Inhalt. Nummer 193. Kommentar. Chronik. Aufsätze. Ferteel iinjsen! Bücher. Reaktionen. Titelbild

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1 Inhalt Kommentar Claas Riecken: Friesisch sichtbar machen 2 Claas Riecken: Nordfriesen-Witz 2 Chronik Karl Otto Meyer ein Freund der Friesen 3 Tönnies-Symposium zu nationalen Minderheiten 4 Rita Carlsen 4 En leest uurd tu üüsen waane Horst Hoop Das Gesicht von Rungholt 5 Abschied von Jürgen Newig 6 Günter und Margot Jappsen 6 Holger Borzikowsky 7 Erinnerung an Astrid Fick 7 Ellins wäält: Tu biik uun a friisk Karibiik 8 Nordfriesland im Sommer, Herbst und Winter 9 Üt da friiske feriine 11 Aufsätze Jubiläumsfeier 50 Jahre Nordfriisk Instituut 12 Torsten Albig: Wer starke Minderheiten hat, der hat ein starkes Land 14 Festrede des Ministerpräsidenten Jørgen Kühl: Mit seriöser Begeisterung, die ansteckt 17 Karl Ernst Laage: Theodor Storms Schimmelreiter und Hans Momsen 20 Georg Böhm Hans Momsens Haus in Fahretoft ist jetzt Museum 24 Ferteel iinjsen! Gesche Roeloffs: Operatjuun Hartklopin 27 Bücher Trachten / Herrlich Jannsen / Berthold Bahnsen / Dat swarte Peerd 29 Bauton statt Beton / Hallig-DVD 30 Reaktionen Was ist korrekt: in oder auf Eiderstedt? 30 Gesamt-Inhaltsverzeichnis 2015 (Hefte /192) 31 Impressum 32 Titelbild Die Ausstellung Sprachenland Nordfriesland (Foto: FRAMEGRABBER Medien GmbH ) Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 26. Februar 2016 Nummer 193 von NORDFRIESLAND enthält mehrere Nachrufe auf besondere und liebe Menschen, von denen wir in den letzten Monaten Abschied nehmen mussten. Die Vielzahl ist indes leicht zu erklären. Die letzte reguläre Ausgabe dieser Zeitschrift erschien im Juni Denn im zweiten Halbjahr brachten wir eine Doppelnummer zum 50- jährigen Bestehen des Nordfriisk Instituut heraus, zu der wir übrigens viel Zuspruch erhielten. Das goldene Jubiläum klingt in dieser Ausgabe noch nach. Wir dokumentieren die Festreden, die Ministerpräsident Albig und Kuratoriumssprecher Kühl am 5. Dezember 2015 in Bredstedt hielten. Den zweiten Schwerpunkt bildet Hans Momsen. Storm-Experte Karl Ernst Laage sprach über diesen genialischen Landmann, als ihm am 1. November der Momsen-Preis 2015 überreicht wurde. Und wir stellen das im Sommer 2015 eröffnete Wohnhaus Momsens in Fahretoft vor. Mit außergewöhnlichem ehrenamtlichen Einsatz wurde dieses Kleinod für uns und die Nachwelt bewahrt.

2 Kommentar Friesisch sichtbar machen Wir leben in einer Welt der Bilder, jeden Tag in riesigen Mengen zu sehen. Fernsehen, Internet, Printmedien, soziale Netzwerke, alles liefert Bilder und die friesische Bewegung? Schon der 2013 verstorbene Redaktionsleiter der Husumer Nachrichten Thomas Graue sagte 2005, dass es immer ein Problem sei, ein passendes Bild zu einem Beitrag über Arbeit und Aktionen rund um das Friesische zu finden. Bei den Friesen sei oft über höchst moderne und progressive Pläne oder Aktivitäten zu berichten, doch bei der Bildauswahl rutsche man als Journalist immer wieder fast automatisch ins Klischee ab, analysierte Graue auch selbstkritisch: Frau in Friesentracht oder Trachtengruppe. So ging das jahrzehntelang, je weiter entfernt von Nordfriesland umso mehr: Friesentracht, Friesennerz, vielleicht noch der Leuchtturm von Westerhever das weltweit meistabgebildete und damit bildlich abgedroschenste Gebäude Nordfrieslands, das man aus diesem Grund in der Zeitschrift Nordfriesland lange suchen kann. Ik fiir e valentinsdäi jüst sü as arken oudern uk... Ouers as dåt ai en lait dul? Nun ist nichts gegen Friesinnen in Tracht oder ganze Trachtengruppen einzuwenden, aber die Assoziationen, die damit verbunden werden, geraten dann zur Stereotype, wenn kaum je etwas anderes in den Medien beim Thema Friesisch zu sehen ist. Ein gutes Mittel dagegen sind die Bemühungen, Friesisch in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Im Jahre 1996 wurde in Risum-Lindholm das erste zweisprachige Ortsschild Nordfrieslands aufgestellt, inzwischen sind es über 20 Gemeinden, die ihren Namen am Ortseingang deutsch und friesisch verkünden. Im Jahre 2005 folgten deutsch-friesische Beschriftungen von Bahnhöfen in Nordfriesland, von öffentlichen Gebäuden und an den Kreisgrenzen Nordfrieslands: Nordfriesland Nordfriislon. Diesen Weg gilt es weiter zu beschreiten, wobei natürlich klar ist, dass Schilder allein das Friesische nicht retten werden. Das öffentliche Interesse für das Biikebrennen ist hier ein großer Ansatzpunkt, friesische Identität positiv und mit gewaltigem Medienecho ins Bild zu setzen. Ob es Fernsehberichte sind oder ob die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) einen Tag vor dem Biikebrennen auf ihren nordfriesischen Strecken Feueranzünder aus ökologisch unbedenklichen Tannenzapfen an ihre Bahnkunden verteilt, das Biikebrennen ist der Burner und Dauerbrenner nordfriesischer Außenwahrnehmung schlechthin. Puristen mögen sich an manchen falschen Erklärungen stören und geschichtsromantische Darstellungen der Biike in den Medien beklagen. Was zählt, ist aber der öffentlichkeitswirksame Aspekt, der von den Bildern der Biike ausgeht, die durch ganz Deutschland gesendet werden. Wer es genauer wissen will und wer vielleicht auch etwas über die friesische Sprache und Kultur vor Augen gebracht haben möchte, kann ja das Nordfriisk Instituut besuchen. Hier gibt es seit Dezember 2015 die erste moderne multimediale Ausstellung über das Sprachenland Nordfriesland das ist ein tolles Bild! Claas Riecken Nordfriesen-Witz Seit Dezember 2015 hängt die Deutsche Bahn an Autozüge von Niebüll nach Sylt Personenwagen an, die aber kaum genutzt werden: der SyltShuttle Plus. Die Fahrt mit diesen Zügen dauert für Personen länger und ist teurer als andere Angebote, aber es geht der DB wohl vor allem darum, den Autozug-Mitbewerber RDC von der Strecke fernzuhalten. Gestartet werden kann mit den teuren Personenzügen ab Bredstedt. Wer als Bahnunternehmen die längere Streckenverbindung nachweist, darf auf dem Hindenburgdamm öfter fahren. Die täglichen Fahrten mit leeren Geisterzügen führten bereits zu Kopfschütteln in Nordfriesland und Medienberichten zum realen Irrsinn. Ostfriesen-Witze sind out und diese Art Nordfriesen-Witze braucht kein Mensch. cr Häägar 2 Nordfriesland 193 März 2016

3 Chronik Karl Otto Meyer ein Freund der Friesen Im Alter von 87 Jahren starb am 7. Februar 2016 in seinem Wohnort Schafflund ein großer Mann der Politik in Schleswig-Holstein: Karl Otto Meyer. Durch ein Vierteljahrhundert, von 1971 bis 1996, gehörte er als einziger SSW-Abgeordneter dem Landtag an, war das Gesicht der dänischen Minderheit, in Deutschland wie in Dänemark, und genoss größten Respekt über alle Parteigrenzen hinweg. In der Barschel-Pfeiffer-Affäre 1987 kursierte ein Plakat, auf dem er als der Unbestechliche abgebildet wurde. Zugleich bemühte er sich um Mitmenschlichkeit. Als Barschel nach seinem Rücktritt als Ministerpräsident völlig isoliert im Plenarsaal saß, war es Meyer, der zu ihm ging. Nach dem plötzlichen Tod des friesischen Landtagsmanns Berthold Bahnsen rückte er in das Parlament in Kiel ein. Er war damals schon seit 1960 Landesvorsitzender des Südschleswigschen Wählerverbandes und blieb es bis Als Chefredakteur von Flensborg Avis wirkte er von 1964 bis Aber auch danach erschienen viele seiner KOMmentare in der Zeitung der dänischen Minderheit, nicht immer zur Freude aller. So stand er einer Aufweichung der deutsch-dänischen Foto: Thomas Steensen Grenze skeptisch gegenüber und sah manche Gefahren in der europäischen Integration. In Nachrufen wurde er als südschleswigsche Legende gewürdigt, als großer Däne und glaubwürdiger, streitbarer Demokrat, als Einzelkämpfer, der zur Institution wurde, mutig, kämpferisch, locker und integer zugleich, auch als Querdenker. Seit seiner Jugend folgte er nicht dem Zeitgeist. Mit 16 wurde er zum Kriegsdienst in der Wehrmacht gezwungen, desertierte und kämpfte in Dänemark gegen die deutschen Besatzer. Kurze Zeit war er Lehrer an der neuen dänischen Schule in Husum, wurde dann Schulleiter in Schafflund. Als er sich Karl Otto Meyer mit Marie Tångeberg, 2014 vehement gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands wandte, erhielt er 1952 Berufsverbot, obsiegte aber mit einer Klage beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg. Meyer wurde Redakteur bei Flensborg Avis und wirkte sodann politisch, mit enormem Erfolg. Stets betonte er das vollgültige Mandat des SSW und 1975 gelang nur äußerst knapp der Wiedereinzug in den Landtag, dann nahmen die Stimmenanteile zu. Dass der SSW heute mit drei Abgeordneten im Landtag vertreten ist und der Landesregierung angehört, wäre ohne Meyers Vorarbeit und Standhaftigkeit kaum denkbar. Seit 1949 war er mit Marie geb. Hoop verheiratet, einer Schwester des Künstlers Hein Hoop und des kürzlich verstorbenen langjährigen Leiters der dänischen Schule in Vollerwiek, Horst Hoop. Sie starb 2011, und er vermisste sie jeden Tag. In ihrem Erinnerungsbuch Hjertesprog berichtet sie, wie sie den jungen Mann kennen und lieben lernte. Freie Wochenenden und die Sommerferien verbrachte das Paar, dem fünf Kinder sowie viele Enkel und Urenkel geschenkt wurden, gern im Ferienhaus in Fahretoft. Dort konnte der vielgefragte Politiker Ruhe finden, denn er befolgte den Rat des friesischen SSW- Mitstreiters Carsten Boysen: Kein Telefon! Als Abgeordneter setzte sich Karl Otto, wie er häufig nur genannt wurde, auch für die Nationalen Friesen ein. Er gehörte zu denen in der dänischen Minderheit, die früh die eigene Existenzberechtigung der Friesen erkannten. Mit seiner Frau nahm er an einem Friesischkurs in Risem Schölj teil. Mehrfach besuchte er uns im Nord friisk Instituut und erreichte manchmal, dass beschlossene Kürzungen entfielen oder die Landeszuschüsse, wenn auch in bescheidenem Umfang, anstiegen wurde der friesischen Volksgruppe Schutz und Förderung in der Landesverfassung zugesichert. Gemeinsam mit Kurt Hamer, dem ersten Minderheitenbeauftragten des Ministerpräsidenten, kommt auch Karl Otto Meyer wesentliches Verdienst an dieser Reform zu, die aus der Sicht der Friesen wohl wahrhaft historisch genannt werden darf. Thomas Steensen Nordfriesland 193 März

4 Tönnies-Symposium zu nationalen Minderheiten Foto: Friesisches Seminar EUF Ein breites Publikum für eine Fachtagung zu mobilisieren, gelingt nicht immer, doch in Husum zündete der Funke. Anlässlich des 50. Jubiläums des Nordfriisk Instituut stand das neunte Ferdinand-Tönnies-Symposium am 13. und 14. November 2015 unter dem Leitthema Nationale Minderheiten in Europa. Die Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft war zusammen mit der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft, der Alpen- Adria-Universität Klagenfurt und dem Nordfriisk Instituut Veranstalter der Tagung, deren Thema von Institutsdirektor Thomas Steensen eingebracht und vorangetrieben worden war. Internationale Wissenschaftler und Minderheitenvertreter gingen interdisziplinär in Vorträgen und mit einer Podiumsdiskussion darauf ein. Die Vortragsthemen waren vielfältig: von Fragen der Globalisierung, Völkern und Staaten bei Ferdinand Tönnies über europäische Minderheiten wie die Basken, Minderheiten im Baltikum, in Afrika bis zu den vier autochthonen Großen Zulauf fand das Tönnies-Symposium im NordseeCongressCentrum. Minderheiten in Deutschland: Dänen, Sorben, Friesen sowie deutsche Sinti und Roma. Der Experte des Europarats für Regional- und Minderheitensprachen Prof. Dr. Stefan Oeter hielt einen Vortrag über die Situation des Nordfriesischen, das er als akut bedroht ansieht. Sein Fazit fiel zweigeteilt aus: Bei allen Fortschritten der letzten Zeit, sei es noch ein weiter Weg mit sehr viel Arbeit, um das Friesische in Nordfriesland zu bewahren. Es fehlte während des gesamten Symposiums nicht an Hinweisen und Diskussionen zur heutigen Flüchtlingssituation in Deutschland und dem Verhältnis von Minderheiten und Mehrheiten allgemein. Viel beachtet wurde die Podiumsdiskussion zur Frage, wie man Minderheiten noch besser fördern könne. Die Minder heiten be auftragte der Europa-Universität Flens burg Gyde Köster konnte als Diskussionsleiterin eine kompetente Runde begrüßen: die Minderheitenbeauftragte Renate Schnack, den Präsidenten der Föderalistischen Union Euro päischer Volksgruppe Hans-Heinrich Hansen, den Landes vor sitzenden der Sinti und Roma in Schleswig- Holstein Matthäus Weiß, die Friesenratsvorsitzende Ilse Johanna Christiansen, den Vorsitzenden der Sydslesvigsk Forening Dieter Paul Küssner und den Vorsitzenden des Minderheitenrates in Deutschland Karl-Peter Schramm. Im Ge dächtnis bleibt eine Tagung, die so überzeugend die Brücke zwischen Wissenschaft und heutiger Gesellschaft, zwischen Fachpublikum und interessierter Öffentlichkeit schlug, dass sie weiterhin immer in Husum stattfinden soll und immer mit Bezug zur Region. cr Rita Carlsen Am 12. Juli 2015 verstarb an einer schweren Krankheit im Alter von 61 Jahren Rita Carlsen, die von 1992 bis 2008 im Sekretariat des Nordfriisk Instituut tätig war. Wer in diesen anderthalb Jahrzehnten das Institut besuchte, wurde in der Regel auch von ihr begrüßt in ihrer ganz eigenen, zugewandten und warmherzigen Weise. Viele mehr werden ihre freundliche Stimme am Telefon in Erinnerung haben. Gewandt und umsichtig nahm sie sich der verschiedensten Fragen und Anliegen an und half, wo immer es ihr möglich war. In Windeseile konnte sie Texte schreiben, und das mit größter Pr ä z i s i o n. Genauso zuverlässig be- Bewerbungsfoto reitete sie Veranstaltungen vor. Sie genoss es, mit vielen verschiedenen Menschen zu tun zu haben. Sie war die gute Seele des Instituts. Seit 2008 arbeitete sie in einer von ihrem Mann geleiteten sozialen Einrichtung in Niebüll. Ihr ganzer Stolz und ihre große Freude waren die drei Töchter Sinja, Lone und Ilka, von denen sie so gern erzählte, wenn sie uns im Institut besuchte. Et Nordfriisk Instituut ferjeet har ai. ts 4 Nordfriesland 193 März 2016

