aus Fehlern lernen wollen wir den Versuch starten, eine offenere Fehlerkultur auch bei uns zu verankern. Denn der erste und vielleicht schwerste Schritt hin zu einer konstruktiven Strategie, Fehler zu vermeiden, ist es zuzugeben, dass sie passieren und das nicht nur bei den anderen. Um uns auf diese Sichtweise einzustimmen, wird Professor Heinrich Heimann, am Royal Liverpool University Hospital tätig, zunächst kurz die Unterschiede zwischen englischer und deutscher Fehlerkultur beleuchten. Dann folgen vier erfahrene Kollegen, die jeweils fünf Irrtümer eigene wie fremde aus einer Subspezialität vorstellen. Für ihren Mut, diese heißen Eisen öffentlich anzupacken und das neue Format mit Leben zu erfüllen, möchte ich meinen Kollegen an dieser Stelle ausdrücklich danken! Eine gewisse Beherztheit setzt auch das neue Symposium Vom Saulus zum Paulus voraus. Hier geht es im Kern um die grundsätzliche Frage, wie man als Arzt mit einem Fach umgeht, das ständigen Änderungen unterworfen ist. Anders formuliert: Wie kann ich erkennen, ob es sich bei einer neuen Methode bloß um einen Marketing-Hype handelt oder ob sie tatsächlich Vorteile für Patienten bringt? Am Ende des Tages bleibt dem Kliniker in vielen Fällen eigentlich nur das Prinzip Trial and Error. Das wiederum setzt den Mut voraus, tradierte Ansichten gegen den Strich zu bürsten, konservative Standpunkte zu verlassen, aber auch eingeschlagene Irrwege als solche zu erkennen. Das ist menschlich, niemand ist unfehlbar, auch Mediziner nicht. Letzten Endes gibt es zu einer offeneren, stärker partnerschaftlich ausgerichteten Kultur auch gar keine Alternative, wenn wir dem mündigen und informierten Patienten tatsächlich auf Augenhöhe begegnen wollen. Zurück zum Kongress: Gibt es 2016 so etwas wie DAS Thema oder DIE Innovation? Worüber wird momentan in der Ophthalmologie am meisten diskutiert und wie spiegelt sich das im Programm wieder? Zu den fachlich erfreulichen Entwicklungen gehören die neuen bildgebenden Verfahren. Dazu zählt natürlich die OCT-Angiographie, mit der wir die Gefäße von Netzhaut und Aderhaut dreidimensional darstellen können. Und dann gibt es die adaptive Optik, ein faszinierender Technologietransfer aus der Astronomie in die Medizin. Mit der Technik können wir am lebenden Auge einzelne Zellen der Netzhaut darstellen z.b. die Photorezeptoren, das retinale Pigmentepithel. Was das Potenzial dieser innovativen Bildgebung betrifft, die sich am Übergang von der Forschung in die Klinik befindet, stehen wir noch am Anfang. Aber klar ist, dass in diesen Bildern viel mehr Informationen stecken, als wir bisher einschätzen können. Und dann sind da auch noch die faszinierenden Möglichkeiten, die sich mit der Gentherapie auftun! Was erbliche Netzhautdegeneration betrifft, konnte ja die erste okuläre Gentherapie in Deutschland im November 2015 in Tübingen begonnen werden weltweit laufen mindestens zehn gentherapeutische Studien. Das sind Innovationen, über die wir sicherlich viel diskutieren werden. Was sind die wissenschaftlichen Höhepunkte? Wen konnten Sie für die Keynote-Lectures gewinnen? Es ist uns erneut gelungen, international herausragende Experten zu gewinnen, die den neuesten Erkenntnisstand auf ihrem jeweiligen Fachgebiet präsentieren. So beschäftigt sich der australische Ophthalmologe Professor Minas Coroneo seit vielen Jahren mit der Pathophysiologie des Augenepithels und wird am Donnerstag darlegen, wie Licht das Auge schädigt. Am Freitag folgt Keynote Speaker Professor Morten Dornonville de la Cour, ein dänischer Netzhautspezialist, der die Epidemiologie rhegmatogener Netzhautablösungen aufzeigt, ihre Risikofaktoren und die Einflüsse der Kataraktchirurgie ein absolut brisantes Thema für die refraktive Linsenchirurgie bei Kurzsichtigen! Am Samstag endet die Reihe der Keynote Lectures schließlich mit einem besonderen Highlight: Die DOG verleiht Professor Eberhart Zrenner die Albrecht-von-Graefe-Medaille und ich lege jedem Kongressteilnehmer seine Gedächtnisvorlesung zur Augenheilkunde als medizinische Leitdisziplin ans Herz. Jeder DOG-Präsident prägt seinen Kongress. Was ist Ihre Handschrift, was liegt Ihnen besonders am Herzen? Meine Vorgänger und die langjährigen Mitarbeiter der Geschäftsstelle haben hervorragende Arbeit geleistet, wichtige Themen gesetzt und spannende neue Formate eingeführt. Das Konzept der zurückliegenden Jahre, eine Mischung aus Informationen für den Praktiker sowie aktuellen grundlagenwissenschaftlichen und klinischen Innovationen, hat sich eindeutig bewährt. Daran wollte ich nur wenig ändern. Mit den neuen Formaten Aus Fehlern lernen und Vom Saulus zum Paulus möchte ich zu einer offeneren Fehlerkultur beitragen, mit dem Kongressthema Augenheilkunde ein großes Fach auf die Notwendigkeit von Epidemiologie und Versorgungsforschung hinweisen, sowohl wissenschaftlich als auch berufspolitisch. Vor allem aber sollten wir uns bei allen Schwierigkeiten darüber freuen, was für ein großartiges Fach die Augenheilkunde ist. Ich wünsche mir, dass wir die Freude an unserem tollen Beruf nicht vergessen und (ich zitiere meinen Regensburger Kollegen Dr. B. zur Pensionierung) sagen können: Ich bin der glücklichste Augenarzt der Welt. Das Interview führte Susanne Wolters. 10

11 DOG Berlin Stand D07» Intraoperatives OCT für den vorderen und hinteren Augenabschnitt. Intuitive Bedienung und einfache Aufnahme von Bildern und Videos (inkl. picture in picture). «Einfach scannen und mehr erfahren ioct Intraoperative OCT

12 schwerpunkt interdisziplinarität Ist körperliche Aktivität immer gut? Foto: bigstockphoto.de Wer körperlich aktiv ist, verringert sein Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes mellitus, Krebs und Demenz. Das ist in vielen Studien belegt. Neuere Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass zu viel Aktivität auch schädlich sein kann. Wo liegt die Grenze und was soll man seinen Patienten nun raten? Fehlende körperliche Aktivität bzw. Bewegungsarmut werden heutzutage wegen ihrer zunehmenden weltweiten Verbreitung und der daraus resultierenden gesundheitlichen, wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Folgen als Epidemie bezeichnet. Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in den USA erreichen nicht die im Jahre 2008 herausgegebenen Empfehlungen für körperliche Aktivität: moderate Intensität in Form von schnellem Gehen, Tanzen oder Gartenarbeit für 30 Minuten täglich oder hohe Intensität in Form von schnellem Laufen wie Jogging, schnelles Radfahren oder Leistungssport für 75 Minuten wöchentlich. Eine Steigerung der körperlichen Aktivität ist jedoch von wesentlicher Bedeutung für das öffentliche Gesundheitswesen, da sie eine große Rolle in der primären und sekundären Krankheitsprävention spielt. Die Vorteile von regelmäßiger körperlicher Aktivität sind unumstritten. Es scheint sogar ein linearer Zusammenhang zwischen regelmäßiger Bewegung und dem damit verbundenen Nutzen für die Gesundheit zu existieren. Viele Studien haben gezeigt, dass körperliche Aktivität mit einem reduzierten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes mellitus, Krebs und Demenz einhergeht. Die Ergebnisse neuerer Studien deuten jedoch darauf hin, dass eine intensive körperliche Aktivität schädlich sein kann. Ein erhöhtes Risiko für die kardiovaskuläre Mortalität konnte nachgewiesen werden. Die Ergebnisse wurden so interpretiert, dass über eine bestimmte Intensität hinausgehende körperliche Aktivität kardiovaskuläre Schäden hervorrufen kann. Diese Hypothese der zu intensiven körperlichen Aktivität kann natürlich zu Missverständnissen bezüglich der für die Praxis zu empfehlenden Bewegungsintensität beitragen. Auch ist es schwierig festzulegen, wo genau die Grenze zwischen Nutzen und Schaden für die Gesundheit liegt. Mehrere Studien haben die minimal benötigte Betätigungsintensität für eine positive kardiovaskuläre Wirkung untersucht. Eine große taiwanesische Studie zeigte, dass Personen, die sich 15 Minuten pro Tag moderat betätigen, ein geringeres Mortalitätsrisiko und eine um drei Jahre höhere Lebenserwartung hatten als die Vergleichspopulation. Diese Ergebnisse konnten mit Hilfe mehrerer amerikanischer und europäischer Kohortenstudien bestätigt werden. Außerdem wurde gezeigt, dass Personen, die das regelmäßige körperliche Aktivitätsniveau unterhalb der empfohlenen Intensität halten, ein geringeres Mortalitätsrisiko über einen Beobachtungszeitraum von 14,2 Jahren aufweisen im Vergleich zu inaktiven Personen. Läufer, die an der Aerobics Center Longitudinal Study teilgenommen 12

13 Doppelter Schutz, doppelte Sicherheit! Tomographie Biomechanik Biomechanik ist jetzt messbar mit dem Corvis ST Zusammen mit der Pentacam ergibt das maximale Effizienz und Sicherheit beim Refraktiv-Screening. Die biomechanischen Eigenschaften der Cornea sind keine Unbekannten mehr! Das Tonometer ermöglicht es erstmals, biomechanische Eigenschaften zu messen und einfach zu interpretieren. Das Corvis ST wird so zur unverzichtbaren Größe: Sei es in der Glaukomvorsorge oder beim Refraktiv-Screening. OCULUS Corvis ST einfach mehr Patienten sicherer versorgen! OCULUS auf dem DOG-Kongress in Berlin vom bis Besuchen Sie unseren Stand: C.09

14 schwerpunkt interdisziplinarität haben und fünf bis zehn Minuten pro Tag gelaufen sind, hatten ein reduziertes kardiovaskuläres Mortalitätsrisiko über einen Beobachtungszeitraum von 15 Jahren. Aus diesen Studien geht somit hervor, dass selbst zeitlich kurze körperliche Aktivität einen gesundheitlichen Nutzen haben kann. Eine Erhöhung der von den National Physical Activity Guidelines empfohlenen täglichen 30 Minuten moderater körperlicher Aktivität oder 75 Minuten pro Woche hoher körperlicher Aktivität um 15 bzw. 8 Minuten scheint auch mit einem gesundheitlichen Nutzen verbunden zu sein. Je 15 Minuten mehr an moderater körperlicher Aktivität sind mit einer vierprozentigen Reduktion der Gesamtmortalität über einen Beobachtungszeitraum von 13 Jahren einhergegangen. Der Nutzen war unabhängig von Alter, Geschlecht oder kardiovaskulärer Vorgeschichte. Der größte Nutzen konnte bei den aktivsten Menschen mit moderater körperlicher Aktivität für 63 bis 88 Minuten pro Tag nachgewiesen werden. Bei Probanden mit hoher Intensität war die Mortalität jedoch höher als bei solchen mit moderater Aktivität. Ähnliche Ergebnisse hatten auch amerikanische und europäische Kohortenstudien. Die geringste Mortalität über einen Beobachtungszeitraum von 14,2 Jahren fand sich bei Menschen, deren körperliche Aktivität beim drei- bis fünffachen der empfohlenen Intensität lag. In der National Walkers and Runners Health Study war die kardiovaskuläre Mortalität über einen Zeitraum von 10,4 Jahren bei solchen Patienten reduziert, die einen Herzinfarkt überlebt hatten und 8 bis 24 Minuten pro Tag körperlich aktiv waren im Vergleich zu inaktiveren Patienten. Die höchste Verringerung der kardiovaskulären Mortalitätsrate fand sich bei solchen Patienten, die 38 bis 96 Minuten pro Tag körperlich aktiv waren. Daten des Cooper Institutes wiesen aus, dass 7 Minuten körperliche Aktivität mit hoher Intensität pro Tag über 15 Jahre Beobachtungszeit zu einer reduzierten Mortalitätsrate beitragen. 51 bis 176 Minuten pro Woche haben jedoch keinen zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen. Die Copenhagen City Heart Study konnte in ähnlicher Weise nachweisen, dass die Gesamtmortalität über zwölf Jahre bei Joggern, die 60 Minuten pro Woche laufen, im Vergleich zu Nicht-Joggern reduziert war. Mehr Joggen (> 240 Min. pro Woche) brachte keinen zusätzlichen Nutzen. Welche Intensität kann gefährlich werden? Es gibt kein oberes Limit der linearen Kurve für die Beziehung zwischen gesundheitlichem Nutzen und körperlicher Aktivität; es zeigte sich jedoch, dass die Reduktion von Risiken bei hoher Intensität mit einer Verlängerung der Aktivitätsdauer immer geringer wird. Eine U- bzw. J-förmige Kurve stellt diese Beziehung am besten dar. In der Copenhagen City Heart Study war die Gesamtmortalität über zwölf Jahre bei gemäßigten und moderaten Joggern geringer als bei Nicht-Joggern (s.o.). Dieser Nachweis konnte bei Extremjoggern nicht erbracht werden. Ähnliche Ergebnisse zeigte die Million Women Study. Die Teilnehmer, die extreme körperliche Aktivität betrieben, hatten eine ähnliche Inzidenz an zerebrovaskulären Erkrankungen und venösen Thromboembolien über neun Jahre wie die inaktive Vergleichspopulation. Teilnehmer, die zwei bis drei mal pro Woche körperlich aktiv waren, hatten eine niedrigere Inzidenz. Die National Walkers and Runners Health Study demonstrierte, dass der gesundheitliche Nutzen bei Teilnehmern mit Zustand nach Herzinfarkt, die mehr als 7,1 km pro Tag joggten oder mehr als 10,7 km pro Tag liefen, reduziert war. Teilnehmer, die dieses Aktivitätsniveau sogar überschritten, hatten eine ähnliche 10,4 Jahres-Mortalität wie inaktive Personen. Die deutsche Karola-Studie zeigte, dass Patienten mit koronarer Herzkrankheit, die anstrengende körperliche Aktivität ausübten, eine höhere Mortalitätsrate über 8,1 Jahre hatten als Patienten, die zwei- bis viermal pro Woche auf Normalniveau körperlich aktiv waren. Die höchste Mortalitätsrate hatten Patienten, die sehr wenig körperlich aktiv waren. Diese Beobachtungen führen zu folgendem Resumee: Hohe zeitliche Dosen an körperlicher Aktivität auf sehr hohem Anstrengungsniveau haben keine erhöhte Mortalitätsrate zur Folge, können aber die Wirkung moderater körperlicher Aktivität abschwächen bzw. haben nicht die positiven Effekte nur moderater körperlicher Aktivität. Hohe zeitliche Dosen täglicher Aktivität über der empfohlenen Schwelle können bei Menschen mit kardiovaskulären Erkrankungen tatsächlich die Mortalitätsrate erhöhen. Solche Patienten sollten die Empfehlungen der American College of Cardiology and American Heart Association einhalten. Diese sehen 30 bis 60 Minuten moderater körperliche Aktivität fünf bis sieben Tage pro Woche vor, ergänzt durch eine Steigerung der Lifestyle-Aktivitäten wie Bewegung bei der Arbeit, Gartenarbeit, Haushaltsarbeit usw. Als Fazit bleibt festzustellen: Die Höchstgrenze der moderaten körperlichen Aktivität bei gesunden Individuen ist nicht bekannt, aber mehr als 100 Minuten pro Tag scheinen die Mortalitätsraten nicht weiter zu reduzieren. Niedrige zeitliche Dosen starker körperliche Aktivität sind mit größeren Nutzen verbunden als hohe, während Dosen bis hin zur zehnfachen Rate der empfohlenen körperlichen Aktivität die Mortalitätsrate nicht weiter reduzieren. Einige Studien sehen eine Abschwächung des gesundheitlichen Nutzens bei hohen zeitlichen Dosen körperlicher Aktivität, haben jedoch Einschränkungen im Studiendesign aufgewiesen. Aufgrund der Tatsache, dass physische Aktivität einen der bestbeeinflussbaren Präventivfaktoren für nicht übertragbare Erkrankungen und Mortalität darstellt, sollte es ein wichtiges Anliegen der Ärzteschaft sein, körperliche Aktivität zu propagieren. Zusammengefasst von Dr. Stefan Scholl Literatur: Exercise is medicine At any dose? Thijs M. H. Eijsvogels, Paul D. Thompson, JAMA. 2015;314(18): doi: /jama

15 Der EYLEA -Weg: STARK STARTEN STARK BLEIBEN 3JAHRE EYLEA 5 INDIKATIONEN Bei namd DMÖ ZVV VAV mcnv Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Bitte melden Sie jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Website: Bezeichnung des Arzneimittels: Eylea 40 mg/ml Injektionslösung. Wirkstoff: Afl ibercept. (Vor Verschreibung Fachinformation beachten.) Zusammensetzung: Wirkstoff: Jede Durchstechfl asche enthält 100 µl, entsprechend 4 mg Afl ibercept. Sonstige Bestandteile: Polysorbat 20, Natriumdihydrogenphosphat 1 H2O, Dinatriumhydrogenphosphat 7 H2O, Natriumchlorid, Sucrose, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Bei Erwachsenen zur Behandlung der neovaskulären (feuchten) altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), einer Visusbeeinträchtigung aufgrund eines Makulaödems infolge eines retinalen Venenverschlusses (RVV) (Venenastverschluss [VAV] od. Zentralvenenverschluss [ZVV]), einer Visusbeeinträchtigung aufgrund eines diabetischen Makulaödems (DMÖ) u. einer Visusbeeinträchtigung aufgrund einer myopen choroidalen Neovaskularisation (mcnv). Gegenanzeigen: Überempfi ndlichkeit gegen Afl ibercept od. einen der sonst. Bestandteile. Bestehende od. vermutete okulare od. periokulare Infektion. Bestehende schwere intraokulare Entzündung. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen: Intravitreale Injektionen können zu einer Endophthalmitis, intraokularer Entzündung, rhegmatogener Netzhautablösung, Netzhauteinriss od. iatrogener traumatischer Katarakt führen. Immer angemessene aseptische Injektionsmethoden anwenden. Patienten innerhalb der 1 Woche nach d. Injektion überwachen. Patienten instruieren, unverzüglich alle Symptome zu melden, die auf eine Endophthalmitis od. andere oben genannte Ereignisse hinweisen. Anstiege des Augeninnendrucks (IOD) innerhalb 60 Min. nach intravitrealen Injektionen beobachtet. Besondere Vorsicht bei schlecht eingestelltem Glaukom geboten (keine Injektion solange IOD 30 mmhg). Immer IOD u. Perfusion des Sehnervenkopfes überwachen u. b. Bedarf angemessen behandeln. Möglichkeit der Immunogenität. Patienten instruieren, alle Anzeichen od. Symptome einer intraokularen Entzündung, z. B. Schmerzen, Photophobie od. Rötung, zu berichten, da diese klinische Anzeichen einer Überempfi ndlichkeit sein könnten. Systemische Nebenwirkungen inkl. nicht-okularer Hämorrhagien u. arterieller thromboembolischer Ereignisse nach intravitrealer Injektion v. VEGF-Hemmern berichtet. Sicherheit u. Wirksamkeit gleichzeitiger Behandlung beider Augen wurde nicht systematisch untersucht. Bisher keine Erfahrungen zur gleichzeit. Behandlung m. anderen VEGF-Hemmern. Zu den Risikofaktoren, die nach einer anti-vegf Therapie bei feuchter AMD zur Entwicklung eines retinalen Pigmentepitheleinrisses führen können, gehören großfl ächige u./od. hohe Abhebungen des retinalen Pigmentepithels. Zu Therapiebeginn Vorsicht bei Patienten m. diesen Risikofaktoren. Aussetzen d. Behandlung bei Patienten m. rhegmatogener Netzhautablösung od. Makulalöchern Grad 3 od. 4 u. bei Einriss der Retina bis der Riss adäquat verheilt ist. Aussetzen d. Behandlung u. nicht vor dem nächsten geplanten Termin fortsetzen bei: Verminderung BCVA 30 Buchstaben im Vergleich zur letzten Messung; subretinaler Blutung, Zentrum der Fovea betroffen od. bei Größe der Blutung 50 % der gesamten betroffenen Läsion. Aussetzen der Behandlung 28 Tage vor od. nach einem durchgeführten od. geplanten intraokularen Eingriff. Keine Verabreichung während der Schwangerschaft, es sei denn der mögl. Nutzen überwiegt das potenzielle Risiko für den Fetus. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung u. für mind. 3 Monate nach der letzten intravitrealen Injektion eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden. Personengruppen m. begrenzten Daten: Begrenzte Erfahrung bei der Behandlung v. Patienten m. ischämisch ZVV u. VAV. Nicht empfohlen bei Patienten m. den klinischen Anzeichen eines irreversiblen, ischämischen Visusverlustes. Begrenzte Erfahrungen bei der Behandlung v. Personen m. einem aufgrund eines Typ I Diabetes verursachten DMÖ od. bei Diabetikern m. einem HbA1c über 12 % od. m. proliferativer diabetischer Retinopathie. Nicht untersucht bei Patienten m. aktiven systemischen Infektionen od. bei Patienten, die gleichzeitig andere Augenerkrankungen wie eine Netzhautablösung od. ein Makulaloch hatten. Keine Erfahrungen bei der Behandlung v. Diabetikern m. nicht eingestelltem Bluthochdruck. Der Arzt sollte das Fehlen dieser Informationen bei der Behandlung entsprechender Patienten berücksichtigen. Ebenfalls keine Erfahrungen zur Behandlung einer mcnv bei nicht-asiatischen Patienten, bei Patienten m. vorbehandelter mcnv u. bei Patienten m. extrafovealen Läsionen. Nebenwirkungen: Sehr häufi g: verminderte Sehschärfe, Bindehautblutung, Augenschmerzen; Häufi g: Einriss/Abhebung des retinalen Pigmentepithels, Netzhautdegeneration, Glaskörperblutung, Katarakt, Kortikale Katarakt, Kernkatarakt, Subkapsuläre Katarakt, Hornhauterosion, Hornhautabrasion, IOD Anstieg, verschwommenes Sehen, Glaskörpertrübungen, Glaskörperabhebung, Schmerzen an der Injektionsstelle, Fremdkörpergefühl im Auge, erhöhter Tränenfl uss, Augenlidödem, Blutung an der Injektionsstelle, Keratitis punctata, Bindehauthyperämie, Okulare Hyperämie; Gelegentlich: Überempfi ndlichkeit (aus Anwendungsbeobachtungen Berichte v. Überempfi ndlichkeit einschl. Hautausschlag, Pruritus, Urtikaria u. Einzelfälle v. schweren anaphyl./anaphylaktoide Reaktionen), Endophthalmitis, Netzhautablösung, Netzhauteinriss, Iritis, Uveitis, Iridocyclitis, Linsentrübungen, Hornhautepitheldefekt, Reizung an der Injektionsstelle, abnorme Empfi ndung im Auge, Reizung des Augenlids, Schwebeteilchen in der Vorderkammer, Hornhautödem; Selten: Erblindung, traumatische Katarakt, Vitritis, Hypopyon. Produktklasse bezogene Nebenwirkungen: erhöhte Inzidenz v. Bindehautblutungen bei Patienten, die antithrombotische Arzneimittel erhielten. Theoretisches Risiko arterieller thromboembolischer Ereignisse inkl. Schlaganfall u. Myokardinfarkt nach intravitrealer Anwendung v. VEGF-Hemmern. Immunogenitätspotenzial. Verschreibungspflichtig. Pharmazeutischer Unternehmer: Bayer Pharma AG, D Berlin, Deutschland. Stand: FI/8; 08/2016 L.DE.MKT.SM

16 schwerpunkt interdisziplinarität BMI und Gesamtmortalität Gibt es einen Zusammenhang zwischen Body-Mass-Index (BMI) und Gesamt-Sterblichkeit? Eine groß angelegte Meta-Analyse prospektiver Studien spricht dafür: Übergewicht erhöht das Mortalitätsrisiko. Die weltweite Prävalenz von Übergewicht und Fettleibigkeit ist bereits hoch und weiter steigend. Die World Health Organization (WHO) schätzt, dass weltweit etwa ein bis drei Milliarden Menschen übergewichtig nach der WHO-Definition sind: Body-Mass Index (BMI) von kg/m²). Weitere 600 Millionen Menschen sind fettleibig (BMI 30 kg/m²). Groß angelegte, langfristige, prospektive Studien weisen darauf hin, dass Übergewicht und Fettleibigkeit, genauso wie Untergewicht (BMI <18,5 kg/m²), mit einer erhöhten Gesamtmortalität verbunden sind. Es ist jedoch nicht bekannt, wie und ob diese Zusammenhänge in unterschiedlichen Teilen der Welt variieren. Diese Kenntnisse sind für die Etablierung einer globalen Strategie notwendig. Die meisten Untersuchungen zu diesem Thema wurden in einem Land bzw. nur auf einem Kontinent durchgeführt. Da der BMI wesentlichen Einflussfaktoren wie zum Beispiel Rauchen oder chronische Erkrankungen unterliegt, sollten Raucher, Patienten mit chronischen Erkrankungen, aber auch solche Teilnehmer, die in den ersten fünf Jahren des Studienverlaufs verstorben sind, ausgeschlossen werden. Standardisierter Vergleich Die Global BMI Mortality Collaboration wurde gegründet, um einen standardisierten Vergleich zwischen BMI und Gesamtmortalität in unterschiedlichen Populationen zu ermöglichen. Die Betrachtung erstreckt sich auf ca. 10,6 Millionen Menschen aus 32 Ländern auf vier Kontinenten (Asien, Australien, Neuseeland, Europa und Nordamerika) und 239 Studien. Es wurden Studien aus dem Zeitraum von 1970 bis Januar 2015 ausgewertet. Nur solche Untersuchungen wurden herangezogen, die Informationen über Gewicht, Größe, Alter und Geschlecht enthielten. Ausgeschlossen wurden Menschen mit einem BMI von <15 kg/m² und >60 kg/m², ebenso diejenigen, die jünger als 20 Jahre oder älter als 90 Jahre waren. Die primäre Datenanalyse bezog sich auf Teilnehmer, die bei Einschluss nie geraucht hatten, keine chronischen Erkrankungen (kardiovaskulär, bösartig oder chronisch respiratorisch) hatten und mindestens fünf Jahre beobachtet wurden. Eine Gesamtanalyse wurde ebenfalls vorgenommen. Da die Häufigkeit der Todesursachen von Region zu Region variiert, waren Stratifizierungen erforderlich. Die Studien wurden in fünf Regionen unterteilt, drei mit einer umfangreichen Datenmenge (Ost-Asien, Europa, Nordamerika) und zwei mit einer geringeren (Australien und Neuseeland, Süd-Asien). Des Weiteren wurden verschiedene BMI-Kategorien festgelegt, um standardisierte Vergleiche zu erleichtern: Untergewicht = BMI 15-18,5 kg/m², Normalgewicht = 18,5-25 kg/m², Übergewicht = kg/m², Fettleibigkeit Grad I = kg/m², Fettleibigkeit Grad II = kg/m² und Fettleibigkeit Grad III = kg/ m². Da die meisten Menschen ein normales oder Übergewicht hatten, wurden diese zwei Gruppen nochmals in neun Untergruppen unterteilt. Als Referenzgruppe wurde ein BMI von 22,5-25 kg/m² festgelegt. Die fünf Hauptmortalitätsursachen waren koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, andere kardiovaskuläre Erkrankungen, bösartige sowie respiratorische Erkrankungen. Ergebnisse der Meta-Analyse Die primäre Analyse der knapp vier Millionen ( ) Teilnehmer hat ergeben, dass die Gesamtmortalität in der Gruppe mit einem BMI von kg/m² am niedrigsten war und unter einem BMI von 20 kg/m² deutlich anstieg. Ein moderater Anstieg zeigte sich bei einem BMI von 25-27,5 kg/m² sowie nochmals bei einem BMI von 27,5-30 kg/m². Dann folgten deutliche Anstiege in den Untergruppen mit einem BMI von >30 kg/m². Dieser Trend bestand in allen Regionen. Das Mortalitätsrisiko für die Untergruppen Übergewicht und Fettleibigkeit Grad I war über alle Regionen ungefähr gleich. Das Mortalitätsrisiko für Untergewicht und Fettleibigkeit Grad III war in Europa höher als in Ost-Asien. Für alle Regionen zusammengefasst war das Mortalitätsrisiko für Übergewicht und alle Gruppen der Fettleibigkeit bei jüngeren Menschen höher als bei älteren Menschen und bei Männern höher als bei Frauen. Die Gesamtmortalität aufgrund Übergewichtes und Fettleibigkeit im Gesamten lag bei 19 % in Nordamerika, 16 % in Australien und Neuseeland, 14 % in Europa, aber nur bei 5 % in Ost-Asien. Eine Einteilung der Todesursachen zeigte, dass der BMI nicht-linear assoziiert war mit der Mortalität in den verschiedenen Regionen. Ein BMI von <25 kg/m² war stark 16

