Inhaltsverzeichnis. 2.4 Thread-Systeme. 2.1 Was ist ein Prozess? 2.2 Scheduling. 2.3 Interprozesskommunikation
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- Alfred Adrian Pfeiffer
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1 Inhaltsverzeichnis Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 1/ Was ist ein Prozess? Definition Prozesszustände Prozesskontrollblöcke 2.4 Thread-Systeme Sinn und Zweck Thread-Arten Thread-Management 2.2 Scheduling Singletasking Multiprogramming Multitasking 2.3 Interprozesskommunikation Message-Passing Shared-Memory
2 2.1 Was ist ein Prozess? Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 2/21 Prozess: Ein Programm im Stadium der Ausführung; die Reihenfolge der Ausführung ist sequenziell. Prozess und Job sind synonym. Oft größere Anzahl von nebeneinander existierenden Benutzer- und Systemprozessen Prozess-Ressourcen: Speicherplatz CPU-Zeit Zugriff auf E/A-Geräte Effiziente Koordination notwendig bei gleichzeitigem Zugriff mehrerer Prozesse auf die gleiche Ressource
3 2.1 Was ist ein Prozess? Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 3/21 Prozesse befinden sich in unterschiedlichen Zuständen Zustand running ready waiting blocked new killed terminated Bedeutung Anweisungen des Prozesses werden gerade ausgeführt Prozess ist bereit zur Ausführung, wartet aber noch auf freien Prozessor Prozess wartet auf das Eintreten eines Ereignisses (z.b. darauf, dass ein von ihm belegtes Betriebsmittel fertig wird) Prozess wartet auf ein fremdbelegtes Betriebsmittel Prozess wird erzeugt (kreiert) Prozess wird (vorzeitig) abgebrochen Prozess ist beendet (alle Instruktionen sind abgearbeitet) Zu jedem Zeitpunkt kann auf einem beliebigen Prozessor nur ein Prozess laufen!
4 2.1 Was ist ein Prozess? Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 4/21 Übergänge zwischen Zuständen werden mit Hilfe von Prozesszustands-Diagrammen dargestellt. scheduler dispatch new new admitted ready ready interrupt running running exit terminated terminated I/O or event completion I/O or event wait waiting waiting
5 2.1 Was ist ein Prozess? Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 5/21 Betriebssystem ist u.a. zuständig für Erzeugung und Beendigung von Benutzer- und Systemprozessen Aufteilung von Speicherplatz und CPU-Zeit Bereitstellung von Mechanismen zur Synchronisation und Kommunikation unter Prozessen Vorgehen in Deadlock-Situationen Repräsentation von Prozessen innerhalb des Betriebssystems erfolgt über Prozesskontrollblöcke (PCB) PCBs enthalten alle für das Betriebssystem relevanten Informationen
6 2.1 Was ist ein Prozess? Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 6/21 Beispiel für Informationen in einem Prozesskontrollblock (PCB) PCB-Feld Status Programmzähler CPU-Scheduling Speichermanagment E/A-Status Accounting Bedeutung Prozesszustand enthält die Adresse der nächsten auszuführenden Instruktion hier finden sich z.b. Prioritäten, Zeiger auf Warteschlangen und ähnliche Scheduling-Parameter enthält die letzten Werte der Speicherregister, Seitentabellen und ähnliche Informationen für die Speicherverwaltung Liste von zugeordneten E/A-Geräten, offenen Files usw. benötigte CPU- und Realzeit, Zeitbeschränkungen, Prozessnummern u.ä.
