BEGLEITTEXT. Aktualisierung der Steckbriefe der bundesdeutschen Fließgewässertypen (Teil A) und

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1 BEGLEITTEXT Aktualisierung der Steckbriefe der bundesdeutschen Fließgewässertypen (Teil A) und Ergänzung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen um typspezifische Referenzbedingungen und Bewertungsverfahren aller Qualitätselemente (Teil B) Auftraggeber Teil A Teil B Auftragnehmer umweltbüro essen Bolle & Partner GbR

2 Auftraggeber Teil A Aktualisierung der Steckbriefe der bundesdeutschen Fließgewässertypen (Förderkennzeichen ) Umweltbundesamt Fachliche Begleitung Wörlitzer Platz 1 Dr. Stefanie Hedtkamp Dessau Dr. Bettina Rechenberg Teil B Ergänzung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen um typspezifische Referenzen und Bewertungsverfahren aller Qualitätskomponenten (Teil B) (Projekt-Nr. O 8.06) gefördert aus Mitteln des Länderfinanzierungsprogramms Wasser, Boden und Abfall Bund / Länder- Arbeitsgemeinschaft Wasser LAWA Fachliche Begleitung OBiolR Monika Schmidt (Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt)) Auftragnehmer umweltbüro essen Rellinghauser Str. 334F Essen Bearbeitung Tanja Pottgiesser Dr. Mario Sommerhäuser (Emschergenossenschaft/ Lippeverband) April, 2008 T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

3 Inhaltsverzeichnis Begleittext 1 Anlass und Zielsetzung 2 Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen 2.1 Die deutsche Fließgewässertypologie 2.2 Typbeschreibungen in Form der Steckbriefe 2.3 Anhang der Steckbriefe: Übersicht über die Bewertung der Gewässertypen 3 Methodisches Vorgehen und Datengrundlagen 3.1 Aktualisierung der Steckbriefe 3.2 Erstellung des Anhangs 4 Danksagung 5 Literaturverzeichnis 6 Abkürzungs- und Legendenverzeichnis Steckbriefe der Fließgewässertypen Anhang Hinweis: Dieses Dokument beinhaltet nur den Begleittext mit Hinweisen und Erläuterungen zu den Steckbriefen der deutschen Fließgewässertypen sowie dem Anhang mit den Bewertungsverfahren und Klassengrenzen. Die Steckbriefe selber sowie die Datenblätter des Anhangs liegen als separate pdf-files vor. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

