LANDRATSAMT REGENSBURG
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- Leopold Leonard Neumann
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1 LANDRATSAMT REGENSBURG Fachbereich Pflege- und Behinderteneinrichtungen - Qualitätsentwicklung und Aufsicht - Landratsamt Regensburg. Postfach Regensburg Mit Postzustellungsurkunde Johanniter Unfallhilfe e.v. Wernberger Str Regensburg Telefax Direkte- -Adresse (09 41) heimaufsicht Ihre Zeichen / Bei Antwort angeben Telefon, Name Zimmer-Nr. Dienstgebäude Datum Ihre Nachricht vom Unsere Zeichen (09 41) L 43- I Vollzug des Bayerischen Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes (PfleWoqG); Prüfbericht gemäß PfleWoqG; Träger der Einrichtung: Vertretungsberechtigte Person: Internetadresse des Einrichtungsträgers: Geprüfte Einrichtung: Johanniter Unfallhilfe e.v. Wernberger Str Regensburg Herr Steinkirchner Johannes-Hospiz Hölkering Pentling In der Einrichtung wurde am von 9.00 Uhr bis Uhr eine turnusgemäße, unangemeldete Prüfung durchgeführt. Haus- und Lieferanschriften der Dienstgebäude: Telefon: Telefax: Allgemeine Besuchszeiten: Besondere Öffnungszeiten der Straßenverkehrsbehörde: I = Landratsamt, Altmühlstraße 3, Regensburg (09 41) (09 41) Mo. - Fr Uhr Mo. - Mi Uhr II = Landratsamt, Altmühlstraße 6, Regensburg (09 41) (09 41) Mo., Di Uhr Do Uhr III = Landratsamt, Altmühlstraße 1, Regensburg (09 41) (09 41) Do Uhr Fr Uhr IV = Landratsamt, Sedanstraße 1, Regensburg (09 41) (09 41) Internet: poststelle@landratsamt-regensburg.de Haltestellen des RVV Bankverbindungen: Kto.-Nr. BLZ BIC IBAN Dienstgebäude I, II, III u. V = Isarstraße, Nordgaustraße, Donaustaufer Straße Sparkasse Regensburg BYLADEM1RBG DE Dienstgebäude IV = Weißenburgstraße
2 - 2 - Die Prüfung umfasste folgende Qualitätsbereiche: Wohn- und Lebensqualität Erhaltung und Förderung der eigenständigen Lebensführung und Lebensqualität Personal Freiheit entziehende Maßnahmen Bewohnervertretung Hierzu hat die FQA für den Zeitpunkt der Prüfung Folgendes festgestellt: I. Daten zur Einrichtung Einrichtungsart: Stationäres Hospiz Angebotene Wohnformen: Stationäre, palliative Versorgung Angebotene Plätze: 10 davon Beschützende Plätze: 0 davon Plätze für Rüstige: individuell Belegte Plätze: 8 Einzelzimmerquote: 100 % Fachkraftquote (gesetzliche Mindestanforderung 50 %): 100 % Anzahl der auszubildenden Pflege- und Betreuungsfachkräfte in der Einrichtung: 0
3 - 3 - II. Information zur Einrichtung Die Verwendung des Begriffes Bewohner bzw. Pflegebedürftiger bezieht sich im nachfolgenden Bericht geschlechtsneutral sowohl auf Bewohnerinnen und Bewohner und ist nicht diskriminierend zu verstehen. Vielmehr soll dadurch ein ungestörter Textfluss erreicht werden. II. 1. Positive Aspekte und allgemeine Informationen [Hier erfolgt eine kurze, prägnante Aufstellung des positiven Sachverhalts bzw. der aus Sicht der FQA hervorzuhebenden Punkte und allgemeinen Informationen über die Einrichtung; bei anlassbezogenen Prüfungen muss hierauf nicht eingegangen werden.] Wohn- und Lebensqualität: Die Einrichtungsleitung und ihr Team legen sehr großen Wert darauf, dass ihre Bewohner als Gäste bezeichnet werden. Das stationäre Hospiz hat einen Einzugsbereich für ganz Ostbayern und ist in diesem Raum momentan einzigartig. Bereits die Gestaltung der Außenanlagen ist sehr gelungen, ansprechend und lädt zum Verweilen ein. Der großzügig gestaltete Eingangsbereich bildet das Zentrum des sternförmigen Baus. Das Ambiente strahlt eine sehr hohe Wohnqualität aus, nicht nur in den Aufenthaltsbereichen, sondern in jedem Gästezimmer. In jedem Gästezimmer sowie in den zwei Angehörigenzimmern befinden sich sog. ausziehbare Notbetten, welche den Angehörigen zum Übernachten