DAS TAPFERE SCHNEIDERLEIN

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1 theaterboerse.de DER THEATERVERLAG FÜR SCHULTHEATER, LAIENTHEATER UND AUTOREN STEPHAN MÜLLER DAS TAPFERE LEIN DAS MÄRCHEN DER BRÜDER GRIMM bearbeitet Alle Rechte zur Vervielfältigung, anderweitige Nutzung und die Aufführungsrechte liegen bei der: theaterbörse GmbH, Nussbergstraße 17 a, D Braunschweig, THEATERSTÜCKE UND AUTOREN IM VERLAG theaterbörse GmbH, Nussbergstraße 17 a, D Braunschweig

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3 DAS TAPFERE LEIN IM KÖNIGREICH STEFANIEN LEBEN UND SPIELEN Schneiderlein Prinzessin Anne Küchenjunge Marktfrau Graf Schnepf Prinz Michael Hofnarr Lus Hofnarr Tig Zofe Hofdame König von Stefanien theaterbörse GmbH 3

4 DAS TAPFERE LEIN 1. Bild: Vor dem Hauptvorhang & & & steckt seinen Kopf durch den Bühnenvorhang Nachgedacht! ebenso Spaß gemacht! Mitgelacht! Bürger, gebt gut acht! kommt springend und närrisch auf die Bühne Bürger herbei! ebenso Bürger herbei! Die Hofnarren des Königreiches Stefanien haben für alle Einwohner und Gäste eine amtliche.. und hochkönigliche Bekanntmachung! lustig, schaut sich suchend um, winkt die Zuschauer an sich heran zu den Zuschauern He, sagt mal, seid ihr etwa alle Untertanen des Königs von Stefanien? Antwort Oder seid ihr nur Gäste im Königreich? Antwort Aha, also Gäste! Wollt ihr etwa mit dem Einhörnern, Riesen und Wildschweinen kämpfen und unser Königreich von diesen Scheusalen befreien? Antwort Hab ich s dir nicht gesagt! Wenn Hilfe benötigt wird, dann sind die meisten Menschen schwerhörig! Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt. Ihr wollt wissen, wer wir sind? hebt die Schultern Wer sind wir? Wir sind die Spaßmacher, die Hofnarren des Königs von Stefanien! Wer ist von euch tapfer? Dann hebt den rechten Arm hoch! So hier! macht vor Und wer ist von euch mutig? Dann hebt den linken Arm hoch! Ich kann euch sagen, das Wildschwein und das Einhorn haben wir schon gefangen und beide sind im Zoo ausgestellt. Aber trotzdem! Man weis ja nie was sich die Märchenerzähler so alles ausdenken. Ich rate euch, haltet euch an den Stühlen fest, umklammert den Nachbarn und macht die Augen zu! So hier! macht vor, Pause Seht ihr mich noch? Antwort Jetzt könnt ihr wieder die Augen aufmachen und auch die Ohren, aber den Mund dürft ihr zumachen, also ganz leise sein, genau wie in der Schule! Aber wenn euch der König von Stefanien etwas fragt oder einer seiner Untertanen, dann könnt ihr ruhig antworten. Bürger herbei! Bürger herbei. Der König von Stefanien gibt bekannt, wer das schönste Hochzeitskleid der Prinzessin Anna als Geschenk bringt, bekommt Prinzessin Anne zur Frau und wird König dieses Landes. Bürger herbei! Bürger herbei! geht ab und bleibt noch einmal stehen Warum will der König nicht mehr regieren? Vielleicht hat der die Schnau ähh, hat keine Lustig mehr! Welch ein Glück, Lus und Tig, zeigen euch so manchen Trick. Lus-tig sein, das ist fein, theaterbörse GmbH 4