5 En leest uurd tu üüsen waane Horst Hoop Horst Hoop as üt üüs wråål gingen, ouers bliwe wårt hi nuch lung önj snååk, miininge an toochte uk bai sin waane heer önj Fraschlönj. We begrååme san düüs, ouers ü touer dåt san we diip tunkboor for dåt, wat hi for üs wus önj sin hiilj laawen deer önj Vollerwik önj Ääderstää. Dåt jarst tooch, dåt ik Horst Hoop meet, lait wid tubääg an wus aw iinje foon e 50er iirnge. Hi köm as junge schöljmäister tu Risem Schölj an wus deer vikar for en schöörs tid. Hi booged deerfor önjt toorp, an eefter hålieen köm hi dan uk önj snååk ma da toorpsmanschne, ma da kjarls, wat jütid nuch oofting gau iinjsen unti uk for en långer schöör tu kroufs gingen for en müsful snååk bai en latjen puns unti en spal koorde. Ouers jütid köö uk ma hiitje hoode Foto: Flensborg Avis stran an diskutiird wårde, wan et am e hiisi politiik an naie miininge ging. Ik wiitj nuch, dåt ik ål bål tu waasen füng, dåt di junge schöljmäister ham önj dideere floose respäkt seet häi ma sin uurde, sin histoorisch waasen an sin roui wääsen. Roui wääsen deerbai bliif et deer ouers ai ålt, wan huum jütid am poltiik an hiinjelse önj toorp an e näre amwråål snååked. We wjarn deerfor stult aw üüsen junge heelper an schöljmäister, dåt hi san kurs an uk wälj üüsen häi hüülje kööt önjt hitsi snååk ma karmene önj e krouf eefter hålieen. An we san an wjarn fernäid, dåt Horst Hoop uk lääsere haane e ferbining tu üs hülen heet, as hi dan schöljmäister an liidjer foon et dånsch schölj wörd önj Vollerwik önj Ääderstää, weer hi sin laawen lung dan uk bliif an weer da manschne ham uk hål hülen hääwe as di goue schöljmäister an as di moon an mansche, wat sin trinam måå an ferstöö, ouers weer huum uk sin miininge an laawenshüüljing begruup an fülid. Dåt jeeft möre sliiks kreefte önj üs manschne, wat keere an miininge önj e wråål forüt an foram seete koone, an Horst Hoop sin kreeft wus foon di wunerboor mile sliik, wat roui an stääwi wus as en gouen struum, wat gåågen deet aw san lunge wäi üt tut grut heef. Marie Tångeberg Foto: Nordsee Museum Das Gesicht von Rungholt Vom 29. Mai 2016 bis zum 29. Januar 2017 wird im Nordsee-Museum Husum die Sonderausstellung Rungholt, rätselhaft und widersprüchlich zu sehen sein. Als Besonderheit der Aus - stellung wurde Dr. Constanze Niess für den Auftrag gewonnen, die Weichteilerekonstruktion eines Rungholter Schädels zu erstellen, vorausgesetzt, dass Rheinischer Krug die notwendigen Spenden von rund Euro zusammenkommen. Die führende deutsche Expertin Niess rekonstruiert sonst Gesichter von nicht identifizierten Leichen für die Rechtsmedizin, aber auch Gesichter archäologischer Funde für Museen. Diesmal ist der Mensch, zu dem der gefundene Schädel gehört, bereits vor oder bei der Ersten Manndränke im Jahre 1362 verstorben, als Rungholt in den Fluten unterging. Viele Personen und Institutionen sind an dem Projekt Das Gesicht von Rungholt als Teil der Sonderausstellung beteiligt, darunter das Nordfriisk Instituut. Mitarbeiter der Europa- Universität Flensburg stellten im 3D-Druckverfahren ein Duplikat des Schädels her, Biologen der Christian- Albrechts-Universität in Kiel werden das Original und weitere Rungholter Schädel auf ihre DNA untersuchen und damit vielleicht Fragen beantworten können: Wie lebten die Rungholter? Welche Krankheiten hatten sie? Der Schädel, der rekonstruiert werden soll, ist in den 1930er-Jahren vom Rungholt- Forscher Andreas Busch im Watt gefunden worden. Mehrere dieser Totenköpfe aus dem Rungholter Watt liegen seither im Husumer Museum, nun soll zumindest einer wieder lebendig werden. Das Nordsee-Museum Husum setzt Dr. Constanze Niess rekonstruiert Gesichter. die Jahreszahl 1362 im Marketing ein und sammelt noch Spenden für das Projekt. Gestaffelt ab 13,62 Euro, 136,20 und 1362,00 Euro Spendenbeitrag wird man in der Ausstellung namentlich genannt. cr Foto: O. Favre, Lübbe Nordfriesland 193 März

6 Foto: Thomas Steensen Abschied von Jürgen Newig Jürgen Newig auf dem Weg nach Rungholt Wenn ich Jürgen Newig traf oder mit ihm telefonierte, dann war er stets voller Begeisterung für eines seiner Forschungsthemen. Dann berichtete er lebhaft von seinen Untersuchungen über die Verbreitung von Tuffsteinkirchen, über kleine Tsunamis an der Nordseeküste oder, in letzter Zeit sehr häufig, über seine Ideen zum versunkenen Rungholt. Das Meer, an dem er geboren wurde und in dem er starb, war eines seiner großen Themen. Er stammte von der Insel Sylt, der er auch als Wissenschaftler zeitlebens verbunden blieb. Am 30. März 1941 wurde er in Westerland geboren. Am dortigen Gymnasium machte er das Abitur. Schon als Junge war er unternehmungslustig. So reiste er mit zwölf Jahren zur Krönung der Königin Elisabeth nach London. Mit 14 be tätigte er sich bereits nebenberuflich als Fotograf der Sylter Rundschau. Die Ausgrabungen in Morsum und Archsum faszinierten ihn, und er berichtete darüber in Wort und Bild für die Inselzeitung. Hier zeichnete sich bereits sein Interesse an erdgeschichtlichen Fragen ab, das sein berufliches Leben bestimmen sollte. Er studierte Geographie, Geologie, Germanistik und Pädagogik in Tübingen und Kiel, wo er 1973 zum Dr. rer. nat. promovierte. Seit 1984 war er als Geographie-Professor an der Pädagogischen Hochschule in Kiel tätig, seit 1994 an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Kiel. Als Di- rektor des Geographischen Instituts ging er 2005 in den Ruhestand. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählt das neunbändige didaktische Werk Kulturerdteile, erschienen im renommierten Ernst Klett Verlag. Kreativ gestaltete er eigene Unterrichtsmedien. Für seinen Roll globus und sein Tellurium erhielt er Bundespatente. Jürgen Newig befasste sich u. a. mit der historischen Küstengestalt Nordfrieslands, dem Fremdenverkehr in Schleswig-Holstein und insbesondere mit seiner geliebten Heimatinsel. Ist Sylt noch zu retten? fragte er Er war ein guter Freund des Nordfriisk Instituut, dessen Trägerverein er seit 1966 angehörte. Mehrfach veröffentlichte er Beiträge in dieser Zeitschrift, so in Nr. 186 über die gefürchteten kleinen Tsunamis, die Sylter Seebären, und im Nordfriesischen Jahrbuch. In den letzten Jahren trat das faszinierende Rungholt in den Mittelpunkt seines Interesses. Ich erinnere mich lebhaft an eine Wanderung mit ihm und der Wattführerin Cornelia Mertens, bei der er mit Enthusiasmus Spuren des 1362 untergegangenen Marschenorts erläuterte. Ein Steinrest, der nach seinen Worten vielleicht zur Rungholter Kirche gehörte, liegt noch auf meinem Schreibtisch. Zuletzt traf ich ihn zwei Wochen vor seinem Tod im Beirat der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte und gewann ihn noch für einen Vortrag, den er nicht mehr halten kann. Wieder erzählte er begeistert von seinen Rungholt-Forschungen. Er hatte eine große Ausstellung im Nordsee-Museum, Nissenhaus in Husum initiiert, die am 29. Mai 2016 eröffnet werden soll. In seinem Urlaub auf Teneriffa wollte er an der begleitenden Buchveröffentlichung weiterarbeiten. Aber am 25. Oktober 2015 versagte sein Herz, als er in den Wellen seiner Ferieninsel badete. Thomas Steensen Günter und Margot Jappsen Zwei Monate nach dem Tode seiner Ehefrau Margot verschied am 4. Februar 2016 im Alter von 89 Jahren der Ehrenvorsitzende des Frasche Feriin for Naibel-Deesbel än trinambai, Günter Jappsen. Beide waren wie in ihrer Ehe in der Arbeit für friesische Sprache und Kultur unzertrennlich. Schon bald nach dem Zweiten Weltkrieg engagierten sie sich hierin, sei es im Singkreis oder im Laienspiel. Neben seinem Beruf als Katasterbeamter fand er ehrenamtliche Aufgaben in der Jugendarbeit, im Jugendherbergswerk, der Wohnungsbaugenossenschaft und als Schöffe am Amtsgericht wurde Günter Jappsen Schrift führer und 1992 Nachfolger Konrad Bendsens als Vereinsvorsitzender. In seine Amtszeit fiel die große Renovierung des Friesenmuseums in Deezbüll, weiterhin die Gründung des Frasch Scheew, an dem er mit seiner Frau regelmäßig mit Gesang und Rede die friesische Sprache förderte. Margot Jappsen erfuhr von ihrem Ehemann große Unterstützung bei der Anfertigung der Frauentrachten, während Günter von Zeit zu Zeit als Museumsführer einsprang und mit großer Sachkenntnis die Besucher informierte. Beide Eheleute hatten viele Freunde und waren in ihren ehrenamtlichen Tätigkeiten äußert zuverlässig und umsichtig gab Günter Jappsen den Vorsitz im Friesenverein an Carsten-Bernhard Carstensen ab, blieb aber ein guter Ratgeber, der sich nicht in den Vordergrund drängte. Für die Verdienste um die friesische Sache verlieh ihm der Nordfriesische Verein die Ehrennadel, während der Frasche Fer iin ihn zum Ehrenvorsitzenden ernannte. An die siebzig Jahre wirkten und arbeiteten beide auf dem Gebiet des Friesischen in großer Treue, sie werden unvergessen bleiben. Albert Panten ist seit 2015 Vorsitzender des Frasche Feriin for Naibel, Deesbel än trinambai. 6 Nordfriesland 193 März 2016

7 Holger Borzikowsky Einer der profiliertesten Kenner der Husumer Geschichte ist tot. Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb Holger Borzikowsky am 21. Dezember 2015 im 68. Lebensjahr viel zu früh in einer Flensburger Klinik. Geboren wurde Holger Borzikowsky am 1. August 1947 im Schloss vor Husum und verbrachte dort mit drei Brüdern die Jugendjahre. Sein Vater hatte als Landrat des früheren Kreises Husum im Schloss seinen Dienstsitz. Nach dem Abitur 1966 am Hermann- Tast-Gymnasium studierte er an der Universität und Pädagogischen Hochschule in Kiel Pädagogik, Soziologie und Kunstgeschichte und war bis zum Eintritt in den Ruhestand als Diplom- Pädagoge im Schuldienst des Landes Schleswig-Holstein tätig. Der Geschichte seiner Heimatstadt Husum galt neben seiner beruflichen Tätigkeit seine ganze Liebe. Hervorzuheben sind neben Buchausgaben und Aufsätzen seine Vorträge vor den Mitgliedern der Husumer Stadtgeschichte, der er von 1997 bis 2008 vorstand. Seine Vorträge und Führungen im Storm- Museum, Schloss vor Husum und im Nissenhaus fanden nicht nur während der Husumer Kulturnächte interessierte Zuhörer. Er war sehr engagiert bei der Ausbildung von Schülern zu Storm- Führern durch die Stadt Husum, deren Baugeschichte er wie kaum ein anderer kannte. Bürgermeister Martin Kneer bat 1991 Holger Borzikowsky, die Tätigkeit eines Stadtarchivars zu übernehmen, der er bis zu seinem Tode gern nachkam. Die Bücher Schloß vor Husum (1990), an dem er mitwirkte, Husum in alten Ansichten (1993) und das im Selbstverlag erschienene Im Schloss vor Husum. Sinnbild, Sage und Spuk (2009) sind neben vielen anderen Veröffentlichungen zu nennen. Auch sein Beitrag im Begleitheft zur Ausstellung im Husumer Nissenhaus Von Storm zur Republik. Husum in der Fotografie zwischen 1850 und 1920 (2013) und sein Vortrag zum gleichen Thema sind in guter Erinnerung sind. An der Ausgabe der Geschichte Husums. Von den Anfängen bis zur Gegenwart (2003) sind Holger Borzikowsky und Dr. Christian M. Sörensen mit dem Beitrag An der Schwelle zum dritten Jahrtausend. Husum ebenso vertreten wie Dr. Hans Joachim Kühn, Albert Panten, Klaus Schumacher, Fiete Pingel und Prof. Dr. Thomas Steensen, die mit weiteren bemerkenswerten Beiträgen das Buch zum Standardwerk der Husumer Geschichte werden ließen. Kennen lernte ich Holger Borzikowsky bereits 1981, als er die Ausgabe Von allerhand Figuren und Abbildungen. Kupferstecher des 17. Jahrhunderts im Umkreis des Gottorfer Hofes vorbereitete, an der ich als Schriftsetzer an der Herstellung mitwirken durfte. Eine Zusammenarbeit ergab sich ab 2009 mit meiner Tätigkeit im Vorstand der Gesellschaft für Husumer Stadtgeschichte, dem er auf eigenen Wunsch nicht mehr angehörte, mir aber stets ein guter Ratgeber blieb. Noch im Sommer verabredeten wir, dass er einen Beitrag über die Porträts, die früher im Husumer Schloss hingen, veröffentlicht. Bekannt ist, dass während des Brandes im Schloss Frederiksborg im Dezember 1859 einige Porträts verloren gingen, dennoch war er zuversichtlich, einen größeren Teil als Bildaufnahmen aus dänischen Museen zu bekommen, die später vergrößert im Schloss vor Husum gezeigt werden sollten. Leider kam seine letzte Arbeit nicht aus den Anfängen heraus. Sein früher Tod beendete seine überaus vielseitige und allseits anerkannte Arbeit. Wir werden ihn sehr vermissen. Hanswerner Röhr ist Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Husumer Stadtgeschichte. (Damm 4, Husum). Foto: Nordfriisk Instituut Foto: Privat Erinnerung an Astrid Fick Nur knapp fünf Jahre, von 2004 bis 2008, wirkte Dr. Astrid Fick in Nordfriesland. Vielen ist sie in Erinnerung geblieben. Am 12. Dezember 2015 starb sie im Alter von 52 Jahren nach kurzer Krankheit in ihrer bayerischen Heimat. In einer Zeit des Umbruchs übernahm die in München geborene Kunsthistorikerin als Nachfolgerin Dr. Klaus Lengsfelds die Leitung des Nissenhauses in Husum. Hier war sie auch für das Schloss und das Ostenfelder Bauernhaus verantwortlich. Es war eine entscheidungsreiche Zeit für das Nordfriesische Museum, wie das Nissenhaus damals hieß. Die Nissen-Stiftung als Trägerin verkaufte aus finanziellen Zwängen den großen Anbau des Hauses, der sodann die Stadtbibliothek aufnahm. Trotz kleinerer Fläche firmierte das Nissenhaus fortan als Nordsee-Museum. Astrid Fick suchte mit enormem Einsatz das Beste aus den geschmälerten Möglichkeiten zu machen, die sie nicht zu verantworten hatte. Dass dann die Besucherzahlen nicht in gewünschter Weise anstiegen, wurde ihr angelastet, ihr Vertrag nicht verlängert. Es war nicht leicht, unter diesen Voraussetzungen eine neue Stelle zu finden. Sie übernahm 2010 die Leitung des Deutschen Zinnfigurenmuseums in Kulmbach bei Bayreuth und wechselte im Sommer 2014 als Leiterin an das Waldmuseum in Zwiesel im Bayerischen Wald. Aber schon bald erhielt sie die Nachricht von ihrer unheilbaren Krankheit. In Bayreuth, wo sie aufgewachsen war, fand sie ihre letzte Ruhe. ts Nordfriesland 193 März

8 Ellins wäält Tu biik uun a friisk Karibiik Febrewoore, kuul a grä uun a locht muar rin üüs snä, diar, det radio gans tol, as mä en reklaame fol: Kem em ap tu Fresklun, lidj, kem em jurt faan nai an widj, gans apartigs kön jam luke wel f a baaselidj mä looke traditjuun so ual tu sen skel jo altumool heer kem wonters nemelk, leewe lidj jaft at heer so manig biik uun a friisisk Karibiik. Gau ufsteed an kurt föör Tönning jongen kwarke ütj at wöning. Gröötet wurd a freemen fiis Mä en blitser-bilj, so bliis, tweisis geliks üüb a B 5. Ach, man det as t dach wel wäärt, San s dach üüb a wai tu t biik uun a friiske Karibiik! Diar a bonk ütj strä an stront gud troch woket üüs en slont stäänt tu teewen üüb a tuuris dat jo filme, dat jo knipse, mä faan rik gans blarig uugen hü a fresken gratem roofte: Wetke teere, Wetke teere Wan a piader do as fünjen An a jongen, wat ham maat haa, uun a baaden san ferswünjen An a bonker san nü letjer, Kuul a fet, a puns ei sweter Gung t at hen tu en lokaal, huar am feks bi greenkual skal Dan, so sai s, so as t tu biik, uun a friiske Karibiik. Febrewoore, kuul an grä, uun a locht muar rik üüs snä, san a büker fol faan kual, mei s uk nian Manhattan hual. Glüwin, puns, an uk en klaaren halep traditjuun tu waarin Wat för manig juaren iar, nimer würtelk so weesen wiar. Man wat skal det tuuris kiar, jo kem heer ap tu üüs biik uun a friiske Karibiik So stun wi ferleesen bal mad a freemen, puns an aal an teenk am üüs aanj jongenstidj, huar üs jongen hiart at biik Wi rikt at iarst feer mä bükwark an aal. An täänd ambi an hed üsens spoos an stoonk tu a hemel a leeder daar Efter ual strä, gumireifen an tjaar det wiar det biik En jongensdruum, en wonterfest huar woksenen ei föl tu schüken hed. Huar a gaster spelet mä öler taarpen det spal täänst üüs bonk uun, feest dü en jak fol! Ellin Nickelsen stammt von Föhr, wo sie mit fering als Muttersprache aufwuchs, und ist eine friesische Schriftstellerin, die sich Gedanken macht über das Leben in Nordfriesland. In Ellins wäält erscheinen ihre Einschätzungen, die den Vorzug haben, in modernem Friesisch verfasst zu sein. Hier geht es um die Vermarktung des Biikebrennens. (Adresse: Brahmsstr. 3, Beverstedt.) Huar dön grat foomnen A piader seid ütj ual busemkitel an brek an stoopet ham fol mä fein drüg strä, Fersteet ham hiamelk bi skoot s kant, grat hurra, wan hoker ham fant man nian Wetke teere repen iin uun t biik mä det ual pöpe üüb a furk mä ham, dat hi braant tu düüsen betjen dat a fünken man so flä troch a rin, a slober an snä. Det wiar tu üüs jongenstidj at biik üüb Feer widj wech faan a Karibiik. Foto: Harry Kunz In ihrem Gedicht geht Ellin Nickelsen auf die Image-Kampagne Friesische Karibik der Insel Föhr ein, die seit 2010 den Tourismus beleben soll. 8 Nordfriesland 193 März 2016

