DISKUSSIONSBEITRÄGE DER FAKULTÄT FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE MERCATOR SCHOOL OF MANAGEMENT UNIVERSITÄT DUISBURG-ESSEN. Nr. 378
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1 DISKUSSIONSBEITRÄGE DER FAKULTÄT FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE MERCATOR SCHOOL OF MANAGEMENT UNIVERSITÄT DUISBURG-ESSEN Nr. 378 Umsetzung ausgewählter Supply-Chain-Operations-Reference-Metriken durch das EPCglobal Network - Eine Analyse der Implementierbarkeit im Rahmen des Supply Chain Event Management Thomas-Michael Theis Sebastian Neuhaus Universität Duisburg-Essen Fakultät für Betriebswirtschaftslehre Mercator School of Management Department of Technology and Operations Management Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Business Intelligence Lotharstraße 63 D Duisburg Telefon: (+49)203 / Telefax: (+49)203 / sekretariat.wi@uni-duisburg-essen.de URL: Mai 2012
2 I Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis...III Tabellenverzeichnis... IV Abkürzungsverzeichnis...V 1 Einleitung Einführung in das Supply Chain Management und Supply-Chain-Operations-Reference-Modell Begriffsdefinition und -abgrenzung Entwicklungen der Logistik Supply Chain Management Ziele des Supply Chain Management Probleme des Supply Chain Management und dessen operativer Steuerung Supply-Chain-Operations-Reference-Modell Intention Struktur Leistungsattribute und Metriken Grundlagen des Supply Chain Event Management Begriffsdefinition und -abgrenzung Ursprünge Supply Chain Event Management Ziele des Supply Chain Event Management Eventarten Funktionen und Reaktionsmöglichkeiten Architektur eines Supply-Chain-Event-Management-Systems Aktuelle Technologien zur Umsetzung des Supply Chain Event Management Radio Frequency Identification Grundlagen Radio-Frequency-Identification-Systemarchitektur Infrastrukturebene Integrationsebene Applikationsebene...41
3 II 4.2 EPCglobal Network Electronic Product Code Struktur des EPCglobal Network EPC Information Services Auffindungsdienste EPCglobal-Network-basierte Umsetzung von Supply-Chain-Operations-Reference-Metriken Auswahl von Supply-Chain-Operations-Reference-Metriken Vorgehensweise Metriken in Bezug auf die Lieferzuverlässigkeit Vollständigkeit Zeit- und Standortgenauigkeit Dokumentengenauigkeit Zustand Metriken in Bezug auf die Reaktionsfähigkeit Durchlaufzeiten in der Beschaffung Durchlaufzeiten in der Herstellung Durchlaufzeiten in der Lieferung Durchlaufzeiten administrativer Prozesse Zusammenfassung Fazit...85 Literaturverzeichnis...89 Anhang 1: Standardvokabular Zustand Anhang 2: Standardvokabular Prozessschritt Anhang 3: Überblick der EPCglobal-Standards Anhang 4: Objektevent in XML-Struktur...104
4 1 1 Einleitung Die steigende Komplexität und Dynamik sowie mangelnde Transparenz unternehmensübergreifender Logistikprozesse hat in den letzten Jahren zu Problemen im Supply Chain Management geführt. Insbesondere auf operativer Ebene fehlt es an Konzepten und Informationssystemen, die die kurzfristige Steuerung von Prozessen unterstützen, falls es zu Abweichungen in der Supply Chain kommt. Diese Lücke soll das Supply Chain Event Management (SCEM) schließen. Eines der Ziele des SCEM ist es, Prozessabweichungen automatisch und in Echtzeit zu erkennen, um proaktiv auf diese reagieren zu können. Um Abweichungen in Echtzeit valide zu erkennen und zu kommunizieren, bedarf es geeigneter technischer Lösungen. Zu diesen zählen die Radio-Frequency-Identification-(RFID)-Technologie und das EPCglobal Network. Die RFID-Technologie zeichnet sich durch die