5 DAS TAPFERE LEIN ANNE ZOFE HOFDAME ANNE HOFDAME ZOFE ANNE HOFDAME ZOFE ANNE HOFDAME ZOFE ANNE HOFDAME ZOFE kommt schnell mit ins Märchen rein. Nachgedacht. Spaß gemacht. Mitgelacht. Kinder, gebt gut acht! kommt auf die Vorbühne, singt und ist fröhlich, sucht etwas und pflückt dann Blumen hört man aus dem Hintergrund rufen Prinzessin Anne, Prinzessin Anne erst dann taucht sie schnaufend und stöhnend auf Prinzessin, Prinzessin Anne, nicht so schnell, eine Zofe ist doch kein Rennpferd! kommt eher schleichend als laufend und schnappt bei jedem Wort nach Luft Prinzessin, wartet auf mich, meine Beine sind schwer wie Blei, eine alte Hofdame ist doch kein Hofnarr. Es ist unerhört und es geziemt sich nicht für eine Prinzessin zu rennen. Pause Oh Gott, wenn mich so die Untertanen sehen. Aber es geziemt sich, dass ich einen Mann heiraten soll, den ich gar nicht kenne und und und überhaupt. Das schönste Hochzeitskleid! empört Ich heirate nur einen Mann, den ich auch liebe! Seit ihr erst verheiratet, kommt die Liebe von ganz allein! Ich wäre froh, einen von den edlen Herren zum Altar zu führen! lacht und macht vor Vielleicht den dicken Freiherr von Übergestern, der überall als Schwindler und Heiratsbetrüger bekannt ist. Oder der dürre Baron von Habenichts, der die Nase so hoch trägt, dass es reinregnen kann. Oder der diebische und geizige Graf Schnepf, faul wie ein Faultier und gierig wie eine Elster oder vielleicht Prinz Michael, der sogar vor einer Fliege Angst hat. Nein, nein, nein! Bitte meine Damen, ich schenke euch die Herren samt Hochzeitskleid. Die wollen alle nur die Schatzkammer meines Vaters! Das glaube ich nicht! Alles stattliche und adelige Herren! Noch ist es nicht so weit Prinzessin und wer weiß, wer das schönste Hochzeitskleid bringt. Und überhaupt, so spricht keine Prinzessin, das geziemt sich nicht. schwärmt Ach ja, ich hätte auch gern einen jungen und klugen Bräutigam. Jung und klug! Wer von den jetzigen Bewerbern ist jung und klug! macht vor Vielleicht der König Konstantin, der wo er sitzt und steht schläft oder der 80 jährige Prinz von Florianter, dem alle Haare ausgefallen sind und keinen einzigen Zahn mehr besitzt. Nein, nein, nein! Prinzessin, das geziemt sich nicht! Und überhaupt, sind denn Haare und Zähne wichtig? Vielleicht bewirbt sich auch ein junger Bursche aus dem Volk, der es nicht auf die Schatzkammer abgesehen hat, sonder das Hochzeitskleid nur wegen mir bringt! rennt weg Das geziemt sich nicht. Wartet Prinzessin Anne, wartet! rennt hinterher Oh Gott, jetzt geht das Gerenne weiter! geht ab 2. Bild: In der Schneiderstube der Vogel im Käfig zwitschert teilweise mit, mal laut, mal leise Schnippel, schnappel Schneider, theaterbörse GmbH 5