9 Nordfriesland im Sommer, Herbst und Winter 1. Juni Februar 2016 Mit einer Veranstaltung in der Turnhalle der Friedrich-Paulsen- Schule in Langenhorn feierte die Fahrbücherei Nordfriesland am 17. Juni ihr 50-jähriges Bestehen. Das Gemeinschaftsprojekt von 65 Gemeinden des Kreises wurde 1965 gegründet, als über 40 Dorfbüchereien geschlossen werden mussten. Heute werden mehr als aktive Leserinnen und Leser betreut, rund Medien stehen zur Ausleihe zur Verfügung. Mit dem Bücherbus sei vor allem für Kinder der Zugang zum Buch sichergestellt, betonte Landrat Dieter Harrsen. Bibliothekar Claus Kreiser berichtete, dass fast alle Schüler, die sich Bücher oder E-Books ausleihen, Mädchen seien. Insgesamt gehe die Zahl der Ausleihen zurück. Zum vierten Mal verliehen die Initiatoren der Rungholttage, der Handels-, Gewerbe- und Vermieterverein Nordstrand und die Rungholtgesellschaft, den Rungholtpreis. Ausgezeichnet wurde am 22. August auf Nordstrand Albert Panten für seine Arbeit als Heimatforscher. Hervorzuheben sei vor allem seine Fähigkeit beim Aufspüren von Daten wie etwa eines Dokuments, das eindeutig Rungholt iden tifiziert, hieß es in der Laudatio. Zu den Geehrten gehörten auch Kapitän Karl-Ludwig Petersen, der in vielen Büchern die Geschichten der Nordstrander Familien dokumentierte, und der langjährige Halligwart auf Südfall Robert Brauer. Der Nationalparkführer entdeckte viele Funde im Watt und ließ sie wissenschaftlich untersuchen. Am 19. Juni trat der neu entwickel te Seenotrettungskreuzer Ernst Meier-Hedde der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) seinen Dienst auf Amrum an. Zahlreiche Boote fanden sich zu einer Willkommensparade zusammen und geleiteten den Kreuzer der 28-Meter-Klasse mit seinem Tochterboot Lotte in den Seezeichenhafen von Wittdün. Das mit modernster Technik ausge stattete Rettungsboot löste dort seinen Vorgänger Vormann Leiss ab, der an einen privaten Interessenten verkauft wurde. Wir haben extra über Nacht vor Helgoland gelegen, um unseren Heimathafen bei Tageslicht anlaufen zu können, gestand der Vormann des neuen Rettungskreuzers Sven Witzke. Vier Schulen aus dem Kreis Nordfriesland wurden Ende Juni in Flensburg als Zukunftsschulen zertifiziert. Die Schule am Ostertor in Tönning bildete als eine der ersten Grundschulen im Land Streitschlichter aus, die Grundschule Tetenbüll baute auf vielfältige Weise Plattdeutsch in den Schulalltag ein, die St. Nicolai-Schule in Westerland auf Sylt legte einen behindertengerechten Schulgarten an und rief ein Umweltprojekt zur Erkundung der Insel ins Leben, und die Beruflichen Schulen des Kreises in Niebüll erhielten die Auszeichnung für ein Musterhaus mit intelligenter Stromverteilung. Für das beste Kinoprogramm im Land erhielt das Husumer Kino- Center den Hauptpreis, und zwar erstmals als alleiniger Sieger. Kultur- Staatssekretär Eberhard Schmidt- Elsaeßer überreichte den mit Euro dotierten Kino-Preis Schleswig-Holstein 2014 im Juli im Kino Meldorf. Der Vertreter der Landesregierung zeigte sich überzeugt, dass das Qualitätsprodukt Film in der sich ausdifferenzierenden Plattform- Welt eine herausragende Bedeutung behalten werde. Das Nordlicht- Kino in Sankt Peter-Ording wurde mit einem Preisgeld von Euro ausgezeichnet. Der neu gegründete Geschichtsverein Leck startete Anfang Juli mit 22 Mitgliedern. Vorsitzender wurde Horst Muesfeldt. Der Regionalforscher Albert Panten hielt einen Vortrag zur Einführung in die Forschungsarbeiten. Wenn man eine ordentliche Arbeit abliefern will, dann muss man in die Archive gehen, mahnte der renommierte Chronist. Muesfeldt zeigte mögliche Themenfelder für Lecker Geschichtsforscher auf, darunter die Vor- und Frühgeschichte, die politische Geschichte und innere Verwaltung, Landwirtschaft, Handel und Dienstleistungen oder Kirche, medizinische Versorgung und Vereinswesen. Die Hermann-Tast-Schule in Husum ist Jugend-forscht-Schule Eine entsprechende Plakette befestigte Staatssekretär Dirk Loßack am 18. September an der Schule. Der Titel wurde der HTS von der Kultusministerkonferenz im Rahmen des 50. Jugend-forscht - Bundeswettbewerbs in Ludwigshafen zugesprochen. Damit ging der analog zur Zahl Pi mit 3 141,59 Euro dotierte Preis erstmals nach Schleswig-Holstein. Arbeitsgemeinschaften wie Robotik und Photonik sowie das Wahlpflichtfach Forschung und Technik bildeten die Grundlage, warum die HTS in den vergangenen Jahren immer wieder positiv hervortrat, erklärte Fachlehrer Thomas Adler. Von rund Schülerinnen und Schülern nimmt mehr als die Hälfte an Projektkursen teil, hob Direktorin Renate Christiansen bei ihrer Ansprache hervor. Die Gemeinschaftsschule Husum Nord erhielt das Prädikat Schule ohne Rassismus Schule mit Courage. Als Voraussetzung mussten mindestens 70 Prozent aller Menschen an der Schule mit ihrer Unterschrift bestätigen, dass sie sich dafür Nordfriesland 193 März

10 einsetzen, nachhaltige Projekte, Aktivitäten und Initiativen gegen Diskriminierung und Rassismus zu einer zentralen Aufgabe der Schule zu machen. Außerdem musste ein Pate gefunden werden. Dazu erklärte sich der Trainer des Handball-Teams der SG Flensburg-Handewitt Ljubomir Vranjes bereit. Die Auszeichnung wurde bei einem Heimspiel im September in der Flens-Arena übergeben. Am 26. Oktober verstarb im Alter von 69 Jahren der langjährige Bürgermeister von Wyk auf Föhr Heinz Lorenzen. Seit 1990 war er als Stadtvertreter in verschiedenen Gremien tätig. Nach seiner aktiven Zeit als Studiendirektor am Wyker Gymnasium war er Bürgermeister der Stadt sowie Mitglied des Amtsausschusses im Amt Föhr- Land, später Föhr-Amrum wirkte er als stellvertretender Amtsdirektor. Sein besonderer Einsatz galt bis zuletzt den Schulen. Vor allem die Föhrer Geschichte während der NS-Zeit war ein Thema, mit dem sich Lorenzen kritisch auseinandersetzte. Er engagierte sich für die Versöhnung mit dem niederländischen Ort Putten, das 1944 auf Befehl des damaligen deutschen Generals und späteren Wyker Ehrenbürgers Friedrich Christiansen niedergebrannt worden war. In wirtschaftliche Schieflage geriet das Klinikum Nordfriesland. Um die drohende Insolvenz abzuwehren, müsse dringend ein Umstrukturierungsprogramm entwickelt werden, betonte Kreispräsident Heinz Maurus im Dezember. Die durch das Krankenhausfinanzierungsgesetz festgelegten Rahmenbedingungen seien verschärft und für Schleswig- Holstein die niedrigsten Pauschalen festgesetzt worden. Damit kommt unser Klinikum nicht aus. Das liegt maßgeblich an unseren hohen Fixkosten, die dadurch entstehen, dass wir vier ältere und nicht nur ein einziges modernes Haus betreiben. In dem Bemühen, die gewohnte Foto: Thomas Steensen SOS Klinik in Not! Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, ohne Verluste einzufahren, sei das Kapital immer mehr aufgezehrt worden. Im März 2016 will der Kreistag über das Gutachten eines Wirtschaftsberatungs-Unternehmens befinden. In vielen Orten wurden rote Holzkreuze angebracht mit der Aufschrift: SOS Klinik in Not! Die traditionsreiche Gaststätte Johannsen in Risum-Lindholm, liebevoll-scherzhaft auch Hilton genannt, hat zum Jahresende 2015 für immer den Betrieb eingestellt. Besonders der Grünkohl der 76- jährigen Wirtin Elfriede Johannsen galt als legendär. Sie möchte nun mit ihrem Mann den Ruhestand genießen und fühlt sich körperlich den Strapazen in Küche und Schankraum nicht mehr gewachsen. Damit verliert der Ort ein uriges Lokal, wo viel Friesisch gesprochen wurde, nicht nur bei den Jahresversammlungen der Friisk Foriining. Am 11. Januar um Uhr war das Spezialpionierbataillon 164 Geschichte. Stattdessen wurde der Bundeswehr-Verband in der Husumer Julius-Leber-Kaserne zum Regiment aufgestockt und auf den Namen Nordfriesland getauft. Landrat Dieter Harrsen versah das Truppenbanner mit einem Fahnenband. Kommandeur des Regiments Nordfriesland wurde Oberst Thomas Groeters, der die Pioniere bereits befehligte. Der Kreis Nordfriesland sei der Kreis mit dem höchsten Bundeswehr-Anteil in Schleswig-Holstein, betonte Harrsen und versprach seine Unterstützung. Nach der Zusammenlegung des Wohnheims für Abhängigkeitskranke und der Wiedereingliederungseinrichtung für psychisch kranke Menschen im Krankenhausweg in Bredstedt erhielten die neuen Wohnangebote im Januar den Namen Hans-Christian-Nickelsen- Haus 1 und 2. Nickelsen ( ) gehörte 1965 zu den Mitbegründern des Nordfriisk Instituut (siehe Nordfriesland Nr. 191/192), war zeitweise dessen hauptamtlicher Lektor und widmete sich nach gelungener Therapie der Bekämpfung von Suchtkrankheiten wurde er erster hauptamtlicher Mitarbeiter des neugegründeten Vereins Fachkrankenhaus Nordfriesland. Als Planungskoordinator leistete er einen Großteil der Vorarbeiten für den Aufbau der Klinik. Als Therapeut kämpfte er für eine psychosoziale Begleitung und Unterstützung suchtkranker Menschen. Nach mehr als 30 Jahren hat sich zum 31. Dezember die AG Orts- Chronik von Sankt Peter-Ording aufgelöst. Die Chronik des Ortes sei abgeschlossen, berichtete der Vorsitzende Claus Heitmann auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 21. Januar. Außerdem gehe die Arbeit im Verein Kulturtreff weiter, zu dem bereits einige Mitglieder der AG gewechselt seien. Das muss nicht parallel laufen, zwei Vereine sind nicht notwendig. Die AG gab in ihrer Zeit in 28 Bänden mehr als Seiten Ortsgeschichte heraus und veröffentlichte weitere Publikationen. Im Mittelpunkt stand aber die Gestaltung der Historischen Insel im Dorf mit Backhaus, Eiskeller, Schipperhus, einem Stockenstieg, einem Schüttkoben und dem Vierrutenbarg, einer offenen Erntescheune. Vereinsvermögen und Archiv sollen an den Verein Kulturtreff übergeben werden. 10 Nordfriesland 193 März 2016

11 Der neue hauptamtliche Bürgermeister von Leck, Andreas Deidert, wurde am 24. Januar mit rund 55% der Stimmen schon im ersten Wahlgang gewählt. Er tritt sein Amt am 1. April 2016 an. Der bisherige Amtsinhaber Rüdiger Skule Langbehn war insbesondere mit seinen Vorstellungen von einer Stadt Südtondern als künftiger Verwaltungseinheit in die Kritik geraten. Deidert ist Oberstleutnant der Bundeswehr und bisheriger Bürgervorsteher von Leck. Der Verleger und Buchhändler Theo Schuster aus dem ostfriesischen Leer ist am 4. Januar 2016 im Alter von 84 Jahren verstorben. Zu seinen zahlreichen Aktivitäten zählte das Verlegen von Reprints alter Bücher, darunter Werke mit nordfriesischem Bezug. Professor Nils Århammar schreibt in Der Helgoländer in der Februar-Ausgabe 2016, dass Schuster auf den Gebieten der niederdeutschen und friesischen Sprache, Literatur und Volkskunde sowie der Landeskunde der Nordseeküste eine der großen verlegerischen Persönlichkeiten der letzten fünfzig Jahre gewesen sei. Der Niebüller Künstler Andreas Brandt ist am 4. Januar 2016 im Alter von 80 Jahren gestorben. Brandt lebte seit 1986 in Niebüll und galt als einer der führenden Vertreter der Konkreten Kunst in Deutschland. Der Landwirt Sönke Paulsen aus Vollstedt lebt nicht mehr. Im Alter von 89 Jahren starb er am 18. Januar Er war jahrzehntelang im Bauernverband auf verschiedenen Ebenen tätig, darunter 1968 bis 1973 als Kreisbauernpräsident von Husum und 1973 bis 1988 in gleicher Funktion für Husum-Eiderstedt. Als eine engagierte und temperamentvolle Verfechterin und Erforscherin der Mehrsprachigkeit war sie bekannt: Prof. Dr. Els Oksaar. Die gebürtige Estin, die in Hamburg lehrte und lebte, sprach selbst mehrere Sprachen und wandte sich insbesondere gegen den hartnäckigen Volksglauben in Deutschland, dass es für die sprachliche Entwicklung und die schulische Zukunft von Kindern am besten sei, nur Hochdeutsch mit ihnen zu sprechen. Oksaar hielt zu diesem Thema wiederholt Vorträge auch in Nordfriesland und galt vielen als Mutter der Mehrsprachigkeitsforschung. Sie gehörte dem Kuratorium des Nordfriisk Instituut an. Am 9. Dezember 2015 starb sie in Hamburg im Alter von 89 Jahren. Sie lebte nach ihrem Lebensmotto: Es gibt kein Alter, es gibt Els Oksaar nur wachsende Er fahrung. Für viele Nordfriesen bleiben ihre inspirierenden Vorträge unvergessen. Sie hat mit ihrer lebendigen Überzeugungskraft so manchem die Augen geöffnet für den Wert der friesischen Sprache. Die Keramikerin Christel Burmeister-Gronau, Bramstedtlund, startete am 16. Oktober 2015 die Aktion Grützpötte im Wattenmeer, bei der 100 ungebrannte Tonschüsseln vor Dagebüll bei Ebbe ins Watt gestellt wurden. Die Zerstörung der Schüsseln durch die Flut war geplant und ließ 100 Papierschiffchen aufsteigen. Die Aktion diente als Beitrag gegen den Hunger in der Welt. Alfred Thomsen war der tatkräftige Vorsitzende des Nordfriesischen Vereins Schobüll. Mitten aus dem Leben wurde er herausgerissen, als er am 11. Dezember 2015 im Alter von 76 Jahren starb. Sein Interesse galt besonders der Schobüller Chronik, die er vorantrieb und 2014 zusammen mit seinen Mitstreitern drucken lassen konnte. Harry Kunz und Claas Riecken Üt da friiske feriine En ålwri teooterstuk Jü Friisk Foriining heet e 5. önj e biikenmoune 2016 har tradi sjonäl wunterfäst aw Fraschlönj önj Risem-Lunham fiird. Dåt wus et jarst tooch, dåt er bait frasch teooter niinj komeedie spaald wörd, ouers en frasch teooterwersjoon foont seelschapskritisch hiirspal foon Friedrich Dürrenmatt: Abendstunde im Spätherbst. Di kulturkonsulänt än teooterpädagoog foon e Friisk Foriining, Gary Funck, häi Dürrenmatt san ålwrien takst ouerseet än wus uk rejisöör. Önj da hoodrule wjarn er Ilwe Boysen än Claas Riecken tu schüns. Dåt publikum nüm Am eenmen önj e lääse harfst gödj önj än följk as spånd, wat Funck eefter sin wunerboore frasche büünestöögne foon da leeste iirnge nuch åles mör aw e spalteele bringe wårt. Verdienstmedaille für Gudrun Fuchs Am 15. September 2015 erhielt die Vorsitzende des Nordfriesischen Vereins, Gudrun Fuchs, die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus den Händen von Landesjustizministerin Anke Spoorendonk überreicht. In der Laudatio wurde Gudrun Fuchs als Seele des kirchlichen Lebens in ihrem Heimatort Tating bezeichnet und ihr Engagement für den Nordfriesischen Verein und in weiteren ehrenamtlichen Funktionen hervorgehoben. Langenhorns Friesenvereins- Vorsitzender verstorben Hellmut Lorenzen, Vorsitzender des Fräische Feriin fun e Hoorne, ist am 2. Oktober 2015 nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren verstorben. Ein Nachfolger wurde bisher noch nicht gefunden. Nordfriesland 193 März

