Die Würfel sind gefallen. Der Kriegsausbruch am 1. August 1914 im Spiegel der Wuppertaler Presse

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1 Uwe Eckardt Die Würfel sind gefallen. Der Kriegsausbruch am 1. August 1914 im Spiegel der Wuppertaler Presse Vorbemerkung Das Von der Heydt-Museum erinnerte mit der stark beachteten Ausstellung Menschenschlachthaus. Der Erste Weltkrieg in der französischen und deutschen Kunst (8. April 27. Juli 2014) an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Im Begleitprogramm lud die Bergische Universität mit der fünfteiligen Vortragsreihe Die Ideen von Schlagzeilen in Feldgrau in das Museum ein. Dort habe ich am 8. Mai 2014 einen Kurzvortrag zum Thema Kriegsausbruch in der Wuppertaler Presse gehalten. Bei dem hier vorgelegten Beitrag handelt es sich um die stark erweiterte und mit Nachweisen versehene Fassung der damals gemachten Ausführungen. 1 Im Folgenden versuche ich, auf der Grundlage vor allem der lokalen Zeitungsberichte die Stimmung der Bevölkerung in Elberfeld und Barmen unmittelbar vor und nach dem 1. August 1914, für die in der Fachliteratur zumeist die Bezeichnung Augusterlebnis verwandt wird, 2 zu beschreiben. 3 Über die bald danach eintretenden Veränderungen im alltäglichen Leben im Wuppertal ist ein Beitrag im nächsten Jahrgang unserer Zeitschrift vorgesehen. Im Jahr 1914 bestand im Wuppertal noch eine heute nicht mehr vorstellbare Pressevielfalt. Das Spektrum reichte von der katholischen Bergischen Tageszeitung über die bürgerlich-konservativen Zeitungen General-Anzeiger für Elberfeld-Barmen und Bergisch-Märkische Zeitung bis hin zur sozialdemokratischen Freien Presse. Hinzu kamen in Barmen und Elberfeld noch die Barmer Zeitung und der Barmer Anzeiger. Amtliches Kreisblatt für die Veröffentlichungen der Stadt Barmen sowie der von der Elberfelder Stadtverwaltung herausgegebene Tägliche Anzeiger für Berg und Mark. 4 Berücksichtigt habe ich ferner kirchliche Periodika sowie die in größerem zeitlichen Abstand erschienenen städtischen Verwaltungsberichte und Jahresberichte der Höheren Schulen. Nach wie vor unverzichtbar ist die 1929 von Heinrich Haacke vorgelegte, materialreiche Darstellung Barmen im Weltkrieg. 5 Eine vergleichbare Arbeit für Elberfeld fehlt. 6 Während der hier untersuchten Tage bringen die Zeitungen des Wuppertals außer den eigentlichen Nachrichten und Bekanntmachungen immer wieder Kommentare und Stimmungsberichte, in denen in vielen Fällen die wirkliche Lage meiner Meinung nach pathetisch überhöht dargestellt ist. Einige dieser Berichte sowie einige besonders aufschlussreiche Nachrichten oder Aufrufe habe ich in dem ersten Anhang im vollen Wortlaut wiedergegeben. Ich denke, diese Texte sind, auch für sich genommen, aussagekräftige Quellen, die sich deshalb beispielsweise durchaus auch für den Einsatz im Schulunterricht eignen. In einem zweiten Anhang habe ich eine kleine Auswahl der in den ersten Augusttagen in den Tageszeitungen in großer Zahl erschienenen Gedichte aufgenommen, in denen aus dem Wuppertal stammende Schriftsteller, Gelegenheitsdichter und immer wieder Lehrer, aber auch zahlreiche selbst ernannte Poeten ihre Kriegsbegeisterung in Versform zum Ausdruck zu bringen versuchen. 7 Schätzungsweise sind in Deutschland in den ersten Kriegswochen täglich bis zu Gedichte in Zeitungen und Zeitschriften erschienen. Hinzu kommen bis zum Jahresende 1914 etwa 200 Gedichtbände. 8 Das Stadtarchiv Wuppertal verwahrt drei Folianten, in die leider ohne Angabe des Datums und des Fundorts ca Gedichte allein aus Barmer Tageszeitungen eingeklebt 1 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

2 worden sind. 9 Dass diesen Gedichten seinerzeit auch aus pädagogischer Sicht durchaus große Bedeutung beigemessen wurde, belegt unter anderem das von dem Elberfelder Rektor August Lomberg ( ) in der Reihe Präparationen zu deutschen Gedichten 1916 herausgegebene Heft Deutsche Kriegsgedichte 1914/15. Für den Gebrauch in Schulen, 10 von dem innerhalb eines Jahres Exemplare gedruckt wurden. 11 Das Wuppertal um 1900 Barmen und Elberfeld verdankten vor allem der Textilindustrie und dem Handel ihre wirtschaftliche Blüte im 19. Jahrhundert. Die Doppelstadt war 1858 mit zusammen Einwohnern nach Berlin, Breslau und Köln die viertgrößte Stadt in Preußen. Die nach und nach neben der Textilindustrie entstehenden Chemie-, Lack-, Seifen- und Papierfabriken sowie der Maschinenbau und die metallverarbeitenden Betriebe, aber auch die Teppichweberei sowie die Produktion neuer Kunstfasern trugen maßgeblich dazu bei, dass im Wuppertal die politischen und wirtschaftlichen Krisen im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert weitgehend unbeschadet überstanden wurden. Die solide Finanzkraft beider Städte fand ihren adäquaten Ausdruck unter anderem in den repräsentativen Neubauten des Stadthalle (1900) und des Rathauses (1900) in Elberfeld sowie der Ruhmeshalle (1900, heute: Haus der Jugend) und des Stadttheaters (1905) in Barmen. Die mutige Entscheidung für die Verwirklichung des genialen Plans der Schwebebahn ( ) löste zwar nicht alle Verkehrsprobleme des engen Wuppertals, verbesserte jedoch die Kommunikation zwischen beiden Städten entscheidend. Die stagnierenden Bevölkerungszahlen seit etwa 1910 signalisierten dann allerdings auch deutlich, dass die Hochindustrialisierungsphase in Barmen und Elberfeld ihren Gipfel überschritten hatte. Die wirtschaftlichen Zentren der preußischen Rheinprovinz verlagerten sich nach und nach aus dem bergisch-märkischen Raum in das Ruhrgebiet mit seiner Schwerindustrie zählten Barmen und Elberfeld rd bzw. rd Einwohner. 12 Natürlich hatte die Industrialisierung auch im Wuppertal ihre Schattenseiten. Nicht ohne Grund gehörte Friedrich Engels, der in der Fabrik seines Vaters die Nöte und Sorgen der Arbeiterklasse hautnah kennengelernt hatte, zu den Mitbegründern des wissenschaftlichen Sozialismus. Die Arbeiterbewegung erhielt von hier aus entscheidende Impulse. Ferdinand Lassalles Ronsdorfer Rede (1864) bedeutete einen Markstein in der Geschichte des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins. Bereits 1867 entsandte der Wahlkreis Elberfeld-Barmen mit Johann Baptist von Schweitzer einen Vertreter der Arbeiterpartei in den Reichstag des Norddeutschen Bundes. Mit wenigen Ausnahmen blieb dieser Wahlkreis bei den Reichstagswahlen von 1871 bis zum Ersten Weltkrieg eine Domäne der Sozialdemokratie. Zuletzt errang hier 1912 Friedrich Ebert nach Stichwahl das Direktmandat für den Reichstag. Zu diesen Erfolgen trug nicht unwesentlich die seit 1885 erscheinende sozialdemokratische Tageszeitung Freie Presse bei. Das allgemeine und gleiche Wahlrecht galt nur für die Reichstagswahlen. Die Stadtverordneten wurden dagegen bis zum Ende des Kaiserreichs nach dem Dreiklassenwahlrecht gewählt. Dies verhinderte auch im Wuppertal, dass die Sozialdemokraten trotz ihrer großen Anhängerschaft einen nennenswerten Einfluss in den Stadtparlamenten gewannen. Nach vielen vergeblichen Anläufen seit 1893 gelangte mit Karl Stürmer erstmals 1901 ein Sozialdemokrat nach Stichwahl in der dritten Klasse in den Barmer Stadtrat. 13 Auch in den folgenden Jahren änderte sich wenig. In Barmen und Elberfeld gehörten 1911 von jeweils 36 Stadtverordneten nur 5 bzw. 4 Stadtverordnete der Sozialdemokratischen Partei an. 14 Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs zählte die sozialdemokratische Partei in Elberfeld-Barmen Mitglieder, darunter Frauen. 15 Nicht ohne 2 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

3 Grund befand sich hier auch das Bezirkssekretariat Niederrhein der Partei, dem die Wahlkreise Hagen-Schwelm und Altena-Iserlohn angegliedert waren. 16 Dennoch bestimmte bis 1914 eindeutig das bürgerliche Honoratiorenregiment die Kommunalpolitik im Wuppertal. Völkerfrieden ist die Losung! Der Kampf der Sozialdemokratie gegen den Krieg Die Kommentierung der Ereignisse seit der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Franz Ferdinand und seiner Frau in Sarajevo am 28. Juni 1914 unterschied sich in den bürgerlichen Tageszeitungen des Wuppertals nur in Nuancen. Als sich die Lage zuspitzte, wurde die Schuld für den möglicherweise ausbrechenden Krieg bei den Gegnern Österreichs gesucht. Das schlägt sich in Schlagzeilen wie Rußlands Kampfziel oder Will Rußland den Krieg? nieder. 17 Nur die sozialdemokratische Freie Presse kämpfte bis zu der mit der Mobilmachung verhängten Zensur mit allen publizistischen Mitteln gegen den Krieg und für den Völkerfrieden. 18 Sie schreckte dabei auch nicht vor einer Schlagzeile wie: Für den Krieg sind Besoffenheit und Aberglauben! zurück. 19 Auf der anderen Seite stellte sie unter der Überschrift Wider den Krieg Zitate unter anderem aus der Bibel sowie aus den Werken von Voltaire, Goethe und Tolstoi zusammen. 20 Diese Mahnrufe sowie die immer wieder abgedruckten Antikriegsgedichte bekannter Verfasser verhallten wohl weitgehend ungehört. In den letzten Julitagen sah die Zeitungsredaktion vor allem in Österreich den eigentlichen Kriegstreiber. Dies unterstreichen fett gedruckte Überschriften wie Die Wiener Kriegsprovokation, Österreich will unbedingt den Massenmord, Krieg! Österreich und Serbien im Kampf. Das Weltgemetzel in furchtbare Nähe gerückt oder Die Ziele des österreichischen Angriffskrieges gegen Serbien. 21 Mit Nachdruck wurde die aufhetzende, aufregende Sprache für die Kriegstreibereien in der bürgerlichen Presse verurteilt. 22 In der Schlagzeile Stehen wir vor der Katastrophe? am 31. Juli 1914 schwingt schon Resignation mit. Mit dem Zitat Die Würfel sind gefallen endet am 1. August 1914 der öffentlich geführte Kampf der Freien Presse gegen den Krieg. Unmittelbar vor Ausbruch des Krieges unternahm die Freie Presse noch den in der Rückschau fast verzweifelt wirkenden Versuch, auch in der Beilage Tägliches Unterhaltungsblatt verstärkt für die Wahrung des Friedens zu kämpfen. Mit dem 30. Juli endete dort der in Fortsetzungen abgedruckte Roman Die Götter dürsten des französischen Schriftstellers und späteren Nobelpreisträgers Anatole France ( ). Der 1912 in deutscher Übersetzung erschienene Roman spielt während der Französischen Revolution und ist eine vehemente Anklage gegen Fanatismus und Intoleranz. Am 31. Juli begann die Zeitung mit dem Abdruck des 1912 erschienenen Antikriegsbuchs Das Menschenschlachthaus. Bilder vom kommenden Krieg des Hamburger Pädagogen Wilhelm Lamszus ( ). Der Verfasser prognostizierte darin die Schrecken der modernen Materialschlachten bis in einzelne Abläufe und militärischtechnologische Details und suchte vermittels einer geschickt gewählten, schrittweise desillusionierten Heldengestalt kriegsverherrlichende Mythen zu zerstören. 23 Der weitere Romanabdruck wurde der Freien Presse von der Zensurbehörde sofort verboten. 24 Ab dem 3. August veröffentlichte die Zeitung anstelle des aus den bekannten Ursachen abgebrochenen Werkes in Fortsetzungen den Abenteuerroman Die Spekulation Costa Negra des schwedischen Schriftstellers Gustaf Janson ( ). Im Gegensatz zu den Anti-Kriegsartikeln in ihrer Zeitung, die von dem Großteil der Bevölkerung des Wuppertals sicherlich nicht zur Kenntnis genommen wurden, erreichten die Sozialdemokraten mit ihrer Friedenskundgebung am 28. Juli im Barmer Zirkusgebäude, 25 an der teilzunehmen sie Proletarier, Bürger, 3 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