6 DAS TAPFERE LEIN ich näh den Leuten Kleider, schnippel, schnappel Samt und Seide, ich mach vielen Menschen Freude. Schnippel, schnappel Hochzeitskleid, schnippel, schnappel er hört plötzlich auf und lauscht hinter der Bühne Frischer Mus feil, schöner süßer Pips, sei leise, ich kann nichts verstehen! Kauft, Leute kauft schöner süßer Pflaumenmus. Wer möchte Pflaumenmus kaufen. Gut Mus feil! sie klopft an die Tür Herein, wenn s kein Schneider ist. Guten Tag Schneiderlein. Du hast mich heute bestellt. Wie viel Pflaumenmus möchtest du kaufen? Sei mir gegrüßt. Ach, liebe Marktfrau, ich habe keinen einzigen Heller. Heute früh hat der Freiherr von von von was wie ich was, ein Hochzeitskleid geholt und gebettelt, dass er später bezahlen kann. In den letzten Wochen habe ich schon 8 Hochzeitskleider genäht. Immer nur für reiche Hof- und Edelleute. Fürst von was weiß ich was war da, Baron kann ich mir nicht merken und etliche Prinzen. Es ist eine Hochzeitskrankheit ausgebrochen, seit der König den amtlichen Erlass bekannt gemacht hat. Und kein Freier hat bezahlt. Alle wollen erst nach der Hochzeit das Geld bringen. Das mit den bezahlen kenne ich die Reichen leben auf den Kosten der Armen. Naja! Aber die Prinzessin kann doch nur einen Mann heiraten und so wie es scheint, wird es eine Geldheirat und keine Liebesheirat. Arme Prinzessin. Das hat sie nicht verdient. Arme Prinzessin? Armer Schneider! Armer Schneider? Dann musst du dir eine reiche Frau suchen! Ich brauche keine reiche Frau! Ich möchte ein Mädchen, was mich liebt! Pause Ich wüsste da schon jemand! Aber ob sie mich liebt, einen armen Schneider? Wohl gar die Prinzessin! Woher weißt du das? Du hat einen Vogel und nicht mehr alle Tassen im Schrank! Stimmt! Mein Vogel heißt Pips und gestern ist mir die letzte Tasse heruntergefallen! Pause In wenigen Minuten kommt der Graf Schnepf und holt dieses Hochzeitskleid ab. Ein schwarzes Hochzeitskleid? Für die Prinzessin? Arme Prinzessin! Armer Schneider, ich musste es nach einer Zeichnung des Grafen nähen, sogar den Stoff hat er mitgeliefert! Wenn es auch ein hässliches Kleid ist, so ist es wenigstens eine gute und saubere Arbeit. Das Männer so gut nähen können. Aber ich muss weiter, genug Zeit verplempert. Hier Schneiderlein hast du wenigstens Mus für eine Bemme. Kannst es mir bezahlen, wenn du König bist. geht lachend ab Herzlichen Dank, gute Marktfrau! Ja, ja, schon gut. Ich wünsche dir einen schönen Tag. Das wünsche ich dir auch und gute Geschäfte! Pause Jetzt mach ich mir schnell eine Musbemme und dann noch schnell das traurige Hochzeitskleid fertig. Vogelgezwitscher Ja, ja, mein Freund Pips, du bekommst auch etwas ab. Schnippel schnappel Schneiderelle, das ist mein Frühstück auf die Schnelle. Pause Bemme, du musst theaterbörse GmbH 6

7 DAS TAPFERE LEIN warten. Gleich wird es an der Tür klopfen und der Graf Schnepf wird sein Kleid abholen. Hier Pips, hast du wenigstens was zum Frühstück. Schnippel schnappel Zwirn und Faden, das Frühstück muss bis später warten. Schnippel schnappel es ist schon spät, das Schneiderlein das näht und näht. Schnippel schnappel sticht sich in den Finger Auaaaaa! hüpft im Zimmer umher und jammert Ich habe mich in den Finger gestochen. Oh Hilfe, ein Tropfen Blut. Das überlebe ich nicht. Will mir den keiner helfen. Kinder, hat jemand von euch ein Pflaster? Nein! Legt sich auf den Tisch, es klopft, der Schneider richtet sich wieder auf Oh Gott, jetzt kommt der Graf, am Besten ich stelle mich tot. es klopft energisch kommt herein und schaut sich um Sehe einer den Faulpelz an, die Sonne steht am Himmel und der faule Untertan des Königs schläft am Tage. schaut sich um Das ist es ja, ja, das genau ist es. Ein Hochzeitskleid nach meinem Entwurf. Die Prinzessin wird darin wunderschön aussehen und es wird die schönste Hochzeit aller Zeiten. Und dann bin ich König und der reichste Mann im ganzen Land. Und neben dem Reichtum habe ich noch das schönste Mädchen vom Königreich Stefanien. beugt sich über den Schneider Wer am Tag schläft muss bestraft werden. Vielleicht ist er auch verhungert oder hat sich totgearbeitet? Ich nehme mir das Kleid und als Lohn darf der Schneider weiter tot bleiben. beugt sich wieder über den Schneider Ein Musbrot, eine königliche Mahlzeit, mein Leibgericht! will das Musbrot nehmen setzt sich auf, mit unheimlichen Geräusch erschrickt und fällt auf den Boden Ich denke du bist tot! Und ich denke, ihr seid ein Dieb. Ihr wolltet doch nicht etwa mein Frühstück und Mittagsmahlzeit stehlen? Iiiiiii, Musbrot, so etwas Gewöhnliches. Wolltet ihr das Kleid stehlen? Wo denkst du hin. Hier hast du 20 Heller. Das ist ein königlicher Lohn! 20 Heller? 20 Taler kostet das Kleid. Ich habe 20 Stunden daran gearbeitet. 20 Heller und nicht einen Heller mehr! will abgehen Und von was soll ich leben, wenn der ganze Hofstaat alles umsonst haben will? Schweig still! Wenn du Hunger hat, kannst du dir ja deinen Vogel braten. Die rechte Mahlzeit für einen Schneider! Da schuftet man von früh bis spät und für 20 Stunden Arbeit bekommt man dann 20 Heller. Die reichen nicht einmal, um das Mus auf meiner Bemme zu bezahlen. traurig Kinder soll ich euch einmal das Hochzeitskleid zeigen, das ich der Prinzessin Anne geben möchte. Antwort, holt das Kleid aus der Truhe und hält es vor seinen Körper Ein weißer Traum aus Spitze, Seide und Taft und Perlen. Es ist das schönste Kleid, was ich jemals genäht habe. es klopft, er versteckt das Kleid wieder und ruft Herein, wenn s kein Graf ist. Ein Graf bin ich nicht, nur ein kleiner Küchenjunge. Hans, mein Freund, herein mit dir. Ein Küchenjunge wird nie Hofmarschall werden. Und ein Schneider nie König. Da hast du recht. Ich kann dir aber ein Stück Musbemme, oder wie es bei Hofe heißt Musbrot von mir abgeben. Ich danke dir, Schneiderlein. Aber in der königlichen Hofküche fallen genug Leckerbissen für mich ab. Da bleibt sogar noch etwas für dich übrig. Hier diese zwei Käse habe ich aus dem Schloss geschmuggelt, schon etwas weich, aber besser als gar nichts! theaterbörse GmbH 7