12 Jubiläumsfeier 50 Jahre Nordfriisk Instituut Foto: Volkert Bandixen Inken Völpel-Krohn nahm mit Prof. Dr. Thomas Steensen Ministerpräsident Torsten Albig in die Mitte. Am 5. Dezember 2015 wurde das goldene Jubiläum des Instituts mit zwei Veranstaltungen gefeiert: am Vormittag im vollbesetzten Bredstedter Bürgerhaus mit geladenen Gästen, danach mit einem Nachmittag der offenen Tür im Institut und seinem neuen Anbau, der an diesem Tag mit symbolischer Schlüsselübergabe unter dem Namen Nordfriisk Futuur eingeweiht wurde. Das Fest war Abschluss und Höhepunkt des Jubiläumsjahrs im Institut, das von den Medien stark beachtet wurde, u. a. durch eine Serie von zehn Artikeln in den Zeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages, aber auch durch zahlreiche Interviews und Beiträge in weiteren Printmedien sowie in Hörfunk und Fernsehen. Die Vorsitzende des Institutsvereins, Inken-Völpel-Krohn, dankte in ihrer Begrüßungsrede allen Unterstützern, Geldgebern und Förderern der Institutsarbeit und freute sich, dass der Anbau im Kosten- und Zeitrahmen geblieben war. Die beiden Festreden hielten Ministerpräsident Torsten Albig und Kuratoriumssprecher Dr. Jørgen Kühl, das Schlusswort sprach Institutsdirektor Prof. Dr. Thomas Steensen. Durch das Programm führte charmant Elin Rosteck als Moderatorin. Nach jedem Programmpunkt wurde ein Jahrzehnt der Institutsgeschichte mit einer Zeitreise präsentiert. Diese hatte Harry Kunz aus einer großen Anzahl von Bildern zusammengestellt, die an die Leinwand projiziert wurden, musikalisch begleitet von Jan Graf. Der hatte sich für jedes Jahrzehnt ein Lied ausgesucht. Vor allem den AC/DC-Hit Highway to hell (1979) und den Song The final countdown (1986) mit Akkordeonbegleitung zu hören, verlieh der Veranstaltung Schwung und Heiterkeit. In einer Gesprächsrunde befragte Elin Rosteck sechs Prominente aus Politik und Kultur zu ihren Plänen und Vorstellungen zum Friesischen: Rede und Antwort standen der nordfriesische Bundestagsabgeordnete Ingbert Liebing, Landrat Dieter Harrsen, Bredstedts stellvertretender Bürgermeister Christian Schmidt, der SSF-Vorsitzende Jon Hardon Hansen von der dänischen Minderheit, die Friesenrats-Vorsitzende Ilse Johanna Christiansen und der Präsident der Europa-Universität Flensburg Prof. Dr. Werner Reinhart. Nahtlos ging es über zum Nachmittag der offenen Tür, wo alle Mitarbeiter den zahlreichen Besuchern mit Rat und Tat zur Verfügung standen. Der neue Herr der Bücher und Archivalien des Instituts, Diplom-Bibliothekar Harald Wolbersen, konnte vor einem großen Publikum Führungen durch die Bestände leiten. Ebenso gab es Führungen zur multimedialen Dauerausstellung über die friesische Sprache im Anbau Nordfriisk Futuur, die zeitgleich mit dem Anbau eingeweiht wurde und während der Öffnungszeiten des Instituts oder nach Voranmeldung besucht werden kann. Red. 12 Nordfriesland 193 März 2016

13 Jan Graf hatte für jedes Jahrzehnt ein passendes Lied und überraschte das Publikum mit seiner Auswahl. Elin Rosteck befragte u. a. Landrat Dieter Harrsen und den Bundestagsabgeordneten Ingbert Liebing. Schlüsselübergabe vor dem neuen Anbau Die Schließfächer der Garderobe zeigen nordfriesische Persönlichkeiten und liefern kurze Informationen zu ihrem Leben. Sie begrüßen die Besucher des Nord friisk Fu tuur und verwahren sicher deren Hab und Gut. Im Nordfriisk Futuur steht die multimediale Ausstellung Sprachenland Nordfriesland im Mittelpunkt. Fotos (5): Volkert Bandixen Nordfriesland 193 März

14 Torsten Albig: Wer starke Minderheiten hat, der hat ein starkes Land Festrede des Ministerpräsidenten Die Festrede, die Ministerpräsident Torsten Albig zur Feier des 50. Jubiläums des Nordfriisk Instituut am 5. Dezember 2015 vor dem restlos gefüllten Saal im Bredstedter Bürgerhaus hielt, setzte mindheitenpolitsche Akzente. Er betonte dabei, wie wichtig das Wissen um eigene Identität und Wurzeln ist, um den Herausforderungen einer globalisierten Welt begegnen zu können. Ik wal nuch iinjsen hartlik tunk seede for e lååsing. Wat fain, dåt ik diling heer weese koon. Seit 50 Jahren pflegt das Nordfriisk Instituut die friesische Sprache und Kultur. Forscht und schreibt über die Geschichte der Region. Ein halbes Jahrhundert: Da gratuliere ich gerne. Zumal das Jubiläum ja nicht der einzige Grund ist, heute in Bredstedt zu feiern. Wir feiern heute auch den neuen Anbau. Und die Gelegenheit, noch mehr mit der Forschung an die interessierte Öffentlichkeit zu gehen, die Sammlung zu zeigen und mit der Fach- Öffentlichkeit den Austausch noch weiter zu ver bessern: Der Anbau lädt zu größeren Veranstaltungen ein und ist multimedial auf dem aktuellen Stand. Das Nordfriisk Instituut schafft hier in der Region Identität. Es arbeitet für den Erhalt des Friesischen: an der Universität, mit Sprachkursen, auch Online. Mit Ihren Lehr- und Lernangeboten haben Sie entscheidenden Anteil am Spracherhalt. Deshalb hat das Land stärkstes Interesse daran, die Arbeitsfähigkeit des Instituts langfristig zu sichern. Vor zwei Jahren haben wir mit dem Instituut Zielund Leistungsvereinbarungen abgeschlossen, die dem Institut eine sehr solide und anwachsende finanzielle Basis sichern. Wir beabsichtigen, diese Förderung bei weiter so guten Ergebnissen über 2017 hinaus weiter zu führen. Das Institut als Forschungseinrichtung erfährt höchsten Respekt. Weit über die Region hinaus. Gerade weil hier nicht Heimatkunde nach dem Motto Friede, Freude, Eierkuchen betrieben wird, sondern wissenschaftlich fundiert und kritisch auch die dunklen Ecken der nordfriesischen Geschichte ausgeleuchtet werden. Und auch über die Region hinaus. Der Aufstieg der NSDAP in Husum, Jüdisches Leben und Judenverfolgung in den Frieslanden, das sind einige Titel der beachtlichen Veröffentlichungs-Liste des Instituts. Diese Werke stehen Seit an Seit mit Forschungsarbeiten zu all dem Schönen und Wertvollen, das diese Region so einmalig macht: die Kulturlandschaft der Nordseemarschen, die stattlichen Haubarge in alten Gärten, die Köge, Deiche, Inseln und die Halligen. Auch politisch ist das Nordfriisk Instituut uns als Landesregierung ein wichtiger Partner und Berater: In allen Fragen der Friesisch- Sprachförderung. Und ganz besonders, wenn es darum geht, unsere Verpflichtungen aus der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen politisch umzusetzen. Und gerade bei der Sprachencharta haben wir in den vergangenen Wochen und Monaten große Fortschritte gemacht: mit dem Handlungsplan Sprachenpolitik, den ich Ihnen vor knapp drei Jahren beim Biike-Empfang angekündigt habe. Und an dieser Stelle zeigt sich gleich mehrfach, was sich tut für die Minderheiten, für die friesische Volksgruppe in unserem Land: Die Biike ist zwischenzeitlich als Nationalfest der Friesen in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes 14 Nordfriesland 193 März 2016

15 Foto: Volkert Bandixen Ministerpräsident Torsten Albig hatte ein aufmerksames Publikum. der UNESCO aufgenommen worden. Den Handlungsplan haben wir vor wenigen Wochen im Landtag verabschiedet. Jetzt setzen wir ihn um. Hierbei wird auch das Nordfriisk Instituut eine wichtige Rolle für das Friesische übernehmen. Unsere sprachliche Vielfalt ist einzigartig in Deutschland. Nordfriesisch, Dänisch, Niederdeutsch und Romanes sind Teil unserer kulturellen Identität. Wir wollen sie stärker sichtbar machen und von ihrem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Mehrwert profitieren. Unser Ziel ist ein geschlossener Bildungsgang in den Regional- und Minderheiten-Sprachen. Das heißt: Wir wollen die Sprachen im gesamten Bildungsbereich ver ankern von der KiTa über Schule und Berufsschule bis hin zum Studium. Mit dem Handlungsplan Sprachenpolitik setzt die Landesregierung mit Unterstützung meiner Minderheitenbeauftragen Renate Schnack auf moderne Minderheitenpolitik. Lassen Sie mich ein paar Beispiele nennen für das, was wir vorhaben, und für das, was bereits zum Teil umgesetzt ist: Leitfäden für den Schulunterricht: Der neue Leitfaden für den Friesischunterricht wurde gerade im vergangenen Monat vorgestellt. Schulbücher als Basis für systematischen Sprach erwerb: Für den Niederdeutschunterricht in den Klassen 1 und 2 gibt es seit diesem Schuljahr Paul un Emma snackt plattdüütsch. Bei Stellenausschreibungen des Landes wol- len wir, wenn sinnvoll, Charta-Sprachkenntnisse anerkennen oder sogar voraussetzen. Auch über den Bildungsbereich hinaus seien ein paar Beispiele genannt: Wir genehmigen neue private lokale Hörfunksender. Auch so können unsere Regional- und Minderheiten-Sprachen in der Öffentlichkeit präsenter werden. Der Friisk Funk ist hier seit nunmehr fünf Jahren wegweisend. In den ZDF-Fernsehrat entsendet Schleswig- Holstein bald eine Vertreterin der Minderheiten- Sprachen: die Journalistin Dr. Karin Haug, als Vertreterin der friesischen Volksgruppe. In der öffentlichen Verwaltung wollen wir mehr Menschen, die Dänisch, Niederdeutsch und Nordfriesisch sprechen, damit Bürgerinnen und Bürger in diesen Sprachen rechtswirksam mit der Verwaltung in Kontakt treten können. Wir haben in der jüngsten Landtagssitzung auch ein Artikelgesetz beraten. Was sich abstrakt anhört, ist hingegen ein weiterer Schritt zum gleichberechtigten Nebeneinander von Regional- oder Minderheitensprachen und Mehrheitssprache. Das Artikelgesetz kommt zum Beispiel einer entscheidenden Forderung der Sprachencharta nach: der Möglichkeit, rechtsgültige Schriftstücke in der eigenen Sprache vorzulegen. Die Kosten der Übersetzung übernimmt die entgegennehmende Behörde. Das Friesisch-Gesetz geht in Zukunft noch einen Schritt weiter und regelt den Einsatz von friesisch-sprechenden Behörden-Mitarbeitern in den Friesisch-Sprachgebieten. Dazu kommen innerhalb der nächsten beiden Jahre zweisprachige Orts- und Hinweisschilder in deutscher und friesischer Sprache, die nach innen und außen Identität stiften. Dafür haben wir jetzt Mittel in den Landeshaushalt eingestellt. Es kommt bei uns in Schleswig-Holstein nicht darauf an, ob jemand sich zur Mehrheit oder zur Minderheit bekennt. Es kommt darauf an, dass Nordfriesland 193 März

16 wir dieses Bekenntnis bejahen und unterstützen. Weil wir wissen: Es bereichert die Vielfalt in unserem Land und die Vielfalt bereichert alle in Schleswig-Holstein. Ich bin froh und stolz, dass Schleswig-Holstein Heimat ist für unsere Friesen. Sie machen Schleswig-Holstein zu etwas ganz Besonderem, gemeinsam mit den Angehörigen der dänischen Minderheit und der Minderheit der Sinti und Roma und den Sprechern unserer Regionalsprache Niederdeutsch und mit den engen Kontakten zu unseren Freunden bei den deutschen Nordschleswigern. Sie bringen uns eine kulturelle Vielfalt, um die uns andere beneiden. Ich sage: Wer starke Volksgruppen und Minderheiten hat, der hat auch ein starkes Land. Und ein Land, das sich stolz der Welt zeigen kann. Bei uns hat die Frage, ob man einer Minderheit angehört, ihre alte Schärfe verloren. Bei uns ist es selbstverständlich geworden, dass Mehrheiten, Minderheiten und Volksgruppen gemeinsam ihr Land stark machen. Und das gemeinsam mit all denen, die von außen dazugekommen sind in unser schönes Schleswig-Holstein. Gerade in jüngster Zeit. Gerade aus einer ländlichen Region wie Nordfriesland haben immer wieder Menschen die Heimat verlassen, um anderswo ihr Glück zu suchen. Sei es in der nächstgrößeren Stadt, in einem anderen Land, oder gleich auf einem anderen Kontinent. Die beeindruckende Liste aller Veröffentlichungen des Nordfriisk Instituut zeigt, dass die Forschung dieses Thema immer wieder bewegt hat. Kursorisch fallen Titel ins Auge wie: Aufbruch in eine Neue Welt, Ameri-Frisica. Übersee-Auswanderung aus den Frieslanden oder auch gleich Übersee-Auswanderer aus Schleswig-Holstein. Und manche sind dann auch wieder zurückgekehrt aus New York und anderswo. Weil es hier in Nordfriesland so schön ist wie sonst nirgendwo auf der Welt. Vielleicht um ein paar Dollar reicher. Auf jeden Fall reicher an Lebenserfahrung, an kulturellem Weitblick, an neuen und wertvollen Eindrücken für jede Lebenslage. So habe ich mir sagen lassen: Auf Feierlichkeiten der friesischen Volksgruppe wird auch gerne mal ein Manhattan getrunken. Rückkehrende Exil- Friesen hatten das Cocktail-Rezept aus ihrer zwischenzeitlichen Heimat mit an die Nordseeküste gebracht. Wir in Schleswig-Holstein haben teils jahrhundertelange Erfahrung mit Migration in die eine und in die andere Richtung. Und wir haben eine ebenso lange Tradition der Mehrsprachigkeit bei uns. Mehrsprachigkeit, die wir immer mehr als unser großes kulturelles Kapital verstehen. Und nicht mehr als Bedrohung. Deshalb frage ich mich: Wem, wenn nicht uns, sollte es gelingen, die neue Herkules-Aufgabe der Integration zu meistern? Wer, wenn nicht wir, hat diese friesische Mischung aus Bodenständigkeit und Toleranz, die es braucht, um Menschen von außen eine neue Heimat zu geben? Das hat auch etwas damit zu tun, wie wir heute den Heimatbegriff verstehen. Eine moderne Definition schließt nämlich ein, nicht aus. Ich will hier nichts kleinreden: Die Integration der Flüchtlinge in Schleswig-Holstein ist die größte und wichtigste Aufgabe, vor der wir seit Langem stehen. In den Städten genauso wie in unseren Dörfern. Wir sind gut dafür gerüstet: Weil wir wissen, wer wir sind. Und dass wir das wissen, das verdanken wir in großem Maße auch Einrichtungen wie dem Nordfriisk Instituut, das massiv dazu beiträgt, diese Frage für uns zu klären. Unabhängig und kritisch. Mit Bedeutung für ganz Schleswig-Holstein. Sie pflegen die friesische Sprache und Kultur, ohne in Folklore und Friesen-Tümelei zu verfallen. Ihre Arbeit schließt ein, und nicht aus, weil sie diese Region in ihrer ganzen Vielfalt beschreiben. Und sie tun das in einer beeindruckenden Kombination von haupt- und ehrenamtlicher Arbeit. Gerade den Ehrenamtlern, die so gerne einen Teil ihrer Freizeit hergeben für den Erhalt der nordfriesischen Sprache und Kultur, gilt heute mein besonders herzlicher Glückwunsch zum runden Geburtstag. Sie, lieber Herr Professor Steensen, haben so angefangen, als Ehrenamtler während Ihrer Doktorarbeit. Heute feiern wir auch Ihr Lebenswerk: 50 Jahre Nordfriisk Instituut sind auch 30 Jahre Ihrer wissenschaftlichen Handschrift hier in Bredstedt. Als in Berlin die Mauer fiel, da waren Sie schon Institutsleiter. Ich freue mich, dass wir alle heute gemeinsam den 50. Geburtstag des Nordfriisk Instituut feiern. Und in der ganzen Region darauf anstoßen: mit einem Tee, einem Pharisäer vielleicht sogar mit einem Manhattan. 16 Nordfriesland 193 März 2016