7 2.2 Scheduling Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 7/21 Hauptspeicher enthält Betriebssystemkern und darauf aufsetzend den Kommandointerpreter (Command Interpreter - CI). Grobe Einteilung von Betriebssystemen mittels ihrer Art, Prozesse zu behandeln. Singletasking Prozess wird bei Aufruf exklusiv in den Speicher eingelesen Multiprogramming / Multitasking Mehrere Prozesse gleichzeitig im Speicher Speicher frei CI Jobaufruf Speicher frei Prozess (z.t. kann CI Überschrieben werden) CI Speicher P3 frei P2 P1 CI BS-Kern BS-Kern BS-Kern
8 2.2 Scheduling Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 8/21 Das Scheduling regelt den Zugriff der Prozesse auf die Ressourcen, insbesondere auf die CPU. Scheduling auf verschiedenen zeitlichen Ebenen: Langzeit-Scheduler (Job-Scheduler) wählt Prozesse aus, die als nächstes in den Speicher geladen werden. Kurzzeit-Scheduler (CPU-Scheduler) entscheidet, wann bereits geladene und sich im Zustand ready befindliche Prozesse auf die CPU zugreifen dürfen. Verschiedene Warteschlangen werden durch das Scheduling verwaltet: Job-Queue enthält alle Prozesse des Systems. Read-Queue enthält alle im Hauptspeicher befindlichen Prozesse, die sich im Zustand ready befinden. Device-Queues enthalten alle Prozesse, die auf ein E/A-Betriebsmittel warten.
9 2.2 Scheduling Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 9/21 Prozesse migrieren zwischen den Warteschlangen neuer Prozess ready ready queue queue CPU CPU terminierter Prozess I/O I/O I/O I/O queue queue I/O I/O request request time time slice slice expires expires child child executes executes fork fork a a child child interrupt interrupt occurs occurs wait wait for for an an interrupt interrupt
10 2.2 Scheduling Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 10/21 Unterschied zwischen Multiprogramming und Multitasking BeimMultiprogramming kann der Benutzer während seiner CPU-Nutzung nicht unterbrochen werden; das kann bei rechenintensiven Prozessen zur Blockade des Systems führen. BeimMultitasking (time sharing) kann ein Prozess nicht nur bei einem Interrupt unterbrochen werden, sondern z.b. auch nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne. Dadurch wird interaktiver Betrieb durch mehrere Benutzer möglich, wobei jeder die Illusion hat, die CPU arbeite exklusiv für ihn.
11 2.3 Interprozesskommunikation Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 11/21 Koexistenz verschiedener Prozesse erfordert Möglichkeit der Kommunikation zwischen den Prozessen. Zwei verschiedene Ansätze: Message-Passing Shared-Memory Speicher P 1 P 2... P n Kommunikation
12 2.3 Interprozesskommunikation / Message-Passing Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 12/21 Betriebssystem baut Verbindung zwischen Prozessen auf Prinzip des Message-Passing: Speicher P1 frei 1 P2 BS-Kern 2 Unterschiedliche Eigenschaften dieser Verbindung gehört einem oder mehreren Prozessen unterschiedliche Kapazität unterschiedliche Nachrichtenlängen uni- oder bidirektional
13 2.3 Interprozesskommunikation / Shared-Memory Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 13/21 Temporäre Aufhebung der exklusiven Benutzung von Speicherbereichen Prozess P1 speichert Nachricht direkt in Speicher, auf den auch P2 Zugriff hat: Speicher P1 1 shared memory von P1 und P2 P2 2 BS-Kern Vorteil: bei großen Datenmengen schneller als Message-Passing Nachteil: Synchronisations- bzw. Konsistenzprobleme (z.b. liest P2 bereits, während P1 noch schreibt) Lösung: wechselseitiges Ausschlussproblem
14 2.4 Thread-Systeme Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 14/21 Thread (eigentlich Faden) Nützlich vor allem bei paralleler Programmierung fork(...) Aufgabe create(...) join(...) Ziel: Aufgabe soll schneller bearbeitet werden! Probleme: a) Zerlegung in unabhängige Teil-Threads oft schwierig oder unmöglich b) Management eines solchen Geflechts sowie der zusätzliche Kommunikationsaufwand c) Effizienzprobleme, wenn z.b. ein Thread deutlich früher fertig ist als ein anderer, mit dem er ein join( ) machen muss
