Seminar 6 Teil Vogelschutz
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- Wolfgang Schwarz
- vor 6 Jahren
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1 Seminar 6 Teil Vogelschutz Konflikte, Vermeidung und Kompensation welche Rolle der Naturschutz beim Netzausbau spielt Eric Neuling, Referent für Vogelschutz NABU-Bundesverband
2 Inhalt 1. Energiewende und Netzausbau 2. Bestand Stromnetz 3. Auswirkungen von Übertragungs- Freileitungen auf Vögel 4. Vermeidung und Verminderung 5. Umweltprüfung nach NABEG 6. Aktivitäten zum Stromtod 7. Fazit und NABU-Forderungen 2
3 Auswirkungen von Freileitungen Quelle: IEE Hannover 3
4 Mittelspannung Quelle: BDEW (2012), Veröff. Angaben der Netzbetreiber gem. StromNEV, Stand
5 Lebensraumbeeinträchtigun g Schneisen im Wald Vegetationsverlust Verändertes Mikroklima Erhöhte Windgeschwindigkeiten Ausbreitung von Neophyten Einfluss auf sensible Waldarten (z.b. Schwarzstorch, Auerhuhn, Schreiadler) Zerschneidungswirkung für Kleintiere Fotos: BMU (oben), wikipedia/m. Klüber (unten) 5
6 Lebensraumbeeinträchtigun g Verlust von Brut- und Nahrungsflächen für Vögel im Offenland Silhouetten- und Scheuchwirkung von Vertikalstrukturen im Offenland Meidungsraum bis zu 100 m (Kiebitz, Feldlerche, Bekassine) Verhalten von Rastvögeln bei Störungen in Freileitungsnähe: Ausweichreaktionen mehrmalige Anflugversuche Zersplitterung der Trupps Kollisionsgefahr Fotos: NABU/T. Krüger (oben), BfN (unten) 6
7 Veränderung des Prädationsdrucks Extensive Bereiche an Mastfüßen sind für Kleinsäuger attraktiv und locken Beutegreifer an Füchse patroulieren entlang von Trassen Strommasten ersetzen fehlende Bäume als Ansitzwarten für Krähen- und Greifvögel Ernsthafte Auswirkungen auf Wiesenbrüter möglich Fotos: NABU/H. May (links), wikipedia/m. Mecnarowski (rechts) 7
8 Kollisionsrisiko Gefahr v. a. durch oben geführtes Erdseil Kollisionsraten abhängig von Lebensraum, Witterung, Sehvermögen, Störungen Gefährdete Vogelgruppen: Großvögel (Störche, Reiher, Kraniche, Trappen) Enten, Gänse, Schwäne Rallen, Taucher, Hühnervögel, Tauben Watvögel (Limikolen) und Möwen Uhu Fotos: NABU/T. Munk (oben), NABU -BAG Stromtod 8
9 Kollisionsrisiko Zugvögel Niedrige Flughöhen (20-50 m) tagsüber und bei schlechter Witterung in der Nacht Keine Ortskenntnis Hohe Geschwindigkeiten Formationsflug Rastvögel Wechsel zwischen Schlaf- und Nahrungsgebiet Brutvögel Jagd- und Balzflüge indirekte Gefahr durch Prädatoren Fotos: NABU/T. Munk (oben), NABU -BAG Stromtod 9
10 Kollisionsrisiko Quelle: BfN 2009 Vogelschlagopfer pro Leitungskilometer und Jahr, ermittelt durch Untersuchungen verschiedener Autoren 10
11 Auswirkungen von Mittelspannungs- Freileitungen Stromtod/ Elektrokution Bei schlecht konstruierten Mittelspannungsstromleitungen in den Verteilnetzen Risiko für mittelgroße und große Vögel wie Störche und Greifvögel Schwere Verletzungen und Tod durch Kurzoder Erdschlüsse Waldbrände, Stromausfälle und teure Reparaturen Bestandsrelevante Auswirkungen auf Vogelpopulationen einzelner Arten Fotos: F. W. Ziegler 11
12 NABU-Umrüstungsumfrage Mittelspannung Umfrage zum Umrüstungsstand in den Landesministerien 2013 Abfragekriterium/ Flächen-BL B B BW B Y HS MV NI NW RP SH S L SN S T TH Gesam t Umgerüstete Masten gesamt Umgerüstete Masten in prioritären Gebieten Berücksichtigung VDE-AR Fristgerechte Umsetzung Zügige nachträgliche Sicherung Kontrollen Zielführende Maßnahmen bei Nichterfüllung Transparenz Gesamtbewertung Quelle: NABU 10/