17 interdisziplinarität schwerpunkt assoziiert mit koronarer Herzkrankheit, Schlaganfall und respiratorischen Erkrankungen, jedoch nur moderat im Zusammenhang mit bösartigen Erkrankungen. Die Ergebnisse waren in Europa, Nordamerika und Ostasien relativ gleich. In allen Regionen (außer Süd-Asien) konnte in dieser Meta-Analyse ab einem BMI von >25 kg/m² ein deutlicher Anstieg des Mortalitätsrisikos nachgewiesen werden. Pro 5 kg/m² Anstieg des BMI war die Mortalität in Europa höher als in Nordamerika. Die Ergebnisse dieser Metaanalyse wiederlegen Ergebnisse früherer (kleinerer) Studien, die keinen Einfluss von Übergewicht und Fettleibigkeit Grad I auf die Mortalität nachweisen konnten. Ebenso wiederlegt die Untersuchung die Hypothese einer schützenden metabolischen Wirkung des Körperfettes bei scheinbar gesunden Individuen. Dies gilt auch für Studienergebnisse dahingehend, dass Übergewicht mit einer niedrigeren Mortalität einhergehen soll. Nicht zu vernachlässigen sind jedoch auch genetische Einflüsse auf die Ursachen der Mortalität innerhalb einer Bevölkerungsgruppe sowie die Verteilung des Körperfettes (viszeral, Gewebe, Unterhaut), welche in dieser sowie in den meisten anderen Studien keine Beachtung fanden. Des Weiteren erfolgte auch keine Auswertung im Hinblick auf den sozioökonomischen Status und die Ethnizität. Diese Meta-Analyse zeigt, dass, wenn die Übergewichtigen und Fettleibigen dieser Welt einen normalen BMI hätten, der Anteil an Menschen, die zu früh versterben, in Nordamerika um 19 %, in Australien und Neuseeland um 16 %, in Europa um 14 %, in Asien jedoch nur um 5 % reduziert werden könnte. Offensichtlich existiert ein Zusammenhang zwischen BMI und Mortalität. Diese Erkenntnisse können dazu beitragen, den Einfluss des Übergewichtes und der Fettleibigkeit auf die Gesundheit der Gesamtbevölkerung besser zu verstehen und zu bewerten. Zu berücksichtigen sind in jedem Fall die Faktoren Rauchen und chronische Erkrankungen, da diese einen erheblichen Einfluss auf die Mortalität haben. Fazit: Übergewicht und Fettleibigkeit gehen bei den meisten Bevölkerungsgruppen in einer relativ ähnlichen Proportion mit einem doch signifikant erhöhten Mortalitätsrisiko einher, so dass eine weltweite Strategie gegen das gesamte Spektrum der Adipositas entwicklungswert ist. Zusammengefasst von Dr. Stefan Scholl Literatur Body-mass index and all-cause mortality: individual-participant-data meta-analysis of 239 prospective studies in four continents. The Global BMI Mortality Collaboration. Lancet 2016; 388: Anzeige Aus gutem Grund. >> Hervorragende Refraktionsstabilität 1,2 >> Langfristige optische Klarheit 3 Weitere Informationen unter: Tel.: Fax: kundenservice@bausch.com 1 P. Heiner et al., Safety and effectiveness of a single-piece hydrophobic acrylic intraocular lens (envista ) results of a European and Asian-Pacific study, Clinical Ophthalmology 27th March 2014, , Australia 2 N. Garzón, OD, Evaluation of Rotation and Visual Outcomes After Implantation of Monofocal and Multifocal Toric Intraocular Lenses, Journal of Refractive Surgery, Vol. 31, No. 2, T. Tran, Incidence of Nd:YAG capsulotomy of a hydrophobic glistening-free intraocular lens (MX60), ESCRS Barcelona Poster Presentation 2015, POS-67840, France Durch / gekennzeichnete Namen sind eingetragene Warenzeichen von Bausch + Lomb Incorporated oder den ihr angegliederten Unternehmen Bausch & Lomb Incorporated. 17 A company of Valeant Pharmaceuticals International, Inc.

18 schwerpunkt interdisziplinarität Hypohunde Tierische Helfer für Diabetiker Beim Blutzuckermanagement können Patienten mit Diabetes Typ 1 in manchen Fällen tierische Hilfe in Anspruch nehmen. Zertifizierte Hypohunde werden gemeinsam mit ihrem Menschen individuell darauf trainiert, Unterzuckerungen frühzeitig anzuzeigen und im Notfall Alarm zu schlagen. i Aila ist meine treue Begleiterin und Helferin in allen Lebenslagen. So formuliert es Frank Malzacher, Pfarrer in Zell im Wiesental. Er hat Diabetes Typ 1. Die langerhansschen Zellen in der Bauchspeichedrüse produzieren kein Insulin. Er muss seinen Blutzuckerspiegel mehrmals täglich kontrollieren. Aila ist seine Hypohündin, die gemeinsam mit ihm in der Hypo-Hundeschule zu seinem medizinischen Assistenzhund ausgebildet wurde. Der Blutzuckerwert eines gesunden Menschen schwankt zwischen 80 und 120 mg/dl Blut. Extreme Abweichungen kann der gesunde Körper allein regulieren: nach dem Essen besonders vieler Kohlenhydrate die passende Menge Insulin produzieren, bei zu geringem Zuckerspiegel einen Heißhunger auslösen, der den Betroffenen zu Süßem greifen lässt. Bei einem Diabetiker funktionieren diese körpereigenen Regulationsmechanismen nur zum Teil oder wie im Fall von Malzachers Diabetes Typ 1 gar nicht mehr. Seine tägliche Herausforderung ist, den Blutzucker durch äußere Regulation im Wertebereich eines Gesunden zu halten. Das ist sehr schwierig, denn es bedeutet den Kohlenhydratanteil in der Nahrung zu schätzen und Variablen wie Bewegung, Stress, Grippeviren usw. in die Kalkulation mit einzubeziehen. Da kann man ziemlich schnell völlig daneben liegen und in extreme Hypo- oder Hyperglykämien rutschen. Insbesondere extreme Abweichungen sind akut und/oder wegen möglicher Folgeerkrankungen gefährlich: Eine unbemerkte Unterzuckerung führt in wenigen Minuten zu motorischen Störungen, kognitiven Einschränkungen und Bewusstseinstrübung bis hin zum Schockzustand mit Krampfanfällen. In einem solchen Zustand ist die Person hilflos und auf externe Hilfe angewiesen. Weitere Informationen hier auf der Website der Hypo- Hundeschule Überzuckerungen führen zu Schäden an Nervenbahnen und verursachen zahlreiche Folgeerkrankungen wie Fußamputationen, Dialyse und Neuerblindung. Die Gesellschaft Diabetes DE veröffentlichte in ihrem Jahresbericht 2014 folgende Zahlen für Deutschland: Mehr als sechs Millionen Menschen sind von Diabetes betroffen, davon mit Diabetes Typ 1; der Anteil der Kinder mit Diabetes Typ 1 liegt bei 10 %, also Kinder. Seit 1998 ist die Anzahl der Erkrankten um 38 % gestiegen. Die direkten Krankheitskosten für Patienten mit Diabetes und Folgeerkrankungen belaufen sich auf 48 Milliarden Euro pro Jahr. Zu den Folgeerkrankungen gehören Fußamputationen jährlich, neue Dialysepatienten und Neuerblindete. Mehr als 99 % der Zeit sind Betroffene mit ihrer Krankheit allein. Jede Stunde sterben drei an Diabetes. Unterstützung durch den Hypohund Frank Malzacher lebt aus beruflichen Gründen allein. Als Pfarrer einer katholischen Kirche ist er dem Zölibat verpflichtet. Seit 47 Jahren hat er Diabetes Typ 1. Nach einer so langen Zeit nimmt die Selbstwahrnehmung von körperlichen Frühwarnzeichen ab. Er merkt erst sehr spät oder gar nicht, dass der Blutzucker entgleist. Besonders nachts fühlt er sich sehr unsicher, stellt mehrmals den Wecker, um seine Blutzuckerschwankungen zu überwachen. Dennoch bleibt die Zeit dazwischen unsicher. In einer nächtlichen Hyperglykämie krampfte er so stark, dass er aus dem Bett fiel und sich einen Rückenwirbel anbrach. Glücklicherweise heilte alles ohne Einschränkungen. Aber der Schreck und die Unsicherheit blieben und gaben den Anstoß für eine Veränderung: Frank Malzacher entschied sich für die Ausbildung eines Hypohundes. Dieser ist darauf trainiert, seinen Menschen mit Diabetes Typ 1 mehrmals täglich auf Signal und auch selbstständig geruchlich zu kontrollieren und ihm bei drohender Unter- oder Überzuckerung ein körperlich spürbares Zeichen zu geben. Reagiert der Mensch nicht sofort, apportiert der Hund medizinische Utensilien wie z.b. das 18

19 interdisziplinarität schwerpunkt Hilfe. Als solcher muss er den Menschen überall hin begleiten und bekommt (in der Regel) auch dort Zutritt, wo ein normaler Hund draußen bleiben muss, zum Beispiel in Restaurants, im Freibad, in Supermärkten, Flugkabinen, Arztpraxen und ähnlichem. Frank Malzachers Hypohund begleitet ihn in seinem beruflichen und privaten Alltag, ist bei kirchlichen Festen, der Bischofskonferenz oder auch beim Gottesdienst dabei. Foto: privat Frank Malzacher und sein Hypo-Hund Aila Abgesehen davon, dass der Pfarrer sich in Begleitung seiner Assistenzhündin sicherer fühlt, nicht mehr allein leben muss und schon vor sehr vielen Unter- und Überzuckerungen bewahrt wurde, genießt er das Mehr an Bewegung durch die täglichen Spaziergänge, die soziale Brücke, die ein Hund in vielen Fällen zu anderen Menschen schlägt und das neue Hobby Hundeschule. Der Hypohund hat seinem Leben einen ganz neuen, aktiven Inhalt gegeben. Blutzuckermessgerät, die Insulinspritze oder eine Tasche mit schnell wirksamer Glukose (Traubenzucker, Gummibärchen, süßer Saft oder Glukagonspritze) und alarmiert im Notfall Hilfspersonen per Notfallklingel oder direktem Herbeibellen. Frank Malzacher hat sein Umfeld über Ailas Notrufmethode informiert, so dass auch die Nachbarn die Hundesprache im Notfall verstehen und reagieren können. Aufwendige Ausbildung Die Ausbildung erfolgt in spezialisierten Hypo-Hundeschulen. Sie dauert circa eineinhalb Jahre. Das Training beginnt bereits im Welpenalter, sobald der kleine Hund bei seinem Menschen eingezogen ist. Hund und Mensch besuchen gemeinsam eine gute Hundeschule für den Grundgehorsam wie Sitz, Platz, Bei Fuß usw. und auch eine spezialisierte Hypo-Hundeschule für die medizinischen Assistenzaufgaben. Nicht jeder Hund ist in der Lage, die medizinische Assistenz zu übernehmen. Der Erfolg beginnt bereits bei der gezielten Auswahl eines Welpen mit entsprechendem Talent. Ein zukünftiger Hypo-Hund muss ein wesensfester, lernfreudiger Hund sein, der sich eng an seinen Menschen bindet, große Gelassenheit und niedrige Aggressionsneigung hat. Sein besonderes Talent muss in der geruchlichen Wahrnehmung seiner Umwelt liegen. Auch der Mensch muss bereit sein, eine sehr enge Bindung zu seinem Hund einzugehen, seine Bedürfnisse für ein artgerechtes Leben zu erfüllen und ihn aktiv in seinen Alltag mit Blutzuckermanagement zu integrieren. Bringen Hund und Mensch die genannten Eigenschaften mit, können sie durch gut angeleitetes Spezialtraining ein Mensch-Hypohund-Team werden. Die Ausbildung dauert rund eineinhalb Jahre, kostet ca Euro und schließt mit einer Assistenz-Team-Prüfung ab. Formal ist der zertifizierte Hypo-Hund ein Assistenzhund für Menschen mit Beeinträchtigung und damit eine medizinische Medizinisch haben sich sein Allgemeinbefinden und insbesondere die Folgeerkrankungen der Augen nachweislich verbessert. Sein Augenarzt Dr. Matthias Schrenk beschreibt es aktuell so: Aufgrund einer beidseitigen diabetischen Retinophatie befindet sich Herr Malzacher seit Juni 2004 in meiner augenärztlichen Behandlung. Die diabetischen Augenhintergrundveränderungen haben über die Jahre zugenommen. Glücklicherweise musste zu keinem Zeitpunkt therapeutisch im Sinne einer Laserkoagulation oder mit Medikamenteneinbringung in die Augen interveniert werden. Seit Herr Malzacher den Hund besitzt, hat sich erstaunlicherweise der Augenbefund deutlich gebessert. Die Blutungen und Exsudate haben sich resorbiert und bereits im Dezember 2014 konnte ich kaum noch diabetische Netzhautveränderungen sichten. Bei der letzten Untersuchung zeigten sich nur noch auf dem linken Auge einzelne intraretinale Mikroaneurysmen, auf dem rechten Auge konnte ich keine diabetischen Augenhintergrundveränderungen mehr nachweisen. Diese Positiventwicklung ist beispielhaft für einen Hypohund, der eine zuverlässige medizinische Hilfe im Alltag eines von Diabetes Typ 1 Betroffenen geworden ist. Allerdings muss man einschränkend darauf hinweisen, dass ein Hypohund kein Wunderhund ist. Auch er verpasst mal eine rechtzeitige Anzeige oder verschläft eine Nacht. Die Verantwortung für die Krankheit bleibt beim Menschen. Ein Hypohund ist in erster Linie ein Hund und muss ein artgerechtes Hundeleben leben können. Jegliche Instrumentalisierung zum rein medizinischen Gebrauchsnutzen des Menschen verbietet sich. Nur wenn Bindung und Kommunikation zwischen Mensch und Hund optimal sind, das Mensch-Hund-Team eine gute spezialisierte Ausbildung erfahren hat und der Hund erfolgreich in den medizinischen Aufgaben trainiert worden ist, kann er mit einer Anzeigequote von bis zu 90 Prozent eine sehr große Hilfe sein. Dr. Anna Sophie Müller 19

20 schwerpunkt interdisziplinarität Zu viel blaues Licht Blaues Licht hat das Potential, photochemische Schäden in der Netzhaut zu verursachen und zur Entstehung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) beizutragen. Neben dem Sonnenlicht als primärer Quelle strahlen heute auch moderne Beleuchtungssysteme und Displays Blaulicht aus. Maßnahmen zum Schutz der Augen sind ratsam. Foto: bigstockphoto.de Das für den Menschen sichtbare Licht umfasst den Wellenlängenbereich von 380 nm bis 780 nm des gesamten elektromagnetischen Spektrums. Wiederum ein Teil davon, aus dem kurzwelligeren Bereich von 430 nm bis 490 nm, wird als blaues Licht bezeichnet. In seinem Artikel Blaues Licht verstehen (Originaltitel: Understanding Blue Light) beschreibt Aron Shapiro neben einigen grundlegenden Eigenschaften von Licht dieser Wellenlänge im Besonderen die Auswirkungen von zu viel blauem Licht auf das menschliche Auge und dessen Zusammenhang mit der Entstehung der Netzhauterkrankung AMD. Weltweit sind schätzungsweise 30 bis 50 Millionen Menschen von dieser Erkrankung betroffen, in Deutschland leiden circa vier Millionen Menschen darunter, Tendenz steigend. Zu den Risikofaktoren für die Entstehung der AMD zählen das Alter, genetische Faktoren, Tabakmissbrauch sowie eine Ernährung mit zu wenig Antioxidantien. Bei betroffenen Patienten kommt es im Laufe der Zeit zu Schädigungen des retinalen Pigmentepithels (RPE), welches infolgedessen seine Funktion nicht mehr in ausreichendem Maße ausführen kann, es entsteht ein chronischer Entzündungsprozess. Dadurch werden größere Bereiche der Netzhaut atrophisch, es werden vermehrt angiogenetische Faktoren wie z.b. VEGF exprimiert. Bei der feuchten Form der AMD lösen diese angiogenetischen Faktoren die krankhafte Neubildung von Blutgefäßen unterhalb der Netzhaut aus, was in Zusammenhang mit der erhöhten Permeabilität dieser Gefäße zu Blutungen und/ oder Flüssigkeitseinlagerungen unterhalb der Netzhaut führen kann. Ebenso können Ablösungen des Pigmentepithels von der Aderhaut die Folge sein. Unbehandelt können diese Ereignisse zur Erblindung führen. Neben den oben genannten Risikofaktoren für die Entstehung der AMD stehen auch die im Laufe des Lebens kumulativen Auswirkungen der Absorption von blauem Licht in der Netzhaut im Verdacht, einen nicht unerheblichen Anteil an der Entstehung der AMD zu leisten. Je kleiner die Wellenlänge von Licht ist, desto energiereicher sind die Photonen dieser Wellenlänge. Blaues Licht gehört zum energiereichsten Teil des sichtbaren Lichts und hat daher das größte Potential, photochemische Schäden in der Netzhaut zu verursachen, die wiederum für die Entstehung von Netzhauterkrankungen verantwortlich sein können. Die für das Sehen erforderliche Absorption des Lichts erfolgt in den Membranstapeln der Außensegmente der Photorezeptorzellen, welche in engem Kontakt mit den Zellen des retinalen Pigmentepithels (RPE) stehen. Das RPE regeneriert unter anderem das für das Sehen notwendige Pigment, versorgt die Photorezeptoren mit wichtigen Nährstoffen und baut geschädigte Membranen der Außensegmente und Stoffwechselendprodukte stetig ab. Da blaues Licht vergleichsweise energiereich ist, ist es in der Lage, neben den eigentlichen lichtsensitiven Pigmenten der Photorezeptoren weitere lichtsensitive Moleküle, die in den 20

21 interdisziplinarität schwerpunkt Photorezeptoren, aber auch in den Zellen des RPE vorkommen, anzuregen, wodurch eine Serie von Reaktionen in Gang gesetzt wird. Durch diese ungewollten photochemischen Reaktionen entstehen unter anderem sogenannte reaktive Sauerstoffspezies, welche bei zu hoher Konzentration zu oxidativem Stress der Zellen führen. Eine Folge davon ist die Oxidation von Lipiden und Proteinen, die sich als nicht weiter verwertbares Abfallprodukt in Form des Alterspigments Lipofuszin in den Zellen des RPE ablagern. Da Lipofuszin selber auch zur Absorption von Licht in der Lage ist und somit zur Bildung weiterer reaktiver Sauerstoffspezies beiträgt, erhöht es zusätzlich die schädliche Wirkung durch Licht. Als Folge dessen kommt es immer mehr zur Beeinträchtigung von Funktion und Lebensfähigkeit der Zellen des RPE und schließlich zu deren Absterben (geografische Atrophie). Ohne die unterstützende Funktion des RPEs können die angrenzenden Photorezeptoren ebenfalls nicht überleben und sterben ab ein irreversibler Vorgang mit unwiderruflichen Konsequenzen für das Sehvermögen. Blaulicht in modernen Lichtquellen und Displays Für den Menschen ist das Sonnenlicht die primäre Quelle für blaues Licht. Daneben enthält Licht moderner Beleuchtungssysteme wie LEDs und Energiesparlampen einen beträchtlichen Anteil an blauem Licht. Allgemein kann man sagen, je kälter die Lichtfarbe einer Lampe ist, desto höher ist der Anteil an blauem Licht. LEDs können bis zu 35 % Blauanteil in ihrer emittierten Strahlung enthalten, Energiesparlampen bis zu 26 %. Weitere Quellen für kurzwelliges blaues Licht sind Fernsehbildschirme, Laptops, Smartphones, Tablets und ähnliche Geräte mit Display. Die heutige Beliebtheit und Notwendigkeit dieser Geräte sichert beinahe, dass wir konstant blauem Licht ausgesetzt sind. In Anbetracht der zunehmenden Prävalenz von AMD der älteren Bevölkerung sind potentielle Maßnahmen zum Schutz vor zu viel blauem Licht ratsam. Während die Dauer und Häufigkeit der Nutzung der erwähnten elektronischen Geräte jedem selbst überlassen ist, genauso wie eine ausgewogene, gesunde Ernährung (Antioxidantien zur Reduktion der reaktiven Sauerstoffspezies), beschäftigt sich die Forschung intensiv mit der (Weiter-) Entwicklung von Brillengläsern, Kontaktlinsen sowie intraokularen Linsen, welche in der Lage sind, blaues Licht zu filtern. Dabei ist es allerdings entscheidend, nicht einfach den kompletten Wellenlängenbereich des blauen Lichts herauszufiltern, da dieses keineswegs nur schädlich ist, sondern auch essentiell für einige physiologische Funktionen. So spielt es eine wichtige Rolle beim Farbensehen, steuert den Pupillenlichtreflex und ist entscheidend für die Synchronisation der zirkadianen Rhythmik, unserer inneren Uhr. Da letztere wiederum wichtig für unser Gedächtnis, unsere Stimmung und den Hormonhaushalt ist, trägt blaues Licht erheblich zu unserem allgemeinen Gesundheitszustand bei. Intraokularlinsen mit Blaulichtfilter Intraokularlinsen (IOL) kommen zum Einsatz, wenn die natürliche Linse aufgrund einer Eintrübung (Katarakt) operativ entfernt werden muss. Trübungen der natürlichen Linse treten meist altersbedingt auf, können aber auch eine Folge anderer Erkrankungen wie z.b. Diabetes sein oder Reaktion auf bestimmte Medikamente. Die während des Alterungsprozesses der natürlichen Linse entstehenden Einlagerungen stellen zwar einerseits einen natürlichen Schutz vor kurzwelliger Strahlung dar, andererseits ist die zunehmende Beeinträchtigung des Sehvermögens eine weniger wünschenswerte Begleiterscheinung. Seit den 1980er Jahren ist die Verwendung von Intraokularlinsen mit UV-Schutz schon Standard bei Katarakt-Operationen. IOL mit zusätzlichem Blaufilter gibt es bereits seit den 1990er Jahren. Allerdings sind die Meinungen zu diesen Linsen immer noch geteilt. So zählen unter anderem eine Reduktion von Sehleistungen (Farbensehen, Kontrastsehen etc.) sowie eine Beeinträchtigung der zirkadianen Rhythmik zu den Einwänden gegen solche Linsen. Umfassende vergleichende Studien konnten aber zeigen, dass Blaufilterlinsen im Vergleich zu reinen UV-Filterlinsen, vor allem bei entsprechendem Design der Transmission im kurzwelligen Bereich des sichtbaren Spektrums, nicht schlechter sind. Untersuchungen zur möglichen Schutzfunktion der Blaufilterlinse im Zusammenhang mit der AMD konnten sogar eine Reduktion des Fortschreitens der Erkrankung im Vergleich mit reinen UV-Filterlinsen zeigen. Dass Blaufilterlinsen nicht zur Prävention von AMD in gesunden Augen eingesetzt werden können, ergibt sich aus der Tatsache, dass die Faktoren, die die Entstehung der AMD begünstigen, bereits in der Kindheit und Jugend angelegt werden, wie beispielsweise genetische Faktoren, als auch die Akkumulation von Lipofuszin im RPE, und nicht erst zu dem Zeitpunkt, zu dem über die Art der Intraokularlinse entschieden wird. Mit dem Einzug moderner Beleuchtung und der weit verbreiteten exzessiven Nutzung elektronischer Geräte mit Display ist es notwendig geworden, sich mit den Folgen der vermehrten Exposition gegenüber in gewissem Maße schädlichem blauem Licht auseinanderzusetzen, wie einst mit der schädlichen Wirkung von UV-Strahlung. Patienten sollten informiert und angeleitet werden sich zu schützen, da ein ausreichender Schutz in jungen Jahren das Risiko einer AMD und irreversibler Erblindung im Alter erheblich reduzieren kann. Dr. Jenny Atorf Quellen: 1. Shapiro A: Understanding Blue Light - Exposure to certain wavelengths of blue light carries potential blinding effects and a link to AMD. Retina Today (April 2016) 2. Smick K, Villette T, Boulton ME et al.: Blue Light Hazard: New Knowledge, New Approaches to Maintaining Ocular Health. Essilor of America (2013). com/content/dam/crizal/us/en/pdf/blue-light/blue-light-roundtable_white-paper.pdf 3. Remé CE: Die gelbe Linse, die Blaufilterlinse revisited. ophta (3/2016) 21

22 schwerpunkt interdisziplinarität Trompe-l-Oeil Täuschung der Sinne Das Irreale visueller Trugwahrnehmungen mit oder ohne auslösenden Außenreiz kann das seelische Gleichgewicht der Betroffenen empfindlich stören. Auch wenn die Ursachen wie zum Beispiel Mouches volantes nicht beseitigt werden können, sollten Aufklärungsgespräche Unklarheiten und Unsicherheit beseitigen. Von Univ.-Prof. Dr. Peter Heilig. Die Volkskrankheit Trockenes Auge steht weit oben auf der Liste der üblichen Verdächtigen. Gestörter Tränenfilm kann Pseudo-Skotome (cave Perimetrie nach Applanations-Tonometrie), Refraktometriefehler und ernste Probleme im Straßenverkehr verursachen. Entoptische Phänomene sind reeller Natur. Hermann von Helmholtz Zu den ungezählten physiologischen und pathologischen entoptischen Phänomenen, welche seit jeher zum täglichen Brot des Augenarztes gehören, gesellte sich in der Intraokularlinsen-Implantations-Ära die pseudophake Dysphotopsie 1 wie zum Beispiel Schatten, Szintillationen, Flackern, Lichtbögen und -blitze, Halos etc. Unfassbar unglücklich, trotz perfekt gelungener IOL-Implantation, hatten vereinzelte Patienten bis zu einem halben Dutzend weiterer Ophthalmologen aufgesucht, um dort, so wird berichtet 2, womöglich für verrückt erklärt zu werden. Zur Vermeidung von Cyanopsie nach Intraokularlinsen- Implantation werden gelb getönte Linsen empfohlen 3. Rotsehen wird nicht nur als Schnee-Blendungs-Erythropsie 4 beobachtet, sondern wurde auch bei Pseudophakien (IOL ohne UV-Filter) beschrieben 5. Verschiedene erworbene Störungen des Farbensinnes können sich sowohl bei Augen- als auch neurologischen und systemischen Krankheiten manifestieren 6. Retinale Lichtschäden treten als frühes, diskretes klinisches Zeichen in Form einer erworbenen Dyschromatopsie auf. Das führende Auge ist in der Regel früher und stärker betroffen 7,8. Das Vermeiden von Blendungen durch phototoxisches Licht und dessen Folgen sprengt den Rahmen augenfachärztlicher prophylaktischer Möglichkeiten. Die Environmental Ophthalmology geriet bald in Vergessenheit und eine längst überfällige Lichthygiene 9 harrt noch immer der Umsetzung. Auch die Verkehrs-Ophthalmologie hat offensichtlich keinen sehr hohen Stellenwert, obwohl in diesen Kommissionen folgen- 22