4 Väter, Mütter mit Parolen wie Gegen die Barbarei des Krieges! oder Völkerfrieden ist die Losung! aufgefordert hatten, weite Bevölkerungskreise. 26 Der Beginn der Protestversammlung war auf 9 Uhr abends festgesetzt. Bereits um 8 Uhr war das Zirkusgebäude so überfüllt, dass es von der Polizei abgesperrt wurde. Trotz des zeitweise einsetzenden Regens hielt eine nach Tausenden zählende Menschenmenge vor dem Gebäude bis zum Versammlungsende aus. Ein weiterer Teil der von der Polizei Abgewiesenen versammelte sich spontan im Olympia. Angeblich waren insgesamt rd Versammlungsteilnehmer gezählt worden, hatte es im Wuppertal in geschlossenen Räumen eine vergleichbar gewaltige Kundgebung bisher nicht gegeben. 27 In seinem einleitenden Referat verurteilte der Barmer Stadtverordnete, Reichstagsabgeordnete und SPD-Parteisekretär Karl Haberland die den hurrapatriotischen Kriegshetzern die Arbeit leicht machende bürgerliche Klatschpresse und forderte zum Protest gegen jede Einmischung Deutschlands in die Balkanwirren auf. 28 Hauptredner des Abends war der aus dem Elsass stammende Journalist Salomon Grumbach ( ), der als Korrespondent des Berliner Zentralorgans der deutschen Sozialdemokratie Vorwärts in Paris arbeitete. 29 In seiner, durch stürmischen Beifall immer wieder unterbrochenen Rede machte er die deutsche Regierung für die Eskalation der Krise verantwortlich und forderte dazu auf, sich mit den Arbeitern aller Länder in einem offenen, leidenschaftlichen Protest gegen den Krieg solidarisch zu erklären. Er schloss allerdings nicht aus, dass dies nicht genügen könnte, um die vom Volk fern lebenden Regierenden am größten aller Verbrechen und damit vielleicht auch an der Zerstörung Deutschlands zu hindern. 30 Im Anschluss an die Rede gelangte eine Resolution einstimmig zur Annahme, in der die im Zirkusgebäude versammelten Männer und Frauen auf das Entschiedenste gegen die frevelhafte Kriegsprovokation der österreichisch-ungarischen Regierung protestierten. Die Versammlung erklärte ihren tiefsten Abscheu gegen den Krieg und verlangte von der deutschen Regierung die Einberufung des Reichstags sowie die Zusage, sich jeder kriegerischen Einmischung zu enthalten. Der Schlussabschnitt der Resolution lautete: In dem Bestreben, den Krieg zu bekämpfen und den Frieden zu erhalten, fühlt sich die Versammlung einig mit den klassenbewußten Arbeitern aller Kulturstaaten. Sie fordert deshalb alle Arbeiter und Arbeiterinnen auf, sich der sozialdemokratischen Partei anzuschließen, als der einzigen Partei, die nachdrücklich und unermüdlich für den Frieden arbeitet. 31 Mit einem aus tausend Kehlen schallenden Hoch auf die internationale, völkerbefreiende, revolutionäre Sozialdemokratie so die Freie Presse fand die würdig verlaufende Versammlung ihr Ende. Im Anschluss an die Versammlung durchzogen die Menschenmassen in langem Zug unter Absingen der Marseillaise und der Internationale die Barmer Straßen über den Alten Markt bis zum Neuenweg. Hin und wieder erklangen Hochrufe auf die Sozialdemokratie und die Parole Nieder mit dem Krieg. Es kam offenbar nicht zu ernsthaften Zusammenstößen zwischen Demonstranten und den in großer Zahl anwesenden Polizeimannschaften. Möglicherweise wurden jedoch einzelne Verhaftungen vorgenommen. 32 Der Reichsleitung in Berlin gelang es, vor allem durch die von ihr in den letzten Julitagen unternommenen diplomatischen Schritte die Sozialdemokratische Partei von ihrer grundsätzlichen Friedensbereitschaft zu überzeugen. 33 Die sozialdemokratische Führung erklärte sich deshalb, nachdem die Reichsleitung am 31. Juli den Zustand drohender Kriegsgefahr erklärt und befristete Ultimaten an Russland und Frankreich gestellt hatte, bereit, sich in einem vermeintlich aufgezwungenen Verteidigungskrieg solidarisch zu verhalten. Auch im Wuppertal wurden deshalb in einem am 31. Juli durch Flugblätter verbreiteten und am Tag darauf in der Freien Presse 4 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

5 veröffentlichten Aufruf Parteigenossen und Parteigenossinnen! alle Anhänger und Freunde der Sozialdemokratie aufgefordert, Ruhe und Besonnenheit zu wahren und sich mit allem Ernst, der dieser bitter harten Stunde gebührt [ ] dem Gesetz und seinen eingesetzten Vertretern zu fügen. Eindringlich wurde geraten, jeder Provokation aus dem Weg zu gehen, öffentliche Diskussionen zu vermeiden und auf Alkohol in jeder Form zu verzichten. An die Militärpflichtigen richtete sich die besondere Bitte, sich nicht der Eintrittspflicht zu entziehen. In einem ausführlichen, namentlich nicht gezeichneten Artikel in derselben Zeitungsnummer wurde die Position der Sozialdemokratischen Partei nochmals begründet. 34 Die für Sonntag, den 2. August, geplante Antikriegsdemonstration im Elberfelder Thalia-Theater, für die erneut Salomon Grumbach als Hauptredner vorgesehen war, fand nicht mehr statt, da mit der Mobilmachung das Recht auf Versammlungsfreiheit außer Kraft gesetzt worden war. 35 Auch die Meinungsfreiheit wurde durch die gleichzeitig eingeführte Presse-Präventiv-Zensur weitgehend eingeschränkt. Die Freie Presse machte ihre Leser am 3. August ausdrücklich darauf aufmerksam: Die plötzlich über die Zeitungen verhängte Zensur, die durch Polizei- und Militärbehörde geübt wird, kann zeitweise die Herausgabe der Freien Presse in der bisherigen Weise sehr erschweren. Der Inhalt der Zeitung wird den Bestimmungen der Zensur angepaßt werden müssen. Die schnelle Verbreitung wird zuweilen beeinträchtigt werden. Die vielen weißen Stellen in den in den nächsten Tagen erscheinenden Ausgaben sprechen dafür, dass die Zensur jede auch nur im Ansatz kritische Stimme zu unterdrücken verstanden hat. Eine ungeheure Spannung lag auf allen Gesichtern. Die Stimmung der Bevölkerung unmittelbar vor und nach dem 1. August Nach der Verhängung des Kriegszustandes über Deutschland am 31. Juli gab der kommandierende General des 7. Armeekorps Karl von Einem die Verhängung des Kriegszustandes über den seinem Kommando unterstehenden Bezirk, zu dem auch Elberfeld und Barmen gehörten, zur Sicherstellung des glatten Verlaufs einer etwaigen Mobilmachung bekannt. Gleichzeitig brachte er die Erwartung zum Ausdruck, dass alle Staatsbürger Besonnenheit bewahren und ihn auf das regste unterstützen. 36 In Barmen wirkte laut Barmer Anzeiger die Bekanntgabe des Kriegszustandes auf das Publikum wie eine Erlösung aus der nervenanspannenden Ungewißheit und Erregung der jüngsten Tage. Es herrschte allenthalben eine gehobene patriotische Stimmung. 37 Dem General-Anzeiger zufolge wurde die neue Lage von der Wuppertaler Bevölkerung mit Ruhe, Ernst und Entschlossenheit entgegen genommen, auch in den Familien, deren Angehörigen im Kriegsfall mit der Einberufung zu rechnen hatten, weil alle davon überzeugt waren: Deutschland ist nicht schuld daran, daß es soweit kommen mußte. Der Berichterstatter fährt fort: Den ganzen Nachmittag und Abend über herrschte in den Hauptstraßen der Stadt [Elberfeld] reges Leben. 38 Die Bergisch-Märkische Zeitung zeichnete ein etwas dramatischeres Bild von den Ereignissen. Danach versuchten einige Sozialdemokraten die vor dem Elberfelder Rathaus versammelte, patriotische Lieder singende Menschenmenge mit Gewalt auseinander zu drängen. Ihnen wurde übel mitgespielt, so dass einige von ihnen mit einer Beule nach Hause kamen. Einzelne Rufe Nieder mit dem Krieg wurden im Entstehen durch Hochrufe auf die verbündeten Kaiser unterdrückt. Gegen 11 Uhr abends formierte sich dann ein Zug von etwa Menschen, die, wiederum patriotische Lieder singend, durch die Hauptstraßen der Stadt zu dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Brausenwerth, dem Kriegerdenkmal auf dem Laurentiusplatz und dem Bezirkskommando am Weidenplatz zogen. Es kam zu keinen weiteren Zwischenfällen. 39 Die offizielle Nachricht der Mobilmachung traf am 1. August um 6 Uhr 10 Minuten nachmittags im Kaiserlichen Telegrafenamt Elber- 5 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