4 Begleittext 1 Anlass und Zielsetzung Die Ende 2000 in Kraft getretene EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) fordert als Grundlage für die Ausweisung von Wasserkörpern, die Bewertung und das Aufstellen von Maßnahmenprogrammen eine eindeutige Zuordnung der Fließgewässer zu biozönotisch relevanten Fließgewässertypen. Für die gesamte Bundesrepublik Deutschland wurde 2003/2004, aufbauend auf einem ersten Entwurf von SCHMEDTJE et al. (2001), eine fachlich abgeleitete und mit Bund und Ländern abgestimmte Fließgewässertypologie vorgelegt. Diese Fließgewässertypologie umfasste insgesamt 24 Gewässertypen, die z. B. als Grundlage zur Erstellung der Typenkarte Deutschlands oder zur Entwicklung der biologischen Bewertungsverfahren diente. Mit dem Bearbeitungsstand Februar 2004 wurde eine erste Beschreibung der deutschen Fließgewässertypen in Form von zweiseitigen Steckbriefen vorgelegt (POTTGIESSER & SOMMERHÄUSER 2004), die u. a. auf der Seite des Wasserblicks verfügbar sind ( Die Steckbriefe dienen als Veranschaulichung der Fließgewässertypen und ihrer Eigenschaften sowie als allgemeine Verständigungsgrundlage. Für die Karte der biozönotisch bedeutsamen Fließgewässertypen Deutschlands stellen sie eine ausführliche Legende dar. Die Steckbriefe enthalten neben der morphologischen Beschreibung der Gewässertypen auch physiko-chemische Leitwerte sowie Kurzcharakteristika des Abflusses bzw. der Hydrologie. Eine Auswahl charakteristischer Arten sowie die Beschreibung funktionaler Gruppen der Qualitätselemente Makrozoobenthos, Makrophyten und Phytobenthos sowie Fische sind in der biozönotischen der Gewässertypen zusammengestellt. Besonders wichtig ist der Hinweis, dass die Steckbriefe wie jede Typbeschreibung ideale Ausprägungen wiedergeben und nicht jede Übergangsvariante oder individuelle Ausformung darstellen können und sollen! Die Steckbriefe sind auf keinen Fall als Beschreibung von Ist-Zuständen zu verstehen oder mit diesen zu verwechseln. Die in den Bundesländern mit der Typologie in den letzten beiden Jahren im Rahmen der praktischen Erprobung gewonnenen Erfahrungen sowie die Erkenntnisse aus den Forschungsprojekten zur Bewertung und Klassifizierung der biologischen Qualitätselemente - Benthische wirbellose Fauna (= Makrozoobenthos), Fischfauna, Makrophyten und Phytobenthos sowie Phytoplankton - sind nun in eine erste Überarbeitung und Aktualisierung der Fließgewässertypologie, der Typbeschreibungen in Form der Steckbriefe sowie eines ergänzenden Anhangs eingeflossen. Zusätzlich sind bislang bestehende Datenlücken gefüllt und Unklarheiten beseitigt worden. Die Überarbeitung und Aktualisierung der Steckbriefe erfolgte im Rahmen des UBA-Teilprojektes A Aktualisierung der Steckbriefe der bundesdeutschen Fließgewässertypen. Mit dem Bearbeitungsstand November 2006 liegen aktuell insgesamt 25 Fließgewässertypen für Deutschland vor: vier für die Ökoregion der Alpen und des Alpenvorlandes, acht für das Mittelgebirge, neun für das Norddeutsche Tiefland sowie vier Fließgewässertypen, die als Ökoregion unabhängige Typen in verschiedenen Ökoregionen verbreitet sind. Für einzelne Gewässertypen sind, z. B. auf Grund längszonaler Unterschiede, z. T. bewertungsrelevante Subtypen ausgewiesen worden. Für alle Gewässertypen liegen nun i. d. R. vierseitige, überarbeitete und aktualisierte Steckbriefe vor. Ergänzt wurden die Typbeschreibungen im Wesentlichen durch die der Lebensgemeinschaften der Teilelemente und Phytobenthos ohne sowie des Qualitäts- T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

5 Begleittext elements Phytoplankton. Neu hinzugekommen ist ein Übersetzungsschlüssel, in dem den LAWA- Typen die verschiedenen qualitätselementenspezifischen Typen bzw. Ausprägungen zugeordnet werden. Ergänzt wurden die Steckbriefe um einen umfangreichen Anhang, mit Angaben zu Hintergrund- und Orientierungswerte der physikalisch-chemischen Qualitätselemente, den typspezifischen biologischen Bewertungen und Klassengrenzen sowie die Verfahrensbeschreibungen aller Qualitätselemente, im Rahmen des LAWA-Projekts Ergänzung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen um typspezifische Referenzen und Bewertungsverfahren aller Qualitätskomponenten (Teil B). Die Entwicklung der Bewertungsverfahren ist für alle Qualitätselemente noch nicht vollständig abgeschlossen: Neben der Entwicklung von Bewertungsverfahren oder Auswahl von Kenngrößen für einzelne qualitätselementenspezifische Typen, werden v. a. durch die Anwendung der Verfahren im Rahmen des Monitorings der Bundesländer neuere Erkenntnisse erwartet, die dann in die Verfahren einzuarbeiten sind. Daher ist der Anhang ist in Form einzelner, durchnummerierter Datenblätter angelegt, so dass Änderungen relativ einfach eingearbeitet werden können, um so einen aktuellen Überblick über die Bewertungsverfahren und Klassengrenzen zu gewährleisten. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