17 Jørgen Kühl: Mit seriöser Begeisterung, die ansteckt Der Sprecher des Kuratoriums des Nordfriisk Instituut, Dr. Jørgen Kühl, ist Direktor des dänischen Gymnasiums A.P. Møller-Skolen in Schleswig. Als international anerkannter Minderheitenforscher hat er den angeblich vorbildlichen Modellcharakter der Minderheitensituation im deutsch-dänisch-friesischen Grenzraum, der in Reden oft bemüht wird, differenziert beleuchtet. In seiner Festrede zum 50. Jubiläum des Nordfriisk Instituut geht es um Bilanz und Ausblick. 50 Jahre Nordfriisk Instituut. Eine Institution in Nordfriesland und weit über Schleswig-Holstein hinaus kann heute ihr erstes halbes Jahrhundert begehen. Wir Mitglieder des Kuratoriums des Nord friisk Instituut verfolgen stets mit großem Interesse die vielfältigen Aktivitäten in allen Tätigkeitsbereichen. Auf unseren Sitzungen erleben wir jeweils ein Füllhorn an durchgeführten, geplanten und angedachten Projekten, deren gemeinsamer Nenner das Anliegen und der Bezugsrahmen der Nordfriesen, des Nordfriesischen und Nordfrieslands ist. Engagierte, hochkompetente, initiativreiche, innovative Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen auf jeder Sitzung voller Begeisterung ihre Arbeit vor. Jedes Mal werden wir bereichert und klüger von den Begegnungen mit dem Nordfriisk Insti tuut. Ein Institut, das gern gehegte Vorurteile über staubtrockene Akademiker in stillen Räumen nachhaltig negiert und stattdessen vor Leben und Lebendigkeit strotzt. Hier wird studiert, gedacht, reflektiert, geortet, erforscht aber eben auch vermittelt mit einer seriösen Begeisterung, die ansteckt. Ein Institut, das vorbildliche Arbeit für die Nordfriesen und Nordfriesland leistet und dabei stets den strengen akademischen Maßstäben genüge tut. Die rhetorische Frage sei bei diesem Versuch, eine Bilanz zu ziehen, erlaubt: Was wäre Nordfriesland, wie stünde es um das Nordfriesische ohne das Nordfriisk Instituut? Ich glaube, ich muss darauf nicht antworten, denn wir alle hier im Saal wissen um die Verdienste des Instituts, die in solch einem kurzen Beitrag kaum umfassend gewürdigt werden können. Das positive, konstruktive Zusammenwirken zwischen ehrenamtlich Aktiven im Trägerverein und den Lektoren, Leitern, Direktoren und Mitarbeitern, ob Voll- oder Teilzeit, abgeordnet oder ehrenamtlich, hat im vergangenen halben Jahrhundert zu imposanten Ergebnissen geführt. Die kühnen Visionen der Anfangszeit sind verwirklicht, neue hinzugekommen. Das Institut ist gewachsen, musste sich aber immer wieder Herausforderungen stellen. Die Existenz war nie gewährleistet, musste immer wieder neu gesichert und auch legitimiert werden. Das Wirken des Instituts ist im wahrsten Sinne des Wortes mannigfaltig es umfasst Wissenschaft und Vermittlung, Unterricht und Lehre, Bibliothek, Archiv, Forschung, Arbeitsgemeinschaften, Veranstaltungen, Ausstellungen, Konferenzen und Tagungen. Auch Radiobeiträge gehören dazu. Schwerpunkte finden sich in den Disziplinen Sprache, Kultur, Geschichte, Ethnografie, Soziologie, punktuell gar Archäologie also die Humanwissenschaften im weitesten Sinne. Die Publikationen sind dabei mehr als ein Kapitel für sich. Im Laufe der ersten 50 Jahre sind im institutseigenen Verlag mehr als 900 Veröffentlichungen herausgegeben worden, davon 440 Einzelpublikationen also im Schnitt knapp 20 pro Jahr. Hinter dieser imponierenden Aufzählung verbergen sich größere und kleinere Werke, die die ganze Vielfalt Nordfrieslands und der Friesen auch in einem größeren, über die Region hinausreichenden Kontext abdecken. Zu erwähnen sind die zahlreichen Standardwerke zur Geschichte und Gegenwart Nordfrieslands, Quelleneditionen, Karten, Spiele, Lexika, Kinder- Nordfriesland 193 März

18 bücher wobei auch Weltliteratur wie beispielsweise Astrid Lindgren ins Friesische übertragen wird, Sprachkurse (auch als Online-Angebot), Gesangbücher, Chroniken, Beiträge zur Orts- und Heimatkunde, Lebensläufe und Biografien, Erinnerungsbände, Kongress- und Tagungsberichte, Dissertationen und zahlreiche im besten Sinne populärwissenschaftliche Werke, die prägend für das Verständnis der Friesen und Nordfrieslands sind. Zwischen der ersten Institutspublikation aus dem Jahre 1965 zum Brunottenkoog in der Wiedingharde bis zur vor Kurzem erschienenen Biografie Berthold Bahnsens findet sich die ganze Bandbreite an Monografien zu unterschiedlichsten Themen. Erwähnt werden müssen auch die institutseigenen Zeitschriften, insbesondere die seit 50 Jahren herausgegebene Zeitschrift Nordfriesland, das ebenso traditionelle Nordfriesische Jahrbuch, Der Maueranker und der Fotokalender Jarling, der die Schönheiten Nordfrieslands in die eigenen vier Wände bringt. Neben den Eigenprodukten waren und sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter häufig in externen Publikationen sowie regionalen und überregionalen Medien präsent. Unzählige Beiträge in Sammelbänden und Zeitschriften müssen somit zur Gesamtproduktion hinzugezählt werden. All dies trägt dazu bei, dass das Nordfriisk Instituut als Multiplikator eine immense Außenwirkung hat. Auch Ausstellungen, Archiv und vieles mehr gehört zum Tätigkeitsbereich der fleißigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sommer-Institute, Seminare, Vortragsveranstaltungen, Symposien wie beispielsweise zuletzt das internationale Ferdinand-Tönnies-Symposium in Husum und Preisverleihungen, der jährliche Vorlesewettbewerb Ferteel iinjsen! gemeinsam mit dem NDR 1 Welle Nord in Schleswig-Holstein und vieles, vieles mehr vervollständigen das Bild gemeinsam mit Arbeitsgruppen zu Genealogie und Geschichte, zu Sprache und Literatur sowie die Interessengemeinschaft Baupflege. Über diese Kernaktivitäten hinaus finden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ferner irgendwie auch noch Zeit für unzählige Vorträge, Zeitungskolumnen, zum Teil gar ganze Sonderseiten in den in Nordfriesland erscheinenden Tageblättern, und seit Jahrzehnten auch für Lehrtätigkeiten an der vormaligen Pädagogischen Hochschule, nunmehrigen Europa-Universität Flensburg. Hier ist es zudem An-Institut und leistet unentbehrliche Lehrbeiträge für das Friesische Seminar. Im Mittelpunkt steht dabei stets die Fragen: Wer sind die Friesen? Was ist Friesisch? wobei die ganze Vielfalt ausgeleuchtet, dargestellt und erklärt wird. Das Nordfriisk Instituut ist stets ein Ort des Lernens und auch des Staunens. Hier kann jeder Nordfriesland und das Friesische entdecken in den Publikationen, der Spezialbibliothek, dem Archiv und den mannigfaltigen Angeboten sowie immer wieder in der persönlichen Begegnung, im Gespräch vor Ort. In den vergangenen 50 Jahren hat sich also viel getan. Die Kultur, Sprache, Geschichte und Gegenwart sowie der Status der Friesen sind nicht zuletzt durch die Tätigkeit des Nordfriisk Instituut gestärkt worden. Die kühnen Visionen der Gründer haben sich zu einem großen Teil verwirklicht. Zugleich hat sich der Status der friesischen Volksgruppe verändert. Seit 1990 haben die Friesen laut Landesverfassung Anspruch auf Schutz und Förderung. Dies wird in den letzten Jahren zunehmend verwirklicht, u. a. durch Berücksichtigung der einzigartigen friesischen Kultur und Sprache in der Lehrerbildung und in den neuen Fachanforderungen der Sekundarschulen, wo Friesisch neben Niederdeutsch als Aufgabenfeld von besonderer Bedeutung erwähnt wird. Das Friesisch-Gesetz von 2004 und der neue Handlungsplan der Landesregierung für Minderheiten- und Regionalsprachen tragen ebenfalls zu einer weiteren Sichtbarkeit der friesischen Gemeinschaft bei. Das Institut hat auch einen wichtigen Anteil an der zunehmenden Zweisprachigkeit im öffentlichen Raum. Die Friesen sind seit 1998 wie auch die Dänen, Sorben sowie Sinti und Roma als nationale Minderheit in der Bundesrepublik Deutschland anerkannt und werden durch das Rahmenübereinkommen des Europarats zum Schutz nationaler Minderheiten abgesichert. Die friesische Sprache ist seit 1999 auch in der Bundesrepublik von der Sprachencharta des Europarats geschützt. In diesem Zusammenhang nimmt das Nordfriisk Instituut wichtige gesamtstaatliche Verpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland hinsichtlich der Erforschung der friesischen Kultur und Sprache sowie Vermittlung derselben wahr. Ohne diese umfassende Tätigkeit würde die Bundesrepublik in den kritischen Fokus des Europa- 18 Nordfriesland 193 März 2016

19 Foto: Volkert Banidixen rats kommen. Dies wird seitens der Bundesregierung insofern gewürdigt, als dass seit 2001 auch Bundesmittel für Projekte des Instituts gewährt werden. Allerdings sollte dabei auch kritisch vermerkt werden, dass gegenwärtig laut Auskunft der Staatsministerin für Kultur und Medien lediglich Euro jährlich für die nordfriesische Arbeit geleistet werden, von denen nur ein Teil in Projekte des Instituts fließen. Eine institutionelle Förderung steht aus. Dr. Jørgen Kühl ist ein profunder Kenner der Minderheiten. Die Herausforderungen der finanziellen Ausstattung bilden seit 50 Jahren eine ständige Fragestellung in der Geschichte des Nordfriisk Instituut und gaben immer wieder Anlass zu Frustrationen. Erst in dieser Legislaturperiode wurde in Schleswig- Holstein eine Planungssicherheit hergestellt. Dennoch waren und sind die wissenschaftliche Produktion, die Informations- und Aufklärungsaktivitäten und der konkrete Beitrag zur Spracherhaltung bewundernswert. Was hier in Bredstedt bei einer dürftigen finanziellen Ausstattung geleistet worden ist und kontinuierlich geleistet wird, verdient die höchste Anerkennung. Wer den Vergleich wagt mit besser ausgestatteten wissenschaftlichen Einrichtungen für Minderheiten, mit staatlichen Forschungsinstituten und auch Universitätsinstituten wird schnell feststellen können, dass hier hervorragende und sehr effektive Arbeit geleistet wird. Davon profitiert die Europa-Universität Flensburg, als deren An-Institut das Nordfriisk Instituut geführt wird, ebenfalls. In meiner dänischen Muttersprache verwenden wir den Begriff ildsjæl für Personen, die mit großer Intensität für ihre Sache brennen. Ins Deutsche übersetzt heißt es wortgetreu Seele aus Feuer oder auch Flammenseele und steht für Menschen, die voll und ganz in ihren Aufgaben aufgehen und dabei viele andere begeistern. Daran denke ich sofort, wenn ich das Nordfriisk Instituut charakterisieren möchte. Was Thomas Steensen und seine kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier leisten, ist die Arbeit von Flammenseelen. Das verdient die höchste Anerkennung und Respekt. Im europäischen Kontext wird seit nunmehr 25 Jahren oftmals von einem besonderen deutschdänischen Minderheitenmodell gesprochen, das als Inspirationsquelle für andere Minderheitenregionen dienen kann. Dabei beziehen sich die beiden Staaten in der Regel auf die deutsche und dänische Minderheit. Für die friesische Minderheit gibt es bisher noch keinen vergleichbaren Status. Obgleich in den letzten Jahren wichtige und richtungweisen de Schritte unternommen worden sind, liegt noch ein weiter Weg vor uns. Dennoch findet sich hier mit dem Nordfriisk Instituut eine Perle, die sehr wohl als Modellfall bezeichnet werden kann: Andere Minderheiten in Europa können sich hier davon inspirieren lassen, wie zielgerichtete, effektive, kompetente Forschungs- und Vermittlungsarbeit zugunsten einer kleinen Sprachgruppe, die keinen sprachlich-kulturellen Import aus einem Kin- State vornehmen kann, geleistet werden kann. In dieser Hinsicht ist das Nordfriisk Instituut schon heute ein europäischer Modellfall. Im Namen des Kuratoriums gratuliere ich Thomas Steensen und allen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dem Trägerverein und allen Nordfriesen zum 50. Jubiläum. Wir freuen uns auf die nächsten 50 Jahre und sind gespannt auf die vielen neuen Projekte und Vorhaben. Nordfriesland 193 März

20 Karl Ernst Laage: Theodor Storms Schimmelreiter und Hans Momsen Professor Dr. Karl Ernst Laage wurde mit dem Hans-Momsen-Preis 2015 ausgezeichnet. Landrat Dieter Harrsen und Kreispräsident Heinz Maurus überreichten den Preis in einer Feierstunde am 1. November im Rittersaal des Schlosses vor Husum. Laage war lange Zeit in der Leitung der Storm-Gesellschaft tätig und gilt als einer der besten Kenner des Werks Theodor Storms. Seine Rede legt davon erneut Zeugnis ab: Dass Dichter die Urbilder, die Vorbilder oder Anreger für herausragende Gestalten ihrer Dichtung in ihrer Dichtung verraten, ist ungewöhnlich, dass sie diese sogar beim Namen nennen, ist äußerst selten. Aber gerade das hat Theodor Storm in seinem genial angelegten, dreistufigen Eingangskapitel der Schimmelreiter -Novelle getan! Im Eingangsprolog, der ersten Stufe des Eingangskapitels der Schimmelreiter -Novelle, verweist Storm auf eine in Pappe s Hamburger Lesefrüchten von ihm in Jugendjahren gelesene Geschichte, die er wie es dort heißt niemals aus dem Gedächtnis verloren hat (LL III, S. 634); Hans Momsen Theodor Storms sämtliche Werke in vier Bänden. Hrsg. von Karl Ernst Laage und Dieter Lohmeier. Frankfurt am Main 1987/88, abgekürzt: LL. Im zweiten Teil des Prologs lässt Storm den Erzähler dieser Geschichte auftreten, der davon berichtet, dass er bei starkem Unwetter mit seinem Pferde auf einem nordfriesischen Deich unterwegs gewesen und dabei einer dunklen Gestalt auf einem hochbeinigen Schimmel begegnet sei. Im dritten Teil des Prologs erfährt der Erzähler nachdem er in einem Wirtshaus, das auf halber Höhe des Binnendeiches liegt, Schutz gefunden hat neben dem Deichgrafen und den Gevollmächtigten sitzend, die Geschichte vom Schimmelreiter. Aufgefordert vom Deichgrafen, erzählt der Schulmeister des Dorfes, ein kleiner hagerer Mann, die Geschichte von einem Deichgrafen, der von Deichund Sielsachen mehr verstand, als Bauern und Hofbesitzer sonst zu verstehen pflegen (so wörtlich LL III, S. 639). Dabei hatte er wie es heißt wenig gelesen, vieles selber angenommen. In diesem Zusammenhang sozusagen: Hauke Haien mit Hans Momsen vergleichend verweist Theodor Storm in seiner Novelle auf Hans Momsen, mit folgenden Worten des Schulmeisters: Ihr hörtet wohl schon, Herr, die Friesen rechnen gut und habet auch wohl schon über unseren Hans Mommsen von Fahretoft reden hören, der ein Bauer war und doch Bussolen und Seeuhren, Teleskopen und Orgeln machen konnte. (LL III, S. 639) Hier also am Anfang der Novelle! nennt Storm das Vorbild, sein Vorbild, für Hauke Haien bei Namen: Hans Mommsen aus Fahretoft. Dass Storm versehentlich Momsen mit zwei mm schreibt (offenbar in Anlehnung an seinen Kieler Studienfreund Theodor Mommsen, der aber mit dem Fahretofter Momsen nichts zu tun hat, tut nichts zur Sache. Er verweist damit auf die Quelle, die er benutzt hat. Mit dem Satz Die Friesen rechnen gut nämlich zitiert er einen Satz aus der Überschrift eines Artikels, der 1843 im Schleswig- Holsteinischen Gnomon erschienen ist. Gnomon ist das griechische Wort für Kenner, Wissens- 20 Nordfriesland 193 März 2016