23 interdisziplinarität schwerpunkt Beispiele für Trugwahrnehmungen: Halluzinationen (links) und Heautoskopie, bekannt auch als Doppelgänger-Phänomen. Die Illustrationen hat der Autor selbst gezeichnet reiche Entscheidungen getroffen werden. Das merkwürdige Tagfahrlicht (daytime running light) wäre ein leuchtendes Beispiel: The Austrian Ophthalmologic Society bans Daytime Running Lights", June 8, Diagnostik und Therapie der Mehrfachbilder, monokular oder binokular, von Doppelkonturen und anderen Abbildungsfehlern werden an dieser Stelle nicht im Detail behandelt. Beugungsbilder, physiologische Halos etc. bedürfen keiner Therapie. Bei Photopsien, Russregen, Schatten, Wolken, dunklen Balken etc sind, wie so manchem medizinischen Laien bereits bekannt, frühe augenärztliche Kontrollen indiziert 4. Metamorphopsien sind ernstzunehmende Symptome, ausgelöst durch verschiedenartige Mechanismen. Rechtzeitiges Erkennen, auch diverser diskreter retinaler pathologischer Veränderungen, wäre ein Desideratum 10. Monitore & Co: Die Hersteller aller Arten von Monitoren bewerben ihre Produkte heftig bezüglich maximaler Helligkeit, um die Konkurrenz in den Schatten zu stellen. Überblendungen, störende Nachbilder, Farb-Umstimmungen, Kopfschmerzen, chronobiologische Probleme etc. sind die Folge. Mit einem Zurück zur Natur sinnesphysiologischer Kapazitäten und Grenzen sowie moderaten Intensitäten und ganz besonders dem Vermeiden modern-plakativ-greller Über-Akzentuierungen wäre die Industrie besser beraten im Sinne ihrer zunehmend genervten Kunden. Zerebrale komplexe Halluzinationen können bizarre Formen annehmen: Besonders eindrucksvoll: die Heautoskopie (out of body experience), das Doppelgänger-Phänomen 11. Unter Release-Phänomen sind visuelle Halluzinationen einzuordnen siehe Charles Bonnet-Syndrom. Sensorische Deprivation, etwa durch dichte Katarakt, NO-Atrophie, Enucleation etc, löst Phantomvisionen aus. Obskurationen und Amaurosis fugax sind ernstzunehmende Warnsymptome, welche wie mit einem Pfeil auf mögliche Stenosen zuführender Gefäße (Carotis, Retina etc.) hinweisen 12. Zerebrale Polyopien Mehrfachsehen kann auftreten, wenn in kognitiven Prozessen nach Blickbewegungen unmittelbar vorhergegangene Seheindrücke nicht gelöscht werden. Seelenblindheit aus der Sparte visueller Agnosien, kann auch bei intakten, voll funktionsfähigen Augen- und ZNS-Strukturen nach schweren seelischen Traumen auftreten 13. Es gibt so viele entoptische Phänomene wie Menschen auf der Welt. Jan Evangelista Purkinje Hier können Sie weitere Artikel von Prof. Heilig downloaden Bei der zerebralen Achromatopsie durch Läsion in okzipitotemporalen Bereichen fehlen die charakteristischen elektroretinographischen Veränderungen retinaler Achromatopsien. Epilog: Die bunte und breite Palette visueller Trugwahrnehmungen erfordert neben enger interdisziplinärer Zusammenarbeit besondere Umsicht und Aufmerksamkeit. Die Liste oben zitierter Trugwahrnehmungen ist nicht vollständig. i Entoptische Phänomene sind leichter zu verstehen als komplexe Trugwahrnehmungen aus höheren visuellen Bahnen und Zentren sowie komplexen kognitiven neuronalen Schaltkreisen. Für Ophthalmologen ist differentialdiagnostisch von Bedeutung, dass Photopsien auch Ausdruck zerebraler Schädigung sein können. Blitze, Zacken, Funken, Flammen etc. können als Frühsymptome vaskulärer (und anderer) zentralnervöser Störungen auftreten. Die Flimmerskotome und pseudo-halluzinatorischen Fortifikationsstrukturen der Migraine ophthalmique werden nicht von allen Patienten entsprechend der Lehrbuchklischees beschrieben. Bunte Flecken, Muster, Linien etc können rezidivierend und abwechselnd auftauchen ausgelöst durch Läsionen des Nervus opticus oder aufgrund von Veränderungen im zentralen Nervensystem (ZNS). Literatur 1 Schwiegerling J (2010) Recent developments in pseudophakic dysphotopsia. Curr Opin Ophthalmol Olson RJ (2005) Demystifying dysphotopsia. Rev Ophthalmol 3 Miyata A (2015). Neutralization method for detecting the incidence of color perception changes after cataract surgery. J Cataract Refract Surg. Apr;41(4): Kluxen G (2007) Ungeahnte Bilder. Entoptische Phänomene, optische Täuschungen und andere außergewöhnliche Seheindrücke; Kaden,149-52, Wu CW, Doughman DJJ (2007) Erythropsia revisited. J Cataract Refract Surg; 33(3): Simunovic MP (2016) Acquired color vision deficiency. Surv Ophthalmol; 61(2): Heydarian S et al (2016) Prevalence of color vision deficiency among arc welders. J Optom. S (16) Heilig P et al (2009) Retinal light damage. Spektrum Augenheilkd 23; Heilig P (2015) Prophylaxe durch Lichthygiene. 02, ub.meduniwien.ac.at/blog/?p= Simunovic MP (2015) Metamorphopsia and its quantification Retina;35(7): Brugger P et al (1994) Heautoscopy, epilepsy, and suicide. J Neurol Neurosurg Psychiatry; 57(7) Schiefer et al (2003) Praktische Neuroophthalmologie. Kaden, Heilig P (2008) Karl May's 'Seelen-Blindheit'. Spektrum Augenheild 22/3,

24 medizin hornhaut-vermessung Corneale Biomechanik in der klinischen Praxis Zahlreiche corneale Veränderungen haben ihre Ursachen in der Biomechanik der Hornhaut. Keratokonus z.b. ist ursächlich auf eine biomechanische Veränderung der Hornhaut zurückzuführen. Corneales Crosslinking verändert ihre Steifigkeit, auch jede corneale Laserchirurgie hat Auswirkungen auf ihre Stabilität. Bei der Glaukom-Diagnostik können herkömmliche IOD-Messungen stark durch die Hornhautsteifigkeit beeinflusst werden und zu Fehlentscheidungen führen. Die Bedeutung der cornealen Biomechanik in der Ophthalmologie ist also vielfältig. Corneale Biomechanik: Was ist das eigentlich? Die corneale Biomechanik beschreibt, wie die Hornhaut auf eine Krafteinwirkung reagiert, also z.b. auf einen Luftimpuls. Man unterscheidet zwischen elastischen und viskosen Eigenschaften. Die Elastizität beschreibt die Fähigkeit eines Materials, nach der Verformung durch eine Krafteinwirkung wieder in seine ursprüngliche Form zurückzukommen. Je steifer die Hornhaut ist, desto mehr Kraft muss man aufbringen, um diese elastisch zu verformen. Die Viskosität beschreibt hingegen den Widerstand eines Materials gegen eine permanente Verformung. Honig hat beispielsweise eine sehr hohe Viskosität im Vergleich zu Wasser. Auch die Hornhaut weist eine gelförmigen Substanz auf die Proteoglykane die ihr eine viskose Eigenschaft verleiht. Sie hat also sowohl elastische Eigenschaften aufgrund der Kollagenfasern als auch viskose Eigenschaften durch die Proteoglykane. Bisher konnten insbesondere die elastischen Eigenschaften nicht in der klinischen Praxis vermessen werden. Neues Gerät zur Vermessung Das Corvis ST von Oculus ist die Kombination einer Hochgeschwindigkeits-Scheimpflugkamera mit einem Luftimpuls- Tonometer. Die biomechanische Reaktion der Hornhaut auf den Luftimpuls wird detailliert erfasst. Insgesamt nimmt die Hochgeschwindigkeitskamera 140 Aufnahmen innerhalb von 31 ms auf. Anhand der Aufnahmen erfolgt gleichzeitig eine Augeninnendruck (IOD)-Messung, eine Vermessung der Hornhautdicke entlang des horizontalen Meridians und es wird zudem eine detaillierte biomechanische Analyse erstellt. Die Software liefert sofort einen korrigierten IOD-Wert den biod (biomechanisch korrigierter IOD), der sowohl die Hornhautdicke als auch die Biomechanik der Hornhaut berücksichtigt. Der Vinciguerra Screening Report ermöglicht ein Screening nach biomechanisch weichen Hornhäuten, so dass zum Beispiel Hornhautektasien erstmals anhand der cornealen Biomechanik zuverlässig erkannt werden können. Einen Schritt weiter geht dann die tomographische / biomechanische Analyse der Hornhaut. Hierbei können Daten über die Hornhautgeometrie von der Pentacam importiert und zusammen mit den biomechanischen Daten gemeinsam analysiert werden. Der Tomographische / Biomechanische Index (TBI) liefert Rückschlüsse, ob eine Prädisposition für eine Hornhautektasie nach einer refraktiven Laserbehandlung besteht. Biomechanisch korrigierte IOD-Messungen Augeninnendruckmessungen sowohl im Kontakt als auch im kontaktlosen Messverfahren basieren auf einem einfachen Prinzip: Es wird eine Kraft auf die Hornhaut ausgeübt, der Widerstand der Hornhaut gegen die Deformation gemessen und mit dem Augeninnendruck korreliert. Es ist seit langem bekannt, dass die dabei erhaltenen Messwerte über die Hornhautdicke korrigiert werden müssen, allerdings ist in vielen Fällen eine solche Korrektur ungenau und unvollständig. Eigentlich ist die Steifigkeit der Hornhaut der ausschlaggebende Faktor, der die Augeninnendruckmessungen stark beeinflusst, was herkömmliche Tonometer nicht berücksichtigen. Lediglich das Pascal Contour Tonometer von Ziemer im Kontakt-Verfahren basiert auf einem Messprinzip, das ebenfalls Augeninnendruck-Messungen ermöglicht, die in vielen Fällen unabhängig von der cornealen Biomechanik sind. Als Non-Kontakt-Tonometer liefert der Ocular Response Analyzer von Reichert den IOPcc, der anhand einer 24

25 Bausch+Lomb Die Entzündungshemmer Dexagel Lotemax Predni-Ophtal EINZIGES DEXAMETHASON IN GEL-FORM KONTROLLIERT EFFEKTIV POSTOPERATIVE ENTZÜNDUNGEN * EINZIGES PREDNISOLON IN GEL-FORM 5 g (N2) PZN: Wirkstoff: Dexamethason 0,1 % Darreichungsform: Augengel 5 ml (N1) PZN: Wirkstoff: Loteprednol 0,5 % Darreichungsform: Augentropfensuspension 5 g (N2) PZN: Wirkstoff: Prednisolonacetat 1 % Darreichungsform: Augengel Dexagel Wirkstoff: Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium (Ph. Eur.) Zusammensetzung: 1 g Augentropfen enthält 0,985 mg Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium (Ph. Eur.) (entsprechend 0,75 mg Dexamethason). Sonstige Bestandteile: Benzododeciniumchlorid; Sorbitol (Ph. Eur.); Carbomer (Viskosität mpa s); Natriumedetat (Ph. Eur.); Natriumhydroxid (zur ph-wert-einstellung); Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Nicht-bakterielle Horn- und Binde hautentzündungen ohne Schädigung der Augenoberfl äche sowie Entzündungen im Inneren des Auges (Iritis, Iridozyklitis, Uveitis). Gegenanzeigen: Allergie gegen Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium oder einen der sonstigen Bestandteile, oberfl ächliche Infektionen der Hornhaut mit Herpes-Viren, bakterielle oder virale Infektionen am Auge ohne gleichzeitige antiinfektive Basistherapie, Augentuberkulose, Pilzinfektionen am Auge, geschwürigen Prozessen der Hornhaut sowie Eng- und Weitwinkelglaukom (Grüner Star). Anwendung von Dexagel darf bei Patienten, die auf lokale Glukokortikosteroide mit einem Anstieg des Augeninnendruckes reagieren (Kortisonrespondern) oder vorausgegangener Herpesinfektion des Auges nur unter strenger augenärztlicher Kontrolle erfolgen. Insbesondere wenn das Präparat für 10 Tage oder länger angewendet wird, sollten der Augeninnendruck und die Hornhaut in jedem Fall regelmäßig von Ihrem Augenarzt überwacht werden. Nebenwirkungen: Sehr häufi g können eine Erhöhung des Augeninnendruckes (Glaukom, Grüner Star) und Linsentrübungen (Katarakt, Grauer Star) auftreten. Bei Erkrankungen, die ein Dünnerwerden der Hornhaut oder der Lederhaut verursachen, besteht die Gefahr einer Perforation. Die Anwendung von Steroiden nach einer Katarakt-Operation kann die Heilung verzögern und das Auftreten von Hornhautblasen erhöhen. Die Hornhaut und der Augendruck sind deshalb regelmäßig zu kontrollieren. Selten Nebenwirkungen wie erweiterte Pupille, hängendes Oberlid, Hornhautentzündung, Bindehautentzündung und Hornhautgeschwüre. Vorübergehendes Brennen und Stechen nach Anwendung von glukokortikoidhaltigen Augentropfen und andere leichte Symptome von Augenirritationen, u. a. verschwommenes Sehen, Fremdkörpergefühl im Auge und Augenreizungen und allergische Reaktionen können auftreten. Sehr selten sind allergische Reaktionen möglich. Bei Diabetikern kann es zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels kommen. Glukokortikoide können ohne gleichzeitige ursächliche Therapie Infektionen am Auge maskieren, aktivieren oder verschlimmern. Aufgrund der Immunsuppression besteht bei Therapie einer nichtinfektiösen Entzündung die Möglichkeit einer späteren Infektion während der Behandlung. Hinweise: Aufgrund der o. g. wie bei allen Kortikosteroiden möglichen Nebenwirkungen sollte mindestens wöchentlich eine entsprechende augenärztliche Untersuchung erfolgen. Falls es im Einzelfall zu einer allergischen Reaktion kommen sollte, ist Dexagel abzusetzen und der Arzt zu informieren. Pilzinfektionen der Hornhaut können häufi g gleichzeitig mit der Langzeitbehandlung lokaler Kortikosteroide auftreten, daher sollte bei fortbestehenden Hornhautgeschwüren an die Möglichkeit einer durch das Kortison verursachten Pilzinfektion gedacht werden. Bei Verdacht sollten Proben entnommen werden. Wenn innerhalb von 2 Tagen keine Verbesserung der Symptome eintritt, sollte darüber nachgedacht werden, ob die Therapie weiter fortgesetzt werden soll. In sehr seltenen Fällen entwickelten Patienten mit ausgeprägten Hornhautschädigungen unter der Behandlung mit phosphathaltigen Augentropfen Trübungen der Hornhaut durch Kalkablagerungen. Warnhinweise: Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Enthält Phosphate. Packungsbeilage beachten. Verschreibungspfl ichtig. Dr. Gerhard Mann chem.-pharm. Fabrik GmbH, Brunsbütteler Damm , Berlin. (Stand: April 2015) Lotemax Wirkstoff: Loteprednoletabonat. Zusammensetzung: 1 ml Augentropfensuspension enthält 5 mg Loteprednoletabonat. Jeder Tropfen enthält 0,19 mg Loteprednoletabonat. Die sonstigen Bestandteile sind: Benzalkoniumchlorid, Natriumedetat (Ph.Eur.), Glycerol, Povidon (K30), Tyloxapol, Salzsäure 0,36 % (zur ph-wert-einstellung), Natriumhydroxid-Lösung (0,4 %) (zur ph-wert-einstellung), gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung postoperativer Entzündungen nach chirurgischen Eingriff en am Auge. Gegenanzeigen: Allergie gegen Loteprednol, ein anderes Kortikosteroid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels; Viruserkrankungen des Auges, wie z. B. Herpes-simplex, Impfpocken (Vaccinia) und Windpocken (Varizellen); Infektionen des Auges durch Mykobakterien oder Pilze; während der Stillzeit. Nebenwirkungen: Augenerkrankungen: Häufi g: Hornhautdefekte, Sekretion des Auges, Missempfi ndung, Trockenes Auge, Tränenträufeln, Fremdkörpergefühl, Rötung, Juckreiz, Brennen an der Eintropfstelle und Erhöhung des Augeninnendrucks. Gelegentlich: Sehstörungen, Verschwommensehen, Bindehautschwellung, Bindehautentzündung, Regenbogenhautentzündung, Reizungen, Augenschmerzen, konjunktivale Papillen, Lichtscheu, Augenentzündung, Entzündung von Hornhaut und Bindehaut, Augeninfektionen und Linsentrübung. Nicht am Auge auftretende Ereignisse, die mit der Behandlung im Zusammenhang stehen können. Häufi g: Kopfschmerzen. Gelegentlich: Müdigkeit, laufende Nase und Entzündungen im Rachenbereich. Selten: Migräne, Geschmacksirritation, Schwindel, Taubheitsgefühl, Schmerzen im Brustkorb, Schüttelfrost, Fieber und Schmerzen, Husten, Harnwegsinfektionen oder -entzündungen, Gesichtsschwellung, Nesselsucht, Hautauschlag, Hauttrockenheit, Ekzem, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Gewichtszunahme, Ohrgeräusche (Tinnitus), Brustkrebs, unfreiwillige Muskelzuckungen und Nervosität. Warnhinweise: Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren! Enthält Benzalkoniumchlorid. Packungsbeilage beachten! Verschreibungspfl ichtig. Dr. Gerhard Mann chem.-pharm. Fabrik GmbH, Brunsbütteler Damm , Berlin. (Stand: Januar 2016) Predni-Ophtal Gel Wirkstoff: Prednisolonacetat (Ph. Eur.) Zusammensetzung: 1 g Augengel enthält: Prednisolonacetat (Ph. Eur.) 10,0 mg. Sonstige Bestandteile: Cetrimid; Sorbitol (Ph. Eur.); Carbomer (Viskosität mpa s); Natriumedetat (Ph. Eur.); Natriumhydroxid (zur ph-wert-einstellung); Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: schwere nichtinfektiöse Entzündungen des Auges wie akute und chronische Entzündung der Regenbogenhaut, des Ziliarkörpers, der Lederhaut, der Aderhaut, hartnäckige Augenallergien und Entzündungen nach Operationen (wenn kein Verdacht auf eine infektiöse Erkrankung besteht), besonders in Fällen, in denen auf ein rasches Abklingen der Entzündung großer Wert gelegt wird. Bei Zoster ophthalmicus unter antiviraler Therapie, nach strenger Indikationsstellung und unter sorgfältiger Kontrolle. Gegenanzeigen: Allergie gegen Prednisolonacetat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzenimittels, bei akutem Herpes simplex (dendritische Keratitis) und anderen viralen Augeninfektionen, bei bakterieller und /oder pilzbedingter Augeninfektion ohne angemessene antibiotische Begleittherapie, bei Verletzung und ulzerösen Prozessen der Hornhaut sowie bei Eng- und Weitwinkelglaukom. Bei einer vorangegangenen Herpes simplex Infektion sollte die Anwendung von Predni-Ophtal Gel nur unter strenger ärztlicher Kontrolle erfolgen. Nebenwirkungen: Anstieg des intraokularen Drucks mit der Möglichkeit der Entstehung eines Glaukoms nach längerer Anwendung bei prädisponierten Patienten (daher ist eine regelmäßige Kontrolle des Augeninnendrucks empfohlen). Katarakt nach Langzeittherapie. Aufgrund der Immunsuppression besteht bei Therapie einer nichtinfektiösen Entzündung die Möglichkeit einer späteren Infektion während der Behandlung. Maskierung bzw. Verschlimmerung einer bestehenden Infektion ohne gleichzeitige adäquate antibiotische Therapie. Bei Erkrankungen, die ein Dünnerwerden der Kornea oder der Sklera verursachen, besteht die Gefahr einer Perforation. Warnhinweise: Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Verschreibungspfl ichtig. Dr. Robert Winzer Pharma GmbH, Brunsbütteler Damm , Berlin. (Stand: April 2015) * Stewart R., Horwitz B., Howes J., Novack GD, Hart K., and the Loteprednol Etabonate Post-operative Infl ammation Study Group 1. Double-masked, placebo-controlled evaluation of loteprednol etabonate 0,5% for postoperative infl ammation. J Cataract Refract Surg. 1998; 24 :

26 medizin hornhaut-vermessung Abb.1a) Topographische Analyse der Pentacam OS und OD. Das linke Auge weist topographisch einen Keratokonus Grad 2 auf, die Topographie OD wirkt vollkommen normal Abb. 1b) Der Vinciguerra Screening Report mit dem Corvis Biomechanical Index (CBI) empirisch abgeleiteten Formel den Einfluss der cornealen Biomechanik weitestgehend kompensiert. Beim Corvis ST ist die Korrekturformal anhand Finiter Elemente Simulationen abgeleitet. Dadurch ist gewährleistet, dass die Formel auch bei stark veränderter Biomechanik noch gut funktioniert. Der biod korrigiert dabei sowohl über die Biomechanik als auch die Hornhautdicke. Ein sehr gutes klinisches Beispiel für die Bedeutung der cornealen Biomechanik sind Augeninnendruckmessungen nach refraktiver Hornhautchirurgie, bei denen IOD-Messungen mittels Applanations-Tonometrie post-operativ um mehr als 10 mmhg von den präoperativen Messungen abweichen können, selbst wenn man die IOD-Werte über die Hornhautdicke korrigiert. Der neue biomechanisch korrigierte Augeninnendruck liefert auch dann genaue Messwerte, wenn die Biomechanik der Hornhaut stark verändert ist, z.b. infolge des Schneidens eines LASIK-Flaps. In einer Analyse von 128 Augen vor und nach refraktiver Hornhaut-Chirurgie weicht der biomechanisch korrigierte IOD postoperativ im Mittel um nur 0,2 mmhg von den prä-operativen Messungen ab (unpublizierte Daten). Bereits ein Messfehler von wenigen mmhg kann bedeutende Auswirkungen bei der Diagnose und der Behandlung von Glaukom haben 1. Neben der Messgenauigkeit spielt hier natürlich auch die Wiederholbarkeit der Messungen eine wichtige Rolle. Aufgrund des Messverfahrens mittels Hochgeschwindigkeits- Scheimpflug-Kamera sind die Messungen nicht durch den Tränenfilm beeinflusst, auch die Fixation des Patienten spielt kaum eine Rolle. Dies hat zusammen mit der vollautomatischen Messung, die Benutzerunabhängigkeit garantiert zur Folge, dass die Reproduzierbarkeit der IOD-Messungen mit <1 mmhg deutlich besser ist als mit Applanations-Tonometrie oder herkömmlicher Non-Kontakt-Tonometrie. Biomechanisches Screening Eine Beurteilung der Biomechanik in der klinischen Praxis wird seit einigen Jahren mit zunehmendem Interesse verfolgt, da die biomechanische Stabilität der Hornhaut u.a. die Ursache von Hornhaut-Ektasien ist. Eine Schwierigkeit bei der Beurteilung der biomechanischen Reaktion der Hornhaut auf die äußere Krafteinwirkung spielte dabei stets der IOD. Erst durch seine genaue Bestimmung ist es erstmals möglich, dessen Einfluss herauszurechnen und die corneale Biomechanik gesondert zu analysieren. Im Vinciguerra Screening Report werden Parameter, die die biomechanische Antwort der Hornhaut auf den Luftimpuls beschreiben, gegenüber Normdaten dargestellt. Für jeden mmhg wird ein eigener Normbereich für den individuellen biop des Patienten dargestellt, der gleichzeitig mit dem Corvis ST gemessen wurde. Abweichungen von diesen Normbereichen zeigen somit biomechanisch veränderte Hornhäute auf. Zur einfacheren Interpretation werden für die vier wichtigsten Biomechanik-Parameter die Standardabweichungen zu den Normalwerten dargestellt. Der Corvis Biomechanische Index (CBI) ist ein Gesamtparameter, der speziell zur frühen Erkennung von Hornhautektasien entwickelt wurde. In einer Multicenter- Studie, die 662 Patienten eingeschlossen hat, wurden insgesamt 98,5 % der Patienten richtig klassifiziert (97 % Sensitivität, 99 % Spezifität) [Vinciguerra et.al, Detection of Keratoconus with a new Corvis ST Biomechanical Index, JRS, in press]. Als Cut-off- Wert für den CBI wurde hier ein Wert von 0.5 verwendet. Ein CBI > 0.5 deutet also stark auf einen Keratokonus hin. Abbildung 1 (oben auf dieser Seite) zeigt ein Beispiel aus der klinischen Praxis. Es handelt sich um einen sehr asymmetrischen Keratokonus mit einer topographischen Keratokonus- Klassifizierug Stufe 2 (TKC=2) OS, während das rechte Auge keine topo- oder tomographischen Auffälligkeiten zeigt (D- Wert Belin Ambrosio Software 1.18). 26

27 hornhaut-vermessung medizin Obwohl anhand der Hornhautgeometrien keinerlei Auffälligkeiten festgestellt werden können, ist die biomechanische Analyse bereits in der Lage, den Keratokonus zu diagnostizieren, wie der CBI über 0.5 zeigt. Wie bereits oben erwähnt, weist ein CBI > 0.5 auf eine biomechanisch veränderte Hornhaut hin. Dieses Beispiel beweist die Möglichkeit, anhand der cornealen Biomechanik sehr frühe Anzeichen von Hornhauterkrankungen wie corneale Ektasien zu erkennen. Das Ultimative Ektasie-Screening Um sicher eine refraktive Laserbehandlung durchzuführen, reicht es nicht, lediglich Hornhäute mit Hornhaut-Ektasien auszuschließen. Hierfür müssen auch solche Kandidaten ausgeschlossen werden, die eine Prädisposition für eine Keratektasie haben das Screening-Verfahren muss also sehr sensitiv sein. Gleichzeitig ist es wünschenswert, wenn nicht unnötigerweise zu viele Kandidaten ausgeschlossen werden müssen, falls die Beurteilungs-Kriterien nicht spezifisch genug sind. In den letzten Jahren konnte das Screening vor refraktiver Laserbehandlung sowohl sicherer als auch effizienter gemacht werden, indem von einer ausschließlichen Betrachtung der Hornhautvorderfläche mittels Placido-Topographie auf eine 3D-Tomographie der Hornhaut unter Einbeziehung der ganzflächigen Hornhautdicke sowie der Geometrie der Hornhautrückfläche übergegangen wurde. Dabei spielen klassische topographische Parameter immer noch eine Rolle, aber die Erweiterung mit neuen tomographischen Indizes hat das Screening deutlich genauer gemacht. Ganz analog dazu kann nun durch die Erweiterung der Tomographie um die corneale Biomechanik das Screening noch zuverlässiger also sensitiver und spezifischer gemacht werden. Dies ist im Corvis ST (Oculus) durch das sogenannte Tomographische / Biomechanische Assessment umgesetzt (Abbildung 2, Seite 28). In der Analyse sind zunächst die wichtigsten biomechanischen Screening-Parameter im Vergleich zu den Verteilungskurven von gesunden und pathologischen Augen dargestellt. Von der Hornhaut-Tomographie der Pentacam werden die bekannten vier Farbdarstellungen refraktiv, die pachymetrischen Verlaufskurven sowie klassische topographische Indices importiert. Als wichtigste Information werden zudem in Farbbalken der Corvis Biomechanische Index (CBI) sowie der Tomographische Index von der Belin/ Ambrosio-Analyse der Pentacam (BAD D) dargestellt. Um aus beiden Messverfahren letztendlich einen Gesamtindex abzuleiten, der eine Prädisposition für eine Hornhautektasie am zuverlässigsten erkennt, wird ein tomographisch-biomechanischer Index (TBI) berechnet. In einer Datenbank von 94 Forme Fruste-Keratokonus-Fällen also Fälle, die ausschließlich mit topographischer Analyse nicht erkannt werden können hatte der TBI eine Sensitivität von 93 % und Anzeige 27