6 felds ein. In einer Art Vorgriff hierauf hatte Oberbürgermeister Wilhelm Funck die Stadtverordneten zu einer außerordentlichen Sitzung, die laut Protokoll um 5 Uhr 5 Minuten begann, eingeladen. 40 Obwohl die letzte Entscheidung also noch ausstand, war nach Ansicht des Oberbürgermeisters niemals [ ] aus gerechterem Anlass das Schwert gezogen worden als Sühne für grauenvolle Mordtaten eines Volkes, dessen Geschichte mit Blut geschrieben war. Für ihn waren durch die einmütige Bereitwilligkeit, wenn es sein muss, Gut und Blut einzusetzen für des Vaterlands Ehre, alle Schatten der Zwietracht und des Haders verschwunden. Er begründete die von der Finanzkommission an demselben Tag vorgeschlagenen Entschließungen zur Unterstützung der Familien der nach der Mobilmachung eingezogenen Soldaten und der zur freiwilligen Krankenpflege eingestellten Personen sowie zur Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln. Der Oberbürgermeister kritisierte in diesem Zusammenhang den kopflosen Andrang in den Lebensmittelgeschäften und die vereinzelt vorgekommenen Preissteigerungen. Er forderte die Stadtverordneten auf, die Bevölkerung in diesen beiden Punkten, aber auch im Hinblick auf die durch die Mobilmachung bedingten Störungen des Eisenbahnverkehrs aufzuklären und zur Ruhe und Besonnenheit zu ermahnen. Die Stadtverordneten bewilligten den von der Finanzkommission für die Familienunterstützung und die Versorgung der Bevölkerung vorgeschlagenen Kredit von 1 Million Mark sowie einen weiteren Kredit in Höhe von Mark für außergewöhnliche Ausgaben einstimmig, also auch mit den Stimmen der sozialdemokratischen Stadtverordneten. Daraufhin ergriff der Stadtverordnete Adolf Friderichs das Wort. Er bezeichnete die Sitzung als eine Stunde der Tat und versicherte, auf dem eingeschlagenen Weg fortzuschreiten. Er beendete seine Ausführungen mit folgenden Sätzen: Meine Herren, das Vaterland ist es, was uns alle eint. Ebenso einmütig, wie wir es bei dem gefaßten Beschlusse gewesen sind, ebenso einmütig sind wir in dem heißen Wunsche um die Erhaltung des Wohles, des Stolzes und der Ehre unseres Vaterlandes. Ich bitte Sie, mit mir einmütig einzustimmen in den Ruf: Unser geliebtes Vaterland, es lebe hoch, hoch, hoch. Alle Stadtverordneten erhoben sich von ihren Sitzen und sangen stehend das Lied Deutschland, Deutschland über alles. Die Sitzung wurde um 5 Uhr 20 Minuten geschlossen. Die laut der Freien Presse von der sozialdemokratischen Fraktion für diese Sitzung eingebrachte Anfrage nach möglichen Maßnahmen gegen Wucherpreise bei Lebensmittel, wurde nicht behandelt. 41 Als eine knappe Stunde später die offizielle Nachricht von der Mobilmachung durch Extrablätter und Maueranschläge in der Stadt in Windeseile verbreitet wurde, trat Oberbürgermeister Funck auf den Balkon des Rathauses, um sie der wartenden, kaum noch überschaubaren Volksmenge bekannt zu machen. Laut der Berichterstattung in den bürgerlichen Zeitungen brachen die versammelten Menschen in brausende Hurra- und Hochrufe aus, und Wogen aus aufgerührten Elementen gleich brauste der Volksgesang über den Neumarkt: Deutschland, Deutschland über alles. 42 Der Oberbürgermeister brachte daraufhin ein Hoch auf den Kaiser und König, auf das Heer und auf die Marine aus. Die Menschenmenge reagierte mit dem Absingen der Kaiser-Hymne und der Wacht am Rhein. 43 In den Abendstunden versammelte sich dann wieder eine große Menschenmenge auf dem Elberfelder Neumarkt, die fortgesetzt patriotische Lieder sang und Hochs auf den Kaiser, Vaterland und Armee ausbrachte. 44 Der Bergischen Tageszeitung zufolge verbreitete sich die Nachricht von der Mobilmachung in Elberfeld und in Barmen wie ein Lauffeuer: Singend durchzog die Jugend die Straßen im Mittelpunkte, wo sich schier unüberseh bare Menschenmengen ansammelten. In den Restaurants löste ein patriotisches Lied das andere ab, und wehe dem, der sich nicht erhob und das Haupt entblößte, wenn Deutschland, Deutschland über alles oder die Nationalhymne angestimmt wurde Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

7 Auch ein namentlich nicht genanntes Mitglied der reformierten Gemeinde Elberfeld war Zeuge der Ereignisse am 1. August in der Elberfelder Innenstadt. In seinem kurz darauf niedergeschriebenen Bericht hielt er die durchaus nachdenklich machende Beobachtungen fest: Auf der Kaiserstraße (heute: Neumarktstraße) sah ich die ersten Tränen. Vier Damen aus besseren Kreisen standen dort und vermochten ihren Gefühlsausbruch nicht zu hemmen. Fühlten sie schneller als die Menge das Entsetzliche des Kommenden? Oder war der Schmerz mehr eigennützig, indem sie nur den persönlichen Verlust befürchteten, des Gatten, Bräutigams oder Bruders? Die Tränen verfolgten mich den ganzen Tag. Es werden nicht die einzigen bleiben, die geweint werden. 46 Der Berichterstatter nahm auch an den abendlichen Volksversammlungen teil: Bei der Kundgebung am Abend, die Tausende von Denkmal zu Denkmal führte, fürchtete ich für das Innerliche unseres Volkes, das vor hundert Jahren unsere Streiter beseelte: gläubiges Gottvertrauen. Die Begeisterung, nur aus patriotischen Gesängen geschöpft, ist nicht die starke, nachhaltige, nieversiegende Kraft, dazu gehört mehr. Da endlich, vor dem Bezirkskommando: Wir treten zum Beten vor Gott den Gerechten. Mit großer Andacht sang die Menge jetzt, die ihre Lieder vorher mit ziemlichem Ungestüm angestimmt hatte. Ich aber war beruhigt. [ ] Unsere Streiter werden erfahren, daß der Glaube der Väter auch heute noch dieselbe Kraft wie ehedem besitzt für den, der sich ganz seinem Heiland ergibt. 47 Damit waren für den Schreiber offenbar alle aufgekommenen Zweifel und Bedenken beseitigt. Vermutlich gehörte auch er zu denjenigen Soldaten, die durch den Glauben gestärkt, in den ersten Augusttagen getrosten Mutes in den Krieg zogen. Offenbar ohne Rücksprache mit den Stadtverordneten sandte Oberbürgermeister Wilhelm Funck nach der Bekanntgabe der Mobilmachung ein Telegramm an Kaiser Wilhelm II., dessen Text nicht in den amtlichen Unterlagen, sondern nur in den Pressenachrichten überliefert wurde. Darin teilt der Oberbürgermeister zunächst den einstimmigen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung mit und erklärt, dass die Entscheidung des Kaisers auch die Elberfelder Bürgerschaft mit begeisterter Zustimmung erfüllt hat. Er hofft, dass der Sieg der verbündeten Heere dem bürgerlichen Schaffen recht bald die Segnungen des Friedens zurückgeben wird. Er fährt dann fort: Freudigen Herzens wird um dieses hohen Zieles willen in Treue und Hingabe an Euere Kaiserliche und Königliche Majestät die Stadt Elberfeld die schweren Opfer an Gut und Blut bringen, die des Vaterlandes Wohl erheischt. Gott segne und schütze Euere Kaiserliche und Königliche Majestät und unser geliebtes deutsches Vaterland! Funck, Oberbürgermeister. 48 In seinem Antworttelegramm, das laut Berichterstattung der Presse mit Jubel aufgenommen wurde, dankte der Kaiser für die patriotische Kundgebung und die städtische Fürsorge für die Angehörigen feldziehender Söhne Elberfelds. Er schloss mit dem Satz: Gott der Herr wird mit unserer Sache sein und unseren Waffen Sieg verleihen. 49 Laut General-Anzeiger herrschte auch am 2. August (Sonntag) starkes Leben in den Straßen Elberfelds. Die Begeisterung war jedoch auf einen ernsteren Ton gestimmt. Die Tatsache, dass sich in Elberfeld bis zu diesem Zeitpunkt über Männer freiwillig zum Militär gemeldet hatten, wertete die Zeitung als Beweis, dass die Begeisterung auf den Straßen kein bloßer Stimmungsrausch gewesen war, sondern einen tiefen und würdig-ernsten Charakter trug. Für den Berichterstatter ist der Hader aller Parteien geschwunden und in aller Einmütigkeit stehen alle wie einer auf dem Standpunkte: Der Krieg ist uns aufgezwungen. Er ist ein gerechter Krieg, und wir müssen ihn durchführen und durchfechten, wenn es sein muß, solang ein Tropfen Blut noch glüht. 50 In den Nachbarstädten wurde soweit dies anhand der Zeitungsberichte zu überprüfen ist offenbar weniger emotional als in Elberfeld auf die sich überstürzenden Ereignisse 7 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

8 Neumarkt in Elberfeld am 2. August 1914 um die Mittagszeit. Foto: Archiv der Westdeutschen Zeitung/General-Anzeiger. am 1. August reagiert. Den lokalen Zeitungen zufolge waren in Barmen am 2. August alle Bittgottesdienste gut besucht. Unter den Kirchgängern befanden sich viele in schwarz gekleidete Frauen und Mädchen, deren Männer, Brüder oder Bräutigam von der Mobilmachung betroffen waren. Erst danach belebte sich das Straßenbild. Die Erregung wuchs, als die Barmer Zeitung als erste die Nachricht von dem Einbruch russischer Truppen an zwei Stellen der Ostgrenze verbreitete. Einerseits wurde das Extrablatt von der Menge vor der Zeitungsredaktion mit Jubel begrüßt, andererseits herrschte in dem zu ungeheuren Massen angeschwollenen Menschengewoge über den russischen Friedensbruch allgemeine Empörung. 51 Am Nachmittag herrschte reger Verkehr vor allem am Bahnhof, wohin Angehörige die zu ihren Regimentern abreisenden Soldaten begleiteten. Die Züge mit Reservisten wurden mit Hurra begrüßt. Abends wuchs der Verkehr auf den Straßen, trotz des zeitweiligen Regens, ins Ungeheuerliche. In den Lokalen wurden patriotische Gesänge gesungen. Ein von den Behörden erlassenes Verbot des Alkoholausschanks an die Wirte [ ] war nur an die Wirte der Gestellungslokale ergangen und wurde an diesem Tag aufgehoben. Ausdrücklich vermerkte der Zeitungsbericht, dass eine größere Zahl Wehrpflichtiger von dem Recht der Aufgebotsbefreiung Gebrauch machte, um kirchlich oder standesamtlich zu heiraten. 52 Zwischen dem 1. und 5. August wurden auf dem Elberfelder Standesamt 168 Paare getraut. 53 Auch am 3. August (Montag) herrschte auf den Straßen Barmens sehr reges Leben. Die Volks- und höheren Schulen waren unmittelbar vor dem ursprünglichen Ferienbeginn auf Anordnung der zuständigen Behörden geschlossen worden. Die Schüler wurden mit patriotischen Ansprachen und Liedern in die Ferien entlassen. An die älteren Schüler erging die Aufforderung, sich für den Ernteeinsatz zur Verfügung zu stellen. Reservisten zogen, Soldatenlieder singend, zum Bahnhof, um in ihre Garnisonen zu fahren. 54 Da auch fast alle 8 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

9 Betriebe geschlossen hatten, wogte ein kolossaler Verkehr in den Straßen. Tausende hatten auf den Eisenbahnbrücken und den Bahndämmen entlang Posto gefaßt, 55 um den abreisenden und durchreisenden Heerespflichtigen ein letztes Lebewohl zuzuwinken. 56 In einem Erlass des Kommandierenden Generals wurde die vorzügliche Haltung der Barmer Bevölkerung in den ersten Tagen der Mobilmachung besonders anerkannt. Der Barmer Anzeiger vom 4. August schrieb hierzu: Das Verhalten der Bevölkerung ist getragen von opfermutigem Patriotismus. Die Stimmung macht sich in zahlreichen Kundgebungen Luft. Die an die Bahnlinien grenzenden Straßen sind tagsüber von großen Menschenmengen meist sind es Frauen und Kinder besetzt, die den abfahrenden Vaterlandsverteidigern noch ein Lebewohl zuwinken und ihnen die herzlichsten Wünsche für eine glückliche siegreiche Heimkehr mit auf den Weg geben. Auch in Elberfeld sah sich der zuständige Befehlshaber veranlasst, mit freudigem Stolz und dankbarer Anerkennung die Haltung der Bevölkerung während der nach Plan lückenlos durchgeführten Mobilmachung als musterhaft zu bezeichnen. Ausdrücklich bedankte er sich für die den Militärpflichtigen gespendeten Liebesgaben in Gestalt von Mineralwasser, Zigarren und Obst. 57 In Barmen trat die Finanzkommission unmittelbar nach der Bekanntgabe der Mobilmachung zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen, in der sie die Bewilligung eines Kredits in Höhe von Mark zur Versorgung der Bevölkerung und zur Unterstützung der Familien, deren Ernährer zum Kriegsdienst eingezogen wurden bzw. werden, vorschlug. Die Stadtverordnetenversammlung beriet erst vier Tage später in ihrer Sitzung am 5. August über den Vorschlag der Finanzkommission. Oberbürgermeister Dr. Paul Hartmann bezeichnete in seiner Ansprache den Krieg als aufgedrungen, dem wir nicht aus dem Weg gehen durften, wenn wir nicht auf unsere politische und wirtschaftliche Stellung im Kreise der Völker verzichten wollten. Die Entschlossenheit der ganzen Nation, ihr alles, Gut und Blut, daranzusetzen und zu opfern ist für ihn Beweis genug, dass es um eine gerechte Sache geht. Er beschließt seine Vorrede mit dem Satz: Im festen Vertrauen auf unseren Kaiserlichen Herrn, der uns gestern aus der Seele gesprochen, im festen Vertrauen auf unser Volk in Waffen, gehen wir getrost in den Kampf hinein, und Gott der Herr wolle unseren Fahnen den Sieg verleihen!. 58 Ohne Aussprache genehmigte die Stadtverordnetenversammlung einstimmig, also auch hier mit den Stimmen der sozialdemokratischen Mitglieder, die Vorschläge der Finanzkommission. Nach Schluss der Sitzung kam es noch zu einer kurzen Aussprache über die von der Militärbehörde angeordnete frühe Schließung der Gastwirtschaften, die von zwei Stadtverordneten als nachteilig und unzweckmäßig beurteilt wurde. Die von offizieller Seite im Zusammenhang mit den Kreditbewilligungen vorgetragene Meinung von einem von außen aufgezwungenen Krieg, der, weil von Deutschland um eine gerechte Sache geführt, mit Gottes Hilfe nur siegreich zu beenden war, bekräftigten einige örtliche Zeitungen in den folgenden Tagen mit ihren Schlagzeilen nachdrücklich. Das galt ganz besonders für den Täglichen Anzeiger, auf dessen Titelseiten am 3., 4. und 5. August in großen Lettern die Schlagzeile Mit Gott für Kaiser und Reich! prangte. An den nächsten drei Tagen lauteten die Überschriften Feinde ringsum! und Vorwärts mit Gott!. Exkurs: Kreditbewilligungen in den Nachbarstädten Cronenberg und Ronsdorf In Cronenberg fand am 2. August, also am Sonntag, um 11 Uhr eine außerordentliche Stadtratssitzung unter Leitung des Bürgermeisters Albert Kemmann statt. 59 Die Ratsmitglieder beschlossen einstimmig, also auch hier mit Zustimmung der sozialdemokratischen Abgeordneten, die Bewilligung von Mark zu Unterstützung der Familien der zur Wehrmacht einberufenen Soldaten sowie zur Beschäftigung von Arbeitslosen. Ferner wurde 9 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