6 Begleittext 2 Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen Neben der ersten Anpassung der Fließgewässertypologie (s. Kap. 2.1) umfasst die Überarbeitung, Aktualisierung und Ergänzung der Steckbriefe folgende Punkte: Überarbeitung der vorliegenden hydromorphologischen Beschreibungen (Seite 1 der Steckbriefe) sowie Ergänzung subtypenspezifischer Beschreibungen Überarbeitung der allgemeinen Anmerkungen zu den Gewässertypen (Seite 2) Überarbeitung der Beschreibungen der biologischen Qualitätselemente (Seite 2 und 3) Überarbeitung der der Makrozoobenthos-Besiedlung Überarbeitung der der Fischfauna Überarbeitung der der Makrophyten- und Phytobenthos-Gemeinschaft inkl. der Ergänzung der Beschreibungen der Teilkomponenten und Phytobenthos ohne Ergänzung der der Phytoplankton-Gemeinschaft Ergänzung der qualitätselementenspezifischen Typen bzw. Ausprägungen (Seite 4) Ergänzung um einen Übersetzungsschlüssel, d. h. Zuordnung der qualitätselementenspezifischen Typen bzw. Ausprägungen zu den LAWA-Typen Aktualisierung und Ergänzung der ausgewählten Beispielgewässer für alle biologischen Qualitäts- bzw. Teilelemente (Seite 4) Überarbeitung und Aktualisierung der weiterführenden Literatur (Seite 4) Erweitert wurden die Steckbriefe um einen ausführlichen Anhang mit folgenden Inhalten: Gewässertypspezifische Hintergrund- und Orientierungswerte der physikalisch-chemischen Qualitätselemente Kurzbeschreibung der Bewertungsverfahren aller biologischen Qualitätselemente Tabellen der typspezifischen Bewertungen und Klassengrenzen aller biologischen Qualitätselemente 2.1 Die deutsche Fließgewässertypologie Mit dem Bearbeitungsstand November 2006 können 25 Fließgewässertypen unterschieden werden: vier für die Ökoregion der Alpen und des Alpenvorlandes, acht für das Mittelgebirge, neun für das Norddeutsche Tiefland sowie vier von der Ökoregion unabhängige Typen, die in verschiedenen Ökoregionen verbreitet sind. Die Typen 1, 2 und 3 der Alpen bzw. des Alpenvorlandes sind auf Grund längszonaler Unterschiede in Subtypen untergliedert worden. In der Fließgewässerlandschaft Keuper (BRIEM 2003) ist für die Typen 6 und 9.1 jeweils ein Subtyp ausgewiesen worden. Für den Typ 22: Marschengewässer werden vorläufig drei (längszönotische) Subtypen unterschieden. Je nach geographischer Lage werden für den Typ 21: Seeausflussgeprägte Fließgewässer zwei Subtypen unterschieden. Der Subtyp 21_N(ord) kommt in der Jungmoränenlandschaft des Norddeutschen Tieflandes vor, der Subtyp 21_S(üd) im Alpenvorland. Bislang sind insgesamt 10 bewertungsrelevante Subtypen ausgewiesen worden. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

7 Begleittext Typen der Alpen und des Alpenvorlandes Typ 1: Fließgewässer der Alpen Subtyp 1.1: Bäche der Kalkalpen Subtyp 1.2: Kleine Flüsse der Kalkalpen Typ 2: Fließgewässer des Alpenvorlandes Subtyp 2.1: Bäche des Alpenvorlandes Subtyp 2.2: Kleine Flüsse des Alpenvorlandes Typ 3: Fließgewässer der Jungmoräne des Alpenvorlandes Subtyp 3.1: Bäche der Jungmoräne des Alpenvorlandes Subtyp 3.2: Kleine Flüsse der Jungmoräne des Alpenvorlandes Typ 4: Große Flüsse des Alpenvorlandes Typen des Mittelgebirges Typ 5: Grobmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche Typ 5.1: Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche Typ 6: Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche Subtyp 6_K: Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche des Keupers Typ 7: Grobmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche Typ 9: Silikatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse Typ 9.1: Karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse Subtyp 9.1_K: Karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse des Keupers Typ 9.2: Große Flüsse des Mittelgebirges Typ 10: Kiesgeprägte Ströme Typen des Norddeutschen Tieflandes Typ 14: Sandgeprägte Tieflandbäche Typ 15: Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse Typ 15_g: Große sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse Typ 16: Kiesgeprägte Tieflandbäche Typ 17: Kiesgeprägte Tieflandflüsse Typ 18: Löss-lehmgeprägte Tieflandbäche Typ 20: Sandgeprägte Ströme Typ 22: Marschengewässer potenzieller Subtyp 22.1: Gewässer der Marschen potenzieller Subtyp 22.2: Flüsse der Marschen potenzieller Subtyp 22.3: Ströme der Marschen Typ 23: Rückstau- bzw. brackwasserbeeinflusste Ostseezuflüsse Ökoregion unabhängige Typen Typ 11: Organisch geprägte Bäche Typ 12: Organisch geprägte Flüsse Typ 19: Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und Stromtälern Typ 21: Seeausflussgeprägte Fließgewässer Subtyp 21_N: Seeausflussgeprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes (Nord) Subtyp 21_S: Seeausflussgeprägte Fließgewässer des Alpenvorlandes (Süd) T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