28 medizin hornhaut-vermessung Abb. 2a) Topographische Analyse der Pentacam OS und OD. OS ist anhand der Topographie ein Keratokonus erkennbar, die Topographie OD wirkt vollkommen normal alle Abbildungen: Oculus 2b) Tomographisch / Biomechanische Analyse des Corvis ST. Sowohl der biomechanische Index (CBI) als auch der Tomographisch Biomechanische Index (TBI) weisen mit Werten >0.5 bereits OD auf eine pathologische Hornhaut hin eine Spezifität von 99 %. Abb. 2 zeigt einen solchen Fall, bei dem erneut die Tomographie unauffällig ist, der CBI und TBI aber in der Lage sind, den Keratokonus zu erkennen. Auch bei diesem Beispiel war das andere Auge eindeutig ein Keratokonus. Die Biomechanik konnte also auch bei diesem Patienten die Hornhautveränderung zu einem früheren Zeitpunkt erkennen als die Betrachtung der Hornhautgeometrie alleine. Vielseitig in der klinischen Praxis Das Corvis ST liefert also mehrere wichtige Daten mit einer Messung. Zunächst wird ein sehr genauer und biomechanisch korrigierter Augeninnendruck ausgegeben, mit dem Fehler beim Glaukom-Screening und bei der Glaukom-Behandlung vermieden werden können. Einfach zu interpretierende und normierte Biomechanik-Parameter wie ein neu entwickelter Screening-Parameter ermöglichen erstmalig ein Biomechanik- Screening in der klinischen Praxis. Es war zwar bereits ein der Vergangenheit möglich, mittels Kontakt-Tonometrie (Pascal Contour Tonometer) einen IOD- Wert zu ermitteln, der weitgehend unabhängig von der cornealen Biomechanik ist. Allerdings werden beim dabei keine weiteren Parameter gemessen, die die corneale Biomechanik beschreiben. Der Hysterese-Wert des Ocular Response Analyzers (ORA) der Firma Reichert lieferte zwar bereits in der Vergangenheit zumindest grundlegende Aussagen über die viskoelastischen Eigenschaften der Hornhaut, allerdings blieben aufgrund verschiedener Einflussfaktoren (IOD, Viskosität, Elastizität, Hornhautdicke) die klinische Interpretation und der klinische Nutzen schwierig. Um die Biomechanik klinisch unmittelbar nutzbar zu machen, wurde beim Corvis ST für die Keratokonus-Erkennung der Corvis Biomechanische Index (CBI) entwickelt. Neben der Keratokonus-Erkennung spielt die Biomechanik aber auch eine Rolle, um die Hornhautstabilität post-operativ zu ermitteln oder die Notwendigkeit von cornealem Crosslinking zu beurteilen. Die Biomechanik hilft auch zu beurteilen, ob die Progression eines Keratokonus infolge des Crosslinkings gestoppt werden konnte und ob die Hornhautstabilität zugenommen hat. Schließlich ermöglicht die Kombination von tomographischen und biomechanischen Daten ein sehr genaues Refraktiv-Screening, so dass die refraktive Hornhautchirurgie noch sicherer und effizienter wird. Dr. rer. nat. Sven Reisdorf, Wetzlar 1 Etsuro Chihara et al.: Assessment of True Intraocular Pressure: The Gap Between Theory and Practical, Survey of Ophthalmology, 2008, Volume 53, Issue 3, Pages

29 facharzt-weiterbildung perspektiven WEITERBILDUNG in ambulant-intersektoralen Zentren am Beispiel der OcuNet Gruppe Die Weiterbildung zum Facharzt für Augenheilkunde ist im Wandel. Lange lag die Zuständigkeit für die Qualifizierung des ärztlichen Nachwuchses bei Universitätskliniken und anderen stationären Häusern. Mittlerweile nimmt der Anteil von Weiterbildungsassistenten in der ambulanten Versorgung außerhalb von Kliniken immer weiter zu. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) ist eine Verfechterin dieser Entwicklung. Ihr für die Augenheilkunde sehr treffendes Argument: Medizin findet immer mehr ambulant statt. Viele Krankenhäuser haben Probleme, in bestimmten Fachgebieten noch die komplette Weiterbildung vorhalten zu können, da wesentliche Leistungsanteile in die ambulante Versorgung abgewandert sind 1. Auch der Gesetzgeber unterstützt die Entwicklung 2. Ambulante Weiterbildung schon heute eine zentrale Säule Die Voraussetzungen für Weiterbildung in der ambulanten Augenheilkunde sind also da. Werden sie denn auch mit Leben erfüllt? Statistiken zur Zahl der Weiterbildungsassistenten nach Sektor fehlen zwar, eine grobe Einschätzung ist trotzdem möglich: Pro Jahr werden im Schnitt zwischen 250 und 280 Ärzte als Facharzt für Augenheilkunde anerkannt 3. Geht man von einer faktisch sechsjährigen Weiterbildungszeit aus (i.d.r. dauert die Weiterbildungszeit bei vielen Ärzten länger als fünf Jahre, daher haben wir hier sechs Jahre angesetzt), werden derzeit junge Ärzte in der Ophthalmologie weitergebildet. Alleine in der OcuNet Gruppe waren in Weiterbildungsassistenten tätig ( 7 %) (4). Zahlreiche andere große und mittelgroße ambulante Zentren außerhalb der Gruppe bilden ebenfalls aus, so dass vermutlich rund 20 % der Weiterbildungsassistenten ganz oder teilweise im ambulanten Sektor tätig sind. Eine Weiterbildungsermächtigung ist in allen 19 der OcuNet Gruppe angeschlossenen Zentren ein Muss. Die Dauer der Befugnis unterscheidet sich nach fachlichem Spektrum, Anzahl der Fachärzte in den Zentren und ambulantem bzw. stationärem Versorgungsumfang. Immerhin acht Zentren haben eine volle Weiterbildungsberechtigung von fünf Jahren. Zentren ohne volle Weiterbildungsermächtigung kooperieren oft mit einer ophthalmologischen Hauptabteilung. Bandbreite an Schweregraden von Krankheitsbildern in den Zentren Viele ambulante Zentren, auch die der OcuNet Gruppe, sind in ihrer Region Kompetenzzentren. Sie behandeln eigene Patienten, die alle für die ambulante Versorgung typischen Krankheitsbilder mit leichteren Schweregraden aufweisen. Daneben werden ihnen von Kollegen Patienten mit komplexerem konservativem oder chirurgischem Diagnostik- und Therapiebedarf überwiesen. Das Spektrum erstreckt sich von einfachen bis zu schweren Fällen 4. Damit korrespondiert die Abteilungsorganisation der Zentren: Neben der konservativen Grundversorgung sind Abteilungen für konservative Spezialversorgung des Hinter- und des Vorderabschnitts, Orthoptik / Strabologie und Kontaktologie tätig. Ambulante und stationäre Operationen werden in Operationszentren oder an Kliniken durchgeführt. Auch wenn in den Zentren alle Schweregrade an Krankheitsbildern zu finden sind, die Zusammensetzung der Patientenpopulationen in Praxis und Klinik weicht voneinander ab. In Zentren dominieren rein quantitativ Versorgerfälle, also Patienten, die mit einer der typischen und häufigen ophthalmologischen Indikationen zum Augenarzt kommen. Daraus erklären sich auch die Unterschiede in den Fallzahlen: Während der Facharzt für Augenheilkunde in der Klinik im Schnitt 538 Patienten pro Jahr betreut, sieht sein Kollege in der ambulanten Versorgung Patienten (2012) 5,6. Augenärzte, die ihre Weiterbildung in der ambulanten Versorgung 29

30 perspektiven facharzt-weiterbildung Curricula des OcuNet Camps Modul 1 Modul 2 Modul 3 RiTA (Refraktionskurs interaktiv Tübingen Aalen) In Kooperation mit der Hochschule Aalen PAint (Perimetriekurs Aalen interaktiv) In Kooperation mit der Hochschule Aalen Anatomie Embryologie Histopathologie Sinnesphysiologie Notfälle Perioperative Komplikationen Spezielle Pharmakologie Mikrobiologische Untersuchungsmethoden Komplexere Untersuchungstechniken Biometrie Immunologie Neuroophthalmologie Strabologie Elektrophysiologie Ophthalmogenetik Theoretische Grundlagen zu subjektiver und objektiver Refraktion, Schulung praktische Fertigkeiten in Refraktion und Skiaskopie Statistische und kinetische Perimetrie: theoretische Grundlagen, Untersuchungstechniken, Auswertungsmethoden, Untersuchungen an Probanden, Übungen mit spezieller Software Abbildung 1: Curricula des OcuNet Camps absolviert haben, erarbeiten sich einen Erfahrungsschatz über die gesamte versorgungsrelevante Bandbreite und können sich auf dieser Basis spezialisieren. Gemeinsame Eckpunkte der Zentren in der Organisation von Weiterbildung Bei allen Unterschieden im Detail, die Zentren der OcuNet Gruppe organisieren einige Kernaspekte der Weiterbildung identisch, wie eine internen Umfrage aus 2015 verdeutlichte. In allen Zentren kommen strukturierte Einarbeitungspläne zum Einsatz: Im ersten und zweiten Weiterbildungsjahr erfolgt die Einarbeitung in konservative Augenheilkunde und Gerätekunde zumeist entlang von Behandlungskonzepten für typische Indikationen wie Katarakt, Glaukom etc. Die Teilnahme an der Sprechstunde und der Stationsdienst beginnen nach einer Orientierungsphase mit pro Stunde einem bis drei bereits bekannten Patienten, die Untersuchungsergebnisse und weiteren diagnostischen und therapeutischen Empfehlungen werden anschließend einem Facharzt vorgestellt. Die Basisausbildung ist nach 18 bis 24 Monaten abgeschlossen. Mit dem dritten Weiterbildungsjahr werden weitgehend selbstständig pro Stunde drei bis fünf Patienten versorgt, Assistenten nehmen dann auch regelmäßig an Notdiensten teil, erstellen Gutachten und lasern. Auf der Agenda stehen z.b. laserchirurgische Eingriffe, Erlernen und Auswertung von Spezialuntersuchungen in der Augenheilkunde, Spezialsprechstunden, Lokal- und Regionalanästhesie, Durchführung einfacher Lideingriffe wie Chalazion, Abszessspaltung, Bindehaut- und Hornhautfremdkörperentfernung oder ophthalmologische Eingriffe an graden Augenmuskeln. Einige Zentren berücksichtigen dabei auch die Anforderungen des Examens beim European Board of Ophthalmology (FEBO). Flankierend werden regelmäßig in Zentren mit mehreren Assistenzärzten meist jede Woche interne Weiterbildungsveranstaltungen durchgeführt: Ein Assistent bereitet ein Thema oder einen interessanten Patientenfall auf und trägt dazu vor, ein kundiger Facharzt leitet die Veranstaltung. Zur Vorbereitung stehen Fachzeitschriften und Handbücher zur Verfügung. Für Weiterbildungsassistenten oft eine wichtige Frage: Werden sie schon während der Weiterbildungszeit an intraokulare Operationen herangeführt? 7. Die Zentren orientieren sich grundsätzlich an der Weiterbildungsordnung der jeweiligen Ärztekammer 8, die Mitwirkung bei intraokularen Eingriffen einschließlich Netzhaut- und Glaskörperoperationen und Augenmuskeloperationen höheren Schwierigkeitsgrades ist Pflichtprogramm und aufgrund des hohen ambulanten und stationären Operationsaufkommens im Schnitt wurden in 2014 in jedem OcuNet Zentrum rund intraokulare Operationen (inkl. Katarakt und IVOM) durchgeführt 4 auch gut darstellbar. Manche Zentren gehen bei besonderer Eignung eines Probanden auch weiter das aber ist eine ganz individuelle Entscheidung. 30

31 facharzt-weiterbildung perspektiven Unverzichtbarer Bestandteil der externen Weiterbildung: Das OcuNet Camp Laut der Befragung können die Assistenten an vier bis sechs Tagen im Jahr an externen Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Eine solche sehr beliebte Maßnahme ist das OcuNet Camp: In fünf verschiedenen mehrtägigen Camps wird die indikations- und patientenbezogene Weiterbildung der Zentren um akademisch geprägte und praxisorientierte Lerninhalte ergänzt (Abbildung 1). Die Curricula umfassen Querschnittsfächer, seltene Krankheitsbilder bzw. diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Aalen wurden RiTA (Refraktionskurs interaktiv Tübingen Aalen) unter Leitung von Prof. U. Schiefer und Dr. J. Reinhard und PAint (Perimetriekurs Aalen interaktiv) neu in das Programm aufgenommen. In beiden Kursen werden theoretische Grundlagen vermittelt und Fertigkeiten in jeweils von einem Trainer betreuten Kleingruppen erlernt. Ziel der Camps ist, Fachwissen für die Versorgung und für die Facharztprüfung zu vertiefen, bei den Camps referieren Experten aus der OcuNet Gruppe, aber auch externe Referenten aus Universitäten und Praxis. Weitere Pluspunkt aus Sicht der Teilnehmer gibt es für die weichen Faktoren: die Gelegenheit zur Diskussion, Austausch und Vernetzung untereinander. Arbeiten im Team und mit flachen Hierarchien Ambulante Zentren stehen im Ruf, mit flachen Hierarchien und einem guten Verhältnis von Fachärzten zu Weiterbildungsassistenten zu arbeiten. Im Schnitt waren pro Zentrum in Fachärzte pro Augenheilkunde und sieben Weiterbildungsassistenten tätig, auf jeden Weiterbildungsassistenten kommen damit mehr als zwei Fachärzte. Die Arbeit im Team ist den Zentren wichtig. Weiterbildungsassistenten berichten über ein gutes kollegiales Klima aufgrund des guten Verhältnisses von Weiterbildungsassistenten zu Fachärzten und der engen Zusammenarbeit aller Ärzte in der Versorgung. Immer wieder erleben wir, dass die Zentren bei der Ausgestaltung z.b. von Vergütung, Arbeitszeiten und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf flexible Lösungen ermöglichen. Ob und in welchem Umfang das arbeitgebende Zentrum auf die Wünsche eines ärztlichen Mitarbeiters eingeht und eingehen kann, hängt aber natürlich von vielen Faktoren ab. Die Arbeit in einem Zentrum bereitet nicht nur fachlich vor, en passant werden dabei auch Fertigkeiten im Praxismanagement und der Führung von nicht-ärztlichen Mitarbeitern erworben. In der späteren Tätigkeit sind sie unverzichtbar egal ob man für die Zukunft eine Tätigkeit als Angestellter oder Selbstständiger in eigener Praxis oder als Partner in einem größeren Zentrum anstrebt. Dr. rer. medic. Ursula Hahn, Geschäftsführerin der OcuNet Verwaltungs GmbH Literatur 1. Feldmann R. Bericht des KBV Vorstandes Dipl.Med. Regina Feldmann auf der Sitzung der Vertreterversammlung der KBV am 1. März 2013 in Berlin 2013 [Available from: www. kbv.de/43231.html. 2. Deutsche Krankenhausgesellschaft, Kassenärztliche Bundesvereinigung, GKV-Spitzenverband. Vereinbarung zur Förderung der Weiterbildung gemäß 75a SGB V. Deutsches Ärzteblatt. 2016;113(27-28):A Bundesärztekammer. Ergebnisse der Ärztestatistik zum In: Bundesärztekammer, editor. Ärztestatistik. Berlin OcuNet Gruppe. Medizinischer Jahresbericht Gruppe O, editor. Düsseldorf: OcuNet; Kassenärztliche Bundesvereinigung. Abrechnungsstatistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung; Praxen mit zugelassenen Ärzten. Berlin: Kassenärztliche Bundesvereinigung,, Statistisches Bundesamt. Grunddaten der Krankenhäuser 2012; Fachserie 12 Reihe 6.1. Wiesbaden Hos D, Steven P, Dietrich-Ntoukas T. Situation der Assistenzarztinnen und -arzte in der Ophthalmologie in Deutschland : Ergebnisse einer Online-Umfrage. Ophthalmologe. 2015;112(6): (Muster-)Weiterbildungsordnung 2003 in der Fassung vom , (2015). Herausgeber Prof. Dr. med. Fritz Dannheim dannheim@concept-ophthalmologie.de Prof. Dr. med. Albert J. Augustin augustin@concept-ophthalmologie.de Dr. med. Stefanie Schmickler schmickler@concept-ophthalmologie.de Prof. Dr. med. Anselm Jünemann juenemann@concept-ophthalmologie.de Heinz Jürgen Höninger (verantwortlich) Tel. (07522) , hjh@autentic.info Verlagsanschrift autentic.info GmbH, Kneippweg 1 D Wangen im Allgäu Verlagsleitung Torsten Höninger, th@autentic.info Tel: (07522) , Fax: (07522) Internet Redaktionsadresse autentic.info GmbH, Redaktion CONCEPT Ophthalmologie Postfach 1410, Wangen im Allgäu Redaktion Susanne Wolters (Chefredaktion) sw@autentic.info Sandy Hedig, sh@autentic.info Dr. Constanze Augustin, ca@concept-ophthalmologie.de Autoren und Gesprächspartner dieser Ausgabe Dr. Jenny Atorf, Prof. Dr. Albert J. Augustin, Dr. Georg Eckert, Regina Eckner, Prof. Dr. Erich Elstner, Dr. rer.medic. Ursula Hahn, Prof. Dr. Peter Heilig, Prof. Dr. Horst Helbig, Daniela Lemm, Marlies Lenk-Schäfer, Dr. Anna Sophie Müller, Dr. rer.nat. Sven Reisdorf, Katharina Schmickler, Dr. Stefan Scholl, Birgit Wahl, Susanne Wolters Gestaltung Nicole Kappe, nk@autentic.info Anzeigendisposition Verlag media@autentic.info Tel: (07522) Fax: (07522) Anzeigenverkauf Deutschland Karin Burghardt, kb@autentic.info Tel. (0203) , Fax (07522) Vanessa Burghardt, vb@autentic.info Tel. (07522) , Fax (07522) Anzeigenpreise Gültige Preisliste Nr. 10 (1. Januar 2016) IMPRESSUM Bankverbindung Postbank Dortmund, IBAN: DE , BIC: PBNKDEFF Gerichtsstand und Erfüllungsort Ulm Gesamtherstellung F&W Mediencenter GmbH Holzhauser Feld 2, Kienberg Abonnement 85 Euro / 9 Ausgaben Deutschland, Ausland 98 Euro Fachzeitschrift mit geprüfter Auflagenzahl Druckauflage 2. Quartal Exemplare Verbreitete Auflage: Exemplare 31

32 perspektiven orthoptistinnen So vielseitig ist das Tätigkeitsspektrum der Orthoptistinnen heute. Die Arbeit mit Kindern und Erwachsenen geht weit über die Schielbehandlung hinaus Zukunft der Orthoptik Was soll die Akademisierung bringen? Der Beruf der Orthoptistin befindet sich von Beginn an im stetigen Wandel und die Ausbildung ist mittlerweile nicht mehr zeitgemäß. Daher streben die Orthoptistinnen eine hochschulische Ausbildung an. Sie soll eine wissenschaftliche Qualifizierung mit einer beruflichen verbinden und würde den heutigen Anforderungen gerecht werden, meinen die Autoren. 32

33 orthoptistinnen perspektiven Fotos: Berufsverband der Orthoptistinnen Deutschlands BOD Blick auf die Vergangenheit ein Beruf im kontinuierlichen Wandel Um die aktuellen Entwicklungen und Forderungen in der Berufs- und Bildungspolitik der Orthoptistinnen verstehen zu können, muss man zunächst einmal in die Vergangenheit schauen. Der Beruf der Orthoptistin war von Anbeginn gezeichnet vom Wandel in Bezug auf seine Berufsinhalte, fachlichen Erkenntnisse und die Entwicklung weiterführender Kompetenzen. Der Weg begann als eine Art Therapieassistentin, die die vielen Übungsbehandlungen an schielenden, amblyopen und überwiegend kleinen Patienten mit Geduld und Beharrlichkeit durchführte. Doch aus dieser Tätigkeit erwuchs auch das Interesse an den Hintergründen. Warum eine Therapie im individuellen Fall mal versagte und ein anderes Mal den gewünschten Erfolg brachte, war (im besten Falle) durch gezielte und differenzierte Diagnostik sowie ein tieferes Verständnis der Pathogenese zu ergründen. Zunächst diagnostizierten und therapierten Orthoptistinnen überwiegend Amblyopien und kindliche Schielformen. Mit der Zeit jedoch wurden alle Störungen der Sensorik des Einzelauges und des Binokularsehens sowie Störungen der Augenbewegungen unter die Lupe genommen. Die Verknüpfung der Kenntnisse über Sensorik und Motorik mit benachbarten Disziplinen (Optik, Neuroophthalmologie) führten zu Spezialisierungen zum Beispiel in der Diagnostik und Beratung von LowVision Patienten oder in der Neurorehabilitation. Aus den Anfängen der Arbeit auf ärztliche Anweisung wurden die selbstständige Planung und Durchführung der notwendigen Diagnostik sowie die weitgehend selbstständige Therapieplanung und Beratung der Patienten. Diese Entwicklung spiegelte sich auch in einem neu gewonnenen Selbstverständnis der Berufsangehörigen wieder von der Assistentin des Augenarztes zur Partnerin in der Diagnostik und Therapieplanung /-durchführung. Orthoptistinnen erlangten Anerkennung in ihrem Fachgebiet, auf welchem sie weitgehend alleingestellte Spezialistinnen waren und sind. Die schulische Ausbildung der Orthoptistinnen war zunächst kürzer als heute, ohne bundeseinheitlich festgelegte fachliche Inhalte und endete in der Regel mit einem Anerkennungs(halb) jahr. Erst die Bundesgesetzgebung brachte 1990 eine einheitliche dreijährige Ausbildung an Schulen im Gesundheitswesen, gebunden an Universitätskliniken mit definierten fachlichen Inhalten und Vorgaben zum Stundenumfang und -verhältnis von theoretischer und praktischer Ausbildung. Der Bologna- Prozess brachte ein anderes Gefüge der Gesundheitsberufe in den europäischen Nachbarländern mit sich und dort noch vor der Jahrtausendwende die Akademisierung des Berufs. Die Ausbildung zur Orthoptistin in einem Hochschulstudium mit blockweiser praktischer Ausbildung in Partnereinrichtungen (Universitätskliniken) ist dort die Regel. Zwischen den Praktikumsblöcken wird die Vermittlung praktischer Fertigkeiten im geschützten Lehrraum (SkillsLabs) gewährleistet. In Deutschland veränderte sich die Ausbildung in ihren Rahmenbedingungen seit der Gesetzgebung nicht mehr. Während sich die Inhalte erweitern und die Ansprüche an die Vermittlung von fachspezifischen, methodischen und sozio-kommunikativen Kompetenzen weiter wachsen, legt das veraltete Berufsgesetz der Lehre ein Korsett an. Umfangreichere und sich mit dem Forschungsstand stetig verändernde/erweiternde Inhalte in immer ein- und dieselbe Hülle zu stecken, wie lange kann das gut gehen? Irgendwann braucht es einen neuen, größeren oder zumindest anderen Rahmen, um dieser Entwicklung gerecht zu werden. Wie dieser Rahmen aussehen könnte, kann man sich bei unseren Nachbarn anschauen eine Gestaltung nach eigenen Vorstellungen, zum Beispiel unter Gewährleistung einer weiterhin intensiven praktischen Ausbildung, ist die aktuelle Herausforderung für den orthoptischen Berufsstand. Der Berufsverband hat dies erkannt. In den vergangenen Jahren wurde ein Curriculum 1 erstellt, welches die Lehrinhalte erweitert, neu sortiert und modularisiert darstellt. Um das heutige Rollenverständnis der Orthoptistin zu beschreiben und verständlich zu machen, wurde ebenfalls ein Kompetenzprofil 2 veröffentlicht. Blick in die Zukunft Was muss die Ausbildung heutzutage leisten, um die Patienten der Zukunft optimal zu versorgen? Das Bundesgesundheitsministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat 2014 einen Blick auf die Gesundheitsfachberufe in Deutschland im direkten Vergleich mit einigen europäischen Nachbarn gewährt. Es stellt fest: Zu den Eigenheiten des öffentlichen Bildungsverständnisses in Deutschland gehört es, den Begriff der Berufsbildung für jene Ausbildungsprozesse zu reservieren, die unterhalb der Hochschulebene in der Sekundarstufe II qualifizierte Berufsausbildungsabschlüsse vermitteln und damit zugleich die berufliche und die allgemeinschulische Bildung der gymnasialen Oberstufe und Fachoberschulen auf dem gleichen Niveau zu verorten. Dieses Verständnis reflektiert institutionelle Abgrenzungen, die sich in den letzten ca. 200 Jahren verfestigt und zu einem institutionellen Schisma zwischen Berufsbildung und höherer Allgemeinbildung geführt haben. 3 Diese Spaltung und damit Sonderstellung der diagnostischen und therapeutischen Gesundheitsberufe (die Begriffe nichtärztlich und Assistenz werden bewusst umgangen) findet sich in anderen europäischen Ländern nicht. In der o.g. Veröffentlichung wird weiter ausgeführt, wie die moderne Berufsausbildung heutzutage mehr als je zuvor zweierlei Dimensionen verpflichtet ist: Zunächst steht das Schaffen einer beruflichen Handlungskompetenz ( fitness for practice ) im Fokus. Die zukünftigen Berufsangehörigen sollen zur Aus- 33

34 perspektiven orthoptistinnen übung der angestrebten beruflichen Tätigkeit qualifiziert werden. Sie erlernen die notwendigen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten. Damit wird ihnen der Erwerb der erforderlichen Berufserfahrungen während und nach Ende der Ausbildung ermöglicht. Dem zur Seite steht aber auch das Ziel einer Beschäftigungsfähigkeit ( employability ). Den Schülern muss eine gewisse Anpassungsfähigkeit vermittelt werden, um ihre erlernten fachlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen unter sich verändernden Rahmenbedingungen aufrecht zu erhalten und damit auch im Laufe ihres Berufslebens neue Aufgaben übernehmen zu können. Flexibilität, Mobilität (auch globale), vorausschauendes Denken, Selbstmanagement, individuelle Wettbewerbsfähigkeit und Selbstverantwortung sind die Voraussetzungen für lebenslanges Lernen, die eine Erwerbsfähigkeit bis zum Erreichen des Rentenalters gewährleisten sollen. Und dafür braucht man ein Studium? Der Wandel von der aktuellen schulischen zu einer hochschulischen Ausbildung, die zugleich eine wissenschaftliche Qualifizierung mit einer beruflichen verbindet, würde den Beruf der Orthoptistin nicht per se verändern. Er würde nur den Anforderungen des sich bereits gewandelten und sich weiter wandelnden Berufsbildes gerecht werden. Skeptiker fragen: Würde die Hochschulreife als Zugangsvoraussetzung nicht zu einem weiteren Rückgang der Bewerberzahlen führen? Es gilt hier eine Grundsatzfrage zu klären: Sollen die Anforderungen an zukünftige Orthoptistinnen niedrig gehalten werden, nur um unsere Orthoptikschulen zu erhalten und damit Berufsangehörige zu qualifizieren, die den hohen Anforderungen in der hochspezialisierten Versorgung unserer Patienten nicht standhalten, die gewissermaßen nicht die nötige fitness for practice und employability erreichen können? Der weiterhin hohe Anteil an Abiturienten unter den Orthoptikschülerinnen zeigt: Ja trotz Hochschulzugangsberechtigung entscheiden sich junge Menschen immer noch für unseren schönen Beruf. Die Erfahrungen aus den europäischen Ländern, die seit den 1990er Jahren Orthoptistinnen akademisch ausbilden, bestätigen uns, dass der Sinkflug in den Bewerberzahlen nicht weiter geht. Die Bewerberzahlen dort sind nicht hoch, aber stabil. Abiturienten suchen sich eine Studienrichtung aus, die ihren Wünschen entspricht und idealerweise eine gute Berufsperspektive und hohe Berufszufriedenheit erwarten lässt. Was wir daher brauchen, ist ein Angebot im hochschulischen Bereich, um Abiturienten, die sich für einen Beruf im Gesundheitswesen entscheiden wollen, anzusprechen. Da unser Beruf zahlenmäßig klein ist, macht hier nur eine hundertprozentige Akademisierung Sinn. Durch das Beibehalten einer schulischen Ausbildung in der Orthoptik würde man einen Hilfsberuf vergleichbar der Pflegehilfe schaffen. Das ist nicht sinnvoll, denn diese Nische, die sich auf die apparative Diagnostik oder Arztassistenz beschränkt, wird bereits von den Augenärztlichen technischen Assistenten (ATA), Medizinischen Fachangestellten (MFA) oder Medizinisch-technischen Assistenten (MTA) gefüllt. Skeptiker fragen auch: Wer soll denn die ganzen Bachelor- Orthoptistinnen bezahlen, die wollen doch dann auch mehr Geld?! Eine Orthoptistin, die heute die Schule verlässt, hat bereits eine Ausbildung genossen, die weit über das ursprünglich intendierte Ausbildungsziel hinaus geht. Viele Stakeholder im orthoptischen Prozess bestätigen immer wieder, dass in der fachspezifischen wie sozial-kommunikativen Kompetenzvermittlung das Niveau einer Berufsausbildung längst überschritten und das Niveau eines Bachelorabschlusses fast erreicht sei. Dennoch arbeiten diese Orthoptistinnen gern in augenärztlichen Praxen und verhandeln in der Regel angemessene Gehälter. Einige spezialisieren sich, bleiben dennoch in der Praxis und bieten dort eine wertvolle Erweiterung des Spektrums der Patientenversorgung, nicht selten auch ohne eine leistungsgerechte Anpassung ihres Arbeitslohns. Wenige gehen in die Lehre, Wissenschaft oder Forschung und diese Wenigen sind gezwungen, für diesen Weg fachfremde Studiengänge zu wählen, weil aufgrund der fehlenden Bachelorstudiengänge eine fachbezogene akademische Laufbahn in Deutschland nicht möglich ist. Nicht selten gehen sie mangels Weiterentwicklungsperspektiven für unseren Beruf verloren. Was wollen die Orthoptistinnen denn forschen? Durch die derzeitigen strukturellen Probleme in der Orthoptikausbildung bestehen personell wie institutionell keine Ressourcen, um eine berufsfeldspezifische Forschung und Theoriebildung zu etablieren. Hier laufen die europäischen Länder den Deutschen bereits davon. Auf europäischen Kongressen dominieren wissenschafltiche Beiträge britischer und niederländischer Orthoptistinnen, die die Wissenschaft Orthoptik voranbringen durch Grundlagenforschung wie auch Entwicklung neuer diagnostischer Verfahren oder Wirksamkeitsanalysen orthoptischer Therapien. Die somit in Deutschland fehlende Anbindung an Wissenschaft und Forschung und daraus folgend an die Lehre erschwert die Ausbildung erforderlicher Kompetenzen, wie zum Beispiel das eigene Handeln auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse zu reflektieren und anzupassen. Diese Defizite können nicht mit einer Weiterentwicklung der bisherigen Berufsausbildung ausgeglichen werden, sondern es bedarf einer qualitativen Verände- 34