8 DAS TAPFERE LEIN Hmmm, den heb ich mir fürs Abendbrot auf und den zweiten Käse für morgen, auch wenn die schon ein bisschen stinken! Der richt sogar so stark, das sogar die Fliegen mit in deine Schneiderwerkstatt gekommen sind summen der Fliegen, beide schlagen wie wild um sich Schau dir das an, erst wollte der Hofmarschall meine Musbemme mausen und jetzt die Fliegen. Na wartet! Euch wird ich es zeigen, wer der Herr im Hause ist nimmt eine Elle und schlägt zu, zählt die toten Fliegen Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben! Sieben auf einen Streich! Du bist ein Held! Sieben auf einen Streich, das werde ich mir auf eine Fahne sticken oder auf eine Mütze und dann werde ich in den Gasthof Zum guten Tropfen gehen und mein Geld einfordern. Dort wohnen die meisten Heiratsschwindler. Die Menschen werden vor dir Angst haben. Und Respekt! Und wenn du deine Heldentaten beweisen musst? Ach quatsch. Sieben auf einen Streich! Kinder, wo soll ich mir diese Worte draufschreiben? Auf eine Fahne? Wie bitte? lauscht Auf einen Gürtel! Das ist eine gute Idee! springt auf den Tisch und fängt an zu sticken Jetzt schnappt mein bester Freund auch noch über. Das hat man davon, wenn man Tag und Nacht nur Hochzeitskleider näht. Kinder, ich habe eine Bitte, wenn jemand von Euch in den nächsten Tagen heiraten möchte, dann lasst das Hochzeitskleid von einem anderen Schneider nähen! Will überhaupt jemand von euch heiraten? Fertig! Hans mach mir den Gürtel zu. es klopft an der Tür Herein, wenn s kein Schneider ist! beide schauen gespannt auf die Tür Herein, wenn s kein Schneider ist. kommt mit zugehaltenen Augen langsam und ängstlich herein und stolpert über Gegenstände flüstert Das ist Prinz Michael aus dem Nachbarland und der hat mehr Angst als der größte Angsthase. stottert Ich habe nie Angst! Und warum haltet ihr euch dann die Augen zu? Eine dumme Frage! Na, gebt eine dumme Antwort! Ganz einfach, damit mich niemand sieht! und Schneider fangen an zu lachen Seid ihr der Schneider? Ich? Ich bin ein Held, wenn ihr lesen könnt. Sieben auf einen Streich. seine Knie fangen an zu zittern Tatsächlich, ein Held. der Vogel zwitschert, der Prinz schreit Keine Angst, das war nur ein Vogel. fuchtelt mit der Elle Ich werde euch retten, wo ist der Vogel. theaterbörse GmbH 8