10 auf die entsprechende Aufforderung des Landrats Dr. Walter zur Nieden hin beschlossen, mit der Ausbildung von Krankenpflegerinnen zu beginnen. Hierzu hatten sich bereits 60 Personen freiwillig gemeldet. Die Leitung der Ausbildung übernahm der Geheime Sanitätsrat und Beigeordnete Dr. med. Hubert Holzschneider. Außerhalb des Protokolls so berichtete der Cronenberger Anzeiger gab der Bürgermeister im Namen des Stadtverordnetenkollegiums allen zur Fahne Einberufenen die besten Wünsche mit auf den Weg und verband damit die Hoffnung, dass alle in kurzer Zeit und in voller Gesundheit siegreich zu ihren Familienangehörigen zurückkehren mögen. 60 Das galt ganz besonders für den Stadtverordnetenkollegen Hermann Herberts, der bereits am darauf folgenden Tag einzurücken hatte. 61 Die Ronsdorfer Stadtverordneten versammelten sich am 3. August zu einer dringenden Sitzung, um über die notwendigen Maßnahmen zur Unterstützung der Angehörigen der einberufenen Soldaten, zur ärztlichen Versorgung der Einwohnerschaft und zur Nahrungsmittelsicherung zu beraten. Auf Vorschlag des Bürgermeisters August Staas wurde zunächst die Aufnahme eines Kredits von Mark zur Verfügung der Finanzkommission, deren Vergrößerung durch Zuziehung von Damen und Herren aus der Bürgerschaft geplant war, in erster und zweiter Lesung einstimmig gebilligt. Zur Beschaffung des Kredits war die Sparkasse ermächtigt, die erforderliche Summe durch Hinterlegung und Verpfändung von Staatspapieren oder durch Eintragung in das Staatsschuldbuch zu beschaffen. Als Höchstgrenze für die monatliche Unterstützung der zum Militär eingezogenen Soldaten wurden die Sätze von 31,50 Mark für die Ehefrau und von 10,50 Mark für jedes Kind bis zu 15 Jahren festgelegt. 62 Da zwei der drei in Ronsdorf praktizierenden Ärzte bereits zum Heeresdienst eingezogen worden waren, hatte der Bürgermeister bei der Landesversicherungsanstalt beantragt, den beiden Ärzten der Provinzial-Lungenheilanstalt die Privatpraxis zu gestatten. Um die wegen des Kriegszustandes zu erwartende Arbeitslosigkeit in größerem Umfang wirksam zu bekämpfen, wurden für einen späteren Zeitpunkt auch städtische Notstandsarbeiten ins Auge gefasst. Die Sitzung schloss mit einem Hoch auf die Kriegsmacht zu Wasser und zu Lande. 63 Hamsterkäufe, Wucherpreise, Papiergeld Wie in den meisten anderen Städten reagierten auch im Wuppertal viele Menschen mit Hamsterkäufen auf die drohende Kriegsgefahr. Sehr schnell tauchten noch vor Bekanntwerden der Mobilmachung in diesem Zusammenhang die Vorwürfe der Preistreiberei bzw. des Preiswuchers auf. Der General-Anzeiger nahm dazu am 1. August im Lokalteil mit einem ungewöhnlich langen Artikel unter der Überschrift Lebensmittelwucher Stellung. Er kritisierte einzelne, namentlich nicht genannte Geschäfte wegen ihres Verhaltens und forderte von den Stadtvätern Maßnahmen zur Beseitigung dieser bedauerlichen Erscheinungen. Der Berichterstatter beklagte, dass gerade in einer Zeit, in der andere Kreise an Patriotismus und Opferwilligkeit wetteifern, diese in Betracht kommenden Geschäfte aus dem Ernst der Lage zum Nachteil ihrer Mitbürger, und zwar meistens sogar der unbemittelten unter ihnen, Profit geschlagen haben. Ein möglicherweise durch den Krieg bedingter Mangel an Brotgetreide wäre nach seiner Meinung durch einen Mehrverbrauch an den in ausreichender Menge vorhandenen Kartoffeln zu ersetzen. 64 Auch die Stadtverwaltungen mahnten mit dem Hinweis auf bestehende Vorräte zur Zurückhaltung oder verwiesen wie in Barmen auf die konkreten getroffenen Versorgungsmaßnahmen. Dort hatte die Stadtverwaltung noch am 2. August, also am Sonntag, Zentner Mehl gekauft und mit Hilfe von Automobilen der öffentliche Zugverkehr war infolge der Mobilmachung unterbrochen in die Stadt gebracht. Auch Kartoffeln waren in großer Menge in die Stadt gelangt. Für den Trans- 10 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

11 port von Zentnern Roggenschrot und 500 Zentnern Teigwaren, deren Ankauf man bereits vertraglich geregelt hatte, wurden die stadteigenen Kleinbahnen in Aussicht genommen. 65 Darüber hinaus machte das Statistische Amt Barmen in einer umfangreichen Liste die Preise bekannt, die in den Monaten Juni und Juli für die wichtigsten Grundnahrungsmittel verlangt worden waren. 66 Auch die verschiedensten Interessenverbände im Wuppertal forderten in Rundschreiben ihre Mitglieder auf, Preiserhöhungen nach Möglichkeit zu vermeiden und so die Interessen der Allgemeinheit zu wahren. Der Bergische Rabatt- und Handelsschutzverein sowie der Elberfelder Detaillistenverband richteten folgendes, am 1. August veröffentlichtes Zirkular an die Ladenbesitzer: Die Unterzeichneten wenden sich an die beteiligten Geschäfte mit der dringenden Mahnung, jeden Preistreibereien sowohl im Interesse der Beruhigung der Bürgerschaft wie vor allem auch im eigenen Interesse der Geschäftsinhaber selbst entgegenzuwirken. Bei dem hohen Stande der Landwirtschaft in Deutschland und insbesondere bei den glänzenden Ernteaussichten für dieses Jahr in Verbindung mit dem ergangenen Verbot der Ausfuhr aller Lebensmittel ist es klar, daß eine Gefährdung der Lebensmittelversorgung ausgeschlossen ist. 67 Der Verein der Elberfelder Kohlenhändler forderte seine Mitglieder auf, auf Preiserhöhungen zu verzichten, und riet dem Publikum, mit der Einkellerung der Wintervorräte bis zum Wiedereinsetzen des regulären Bahnverkehrs zu warten. Seiner Einschätzung nach waren trotz der unterbrochenen Zulieferung genügend Kohlenvorräte vorhanden, um insbesondere den Bedarf der Fabriken und Betriebe, die durch die sich überstürzenden Ereignisse nicht in der Lage gewesen waren, Vorräte anzulegen, zu decken. 68 Schließlich setzte auch der kommandierende General des 7. Armeekorps für den Stadtkreis Elberfeld Höchstpreise für den Kleinhandel u. a. für einen Becher (= 3 kg) Kartoffeln (48 Pf.), ein Pfund Weizenmehl (27 Pf.), ein Pfund Salz (14 Pf.) und ein Pfund Nudeln (44 Pf.) fest. 69 Rechtliche Grundlage für diese Maßnahme bildete das von Kaiser Wilhelm II. am 4. August verordnete Gesetz betreffend Höchstpreise. 70 Die Presse machte zur Abschreckung die Namen von Händlern, die der Preiswucherei überführt wurden, bekannt. Die Verkäuferinnen der Elberfelder Firma G. Kesseler Sohn (Bäckerei und Kolonialwarenhandlung) erklärten in einer Zeitungsanzeige unter anderem, dass in ihrem Geschäft nie mehr als 11 Pf. für ein Pfund Salz verlangt worden wären. 71 Der Barmer Kolonialwarenhändler Hugo Blasberg bot per Anzeige demjenigen, der ihm den Verleumder, der ihn des Preiswuchers verdächtigt hat, nennt, 100 Mark Belohnung. 72 Weil der Gemüsehändler Heinrich Klees auf dem Neumarkt nicht nur 58 Pf. für einen Becher Kartoffeln gefordert, sondern darüber hinaus noch die Abgabe der Kartoffeln an den zusätzlichen Kauf von Gemüse geknüpft hatte, entstand unter den Käufern so große Aufregung, dass die Polizei einschritt und sämtliche Waren des Händlers konfiszierte. 73 Die Konsumgenossenschaften Vorwärts und Befreiung setzten ihr ganzes wirtschaftliches Potential ein, um preisregulierend zu wirken. In großformatigen Anzeigen in der Freien Presse gaben sie bekannt, für ihre Mitglieder an den vor der Mobilmachung geltenden Preisen, die sich zudem noch um die siebenprozentige Rückvergütung verringerten, weiterhin festzuhalten. Danach kosteten in der Genossenschaft Befreiung 1 Pfund Salz 10 Pf., 1 Pfund Hausmachernudeln (Eierware) 40 Pf. und 1 Becher Kartoffeln 45 Pf. Linderung wirtschaftlicher Not in ernster Zeit lautete nun ihr Parole. 74 Natürlich verfolgten die Konsumgenossenschaften damit auch das Ziel, Konsumenten aller Berufe als neue Mitglieder zu gewinnen. In der Tat wandelte sich bereits zu Beginn des Krieges ihr Bild weitgehend in der Öffentlichkeit, reagierten die Behörden, die die große Bedeutung der Genossenschaften für die Versorgung der Gesamtbevölkerung sehr schnell erkannten, damit, dass sie das für Beamte und Arbeiter der Reichs-, Landes- und Kommunal- 11 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