dienen. Die Einrichtung der Zimmer ist in warmen Farben gehalten. Jedes Zimmer ist mit einem Flachbildschirm sowie einem Sessel mit Aufstehhilfe ausgestattet. Das Pflegebett kann auf die Terrasse geschoben werden. Jedes Bett ist ein besonderes Niedrigflurbett, welches nicht nur zum Boden absenkbar ist, sondern auch auf eine angenehme Arbeitshöhe hochgefahren werden kann. Ebenso befinden sich in den Zimmern höhenverstellbare Nachttische und ein Telekommunikationsanschluss. Es ist möglich, einen Rundgang um das Haus zu unternehmen. Lagerräume für Wäsche und Hilfsmittel sind ausreichend vorhanden. Die Beleuchtung in der Einrichtung wird mit Bewegungsmeldern geregelt. Beim Pflegebad befindet sich ein sog. Vorraum, damit sich der Bewohner in Ruhe entkleiden kann. Dieser Vorraum ist sowohl von innen als auch von außen zugänglich. Jeder Bewohner erhält einen eigenen Schlüssel für die Einrichtung bzw. sein Zimmer. Der gemeinsame Aufenthaltsraum, genannt das Wohnzimmer, ist mit einer offenen Küche ausgestattet sowie mit einem Kachelofen mit offenem Feuer, was eine hohe Gemütlichkeit ausstrahlt.
4 - 4 - Der Personalaufenthaltsraum ist sehr großzügig gestaltet. Neben diesem befindet sich für das Personal eine eigene, eingerichtete Küche. Hier findet man auch kleine, bewohnergerechte Schälchen und Geschirrutensilien. Ebenso ist der Verabschiedungsraum mit dimmbaren Spots und einer Kühlung pietätvoll eingerichtet. Des Weiteren gibt es in der Einrichtung zwei Besprechungsräume mit einer Bibliothek sowie einen Raum für Supervision. Der hohe Raum der Stille wurde bewusst karg eingerichtet, um den verschiedenen Religionen bzw. Einstellungen zum Tod gerecht zu werden. Lediglich am Ende des Raums befindet sich ein schlichtes Kreuz. Die Mitte des Raumes wird von einer großen, bronzenen Schale mit Wasser, welches verschiedenartig beleuchtet und zudem auch in leichte Vibration gebracht werden kann, betont. Dieser Raum soll auch zur Meditation einladen und auffordern. In das bodenlange Fenster wurden verschiedene, sinngebende Sprüche eingraviert. So ist darauf u.a. ein Spruch von Papst Franziskus oder vom Hl. Franz von Assisi zu lesen. Es ist selbstverständlich, dass die Gäste jeden einzelnen Tag hinsichtlich des Tagesablaufs selbst individuell bestimmen. Somit ergibt sich auch ein individuelles Sterben, auf das sich die Mitarbeiter einstellen müssen. Dem Aufnahmegespräch mit einem Gast liegt ein durchdachter Standard zugrunde, in welchem nicht nur die allgemeinen Daten zur Person abgefragt werden, sondern auch gleichzeitig Vorlieben und Abneigungen. Mit dem Arzt wird ein palliativer Notfallplan bereits beim Einzug des Gastes erstellt. Wenn gewünscht, kann der Verstorbene bis zu drei Tagen in der Einrichtung verbleiben. Auch die Angehörigen werden mit großem zeitlichem Aufwand nach dem Tod ihres Verwandten betreut. Seelsorger sind sowohl bei den Übergabe- als auch den Teambesprechungen dabei. Alle zwei Monate findet ein Gedenkgottesdienst mit den Seelsorgern und den Angehörigen statt. Besonders bemerkenswert ist, dass Rituale beim Tod eines Gastes eingeführt wurden: Nach dem Versterben eines Gastes können die Mitarbeiter im Besprechungsraum drei bis vier Minuten alleine zur Ruhe kommen oder mit einer Kollegin und einer Klangschale dem Toten gedenken. Den Angehörigen werden Steine zum Bemalen gegeben, welche anschließend zurück in die Natur gelegt werden. Die Angehörigen können sich in ein Gedenkbuch eintragen. Ebenso erhalten die Familien besonders mit Kindern Hilfestellungen, wohin sie sich bei bestimmten Fragen wenden können. Dies sind z.b. Regelung der Kosten bzw. Verwaltungsangelegenheiten. Mit öffentlichen Stellen werden auch notwendige Termine vereinbart.