35 orthoptistinnen perspektiven rung des Profils der Orthoptistinnen. Auch daraus leitet sich wiederum die Schlussfolgerung ab, dass in dem immer komplexer werdenden Berufsfeld eine hochschulische Ausbildung erforderlich ist. In der Entwicklung von Studiengängen gilt es selbstverständlich trotz dieses wissenschaftlichen Anspruchs einen im europäischen/internationalen Vergleich hohen Anteil von direktem Patientenkontakt zu erhalten, um den Transfer im Studium erworbener Kenntnisse und Fertigkeiten in die Praxis zu erleichtern. Jedoch ist gerade der derzeit gesetzlich vorgeschriebene Anteil der praktischen Ausbildung von fast zwei Dritteln an der Gesamtzeit der Ausbildung ein Hemmnis, um die wissenschaftliche Grundhaltung für evidenzbasiertes und sinnorientiertes Handeln zu erwerben. Warum dauert es so lange? Die Empfehlungen des Wissenschaftsrates und Gesundheitsforschungsrates bestätigen die berufspolitischen Forderungen der Orthoptistinnen nach verbesserter Versorgungsqualität und sprechen sich für eine hochschulische Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen aus. Beide Gremien haben Empfehlungen zur Weiterentwicklung (hochschulische Qualifikation und Forschung) veröffentlicht. Ziel der akademischen Ausbildung sei die Qualitätssicherung in der Patientenversorgung durch eine verbesserte professionelle Handlungsfähigkeit, d.h. eine erweiterte Fachkompetenz sowie Forschungs- und Sozialkompetenz. Damit werde sichergestellt, dass die Orthoptistin auch in Zukunft in einem immer komplexer werdenden Gesundheitssystem befähigt ist, mit den neuen Herausforderungen qualitätsbewusst, verantwortlich und kompetent umzugehen. 4, 5 Forderungen nach einer Akademisierung der Gesundheitsberufe in Deutschland gibt es bereits seit über 20 Jahren. Deutsche Politiker haben sich dem jedoch lange verschlossen und erst im Jahr 2009 beschlossen, zunächst einigen Berufen im Gesundheitswesen durch das Einführen einer Modellklausel den Weg in die Akademisierung zu eröffnen. Es handelt sich hierbei um Berufe mit einem Vielfachen an Ausbildungszahlen und Berufsangehörigen (z.b. Physiotherapeuten: 180-mal mehr Auszubildende als in der Orthoptik im selben Schuljahr, Zahlen von ) im Vergleich zu unserem Berufsfeld und damit auch einer stärkeren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit. Eine Öffnung über den Modellversuch hinaus erfordert eine grundlegende Gesetzesänderung, für welche die deutschen Entscheidungsträger aber auch jetzt noch nicht bereit sind. Das Bundesministerium für Gesundheit hat mit seiner Stellungnahme vom 17. August empfohlen, das Modell auf Probe um zehn Jahre zu verlängern, obwohl der Mehrwert der Akademisierung für die Patientenversorgung aus allen Evaluationsberichten über die Umsetzung der Modellklausel hervorgehe 7. Eine Änderung des Orthoptistengesetzes wäre ein weiterer und wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Einführung der Modellklausel für den Beruf der Orthoptistin ist unsere Minimalforderung. Die Unterstützung der Ärzteschaft, insbesondere der Augenärzteverbände, in diesem Prozess wäre wünschenswert und kann für die weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit von Orthoptistinnen und Augenärzten zum Wohle ihrer gemeinsamen Patienten einen wichtigen Beitrag leisten. Autorinnen: Birgit Wahl MMSc, Regina Eckner, Daniela Lemm, Marlis Lenk-Schäfer (Mitglieder des Bildungsausschuss des Berufsverbandes der Orthoptistinnen Deutschlands e.v.) Quellen 1 Bachelor-Studiengang Orthoptik Curriculum. Berufsverband der Orthoptistinnen Deutschlands e.v. (2009) 2 Kompetenzprofil für die Orthoptik. Berufsverband der Orthoptistinnen Deutschlands e.v. (2014) 3 Bestandsaufnahme der Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen im europäischen Vergleich. Band 15 der Reihe Berufsbildungsforschung. Bundesministerium für Bildung und Forschung (2014) 4 Empfehlungen zu hochschulischen Qualifikationen für das Gesundheitswesen. Wissenschaftsrat (2012) 5 Forschung in den Gesundheitsfachberufen. Potenziale für eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung in Deutschland. Arbeitsgruppe Gesundheitsfachberufe des Gesundheitsforschungsrates (Hrsg.) in: Deutsche Medizinische Wochenschrift (2012) 6 Pressemitteilung : Kabinett beschließt Bericht zu Modellklauseln zur akademischen Erstausbildung von Hebammen, Logopäden, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten. Bundesministerium für Gesundheit 7 Bericht über die Ergebnisse der Modellvorhaben zur Einführung einer Modellklausel in die Berufsgesetze der Hebammen, Logopäden, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten. Bundesministerium für Gesundheit (2016) Anzeige 35

36 gesundheit serie ernährung - kapitel 14 Schlacken des Körpers: Utopie oder Versagen der Müllabfuhr? Mit Themen, die aktuell rund um Gesundheitswertstoffe diskutiert werden, befasst sich unsere Serie über Ernährung, Gesundheit, Altern und Prävention. In Kapitel 14 stehen die Schlacken des Körpers im Mittelpunkt: Chaperone, Proteasome und Autophagie sind die Zauberworte für ihre Entsorgung, nach dem Motto: Altes raus Neues rein. Von Prof. Dr. Erich F. Elstner. 1. Alles neu macht der Mai? Der Begriff Entschlackung polarisiert die Heilkunde: Die einen wissen, dass die Wege von Unrat aus unserem Körper durch Darm, Blase, Haut und Atem klar vorgezeichnet sind, andere dagegen scheinen geheimnisvolle Pfade zu erkennen, auf denen Schlacken und Gifte ausgeleitet werden müssen. Sicher ist, dass Trennung und Ausscheidung zellulärer Rückstände unserem Körperhaushalt mehr biochemische Zauberkunst abverlangen als Aufnahme und Umsatz der Ausgangsprodukte. Der Zauberlehrling seufzt: Die ich rief die Geister ", die Wissenschaft hält dagegen mit den Zauberworten: Chaperone, Proteasome und Autophagie. Die Wunder selbst sollen wiederum Schwefelverbindungen (Dithiolane) anstoßen, dabei allen Unbill bereinigen und sich auch noch um Schönheit und Gesundheit kümmern. Dabei haben sie einen Teil der Probleme selbst verursacht, z.b. mit Problemmolekülen wie Homocystein, welches ebenfalls Schwefel enthält. Im Kurzdurchlauf: Chaperone sorgen für den richtigen Bau von Proteinen, Proteasome und Autophagie sind zuständig für Entsorgung von funktionslosem Restmüll. In der Summe ein kooperativer Kundendienst, Altes raus Neues rein (siehe Abb. 2, übernächste Seite) Schwefel und Zink: Initiatoren der Entsorgung? Mi-Kyoung Kwak und Kollegen von der University in Bloomberg (USA) und der University in Tsukuba (Japan) stellten fest, dass die Expression der Untereinheiten von Proteasomen nach Dithiolan-Behandlung erhöht ist. Das Studium von Alterungsprozessen zeigte, dass die Regulation dieser Untereinheiten des Proteasom-Zylinders (s. Abb. 3) ein kritischer Schritt ist, denn seine Ausschaltung durch spezifische Inhibitoren verursacht eine verfrühte Seneszenz junger Zellen (Aging Cell 7, , 2008) und ihre genetische Überexpression aktiviert das Proteasom, begleitet von erhöhter zellulärer Vitalität nach oxidativem Angriff. Eine Zusammenfassung neuerer Daten findet sich in: E. Gonos, Adv. Exp. Med. and Biol. Vol. 821; 2014: Proteasome Activation Delays Aging and Protects Against Proteotoxicity in Neurodegenerative Disease. Die neuen Erkenntnisse lassen vermuten, dass Proteasomaktivierung ein evolutionärer Grundprozess zellulärer Jungerhaltung ist. Marie-Sophie Meisinger (DSM Nutritional Products Europe Ltd) berichtete 2014 auf einem Haut-Kongress in Barcelona unter dem Titel: Stimulation of cellular autophagy leads to an overall skin rejuvenation effect, dass ein Extrakt aus weißem Spargel die Autophagie steigern konnte. In vitro verlangsamte diese Steigerung die Alterung von Zellen eines älteren Spenders und in vivo hatte der gleiche Extrakt einen positiven Effekt auf unsere Außenschale, denn Kollagendichte und Gesamtstärke der Haut wurden merklich erhöht. Dieses Ergebnis unterstreicht die Bedeutung des Navarra Asparagus Extracts für einen umfassenden Verjüngungseffekt der Haut. Sagt die Autorin. M. Arslan et al (Biogerontology 7, 5-6:383-9, 2006) berichteten über Protein homeostasis and molecular chaperones in aging und finden, dass Zink die Chaperone bei der Regulation von Proteinfunktionen in der alternden Zelle unterstützt, insbesondere bei neurodegenerativen Prozessen. Es gibt also von verschiedenen Seiten Hinweise darauf, dass die Dithiolan-Thioktsäure-Verwandtschaft (siehe Kap. 12 und 13) bei dieser Entsorgungskampagne, gemeinsam mit Zinkionen, eine tragende Rolle spielt. Auf der anderen Seite ist es aber auch das Schwefelmolekül Homocystein (-Thiolacton), welches über Stress im Endoplasmatischen Retikulum zur Missfaltung neu gebildeter Proteine führt (siehe: Dach-Liga Homocystein) Komplexe Wirkstoffmischung Ein US-Patent von 2008 (Cosmetic use of skin cell autophagy activators; US A1) geht in ähnliche Richtung 36

37 serie ernährung - kapitel 14 gesundheit und betrifft die kosmetische Verwendung pflanzlicher Aktivatoren der Autophagie, um überalterte Hautzellen zu entsorgen und das Altern der Haut zu verzögern. Verwendung finden dazu Extrakte aus der Alge Lithothamnium calcareum oder einer Vielzahl Höherer Pflanzen wie Melilotus officinalis oder Hefen. Hauptwirkstoffe sind Cumarin, Melilotin, Kaffeesäure, Ferulasäure, Monoterpene, Triterpensaponine und Flavonoide. Das riecht nach Heubad oder von jedem Dorf ein Hund? Aber erinnern wir uns: Vielleicht wirkt hier eine Quervernetzung analoger, biochemischer Aktivitäten, nach dem kooperativen Wunder = 7, wie so oft in der Regulationsbiologie. 2. Stabile zelluläre Schlacken: Wohl doch nur im Alter? Molekulare Müllhalden in zellulären Bereichen im Sinne neapolitanischer Abfall-Ansammlungen waren lange nur in Pflanzenvakuolen wissenschaftlich anerkannt. Dass die Verweilzeiten vieler Metaboliten in verschiedenen Geweben kurz bis hartnäckig sein können, wissen wir: Knochen, Horn und Fett erweisen sich als schwer mobilisierbare Dauerspeicher, die wässerige Blut-Plasma-Phase und die gasförmigen Phasen sind (leider?) recht instabil, oft im unteren bis mittleren Minuten- bis Stundenbereich angesiedelt. Unser biphasischchemisches Exkretionssystem arbeitet (meist) sehr gewissenhaft: Unerwünschte oder schwer wasserlösliche Substanzen werden zuerst einmal wassergängig gemacht, d.h. in der Phase I durch das mikrosomale Hämeisenpigment P-450 hydroxyliert, in der Phase II an Zucker oder Sulfatreste gebunden und ab in den Urin. Körpereigene Syntheseprodukte wie Haut oder Muskeln unterliegen einem Daueraustausch. Für unsere Haut dauert dieser Prozess etwa einen Monat, dann ist, ausgehend vom sogenannten Follikelapparat, die Runderneuerung der oberen Hautschichten einmal durchlaufen. Nahrungsstoffwechsel und Körpersubstanzstoffwechsel sind individuell unterschiedlich aktiv man denke nur an die Fettspeicher. Wie sieht es jedoch bei der Alterung und den Altersproteinen und -pigmenten (Lipofuscinen) aus? Wie man allein schon von den Fehlproteinen (Prionen) bei Parkinson, Alzheimer und ALS weiß, sind es auch fehlerhafte Kontrollmechanismen im Alter, die eine fatale Selbstorganisation von Proteinen zulassen, welche dann tödlich verlaufende Erkrankungen zur Folge haben können. NACHTS SEHKRAFT AUFLADEN DreamLens zuverlässig, schnell, einzigartig Die orthokeratologische Kontaktlinse DreamLens lädt Sehkraft in jeder Nacht zuverlässig wieder auf: bei Kurzsichtigkeit, Astigmatismus und nur bei MPG&E auch multifokalen Gleitsichtanforderungen. Nutzen Sie das Potenzial der einzigartigen Kontaktlinsen-Korrektion mit der für DreamLens typisch kurzen Anpasszeit, hoher Erfolgsquote und der neuen POS-Kampagne Für Freiheit. Alle Informationen rund um DreamLens und den Kampagnenstart im September 2016 erhalten Sie von Ihrer MPG&E-Gebietsverkaufsleitung oder unter unserer Servicehotline + 49 (0) Arbeiten Chaperone nur in der Jugend verlässlich? Die Anstandsdamen oder Gouvernanten der Proteinchemie passen auf, dass sich frisch synthetisierte Proteine korrekt falten und damit nicht, wie bei den oben erwähnten Anzeige DreamCare: Das perfekte Pfl egesystem für Dream-Lens-Kontaktlinsen. 37

38 gesundheit serie ernährung - kapitel 14 Erkrankungen, zu Fehlklumpen ballen. Offensichtlich schwächeln diese aber im Alter Die korrekte Proteinfaltung Metabolisch aktive Proteine sind komplex gefaltet. Am Ribosom entsteht zunächst eine einfach-lineare Primärstruktur, welche sich spontan in diverse Aggregationszustände umlagern kann. Nur kleinere Proteine (wie z.b. die Ribonuklease) falten sich spontan in gewünschter Weise, größere dagegen benötigen Chaperone als Hilfsmittel zur korrekten Faltung. Ein typisches Chaperon ähnelt einem Topf mit Klappen an Oberund Unterseite, an dessen Innenwand hydrophobe Strukturen (wie Methylgruppen) lokalisiert sind, die mit solchen im ungefalteten Protein stabilisierend interagieren. Sobald das Protein die gewünschte Konformation erreicht hat, sind die hydrophoben Bereiche im Protein selbst abgesättigt. ATP-abhängig öffnet sich die Klappe und das korrekt gefaltete Produkt wird frei. Es gibt mehrere Familien von Chaperonen, die bekanntesten sind die Hitzeschock- (HSP) Proteine (doi: / ciuz ) Der Modellfall ALS Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine fatal-degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems und scheint u.a. mit einer falschen Faltung der Cu-Zn-Superoxiddismutase (SOD-1) zusammenzuhängen. Forscher an der Oregon State University (USA) und der Universität Melbourne (Australien) fanden, dass der Kupferkomplex CuATSM (s. Abb. 1) im genetisch konstruierten SODG93AxCCS- Mausmodell die Überlebensspanne um das 30-fache steigert, indem er in das Rückenmark eindringt, dort Kupfer durch das endogene CCS Protein (copper-chaperon) in die SOD einbaut und damit das misfolding der SOD unterbindet; die genetische und die sporadische ALS werden dadurch verhindert. CuATSM als Kupfer-Transporter und gleichzeitig Chaperon-Booster? Der Biochemiker und Mikrobiologe Prof. Dr. rer. nat. Erich F. Elstner ist Em. Ordinarius der TU-München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan, Lehrstuhl für Phytopathologie H 3 C CH 3 N N N Cu S S HN CH 3 Abb. 1: CuATSM N H 3 C NH CuATSM wurde bereits am Menschen als Sauerstoff-Sensor für hypoxisches Gewebe verwendet und gilt als sicher (doi: /JNEUROSCI ). Klinische Tests bei ALS am Menschen sollten im April 2016 anlaufen. 4. Wenn Chaerone schlampen: Rettung durch die Müllabfuhr? Die Runderneuerungsfrequenz nimmt mit dem Alter rapide ab. Was aber limitiert im Alter die stetige Erneuerung von Geweben? Ist es eine Begrenzung der Autophagie, also des Selbstauffressens von Ausschussware? 4.1. Autophagie: Proteasom und Lysosom arbeiten kooperativ Proteasome als Nanomaschinen bauen Eiweißkörper zu Aminosäuren ab. Diese werden dann entweder zur Proteinneusynthese wieder verwendet oder zu Ketosäuren und Ammoniak (NH 3 ) gespalten. Giftiger Ammoniak wird ausgeleitet (Urin) und die Ketosäuren werden unter Energiegewinn in den Mitochondrien oxidiert: Der Löwe lebt fast ausschließlich davon. Bleiben wir aber bei der Alterung, die ja (nach dem Pianisten Josef Bulva) eine Strafe für den nicht frühzeitig erfolgten Todesfall ist. Der Ab- und Umbau von Proteinen und anderer struktureller Bausteine unterliegt strengster Kontrolle und Autophagie beschreibt den enzymatischen Abbau und die Morphologie des Abtransports von geschädigten oder nicht mehr brauchbaren Eiweißstoffen, wobei die Erkennung von geschädigt oder nicht mehr brauchbar ein Hauptkriterium darstellt. Die verläuft im Prinzip so: Unbrauchbare Proteine mit unkorrekter, funktionshindernder Faltung werden von Chaperonen (Funktionskontrolle) entdeckt und korrigiert. Das wäre in der Abfallwirtschaft die Mülltrennung. Falls die Korrektur nicht geschieht, werden Fehlproteine vom Ubiquitinsystem (Mülltransportwagen) markiert und anschließend von den Proteasomen (Grob-Schredder) in Polypeptide zur Wiederverwen- 38

39 serie ernährung - kapitel 14 gesundheit dung zerlegt und meist in den Lysosomen (Müllwagen mit Häcksler) zu dieser Endverwertung abtransportiert. oxidativer Stress Ein endogener, genetischer Faktor, DOR genannt, leitet die Bildung von Autophagosomen ein und es werden Strukturen gebildet, welche die Anfertigung einer Hülle, das Einfangen und den Transport zu den Lysosomen bewerkstelligen. DOR ist ursächlich ein Diabetes- und Fettsucht-regulierendes Gen und findet sich überall in metabolisch sehr aktiven Geweben wie in Muskeln (doi: /embor ). Bei Autophagie werden auch funktionsschwache Organellen oder Teile des Zytosols durch die Lysosomenenzyme zerlegt und wiederverwertet. Auf diese Weise erneuert sich die Zelle mit Hilfe der Lysosomen selbst. In Leberzellen werden in einer Woche 50 % aller Makromoleküle auf diese Weise zerlegt. Hitzeschock Abbaureaktionen im Lysosom gefaltete Proteine Ungefaltete, inaktive oder schädliche Proteine Proteasom Chaperonbedingte Neufaltung Stress im ER durch Homocystein- Thiolacton Aggregation 4.2. Biochemische Mechanismen im Nano-Wertstoffhof Autophagie proteasomaler Abbau neu gefaltetes Protein Alterung Der Ubiquitin-Proteasom Reaktionspfad (UPP) ist die vorherrschende, zytosolische Maschinerie für selektiven Abbau Abb. 2: Kooperative Funktionserhaltung und -entsorgung von Proteinen Anzeige 40 Jahre BLOCK Untersuchungseinheiten»made in Germany«Besuchen Sie uns an unserem Stand A.07 auf dem 114. DOG-Kongress 2016 im Estrel Berlin vom 29. September 01. Oktober 2016 Wir freuen uns auf Ihren Besuch! AMP Duoline modernste Technik, ergonomisch optimierte Funktionalität und ein prägnantes Design. Wir kennen fast keine Grenzen in der Gestaltung und Farbgebung. Dafür steht der Name BLOCK seit 40 Jahren. Profitieren Sie zum Jubiläum von unserem Duoline Sonderpreis. 39

40 gesundheit serie ernährung - kapitel 14 geschädigter Proteine. Deshalb sind Ubiquitin und Proteasom Partner bei der kommunalen Müllentsorgung unseres Körpers. Es gibt aber auch Arbeiten, die zeigen, dass es daneben auch einen Ubiquitin-unabhängigen Weg gibt. Für die Entdeckung des Todeskusses für Proteine in den 1980er Jahren erhielten 2004 A. Ciechanover, A. Hershko und I. Rose den Nobelpreis für Chemie. Das Proteasom, ein hochmolekularer Proteinkomplex (MG=1.700 kda), ist formal eine Protease und baut die vormarkierten Proteine, vor allem solche, die oxidativ-geschädigte Aminosäuren enthalten, im Cytoplasma und im Zellkern zu kleinen Peptiden ab. Es besteht aus zwei Untereinheiten mit einem Umfang von Nanometern und hat die Form eines hohlen Zylinders, der aus vier Ringen besteht, die ihrerseits wiederum aus jeweils sieben kugelförmigen Untereinheiten zusammengesetzt sind. Die von den Außenringen des Zylinders ( lid, rechts im Bild, Abb. 3) erkannten Proteine, die abgebaut werden sollen (Kontrolle am Wertstoffhof!), werden zuerst in einem mehrstufigen, energieabhängigen (ATP) Prozess mit einer Polyubiquitin-Kette enzymatisch (E1, E2, E3) markiert. Ubiquitin ist ein kleines Protein, besteht aus 76 Aminosäuren mit einer Molekülmasse von 8,5 kda. Das Polyubiquitin wird beim Abbau in einzelne Ubiquitin-Moleküle zerlegt und wieder verwendet. Man kann sich das Proteasom als winzigen Zerkleinerungszylinder vorstellen im Sinne eines Fleischwolfs: Das vormarkierte Substrat wird am Einlass erkannt und fixiert, durch den Kanal gezogen und geschreddert, d.h. durch H 2 O- Einlagerung hydrolysiert, ähnlich wie durch langes Kochen. Die entlassenen Peptide werden dann durch weitere Enzyme, die Peptidasen, in die wieder verwendbaren Aminosäuren zerlegt. Das Proteasom hat aber auch Regulationsfunktion: Eine niedrig dosierte, medikamentöse Hemmung des Proteasoms induzierte zahlreiche antioxidativ wirkende Enzyme wie Katalase, Superoxiddismutase oder Hämoxygenase-1, was gleichbedeutend ist mit dem Schutz vor weiterem oxidativem Stress. AMP E1- E1 ATP+ Ubiquitin lid base 19S 5. Die Bedeutung der Autophagie: Einer Hungerphase ähnlich? Autophagie spielt eine zentrale Rolle in jedem Organismus, denn wenn sie fehlerhaft abläuft, können die Zellen ihre Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen und es folgt ein Alterungsprozess. Jörn Dengjel vom Zentrum für Biosystemanalyse (ZBSA) der Universität Freiburg und seine Mitarbeiter versuchen, durch die Deregulation von Autophagie etwas über die Pathologie bestimmter Krankheiten zu erfahren. Das Team arbeitet eng mit der Hautklinik Freiburg zusammen, um Veränderungen bei Hauterkrankungen und bei Alzheimer oder Parkinson die Rolle ineffizienter Autophagie zu erforschen. Strahlen- oder Chemotherapie kann in Krebszellen überdurchschnittlich intensive Autophagie auslösen, die wiederum dazu führen kann, dass die Zellen diesen Stress überstehen und sich hinterher selbst reparieren. Eine reduzierte Nahrungsversorgung (eingeleitet z.b. durch Sirtuine, was auch durch den Rotweinfaktor Resveratrol bewirkt wird), könnte dadurch einen lebensverlängernden Effekt haben, indem die Autophagie in den Zellen hochgefahren, der ständige Aufräumprozess auf hohem Niveau gehalten und damit auch eine Anhäufung fehlerhafter Proteine vermieden wird. 6. Fazit: Was passiert bei der Alterung der Haut? Autophagie ist also die Fähigkeit von Zellen, Funktionsverluste von Proteinen und Organellen wie Mitochondrien auszugleichen, gleichzeitig aber den antioxidativen Schutz zu erhöhen und dadurch die Alterung zu verzögern. Bei Alterungsprozessen wurde ein Verlust dieser autophagischen Aktivität festgestellt. Umgekehrt hat man auch bei einer Ausschaltung der autophagischen Aktivität durch Hemmstoffe eine Beschleunigung von Alterungsprozessen beobachtet. Bei nur teilweiser Blockierung des Ubiquitin-Proteasome Reaktionspfads (UPP) jedoch gibt es eine Selbstregulation, indem das antioxidative Abwehrsystem, sehr gut erkennbar am Schwefel-abhängigen Peroxiredoxinsystem, hochreguliert wird. Diese Abläufe wurden besonders von den Forschen der Stangl-Gruppe an der Charité in Berlin erarbeitet (siehe Abb. 3 und Bieler S et al, Proteomics. 2009,9(12): ). Abb.: Charité Berlin E2- E2 E3 ATP Ubiquitin ADP 20S 19S 26S Mit Sicherheit ergeben sich hier Ansätze für eine neuartige Prophylaxe; endlich sogar echte Verjüngungs- und Schönheitskuren und damit ernsthafte Konkurrenz für Botox? Abb. 3: Funktionen von Ubiquitin (links) und Proteasom (rechts) Lesen Sie deshalb in der nächsten Ausgabe Kapitel 15: Gaudeamus igitur. 40