12 behörden geltende Verbot, in eine Genossenschaft einzutreten, aufhoben. 75 Die drohende Kriegsgefahr veranlasste offenbar zahlreiche Wuppertaler, ihre Sparguthaben bei den städtischen Sparkassen abzuheben. Die Elberfelder Stadtverwaltung versuchte mit einer am 1. August in den Zeitungen veröffentlichten Bekanntmachung, weitere Anleger von diesem Vorhaben abzubringen. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die Einhaltung der satzungsmäßigen Kündigungsfristen bei Rückforderungen von mehr als 100 Mark. Die Sicherheit der Einlagen war danach ferner durch das Vermögen der Kasse und die Steuerkraft der Stadtgemeinde gesetzlich gewährleistet. Schließlich folgte der Hinweis auf die nach den staatsund völkerrechtlichen Grundsätzen bestehende Sicherheit der Sparkasse vor dem Zugriff jeder Staatsgewalt im Krieg und Frieden. 76 Auf heftige Kritik in der Bevölkerung stieß auch die Weigerung einzelner Geschäftsinhaber, Papiergeld anzunehmen. Dies wurde in der Presse ausdrücklich als unwürdiges und unpatriotisches Verhalten bezeichnet. Die Behörden wiesen in Übereinstimmung mit den Banken und Sparkassen in Anzeigen und Pressemitteilungen mehrfach auf die Verpflichtung jedes Geschäftsinhabers hin, das gesetzliche Zahlungsmittel Papiergeld anzunehmen. 77 Die Elberfelder Handelskammer bezeichnete es in einer von Heinrich Schniewind und Theodor von Boettinger unterzeichneten Bekanntmachung als unbegründet und das Ansehen des Staates und seine finanzielle Bereitschaft gefährdend, in dieser Situation Reichsbanknoten und Reichsbankscheine in Gold oder Silber umzutauschen. 78 Die Elberfelder Reichsbankstelle nannte in einer großformatigen Anzeige die Weigerung, Reichsbanknoten als Zahlungsmittel anzunehmen, eine den für das Alltagsleben bitter notwendigen Geldumlauf störende Gesetzwidrigkeit. Sie selbst erklärte sich bereit, den Anforderungen des Verkehrs entsprechend Reichsbanknoten zu einem kleinen Teilbetrag in Silber und Nickel umzuwechseln, betonte aber ausdrücklich, alle unvernünftigen Anforderungen zurückzuweisen. 79 Als abschreckendes Beispiel stellte die Bergisch-Märkische Zeitung das Elberfelder Hotel-Restaurant Zur Post an den Pranger. Dort hatte der Inhaber per Aushang die Gäste aufgefordert, wegen fehlenden Wechselgeldes die verabreichten Speisen und Getränke nur in kouranter Münze zu bezahlen. 80 Ein treffendes Beispiel des opferwilligen Sinnes. Geld- und Sachspenden in großer Zahl In den ersten Kriegstagen war die Bereitschaft, spontan für die Ausrüstung und das Wohl der in den Kampf ziehenden Soldaten direkt zu sorgen bzw. die finanzielle Lage der zurückbleibenden Familienangehörigen abzusichern, besonders groß. Die Farbenfabriken Bayer gaben am 1. August per Anschlag unter anderem bekannt, den Ehefrauen der zum Kriegsdienst einberufenen Arbeitern 10 Mark und für jedes Kind unter 15 Jahren 3 Mark wöchentlich zu zahlen. Den Familien der Einberufenen wurde freigestellt, in den Werkswohnungen zu bleiben. 81 Die Firma Büren & Eisfeller sicherte den Angehörigen ihrer militärpflichtigen Mitarbeiter, die auf die städtische Unterstützung angewiesen waren, die Weiterzahlung von drei Viertel des bis zum Kriegsausbruch gezahlten Lohnes zu. Der Vorstand der jüdische Gemeinde beschloss, den bedürftigen zum Kriege einberufenen jüdischen Soldaten 15 Mark Verpflegungskosten und einen Gutschein für Stiefel und 2 Paar Strümpfe zu gewähren. Ferner war die monatliche Zahlung von 10 Mark für die Frauen und 3 Mark für jedes Kind der jüdischen Soldaten bis auf weiteres vorgesehen. 82 Die Zweigvereine vom Roten Kreuz und die Vaterländischen Frauenvereine riefen in großen Anzeigen immer wieder zu Sach- und Geldspenden auf: Mitbürger! Unser Volk steht in Waffen. Bald werden Wunden bluten! Die Vereine vom Roten Kreuz und der Vaterländische Frauenverein arbeiten, um die Not der Verwundeten zu lindern. Dazu bedürfen 12 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

13 wir großer Geldmittel. Wir bauen auf die werktätige und opferwillige Liebe unserer Mitbürger. 83 Ausdrücklich war auch die geringste Gabe willkommen. Eine Haussammlung, eine Pfennigbüchsen-Sammlung und die Aufstellung von Sammelbüchsen in den Gaststätten und Wirtschaften wurden angekündigt. Für die Annahme der Geldspenden stellte sich in Elberfeld das Bankhaus v. d. Heydt- Kersten & Söhne zur Verfügung. In Barmen wurden Geldspenden in bar und als Zeichnung im Rathaus und von den Steuerkassen in Unterbarmen, Heckinghausen und Wichlinghausen entgegen genommen. Die Barmer Vereine riefen überdies zur Ablieferung von Liebesgaben aller Art, wie Nahrungs- und Genußmitteln, Konserven, Getränken, Zigarren, Zigaretten, Streichhölzern, Seife und dergleichen in den dazu eingerichteten Sammelstellen auf. 84 Die Aufrufe wurden in vielfältiger Weise befolgt. Die Presse veröffentlichte regelmäßig Spendernamen und Spendenart. 85 Die Leser des General-Anzeigers erfuhren bereits am 4. August, dass die Inhaber der Firma Friedrich Seyd Söhne Mark sowie Freiherr August von der Heydt sen. und Freiherr August von der Heydt jun Mark bzw Mark dem Roten Kreuz zur Verfügung gestellt hatten. Die Fabrikantenbrüder Eduard, Oskar und Max Gebhard, die jeweils Mark spendeten, wurden ebenso genannt wie Wolfram Wittig, der Mark stiftete. Der Unterbarmer Bezirksverein bewilligte in seiner Sitzung am 6. August eine Spende von Mark für das Rote Kreuz und die Vaterländischen Frauenvereine. 86 Ein Elberfelder Rektor, der seinen Namen nicht publik machte, wurde besonders hervorgehoben, weil er auf seine geplante Ferienreise verzichtet und stattdessen das dafür eingeplante Geld gespendet hatte. Die Bergisch-Märkische Zeitung bezeichnete die Spende von Zigarren, die die Tabakwarenhandlung Moritz Samuel (Inhaber: Ernst Samuel) für die einberufenen minderbemittelten Elberfelder Reservisten überlassen hatte, als treffliches Beispiel des opferwilligen Sinnes unserer Bürgerschaft. 87 Die Tabakwarengroßhandlung Paul Isserstedt stiftete sogar Zigaretten für die ins Feld ziehenden Soldaten. 88 Die Kurzwaren- Großhandlung Louis Beer in der Hofaue bot einen Shedbau, der sich zur Aufnahme von 100 bis 150 Betten eignete, an, stiftete fünf Betten und stellte das ganze Personal für die Pflege, 50 Mädchen und eine Oberköchin, zur Verfügung. 89 In den nächsten Tagen füllten die Spendenlisten ganze Zeitungsspalten. 90 Gleichzeitig ergriffen die Vaterländischen Frauen-Vereine und die Zweigvereine vom Roten Kreuz die für ihre Tätigkeit notwendigen Maßnahmen. Offenbar auf vielfach geäußerten Wunsch hin wurde ein sechswöchiger Kurs zur Ausbildung von Helferinnen vom Roten Kreuz angekündigt. 91 Der Vaterländische Frauenverein Elberfeld lud seine Mitglieder zu einer Generalversammlung am 3. August ein, um angesichts des bevorstehenden Krieges die in den Jahren erprobte Tätigkeit zur Pflege der im Felde verwundeten und erkrankten Krieger neu zu organisieren. Gleichzeitig wurden freiwillige Helferinnen, die zu jeder Art Hilfe bereit sind, gebeten, sich zur Eintragung ihrer Personalien in die betreffenden Listen zu melden. 92 Die Versammlung, die von hunderten von Elberfelder Frauen besucht war, wurde von der Vereinsvorsitzenden Maria Engländer mit begeisterten Worten eröffnet. Die durch den Krieg notwendig gewordenen Aufgaben wurden so verteilt, dass der Vaterländische Frauenverein die Beköstigung und Krankenpflege im Kriege übernahm und der Stadtverband, in dem sich 26 Frauenvereine zusammen geschlossen hatten, seine Kräfte den Angehörigen der Einberufenen widmete. Einmütig beschlossen die Versammlungsteilnehmerinnen einen in den Zeitungen zu veröffentlichenden Aufruf, in dem die Frauen Elberfelds aufgefordert wurden, sich für die Bekämpfung der Preissteigerung und die Weiterbeschäftigung bzw. Versorgung der Hausangestellten einzusetzen sowie sich dort, wo männliche Arbeitskräfte fehlen, entsprechend ihren Fähigkeiten, Kräften und Neigungen einzubringen. Ferner erklärte sich der Stadtverband in einer Eingabe an die Stadtverwaltung bereit, Zentralküchen einzurichten, bei der Vermittlung von Arbeitsgelegenheiten 13 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

14 für Frauen mitzuwirken sowie mit Hilfe des Elberfelder Lehrerinnenvereins die Beaufsichtigung von Kindern von berufstätigen Müttern zu organisieren. Die eindrucksvolle Versammlung und Kundgebung der Elberfelder Frauen wurde mit einem Hoch auf unseren Kaiser und unser geliebtes Vaterland und dem Gesang des Liedes Deutschland, Deutschland über alles beschlossen. 93 In Barmen konstituierte sich der Nationale Frauendienst am 4. August durch den Zusammenschluss von zunächst 24 Frauen vereinen. Im weiteren Verlaufe des Krieges schlossen sich ihm weitere 21 Frauenvereine an. Durch seine Eingliederung in die Kriegswohlfahrtspflege der Stadt war der Nationale Frauendienst in der Lage, auch in Barmen in vielfacher Hinsicht hilfreich tätig zu sein. 94 Heraus zum Dienst fürs Vaterland! Zwischen Ernteeinsatz und Bürgerwehr Es bedurfte offenbar keiner öffentlicher Aufrufe, um vor allem die Jugendlichen, die nicht zum Kriegsdienst eingezogen waren, zum Dienst fürs Vaterland zu begeistern. Besondere Initiative entwickelte dabei der Wandervogel. Bereits am 1. August forderte die Ortsgruppe Elberfeld des Wandervogels e. V. durch Anschläge alle arbeitsfähigen jungen Leute auf, sich an den Erntearbeiten zu beteiligen. Eine wichtige Rolle spielte hierbei Walter Hammer, der die Ernteaktivitäten des Wandervogels in Elberfeld mit verantwortlich organisierte. 95 Die ersten Trupps ( Horden ) von jeweils zehn Jugendlichen arbeiteten schon am 4. August bei den Bauern in der nähern Umgebung des Wuppertals. Die Teilnahme war nur mit der Einwilligung der Eltern möglich. Die Wandervogel-Leitung sorgte dafür, dass Tabak und Alkohol unbedingt gemieden wurden. Die Landwirte verpflichteten sich, ihre Helfer gut zu verpflegen. An dem Ernteeinsatz beteiligten sich auch Studentenorganisationen, die ihre Mitglieder und Schüler der höheren Lehranstalten aufforderten, sich für diese Arbeit zur Verfügung zu stellen. 96 Die Freie Presse begrüßte im Prinzip die Initiative für den Ernteeinsatz der Schüler, regte jedoch gleichzeitig im Hinblick auf die wegen der kriegsbedingten Betriebseinschränkungen und Betriebsschließungen arbeitslos werdenden Personen an, diese in der Landwirtschaft gegen einen angemessenen Lohn zu beschäftigen. 97 In der Tat gab es bereits nach wenigen Tagen beim Wandervogel organisatorische Probleme, da sich unter anderem zu viele Kinder zwischen 10 und 14 Jahren gemeldet hatten und ein Teil der jugendlichen Erntehelfer unter dem Arbeitseinsatz offenbar einen angenehmen Ferienaufenthalt verstanden hatte. 98 Wegen der Einbindung der durch den Krieg arbeitslos gewordenen Industriearbeiter in die Erntearbeit wurde folgerichtig am 7. August die von dem Wandervogel eingerichtete Meldestelle für Ernte helfer dem Städtischen Arbeitsnachweis angegliedert. 99 Die Mitglieder des Jungdeutschland-Bundes richteten das Elberfelder Gymnasium als Unterkunft für die Soldaten des 1. Bataillons des Infanterieregiments Nr. 53 ein. 100 Der Bataillonskommandeur, Major Hugo Commichau, bedankte sich in einem, im Täglicher Anzeiger am 6. August veröffentlichten Brief an den Vorsitzenden des Bundes, Rittmeister Karl Neuhaus-Wichelhaus. Er hob besonders die Vaterlandsbegeisterung sowie das rasche und freudige Zugreifen der Mitglieder des Jungdeutschland-Bundes hervor. Der Brief schloss mit dem Satz: Auf eine derartige Jugend kann Elberfeld stolz sein. Die Mitglieder der Jugendwehr des Elberfelder Kriegerverbandes wurden aufgerufen, sich als Depeschenboten zur Verfügung zu stellen. Es war vorgesehen, dadurch die Verbindung zwischen der Polizeizentrale in der Vonder-Heydt-Gasse, den Dienststellen und den aufgestellten Posten noch besser als bisher zu sichern. 101 Auch an die Jäger Elberfelds erging die Aufforderung, unter der Leitung eines Beauftragten der Polizei eine feste Organisation zu bilden zur sofortigen Ergänzung der Bewachung aller wichtigen Punkte unserer Vaterstadt. 102 Ferner wurde dringend um die Überlassung privater Automobile zur Nachrichtenübermittlung gebeten. 14 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