9 DAS TAPFERE LEIN Ja, wenn ihr mich retten wollt, dann schafft mir den Schneider herbei. Ich brauche bis morgen ein Hochzeitskleid. zu sich Das wäre dann das 9. Kleid! Und könnt ihr gleich bezahlen? Nein, erst nach der Hochzeit. schreit Nein, der Schneider ist nicht da! der Prinz fällt in Ohnmacht Das war zu laut für den Prinzen, er ist in Ohnmacht gefallen. Ich bin das tapfre Schneiderlein und hole mir mein Geld. Auf einen Streich gleich siebe, hier steht es groß geschrieben. Der Käs kommt mit und auch der Pips. Schnippel schnappel Schneider, heut näh ich keine Kleider. Schnippel schnappel gebt gut acht, jetzt geht es in die Märchenschlacht! rennt ab Der meint das ernst! Mir scheint, das wird ein Abenteuer! ab 3. Bild: Vor dem Hauptvorhang KÖNIG KÖNIG & KÖNIG kommen suchend auf die Bühne Nachgedacht. Spaß gemacht. Mitgelacht. Jetzt kommt der König, gebt gut acht. winkt dann den König herein mit einem Umhang verkleidet, stöhnt Hofnarr Lus und Hofnarr Tig, ich bekomme Angst, wenn ich sehe und höre, wer sich alles um die Hand meiner Tochter bewirbt. Alle wollen nur mein Geld und meine Tochter spielt überhaupt keine Rolle. Aber das Königreich braucht einen tapferen und klugen König und meine Tochter einen lieben Mann. Und gerade jetzt gibt es keine wilden Tiere und Ungeheuer in meinen Wäldern. Das Einhorn wurde schon eingefangen und auch das Wildschwein ist im königlichen Zoo. Mein König, die Idee mit dem flüstert etwas ins Ohr finde ich gut. Mein König, es wird sich zeigen, wer tapfer und mutig ist. Eure Tochter wird schon den richtigen Mann wählen. Meint ihr wirklich, dass euer Plan funktioniert? Mein König, verlasst euch auf uns, den treuen Hofnarr Tig. und den treuen Hofnarren Lus. Wie versprechen es wird nicht nur Tig-lus, sondern auch Lus-tig! Wir kennen da ein paar Zauberticks. Nun gut, ich verlasse mich auf dich. So nimm das Märchen seinen Lauf. stellt sich abseits und beobachtet das Treiben Bürger herbei! Bürger herbei! Die Hofnarren des Königs von Stefanien geben eine amtliche Bekanntmachung kund. Bürger herbei! Bürger herbei! Was wird es schon Neues geben? Hörst du Schneiderlein, komm schnell, mal hören, was es neues im Königreich gibt. kommt stolz herbei und schiebt die Anderen beiseite Macht schon Platz für euren zukünftigen König! Armes Königreich! theaterbörse GmbH 9

10 DAS TAPFERE LEIN Bürger herbei! Bürger herbei! Das Königreich unseres gnädigen Königs und seiner einzigen Tochter Anne wird von einem mächtigen Riesen bedroht. Ein Riese, ein hexendes Ungeheuer! Ungeheuer? Meint er etwa dort den Graf Schnepf, der meine Arbeit nicht bezahlen will? Unsinn! Wie groß ist der Riese? zeigt Fünf oder zehn Meter groß? Noch größer als die von gestern? Viel Größer? überlegt, amtlich Der Riese besitzt auch noch Zauberkraft und fordert die Prinzessin Anne zur Frau. Der König des Königreiches Stefanien gibt bekannt. Wer die Prinzessin Anne zur Frau haben will und dazu noch das ganze Königreich muss nicht nur das schönste Hochzeitskleid als Geschenk bringen, sondern auch noch den Riesen verjagen! Und als Beweis die goldene Krone vorweisen. gehen zur Seite und beobachten die Leute Die goldene Krone als Beweis vorzeigen! empört Zwei Aufgaben für eine Frau! steht abseits, denkt nach und kaut an seinen Finger Nein Danke! Komm Schneider, wir holen uns dein Geld! liest den Gürtel Sieben auf einen Streich? Halt, halt! Warte, warte! Ein Hochzeitskleid habe ich schon. schaut auf seinen Gürtel Und den Riese unschädlich machen? Probieren kann man es ja! der abseits stand Und ich habe immer noch kein Hochzeitskleid! denkt ebenfalls nach Du bist verrückt Schneiderlein, bleib lieber bei deiner Nadel und Faden. Die schöne Prinzessin stände dir gut zu Gesicht. Aber aber dafür sein Leben aufs Spiel setzten! Und zaubern kann das Ungeheuer auch noch! theaterbörse GmbH 10

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