41 geldanlage finanzen Quellensteuer staatliche Abzocke Norwegische Aktien, zum Beispiel von Fischzuchtunternehmen, sind günstig und gut fürs Portfolio, doch der skandinavische Staat langt bei der Quellensteuer kräftig zu. Die kann man sich jedoch mit ein bisschen Aufwand zurückholen. Hochprozentiges gibt es aus Norwegen: Während bei Alkoholika kräftig an Inhalt gespart wird, geizen Unternehmen aus dem Wohlfahrtsstaat nicht mit Dividenden. Die sind in Prozenten ausgedrückt meist höher als im norwegischen Bier. Bei norwegischen Aktien denken wir insbesondere an Marine Harvest (Fischzucht), Statoil (Öl) oder Lara (Chemie). Während Ölinvestments vor dem Hintergrund der Zunahme der Erneuerbaren kritisch bedacht werden müssen und Chemie regelmäßig auf Vorbehalte stößt, könnte eine vermehrte Fischproduktion bei wachsender Weltbevölkerung für Investoren interessant sein. Dies um so mehr, wenn nachhaltig produziert wird angesichts der Tatsache, dass bei Wasserlebewesen mit weniger Aufwand Protein produziert wird im Vergleich etwa zu Rindern oder Schweinen. Appetithappen Fischzucht Wenn bei zunehmender Weltbevölkerung die Nachfrage steigt und gleichzeitig das Angebot fällt, weil die Weltmeere überfischt sind, dann können klassische Fischfangmethoden nicht mehr ausreichend liefern. Marine Harvest (WKN ) ist der größte Zuchtlachskonzern der Welt und betreibt Fischzucht nicht nur in Norwegen, sondern auch in anderen Ländern wie z.b. Schottland, Frankreich, Kanada u.a. Damit ist das Risiko reduziert, wenn doch mal ein Bestand von Krankheitserregern befallen wird wie bei einem der Mitbewerber. Die Kennzahlen sind hochattraktiv: Obwohl sich der Kurs seit 2012 immerhin vervierfacht (!) hat, ist die Aktie gemessen am KGV (2016) von etwa 14 nicht teurer geworden und schüttet eine wahrhaft üppige Dividende von rund 5 % aus. (skandinavisches Bier 2,5 %!). Im übrigen fließt die Dividende vierteljährlich. Also ein wahrer Appetithappen! Risiko: Obwohl die Zahlen ziemlich perfekt sind, steht das Unternehmen auf einem (einzigen) Bein. Krankheiten an den Fischbeständen (kommen vor), Geschmacksänderungen der Weltbevölkerung (unwahrscheinlich) oder Missmanagement (denkbar) sind möglich. Im Vergleich zu einem gestandenen Unternehmen wie Johnson & Johnson ist dafür die Renditeerwartung sowohl bei Kurs als auch bei Ausschüttung höher. Die Prognose für die nächste Zukunft ist weiterhin günstig. Wäre da nur nicht die norwegische Quellensteuer! Von 100 Euro Dividende bedient sich zunächst der deutsche Fiskus mit 25 % plus Kirchensteuer plus Soli. Weiterhin behält der norwegische Staat 25 % ein, die mit gewissem Aufwand zurückgeholt werden können. Dabei unterstellen bösartige Mitmenschen, dass dieses kein Zufall ist, sondern dass Staaten wie Frankreich, Italien und auch Norwegen die Absicht verfolgen, damit insbesondere Kleinanleger abzuschrecken, denen der Aufwand wegen einiger Euro dann doch zu groß ist. Das sollte man jedoch gerade nicht durchgehen lassen und grundsätzlich auf der Rückholung bestehen. Deshalb in aller Kürze das empfohlene Verfahren. Es sind drei Schritte durchzuführen: 1. Man benötigt eine Ansässigkeitbescheinigung des deutschen Fiskus (das entsprechende Formular ist zu beziehen über die Homepage des Bundeszentralamtes für Steuern). 2. Man benötigt den Dividendenbeleg, aus dem der Quellensteuerabzug hervorgeht. 3. Man benötigt ein formloses Schreiben an die norwegische Erstattungsbehörde mit der Bitte um Rückerstattung mit Angabe des eigenen Kontos. Mit diesem Verfahren bekommt man zehn Prozent der abgezogenen Steuern zurück. Die restliche Steuer verrechnet der deutsche Fiskus über die Steuererklärung mit der Abgeltungssteuerschuld (Anlage KAP). Schon aus Prinzip sollten wir uns diese kleine Mühe machen und Fremdstaaten nicht derart einfach das Feld und das Geld überlassen. Dieser Fisch kann auch gesund sein für unser Portfolio. Dr. med. Georg Eckert, der Autor unserer Serie Geld anlegen aber richtig, ist niedergelassener Augenarzt in Senden bei Ulm, Pressesprecher des Berufsverbands der Augenärzte (BVA) und Aktienkenner. Darüber hat er ein Buch geschrieben: Die Privatanleger Bibel, FinanzBuch Verlag, München 2010, 205 S., 12,95 Euro, ISBN:

42 update aus den unternehmen Bayer Auch effektiv in der täglichen Praxis Eine Zwischenauswertung der in Frankreich durchgeführten Real-Life-Evidence-Studie Rainbow mit namd-patienten zeigt, dass sich mit EYLEA (Aflibercept) durchgängig vergleichbare Trends wie in den zulassungsrelevanten randomisierten klinischen Studien erzielen ließen. Nach 52 Wochen erreichten die Patienten durchschnittlich einen Gewinn von +6,2 Buchstaben mit einer durchschnittlichen Anzahl von 6,3 Injektionen. Die Resultate wurden auf dem Euretina-Kongress im September in Kopenhagen/Dänemark präsentiert. Sie zeigen, dass sich die Visusgewinne sowie die morphologischen Verbesserungen, die sich bei den Patienten bereits frühzeitig in der initialen Behandlungsphase einstellten, aufrechterhalten ließen. Es handelt sich um vielversprechende Daten aus der täglichen Behandlungsroutine, die den Behandlern die Möglichkeit geben, mit Eylea eine Therapie einzusetzen, die zu vorhersehbaren Ergebnissen führen kann", kommentiert Prof. Dr. Michel Weber, Direktor der ophthalmologischen Abteilung der Universitätsklinik von Nantes, Frankreich. In Übereinstimmung mit den kürzlich in ähnlichen Studien erhobenen Real-Life-Daten aus UK, Deutschland, Schweden und Japan legen die Zwischenergebnisse nahe, dass Eylea bei kontinuierlicher Behandlung der neovaskulären altersabhängigen Makuladegeneration (namd) unter Alltagsbedingungen konsistent einen vergleichbaren klinischen Nutzen zeigt wie in randomisierten klinischen Studien", so Dr. Patrick Bussfeld, medizinischer Leiter Ophthalmologie bei Bayer. Unser gegenwärtiges Studienprogramm mit Real-Life-Daten enthält Studien mit mehr als Patienten aus 15 Ländern, so dass wir daraus sowie aus anderen unabhängigen Studien weitere Erkenntnisse erwarten können." Rainbow ist eine noch laufende retrospektive und prospektive nicht-interventionelle Studie über vier Jahre, durchgeführt an 55 französischen Zentren. Dabei wurden unter Real-Life- Bedingungen die Ergebnisse von 593 nicht-vorbehandelten Patienten mit namd, die eine Therapie mit Eylea erhielten, erhoben. Die Patienten wurden gemäß der EU-Zulassung für das erste Behandlungsjahr initial mit drei Injektionen im monatlichen Abstand behandelt und im Anschluss daran mit einer Injektion alle zwei Monate. Die erste Behandlung erfolgte zwischen Januar 2014 und März In der aktuellen Zwischenauswertung von 196 Patienten erzielte die Subgruppe der Patienten, die drei initiale Injektionen in einem Zeitraum von weniger als 120 Tagen erhielten (n=179), einen durchschnittlichen Buchstabengewinn (BCVA nach 52 Wochen) gegenüber Baseline von +7,4 Buchstaben (p<0,001) versus +6,2 Buchstaben (p<0,001) in der Gesamtpopulation. Die Patienten aus der gepoolten Analyse der Phase-III-Studien View 1 und View 2 zu Eylea erreichten einen Gewinn von 8,4 Buchstaben nach 52 Wochen. Darüber hinaus betrug der Anteil der Patienten mit einem Gewinn von 15 Buchstaben in der Rainbow-Studie 25,0 % versus 30,6 % und 31,4 % in den View 1 und 2 Studien. Zudem wiesen in der Rainbow-Studie 4,1 % einen Verlust von >15 Buchstaben auf. Die CRT nahm gegenüber Baseline durchschnittlich um -108 µm ab (p<0,001) im Vergleich zu -128,5 µm und -149,2 µm in den View 1 bzw. 2 Studien. Die durchschnittliche Anzahl an Injektionen war in der Rainbow- Studie 6,3 versus 7,5 in den beiden Studien View 1 und 2. Alimera Sciences Hauptsponsor des DBSV auf der IFA 2016 Alimera Sciences war dieses Jahr Hauptsponsor des Projektes Nutzbarkeit und Barrierefreiheit von Haushaltsund Unterhaltungselektronik auf der IFA 2016 in Berlin. Organisiert wurden die Sonderausstellung sowie eine Fachveranstaltung vom Deutschen Blinden-und Sehbehindertenverband e.v. (DBSV) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.v. (BAGSO). Schlechtes Sehen und Touchscreens, das passt gar nicht zusammen. Aber bei der Entwicklung der meisten Geräte der Haushalts- und Unterhaltungselektronik wird darüber nicht nachgedacht und somit sind viele neue Waschmaschinen, Herde und Radios für blinde und sehbehinderte Menschen nicht mehr bedienbar. Für die selbstbestimmte Alltagsbewältigung des Menschen ist die Bedienbarkeit der Haushaltsgeräte aber eine Grundbedingung. So schafft die fortschreitende Digitalisierung der elektronischen Geräte Barrieren, denn sie erfordert in zunehmendem Maße eine visuelle Kontrolle. Als Unternehmen, das Therapiekonzepte für Patienten mit chronischen Netzhauterkrankungen entwickelt, die das Sehvermögen verbessern, sind wir uns der Probleme von Menschen mit Sehbehinderung bewusst. Deshalb haben wir auch den Kontakt zur DBSV gesucht so der Geschäftsführer der Alimera Sciences Ophthalmologie GmbH, Oliver Trendelenburg. Second Sight Hoffnung für Patienten mit Morbus Stargardt Am Careggi Universitätsklinikum in Florenz wurde die weltweit erste Morbus-Stargardt-Patientin mit der Argus II-Netzhautprothese behandelt. Die 67-jährige Lucia aus Florenz leidet an Morbus Stargardt. Ihr Sehvermögen verschlechterte sich seit ihrer Schulzeit im- 42

43 mer weiter, bis sie schließlich erblindete. Als weltweit erste Stargardt-Patientin erhielt sie nun ein epiretinales Argus II- Implantat. Mit acht Jahren nahm mein Sehvermögen so stark ab, dass ich nicht mehr lesen konnte, was bis dahin meine Leidenschaft gewesen war, sagt die Patientin. Durch die Erblindung veränderte sich mein Leben sehr und viele Dinge blieben mir vorenthalten. Außer Hörbüchern gab es nicht mehr viel für mich. Mit der Netzhautprothese möchte ich nun bald eine größere persönliche Unabhängigkeit zurückerlangen. Vor allem möchte ich keine Angst mehr vor der Dunkelheit haben, die mich umgibt. Wie Retinitis pigmentosa ist Morbus Stargardt eine seltene erblich bedingte degenerative Erkrankung der Netzhaut. Das epiretinale Implantat Argus II entworfen, entwickelt und vermarktet von Second Sight Medical Products Inc. wurde weltweit bereits 190 Patienten erfolgreich implantiert. Bei Patienten mit Morbus Stargardt gibt es bislang keine wirksame Behandlungsmöglichkeit. Durchgeführt wurde die erfolgreiche Implantation vom Team um Professor Stanislao Rizzo, einem der Pioniere bei der Nutzung des Systems, das er vor vier Jahren in Italien einführte. Lucia ist bereits die 27. Patientin, der er eine Prothese implantierte. Mit dem Implantat könnte Stargardt-Patienten in der Zukunft eine Therapieoption zur Verfügung stehen, mit der völlig blinde Patienten wieder einen Seheindruck erhalten können. In Deutschland wurde das Argus II-System bereits bei 30 Patienten mit degenerativen Netzhauterkrankungen implantiert. MODERN CLASSICS ECCO med advanced Ziemer Ophthalmic Systems Für den Swiss MedTech Award nominiert Ziemer teilt mit, dass die OCT-Technologie, die in Zusammenarbeit mit dem HuCE-optolab der Fachhochschule Bern entwickelt wurde, eine von drei Nominierungen für den Swiss MedTech Award 2016 erzielt hat. Die hochpräzise Optische Kohärenz Tomographie (OCT)- Technologie der nächsten Generation verstärkt die fortschrittliche Bildgebung des neuesten chirurgischen Lasers von Ziemer, des FEMTO LDV Z8. Das OCT erlaubt es Ophthalmochirurgen, die feinen Strukturen des Auges detailliert darzustellen; es trägt so zu einer sorgfältigen Planung von Eingriffen wie LASIK, Kataraktoperation oder Keratoplastik bei. Das ist nur der Anfang, betont Frank Ziemer: Unsere Spezialisten entwickeln das OCT weiter und machen es noch leistungsfähiger. Wir sind davon überzeugt, dass sowohl Softals auch Hardware in einigen Jahren innovative Verfahren unterstützen werden, die wir uns heute noch gar nicht ausmalen können. Anzeige Wenn Silikonhydrogele nicht passen: Die Hydrogel-Monatslinsenfamilie ECCO med advanced Weil moderne Hydrogel-Kontaktlinsen oft die passende Alternative zu Silikonhydrogelen sind, bietet MPG&E mit dem neuen zoom- Design der ECCO med advanced für nahezu jeden Anpassfall eine klassische Hydrogel-Option bei problematischen Tränenfilmen genauso wie bei sphärischen, torischen und jetzt auch multifokalen Fehlsichtigkeiten. Alle Informationen zur ECCO easy-kontaktlinsenfamilie erhalten Sie bei Ihrer Gebietsverkaufsleitung oder der Servicehotline +49 (0)

44 kultur + leben berlin BERLIN, Wild Things Standard BERLIN! Zazie Crackers 44

45 berlin kultur + leben Foto: Wild Things, Standard, Zazie, Crackers Nach einem langen Tag auf dem DOG- Kongress hat man sich einen schönen Abend und ein gutes Essen verdient. Doch die Stadt ist groß und das Angebot riesig. Wohin in Berlin? Wir haben ein paar aktuelle Insidertipps für Sie. Wild Things Einzigartig wild Halb Weinbar, halb Restaurant. Dieses Konzept findet man mittlerweile mehr und mehr in Berlin und das Wild Things gehört zwar erst seit diesem Frühjahr dazu, zählt aber jetzt schon zu den absoluten Geheimtipps. Seine große Schwester ist das Industry Standard, das sich bereits einen großen Namen geschaffen hat. Mitten in Neukölln, in einem der beliebtesten Ausgehviertel Berlins, findet man hier ausgewählte Naturweine, zu denen sich raffinierte Speisen wie Oktopus-Kartoffel-Salat oder Adlerfisch-Ceviche gesellen. Auch Klassiker wie Austern, feinster Käse und Iberico-Schinken dürfen nicht fehlen. Unter der Obhut des Sommeliers Jan Hugel wird man köstlich verwöhnt und ist wunschlos glücklich. Nicht fern vom Kongresszentrum taucht man ein in die Welt der wilden Dinge, aus der man so schnell nicht wieder entfliehen mag. Weserstraße 172, Mo-Fr 18-2h, Sa-So 12-2h, Tel: Borchardt Der Klassiker Die wohl bekannteste Institution Berlins. Hier passiert es nicht selten, dass am Nebentisch etwa Thomas Gottschalk sein Glas Wein genießt. Die Einrichtung erinnert mit ihren roten Samtbänken und den Tischen, die eng aneinander gereiht sind, an eine Brasserie mitten in Paris. Sehen und gesehen werden aber nicht ohne Grund: Das hier angebotene Wiener Schnitzel sucht seinesgleichen. Trotz des anhaltenden Ruhms hat die Qualität des Essens hier nie abgenommen. Französische Straße 47, tgl. ab 11h30, Tel: Tulus Lotrek Fine Dining in Kreuzberg Schlichtweg der Geheimtipp für Gourmets, die eben nicht auf die berühmtberüchtigten Lokale der Hauptstadt aus sind. Die Karte ändert sich saisonal, je nach Appetit kann man sich hier zwischen à la carte oder einem 5- oder 7-Gänge Menü entscheiden. Bedient wird man liebevoll von Gastgeberin Ilona Scholl, die mit Expertise und Charme durch einen unvergesslichen Abend führt. In den Räumlichkeiten eines ehemaligen Franzosen sitzt man an alten Holztischen, der eigene Name in Kreideschrift darauf, umzingelt von einem künstlerischen Urwald, in dem sich bei genauem Hinsehen Besteck und Fleischwurst tarnen. Und es werden Köstlichkeiten serviert, die gerade darauf warten, ihren ersten Michelin-Stern zu erlangen. Was nach einer verrückten Kombination klingt, endet in einem perfekten Abend. Fichtestraße 24, Die-So 18-24h, Tel: Zazie Französisch im Prenzlauer Berg Malerisch unweit des Helmholtzplatzes mitten im Prenzlauer Berg gelegen. Hier kann man nach einem anstrengenden Tag abschalten und in Tulus Lotrek die Kulinarik Frankreichs eintauchen. In entspannter und lockerer Atmosphäre werden hier neben sorgfältig ausgewählten Weinen französische Klassiker neu interpretiert, man kann aber genauso gut auf Klassiker wie Moules Frites, ein Käsebrett und zum Abschluss eine perfekte Crème brûlée zurückgreifen. Lychener Straße 24, Die-Sa 18-24h, Tel: Standard Serious Pizza die beste Pizza Berlins Wer auf der Suche nach der perfekten Pizza ist, ist hier definitiv richtig. In modern puristischem Ambiente in Berlin Mitte werden original neapolitanische Pizzen serviert: fluffiger, dicker Rand außen dünner, knuspriger Teig innen. Darauf ausgewählte feinste Zutaten wie San-Marzano-Tomaten und Büffelmozarella. Pizza auf höchstem Niveau, das haben sich Inhaber Florian und der in Neapel als Pizzaiolo ausgebildete Alessandro als ehrgeiziges Ziel gesetzt ihre immer wiederkehrende Stammkundschaft ist der beste Beweis dafür, dass sie dies mehr als erfüllt haben. Templiner Straße 7, Die-Fr 18-24h, Sa-So 13-24h, Tel: Gingi s Izakaya Sushi in Perfektion Wer einmal in Gingi s winzigen aber gemütlichen Räumlichkeiten im Prenzlauer Berg gesessen hat, wird wohl nie wieder auf das abgepackte Sushi vom Asiaten um die Ecke zurückgreifen wollen. Gingi, japanophiler Sushi- Meister türkischer Abstammung, voller Liebe und Passion, legt Wert auf den frischesten Fisch, den er täglich auf dem Markt aussucht. Die Qualität ist einzigartig und das schmeckt man. Wer hier sitzt, wählt das Izakaya-Menü (2 Personen für 56 Euro) bestehend aus zwei asiatischen Tapas, einem Sashimi-Teller und einer Reisrolle. Gingi macht glücklich: Das Lokal ist geschmückt mit Postkarten aus aller Welt sowie mittlerweile mehreren dicken Gästebüchern, in denen Gingis Anhänger ihre Liebe zu seinem Essen bekunden. Rykestraße 45, Die-So 18-23h, Tel: Crackers Außergewöhnliches im ehemaligen Club Wo einst Berliner im angesagten Cookies tanzten, ist heute eine neue Restaurant-Location, die sich sehen lassen kann. In coolem Ambiente gedämmtes Licht, einzigartige Deckenhöhe, Vasen mit prächtigen Blumen, trendy Musik wird hier vielseitiges Essen auf hohem Niveau für jeden Gaumen serviert. Der Club existiert zwar nicht mehr, am Wochenende bereichern jedoch weltbekannte DJs das Crackers. Und wer einmal einen Blick in die Barkarte wirft, wird schnell erkennen, dass dies weit mehr als nur ein Restaurant ist. Friedrichstraße 158, tgl. ab 19h, Tel: Zusammengestellt von Katharina Schmickler, Berlin Hier sehen Sie einen Film und eine Bildergalerie über Berlin 45

46 termine aus- und fortbildung September/Oktober DOG 2016: Augenheilkunde ein großes Fach Berlin, Estrel Oktober Linzer Ophthalmologische Gespräche (LOG) Linz (A) Veranstalter: Kepler Universitätsklinikum, Klinik für Augenheilkunde Info: Anmeldung: 21./ Hanseatischer OP-Kurs für Okuloplastische Chirurgie Live-Surgery und Video-Kurs Hamburg Asklepios-Klinik Barmbek Ltg.: Prof. H.-W. Meyer-Rüsenberg PD U. Schaudig Info: J. Domnick Tel. 040/ Anmeldung: Homburger Augenärztliche Fortbildung (HAF) Thema. Neuroophthalmologie/ Kinderophthalmologie Homburg/Saar Ausrichter: Prof. B. Seitz UKM Klinik für Augenheilkunde Info: Sekretariat Tel / augenklinik 28./ Bayerische Herbstakademie Weissach am Tegernsee Ausrichter: Univ.-Augenklinik Erlangen und Vistanet, Prof. F. Kruse, Tel / Congress-Organisation Gerling Tel. 0211/ Düsseldorfer Meisterkurs: Augenoberfläche und -adnexe im Kindesalter sowie Düsseldorfer Hornhauttag: Chirurgie der Okulären Adnexe Düsseldorf Wiss. Ltg.: Dr. G. Geerling Anmeldung: Frau Spuling Tel. 0211/ , karin-eva. November Tagung des Vereins Rhein- Mainischer Augenärzte Homburg/Saar Ausrichter: Prof. B. Seitz UKM Klinik für Augenheilkunde Info: Sekretariat Tel / augenklinik BOGU 4. Bochumer Glaukom Update Bochum Ausrichter: Univ.-Augenklinik Bochum, Prof. B. Dick Tel. 0234/ Congress-Organisation Gerling Tel. 0211/ Workshop Trockenes Auge München Ausrichter: Prof. Dr. E. Messmer Augenklinik der LMU Tel. 089/ Congress-Organisation Gerling Tel. 0211/ Homburger Cornea Curriculum (HCC 2016) Homburg/Saar Ausrichter: Prof. B. Seitz UKM Klinik für Augenheilkunde Info: Sekretariat Tel / augenklinik Kölner Augenärzteabend: Update Orthoptik und Neuroophthalmologie Köln, Zentrum für Augenheilkunde Veranstalter: Zentrum f. AHK Uniklinik Köln, Kontakt: Sekr. H. Krämer, Tel. 0221/ fortbildung-1/fortbildung Sulzbacher Ophthalmologischer Dialog (SOD) Thema: Interaktiver TED- Workshop: Uveitis und Neuroophthalmologie Sulzbach Knappschafts-Augenklinik Info: Tel / / Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft (SAG) Leipzig Ausrichter: Univ.-Augenklinik Leipzig, Prof. P. Meier Tel. 0341/ Congress-Organisation Gerling Tel. 0211/ Wacker-Kurs für klinische Retinologie Essen Ausrichter: Univ.-Augenklinik Essen Prof. N. Bornfeld Tel. 0211/ Congress-Organisation Gerling Tel. 0211/ Dezember 02./ Tagung der Berlin-Brandenburgischen Augenärztlichen Gesellschaft (BBAG) Berlin Ausrichter: Charité Klinik für Augenheilkunde Prof. A. Joussen Tel. 030/ Congress-Organisation Gerling Tel. 0211/ / Jahrestagung der Bayerischen Ophthalmologischen Gesellschaft (BayOG) und 49. Weihnachtssitzung der Münchener Ophthalmologischen Gesellschaft (MOG) München Ausrichter: Prof. S. Priglinger Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität Tel. 089/ Weihnachtssitzung: Congress-Organisation Gerling Tel. 0211/ Aachener Hornhauttag 2016 Aachen Ausrichter: Prof. Dr. Peter Walter Augenklinik der RWTH Aachen Tel. 0241/ Congress-Organisation Gerling Tel. 0211/

47 neues zum dog-kongress marktplatz Anzeigen AcrySof IQ PanOptix von Alcon Seit über einem Jahr ist die Presbyopie-korrigierende Intraokularlinse der 2. Generation, die AcrySof IQ PanOptix, erfolgreich am Markt. Sie zeichnet sich durch einen Nahvisus bei ca. 40 cm und einen Intermediärvisus bei ca. 60 cm aus. Da die meisten Tätigkeiten in Armlänge (60 bis 70 cm) ausgeführt werden, zielt die PanOptix hiermit auf eine höhere Spontanakzeptanz und Patientenzufriedenheit ab. Durch die 4,5 mm große diffraktive optische Zone verspricht die PanOptix auch bei dilatierten Pupillen einen guten Nah- und Intermediärvisus. Sie ist somit weitestgehend pupillenunabhängig. Die PanOptix hat mit 88 % eine höhere Lichtausbeute als andere Multifokallinsen. 1,2 SmartSurf ACE Augenlaserkorrektur angenehm berührungslos. Sanfter zum Auge Der Name SmartSurf ACE steht für die Kombination der Vorteile aus der bewährten, berührungslosen TransPRK Oberflächenbehandlung mit der innovativen SmartPulse Technologie von SCHWIND eye-techsolutions. Ohne Ansaugung, ohne Schnitt, ohne Inzision sanft und berührungslos wird die Fehlsichtigkeit durch die oberste Hornhautschicht hindurch abgetragen. Der Excimer Laser SCHWIND AMARIS führt die Sehkorrektur in einem einzigen Schritt durch. Der Heilungsprozess ist kürzer und die Sehleistung steigert sich deutlich schneller als bei den traditionellen Oberflächenbehandlungen. 1 AcrySof IQ PanOptix IOL Directions for Use. 2 Alcon internal technical report: TDOC DOG: Stand C.08 DOG: Stand C.15 LENTIS Comfort Toric Die torische EDOF* IOL Mit dem torischen Zwilling der bewährten LENTIS Comfort Intraokularlinse bietet Oculentis ein innovatives EDOF-Linsenkonzept (*EDOF = Extended Depth of Focus) an, welches durch mehr Tiefenschärfe im Intermediärbereich den gehobenen Ansprüchen der Patienten an das refraktive Ergebnis einer Kataraktbehandlung genügt. Mit der LENTIS Comfort Toric haben Sie jetzt die Möglichkeit, Standardzylinder (1,5 dpt bis 5,25 dpt in 0,75 dpt-schritten) im Zuge einer Katarakt- und Astigmatismusbehandlung mühelos zu korrigieren. Unser Produktmanagement sowie unsere Außendienstmitarbeiter beraten und informieren Sie detailliert über die Anwendungsmöglichkeiten der LENTIS Comfort Toric. Die Kalkulation und Bestellung dieser Linse erfolgt ganz einfach und unkompliziert über den Oculentis-Online-Calculator auf Neu: Preloaded Easyject- Injektorsystem erhältlich! Artelac Complete setzt neue Maßstäbe in der Sicca-Therapie Die Verdunstung des Tränenfilms ist die Hauptursache von trockenen Augen. Fast 90 % aller Patienten leiden darunter. Die Dysfunktion der Meibom schen Drüsen ist die häufigste Ursache dieser sog. Hyperevaporation sie stört die Lipidphase des Tränenfilms und fördert die Verdunstung. Artelac Complete ist das erste Kombinationspräparat für eine zielgerichtete Therapie des Lipid-Defizits und des Defizits der wässrigen Phase. Inspiriert von der Zusammensetzung der natürlichen Tränenflüssigkeit, spendet und bindet es Feuchtigkeit mit 0,24 % Hyaluronsäure und Carbomer und schützt durch die Wiederherstellung der gestörten Lipidschicht vor Verdunstung. Artelac Complete ergänzt alle Schichten des Tränenfilms ganz ohne Puffer und Konservierungsmittel. Es ist die Komplettlösung für Kunden, die reichhaltige und zugleich alltagstaugliche Augentropfen benötigen bei Patienten mit Lipiddefizit, bei tränenden Augen und für Dauerverwender bei allen Formen des trockenen Auges. DOG: Stand D.06 DOG: Stand B.10 47