15 Die Mitglieder der Arbeiter-Samariter-Kolonne Elberfeld beschlossen in einer am 3. August durchgeführten Versammlung, sich in den Dienst des Roten Kreuzes, zu dem sie bis dahin in Konkurrenz gestanden hatten, zu stellen. Ältere Mitglieder wurden aufgefordert, in das Volkshaus am Hombüchel zu kommen und dort durch Übung Vergessenes wieder aufzufrischen. 103 Auch sonst war Solidarität ein wichtiges Stichwort. Die Barmer Zahnärzte des Bergischen Vereins Deutscher Zahnärzte fassten den Beschluss, dass die Patienten der zum Heeresdienst eingezogenen Kollegen von den in der Stadt zurückgebliebenen Ärzten auf deren Rechnung behandelt werden sollten. 104 Der Zentralverband deutscher Handelsagentenvereine forderte die Mitglieder auch der Barmer Ortsgruppe auf, die Geschäfte der zum Krieg eingezogenen Kollegen unentgeltlich und nach bestem Vermögen weiterzuführen und durch die Aufrechterhaltung der Beziehungen zu der Kundschaft eine wirtschaftliche Existenz nach der Rückkehr, im schlimmsten Fall für die Angehörigen, zu sichern. 105 Der noch in Friedenszeiten glänzend verlaufene Appell der ehemaligen Angehörigen des 1. Garde-Regiments zu Fuß in Barmen hatte einen Überschuss von etwa 800 Mark erbracht, 106 der nach Kriegsausbruch als Unterstützung für die ins Feld ziehenden Kameraden der Vereinigung und deren Angehörigen zur Verfügung gestellt wurde. 107 Die Barmer Turnerschaft erklärte der zuständigen Behörde gegenüber die Bereitschaft ihrer nicht zur Fahne einberufenen Mitglieder, sich in jeder nur denkbaren Form in den Dienst des Vaterlandes zu stellen. Als alleiniges Ziel wurde der Schutz der Angehörigen und des Vaterlands genannt. Die Turnerschaft begründete ihr Anerbieten mit der bei den Turnern selbstverständlich geübten Disziplin und der ausgeprägten Fähigkeit, Ordnung zu halten. Sie stellte ihren Antrag unter den Wahlspruch: Die große Zeit findet kein kleines Geschlecht. 108 Die Gerüchteküche kocht Der offenbar früh verbreiteten Furcht vor der Schließung des Elberfelder Gas- und Elektrizitätswerks aus Kohlenmangel widersprach die Presse bereits am 1. August. 109 Angeblich wurden französische Flugzeuge über dem Elberfelder Stadtteil Uellendahl beobachtet. Man befürchtete die Zerstörung der Eisenbahnlinien. Die Nachforschungen ergaben, dass Kinder Drachen ( Windvögel ) hatten steigen lassen. Die Polizei kündigte an, dies in Zukunft bei Androhung von Strafe vollständig zu verbieten. Gleichzeitig wurde die Bevölkerung aber aufgefordert, weiterhin nach feindlichen Flugzeugen am Himmel Ausschau zu halten. 110 Überall wurden feindliche Spione am Werk vermutet. Militärkommandos und Polizei stoppten Züge und Straßenbahnen, um nach Waffen zu suchen. Am 3. August entspann sich in Barmen eine wilde Jagd nach einem angeblich mit russischen Spionen besetzten Auto. Die Polizei sperrte die wichtigsten Straßen, insbesondere die Allee (heute: Friedrich-Engels- Allee), durch Querstellen von großen Fuhrwerken ab, um die angehaltenen Autos offenbar ohne Erfolg zu durchsuchen. 111 In Oberbarmen machten sich zwei Männer auf der Rittershauser Brücke durch ihr Gebaren verdächtig. 112 Einer von ihnen entzog sich der Festnahme durch den Sprung in die Wupper und gab auf der Flucht Revolverschüsse auf seine Verfolger ab. Eine zufällig vorbeikommende Militärpatrouille erwiderte das Feuer. Es gab drei Leicht- und zwei Schwerverletzte. 113 Wegen seines fremdländischen Aussehens wurde ein Ehepaar mit vier Kindern in Elberfeld von Passanten so bedrängt, dass die Familie zu ihrer eigenen Sicherheit in Polizeigewahrsam genommen wurde. Dort stellte sich schnell heraus, dass es sich nicht um gut getarnte Spione, sondern um eine deutsche Familie handelte, die dabei war, den zum Militär einberufenen Familienvater zu seiner Einheit zu begleiten. 114 Die Presse riet einerseits dazu, unbestätigten Meldungen von festgenommenen Spionen oder verhafteten, mit einem Arsenal von Bomben ausgestatteten Russen nicht leicht 15 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

16 Glauben zu schenken, andererseits forderte sie dazu auf, bei Eisenbahnfahrten die Mitreisenden zu überwachen, um so Anschläge auf die für die Mobilmachung wichtigen Einrichtungen zu verhindern. 115 Als besonders gefährdet galten in diesem Zusammenhang die Telegrafenleitungen. Den Hausbesitzern wurden deshalb nahegelegt, den Zugang auf ihre Dächer nur ihnen bekannten Personen oder Mitarbeitern der Reichspost, die sich durch Dienstkleidung und Ausweiskarte legitimiert hatten, zu erlauben. 116 Schnell verbreitete sich das Gerücht von den wahrscheinlich durch Gift verseuchten Wasserleitungen. Urheber dieser Erregung war ein mit einer weißen Armbinde auftretender Mann, der in mehreren Häusern vor dem Genuss des Wassers gewarnt bzw. der, nach einer anderen Version, sich nach dem Weg zur Herbringhauser Talsperre, dem Trinkwasserreservoir der Stadt Barmen, erkundigt hatte. 117 Einem anderen Gerücht zufolge hatten Franzosen die Talsperren des Bergischen Landes mit Cholerabazillen vergiftet. 118 Die amtlichen Stellen widersprachen unverzüglich mit Nachdruck. Es lag nah, dass aufgrund der Aufrufe der Vereine vom Roten Kreuz, in denen Formulierungen wie Bald werden Wunden bluten oder Die ersten Verwundeten können jede Stunde bei uns eintreffen gebraucht worden waren, das Gerücht vom Eintreffen der ersten Verwundetentransporte auf dem Steinbecker Bahnhof immer wieder verbreitet wurde. Der Elberfelder Oberbürgermeister trat noch am 7. August diesem Gerücht mit einer Bekanntmachung entschieden entgegen, doch nur wenige Tage später, am 29. August, wurden in Barmen in der als Lazarett eingerichteten Schule in der Kleestraße die ersten Verwundeten aufgenommen. 119 Der Alltag verändert sich. Arbeitslosigkeit Der Eisenbahnverkehr unterstand der zuständigen Militärbehörde und diente zunächst ausschließlich den Truppentransporten. Dadurch erhielten auch im Wuppertal die sonst auf diesem Wege belieferten Fabriken, Firmen und Großhändler keine Rohstoffe, Materialien und Waren. Die für den Beginn der Sommerferien der Schulen eingeplanten Feriensonderzüge fielen aus. 120 Der Postverkehr von Deutschland nach Russland und Frankreich sowie umgekehrt wurde gänzlich eingestellt. Verschlossene Briefe und Pakete, die für Grenzgebiete (z. B. Elsass-Lothringen oder grenznahe Kreise im Regierungsbezirk Trier) bestimmt waren, blieben zunächst liegen. Die durch die Mobilmachung überlasteten Telegrafenämter nahmen keine privaten Telegramme an. 121 Der zwischen den Nachbarstädten Elberfeld und Barmen unterbrochene Telefonverkehr wurde erst eine Woche nach der Mobilmachung wieder freigegeben. 122 Das Kaiserliche Postamt Barmen schränkte wegen der militärischen Maßnahmen ab dem 4. August die Zahl der Briefkastenleerungen ein. Danach wurden die Briefkästen nur noch um 10 Uhr vormittags und um 3, 6 und 9 Uhr nachmittags geleert. 123 Auch der Schwebebahnverkehr wurde ab dem 3. August kriegsbedingt eingeschränkt, weil zahlreiche Angestellte eingezogen worden waren. Der Fahrbetrieb mit einer Zugfolge im Abstand von fünf Minuten begann morgens um 8 Uhr und endete abends um 8 Uhr. 124 Am 3. August trat ein zunächst bis zum 11. August geltendes Verbot, Alkohol auszuschenken, in Kraft. Die Sozialdemokratie forderte bereits in ihrem Extrablatt vom 31. Juli ihre Mitglieder auf, nicht nur Diskussionen zu vermeiden, sondern von den Wirtshäusern fern zu bleiben und auf Alkohol in jeder Form zu verzichten. 125 Die Freie Presse veröffentlichte am 1. August einen Aufruf Meidet den Schnaps, der mit der Feststellung endete: Ein aufgeklärter und denkender Arbeiter trinkt keinen Schnaps! In großen Lettern wurden in einer Anzeige des Generals-Anzeigers am 3. August Reservisten und Landwehrleute mit folgender Begründung aufgefordert, 16 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