8 Begleittext Ausgewählte Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003) Ökoregion 4: Alpen, Höhe > 800 m Bach biozönotischer Typ 1) 2) Längszonierung Kl. Fluss Gr. Fluss Strom Kalkalpen, Flyschzone 1 3) Ökoregion 9 (und 8): Mittelgebirge und Alpenvorland, Höhe ca m und höher Alpenvorland Tertiäres Hügelland, Niederterrassen, Ältere Terrassen, Altmoränenland 2 3) Jungmoränenland 3 3) 4 Auen (über 300 m Breite) Mittelgebirge Gneis, Granit, Schiefer, übrige Vulkangebiete 5 Buntsandstein, Sandbedeckung 5.1 Lössregionen, Keuper, Kreide 6 3) Muschelkalk, Jura, Malm, Lias, Dogger, Kalke ) 9.2 Auen (über 300 m) 10 Ökoregion 14: Norddeutsches Tiefland, Höhe < 200 m Sander, Sandbedeckung, Grund- und Endmoräne 14 Lössregionen _g Grund- und Endmoräne, Ältere Terrassen Auen (über 300 m) 20 Marschen 22 4) Jungmoränenland: Grundmoränen, Auen (über 300 m) z. T. vermoort 23 Ökoregion unabhängige Typen Sander, Lössregionen, Auen (vermoort) Auen (über 300 m) 19 Sander, Grund- und Endmoräne 21 3) T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