48 marktplatz neues zum dog-kongress Anzeigen DOG-Tipp: Optovue OCT-A Symposium Wussten Sie, dass Optovue mit weit über installierten OCT- Systemen weltweit auf Platz zwei ist? Der OCT-Pionier hat zahlreiche Meilensteine gesetzt, wie z.b. das erste von der FDA zugelassene SD-OCT (2006) oder die erste käuflich erwerbbare OCT-Angiographie (2014). Besuchen Sie das DOG Symposium zum Thema Praktische Erfahrung mit Angiovue, dem Marktführer für OCT-Angiographie von Optovue am Donnerstag, den , 12:15-13:15 Uhr, Saal 4. Anmeldungen bei bon Optic unter Telefon 0451 / Glaucopan Kapseln Mit der Neueinführung von Glaucopan Kapseln steht erstmals die innovative Endothelin-1 Inhibition als orale Form zur Langzeitanwedung in der Ophthalmologie zur Verfügung. Das Endothelin-1 spielt beim Glaukom eine entscheidende Rolle und kann für einen erhöhten Augeninnendruck verantwortlich sein. Glaucopan Kapseln führen über die Endothelin-1 Inhibition signifikant zur Absenkung des Augeninnendrucks (IOD) und zu einer erhöhten okulären Hämodynamik. Die Substanzen von Glaucopan sind im US-amerikanischen Arzneimittelbuch definiert und das hohe Sicherheitsprofil ist von der FDA zertifiziert. Die iatrovision bietet einzigartige Produkte und neue Optionen auf dem Gebiet der Augenheilkunde an. Weitere Informationen am DOG-Stand E.12 oder direkt bei iatrovision GmbH, service@iatrovision.de DOG: Stand B.06 DOG: Stand E.12 NEU: HAAG-STREIT Spaltlampe BI 900 Imaging Ausgestattet mit einer neuen Version des HAAG-STREIT Spaltlampenmikroskops, einem verbesserten Beleuchtungssystem und der bewährten Präzisionsmechanik, ist die neue BI 900 Imaging Spaltlampe der innovative Nachfolger der legendären BM 900. Die neu entwickelte Spaltlampe überzeugt mit der bekannt einfachen Bedienung und Zuverlässigkeit. Die integrierte digitale Kamera ermöglicht zudem beste Imaging-Qualität, die konvergente Optik bietet brillante Abbildungsqualität. Die klassischen Vergrößerungen 10x und 16x sowie der kurze Arbeitsabstand ermöglichen optimale Untersuchungsbedingungen und die LED-Beleuchtung bietet beste Lichtausbeute. DOG: Stand D.07 Erweiterbarkeit der SPECTRALIS Bildgebungsplattform Auf der DOG 2016 wird bei Heidelberg Engineering das Hauptthema die Erweiterbarkeit der SPECTRALIS OCT Bildgebungsplattform sein. Diese Erweiterbarkeit bietet Flexibilität und Zukunftssicherheit bei der Investition in OCT-Technologie. Die neueste SPECTRALIS Module sind: Das OCT2 Modul mit einer höheren Aufnahmegeschwindigkeit und verbesserter Bildqualität als Basis für die OCT-Angiografie*und das 55 Weitwinkel-Bildgebungsmodul für eine einfache Detektion großflächiger oder peripherer Veränderungen. Heidelberg Engineering lädt ein zum interaktiven Lunchsymposium Smart Multimodality Imaging & Quiz mit Albrecht Lommatzsch und Mathias Maier am Freitag, 30. September, Uhr im Saal A+B. * In der Entwicklung und nicht käuflich erwerbbar. DOG: Stand C.06 48

49 neues zum dog-kongress marktplatz Anzeigen OCULUS Corvis ST Non-Contact- Tonometer mit Zusatznutzen Mit den neuen Analysefunktionen des Corvis ST hält die corneale Biomechanik Einzug in die klinische Praxis. Mit Hilfe des biomechanisch korrigierten Augeninnendrucks (biop) ist eine Druckmessung unabhängig von Hornhautdicke und Biomechanik möglich. Der Corvis Biomechanische Index (CBI) ermöglicht eine sehr genaue Keratokonus- Erkennung auf Basis der cornealen Biomechanik. Noch einen Schritt weiter geht die tomographisch-biomechanische Analyse, bei der zusätzlich Daten der Pentacam ausgewertet werden. Der Tomographisch-Biomechanische Index (TBI) hilft so, die Sicherheit refraktiver OPs noch weiter zu erhöhen und mehr Patienten sicher zu versorgen. Kompaktes Einblickgerät Der Binophor ist ein kompaktes Einblickgerät zum Testen des mesopischen Kontrastsehens mit und ohne Blendung. Zusätzlich kann die Sehschärfe für die Ferne und Nähe (33 cm und 40 cm) sowie für die Zwischenbereiche von 57 cm und 1 m bestimmt werden. Teste des Stereosehens, Phorietests und Farbsinntafeln runden das Angebot ab. Folgende Testabläufe sind in dem Gerät enthalten: - Allgemeiner Sehtest (DIN ) - Straßenverkehrsbezogener Sehtest (DIN ) - Mesopisches Kontrastsehen (DIN ) - G25 (Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten) - G37 (Bildschirmarbeitsplätze) DOG: Stand C.09 DOG: Stand A.07 Ziemer FEMTO LDV Z8 für die Hornhaut- und Kataraktchirurgie Kompakt, präzise, vielseitig & mobil: Der Ziemer FEMTO LDV Z8 verbindet ein äußerst breites Einsatzspektrum mit höchster Präzision und wirtschaftlicher Effizienz. Dank der extrem kurzen Brennweite (gleich Arbeitsabstand) des Laserkopfes wurde das Volumen des Fokus deutlich verringert. Die einzelnen Pulse werden überlappend gesetzt. So erfolgt der Schneideprozess mit geringem Energieeinsatz und erhöhter Pulswiederholungsrate schonend und präzise, aber dennoch zügig. Von LASIK bis Keratoplastik steht ein breites Spektrum hornhautchirurgischer Applikationen zur Verfügung. Kapsulotomie sowie Linsenfragmentierung für die Kataraktchirurgie ergänzen die Bandbreite. Je nach Anwendung lässt sich die Pulsenergie anpassen. Das Gerät passt sich Ihrem Workflow, auch in einem sterilen OP, an. Weitere Informationen: info-deutschland@ziemergroup.com DOG: Stand D.04 AcrySof IQ UltraSert, das vorgeladene Implantationssystem von Alcon Vertrauen im Auge: Mit weltweit mehr als 85 Millionen Implantationen ist die AcrySof IOL die am häufigsten eingesetzte Katarakt IOL. Der UltraSert vereint die Kontrolle eines manuellen Implantationssystems mit den Vorzügen eines vorgeladenen Injektors in einem System. Der federgesteuerte TensionGlide Kolben sorgt für eine sanfte und kontrollierte einhändige Implantation. Das Design der Kartuschenspitze ermöglicht die Implantation der IOL mit einer Inzisionsgröße von 2,2 mm bis 2,4 mm und minimiert die Wundausdehnung. Die Wundarchitektur bleibt bei der gesamten Implantation erhalten. UltraSert mit kurzer Vorbereitungszeit in drei einfachen Schritten zur Implantation der bewährten AcrySof IQ. DOG: Stand C.08 49

50 marktplatz neues zum dog-kongress Anzeigen URSAPHARM bietet Online-Fortbildungen zum Trockenen Auge an Die Markteinführung von EvoTears, der neuen Therapieklasse zur Behandlung evaporativ trockener Augen, wurde von der Fortbildungsreihe Neue Wege in der Sicca-Therapie der zufriedene Patient im Fokus begleitet. Hier wurden die neuesten Entwicklungen rund um das Sicca-Syndrom und seiner Therapie von renommierten Experten punktgenau aufbereitet. Sie konnten nicht daran teilnehmen oder würden sich die Vorträge gerne noch einmal anschauen? Dann haben Sie jetzt die Möglichkeit dazu online! Seit Juli steht Ihnen exklusiv ein CME-zertifizierter Beitrag zu Verfügung, der aus zwei hochaktuellen Vorträgen besteht: Das trockene Auge was wissen wir über Ursachen, Symptome, Diagnostik und Therapie? Welcher Patient profitiert von welcher Behandlung? Therapieziel Patientenzufriedenheit. Rechtzeitig zur DOG 2016 werden weitere Beiträge für Sie bereitgestellt mit den Titeln Neuartige, wasser- und konservierungsmittelfreie Augentropfen mit innovativen Eigenschaften Präsentation der Studienergebnisse einer neuen Therapieklasse. Alle Beiträge sind für Sie kostenfrei auf der Online-Fortbildungsplattform streamedup! ( zugänglich über Partner s Place/Ursapharm/Trockenes Auge. URSAPHARM, Ihr kompetenter Partner in der Behandlung des trockenen Auges, wünscht Ihnen eine interessante Fortbildung und viel Erfolg! DOG: Stand C.01 envista Aus gutem Grund Die unternehmenseigene hydrophobe envista IOL Plattform von Bausch + Lomb überzeugt mit hervorragender Refraktionsstabilität und langfristiger optischer Klarheit. Verantwortlich dafür ist zum einen die besondere Oberflächenhärte, welche die Linsen widerstandsfähig gegen jegliche Art der Manipulation macht. Zum anderen die durch Vorhydration erhaltene herausragende Oberflächenbeständigkeit, die reproduzierbare und vor allem nachhaltige Ergebnisse ermöglicht.* Das optimierte C-Loop Haptikdesign der IOL sorgt für einen umfassenden Kapselkontakt und somit für eine ideale Zentrierung sowie stabile Positionierung der Linse. Dabei wurde die für die torische Variante entscheidende Rotationsstabilität in einer vergleichenden Studie mit den besten Ergebnissen belegt.** Mit dem asphärischen und aberrationsneutralen Optikdesign ist die envista ideal für eine breite Patientenklientel geeignet. Dies wird zudem unterstützt durch die minimalen PCO-Raten der Linse.*** kundenservice@bausch.com, Tel * P. Heiner et al., Safety and effectiveness of a single-piece hydrophobic acrylic intraocular lens (envista ) results of a European and Asian-Pacific study, Clinical Ophthalmology 27th March 2014, , Australia ** N. Garzón, OD, Evaluation of Rotation and Visual Outcomes After Implantation of Monofocal and Multifocal Toric Intraocular Lenses, Journal of Refractive Surgery, Vol. 31, No. 2, 2015 *** T. Tran, Incidence of Nd:YAG capsulotomy of a hydrophobic glistening-free intraocular lens (MX60), ESCRS Barcelona Poster Presentation 2015, POS-67840, France DOG: Stand B.10 Ab sofort neue Bezeichnung: Blepha-Stulln soft jetzt frei von Parabenen Das Augenumfeld braucht sanfte Pflege. Genau auf diese Bedürfnisse der Augenregion hin wurde Blepha-Stulln soft, basierend auf medizinischen Grundlagen, entwickelt. Es erfüllt die Anforderungen, welche im Alltag, aber auch aus der augenärztlichen Praxis heraus, an die hygienische Reinigung und Pflege von Wimpern, Lidern und deren Umfeld gestellt werden. Blepha-Stulln soft Reinigungstücher sind einzeln steril verpackt, frei von Duftstoffen, fetten nicht und hinterlassen keine lästigen Fusseln. Verkrustungen, die z.b. bei Lidrand- und Bindehautentzündungen entstehen, werden sanft entfernt. Ihr neutraler ph-wert sichert die Verträglichkeit mit der Tränenflüssigkeit. Nach der sanften Entfernung von Sekreten, Make-up, Fremdkörpern oder Staub ist eine angenehme Frische zu spüren. Blepha-Stulln soft Reinigungstücher eignen sich außerdem zur unterstützenden Behandlung vor und nach ophthalmochirurgischen Eingriffen am Auge. Weitere Informationen dazu finden Sie unter

51 neues zum dog-kongress marktplatz Anzeigen Ab 15. Oktober neue Bezeichnung: Aus LIPIMIX TM wird LIPITEAR TM LIPITEAR zur signifikanten Verbesserung bei Symptomen des Trockenen Auges. Denn bei LIPITEAR handelt es sich um eine Mikroemulsion aus Phospholipiden und Triglyceriden, die zu einer Wiederherstellung der Lipidschicht im Tränenfilm und zur Beschleunigung des physiologischen Prozesses bei der Reepithelisierung der Hornhaut nach Operationen und Verletzungen beitragen. LIPITEAR sorgt für einen lang anhaltenden, stabilen Tränenfilm. LIPITEAR ist frei von Konservierungsmitteln und deshalb auch für Patienten mit empfindlichen Augen geeignet. LIPITEAR gibt es in Packungen zu 20 x 0,3 ml. LIPITEAR wird Sie und Ihre Patienten überzeugen. Weitere Informationen unter Hochwertige Contactlinsen für den ophthalmologischen Bereich Seit 20 Jahren ist WUKVISION ein verlässlicher, kompetenter Partner in der Contactoptik und bietet für viele Bereiche die richtigen Linsensysteme. WUK Verbandlinsen werden im klinischen und niedergelassenen Bereich erfolgreich eingesetzt und stehen in einer großen Auswahl an Basiskurven und bis Durchmesser 22,00 mm zur Verfügung. WUK Babylinsen sind bereits ab 12,00 mm Durchmesser und bis +40,00 dpt lieferbar. WUK Occlusionslinsen sind in einer großen Parametervielfalt zu erhalten. Irislinsen sind in einer bedruckten Standardausführung sowie einer handgemalten Ausführung in großer Parametervielfalt verfügbar. In einem aufwändigen und sehr komplexen Herstellungsverfahren wird jede Linse einzeln und individuell angefertigt. Sie suchen für Ihre Praxis einen Augenoptiker? Der STELLENMARKT Foto: bigstockphoto.de Unsere Kontaktdaten für Kleinanzeigen und Stellenmarkt: joptic@autentic.info, Telefon (07522)

52 Evolutionär Die neue Therapieklasse zur Behandlung evaporativ trockener Augen Innovative, lipophile, wasserfreie Substanz Made in Germany Übernimmt die Funktion der Lipidschicht, in dem es sich wie ein Schutzmantel über den Tränenfilm legt Effektiver Verdunstungsschutz für zufriedene Patienten studienbelegt* Hervorragend verträglich, da frei von Konservierungsmitteln, Phosphaten und Emulgatoren * Steven, P. et al. J Ocul Pharmacol Ther, (8): URSAPHARM Arzneimittel GmbH, Industriestraße 35, Saarbrücken,

7. September 2013. Ludwigshafen am Rhein www.innolu.de DAS SYMPOSIUM FÜR DIE AUGENHEILKUNDE DER GEGENWART UND ZUKUNFT 2013

7. September 2013. Ludwigshafen am Rhein www.innolu.de DAS SYMPOSIUM FÜR DIE AUGENHEILKUNDE DER GEGENWART UND ZUKUNFT 2013 I N N O V A T I O N + O P H T H A L M O L O G I E L U D W I G S H A F E N. 7. September 2013 Ludwigshafen am Rhein www.innolu.de DAS SYMPOSIUM FÜR DIE AUGENHEILKUNDE DER GEGENWART UND ZUKUNFT 2013 Grußwort

Mehr

Fachinformation. Vor dem Aufziehen muss der äußere Teil des Gummistopfens der Durchstechflasche desinfiziert

Fachinformation. Vor dem Aufziehen muss der äußere Teil des Gummistopfens der Durchstechflasche desinfiziert 1. Bezeichnung des Arzneimittels Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung Ein ml enthält 10 mg Ranibizumab. Jede Durchstechflasche enthält 3,0 mg Ranibizumab in

Mehr

Patientenaufklärung und Einverständniserklärung zur intravitrealen Injektion nach retinalen Venenverschlüssen (RVV)

Patientenaufklärung und Einverständniserklärung zur intravitrealen Injektion nach retinalen Venenverschlüssen (RVV) Patientendaten Arzt-/Klinikstempel Patientenaufklärung und Einverständniserklärung zur intravitrealen Injektion nach retinalen Venenverschlüssen (RVV) Beim Makulaödem infolge eines retinalen Venenverschlusses

Mehr

Patientenaufklärung und Einverständniserklärung zur intravitrealen Injektion beim diabetischen Makulaödem

Patientenaufklärung und Einverständniserklärung zur intravitrealen Injektion beim diabetischen Makulaödem Patientendaten Arzt-/Klinikstempel Patientenaufklärung und Einverständniserklärung zur intravitrealen Injektion beim diabetischen Makulaödem Das diabetische Makulaödem ist eine Verdickung der Netzhaut.

Mehr

des beeinträchtigten Sehvermögens aufgrund eines durch Diabetes verursachten Makulaödems;

des beeinträchtigten Sehvermögens aufgrund eines durch Diabetes verursachten Makulaödems; EMA/677928/2015 EMEA/H/C/002392 Zusammenfassung des EPAR für die Öffentlichkeit Aflibercept Dies ist eine Zusammenfassung des Europäischen Öffentlichen Beurteilungsberichts (EPAR) für. Hierin wird erläutert,

Mehr

ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Ein ml enthält 10 mg Ranibizumab*.

Mehr

Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung

Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung Gebrauchsinformation: Information für Patienten Lucentis 10 mg/ml Injektionslösung Ranibizumab Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit dem Arzneimittel behandelt werden, denn

Mehr

Behandlung der choroidalen Neovaskularisation bei hoher Myopie mit VEGF-Hemmern durch operative Medikamenteneingabe in das Auge

Behandlung der choroidalen Neovaskularisation bei hoher Myopie mit VEGF-Hemmern durch operative Medikamenteneingabe in das Auge Patientendaten Behandlung der choroidalen Neovaskularisation bei hoher Myopie mit VEGF-Hemmern durch operative Medikamenteneingabe in das Auge Aufklärung und Einverständniserklärung Sehr geehrte Patientin,

Mehr

Bezirksgeschäftsstelleninformation 03/2010

Bezirksgeschäftsstelleninformation 03/2010 Beilage zu den Mitteilungen Heft 5/2010 Bezirksgeschäftsstelleninformation 03/2010 Inhalt Seite 1 Informationen aus dem Bereich Abrechnung 2 Organisation, Mitteilungen und Festlegungen 2 2 Informationen

Mehr

Age-Related Macular Degeneration Emerging Concepts Exploring known and Identifying new Pathways

Age-Related Macular Degeneration Emerging Concepts Exploring known and Identifying new Pathways Under the Patronage of DOG The German Society of Ophthalmology Second Announcement and Call for papers Age-Related Macular Degeneration Emerging Concepts Exploring known and Identifying new Pathways VI.

Mehr

Aufklärungsbogen für Patienten zum Vertrag zur besonderen ambulanten augenchirurgischen

Aufklärungsbogen für Patienten zum Vertrag zur besonderen ambulanten augenchirurgischen Aufklärungsbogen für Patienten zum Vertrag zur besonderen ambulanten augenchirurgischen Versorgung Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, bei Ihnen ist ein/e altersbedingte feuchte Makuladegeneration

Mehr

Augustin u.a., Rund ums Auge (ISBN 3-8304-3010-0) 2004 TRIAS Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG,

Augustin u.a., Rund ums Auge (ISBN 3-8304-3010-0) 2004 TRIAS Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG, Wie wir sehen Der Mensch ist ein Augenwesen. Ob Hören, Riechen oder Fühlen - mit keinem anderen Sinnesorgan nehmen wir so viele Eindrücke in so kurzer Zeit auf wie mit den Augen. 12 Kamera des Körpers

Mehr

Behandlung des Makulaödems bei Uveitis durch operative Medikamenteneingabe in das Auge

Behandlung des Makulaödems bei Uveitis durch operative Medikamenteneingabe in das Auge Patientendaten Behandlung des Makulaödems bei Uveitis durch operative Medikamenteneingabe in das Auge Aufklärung und Einverständniserklärung Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient, bei Ihnen ist

Mehr

Behandlung des diabetischen Makulaödems mit VEGF-Hemmern durch operative Medikamenteneingabe in das Auge

Behandlung des diabetischen Makulaödems mit VEGF-Hemmern durch operative Medikamenteneingabe in das Auge Patientendaten Anlage 1b / Einverständniserklärung: Intravitreale Therapie des diabetischen Makulaödems Behandlung des diabetischen Makulaödems mit VEGF-Hemmern durch operative Medikamenteneingabe in das

Mehr

Berichterstattung nachfolgend der Pressekonferenz am 28.1.2009 zum Start von Mit Herz dabei

Berichterstattung nachfolgend der Pressekonferenz am 28.1.2009 zum Start von Mit Herz dabei 1 Berichterstattung nachfolgend der Pressekonferenz am 28.1.2009 zum Start von Mit Herz dabei Artikel erschienen in: ABC-der-Krankenkassen.de, 3.Februar 2009 Ärzte Zeitung (Print und Online), 3. Februar

Mehr

Newsletter: TESOLA - Studie

Newsletter: TESOLA - Studie Newsletter: TESOLA - Studie Transkorneale Elektrostimulation bei Retinitis pigmentosa (In Kooperation mit der Arbeitsgruppe Elektrostimulation der Universitäts-Augenklinik Tübingen) Seit einigen Jahren

Mehr

Behandlung des Makulaödems bei retinalem Venenverschluss durch operative Medikamenteneingabe in das Auge

Behandlung des Makulaödems bei retinalem Venenverschluss durch operative Medikamenteneingabe in das Auge Patientendaten Anlage 1c / Einverständniserklärung: Intravitreale Therapie des Makulaödems bei retinalen Venenverschlüssen Behandlung des Makulaödems bei retinalem Venenverschluss durch operative Medikamenteneingabe

Mehr

Glaukom. Grüner Star kombiniert mit grauem Star PATIENTEN RATGEBER. Grüner Star kombiniert mit grauem Star. Ausgabe 8

Glaukom. Grüner Star kombiniert mit grauem Star PATIENTEN RATGEBER. Grüner Star kombiniert mit grauem Star. Ausgabe 8 8 Glaukom Grüner Star kombiniert mit grauem Star Grauer Star, was ist das? Unter grauem Star oder einer Katarakt versteht man die Trübung der Augenlinse (Abb. 1a und 1b). In den meisten Fällen gehört dieser

Mehr

Gut sehen gut drauf! Retaron. Retaron. Eine Informationsbroschüre zur Augengesundheit

Gut sehen gut drauf! Retaron. Retaron. Eine Informationsbroschüre zur Augengesundheit Gut sehen gut drauf! Eine Informationsbroschüre zur Augengesundheit Retaron Retaron Starke Sehkraft bis ins hohe Alter! NEU TROCKENES AUGE AMD Retaron AMD Retaron 2 Liebe Leserin, lieber Leser, das Auge

Mehr

Herzensbildung. Gesundheitsförderung zur Stärkung von Gesundheitskompetenzen für kardiologische Patientinnen und Patienten

Herzensbildung. Gesundheitsförderung zur Stärkung von Gesundheitskompetenzen für kardiologische Patientinnen und Patienten GESFÖ Herzensbildung Gesundheitsförderung zur Stärkung von Gesundheitskompetenzen für kardiologische Patientinnen und Patienten Seite 1 GESFÖ Der gesellschaftliche Wandel der letzten Jahre bzw. Jahrzehnte

Mehr

BAnz AT 04.04.2014 B2. Beschluss

BAnz AT 04.04.2014 B2. Beschluss Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Änderung der Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL): Anlage XII - Beschlüsse über die Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen nach 35a SGB

Mehr

Die Gesundheit von Frauen und. Frauen und Männern verschiedener Lebensaltersstufen? Einleitung. Ausgewählte Ergebnisse

Die Gesundheit von Frauen und. Frauen und Männern verschiedener Lebensaltersstufen? Einleitung. Ausgewählte Ergebnisse Münchner Gesundheitsmonitoring 1999/2000: Die Gesundheit von Frauen und Männern verschiedener Lebensaltersstufen Einleitung Welche Veränderungen der Gesundheit und im gesundheitsrelevanten Verhalten zeigen

Mehr

Lungenentzündung gehören Sie zu einer Risikogruppe?

Lungenentzündung gehören Sie zu einer Risikogruppe? copy 11pt Lungenentzündung gehören Sie zu einer Risikogruppe? Wo viele Menschen zusammenkommen, können sie besonders leicht übertragen werden: Die Erreger der Lungenentzündung. Niesen und Husten, ein Händedruck

Mehr

AUGENKRANKHEITEN. Symptome, Behandlungs- und Korrekturmöglichkeiten

AUGENKRANKHEITEN. Symptome, Behandlungs- und Korrekturmöglichkeiten AUGENKRANKHEITEN, Behandlungs- und Korrekturmöglichkeiten Der Graue und der Grüne Star sind vielen vage bekannt, doch welches sind die und wie kann man sich vor ihnen schützen? Was ist bei einer Makuladegeneration

Mehr

Datum: Kontakt: Abteilung: Tel. / Fax: E-Mail: Unser Zeichen: Ihr Zeichen:

Datum: Kontakt: Abteilung: Tel. / Fax: E-Mail: Unser Zeichen: Ihr Zeichen: BASG / AGES Institut LCM Traisengasse 5, A-1200 Wien Datum: Kontakt: Abteilung: Tel. / Fax: E-Mail: Unser Zeichen: Ihr Zeichen: 06.11.2014 Veronika Iro REGA +43 (0) 505 55 36247 pv-implementation@ages.at

Mehr

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER. Magnevist 2 mmol/l Injektionslösung. Gadopentetsäure, Dimeglumin

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER. Magnevist 2 mmol/l Injektionslösung. Gadopentetsäure, Dimeglumin 1 GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER Magnevist 2 mmol/l Injektionslösung Gadopentetsäure, Dimeglumin Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor dieses Arzneimittel bei

Mehr

Adipositasprävention in der Arztpraxis

Adipositasprävention in der Arztpraxis Kurs: Prävention in der Arztpraxis Adipositasprävention in der Arztpraxis David Fäh Inhalt Adipositas Schweiz: Häufigkeit & Trends Gewichtskontrolle in der Arztpraxis atavola: hausärztliche Kurzintervention

Mehr

BLUTHOCHDRUCK UND NIERE

BLUTHOCHDRUCK UND NIERE BLUTHOCHDRUCK UND NIERE Hilfreiche Informationen zu Ihrer Nierengesundheit Bluthochdruck und Niere Die Nieren sind die Organe unseres Körpers, die den Blutdruck regeln. Der Blutdruck ist der Druck, der

Mehr

Diabetische Retinopathie

Diabetische Retinopathie Netzhautkomplikationen Diabetische Netzhautkomplikationen sind krankhafte Veränderungen in den Augen, die durch einen Diabetes mellitus verursacht werden können. Es handelt sich um die diabetische Retinopathie

Mehr

Augenzentrum Baden-Baden. Prof. Dr. med. Frank Faude Dr. med. Susanne Faude Oxana Bräunlich. Fachärzte für Augenheilkunde

Augenzentrum Baden-Baden. Prof. Dr. med. Frank Faude Dr. med. Susanne Faude Oxana Bräunlich. Fachärzte für Augenheilkunde A U G E N Z E N T R U M Prof. Dr. med. Frank Faude Dr. med. Susanne Faude Oxana Bräunlich Fachärzte für Augenheilkunde Prof. Dr. med. Frank Faude Ambulante Operationen Belegarzt Stadtklinik Baden-Baden

Mehr

Ball statt Pille Kann Bewegung Medikamente ersetzen? Prof. Dr. Dr. Winfried Banzer Abteilung Sportmedizin J.W. Goethe Universität Frankfurt am Main Ein Paar Zahlen Nicht übertragbare Krankheiten: 92% der

Mehr

Patienteninformation zur transkornealen Elektrostimulation bei Retinitis pigmentosa

Patienteninformation zur transkornealen Elektrostimulation bei Retinitis pigmentosa Patienteninformation zur transkornealen Elektrostimulation bei Retinitis pigmentosa Für die meisten degenerativen Netzhaut- und Sehnerverkrankungen existierte bislang keine zufriedenstellende Therapie,

Mehr

Einblick in den Augen - OP Darstellung der Augen - Tagesklinik

Einblick in den Augen - OP Darstellung der Augen - Tagesklinik Einblick in den Augen - OP Darstellung der Augen - Tagesklinik 1990 Diplom 1990 bis 1992 Unfall - Bettenabteilung Ab 1992 HNO - OP 2005 (Gründung der OPKO `s) Einschulung MKG - u. Augen- OP Seit 2011 Fachbereichsschwester

Mehr

Gebrauchsinformation: Information für Anwender. Prednifluid 10 mg/ml Augentropfensuspension Prednisolonacetat

Gebrauchsinformation: Information für Anwender. Prednifluid 10 mg/ml Augentropfensuspension Prednisolonacetat Gebrauchsinformation: Information für Anwender Prednifluid 10 mg/ml Augentropfensuspension Prednisolonacetat Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels

Mehr

Netzhaut I. PD Dr. R. Guthoff. Universitäts-Augenklinik Düsseldorf Direktor: Prof. Dr. G. Geerling

Netzhaut I. PD Dr. R. Guthoff. Universitäts-Augenklinik Düsseldorf Direktor: Prof. Dr. G. Geerling Netzhaut I PD Dr. R. Guthoff Universitäts-Augenklinik Düsseldorf Direktor: Prof. Dr. G. Geerling Makula (5mm) Fovea (1,5mm) Foveola (0,35mm) Sehschärfe Fovea (1,5mm) 0.4 1.0 0.4 Foveola (0,35mm) Fluoreszein-Angiographie

Mehr

LASERKOAGULATION. HEINRICH HEIMANN Royal Liverpool University Hospital

LASERKOAGULATION. HEINRICH HEIMANN Royal Liverpool University Hospital LASERKOAGULATION HEINRICH HEIMANN Royal Liverpool University Hospital BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN BEI MAKULAÖDEM Lucentis Avastin Osurdex VEGF-Trap Iluvien Triamcinolon 48-jähriger Patient, Visus 0,1 Laser

Mehr

INFORMATIONSBROSCHÜRE FÜR PATIENTEN/BEZUGSPERSONEN. Bitte lies die Packungsbeilage vor der Anwendung des Arzneimittels ABILIFY sorgfältig durch.

