der Tibialange bei Japanern.
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- Kevin Adler
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1 Uber die relative Lange der Gastrocnemiussehne im Vergleich zu der Lange der Tibia und uber die Korrelation des Muskelsehnenindexes des Gastrocnemius und der Tibialange bei Japanern. Von Masaji Seki. (Aus dem Anatomischen Institut der Medizinischen Fakultat zu Okayama, Japan.) Beim Menschen liegt der Ubergang der Gastrocnemiussehne in die Muskelbauche hoch. Manchmal wurde bei Negern ein htheres Ubertreten beobachtet als bei WeiBen. Schon sehr friih hat Chudzinski (1894) dies auf die grobere Lange der Tibia bei den Negern bezogen. Leider mail er nur die absolute Lange der Sehne und kam nicht auf den Gedanken, den Tibia-Sehnenindex in Erwagung zu ziehen. Der letztere wird aus der Formel Sehnenlänge x 100 Tibialange errechnet. Als Sehnenla.nge nimmt man gewohnlich den Abstand zwischen dem unteren Ende des Ubergangs vom Muskelbauch des Gastrocnemius lateralis in die Sehne und dem am weitesten dorsalwarts hervorragenden Punkt des Tuber calcanei an, weil der Gastrocnemius lateralis phylogenetisch alter und beztiglicn der Lange weniger variierend ist als der Gastrocnemius medialis. Die Tibialange ist der Abstand des Mittelpunktes des Randes der medialen 'oberen Gelenkfla,che von der Spitze des Malleolus medialis. Der Tibia-Sehnenindex war nach Loth (1911) bei Weif3en 68.7 und bei Negern Die relative Lange des Gastrocnemiussehne war also bei den letzteren bedeutend kleiner. Frey (1013) gab aber bei Schweizern die Indexwerte an. Der von Loth an Negern gefundene Wert liegt also in der Variationsbreite der Weissen. Im Gegensatz zu Loth bemerkten spater Williams u. a. (1935) in Amerika an 73 Leichen von Weifien und 59 Leichen von Negern, dab die Lange der Gastrocnemiussehne im Verháltnis zur ganzen Lange des Muskels bei Negern grober ist als bei WeiBen, wobei die relative Lange der Sehne des
2 308 M. Seki Gastrocnemius lateralis bei WeiBen und bei Negern und des Gastrocnemius medialis bei WeiBen und bei Negern betrug. Aus den erahnten ersehen wir zwischen den WeiBen und Negern kaun einen, oder doch zumindest nur unwesentlichen Unterschied der Lange der Gastrocnemiussehne. I. Verhltnis der Sehnenlange des Gastrocnemius zur gesamten Lange des Muskels bei Japanern. Nach meiner frilheren Messung (1950) betragt der Muskel- Sehnenindex (Sehnenlange in Prozenten zur Ldnge des Muskelbauches) durchschnittlich am Gastrocnemius lateralis bei und bei und am Gastrocnemius medialis bei und bei c Wenn man diese Werte wie bei Williams u. a. in das Verhaltnis der Sehnenlange zur gesamten Gastrocnemiuslange umrechnet, so ergeben sich die Zahlen wie in der folgenden Tabelle. Die relative Sehnenlange ist also bei Japanern betrachtlich kleiner als bei den anderen Rassen. Tabelle 1. Verhaltnis der Sehnenlange zur gesamten Gastrocnemiuslange. * Nach Williams (1930). ** Nach Seki. II. Tibia-Sehnenindex. Auf die Tatsache, dab auch der Tibia-Sehnenindex bei Japanern betrachtlich kleiner ist als bei WeiBen und Negern, so dab also bei [apanern die Muskelbauche tiefe herunterkommen als bei den anderen Rassen, habe ich schon 1947 bei der 52. Versammlung der Japanischen knatomischen Gesellschaft mündlich und 1950 schriftlich aufmerksam 4emacht. Leider konnten dabei die erhaltenen Zahlen aus auberen 3riinden nicht angefiihrt werden. Ungefahr gleichzeitig mit der letz- :eren schriftlichen Mitteilung publizierte I m a mu r a (1950) die Messre- 3ultate an 50 Leichen (5 47, 9 3). Danach betragt der namliche In-
3 Ober die relative Lange der Gastrocnemiussehne im Verglcich zu usw. 309 dexwert am Gastrocnemius lateralies und am Gastrocnemius medialis 46.3 ± 4.9. An meinem Material ist die Lange der Tibia (meist der rechten) : bei 8 (66) M±m=32.2 ± 0.27, o=2.13, bei 9 (23) M±m=30.0 ± 0.33, a=1.58, und die Lange der Gastrocnemiussehne (meist der rechten) : am Gastrocnemius lateralis, bei 6 (63) M± m=17.9 ± 0.23, 0-=1.80, bei 9 (23) M±m=16.6 ± 0.41, 0-=1.96, am Gastrocnemius medialis," bei 6 (63) M± m = 16.8 ± 0.24, a = 1.87, bei 9 (24) M±m= , 0=2.33. Die folgende Tabelle veranschaulicht den Prozetsatz der Sehneniànge des Gastrocnemius lateralis im Vergleich zur Lange der Tibia bei beiden Geschlechtern. Tabelle 2. Tibia-Sehn enindex des Gastrocnemius lateralis. Die Werte der Indizes sind grober als der von Im a mur a gefundene 50.0 ± 4.0, aber bei weitem kleiner als der von Loth angegebene 68.7 bei WeiBen und 59.2 bei Negern, und ebenso kleiner als die von Frey angegebenen III. Korrelation des Tibia-Sehneninsexes und der Tibialãnge. Wie schon einleitend erwahnt, hat Chu d zi n ski (1894) bei Negern einen Zusammenhang des hiiheren Ubertretens der Gastrocnemiussehne in die Muskelbauche mit der, griiberen Lange der Tibia bemerkt. Bei Japanern ist der Tibia-Sehenindex bei dem weiblichen Geschlecht mit kiirzerer Tibia (30.0 gegeniiber 32.2 bei 6 ), wie wir es gleich oben gesehen haben, deutlich kleiner. (53.4 kegenither 55.3 bei 6 ). Wie ist nun die Korrelation des Tibia-Sehnenindexes und der Tibialdnge bei den mannlichen bzw. weiblichen Individuen?