21 Foto: Herbert Müllerchen vermittler und Gnomon ist hier der Titel eines von Claus Harms herausgegebenen Allgemeinen Lesebuchs, das auf 480 Seiten und in 180 Artikeln Wissen, besonders für die Schuljugend, vermitteln wollte. Dort finden wir auf Seite 43 bis Seite 46 einen Artikel mit der Überschrift und mit dem von Storm im Schimmelreiter zitierten Satz: Die Friesen rechnen gut. Ich zitiere die Überschrift des Gnomon-Artikels: Hans Momsen. Ein Zahl-, ein Maß- und auch ein Kraftmann. Ein Friese (Die Friesen rechnen gut.) Dass Storm tatsächlich den Gnomon benutzt hat, wird bestätigt durch erste handschriftliche Notizen, die er vor oder während der Arbeit am Schimmelreiter niedergeschrieben hat und die erhalten sind; die handschriftlichen Konzepte für die Schimmelreiter -Novelle (etwa 150 Seiten) gehören seit 1998 zu den wertvollsten Schätzen, die im Storm-Archiv in der Wasserreihe aufbewahrt werden. Auf den ersten beiden Seiten der Entwurfspapiere finden wir folgende Notiz: Der Schimmelreiter ist Sohn eines Mannes wie Hans Momsen v<on> Fahretoft (Gnomon S. 43), sieht allerlei v<om> Vater, kommt an den Deich, wendet seine Kenntnisse auf Deichbau, dadurch übergroßes Selbstgefühl, Dürftigkeit nach des Vaters Tode zu Dienst des derzeitigen Deichgrafen, Streit mit diesem, Entlassung, freit eine Erbtochter, wird Nachfolger des Deichgrafen. Storm hat zwar später nicht alle Stichworte, die er sich hier notiert hat, ausgewertet und für die Novelle benutzt, aber die Hinweise auf Hans Momsen und auf den Gnomon (sogar mit der Angabe: S. 43!) bestätigen unsere Vermutung, dass Storm im Schimmelreiter aus dem Gnomon zitiert hat. Der durch Storm in der Novelle und im handschriftlichen Konzept angesprochene Gnomon-Artikel enthält auf vier Seiten ein ausführliches Lebensbild von Hans Momsen. Es wird eingeleitet mit den Worten: Hans Momsen, geboren 1735 in Fahretoft und gestorben in Fahretoft 1811, gehört zu den merkwürdigsten Männern, die unser Vaterland aufzuweisen gehabt und nach ihrem Tode den Nachkommen darzustellen hat Das Lebensbild selbst beginnt lapidar folgendermaßen: Was ist er gewesen? Ein Landmann und eines Landmannes Sohn, der als solcher sich zu einem Mathematiker und zu einem Künstler gemacht hat. Es folgt dann eine Darstellung seiner Jugend, wie er sich weitergebildet hat und später dann seinen Lebensunterhalt im Frühjahr und Sommer als Landmesser in Dithmarschen verdient hat, aber auch durch den Verkauf verschiedener Instrumente, Meßketten, Boussolen und Bestecke ; im Winter, so heißt es, studierte er, machte Kupferstiche und Holzschnitte, schliff und polierte Gläser, verfertigte Teleskopen, Sextanten und Oktanten. Außerdem hat er Uhren vielerlei Art gemacht und eine niedliche Orgel. Auch von seiner Reise nach Kopenhagen im Sommer 1793 wird berichtet. Auf sein Privatleben wird nur kurz eingegangen, aber besonders wird darauf verwiesen, dass er bis zu seinem Tod jungen Leuten Unterricht erteilt hat. Prof. Dr. Karl Ernst Laage bei der Preisverleihung im Rittersaal des Schlosses vor Husum Nordfriesland 193 März

22 Aus diesem Gnomon-Artikel also übernimmt Storm Anregungen, für seine Hauke-Haien-Gestalt, und zwar für den jungen Hauke, wie auch für die Gestalt des Vaters und für das Verhältnis vom Vater zum Sohn (vgl. LL III, S. 639 f.). Im Gnomon-Artikel wird Hans Momsen, bezeichnet als eines Landmessers Sohn, und auch in der Novelle geht der Vater im Herbst und Frühjahr aufs Landmessen ; im Gnomon verfertigt der Sohn (s. o.!) Boussolen, Teleskopen und eine niedliche Orgel ; und in der Novelle heißt es dann von Hans Momsen, dass er ein Bauer war und doch Bussolen und Seeuhren, Teleskopen und Orgeln machen konnte. Aus dem Gnomon-Artikel übernimmt Storm darüber hinaus vor allem die Anregung zu der Euklid -Geschichte, wie sie in der Novelle erzählt wird. Euklid ist ein griechischer Mathematiker, speziell Geometriker, lebte um 300 vor Christus; es handelt sich also um ein Mathematik- bzw. Geometrie-Lehrbuch. Im Gnomon sieht der Sohn dem Vater zu, wie dieser während seiner Arbeit als Landmesser (so wörtlich) die Figur eines gemessenen Stück Landes zeichnet, und der Sohn diesen fragt, warum dies ebenso und nicht anders wäre. Der Vater verweist seinen Sohn auf eines seiner Bücher auf dem Boden, das Euklid betitelt ist. Und mit Hilfe einer holländischen Fibel studiert dieser den Euklid so fleißig, dass er vor seinem vierzehnten Jahr den Euklid völlig inne hatte (so wörtlich im Gnomon). In der Novelle Der Schimmelreiter wird diese Geschichte ebenfalls dem Sohn eines Landmessers zugeschrieben. In der Novelle nämlich sieht Hauke seinem Vater zu, wie er maß und berechnete und fragt ihn, warum dieß eben so und nicht anders wäre. Auch hier wird der Sohn vom Vater wie im Gnomon auf ein Buch auf dem Boden verwiesen, das Euklid betitelt ist. Mit Hilfe eines zweiten halb zerrissenen Büchleins, eines Wörterbuchs, studiert dann der Sohn, also Hauke Haien, den Euklid (so in der Novelle: S. 640!). Auch bei Storm gelingt es Hauke, den Euklid ich zitiere fast überall zu verstehen. Im Gnomon und in der Novelle studieren die Söhne den Euklid so intensiv, dass die Väter energisch einschreiten. Im Gnomon heißt es: Wo er <der Sohn> ging und stand, trug er seinen Euklid bei sich und studierte ihn so fleißig, daß er in seinem vierzehnten Jahr ihn doch völlig inne hatte. Dem Vater gefiel das wenig und um die Grillen, wie er s nannte, dem Sohn recht gründlich auszutreiben, schickte er ihn nach der Confirmation, im Sommer 1752, an den Deich, wo er von Ostern bis Martini den ganzen Tag Erde schieben mußte. In der Novelle Der Schimmelreiter heißt es: Als der Alte sah, daß der Junge weder für Kühe und Schafe Sinn hatte, und kaum gewahrte, wenn die Bohnen blühten, was doch die Freude von jedem Marschmann ist, schickte er seinen großen Jungen an den Deich, wo er mit anderen Arbeitern von Ostern bis Martini Erde karren mußte. Das wird ihn vom Euklid kurieren, sprach er <der Vater> bei sich selber (so in der Novelle, S. 641). Mitten in der Euklid-Erzählung der Novelle, als der Schulmeister berichtet hat, dass der Junge mit Hilfe der kleinen holländischen Grammatik den Euklid fast überall verstand, unterbricht bei Storm der Schulmeister seine Erzählung, um zum zweiten Mal auf Hans Momsen zu verweisen, und zwar mit den Worten (des Schulmeisters, S. 640): Es ist mir nicht unbekannt, Herr, daß dieser Umstand <dass Hauke Haien sich selbst weiterbildet mit Hilfe eines Euklid> auch von Hans Mommsen erzählt wird, aber vor dessen Geburt ist hier bei uns schon die Sache von Hauke Haien berichtet worden. Ihr wisset auch wohl, es braucht nur einmal ein Größerer zu kommen, so wird ihm alles aufgeladen Ein solche Erzählunterbrechung und Namensnennung ist ungewöhnlich, Storm beglaubigt und rechtfertigt hier indirekt die Benutzung des Gnomon-Artikels und hebt damit die Bedeutung der Hans-Momsen-Gestalt für den Anfang seiner Schimmelreiter -Novelle hervor. Mit dieser Erzähl unterbrechung wird aber auch die besondere Genialität und Durchsetzungskraft des jungen Hauke Haien und damit auch des späteren Deichgrafen, die auch Größere übertrifft, hervorgehoben. Gleichzeitig markiert Storm hier den Punkt, wo die Jugendgeschichte seines Hauke Haien eine andere Entwicklung nimmt als die des Hans Momsen. Storm geht es von nun an darum zu erzählen, wie aus dem Jungen Hauke ein genialer Deichgraf wird. Denn während Storm im Gnomon nur die Angaben fand, dass Hans Momsen in den Zwischen- 22 Nordfriesland 193 März 2016

23 stunden, also während der Arbeit am Deich und dann im Winter, fleißig ist, besonders mit der Verfertigung verschiedener Instrumente, Meßketten, Boussolen, Bestecke, die alle sich durch Genauigkeit und Schönheit auszeichneten (Zitat aus dem Gnomon), entwickelte sich Storms Hauke Haien ganz anders. So heißt es in der Novelle (S. 641): Wenn die Arbeiter <am Deich> ihr Frühstück oder Vesper aßen, saß er auf seinem umgestülpten Schubkarren mit dem Buche in der Hand und blieb, die Hände über die Knie gefaltet, an der abfallenden Seeseite des Deiches sitzen und beobachtete stundenlang, wie die trüben Faksimile der ersten Seite (Seite 43) des Artikel: Hans Momsen. Ein Zahl-, ein Maß- und auch ein Kraftmann. Ein Friese. (Die Friesen rechnen gut.) in: Schleswig- Holsteinischer Gnomon, ein allgemeines Lesebuch, hrsg. von Dr. Claus Harms, Kiel: Schwers sche Buchhandlung 1843 (1. Aufl.). Nordseewellen an die Grasnarbe des Deiches hinaufschlugen (S. 641). Aus diesen Beobachtungen entwickelt er dann ein neues Deichprofil. Und seinem Vater gegenüber spricht er in jugendlichem Übermut aus, was er entdeckt hat: Unsere Deiche sind nichts wert. Die Wasserseite ist zu steil. Und fügt hinzu: die Deiche müssen anders werden (S. 642). Die Entwicklung dieses Jungen, sein Aufstieg zu einem weithin berühmten Deichgrafen, der gegen massive Widerstände von allen Seiten einen neuen Koog eindeicht, ist von nun an Storms Thema, das Thema der Schimmelreiter -Novelle. Trotzdem ist die Bedeutung der Gestalt des Hans Momsen, seine Entwicklung vom Bauernsohn zum Mathematiker, wie sie im Gnomon geschildert wird, für die Schimmelreiter -Novelle nicht zu unterschätzen. Sowohl die Gestalt des Vaters wie auch des Sohnes Hans Momsen, wie sie im Gnomon überliefert sind, haben Storm beeinflusst: Sie sind eindeutig Vorbild für Storm, sowohl was das Verhältnis des Vaters eines einfachen Kleinbauern und Landmessers zu seinem Sohn betrifft, als auch besonders für die Entwicklung des Sohnes. Hans Momsen ist eindeutig das Vorbild für die Gestalt des jungen Hauke Haien, ja, man kann sagen, die Hans-Momsen-Gestalt aus dem Gnomon ist das Fundament für die Gestalt des jungen Hauke Haien und somit auch für die Gestalt des ideenreichen, durchsetzungsfähigen, Widerstände missachtenden, genialen späteren Deichgrafen! Dass der junge Hans Momsen das Vorbild ist für den jungen Hauke Haien, wird bestätigt und ist auch überprüfbar darauf muss hier zum Schluss hingewiesen werden durch die Tatsache, dass im Storm-Archiv in der Wasserreihe alte Bücherkataloge aufbewahrt werden, aus denen hervorgeht, dass in Storms Bücherschrank der Gnomon-Band stand, von dem hier die Rede gewesen ist, und zwar die zweite, gegenüber der ersten Auflage wenig veränderte Auflage von 1843, mit dem Hans- Momsen-Artikel auf Seite 43 (!) bis 46. Und dass der Band auf dem Buchdeckel signiert ist mit dem handschriftlichen frühen Signum des Dichters: H. W. Storm, sowie dadurch, dass im Storm- Haus, im Museum, in der Schimmelreiter - Ausstellung dieser Gnomon-Band ausgestellt ist, neben dem bekannten, kleinen Porträt von Hans Momsen! Nordfriesland 193 März

24 Georg Böhm: Hans Momsens Haus in Fahretoft ist jetzt Museum Am 11. Juli 2015 wurde das Haus, in dem der berühmte Nordfriese Hans Momsen seit frühester Kindheit bis zu seinem Tode im Jahre 1811 lebte, feierlich eingeweiht und als Lernort und Museum der Öffentlichkeit übergeben. Das Hans-Momsen-Haus auf der Gabrielswarft zu Fahretoft ist ein uthlandfriesisches Haus mit Anbau von ca. 1680; die Balken sind nach einer dendrochronologischen Untersuchung 1670/71 in Südnorwegen geschlagen worden. Es ist ein seit 1967 vermerktes und 1980 in die Denkmalliste eingetragenes Kulturdenkmal und war über lange Jahre Wohn- und Studierhaus des über die Grenzen hinaus bekannten Autodidakten Hans Momsen ( ). Momsen bildete sich als Bauernsohn im Selbststudium zum Mathematiker, Astronomen, Mechaniker und Lehrer heran. Er war Landmesser, wie sein Großvater, der Lehnsvogt Jens Jacobsen. Später war Hans Momsen Gevollmächtigter und zum Deichrichter in Fahretoft berufen worden. Sein erster Biograph, Andreas Immanuel v. Essen, widmete ihm nach einem Besuch in Fahretoft in seinem im Jahre 1800 erschienenen Tagebuch eines Fremden einen Abschnitt, in dem es u. a. heißt: Herr Hans Momsen wurde 1735 im Kooge zu Fahretoft geboren. Er ist Landmann und einer von Wenigen, die durch eigen Genie und eisernen Fleiß, ohne mündlichen Unterricht und ohne alle Unterweisung, in die höhere mathematische Wissenschaften eindrangen. In diesem Haus hat Hans Momsen von frühester Jugend an bis zu seinem Tode geforscht und gelehrt. Und er verkörpert eine der Vorbildfiguren des Hauke Haien in Theodor Storms Novelle Der Schimmelreiter. Ihm zu Ehren wird seit 1985 alljährlich die höchste Auszeichnung des Kreises Nordfriesland der Hans-Momsen-Preis an Bürgerinnen und Bürger für Verdienste um das kulturelle Leben in Nordfriesland verliehen. Seit vielen Jahren bemüht sich der Fahretofter Heimatforscher Hans-Werner Paulsen, seit 2009 selbst Preisträger, um die Erhaltung und Bele- bung des Hauses für die Nachwelt. Auf seine Initiative wurde schließlich im Jahre 2007 die Hans-Momsen-Gesellschaft gegründet mit dem Ziel, das Haus in einen möglichst originalgetreuen Zustand zurückzuversetzten und museal zur Information über den berühmten Gelehrten zu nutzen. Zudem soll das Haus die Lebensweise der Menschen in der nordfriesischen Marsch zur Lebenszeit Hans Momsens veranschaulichen. Der Erwerb des Hauses durch die Gesellschaft konnte im Jahre 2010 realisiert werden. In der Folge wurden bedeutende Sponsoren gefunden bzw. Spendenzusagen gegeben so u. a. durch die Friede-Springer-Stiftung, die Hafengesellschaft Dagebüll, das Landesdenkmalamt und von der Stiftung Deutscher Denkmalschutz. Die Interessengemeinschaft Baupflege Nordfriesland & Dithmarschen e. V. (IGB) hat die Bemühungen bei der Vereinsgründung und beim Kauf des Hauses sowie bei den Vorplanungen einer möglichen Nutzung tatkräftig unterstützt. Nachdem der Bauantrag 2012 genehmigt worden war, begannen die Bauarbeiten unter der fachkundigen Begleitung der ortsansässigen Architektin Birgit Busse. Zunächst wurden, soweit dies in Eigenhilfe möglich war, durch fachund sachkundig erfahrene ehrenamtliche Mitstreiter sämtliche Wände freigelegt und einige nachträglich eingebrachte Zwischenwände aus Ytong-Material entfernt, Versorgungsleitungen wurden neu verlegt. Die alte Raumaufteilung mit Dörnsch und Pesel mit je einem Alkoven, Kellerstube (das ist der Raum über dem Keller), Speisekammer, der Osterstube und dem Stallteil wurde nach und nach wiederhergestellt. Ziel war es, den Bauzustand weitgehend so zu gestalten, wie er zu Lebzeiten Momsens nachweislich bzw. 24 Nordfriesland 193 März 2016