5 - 5 - Die Betreuung des Gastes mit seinem Familiensystem hat oberste Priorität für alle Mitarbeiter. In der Einrichtung werden Adventskonzerte veranstaltet, zu denen auch die Nachbarn eingeladen werden. Das Hospiz wird von den Nachbarn gut angenommen. Kinder der Gäste werden individuell im Wohnzimmer, dem Garten und in den Gängen begleitet. Angemeldete Schulklassen werden im Rahmen einer Themenwoche in der Einrichtung über die Besonderheiten eines Hospizes informiert. Erhaltung und Förderung der eigenständigen Lebensführung und Lebensqualität: Die Atmosphäre in der Einrichtung war sehr wohltuend und ruhig. Beeindruckend waren das Verständnis und der professionelle Umgang der Pflegekräfte mit den krankheitsbedingten erschwerten Lebens- und Pflegesituationen der Gäste. Die geführten Gespräche waren sehr informativ und spiegelten den Hospizgedanken wider; das Leiden Schwerstkranker und Sterbender zu lindern, ihnen das Verbleiben in adäquater Umgebung zu ermöglichen und den Angehörigen beizustehen, Raum für Entscheidungen zu schaffen und sich an den Bedürfnissen, Wünschen und Ressourcen des Gastes am Lebensende zu orientieren. Die Therapieplanung richtet sich dabei nach dem Konzept der Symptomkontrolle und bedarf der ständigen Überprüfung und Anpassung an den aktuellen Status des Gastes. Da der Betroffene der Experte seines eigenen Lebens ist, der am besten weiß, was gut und richtig für ihn ist, werden die Maßnahmen situationsgerecht mit dem Gast abgestimmt. Die Sichtweise des Gastes auf seine aktuelle Situation wird in den Mittelpunkt pflegerischen Handelns gestellt. Seine Bedürfnisse dienen als Leitfaden für die Entwicklung eines Versorgungskonzeptes, um so zur Verbesserung der Lebensqualität des Gastes beizutragen, der mit Problemen konfrontiert wird, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen, und zwar durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, Einschätzen und Behandeln von Schmerzen, sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher und psychischer Art. Der Tagesablauf orientiert sich ausschließlich an den Bedürfnissen des Gastes. Alle Beteiligten beurteilen gemeinsam mit dem Betroffenen die Situation, erfragen seine Präferenzen oder beobachten. Gemeinsam mit dem Gast wird entschieden, welche Maßnahme aktuell für ihn die Richtige ist. Diese Haltung spiegelte sich im Bewohnergespräch wider. Die Selbstbestimmung und das Wohlbefinden des Gastes haben oberste Priorität, auch wenn dadurch an anderer Stelle evtl. ein Risiko entstehen kann.
6 - 6 - Die Mundpflege hat für Palliativpatienten eine besondere Bedeutung, weil durch Störungen des Immunsystems infolge von Erkrankungen oder Therapien die Mundschleimhaut oft von Soor, Mundtrockenheit, Mundgeruch, schmerzhaften Läsionen, Borkenbildung und Aphten befallen wird. In der Einrichtung standen spezielle Mundpflegeprodukte individuell auf die aktuellen Bedürfnisse des Gastes abgestimmt zur Verfügung. Auf die persönlichen Bedürfnisse, Erfahrungen und Vorlieben des Gastes wird bei der Verwendung von Mundpflegemitteln unbedingt geachtet, in dem z.b. spezielles Eis am Stiel hergestellt wird. Die meisten Gäste leiden unter heftigen Schmerzen. Ein adäquates Schmerzmanagement steht mit an erster Stelle der Symptomkontrolle. Alle Beteiligten beurteilen gemeinsam mit dem Betroffenen die Schmerzsituation, erfragen seine Präferenzen oder beobachten. Gemeinsam wird mit allen Beteiligten entschieden, welche Medikation und Maßnahmen aktuell für den Gast die richtige ist, um seine Lebensqualität zu verbessern. Auf Nachfrage berichteten die Mitarbeiter in einer sehr wertschätzenden Art und Weise von den Besonderheiten und Vorlieben der Gäste. Pflegefachliche Fragen wurden souverän und fachlich gut beantwortet. Das Verständnis der Mitarbeiter für die speziellen Lebenssituationen der Gäste war sehr überzeugend. Personal: Der Mitarbeiterbedarf, berechnet nach der Vereinbarung mit den Landesverbänden der Krankenkassen und Pflegekassen, ist erfüllt. Die Mitarbeiter werden ganz besonders in den Fokus genommen auf Grund der starken Belastung durch die Sterbenden und dem Tod. Supervision wird regelmäßig und bei Bedarf durchgeführt. Freiheit entziehende Maßnahmen: Grundsätzlich werden in der Einrichtung keine Freiheit entziehenden Maßnahmen durchgeführt bzw. angewendet. Als Alternativen sind vorhanden: Niedrigflurbetten in allen Zimmern drei Sturzmatten einseitig geteilte Bettgitter Ein entsprechender Standard zu den Freiheit entziehenden Maßnahmen wird 2015 erstellt werden.