4 310 M. Seki Tabelle 3. Korrelation des Tibia Sehnenindexes des Gastrocnemius lateralis und der Tibialange. Tabelle 3 zeigt uns, dab beim mannlichen Geschlecht der Tibia- Sehnenindex bei jeder Tibialange fast gleich bleibt, beim weiblichen Geschlecht aber eine unverkennbare positive Korrelation existiert, i. e. der Indexwert deutlich mit der Tibialange zunimmt. Dieser Befund spricht aber gegen den F rey schen an Schweizern, wonach der Index bei den Tibien unter 33.5 cm lang 66 und bei denen fiber 40.0 cm lang 60 betrug. IV. Korrelation des Muskelsehnenindexes des Gastrocnemius und der Tibialange. Es kaun nicht mit Sicherheit festgestellt werden, ob der Muskelsehnenindex des des Gastrocnemius bei WeiBen oder bei Negern griiber ist. Ich bin auch auberstande, die Indexwerte der Japaner mit denen der WeiBen und Neger zu vergleichen. Nach meiner Bestimmung (1950) ist der Index am Gastrocnemius lateralis bei 6 (64) und bei 9 (23) und am Gastrocnemius ist also kein Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern mit verschieden langen Tibien bemerkbar. Doch unter den mannlichen bzw. weiblichen Individuen ist eine unverkennbare Korrelation vorhanden, wie in Tabelle 4 gezeigt. Tabelle 4. Korrelation des Muskelsehnenindexes des Gastrocnemius lateralis und der Tibialànge.
5 Ober die relative Lange der Gastrocnemiussehne im Vergleich zu usw. 311 V. SchluBbemerkungen. Die Lange der hier in Betracht gezogenen Tibien sind durchschnittlich bei cm und bei cm. Diese Werte sind ungefahr die gleichen wie die von Martin (1928) in seinem Lehrbuch auf der S angegebenen. Die dort aufgezeigte Tibialange der Schweizer ist 36.5 cm, also in weitem MaBe gröber als die der Japaner. Die von Williams u. a. (1930) untersuchten Negerleichen waren von hoherem Wuchs und hatten langere Tibien als die WeiBen. Der Unterschied in der Tibialange zwischen den beiden Rassen scheint allerdings zu gering zu sein, urn einen merklichen EinfluB auf das Verhaltnis der Sehnenlange zur Tibia- oder gesamten Gastrocnemiuslange zu haben. Es besteht aber zwischen den Japanern und den obigen Rassen ein betrachtlicher Unterschied der Tibialdnge und notwendigerweise der relativen Sehnenldnge des Gastrocnemius (Tabelle 1). Bei den Japanern kommt also der Muskelbauch betrachtlich tiefer herunter als bei den Weissen und Negern. Der Tibia-Sehnenindex des Gastrocnemius erweist sich auch bei den Japanern bei weitem kleiner als bei den anderen Rassen (Tabelle 2). Sowohl der Tibia-Sehnenindex als auch der Muskelsehnenindex des Gastrocnemius steht zu der Tibialange meist in einer mehr oder weniger deutlichen Korrelationsbeziehung im positiven Sinne (Tabelle 3 u. 4). Es ist also anzunehmen, dab der sehnige Anteil des Muskels je nach der korperbaulichen Konstitution mehr variabel ist als der muskulare Anteil. Zu bemerken ist aber, dab die relative Lange der Gastrocnemiussehne keineswegs eindeutig durch die Lange der Tibia bestimmt wird. Z. B. besteht nach meiner Untersuchung (1950) eine positive Korrelationsbeziehung zwischen dem Hebelarmenindex des FuBes und dem Muskel-Sehnenindex des Gastrocnemius, derart, dab je langer der hintere Hebelarm des FuBgelenkes ist, um so kiirzer die Gastrocnemiussehne.
6 312 M. Seki Literatur. Ch udii nsk i, Th.: Quelque observations sur le muscle jumeau de la jambe. Bull. Soc. Anthr. Paris. 5 (4.-ser.) (1894). Frey, H.: Der Musculus triceps surae in der Primatenreihe. Morph. Jahrb. 47 (1913). 1m amur a, S.: Studies on the leg muscles of Japanese. (Jap.) Igaku Kenkyuu (Acta medica)..20 (1960). Loth, E.: Ober die Notwendigkeit eines einheitlichen Systems bei der Bearbeitung der Rassenweichteile. Verh. Ges. dtsch. Naturf. u. Arzte Martin, R.: Lehrbuch der Anthropologie. Jena S Seki, M.: Messung des Skelets und der.muskeln, die zur Fersenhebung dienen. (Jap. mit dtsch. Z.-fass.) Kaibo. Z. (Acta anat. nipponica) 25 (1950). Williams, G. D., G. E. Grim, J. J. Wimp a. T. F. W hay ne : Calf muscles in American whites and negroes. Amer. J. phys. Anthr. 14 (1930).
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