25 den Katschur seinerzeit in der Breite der Eingangstür herausgeschnitten, damit diese etwas nach innen zurückversetzt werden konnte und dies, so wird gemutmaßt, damit Hans Momsen bei seinen Studien den nächtlichen Himmel mit seinen Sternen, geschützt vor den Unbilden des Wetters, im Trockenen beobachten konnte. Der Keller mit einer Größe von 2,80 m x 3,10 m und 1,40 m Tiefe war mit Sand und Steinen verfüllt und mit einer Betondecke tiefer gelegt worden. Diese wurde abgebrochen und Sand Foto: Thomas Steensen Der feierliche Moment: Dr. Helmut Sydow und Friede Springer enthüllen den Gedenkstein. Auf diesen Moment hat sich Hans-Werner Paulsen (rechts) schon lange gefreut. vermutlich gewesen ist. Ein Teil der Wohnfläche dient nun als Museums-Café, um das Haus wirtschaftlich betreiben zu können. Vorhandenes ist in die Gestaltung einzubeziehen und in der Vergangenheit begangene Fehler sind zu reparieren. Die Baumaßnahme ist keine Altbausanierung, sondern ein auf Hans Momsen fokussiertes Vorhaben, so die Architektin. Als weitere Maßnahmen wurden die Ständer des Innengerüstes stabilisiert und die Grundsteine, auf denen die Ständer ruhen, sind sichtbar gemacht. Zur Erklärung: Da die das Dach tragenden, in Längsrichtung stehenden Innenständer, die durch Längsbalken (Rähm) fest verbunden sind und 31 cm von den Außenwänden angeordnet sind, bleibt ein offener Raum zwischen Rähm und Außenmauer. Er wird im Wohnteil durch eine schräge Holzvertäfelung, Katschur genannt, geschlossen. Hans Momsen selber hat und Steine entfernt. Im Keller befindet sich eine gemauerte Kartoffelkiste. Der Fußboden war mit 30 x 30 cm großen Steinplatten belegt, welche jetzt in der Küche verlegt worden sind. Diese Steinplatten, nach Angabe der Kieler Universität Kalksteine aus Skandinavien, waren vermutlich als Schiffsballast durch den Urgroßvater von Hans Momsen, den Schiffer Jacob Lützen, Nordfriesland 193 März

26 ins Land gekommen sein. Ein alter Bilegger-Ofen, der anderweitig und nicht im Haus gefunden wurde, ist an originaler Stelle des Hauses wieder installiert worden. Daneben wurde die Dörnsch mit 950 nachgefertigten niederländischen Wandfliesen mit biblischen Motiven und Zitaten wie im Original unter Verwendung von Muschelkalk ausgestattet. Gestaltet wurden die Fliesen von dem hiesigen Künstler Georg Bohnsack. Unterbrochen wird die Wand zwischen Dörnsch und Flur durch ein kleines Fenster aus vier mundgeblasenen, von einer Glasbläserin aus Dömitz/Elbe wiederhergestellten und in Blei gefassten runden Scheiben. Als Glücksfall zu bezeichnen ist die Freilegung eines im Original erhaltenen, mit Ziegelsteinen ungemauert aufgeführten und 2,90 m tiefen Hausbrunnens ( Sod ) unter der Speisekammer. Wie Greta Johannsen als ehemaliges Nachbarskind berichtet, war sie jeden Tag bei Tante Abel Sibbersen und erinnert sich noch an das alte Haus, als sie damals aus dem Sod braunes Wasser geschöpft hat. Hans-Werner Paulsen kam 1951 nach Fahretoft auf den gegenüberliegenden Tadsenhof, welcher früher auch den Momsens gehörte. Und da es hier besseres Wasser gab, brachte man alle paar Tage klares Wasser zum Kochen hinüber. Nachdem Fahretoft im Jahre 1958 an die zentrale Wasserversorgung angeschlossen war, wurde der Sod aufgegeben, mit Hausmaterialien verfüllt und mit einer Stahlbetonplatte überbaut. An dessen Grund hat sich die hölzerne Wasserkiste erhalten. Der Brunnen ist jetzt freigelegt und wird mit einer Glashaube und innerer Beleuchtung sichtbar bleiben. Mit der Wiederherstellung eines flachen Grabens an der äußeren Begrenzung, dem Warftfuß des Grundstückes, soll die historische Außenwirkung des Geländes betont werden. Am 10. Juli 2013 besuchte Dr. h.c. Friede Springer, die Witwe des Verlegers Axel Springer, das Hans-Momsen-Haus. Ihr besonderes Interesse Hans Momens Haus auf der Gabrielswarft in Fahretoft galt dem in Arbeit befindlichen Restaurierungsprojekt der Hans-Momsen-Gesellschaft, dem sie bereits im Jahre 2012 einen Förderbeitrag von Euro aus Mitteln ihrer Stiftung übergeben hatte. Dass die gebürtige Föhrerin ein Herz für Nordfriesland hat, bewies sie bei ihrem neuerlichen Besuch im Jahre 2014 mit einer Überraschung für ihre Gastgeber: Frau Friede Springer überwies privat weitere Euro. Der Besucherin hatte sich auch Dr. Helmut Sydow angeschlossen. Der frühere Wissenschaftliche Direktor aus der Kieler Staatskanzlei, zuständig für die Museen im Lande, hatte seinerzeit die Bedeutung des geplanten Momsen-Museums sofort erkannt und maßgeblich dazu beigetragen, dass mit der Bereitstellung eines Betrages von Euro der Kauf des Hauses möglich wurde. Mit der neuerlichen Spende von Friede Springer, die mit Ihrer Stiftung und auch persönlich zur Hauptsponsorin geworden ist, konnte die Museums- und Begegnungsstätte in ihrer Anwesenheit mit einem feierlichen Gottesdienst in der St. Laurentiuskirche am 11. Juli 2015 eröffnet werden. Zusammen mit dem privaten Museum von Hans- Werner Paulsen (dem Jens-J.-Lützen-Haus ), dem Bezug zur Kirchwarft, dem Heimat-Museum im heutigen Gemeindehaus Hans Momsen (der ehemaligen Hans-Momsen-Schule) sowie dem historischen Ortsrundgang, wird neben dem Gedenken an Hans Momsen der ursprüngliche Hallig-Warft-Charakter von Fahretoft wieder eindrucksvoll erlebbar. 26 Nordfriesland 193 März 2016 Foto: Ute Böhm

27 Ferteel iinjsen! Operatjuun Hartklopin Faan Gesche Roeloffs Sööwen minüten, det wel dü jo wel noch ütjhual! Keike rolet mä a uugen, wat hat aleewen dää, wan diar hoker ej so wal, üüs wat hat wal. Hat as alikent min best freundin, man daaling san wi üs ünianig. Sööwen minüten a maan, swore ik, det as miast en stünj uun t gehial! Det ik beteenken haa, witj hat, man ik hed en weed ferleesen an wiar so lachtsanig, so n dom tjüch mätumaagin. An nü ferschük ik, diar ütjmad tu kemen, man Keike hää en lungen öölem an poret efter: Dü hiarst doch ej tu dönen, wat jar wurd breeg? Nü hed hat mi faad. Nej, wan ik wat sai, do stun ik diar uk tu! Ik san maden firtig, lewe alianing an werke bi a beenk. Ik san tufreel, so üüs wat at as, man Keike hat an Kalle haa fjawer jongen an al salwern bradlep hed Keike ment, dat ik en maan brük. Nü komt at was ej so fölsis föör, dat so ään bi a der klopet an fraaget, wer ik ej sin wüf wort wal. Sodening skal ham efterhalep, sait Keike an keert daaling mä mi deel efter Hamborig tu speed dating of Operatjuun Hartklopin, so üüs wat hat det näämt. Hü küd ik uk so dom wees an weede, dat üüs nei schef wat mä üüs azubi hää! Wan det ej stemet, do freed ik en beesem of, ja, an do hed ik weedet. An wan ik ferlus, moost Keike nooch wat för mi arangjiare. Ik tofel! Wat gongt mi det uun, hoker hoker liil mei! (Skal k noch fertel, dat Keike rocht hed? Üüs schef hää wat mä Katinka, an hat werket al sant juaren bi üs.) Bluat en letj skelt bi a der mä taw harten üüb wiset, dat wi hir rocht san. Hü ik a naist stünj aawerlewe skal, witj ik ej. Hartklopin draapt det temelk gud, teenk ik an trääst mi diarmä, dat ik jo goor näämen käänenliar wal an bluat a tidj ufsat skal. At küd hir rocht net wees, wan a grünj, huaram ik hir san, ej wiar: Uun t café ferdiald stun letj boosler mä taw stuuler an en letj numer üüb. Ik bestel en kop kofe an en glääs weeder an wal jüst en slük drank, iar kandidaat numer ian tu man boosel komt. Wi hed üs man jüst knop an frinjelk begröötet, do leit hi uk al luas: Heest dü jongen, wel dü högen haa? Ik ferslank mi uun a kofe an stöömre: Nej an noch ens nej, an kön uk ej föl muar sai, do kem al a naist fraagen: Fertiinest dü soföl, dat dü diar salew faan lewe könst? Hü widj wene din aalern wech faan di? Kön jo noch alianing turocht kem an, an, an Tuletst harke ik ej muar tu. Man kofe smekt iintesken bater an uun min bääft hood wort jüst en plakaat aphinget mä en bilj faan Keike üüb an diaroner stäänt: WANTED! Kön jo bluat beeder wort, teenk ik, iar numer taw al föör man boosel luuret. Dediar maan of skal ik leewer mantje sai? as tumanst ej so tjabelig. Man, wat skal ik sai, ik haa nochhuaren so n skoonken maan sen: Smerig hiar, poduugen an mä krääftig man temelk kurt lurger stäänt hi diar an teft, dat ik sai: hi skal ham man deelsat. Man ik kön ej ööders üüs glöre ham uun an ferjid, wat ham hiart. Hi begant tu treblin an eewen slaket hi ham mä san lung tong am a lapen. Of hi wel uk mä dediar tong fleegen fang kön? An wan ik ham nü en süüsen du, wort ütj dediar hopeltuuts do en prens? Ik griine aawer man toocht. Huaram ej ferschük, sai ik mi, ham sä ik was an seeker nimer weder, stun ap an trak ham en süüsen üüb a schuk. A hopeltuuts lept ruad uun, sprangt ap faan a stuul, kwoket wat faan för naar hualen an ferswant. Nej, teenk ik, as nään prens an wort uk nään. Gesche Roeloffs stammt von Föhr. Sie ist studierte Medizinerin und lebt mit ihrer Familie auf ihrer Heimatinsel. Beim Erzählwettbewerb Ferteel iinjsen! mit dem Thema Hartklopin wurde sie für ihre Geschichte über eine erzwungene Teilnahme an einem Speed Dating, bei dem es zu überraschenden Begegnungen kommt, mit dem vierten Preis ausgezeichnet. Der Erzählwettbewerb wurde 2014 bereits zum achten Mal von der NDR 1 Welle Nord gemeinsam mit dem Nordfriisk Instituut ausgerichtet und erstmalig von der Föhr Touristik GmbH unterstützt. Foto: Harry Kunz Nordfriesland 193 März

28 Ik brük noch en kop kofe, iar numer trii apdaaget. Schocht jo goor ej ring ütj, loche ik letjem; iintesken feel ik mi rocht wat beeder. Wat en spaasigen eftermade haa ik! Meest dü tiaren? Sin stem paaset gud tu sin smok blä uugen. Ja, hünjer mei ik an hingster, swore ik. Meest dü uk grater tiaren? Wat küd hi diarmä men? Grater tiaren? Ik teenk am elefanten an löwen, man blä uugen an smok stem ment schap an swin. Tjä, schap mei ik nooch liil, fööraal a lumer, an faan swin mei ik hol a sniadern ütjbraaset üüb saalbruad. Ik iidj det bluat ej fölsis, aawer det so bi a raben stäänt. Det fertel ik ham uk an hi lochet ütj smok bliil uugen: Dü könst doch en betj fet ferdreeg! Wan dü mi ens beschük maadst, ik haa en skööl schap an muar üüs düüsen swin. Bi mi könst dü a hiale dai sniadern iidj! En swinbüür schat at mi troch t hood. En swinbüür, wat a steewel föör a der stun let hää! Üüs wan ik det ej wost haa: bääft blä uugen an smok stem stege swin! Nü skal ik jip loft haale. Jaft at blä uugen an smok stem uk saner swin? Nej, sait det smok stem, üüs wan r toochter lees küd, det büürsteed hiart tu t leewent. An huar hi det nü so sait, mark ik uk üübmool, dat at hir en letj betj efter ooren stiremt Hü grat beest dü? Gudai, swore ik, ik san ään meeter fiiwansööwentig. Wat en hartelk be gröötin, teenk ik an luke uun uugen, diar mi faan boowen bit onern beluke. Ik san Peter, ik skal wed, hoker tu mi paaset, diartu brük ik a miaten. Ik mei lidj, wat ej lung ambipraatje. Man ham kön t wel uk aawerdriiw. Ik haa kluaser- an skuchgratens firtig, basle triisis a dai a tes, tjim mi a moren aawer an drank tu doort en kop tii. Noch fraagen? De hiarklöör, fraaget hi, as det a rocht klöör of farewst dü? Ik san uun a wonter wat jonker üüs uun a somer, man at as man klöör! Huaram fertel ik ham det? An wid- jert ik det teenk, tipet de gud maan wat iin uun sin smartfoon. Jaft at det? Hi skraft min miaten uun en list ap, ik san Wüf D an hi as noch ej tu aanj: Wat sait di Pythagoras an Herder? Könst dü fräämspriaken? Hüföl jil fertiinest dü? Mut ik uk wat fraage?, sai ik tu ham, iar ik swore. Klor, sait hi, wi skääl doch üüs daaten ferlike! Mi komt en nüürigen toocht uun t hood hir mut en kameraa wees an söninj san ik bi Verstehen Sie Spaß?. Man diar san ik ferkiard, Peter as skuulmääster för geschichte an latiinsk an wal en beslaanj wüf haa, sait hi. An ik werke bi a beenk an wal goor nään maan haa, swore ik. Wat wel dü do hir? Hi leit sogoor sin smartfoon tu sidj, am tu harkin, wat ik tu saien haa. Skal ik a wiard sai? Ik spikeliare noch en betj, man Peter namt sin smartfoon weler tu hun, winket uf an let mi sat. Noch en kop kofe, ik drank aran bluat tii, pöbermünttii. Man daaling as alikent ales ööders, do kön ik uk kofe drank. Ik kap en grat portjuun moolk iintu an trii knoler soker. At smekt skrekelk, man at let mi klor uun t hood bliiw. Halo, pischelt en letjem stem, mut ik deelsat? Ik bad man jinaawer en steed uun. Wat hi wel for ään as? Letjem, ej grat, ej letj, ej smok, ej skoonk, ej tjok, ej tan wan ik mi amdrei, haa ik ham uk al ferjiden. Man nü sat hi diar. Ik maad nooch hoker käänenliar, fertelt hi. Och, nej, det as jo gans wat neis! Ik kem ej turocht so alianing. Ferleeden juar wiar diar noch Sybille. Hi haalet en bilj ütj skrääp diar skürnet Sybille bi a strun. Man ik san troch mä ham!, an hi klangt, üüs wan hi mi wat ferspreeg wal. Sybille hää hoker ööders käänenliard, hat wenet nü bi Bremen an as lokelk. Huaram do ej mä mi? Sybille an ik, wi haa so föl tup maaget, so föl lochet, wi wiar üüb raisen, min aalern wiar so gud tu ham. Sybille werket bi Sybille, Sybille, Sybille Ik harke ej widjer tu. Ik witj niks aawer dediar maan, bluat dat hi en guden grünj för Sybille wiar, ütjtuneien. Hoker uk Sybille as, hat as en kluk wüf, teenk ik. At as man letst klor toocht daaling, man maag hää wat jin kofe an uun min hood begant at tu klopin. Huar as hir det höske? Ik mut al gans green uun t gesicht wees. Sybilles moker fraaget noch, wer hi mi halep kön, iar ik faan a stuul apstun an miast gliks weder föör a boosel tupsake. Dü wiarst at naist weesen, wat ik käänenliar wul, sait en frinjelk stem tu mi, man ik liaw, dü brükst nään maan, dü brükst frisk loft! Warem hunen feel man puls. Spiitig, snoket det stem widjer, do as din hart klopin uk wel ej för mi, dü beest was bluat ring tumud! Taw stark iarmer halep mi amhuuch an slebe mi ütj föör a der. Iinsnoret stun wi taw diar, a frisk loft dää so gud. Ik rep Keike uun. Hat mut ej widj wech weesen haa, dan fiiw minüten leeder as hat diar. Hat schocht üs diar stunen an plinket ham ja, hü het hi eentelk? tu. Hat witj jo uk ej, teenk ik, huaram ik diar so iinhaaget bi ham föör a der stun. Man Keike witj at doch, so üüs wat hat föltidjs witj, wat öödern noch ej witj. Hat skoft mi iin uun her auto an griinet aawer bial schuken: Na, ik sä al: Operatjuun Hartklopin hää en guden aanj fünjen! Diese und weitere friesische Erzählungen können in dem neusten Band mit Ferteel iinjsen! - Geschichten nachgelesen werden. 28 Nordfriesland 193 März 2016