Identifikation von Objekten ohne Sichtkontakt aus und bietet darüber hinaus weitere Vorteile gegenüber herkömmlichen Auto- Identification-Systemen, wie dem Barcode. Das EPCglobal Network widmet sich der unternehmensübergreifenden Kommunikation objektbezogener Informationen, die über das Internet in Echtzeit abgerufen werden können. Dabei sind Standards, welche ein Datenmodell sowie die Speicher- und Abfrageschnittestellen der Daten vorgeben, ausschlaggebend. Kennzahlen helfen operative Prozesse in Supply Chains zu steuern und können damit das SCEM unterstützen. Das Supply-Chain-Operations-Reference-(SCOR) Modell definiert Metriken auf drei Ebenen. Vor allem die Leistungsmessgrößen der dritten Ebene können einem operativen Bezugsrahmen zugeordnet werden und sind für diesen Forschungsbericht relevant. Nach einer Auswahl und Definition geeigneter Metriken aus dem SCOR-Modell ist es Ziel dieses Forschungsberichts, zu analysieren inwieweit die ausgewählten Metriken durch die Umsetzung des EPCglobal Network zu realisieren sind. Zudem wird überprüft, ob und wenn ja, welche Anpassungen vorzunehmen sind, damit eine Umsetzung realisiert werden kann. Im Detail stellt Kapitel 2 die Entwicklung der Logistik hin zum Supply Chain Management dar. Darüber hinaus werden die Ziele des Supply Chain Management sowie dessen Probleme skizziert. Weiterhin wird das SCOR-Modell, welches ein Referenzmodell für die Messung und Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Supply Chains darstellt, erläutert. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Ansatz des SCEM. Von einer Begriffsabgrenzung und den Zielen des SCEM ausgehend, wird der - für den Ansatz zentrale - Begriff des Events betrachtet. Anschließend wird auf die fünf grundlegenden Funktionen sowie die resultierenden Reaktionsmöglichkeiten eingegangen. Zudem wird eine Systemarchitektur für das SCEM vorgestellt. Mit aktuellen
5 2 Informationstechnologien, welche eine Implementierung des SCEM realisieren können, befasst sich Kapitel 4. Zunächst wird in die RFID-Technologie eingeführt, welche sich durch den kontaklosen Austausch von Daten auszeichnet. Da gelesene RFID-Daten bereinigt und aufbereitet werden müssen, wird auf die RFID-Systemarchitektur eingegangen, die sich in eine Infrastruktur-, Integrations- und Applikationsebene differenziert. Im direkten Zusammenhang mit RFID steht das EPCglobal Network. Im Rahmen dieses Forschungsberichtes werden die grundlegende Idee des EPCglobal Network, die eindeutige Identifikation von Objekten mittels des Electronic Product Code (EPC) sowie die Struktur des EPCglobal Network dargestellt. Innerhalb der Struktur spielen die EPC Information Services (EPCIS) eine wichtige Rolle, da diese ein EPCIS-Event spezifizieren. In einem EPCIS-Event werden Rohdaten mit prozessspezifischem Geschäftskontext verknüpft und damit objektbezogene Informationen bereitgestellt. In Kapitel 5 wird zu Beginn eine begründete Auswahl von Metriken aus dem SCOR-Modell vorgenommen. Dabei handelt es sich um Metriken aus dem Bereich der Leistungsattribute Lieferzuverlässigkeit (Reliability) und Reaktionsfähigkeit (Responsiveness). Anschließend werden die ausgewählten Leistungskennzahlen, -indikatoren und -messgrößen definiert und deren Beziehungen untereinander aufgezeigt. Die Datenstruktur eines EPCIS-Events zu Grunde legend, wird überprüft, ob die ausgewählten Metriken zu berechnen sind oder ob Änderungen an der Datenstruktur vorgenommen werden müssen. Abschließend wird in Kapitel 6 ein Fazit gezogen.
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