13 Vermeidung und Verminderung 1. Zerschneidungseffekte Bündelung mit anderen Infrastrukturen und Leitungen Keine Trassen durch kleinflächige Biotope und zwischen funktional verbundenen Bereichen Keine Trassen durch naturnahe Misch- und Laubwälder Naturnahe Waldrandgestaltung Schmale Trassenbreite im Wald u. U. Waldüberspannung 13 Foto: F. Derer
14 Vermeidung und Verminderung Störungen beim Bau Bauzeitenregelung, z. B. Rodungsarbeiten außerhalb der Brutzeit Kollisionsminimierung für Vögel Vogelrastgebiete und Brutgebiete geschützter und kollisionsgefährdeter Arten umgehen Verzicht auf Trassen, die quer zur Zugrichtung verlaufen Wahl von Einebenenmasten im Offenland Erdkabel! Foto: E. Neuling 14
15 Vermeidung und Verminderung Kollissionsminimierung durch Vogelschutzmarkierungen v. a. Null-/ Erdleiterseilmarkierungen Ermöglichen eine bessere Sichtbarkeit und Entfernungseinschätzung Bester Wirkungsgrad bei kontrastreichen und beweglichen Markern Aber: Maßnahmen verhindern keine Kollisionen, v. a. nicht für nachts ziehende Vögel! Fotos: Amprion (oben), RIBE/C. Winter (unten) 15
16 Vermeidung und Verminderung Projektarbeitsgruppe des VDE ( ): ÜNBs Behörden und BMUB Vogelschutzwarten NABU und DUH Planungsbüros Armaturenhersteller Keine Anwendungsregel sondern Technischer Hinweis mit Empfehlungscharakter Veröffentlichung Dezember
17 17
18 Vermeidung und Verminderung Includes 5-scale-Species classification of specific collision risk for breeding and migrating birds 18
19 Ökologisches Trassenmanagement Behutsamer Umgang mit bestehendem Baumbestand in Schneisen Kroneneinkürzung Einzelbaumentnahme Totholz vor Ort belassen Schaffung von halboffenen Waldrandbereichen und Niederwald Erhalt von kleinräumigen Offenhabitaten (Heiden, Trockenrasen etc.) Extensivierung unter Freileitungen Saumstrukturen im Offenland und Blühstreifen über Erdkabeln Fotos: E. Neuling 19
20 Ökologisches Trassenmanagement Quelle: Amprion 20
21 Ökologisches Trassenmanagement Fotos: E. Neuling 21
22 Ökologisches Schneisenmanagement Fotos: E. Neuling NSG Hirschacker und Dossenwald, Exkursion zu NABU-Infoveranstaltung 06/2013
23 Biotopverbund Bund und Länder errichten ein System von bundesweit bedeutsamen Vorrangflächen für den Naturschutz und Wiedervernetzungskorridoren als Biotopverbundsystem auf mindestens 10% der Landesfläche Leitungstrassen stellen lineare Strukturen dar, die getrennte Lebensräume oder Populationen verbinden könnten Verbessertes Ausbreitungspotential für Arten des Offen- und Halboffenlandes Abb. NABU/BfN
24 Sinnvolle A+E-Maßnahmen Rückbau alter Freileitungen Nachrüstung mit Vogelschutzmarkierungen an Höchst- und Hochspannungs- Bestandsleitungen Förderung und Erhalt von Ackerbegleitflora an Mastfüßen Renaturierung von Söllen und kleinen Fließgewässern Feldgehölze/ Kleingewässer anlegen Nistkästen an Mastgestänge Streuobstwiesen Fotos: NABU/P. Fink (oben), Amprion (unten) 24
25 Vielen Dank! Foto: RIBE/C. Winter Eric Neuling, NABU-Bundesgeschäftsstelle, Charitéstr. 3, D Berlin Tel. (030) ,
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