29 Bücher Trachten Die Amrumer Tracht ist auf dem Titel dieses großartigen Bildbandes zu sehen. Nicht nur für alle Liebhaber von Trachten ist das Buch ein Augenschmaus: Trachten. Fotografiert von Gregor Hohenberg. 320 S. 49,90 Euro. gestalten, Berlin Der Berliner Modefotograf Gregor Hohenberg reiste fünf Jahre lang in 22 Regionen Deutschlands, von Amrum bis Oberstdorf, vom Alten Land bis in die Lausitz. Er entdeckte weithin unbekannte Schätze der Volks- und Handwerkskunst. Während Hohenberg sonst vor allem Models auf dem Laufsteg ablichtet, fotografiert er hier Menschen in ihrer heimatlichen Umgebung, die voller Stolz ihre eigene Tracht präsentieren. Das großformatige Buch bietet aber auch solide Informationen, die Tillmann Prüfer, Redakteur beim Zeit-Magazin, wortgewandt vermittelt. Er räumt mit manchen Vorurteilen auf. Auch Trachten waren zum Beispiel modischen Einflüssen unterworfen und veränderten sich im Laufe der Zeit. Manche, die für uralt gehalten werden, gibt es seit gerade hundert Jahren. Die Blutund-Boden-Ideologie der Nationalsozialisten diskreditierte die Tracht bei den Gebildeten für lange Zeit. Hohenbergs Bilder sind weitab von dumpfer Volkstümelei. Sie zeigen die Schönheit und die Vielfalt. Und: Menschen, die eine Tracht tragen, verändern sich dadurch. Ihnen wird eine besondere Würde zuteil. Sie gehen über ihre Individualität hinaus und werden Repräsentanten einer Tradition und einer Region. ts Herrlich Jannsen Ingo Laabs heet wider en åler stuk nordfriisk literatuur ütgrääwen, ma grute amtoochte ütflaid än aw tjüsch ouerseet, dåt deer en fain bök foon wörden as: Ingo Laabs (ed.): Herrlich Jannsen: Häl än junk. Sü schriif än toocht en foomen. 379 side, 10,00 Euro. Grins/Kil (Estrikken/Ålstråke 95). Jü nordfriisk schriwster Herrlich Jannsen, tuläid Clausen, köm 1906 önj Naischöspel önj e Wisinghiird tu wrååls än as ål 1963 störwen. Jü köö foont hüs üt Dånsch än Wisinghiirder Freesk, as jü 1926 eefter Deesbel fleet än deer ma di klämpnermäister Heinrich Jannsen befraid wörd. Deer begand s, aw Frasch tu schriwen än har tuhuupe ma Katrine Ingwersen än oudere for e nordfriiske sååge intuseeten. Önj har foomnetid häi jü däibök schraawen, wat jü nü aw Frasch önj bleeseartiikle foon 1956 bit 1958 önjt Südtondern Tageblatt uner e manschne broocht. Jü heet nuch oudere keere mör schraawen, ouers har äinbiografii Häl än junk as ai bloot en koie tu har persoon, ouers uk tu har wärk. Gödj, dåt Ingo Laabs üs di koie deertu dänj heet. cr Berthold Bahnsen Der Vorgänger des unlängst verstorbenen SSW-Landtagspolitikers Karl Otto Meyer war der Friese Berthold Bahnsen, Wie es war, als Friese für Dänen mit Deutschen Politik zu machen, beleuchtet: Claas Riecken: Berthold Bahnsen. Friesisch-schleswigscher Landtagsmann. Eine minderheitenpolitische Biographie. 216 S., 19,80 Euro. Verlag Nordfriisk Instiuut, Bräist/ Bredstedt (Nordfriesische Lebensläufe Nr. 11). Das Buch ist für ein breites Publikum geschrieben, reich bebildert und bietet mehr als eine Biographie. Wer sich für Geschichte nach 1945 der Landespolitik, der dänischen Minderheit, des SSW oder der friesischen Bewegung interessiert, wird Anknüpfungspunkte finden. Karl Otto Meyer kommt im Buch in einem längeren Interview von Thomas Steensen zu Wort. Red. Dat swarte Peerd ist nicht nur der zweite Name der Gastwirtschaft in Bongsiel, wo schon gekrönte Häupter und Bundeskanzler Aal satt aßen, sondern auch der Titel eines der schönsten und beliebtesten Bücher des Nordfriisk Instituut. Die deftige Lügengeschichte vom schwarzen Pferd war von Bongsiels vierschrötigem Gastwirt Lauritz Thamsen schon vor dem Ersten Weltkrieg erzählt worden. Sein Freund, der aus Flensburg stammende Künstler Alexander Eckener, brachte die Geschichte zu Papier und schmückte sie für die erste Buchausgabe 1918 mit stimmungsvollen Zeichnungen aus. Lange war das Buch vergriffen, jetzt galoppiert das schwarze Pferd wieder: Alexander Eckener/Lauritz Thamsen: Dat swarte Peerd/Di suurte hängst, Plattdeutsch Friesisch Hochdeutsch. 63 S. 24,80 Euro. Verlag Nordfriisk Instituut, Bräist/Bredstedt Nordfriesland 193 März

30 Und nun preisen wir das Buch an, wie beim Aal-Stand auf dem Fischmarkt: Für keine 25 Euro bekommt ihr das Buch mit der Originalgeschichte auf Plattdeutsch und für das Geld legen wir noch zwei friesische Übersetzungen drauf und dazu noch eine hochdeutsche Übersetzung und dann noch eine CD- Hörbuchfassung auf Plattdeutsch, Freesch und Frasch. Alles in einem Buch. Na, ist das nix? NfI Bauton statt Beton Hans-Günther Andresen: Im Bauton der Region. Von schleswig-holsteinischer Heimatschutzarchitektur und von Baupflege in Nordfriesland und Dithmarschen. 144 S. 19,90 Euro. Verlag Nordfriisk Instituut, Bräist/ Bredstedt 2015 (Schriften der In - teressengemeinschaft Baupflege Nr. 9) Das reich bebilderte Buch, das dem Gründer der Interessengemeinschaft Baupflege Gerd Kühnast in memoriam gewidmet ist, will dazu beitragen, das Bewusstsein für das spezielle landschaftliche Profil der nordfriesischen Baupflege-Architektur wachzuhalten. Es erinnert eindrucksvoll daran, dass Nordfriesland seit Anbeginn eine herausragende Rolle in der Baupflege-Bewegung in Deutschland einnimmt. Red. Hallig-DVD Landesfilmarchiv Schleswig-Holstein/ Nordfriisk Instituut (Hrsg.): Halligleben in alter Zeit. Ein Filmdokument von Langeneß aus dem Jahr DVD, 32 Minuten. 15,90 Euro. Es war ein Glücksfall, als sich vor einigen Jahren der ehemalige Flensburger Konrektor Anton Petsch, langjähriges Mitglied des Vereins Nordfriesisches Institut, an das Landesfilmarchiv in Schleswig wandte und eine Filmrolle aus dem Jahr 1936 überreichte, die das Leben und Wirtschaften auf Langeneß spiegelte und ihn selbst als neunjährigen Jungen zeigte. NfI Reaktionen Was ist korrekt: in oder auf Eiderstedt? In einer bahnbrechenden Expertise hat sich Dr. Riecken im Juni-Heft Ihrer Zeitschrift einem der brennendsten Probleme unserer Zeit zugewendet, ohne es allerdings lösen zu können. Auch die Belohnung, die er ausgesetzt hat, wird zu keiner Lösung des Problems führen. Das nun hat seinen Grund nicht in subjektiver Unfähigkeit, sondern weil es sich um eines der sog. unlösbaren Probleme handelt. Der Gebrauch der Alltagssprache unterliegt nicht wie die Mathematik einer ihm inhärenten eineindeutigen Logik, sondern ändert sich im Wandel der Zeiten. Was gestern als richtig galt, kann morgen schon falsch sein. Das mag man gutheißen oder bedauern. Letztlich handelt es sich um eine Generationenfrage. Die Verfechter überkommener Sprachgewohnheiten werden nicht durch logische Argumente überzeugt; sie sterben einfach aus. So hat sich das Deutsche immer weiter ausländischen Zungen geöffnet. Unaufhaltsam ist das Englische im Vormarsch. Die gebräuchlichsten Adjektive heißen hinter tierisch und stressig cool, heavy, super und easy. Verben englischer Herkunft sind inzwischen deutsch konjugierbar. Alle Titel digital recorded, steht auf der CD-Hülle, und bei der Lufthansa sagt die Stewardess: Ich habe das Ticket gevoided. Es ist eine Art Mischspeak entstanden, die inzwischen alle Bevölkerungsschichten erfasst. Shaky knees, verstehst, hörte ich neulich eine Berufsschülerin in Husum vor dem Examen zu ihrer Freundin sagen. Wie aus gut unterrichteten Kreisen in Brüssel informell zu vernehmen ist, bemüht man sich dort um eine Vereinheitlichung europäischer Vielfalt. Ein zentrales Problem wurde darin erkannt, dass zum Beispiel die Sonne im Deutschen weiblichen, im Französischen aber männlichen Geschlechts ist (le soleil), der Mond hingegen ist im Deutschen männlich und im Französischen weiblich (la lune). Wie kann das sein? Eine sprachpolitische Lösung des Problems bestünde in der pragmatischen Konstruktion eines neuen, sprachübergreifenden neutralen Artikels, vergleichbar dem Englischen the. Offensichtlich handelt es sich bei der Wortverbindung in Eiderstedt um einen verklärend vergangenheitsbezogenen Sprach gebrauch lokalpatriotischer Menschen, despektierlich und völlig zu Unrecht oft als ewig Gestrige denunziert, der bis zur Einverleibung der Landschaft Eiderstedt als politische Körper schaft im eigenen Recht durch die preußische Okkupation im 19. Jahrhundert zweifellos seine sozialhistorische Berechtigung hatte, wohingegen es sich bei der Wortverbindung auf Eiderstedt um eine sprachlich kreative Weiter entwicklung handelt, die den neuen politischen Gegebenheiten Rechnung zu tragen sucht, indem sie sprachpragmatisch den geografischen Halbinselcharakter in den Vordergrund rückt. Traditionen, die den Alltag der Menschen verbindlich strukturierten, sind im Zeichen der Globalisierung weitgehend zur Folklore verkommen. Es handelt sich bei ihnen um keine authentische, in den Lebenszusammenhängen der Menschen begründete Not wendigkeit mehr. Ohne Tourismus und freundliche Übernahme erhaltenswerter land schaftstypischer Althaus bestände auf der Halbinsel durch betuchte Hamburger, die sie restaurieren lassen und dadurch nachfolgenden Generationen erhalten, würde sich Eiderstedt heute, in Zeiten des agrarindustriell betriebenen Mais- und Rapsanbaus, noch viel weniger von anderen Landesteilen in Schleswig- 30 Nordfriesland 193 März 2016

31 Holstein unterscheiden. Es steckt viel Wahrheit und Bedenkenswertes in den Über legungen Dr. Rieckens, aber zu einer Lösung des von ihm formulierten Problems, das beileibe kein bloß sprachpragmatisches ist, werden sie nicht führen. Arno Bammé eigentlich Soziologie-Professor in Klagenfurt/Kärnten, bezeichnet sich in seinem Leserbrief als Fachvorstand des Amtes für Arbeit an unlösbaren Problemen und Maßnahmen der hohen Hand, Sektion: Abendländische Epistemologie (Adresse: Sterneckstr. 15, A-9010 Klagenfurt). Er weißt die Redaktion von NORDFRIESLAND extra darauf hin, dass er seit 36 Jahren mit erstem Wohnsitz in Oldenswort auf Eiderstedt heimisch sei. Werden Sie Mitglied! Werben Sie Mitglieder! Unterstützen Sie die wissenschaftliche Arbeit für die nordfriesische Sprache, Geschichte und Kultur! Als Mitglied haben Sie Vorteile: Sie erhalten die Zeitschrift Nordfriesland und das Nordfriesische Jahrbuch kostenlos. Weitere Veröffentlichungen des Instituts können Sie zum Vorzugspreis erwerben. Sie werden zu Veranstaltungen eingeladen, können sich an Arbeitsgruppen beteiligen und die Arbeit des Instituts mitbeeinflussen. Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar. Der Jahresbeitrag beträgt: 30,00 Euro für Einzelmitglieder 37,50 Euro für Ehepaare 11,25 für Schüler, Studierende, Auszubildende 93,75 Euro für korporative Mitglieder Wer ein neues Mitglied wirbt, erhält einen Gutschein über 20 Euro für Bücher aus dem Verlag Nordfriisk Instituut. Nordfriisk Instituut Süderstr. 30; Bräist/Bredstedt, NF; Tel.: (04671) 60120; Fax: (04671) 1333; NORDFRIESLAND Gesamt-Inhaltsverzeichnis 2015 Nr /192 Arfsten, Antje: Musik auf den Inseln (Bücher) Bremen, Silke von: Wie kann Friesisch attraktiv werden? Frank, Britta (Malte): Sylter Friesisch in der Schule Frank, Günter: August Jakobs ein Amrumer Kapitän. Ein Lebensbericht Friesisches Seminar: Nationale Minderheiten: Thema an der Europa- Universität Flensburg (Chronik) Funck, Gary: Plachte (Ferteel iinjsen) Harms, Lars: Zehn Jahre Friesisch-Gesetz Jessen, Jens: Wat hää Hauke haien mä Hildegard? Friisk Wikipedia Jessen, Maren: Sölring täglich ins Spiel bringen Jessen, Rike: Hartkloopen.de Kröger, Heinrich: Plattdüütsch in de Kark wie es begann. Zum 75. Todestag von Pastor Heinrich Hansen Kunz, Harry: 50 Jahre Nordfriisk Instituut. Beiträge zu einer Chronik 191/192 3 und Fiete Pingel: Nordfriesland im Winter (Chronik) Nordfriesland im Frühling (Chronik) Nickelsen, Ellin: Schäritii üüb Sal? (Ellins wäält) frei, freier, frachtin (Ellins wäält) Nordfriisk Instituut: Aufruf: Christian-Feddersen Preis 2015 (Chronik) Friesische Grußkarten Kaland und Trauerkultur (Neu im Nordfriisk Instituut) Name für Anbau gesucht (Chronik) Max und Moritz auf Friesisch (Neu im Nordfriisk Instituut) Historische Quellen zur Landwirtschaft (Neu im Nordfriisk Instituut) Oldsen, Ingwer: Hans Ahrenstorf (*8. April 1918, 10. Dezember 2014) (Chronik) Pingel, Fiete: Biike-Empfang 2015 (Chronik) Üt da friiske feriine Ladelund: Gedenken (Bücher) Zwischen Staatsräson und Engagement (Kommentar) Nordfrieslands Hymne (Kommentar) Helmut Wree ( )(Chronik) Üt da friiske feriine Franz Schensky (Bücher) Ellen Olestjerne (Bücher) und Harry Kunz: Nordfriesland im Winter (Chronik) Nordfriesland im Frühling (Chronik) Redaktion: Limericks auf Friesisch: Tams-Jörgensen-Preisaufgabe 2015 (Chronik) Klaar Kimming Eine fotografische Reise (Bücher) Kreishymne (Chronik) Handlungsplan Sprachenpolitik (Chronik) Gewinner der Tams-Jörgensen-Preisaufgabe 2015 ermittelt (Chronik) Gedenklauf von Putten nach Ladelund (Chronik) Tönnies-Symposium: Nationale Minderheiten in Europa (Chronik) Jahre Verein für Bredstedter Geschichte und Stadtbildpflege (Chronik) Der Maler Hans Bohns (Chronik) Vor 50 Jahren /192 2 Üt et geestebök/aus dem Gästebuch / Jarling 2016 Nordfraschlönj üt e näide / Nordfriesland 193 März

32 Riecken, Claas: Es heißt ja auch nicht auf England! Was ist korrekt: in Eiderstedt oder auf Eiderstedt? Statnik, David: Europa im Herzen! Wirklich alle? Sorben von Rechten bedroht (Chronik) Steensen, Thomas: Der eiserne Kanzler und Nordfriesland (Kommentar) iirdäi foon Alfred Boysen (Chronik) Niebüll in der NS-Zeit (Bücher) Das Watt aus der Luft (Bücher) Nolde ohne Legende (Bücher) Rettet das Sölring! Bestandsaufnahme und Plädoyer Helgoland 125 Jahre bei Deutschland Ein Leben für Sylt (Bücher) Ein Handkommentar und die Friesen (Bücher) Stitz, Michael: Hat das Sölring auf Sylt noch eine Zukunft? Eine (vorsichtige) Einschätzung Thormählen, Carl-Friedrich: Interfriesisches Bauerntreffen (Üt da friiske feriine) Völpel-Krohn, Inken: Wie kann es weitergehen mit dem Sylter Friesisch? Zum Geleit /192 1 Herausgegeben vom Nordfriisk Instituut Redaktion: Peter Nissen, Fiete Pingel, Claas Riecken,Thomas Steensen Mitarbeit an dieser Ausgabe: Antje Arfsten Verlag: Nordfriisk Instituut, Süderstr. 30, D Bräist/Bredstedt, NF, Tel /60120, Fax 04671/1333, info@nordfriiskinstituut.de Internet: Druck: Husum Druckund Verlagsgesellschaft, D Hüsem/Husum, NF. Preis je Nummer 3,00 Euro, Jahresabonnement (4 Nummern) 12,00 Euro. Für Mitglieder des Vereins Nordfriesisches Institut e. V. ist der Bezug der Zeitschrift im Jahresbeitrag enthalten. Bankverbindungen: Nord-Ostsee Sparkasse BIC: NOLADE21NOS IBAN: DE VR Bank EG Niebüll BIC: GENODEF1BDS IBAN: DE NORDFRIESLAND ist ein Forum freier Meinungsäußerung; alle Beiträge geben die persönliche Meinung ihrer Verfasserinnen und Verfasser wieder. Wiedergabe in jeglicher Form nur mit Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Manuskripte etc. wird keine Gewähr übernommen. ISSN Alexander Eckener/Lauritz Thamsen: Dat swarte Peerd/ Di suurte hängst, Plattdeutsch Friesisch Hochdeutsch. Mit Hörbuch-CD, Bräist/Bredstedt 2015, 24,80 Euro.

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