Mariam Abromand. Arbeitserprobung. Gärtnerei. 10. Januar 2010 bis 17 Juni 2011
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- Ursula Brodbeck
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1 Mariam Abromand Arbeitserprobung Gärtnerei 10. Januar 2010 bis 17 Juni 2011 Nach meinem Weihnachtsurlaub am 10 Januar 2010 begann meine Arbeit bei Welsch & Bitter. Vorher hatte ich in einer Schulküche einer Waldorfschule gearbeitet. Berichtsheft Mariam Seite 1
2 Der Betrieb ist ein Pflanzengroßhandel bei Osnabrück. Im Betrieb gibt es 6 große Gewächshäuser, 3 Hallen, Büroräume und einen Aufenthaltsraum. Dort werden verschiedene Sorten von Palmen gezüchtet und verkauft. Auch Feigen, Wein, Bananen, Olivenbäume und Oleander. Außerdem werden da auch Frühlingsblumen Stiefmütterchen, Nelken, Narzissen, Tulpen und Sommerblumen Petunien, Geranien, Mohn, Rosen und viele andere verkauft. Gewürze, Salat und Gemüse in Töpfen kann man da auch kaufen. Jeden Tag im Frühling und im Sommer kommen LKWs in den Betrieb, die viele neue Pflanzen bringen. Und von dort bringen auch viele LKWs die Pflanzen zu kleinen und großen Blumenläden. Das heißt, die LKWs müssen ausgeladen und beladen werden. Mitarbeiter Fünf Mitarbeiter sind mehr oder weniger das ganze Jahr im Betrieb. Im Frühling kommen noch viele andere Mitarbeiter, die aber nur befristet dort arbeiten. Mit Günter*, der auf diesem Bild, und Marie* auf dem dritten Bild, habe ich sehr viel zusammengearbeitet. *Namen geändert Berichtsheft Mariam Seite 2
3 Mein Fahrweg Im Winter wurde ich jeden Morgen von einem Berufsbegleiter (Jobcoach) von zu Hause abgeholt und mit dem Auto zur Arbeit gefahren. Als das Wetter besser wurde bin ich allein mit dem Fahrrad gefahren. Mein Arbeitsalltag Ich fing morgens um 8 Uhr an zu arbeiten. Als ich im Januar dort anfing, war es draußen noch dunkel. Es brannten nur wenige Lampen im Gewächshaus. Die Pflanzen waren wenig grün. An manchen Pflanzen haben wir sogar die Blätter noch abgemacht damit sie noch weiter schliefen. Die Arbeit in den Wintermonaten war schwierig und nicht besonders angenehm. Ich musste viele Pflanzen von einem Tisch auf einen anderen umstellen, damit alle Tische sauber gemacht werden konnten. Das war sehr anstrengend, weil die Tische mit viel Unkraut, Moos und Matsch bedeckt waren. Ich musste die Wege zwischen den Tischen fegen. Ich wollte anfangs oft nicht zur Arbeit, weil es mir nicht viel Freude machte. Ich habe zwei Pausen zusammen mit den Kollegen gemacht eine Frühstückspause und die Mittagspause. Da die Arbeit für mich zu anstrengend war, durfte ich eine zusätzliche Pause allein machen. Berichtsheft Mariam Seite 3
4 Als dann der Frühling kam, wurde es besser. Im März und April wurde es dann immer grüner. An sonnigen Tagen war im Gewächshaus dann schon ein richtiges Sommergefühl. Im Mai kamen dann ganz viele bunte Blumen dazu. Eine ganze Halle haben wir nur mit bunten Blumentischen gefüllt. Es kamen viele Kunden um Blumen zu kaufen. Ich habe jeden Tag die Blumen geputzt, das heißt nach welken Blättern und Blüten abgesucht, damit sie schön aussehen. Und die Arbeit machte mir dann richtig Spaß. An manchen Tagen bin ich sogar geblieben, nachdem ich schon längst Feierabend gehabt hätte. Zum Schluss habe ich mich im Betrieb sehr wohl gefühlt. Zu meinen Aufgaben gehörten noch: Blumen gießen und tauchen, Blumen umtopfen, auf einen Wagen oder auf die Tische stellen, Unkraut zupfen, Blätter abmachen, Stecklinge setzen und Schubkarren zum Kompost schieben. Berichtsheft Mariam Seite 4
5 Zu meiner Arbeitsbegleitung Die Wochen im Januar und Februar waren sehr schwer für mich. Ich brauchte in dieser Zeit viel Unterstützung, um die Arbeit durch zu halten. Wir haben im Winter auch oft nur zu zweit oder zu dritt gearbeitet. Es machte mir mehr Freude als dann im Frühjahr und Sommer mehr los war. Von Januar bis März haben mich Winnes Geiger, Jürgen Linnemann und Ioana Popova in Abwechslung täglich unterstützt, meistens den ganzen Tag lang. Ab April waren sie nur noch stundenweise am Tag bei mir und im Mai habe ich nur noch alle zwei Tage Besuch bekommen. Begleitendes Bildungsangebot Jeden Freitag besuche ich das begleitende Bildungsangebot von ISA. Wir berichten uns dort immer gegenseitig von unserer Arbeitswoche und beginnen jeden Freitag mit gemeinsamem Singen. Dann beschäftigen wir uns mit Themen rund um das Arbeitsleben. Manchmal arbeiten wir am Berichtsheft. Wir teilen uns für verschiedene Aufgaben auf. Dazu gehört das Erstellen eines Speiseplans, das Schreiben eines Einkaufszettels, Preise vergleichen, einkaufen, an der Kasse bezahlen und dann kochen und gemeinsam essen. Lebensplanung und Zukunftsplanung ist auch immer wieder ein wichtiges Thema. Manchmal planen wir auch gemeinsame Unternehmungen. Im April haben wir drei Projekttage gemacht. An dem ersten Tag waren wir im Osnabrücker Zoo, an dem zweiten und dritten Tag haben wir bei einem Teich gezeltet. Da haben wir Forellen geangelt, geräuchert und gegessen. An den Tagen vor Himmelfahrt haben wir eine 3-tägige Fahrt nach Bad Meinberg gemacht. Wir sind zu den Externsteinen gewandert und haben uns den Berufsbildungsbereich in Schloss Hamborn angesehen. Damit mir die Arbeit im Betrieb leichter fällt, haben wir für mich einen passende Abzieher gebaut und einen Besen meiner Hand angepasst. Auch einen Größenstab für Palmen haben wir für mich gebaut. Berichtsheft Mariam Seite 5
6 Meine weiteren Perspektiven Meine Chefs und Kollegen haben sich sehr an meiner Entwicklung im Betrieb gefreut. Sie haben mir gesagt, dass ich eine große Hilfe für sie war und waren froh, dass ich mein Praktikum am Ende noch verlängert habe. Ich habe oft selber gesehen, was gemacht werden sollte zum Beispiel wenn die Blumen Durst hatten, oder welke Blätter hatten ich habe dann Bescheid gesagt oder es sofort selber gemacht. Die Arbeit mit Blumen hat mir so gut gefallen, dass ich mein nächstes Praktikum in einem Blumenladen machen möchte. Es ist mir wichtig, dass ich meinen Praktikumsplatz selbstständig erreichen kann. Damit ich mich entscheiden kann, habe ich vor, in zwei verschiedenen Betrieben Probetage zu machen. - Ende - Berichtsheft Mariam Seite 6
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