17 geistige Getränke zu meiden: Sie setzen Eure körperliche und geistige Lebensfähigkeit, deren Ihr dringend in nächster Zeit bedürft, herab. Das nüchternste Heer wird siegen! Auch der Barmer Verein gegen den Missbrauch geistiger Getränke schloss sich der Argumentation an, dass diejenige Nation den Krieg gewinnen wird, die das geringste Quantum Alkohol zu sich nimmt. 126 Bereits am 3. August ermächtigte der Kommandierende General des VII. Armeekorps Karl von Einem den Barmer Oberbürgermeister Paul Hartmann wegen der vorzüglichen Haltung der Bevölkerung, bis auf Widerruf Versammlungen nach eigenem Ermessen zu genehmigen. 127 Die Zentralbibliothek Elberfeld-Barmen bat um Rückgabe vor allem auch der Bücher, die sich in den Wohnungen der zum Heer einberufenen Soldaten befanden. Zu diesem Zweck waren die Ausgabestellen täglich von 8 bis 9 Uhr abends geöffnet. Eine Buchausleihe war in den ersten Kriegstagen nicht möglich. 128 Die Industrie des Bergischen Landes produzierte vorwiegend für den Export. Durch den Ausbruch des Krieges wurden viele Industriezweige deshalb nahezu lahmgelegt. Der Freien Presse vom 1. August zufolge erhielten die Arbeiter der Maschinenfabrik G. & J. Jäger in der Varresbeck und der auf die Herstellung von Heiz- und Kochgeräten spezialisierten Homann-Werke in Vohwinkel deshalb bereits am 31. Juli keinen Lohn mehr, angeblich weil die Geschäftsleitungen kein Geld von der Bank bekommen hatten. Nicht ohne Grund beschloss der Verband von Arbeitgebern im bergischen Industriebezirk bereits am 4. August, Mark zur Linderung der Not arbeitslos gewordener Familien den Stadtverwaltungen in seinem Bezirk zur Verfügung zu stellen. Diese Maßnahme betraf vor allem Barmen und Elberfeld. 129 Die Exportbeschränkungen führten auch im Wuppertal zu Massenentlassungen. Ende August 1914 wurden in Barmen über Arbeitslose gezählt, 130 die, da es keine besonderen Vorschriften für die Gewährung von Erwerbslosenunterstützung gab, auf die Unterstützung der städtischen Armenverwaltung angewiesen waren. 131 In Barmen hatte die städtische Armenverwaltung bereits am 3. August beschlossen, den Familien der zur Fahne berufenen Heerespflichtigen im Falle der Hilfsbedürftigkeit Unterstützung zu gewähren. Danach sollten die Ehefrauen 30 Prozent und jedes weitere unterstützungsberechtigte Familienmitglied 10 Prozent des ortsüblichen Tagelohns eines erwachsenen männlichen Arbeiters, der damals in Barmen 3,50 Mark betrug, erhalten. 132 Ausdrücklich wurde die Durchführung des Beschlusses der bewährten Organisation der Armenpflege nach dem Elberfelder System übertragen, wonach in den einzelnen Bezirken die ehrenamtlichen Armenpfleger, 133 seit Kriegsbeginn vor allem die Armenpflegerinnen, 134 ein bis zwei betroffene Familien ( Fälle ) unmittelbar betreuten. Kriegsbedingt stiegen die Ausgaben der Armenveraltung von ,86 Mark im Jahr 1913 auf ,68 Mark im Jahr In fester Zuversicht auf die Hilfe Gottes! Gottesdienste und Allgemeiner Bettag Im Rahmen des Hauptgottesdienstes der Reformierten Gemeinde Elberfeld am 2. August fand für die ins Feld Ziehenden eine Abendmahlsfeier statt. 136 Das Presbyterium hatte zu diesem Gottesdienst mit einer besonderen Anzeige im Täglichen Anzeiger eingeladen. 137 Pfarrer Ludwig Kriekhaus ( ) hielt die Predigt über Psalm 93, 3 4. Er schilderte wie ein Gottesdienstteilnehmer berichtete die Drangsal, in die wir ohne unser Verschulden uns hinein versetzt sehen, die schreckenerregende, die uns mit Vernichtung umtost, und wies sodann auf den Herrn, der größer ist in der Höhe, der Lasten auf uns legt, doch uns mit unsern Lasten trägt und uns mit Huld begegnet. 138 In der Gemarker Kirche in Barmen fanden am 4. und am 6. August Abendgottesdienste mit Abendmahlsfeier für die Reservisten und deren Angehörigen statt Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

18 Der Predigt, die Pfarrer Benjamin Lütge ( ) am 2. August in der Kirche der niederländisch-reformierten Gemeinde in der Deweerthstraße hielt, 140 war Psalm 95, 1 ( Kommt herzu, laßt uns dem Herrn frohlocken ) zugrunde gelegt. Sie erschien 1915 mit anderen Predigten im Druck. Gleich zu Beginn seiner Ansprache bringt der Geistliche seine große Ehrerbietung dem Kaiser gegenüber zum Ausdruck, der für eine gerechte Sache das Schwert aus der Scheide gezogen hat. Er fährt dann fort: Welch eine Ermutigung und Stärkung liegt darin, wenn ein Volk sich regiert weiß von solch einem Kriegsobersten, der den Frieden gewollt hat, aber zur rechten Stunde fest und treu seinem Bundesgenossen zur Seite steht, die Feinde warnt und in dem vollen Gefühl seiner Verantwortlichkeit sein Volk zum Kampfe ruft. Es folgen zahlreiche Zitate aus dem Alten Testament, die von der Hilfe Gottes für die Kinder Israels handeln. Immer wieder aber ist von innerer Umkehr und notwendiger Buße die Rede, die Voraussetzung dafür sind, dass der als Züchtigung Gottes verstandene Krieg gut endet. 141 Gleichzeitig mit Ludwig Kriekhaus war auch Wilhelm Röhrig ( ) Pfarrer in der Reformierten Gemeinde Elberfeld. In dem von ihm herausgegebenen Reformierten Wochenblatt vom 7. August nahm er in einem Artikel unter der Überschrift In ernster und großer Zeit zum Kriegsausbruch Stellung. Seiner Ansicht nach hatten die ernster Gesinnten, auch außerhalb der Kirche, schon lange das Gefühl: Wir brauchen eine Demütigung, eine heilsame Zucht. Es geht so nicht weiter auf dem Wege der Genußsucht und Oberflächlichkeit. Für Wilhelm Röhrig war der Krieg Deutschland in frevelhaftester Weise aufgedrängt worden und deshalb eine gerechte und reine Sache. Für den Pfarrer grenzte es fast an ein Wunder, dass sich nun ohne jeden Mißklang der Entzweiung die sonst so heiß sich befehdenden Parteien sich um unseren Kaiser scharten. Er begründete seine Überzeugung mit dem Psalm 118, 21: Ich danke dir, daß du mich demütigst und hilfst mir. Die Bereitschaft zur Buße war für ihn die Voraussetzung, um mit gutem Gewissen von Gott den Sieg zu erbitten. 142 Ähnliche Gedanken finden sich auch im Barmer Sonntagsblatt, die vermutlich aus der Feder des Pfarrers Karl August Dick ( ) stammen. 143 Er stellte seinen Ausführungen Ohne Furcht in Kriegsnot den Psalm 27,3 voraus: Wenn sich schon ein Heer wider mich legt, so fürchtet sich dennoch mein Herz nicht. Wenn sich Krieg wider mich erhebt, so verlasse ich mich auf ihn. Nach der Auslegung des Bibelwortes zog er folgende Schlussfolgerung: Das Verlassen auf Gott heißt dringend und anhaltend Fürbitte tun für den Kaiser und alle Obrigkeit, für unser Heer und seine Lenker, für unsere gerechte Sache, für den Sieg und einen dauerhaften Frieden, für eine künftige Versöhnung der entzweiten Völker, für die Förderung des Reiches Gottes auch durch diesen unerhörten Krieg. 144 Durch Allerhöchsten Erlass, der an den Kultusminister gerichtet war, ordnete Kaiser Wilhelm II. für Preußen einen allgemeiner Bettag am 5. August an. In dem Erlass hieß es: Ich fordere mein Volk auf, sich mit mir zur gemeinsamen Andacht zu vereinigen. An allen gottesdienstlichen Stätten im Lande versammele sich an diesem Tage mein Volk in ernster Feier zur Anrufung Gottes, daß er mit uns sei und unsere Waffen segne. Am 4. August hatte die englische Regierung der deutschen Regierung das Ultimatum gestellt, bis Mitternacht die Wahrung der belgischen Neutralität zuzusagen. Da deutsche Truppen bereits die belgische Grenzen überschritten hatten, war das Ultimatum mit der Kriegserklärung gleichbedeutend. 145 Die offizielle Nachricht von der englischen Kriegserklärung war in Elberfeld am 5. August kurz nach Mitternacht eingetroffen und sofort per Anschlag bekannt gemacht worden. Zu dieser Zeit hatten zahlreiche Elberfelder gerade von ihren in das Feld ziehenden Angehörigen Abschied genommen. Als sie die Nachricht von Englands Kriegseintritt in der dritten Morgenstunde auf dem Neumarkt erfuhren, 18 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

19 durchzuckte sie alle ein trutziges Gefühl : Und wenn die Welt voll Teufel wär Und wollt uns gar verschlingen, So fürchten wir uns nicht so sehr, Es soll uns doch gelingen drang es plötzlich durch die Stille der Nacht, und der Ernst der Lage und die Stimmung konnte durch dieses schöne Trutzlied wahrlich keinen treffenderen, erhebenden Ausdruck finden. Es war tief erschütternd, wie die Hunderte entblößten Hauptes dastanden und gewissermaßen als Einleitung zum allgemeinen Bettag Ein feste Burg ist uns Gott! sangen!. 146 Den Zeitungsberichten zufolge waren am allgemeinen Bettag die evangelischen Kirchen überfüllt und es herrschte überall eine ernste und gefasste Stimmung. Die Teilnahme an den anschließenden Abendmahlfeiern war ungewöhnlich groß. Charakteristisch war, daß man fast nur ältere Männer, zum Teil mit Kriegsdenkmünzen geschmückt, und Jünglinge sah. In der Mehrzahl überwogen Frauen, deren Männer, Söhne und Anverwandte wohl schon ausgerückt waren. 147 Der General-Anzeiger fasste in seinem Bericht, den er mit Die Herzen auf Gott! überschrieben hatte, den Inhalt der Predigten mit folgenden Worten zusammen: In den lutherischen und reformierten Kirchen verkündeten die Geistlichen von den Kanzeln das Wort des großen Schlachtenlenkers über den Sternen, gedachten mit schmerzbewegten Worten der schweren Schicksalsstunden, die über das festgefügte Deutsche Reich hereingebrochen sind. 148 Die Predigt, die Pfarrer Gottfried W. Locher ( ) am 5. August in der niederländisch-reformierten Kirche hielt, 149 erschien kurz darauf im Druck. 150 Der Prediger ist davon überzeugt, dass Deutschland von Feinden umlagert ist, die ihm den von Gott gegebenen Segen nicht gönnen. Andererseits hat für ihn das deutsche Volk zunächst keinen Anspruch auf Gottes Hilfe, da es einem selbstgemachten Gott gedient und den Namen des Herrn entheiligt hat. Den Geist des Ungehorsams der Deutschen fasst er in dem Ausruf zusammen: Welche Uneinigkeit, Zank und Hader, welche Unsittlichkeit, Betrug und Lug, welche Unzufriedenheit allerwärts! Und das sollte Gott nicht erzürnen? Fürwahr dieser Bettag sei uns ein Bußtag! Gottes Gericht ist also nur folgerichtig, weil die Deutschen ein Volk von Sündern und Übertretern sind. Hilfe von Gott ist deshalb nur dann zu erwarten, wenn man ihn um Christi willen um Gnade und Vergebung bittet. Der Pfarrer schließt seine Predigt deshalb mit einem langen Gebet, in dem er um Vergebung der schweren Sündenschuld bittet. Er bittet aber auch darum, unserm geliebten Kaiser und König in diesen Tagen, wo rin von seinen Entschlüssen so viel abhängt, Weisheit und Kraft zu geben und auch mit allen anderen Königen, Fürsten und Herren unseres Volkes zu sein. Er fährt dann fort: Dir befehlen wir unser Heer mit allen seinen Führern! Gib unseren Generälen Einsicht und Verstand; gib allen Männern und Jünglingen Mut und Kraft und Ausdauer, daß sie dem Feinde widerstehen mit Macht. Gib ihnen Gottesfurcht, daß sie unsere Dränger im Vertrauen auf Dich niederwerfen! Sei Du mit unseren Fahnen und verleihe uns den Sieg durch Deine Gnade. Abschließend bittet der Pfarrer Gott, auch die zu den Waffen gerufenen Mitglieder seiner Gemeinde trotz ihrer Verfehlungen sowie Elberfeld und alle Städte in seinen Schutz zu nehmen. Für den Fall, dass Gott durch die Verleihung des Sieges das deutsche Volk erhöht, bittet der Pfarrer abschließend darum, es vor dem Teufel des Hochmuts zu bewahren. Für den Fall der Demütigung aber hält er es für notwendig, dass auch dann das deutsche Volk umso mehr Gottes Gnade sucht und trotz aller Not im Glauben und Vertrauen auf ihn beharrt. In der Folgezeit luden die reformierten und die lutherischen Gemeinden Elberfelds zu Kriegs-Betstunden ein, die in den verschiedenen Kirchen in der Regel um 9 Uhr abends stattfanden. In der Synagoge wurden morgens um 8 Uhr und abends um 7 Uhr Gottesdienste mit anschließendem Bittgebet abgehalten. 151 Elberfeld verehrte von Alters her den Hl. Laurentius, dessen Patrozinium am 10. August gefeiert wurde, als Stadtheiligen. Die aus diesem Anlass mit großer Prachtentfaltung 19 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