INFORMATIONSBROSCHÜRE FÜR PATIENTEN/BEZUGSPERSONEN. Bitte lies die Packungsbeilage vor der Anwendung des Arzneimittels ABILIFY sorgfältig durch. Die Europäischen Gesundheitsbehörden haben die Vermarktung des Arzneimittels ABILIFY an bestimmte Bedingungen geknüpft. Die vorliegenden Informationen sind Teil des obligatorischen Risikomanagementplans

Mehr

Altersbedingte Makuladegeneration: Etablierte und neue Behandlungsverfahren

Altersbedingte Makuladegeneration: Etablierte und neue Behandlungsverfahren Altersbedingte Makuladegeneration: Etablierte und neue Behandlungsverfahren Bei der Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) werden immer neue Fortschritte erzielt. In den entwickelten Industrieländern

Mehr

Anlage 2 Medizinische Behandlungspfade des IVOM-Vertrags der AOK Baden-Württemberg nach 73c SGB V Stand 09.03.2015

Anlage 2 Medizinische Behandlungspfade des IVOM-Vertrags der AOK Baden-Württemberg nach 73c SGB V Stand 09.03.2015 Anlage 2: Behandlungspfade 1 Zweck der vorliegenden Anlage Mit den vorliegenden Behandlungspfaden soll gewährleistet werden, dass den eingeschriebenen AOK-Versicherten durch die teilnehmenden Leistungserbringer

Mehr

Änderungsvereinbarung zum IVOM-Vertrag - Anlage 2: Behandlungspfade - Anlage 3: Beschaffung von Arzneimitteln im Rahmen des IVOM-Vertrages

Änderungsvereinbarung zum IVOM-Vertrag - Anlage 2: Behandlungspfade - Anlage 3: Beschaffung von Arzneimitteln im Rahmen des IVOM-Vertrages Änderungsvereinbarung zum IVOM-Vertrag nach 73c SGB V zwischen der AOK Baden-Württemberg und der Managementgesellschaft QMBW GmbH Änderungsvereinbarung zum IVOM-Vertrag - Anlage 2: Behandlungspfade - Anlage

Mehr

Joachim Bader Dip.-Ing.(FH) Die häufigsten. Sehprobleme im Alter

Joachim Bader Dip.-Ing.(FH) Die häufigsten. Sehprobleme im Alter Die häufigsten Sehprobleme im Alter Altersbedingte Sehprobleme des gesunden Auges -Presbyopie (Alterssichtigkeit) -Trübung und Verfärbung der Augenmedien -Langsamere Hell-Dunkeladaptaion des erkrankten

Mehr

Interessenvertretung der Augenoperateure

Interessenvertretung der Augenoperateure Interessenvertretung der Augenoperateure Augen auf für die Zukunft, die Anforderungen an die Augenchirurgen und uns als ihre Interessenvertreter nehmen in dem sich wandelnden Gesundheitssystem stetig zu.

Mehr

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER. Viscosan - Augentropfen Wirkstoff: Hypromellose

GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER. Viscosan - Augentropfen Wirkstoff: Hypromellose GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER Viscosan - Augentropfen Wirkstoff: Hypromellose Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, denn sie enthält wichtige Informationen für Sie.

Mehr

Der Typ 2 Diabetiker mit arterieller Hypertonie. 1. zu spät gehandelt. 2. zu spät behandelt. 3. zu ineffektiv therapiert.

Der Typ 2 Diabetiker mit arterieller Hypertonie. 1. zu spät gehandelt. 2. zu spät behandelt. 3. zu ineffektiv therapiert. 1. zu spät gehandelt 2. zu spät behandelt 3. zu ineffektiv therapiert Torsten Schwalm Häufige Koinzidenz, Problemstellung - gemeinsame pathogenetische Grundlagen - Diabetiker sind 3 x häufiger hyperton

Mehr

Empfehlung BVA, DOG und RG zur Anti-VEGF-Therapie der AMD

Empfehlung BVA, DOG und RG zur Anti-VEGF-Therapie der AMD Empfehlung BVA, DOG und RG zur Anti-VEGF-Therapie der AMD Ina Gogolin 30.05.2015 Empfehlung DOG, BVA und RG, Stand November 2014 http://www.dog.org/?cat=7#9 Allgemeines Die neovaskuläre altersabhängige

Mehr

Faktenblatt DKV-Report 2015: Das Wichtigste in Kürze

Faktenblatt DKV-Report 2015: Das Wichtigste in Kürze Faktenblatt DKV-Report 2015: Das Wichtigste in Kürze Methodik (Kapitel 1): Das Meinungsforschungsinstitut GfK Nürnberg hat 3.102 Personen befragt, davon 337 Eltern sechs- bis zwölfjähriger Kinder. Pro

Mehr

Ärzte sollten bei allen Patienten, vor einem Behandlungsbeginn mit Prolia, mögliche Risikofaktoren für Kieferosteonekrosen evaluieren.

Ärzte sollten bei allen Patienten, vor einem Behandlungsbeginn mit Prolia, mögliche Risikofaktoren für Kieferosteonekrosen evaluieren. München, 03.09.2014 Prolia 60 mg (Denosumab) Wichtige aktualisierte Informationen für Angehörige der medizinischen Heilberufe, um die Risiken für das Auftreten von Kieferosteonekrosen und n zu minimieren.

Mehr

KATARAKT ODER GRAUER STAR

KATARAKT ODER GRAUER STAR KATARAKT ODER GRAUER STAR ÜBER DEN GRAUEN STAR Wenn unsere gesehenen Bilder an Schärfe verlieren, wir das Gefühl haben durch einen Schleier zu schauen und uns die Welt trübe erscheint, könnte ein Grauer

Mehr

Diagnose und Behandlungsempfehlungen für die einzelnen Indikationen

Diagnose und Behandlungsempfehlungen für die einzelnen Indikationen Anlage 4 - Vertrag zur besonderen ambulanten augenchirurgischen Versorgung Diagnose und Behandlungsempfehlungen für die einzelnen Indikationen Anmerkung zum Spectral-Domain-OCT (SD-OCT): Die Verlaufskontrolle

Mehr

Nutzen von Gesundheitsbildung - Ergebnisse einer retrospektiven Befragung der Teilnehmer der Patientenuniversität. Dr.

Nutzen von Gesundheitsbildung - Ergebnisse einer retrospektiven Befragung der Teilnehmer der Patientenuniversität. Dr. Nutzen von Gesundheitsbildung - Ergebnisse einer retrospektiven Befragung der Teilnehmer der Patientenuniversität Dr. Gabriele Seidel G. Seidel, ML Dierks 2012 Die Patientenuniversität an der MHH Oktober

Mehr

Diabetes. an Magnesiummangel denken!

Diabetes. an Magnesiummangel denken! Diabetes an Magnesiummangel denken! Etwa 8 Millionen Menschen in Deutschland sind Diabetiker. Neben einer erblichen Veranlagung sind einige Schlüsselfaktoren für die Entstehung des Diabetes mellitus Typ

Mehr

WHITEPAPER ZUR STUDIE. Future Trends Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung

WHITEPAPER ZUR STUDIE. Future Trends Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung WHITEPAPER ZUR STUDIE Future Trends Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung Abstract Die Studie Future Trends - Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung untersucht die generelle Bereitschaft, digitale

Mehr

WICHTIGE INFORMATIONEN ÜBER CYPROTERONACETAT- UND ETHINYLESTRADIOL-HALTIGE KOMBINATIONSPRÄPARATE UND DAS RISIKO FÜR BLUTGERINNSEL

WICHTIGE INFORMATIONEN ÜBER CYPROTERONACETAT- UND ETHINYLESTRADIOL-HALTIGE KOMBINATIONSPRÄPARATE UND DAS RISIKO FÜR BLUTGERINNSEL Patienteninformationskarte, DE Version: 29.06.2014 Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Sie

Mehr

SPITZENFORSCHUNG EXZELLENT SEHEN EXZELLENZ FÖRDERN ISSN: 1861-4620. 111. DOG-Kongress 19. 22. September 2013, Berlin

SPITZENFORSCHUNG EXZELLENT SEHEN EXZELLENZ FÖRDERN ISSN: 1861-4620. 111. DOG-Kongress 19. 22. September 2013, Berlin ISSN: 1861-4620 SPITZENFORSCHUNG IN DER OPHTHALMOLOGIE 111. DOG-Kongress 19. 22. September 2013, Berlin EXZELLENT SEHEN EXZELLENZ FÖRDERN DOG DOG Deutsche Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft Gesellschaft

Mehr

Therapiemöglichkeiten und therapeutische Aspekte bei Choroideremie. U. Kellner forschung@zsne.de

Therapiemöglichkeiten und therapeutische Aspekte bei Choroideremie. U. Kellner forschung@zsne.de Therapiemöglichkeiten und therapeutische Aspekte bei Choroideremie U. Kellner forschung@zsne.de Choroideremie: Eigene Erfahrung > 4.000 Patienten mit Netzhautdystrophien untersucht in Essen, Berlin und/oder

Mehr

IGV Sport als Therapie

IGV Sport als Therapie IGV Sport als Therapie Training Motivation IGV-Vertrag Motivation TK Rekrutierung Coaching Motivation Ambulante Rehazentren Klinikum Rechts der Isar TU-München Anamnese Planung Motivation Supervision 2

Mehr

Praxistage 2012. Gesundheitsversicherung statt Krankenkasse - Ist der Weg das Ziel? Ein Plus für UnternehmerInnen

Praxistage 2012. Gesundheitsversicherung statt Krankenkasse - Ist der Weg das Ziel? Ein Plus für UnternehmerInnen Praxistage 2012 Gesundheitsversicherung statt Krankenkasse - Ist der Weg das Ziel? Ein Plus für UnternehmerInnen Gesundheitsversicherung statt Krankenkasse - Ist der Weg das Ziel? Gesundheitsausgaben im

Mehr

XGEVA 120 mg (Denosumab)

XGEVA 120 mg (Denosumab) München, 03.09.2014 XGEVA 120 mg (Denosumab) Wichtige aktualisierte Informationen für Angehörige der medizinischen Heilberufe, um die Risiken für das Auftreten von n und n zu minimieren. Sehr geehrte Frau

Mehr

Verbessern Sie Ihre Sichtweise

Verbessern Sie Ihre Sichtweise Patienteninformation Verbessern Sie Ihre Sichtweise Eine Orientierung über asphärische und Blaufilter-Linsenimplantate bei «grauem Star» we care for you So wird der «graue Star» behandelt Die einzige Möglichkeit,

Mehr

DOG Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft. Gesellschaft für Augenheilkunde. Firmensymposien Corporate Symposia DOG 2015

DOG Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft. Gesellschaft für Augenheilkunde. Firmensymposien Corporate Symposia DOG 2015 DOG Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft Gesellschaft für Augenheilkunde Augenheilkunde grundlagenbasiert und interdisziplinär Ophthalmology basic research and cross-disciplinary cooperation 113. DOG-Kongress

Mehr

Blutdruckpass Name. Gute Besserung wünscht Ihnen: Arztstempel: Ein Service von

Blutdruckpass Name. Gute Besserung wünscht Ihnen: Arztstempel: Ein Service von Blutdruckpass Name Gute Besserung wünscht Ihnen: Arztstempel: 320677-015128 Ein Service von Winthrop Arzneimittel GmbH, Potsdamer Str. 8, 10785 Berlin www.winthrop.de Meine Daten: Meine Medikamente: Name

Mehr

TK-News. Informationen für die Presse. Psychotherapeuten gründen Online-Netzwerk

TK-News. Informationen für die Presse. Psychotherapeuten gründen Online-Netzwerk Psychotherapeuten gründen Online-Netzwerk München, 15. Februar 2008. Bis zu sechs Monate müssen Patienten auf einen Termin bei einem Psychotherapeuten warten; dabei ist es gerade bei Krankheiten wie Depressionen

Mehr

gesund im mund bei diabetes

gesund im mund bei diabetes eine information FÜr Patienten gesund im mund bei diabetes Empfohlen von unterstützt durch Empfehlungsbutton_diabetesDE_2012.indd 08.03.2012 1 08:59:50 13-0668 Colgate Patientenbroschüre.indd 1 A5_Fol_Patienten_148x210mm_EZ.indd

Mehr

Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde. Patienteninformation. Netzhaut- und Glaskörperchirurgie (Vitreoretinale Chirurgie)

Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde. Patienteninformation. Netzhaut- und Glaskörperchirurgie (Vitreoretinale Chirurgie) Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde Patienteninformation Netzhaut- und Glaskörperchirurgie (Vitreoretinale Chirurgie) Die wichtigsten Erkrankungsgruppen, die durch eine vitreoretinale Operation versorgt

Mehr

Gesundheits-Checks für Mitarbeitende als Massnahme um gesund alt zu werden. Chancen und Risiken für Unternehmen.

Gesundheits-Checks für Mitarbeitende als Massnahme um gesund alt zu werden. Chancen und Risiken für Unternehmen. Gesundheits-Checks für Mitarbeitende als Massnahme um gesund alt zu werden. Chancen und Risiken für Unternehmen. Sarah Berni, September 2014 1 2 Was ist Gesundheit? 3 Was ist Gesundheit? World Health Organization

Mehr

LÄNGER LEBEN BEI GUTER GESUNDHEIT

LÄNGER LEBEN BEI GUTER GESUNDHEIT LÄNGER LEBEN BEI GUTER GESUNDHEIT Ein Informationsblatt für alle, die über das Angebot einer Vorsorgeuntersuchung nachdenken. Seit 2005 wird in Österreich die neue Vorsorgeuntersuchung angeboten. Bewährtes

Mehr

Versorgungsforschung bei AMD: Notwendigkeit und Umsetzung

Versorgungsforschung bei AMD: Notwendigkeit und Umsetzung Versorgungsforschung bei AMD: Notwendigkeit und Umsetzung Qualtitätskontrolle: Notwendige Voraussetzung für effiziente Versorgung BARMER GEK Landesgeschäftsstelle NRW Mecumstr. 10 40223 Düsseldorf Datum

Mehr

Pharmakovigilanz Basics und Beispiele Gemeinsame Fortbildungs- und Informationsveranstaltung von AkdÄ und AMK am 11.07.

Pharmakovigilanz Basics und Beispiele Gemeinsame Fortbildungs- und Informationsveranstaltung von AkdÄ und AMK am 11.07. Pharmakovigilanz Basics und Beispiele Gemeinsame Fortbildungs- und Informationsveranstaltung von AkdÄ und AMK am 11.07.2015 in Berlin Dr. med. Thomas Stammschulte 13. Juli 2015 Interessenkonflikte Referent

Mehr

Pressemitteilung. Bluthochdruck Daten & Fakten* Häufigkeit

Pressemitteilung. Bluthochdruck Daten & Fakten* Häufigkeit Pressemitteilung Bluthochdruck Daten & Fakten* Häufigkeit Nach Schätzungen haben in Deutschland zwischen 18** und 35*** Millionen Menschen einen zu hohen Blutdruck. 30 bis 40 % der erwachsenen Bevölkerung

Mehr

Begleitmedikation bei gefäßkranken Patienten Was ist evidenzbasiert? N. Attigah Klinischer Abend 27.07.2007 Therapieerfolg -Strenge Indikation -Akkurate OP-Technik -Konsequente Nachsorge -(Best Medical

Mehr

Wir schaffen Freiraum für Ihre Ideen.

Wir schaffen Freiraum für Ihre Ideen. Wir schaffen Freiraum für Ihre Ideen. Software für Macher. Die Welt dreht sich durch jene, die sich die Freiheit nehmen, neue Wege zu gehen. Unsere Vision Wir sind, was wir wissen. Dabei ist das Teilen

Mehr

Die CARAT-Studie: Ein Teamansatz zur Versorgung von Diabetes Patienten

Die CARAT-Studie: Ein Teamansatz zur Versorgung von Diabetes Patienten Die CARAT-Studie: Ein Teamansatz zur Versorgung von Diabetes Patienten Anja Frei 7. November 2013 Hintergrund Steigende Prävalenz chronischer Erkrankungen / Multimorbidität Theoretischer Hintergrund: Chronic

Mehr

Eine App auf Rezept. Erstmals übernimmt eine Krankenkasse die Kosten für eine digitale Behandlung: Eine Software soll Kindern helfen, besser zu sehen.

Eine App auf Rezept. Erstmals übernimmt eine Krankenkasse die Kosten für eine digitale Behandlung: Eine Software soll Kindern helfen, besser zu sehen. so. DIGITAL Erstmals übernimmt eine Krankenkasse die Kosten für eine digitale Behandlung: Eine Software soll Kindern helfen, besser zu sehen. VON MARKUS WERNING v V v v v v v Helen-Sofie hat ein starkes

Mehr

Phrasensammlung für wissenschaftliches Arbeiten

Phrasensammlung für wissenschaftliches Arbeiten Phrasensammlung für wissenschaftliches Arbeiten Einleitung In diesem Aufsatz/dieser Abhandlung/dieser Arbeit werde ich... untersuchen/ermitteln/bewerten/analysieren... Um diese Frage zu beantworten, beginnen

Mehr

GEMEINSAM SIND WIR (KNOCHEN) STARK

GEMEINSAM SIND WIR (KNOCHEN) STARK GEMEINSAM SIND WIR (KNOCHEN) STARK 1. Auflage 2008 WAS IST OSTEOPOROSE? In der Schweiz leiden rund 300000 Menschen an Osteoporose und jede zweite Frau sowie jeder fünfte Mann ab fünfzig muss heute damit

Mehr

Smarter fitness made simple

Smarter fitness made simple Smarter fitness made simple Inhalt Ein neues Segment Connected Health & Fitness Das Fitbit Ökosystem Fitbit Ultra-Übersicht fitbit Smarter Fitness Made Simple Fitbit s Mission To create simple, innovative

Mehr

SMILE Die 3. Generation in der refraktiven Laserchirurgie

SMILE Die 3. Generation in der refraktiven Laserchirurgie P R E S S E M E L D U N G Köln, 19. März 2015 SMILE Die 3. Generation in der refraktiven Laserchirurgie Was wissen wir nach 4 Jahren? SMILE (= Small Incision Lenticule Extraction) stellt eine neue, aber

Mehr

Jederzeit Scharf sehen auch ohne Brille

Jederzeit Scharf sehen auch ohne Brille Jederzeit Scharf sehen auch ohne Brille Liebe Leserin, lieber Leser, Sie sind stark kurzsichtig und möchten nicht länger auf Brille oder Kontaktlinsen angewiesen sein? Hat man Ihnen bereits von einer

Mehr

Glaukom. Die Operation des Grauen Stars und das Glaukom PATIENTEN RATGEBER. Die Operation des Grauen Stars und das. Glaukom.

Glaukom. Die Operation des Grauen Stars und das Glaukom PATIENTEN RATGEBER. Die Operation des Grauen Stars und das. Glaukom. 9 Glaukom Die Operation des Grauen Stars und das Glaukom Ob Sie eine Operation des grauen Stars benötigen, hängt von der Beeinträchtigung Ihres Sehvermögens ab. Ein Gespräch mit Ihrem Augenarzt wird klären,

Mehr

einfach mobil Mobiles Internet Mobiles Marketing Mobile Werbung

einfach mobil Mobiles Internet Mobiles Marketing Mobile Werbung + einfach mobil Mobiles Internet Mobiles Marketing Mobile Werbung was ist.telyou? ein Branchenverzeichnis? eine Suchmaschine? eine Visitenkarte? ein Tourismusführer? ein Städteführer? ein Magazin? ein

Mehr

Die unterschätzte Bedrohung: Öffentliche Wahrnehmung zur Fettleibigkeit in Europa

Die unterschätzte Bedrohung: Öffentliche Wahrnehmung zur Fettleibigkeit in Europa Die unterschätzte Bedrohung: Öffentliche Wahrnehmung zur Fettleibigkeit in Europa ZUSAMMENFASSUNG FÜR DEUTSCHLAND Durchgeführt von der unabhängigen Strategieberatung Opinium in Zusammenarbeit mit der Europäischen

Mehr

OCT-Optische Kohärenztomographie

OCT-Optische Kohärenztomographie Dr. med. Peter Maloca Augenarzt FMH, speziell Augenchirurgie Löwenstrasse 9 6004 Luzern Telefon 041 210 03 23 Fax 041 410 72 90 www.dr-maloca.ch OCT OCT-Optische Kohärenztomographie Sehr geehrte Patientin,

Mehr

Arbeiten in der digitalen Welt

Arbeiten in der digitalen Welt Arbeiten in der digitalen Welt Prof. Dieter Kempf, BITKOM-Präsident 16. April 2013 Neue Technologien in der Arbeitswelt Repräsentative Umfrage unter Berufstätigen Zahl der befragten Berufstätigen: 505

Mehr

Rauchen bis kurz vor Bekanntwerden einer Schwangerschaft: Physiologische Beeinträchtigung im Kindergartenalter?

Rauchen bis kurz vor Bekanntwerden einer Schwangerschaft: Physiologische Beeinträchtigung im Kindergartenalter? Rauchen bis kurz vor Bekanntwerden einer Schwangerschaft: Physiologische Beeinträchtigung im Kindergartenalter? Marc Jarczok, Sven Schneider, Joachim E. Fischer, Freia De Bock 1 Mannheimer Institut für

Mehr

EINLADUNG. 8. Interdisziplinäres Symposium Rheumatologie, Dermatologie und Gastroenterologie VERANSTALTUNGSORT. Klinische Immunologie am Rhein

EINLADUNG. 8. Interdisziplinäres Symposium Rheumatologie, Dermatologie und Gastroenterologie VERANSTALTUNGSORT. Klinische Immunologie am Rhein VERANSTALTUNGSORT EINLADUNG Hotel Marriott Johannisstraße 76 80 50668 Köln Tel.: +49 (0) 2 21-94 22 20 Fax.: +49 (0) 2 21-94 22 27 77 Anfahrt 8. Interdisziplinäres Symposium, Dermatologie und Gastroenterologie

Mehr

Ziele der Betrieblichen Gesundheitsförderung

Ziele der Betrieblichen Gesundheitsförderung ivitale Das Produkt Ziele der Betrieblichen Gesundheitsförderung Wecken des Bewusstseins für den eigenen Gesundheitszustand selber aktiv die Verantwortung für die Gesundheit übernehmen gemeinsam sind wir

Mehr

ERFOLGREICHES LERNEN Schnell und effektiv

ERFOLGREICHES LERNEN Schnell und effektiv Lernen, Leben, Lachen! ERFOLGREICHES LERNEN Schnell und effektiv Wie können Sie erfolgreich Englisch lernen? Erfolgreiches Lernen Seite 01 Die wichtigste Währung des 21. Jahrhunderts ist nicht der Dollar,

Mehr

Roche Diagnostics Service Oft sind es die kleinen Dinge, die Großes bewegen

Roche Diagnostics Service Oft sind es die kleinen Dinge, die Großes bewegen Roche Diagnostics Service Oft sind es die kleinen Dinge, die Großes bewegen 2 Was wir glauben Roche ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Diagnostik. Wir konzentrieren uns darauf, medizinisch

Mehr

Vorlesung Klinische Medizin. Kopfschmerz und Auge. P.Walter,, Augenklinik

Vorlesung Klinische Medizin. Kopfschmerz und Auge. P.Walter,, Augenklinik Kopfschmerz und Auge P.Walter,, Augenklinik Mögliche ophthalmologische Ursachen für Kopfschmerz Fehlrefraktion, Phorien, Strabismus Tränenfilmprobleme Hornhauterkankungen Entzündungen des äußeren Auges

Mehr

Verwenden Sie immer wieder locker eingestreut solche Formulierungen, auch diese sorgen für eine stabilere Compliance.

Verwenden Sie immer wieder locker eingestreut solche Formulierungen, auch diese sorgen für eine stabilere Compliance. 106 6.7 Wirkung erzielen Aufbauend sprechen Satzanfänge, die aufbauend wirken, wirken aufbauend: Sie können sich darauf verlassen Es wird sich für Sie gut auswirken, wenn Sie Erheblich sicherer sind Sie,

Mehr

Sjögren- Betroffene Fragen - Experten Antworten. Die OTC- Liste. (Im Internet einzusehen unter: : www.g-ba.de)

Sjögren- Betroffene Fragen - Experten Antworten. Die OTC- Liste. (Im Internet einzusehen unter: : www.g-ba.de) Sjögren- Betroffene Fragen - Experten Antworten Die OTC- Liste (Im Internet einzusehen unter: : www.g-ba.de) Allgemeine Informationen zur OTC- Liste Die Abkürzung OTC kommt aus dem Englischen und bedeutet:

Mehr

Augen Zentrum. Mehr Lebensqualität im Blick. Lister Platz. Vertrauen, Qualität, Klarheit alles aus einer Hand. KLINIK PRAXIS LASIK

Augen Zentrum. Mehr Lebensqualität im Blick. Lister Platz. Vertrauen, Qualität, Klarheit alles aus einer Hand. KLINIK PRAXIS LASIK Augen Zentrum Lister Platz Mehr Lebensqualität im Blick. Vertrauen, Qualität, Klarheit alles aus einer Hand. KLINIK PRAXIS LASIK Klares Sehen gemeinsam erreichen wir Ihr Ziel. Wir nehmen uns Zeit für die

Mehr

Gene, Umwelt und Aktivität

Gene, Umwelt und Aktivität Neuigkeiten aus der Huntington-Forschung. In einfacher Sprache. Von Wissenschaftlern geschrieben Für die Huntington-Gemeinschaft weltweit. Ein aktiver Lebensstil beeinflusst vielleicht die Krankheitssymptome

Mehr

Gesundheitsmonitor 2005

Gesundheitsmonitor 2005 Jan Böcken, Bernard Braun, Melanie Schnee, Robert Amhof (Hrsg.) Gesundheitsmonitor 2005 Die ambulante Versorgung aus Sicht von Bevölkerung und Ärzteschaft Disease-Management-Programme in der gesetzlichen

Mehr

Keine Angst vor der Akquise!

Keine Angst vor der Akquise! Produktinformation Seite 1 von 1 Keine Angst vor der Akquise! Mehr Erfolg in Vertrieb und Verkauf ISBN 3-446-40317-5 Vorwort Weitere Informationen oder Bestellungen unter http://www.hanser.de/3-446-40317-5

Mehr

Europäische Arzneimittelbehörde empfiehlt Aussetzung der Marktzulassung für Raptiva

Europäische Arzneimittelbehörde empfiehlt Aussetzung der Marktzulassung für Raptiva Europäische Arzneimittelbehörde empfiehlt Aussetzung der Marktzulassung für Raptiva Darmstadt (19. Februar 2009) Die Merck KGaA hat heute bekannt gegeben, dass die europäische Arzneimittelbehörde EMEA

Mehr