7 - 7 - II. 2. Qualitätsentwicklung [Hier erfolgt die Darstellung der Entwicklung einzelner Qualitätsbereiche der Einrichtung über mindestens zwei turnusgemäße Überprüfungen hinweg.] Die Einrichtung wurde am eröffnet. II. 3. Qualitätsempfehlungen [Hier können Empfehlungen in einzelnen Qualitätsbereichen ausgesprochen werden, die aus Sicht der FQA zur weiteren Optimierung der Qualitätsentwicklung von der Einrichtung berücksichtigt werden können, jedoch nicht müssen. Es kann sich dabei nur um Sachverhalte handeln, bei denen die Anforderungen des Gesetzes erfüllt sind, die also keinen Mangel darstellen.] Wohn- und Lebensqualität: Es sollte ein individuelles Leitbild für die Einrichtung erstellt werden. Bewohnervertretung: Gem. Art.10 Abs.1 PfleWoqG sollte in der Einrichtung eine Bewohnervertretung benannt werden. Von der zuständigen Behörde könnte z.b. auf Vorschlag der Einrichtung ein ehrenamtlicher Mitarbeiter als Bewohnerfürsprecher bestellt werden. III. Erstmals festgestellte Abweichungen (Mängel) Erstmals festgestellte Abweichungen von den Vorgaben des Gesetzes nach Art. 11 Abs. 4 S. 1 PfleWoqG, aufgrund derer gegebenenfalls eine Mängelberatung nach Art. 12 Abs. 2 S. 1 PfleWoqG erfolgt [Eine Beratung über Möglichkeiten zur Abstellung der festgestellten Abweichungen erhebt keinen Anspruch auf Verbindlichkeit oder Vollständigkeit. Die Art und Weise der Umsetzung der Behebung der Abweichungen bleibt der Einrichtung bzw. dem Träger überlassen.] Am Tag der Überprüfung wurden in den genannten Qualitätsbereichen keine Mängel festgestellt. IV. Erneut festgestellte Mängel, zu denen bereits eine Beratung erfolgt ist Erneut festgestellte Abweichungen von den Vorgaben des Gesetzes nach Art. 11 Abs. 4 S. 1 PfleWoqG nach bereits erfolgter Beratung über die Möglichkeiten der Abstellung der Mängel, aufgrund derer eine Anordnung nach Art. 13 Abs. 1 PfleWoqG geplant ist oder eine nochmalige Beratung erfolgt Bei diesem Bericht handelt es sich um eine Erstbegehung.
8 - 8 - V. Festgestellte erhebliche Mängel Festgestellte erhebliche Abweichungen von den Vorgaben des Gesetzes nach Art. 11 Abs. 4 S. 1 PfleWoqG, aufgrund derer im Regelfall eine Anordnung nach Art. 13 Abs. 2 PfleWoqG erfolgt. Am Tag der Überprüfung konnten in den genannten Qualitätsbereichen keine erheblichen Mängel festgestellt werden. VI. Mit Schreiben vom hat sich der Träger für eine Veröffentlichung des Prüfberichtes 2 mit den darin enthaltenen Qualitätsempfehlungen im Internet seitens der zuständigen Behörde ausgesprochen. Dieser wird eine Woche nach Zustellung von der zuständigen Behörde in geeigneter Form im Internet veröffentlicht.
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