20 durchgeführten Prozessionen durch die Innenstadt waren imposante Kundgebungen im äußeren Leben der katholischen Gemeinde. Da 1914 der Beginn der Sommerferien in den Schulen auf den 4. August festgesetzt worden war, hatte der Dechant die Feier die Laurentius-Prozession auf den 2. August vorverlegt. Wegen der allgemeinen Mobilmachung fand dann die Feier des Patroziniums unter Verzicht auf die Prozession ausschließlich in der Laurentius-Kirche statt. Den ganzen Tag war die Kirche mit Andächtigen gefüllt: überaus groß war die Zahl derer, welche zum Tische des Herrn hinzutraten; erfreulich und zugleich tiefergreifend war es, zu sehen, wie die wehrfähigen Männer und Jünglinge bestrebt waren, durch den Empfang der hl. Sakramente sich zu rüsten für die kommenden schweren Tage, in denen sie aller Voraussicht nach mit Gut und Blut für unser heißgeliebtes Vaterland einzustehen hatten. In der Festpredigt, die der Rektor und Religionslehrer Peter Boehmer vom St. Anna-Lyzeum hielt, wurde mit begeisternden Worten unter Hinweis auf das heldenmütige Beispiel des hl. Laurentius zur treuen Pflichterfüllung ermahnt. 152 Am 9. August hielt der katholische Pfarrer Carl Maria Neumann ( ) in der St. Laurentiuskirche eine Bußpredigt, 153 die auf Wunsch zahlreicher Gottesdienstteilnehmen wenige Tage später im Druck erschien. 154 In seiner Zuschrift an die Bergische Tageszeitung, die sich für die Veröffentlichung eingesetzt hatte, bestimmte der Geistliche den Reinertrag des 10 Pfennig teuren Heftes für den Vinzentius- und Elisabeth-Verein seiner Gemeinde und fügte abschließend hinzu: Möge diese Predigt noch lange meine Glaubensgenossen, insbesondere meine lieben Pfarrkinder, erinnern an die Tage schwerer Not, nicht minder wie an die Tage einer ganz einzigen und einmütigen Erhebung des deutschen Volkes, wie sie glänzender selbst vor 100 Jahren, im Befreiungskriege, nicht sein konnte, an die Tage fester Zuversicht auf die Hilfe Gottes. 155 Zu Beginn seiner Predigt spricht Carl Maria Neumann die Befürchtung aus, dass in dem kommenden Krieg so viel Menschenblut wie nie zuvor fließen wird. 156 Er dankt Gott, dass das deutsche Volk an diesem unsägliches Elend verursachenden Krieg nicht schuld ist und belegt dies mit Zitaten aus den Reden des Kaisers. In diesem Umstand sieht er den Grund jener beispiellosen Opferwilligkeit, die sich im deutschen Volke zeigt, jener flammenden Begeisterung, mit der seine Söhne dem Rufe des Kaisers zur Fahne Folge gegeben haben, das ist s auch, was uns auf einen guten Ausgang des uns mit wahrem Frevelmut aufgedrungenen Krieges hoffen lässt. Auch wenn es die haß- und neiderfüllten Nachbarn gewesen sind, die die Kriegsfackeln in das friedliebende deutsche Reich geworfen haben, so ist doch auch ein gerechter Krieg eine schwere Heimsuchung, eine Prüfung oder Strafe Gottes. Der Unglaube der Deutschen ist für den Pfarrer jedoch nicht die einzige Sünde, es kommen noch die Verirrungen des Fleisches und Sünden der Unlauterkeit hinzu. Darunter versteht er, auch wenn er es in der Sprache der Zeit ausdrückt, die Selbstbefriedigung, den Geschlechtsverkehr vor der Ehe, den Ehebruch und vor allem die aus dem Welschland (Frankreich) eingeführten Praktiken der Empfängnisverhütung. Dies alles prangert er ebenso an wie die schamlose Mode, die auch welschen Ursprungs ist. Erst danach verweist der Prediger auf die zunehmende Entheiligung des Sonntags, den immer mehr vernachlässigten Kirchenbesuch sowie den häufigen Verzicht auf den Empfang der hl. Sakramente oder die Teilnahme an den Bitt- und Bußandachten. Angesichts der vielen lauen und gleichgültigen Christen in der Gemeinde, ist es für ihn kein Wunder, dass Gott der Herr durch die weithin dröhnende Stimme der Kanonen die Säumigen aufschreckt und zur Einsicht in den richtigen Weg mahnt. Mit der Anführung zahlreicher Bibelzitate fordert er die Gemeindemitglieder zur Umkehr, zum Gebet und zur Buße auf. Erst wenn alle mit Eifer beten und büßen, wird Gott sein Angesicht nicht von uns wenden, er wird acht haben auf unser Flehen, wenn wir zu ihm rufen, daß er unsre Söhne und Brüder im Felde schütze 20 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

21 und ihnen gnädig den Sieg gewähre, daß er denen, die für uns bluten und sterben, eine selige Sterbestunde verleihe, ihnen ein gnädiger Richter und überreicher Vergelter sei, daß er ihnen statt des irdischen, schnell hinwelkenden Lorbeers die unvergängliche Krone zum Lohn ihres Heldentodes schenke. Zum Schluss nimmt er im Geiste die kleinen unschuldigen Kinder der Gemeinde auf den Arm und ruft zum Himmel: Um dieser Unschuld willen erbarme dich unser, die wir schuldig sind, um deiner Lieblinge willen, schone unser, schone Herr deines Volkes, das du durch dein kostbares Blut erlöset hast. Die Schulen: Notabitur und Schülerkapellen Mit der Mobilmachung ordneten der Oberpräsident der Rheinprovinz und das Provinzialschulkollegium die Schließung der Volksschulen und der Höheren Schulen an, verbunden mit der Aufforderung, Schülerinnen und Schüler zur Mitarbeit bei der bevorstehenden Ernte anzuhalten. Die für den 3. August 1914 geplante traditionelle Feier in der Elberfelder Stadthalle, in deren Rahmen die Prämienverleihung an die Schülerinnen und Schüler der städtischen Volksschulen, die während des Schuljahrs besondere Leistungen erbracht hatten, stattfand, fiel trotz der Schulschließung nicht aus. Sie beschränkte sich allerdings auf die Übergabe der Buchprämien, für die in diesem Jahr die Verwaltung das 1907 erschienene Werk Deutsche Kolonien von Willy Scheel ausgewählt hatte. 157 Vor der Verteilung der Bücher hatte der Beigeordnete Prof. Dr. Paul Gensel die anwesenden Schüler und Eltern gebeten, wegen des Ernstes der Stunde die Gedanken in die Höhe zu richten und von dem Herrn der Schlachten Hilfe und Sieg zu erbitten. 158 Ein Schülerchor sang das Lied Der Herr ist unsere Zuversicht und Stärke, unsere Hilfe in großer Not, die uns betroffen hat. 159 Die Direktoren der Höheren Schulen im Wuppertal waren darauf vorbereitet worden, im Fall der Mobilmachung besonders geeignete Schulgebäude für Wehrmachtzwecke zur Verfügung zu stellen. Die für die erste Augustwoche vorgesehenen Reifeprüfungen des Gymnasiums Elberfeld (heute: Wilhelm- Dörpfeld- Gymnasium), das von dem 1. Bataillon des 53. Reserve-Infanterie-Regiments belegt worden war, fanden deshalb vom 6. bis 8. August im Zeichensaal des Realgymnasiums an der Aue statt. Alle 28 Oberprimaner erhielten ihre Reifezeugnisse. In den nächsten Tagen folgten die Notreifeprüfungen für Auswärtige. 160 Der Lehrkörper der Oberrealschule-Süd in Elberfeld hatte sich schon am 31. Juli zur vorzeitigen Schließung der Schule entschieden. Bereits am 1. August wurde der Oberprimaner Gustav Schulte zur Oven, der sich als Reservefeldwebel laut Befehl am ersten Mobilmachungstag zu stellen hatte, mit Erfolg geprüft. Die Reifeprüfung der anderen Oberprimaner, die sich alle freiwillig zum Eintritts ins Heer gemeldet hatten, wurde auf den 3. und 4. August vorverlegt. Zahlreiche Schüler der unteren Klassen stellten sich mit Ferienbeginn dem Telegrafenamt zum Austragen von Depeschen zur Verfügung und erhielten zum Andenken eine Kopie der Depesche, mit der der Kaiser die Mobilmachung angeordnet hatte. Zum Kriegsdienst waren auch fünf Lehrkräfte eingezogen worden. Der Oberlehrer Fritz Partenheimer fiel bei dem ersten Gefecht seiner Kompanie am 22. August in Südbelgien. 161 Sechs Mitglieder des Lehrkörpers des Barmer Gymnasiums wurden in den ersten Kriegstagen eingezogen. Zwei Referendare (Kandidaten des höheren Schulamts) meldeten sich freiwillig. 28 Oberprimaner bestanden das Notabitur. 162 Alle Abiturienten sowie 17 Schüler der unteren Klassen meldeten sich ebenfalls freiwillig. 163 Der Oberprimaner Eduard Crusius und der Obersekundaner Paul Pohling fielen bei Gefechten in den ersten Kriegsmonaten. Laut Jahresbericht ihres Direktors Richard Dapprich hatten sie einen ruhmvollen Tod gefunden. 164 Auch nach acht Kriegsmonaten war der Schulleiter noch immer der Ansicht, dass nach den Jahren der sittlichen Schwäche 21 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

22 und der Abwendung von Gott und den ewigen Gütern der Krieg eine heilsame Einwirkung auf alt und jung haben und alle zu besseren Menschen machen werde. 165 Laut Prof. Adolf Hübler verdienten in dem von ihm vorgelegten Jahresbericht der Oberrealschule-Süd in Elberfeld die Schülerkapellen der höheren Schulen besondere Erwähnung. Die Kapelle seiner Schule lobte er vor allem deshalb, weil sie in den ersten Mobilmachungstagen auf den Bahnhöfen Elberfelds die Soldaten in den dort Halt machenden Truppentransporter mit vaterländischen Weisen unterhalten hatte. Als Beleg druckte er folgenden, in den ersten Kriegstagen erschienenen Zeitungsbericht erneut ab: Schwarz von Menschen sind die Straßenbrücken und Eisenbahndämme, die den Schienenweg des Wuppertals begleiten. Am Bahnhof Steinbeck halten die Soldatenzüge, damit den wackeren Kriegern Erfrischungen gereicht werden können. Sie fahren langsam ein, umbraust von dem Jubel der Menge. Da ertönen helle Fanfarenklänge, feurige Marschweisen entquellen dem metallnen Munde der Instrumente. Wie elektrisiert mit freudestrahlenden Augen drängen sich unsere wackeren Truppen an die Fenster der Wagen. Es ist doch für alle, die zum Teil weit herkommen, aus Berlin und aus der Lüneburger Heide, der erste musikalische Gruß, der ihnen auf der langen Fahrt entgegengebracht wird. Die Offiziere grüßen militärisch, auch aus ihren Augen leuchtet Freude, die sich bei den Mannschaften in derberer Art ausdrückt. Viele tanzen, schlagen den Takt der Musik, aber allen sieht man an, daß sie froh überrascht sind durch diese kleine Darbietung. Wackere bergische Jungen!. 166 Offenbar störte sich der Schulleiter nicht an der gekünstelten, vermeintlich poetischen Ausdrucksweise des Zeitungsschreibers. Vermutlich hat er auch mit den anschließenden Textpassagen keine Probleme gehabt, in denen der Verfasser den Krieg als Reinigungsprozess des zuvor von Fäulniserscheinungen und giftigem Mehltau befallenen Germanentums interpretiert, das noch nicht seine Weltaufgabe erfüllt hat. Mit einem durchaus vergleichbaren Vokabular und mit ähnlichen Argumenten ist wenige Jahre später der Aufstieg Adolf Hitlers begleitet worden. 167 Schülerkapelle vermutlich auf dem Weg zum Barmer Bahnhof (Aug. oder Sept. 1914). Foto: Stadtarchiv Wuppertal. 22 Geschichte im Wuppertal 23_3.indd :57

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