15 2.4 Thread-Systeme Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 15/21 Es gibt vier Arten von Threads T1) Sequenziell, d.h. ohne Parallelität T2) Prozesse parallel ausführen (Shared-Memory-Prinzip) Problem: Datenzugriffskonflikte - jeder Prozess hat seinen eigenen Adressraum Fehlende Kapselung, d.h. Parallelität wird nicht nach außen verborgen T3) Ein Prozess mit asynchronen Systemaufrufen E/A-Interrupt E/A Prozess arbeitet weiter Rückmeldung E/A T4) Ein Prozess wird in mehrere Teile zerlegt und parallel ausgeführt (auf Multiprozessor- System), wodurch echte Parallelität möglich wird. Quasi- Parallelität Problem: Verwaltung der Rückmeldungen
16 2.4 Thread-Systeme Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 16/21 Übersicht der Programmiermodelle Thread Art T1 T2 T3 T4 Anzahl Prozessoren 1 n 1 n Anzahl Adressräume 1 n 1 1 Systemaufrufe synchron synchron asynchron synchron Programmieraufwand Parallelität Kapselung Ressourcenverbrauch
17 2.4 Thread-Systeme / Thread-Management Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 17/21 Standardaufrufe: Name self() create ( name ) exit() join ( ) detach ( ) cancel ( ) Abbruchmaskierung Abbruchvorsorge Beschreibung Liefert die ID des aktuellen Threads Erzeugt einen neuen Thread Beendet den aktuellen Thread Wartet auf das Ende eines anderen Threads, liefert evtl. dessen Rückgabewert Löst einen anderen Thread von den übrigen, d.h. kein anderer Thread wird auf ihn warten Beendet einem anderen Thread (asynchron) Erlaubt einem Thread Bereiche abzugeben, in denen er ein ihn betreffendes cancel( ) aufschiebt (maskiert) Erlaubt einem Thread Aufräumfunktionen (sog. cleanup-handler) anzugeben, die im Falle eines Unmaskierten cancel() noch ausgeführt werden.
18 2.4 Thread-Systeme Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 18/21 Scheduling von Thread-Systemen:Zweidiametrale Strategien FIFO: First In First Out RR: Round Robin ( Zeitscheibe, Q ) Timeslice Quantum Warteschlange Q fertig nach FIFO nicht fertig
19 2.4 Thread-Systeme Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 19/21 Spezielle Probleme mit Prioritäten beim Priority Scheduling a) Deadlock durch wenige Endlosprozesse höchster Priorität b) Priority Inversion: Prozesse niederer Priorität laufen normalerweise langsamer als solche mit höherer Priorität. Wenn ein niederpriorer Prozess ein Eintrittssignal bekommt, auf das ein hochpriorer Prozess wartet, wird der hochpriore Prozess verlangsamt. Lösung für b) könnte priority inheritance sein, d.h. die Priorität wird vererbt Prozess, der das Eintrittssignal besitzt, wird zeitweise auf die Priorität hochgestuft, welche der höchstpriore auf das Signal wartende Prozess hat.
20 2.4 Thread-Systeme Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 20/21 Prioritätsumkehrung auch sonst nicht selten Beispiel: Kommunikationsprotokolle mit Zugriff auf gemeinsame Medien hohe Priorität P 1 P 2 Shared Medium niedrige Priorität P 3 Es ist möglich, dass ein hochpriorer Prozess häufiger zugreift, aber trotzdem langsamer wird. Betrachte folgende Situation: P1 macht 16 schnelle Zugriffe, die alle vergeblich sind, und führt dann ein Reset durch. P3 macht dann 1 langsamen aber erfolgreichen Zugriff.
21 2.4 Thread-Systeme Systemprogrammierung - Kapitel 2 Prozessverwaltung 21/21 Typen von Threads: User Threads sind vom Benutzer frei definierbar und haben Vorteile bzgl. Flexibilität und Parallelität Kernel Threads gibt es auf der Ebene des Betriebssystems Nachteil von User Threads: Thread-Scheduler auf der User-Ebene kommuniziert meist nicht mit Prozess-Scheduler auf Betriebssystem-Ebene Prozess, welcher verschiedene Threads initialisiert hat, wird beendet, wenn Initial-Thread beendet wird wenn letzter Thread (nicht notwendigerweise Initial-Thread) fertig ist
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