9 Begleittext ) Zu den Größenangaben der Fließgewässer: Hinter den Kurzbezeichnungen Bach, Kleiner Fluss, Großer Fluss und Strom sind Größenangaben der EZGe hinterlegt, sie beziehen sich auf die Kategorien der EG-WRRL. Da sich die biologische Ausprägung der Fließgewässer im Längsverlauf in den jeweiligen Ökoregionen nicht immer in gleicher Weise mit der Änderung der Größenklasse des EZGes ändert, wird darauf hingewiesen, dass die Angaben einen orientierenden Charakter haben. Sie sind jedoch für die Anlage und Verwaltung von Untersuchungsstellen in Datenbanken als konkret fassbarer Parameter unerlässlich. Kleines EZG ( Bach ): ca km 2 Mittelgroßes EZG ( Kl. Fluss ): ca. > km 2 Großes EZG ( Gr. Fluss ): ca. > km 2 Sehr großes EZG ( Strom ): ca. > km 2 2) Hinweis bezogen besonders auf Qualitätselement Fische: Die Fischfauna muss aufgrund längszonaler, biozönotischer und zoogeographischer Gegebenheiten wesentlich stärker untergliedert werden, als dies aus der Ausweisung der Fließgewässertypen hervorgeht: Es lassen sich Fischgemeinschaften des Rhitrals sowie des Potamals (Sa-ER, Sa-MR, Sa-HR, Cyp-R, EP, MP, HP; siehe Tabelle Ausprägung der Fischgemeinschaft, S. 18 ) sowie fischfreie bzw. nur temporär besiedelte Gewässer beschreiben. Für eine Referenzerstellung ist eine nochmals erheblich differenzierte Untergliederung erforderlich. Wesentlich sind hier biozönotische, zoogeographische und längszonale Aspekte. 3) Differenzierung in z. T. bewertungsrelevante Subtypen. 4) Die Typen-Differenzierung ist noch nicht abgeschlossen. Die Nummerierung der Typen weist aus technischen Gründen keine durchgehende Nummernfolge auf: Da in der Weiterentwicklung einzelne Typen zusammengefasst oder gestrichen wurden, fehlen in der Nummernfolge bestimmte Zahlen. Umgekehrt wurde durch Typen-Weiterdifferenzierung in Einzelfällen die Bildung von Dezimalzahlen oder Einführung von Buchstaben (_g oder _K) notwendig; so nummerierte Typen können sowohl den Status eines neuen, eigenständigen Typs aufweisen als auch einen Subtypus darstellen. Subtypen werden bei der Gesamtzahl der Typen nicht mitgezählt; sie unterscheiden sich i. d. R. durch feinere Unterschiede auf der Ebene der Lebensgemeinschaften, ihr morphologischer Grundtyp weist hingegen übereinstimmende Merkmale auf. 2.2 Typbeschreibungen in Form der Steckbriefe Aufgabe und Anlage der Typbeschreibungen in Form der Steckbriefe : Die vorgelegten Steckbriefe dienen als Typ-Veranschaulichung und allgemeine Verständigungsgrundlage. Sie sind ein Beitrag zur Beschreibung der Referenzbedingungen, können jedoch nicht als alleinige Grundlage (Referenzzustand) eines biozönotischen Bewertungssystems benutzt werden. Wie in jeder Typologie beschreiben die Steckbriefe idealtypische Ausprägungen und können nicht jede Übergangsvariante oder individuelle Ausprägung wiedergegeben! Die Steckbriefe sind auf keinen Fall als Beschreibung von Ist-Zuständen zu verstehen oder mit diesen zu verwechseln. Erläuterung der Steckbriefe und Auswahl der Parameter: Die Steckbriefe umfassen in der Regel vier Seiten: Die erste Seite umfasst die allgemeinen Beschreibungen der Gewässermorphologie, der Wasserbeschaffenheit sowie des Abfluss bzw. Hydrologie. Auf der zweiten und dritten Seite folgt die Beschreibung der Qualitätselemente. Der Übersetzungsschlüssel, d. h. die Zuordnung der qualitätselementenspezifischen Typen bzw. Ausprägungen zu den Fließgewässertypen, ist auf der vierten Seite zusammengestellt. Hier werden auch Hinweise zu Beispielgewässern sowie weiterführender Literatur gegeben. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

10 Begleittext Die Kopfzeile enthält die Nummer (Code) des Fließgewässertyps sowie den vollständigen Namen. Die Farbgebung der Kopfzeile richtet sich nach den Farben der Karte der biozönotisch bedeutsamen Fließgewässertypen Deutschlands (Stand Dezember 2003). Das häufige oder charakteristische Vorkommen der Fließgewässertypen in bestimmten Naturräumen ist in der Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003) zusammengestellt. Die Nennung von Gewässerlandschaften und Regionen folgt ausschließlich der Nomenklatur von BRIEM (2003). Die morphologische Kurzbeschreibung wird zur Veranschaulichung der textlichen der Gewässermorphologie durch ein Übersichtsfoto eines Beispielgewässers ergänzt. Die morphologische Kurzbeschreibung und der abiotische Steckbrief umfassen Beschreibungen charakteristischer gewässermorphologischer Ausprägungen. Die morphologische Kurzbeschreibung enthält textliche Angaben zu Laufform und Windungsgrad, Talform, Sohlsubstrat, Angaben zum Querprofil (Einschnittstiefe) sowie der Aue (Auengewässer). Bei den Parametern des abiotischen Steckbriefs handelt es sich z. B. um naturräumlich ebenfalls weitgehend unveränderliche Parameter, wie Einzugsgebietsgröße (Klassengrenzen der typologischen Parameter des Systems A der EG- WRRL) oder Talbodengefälle sowie besiedlungsrelevante Parameter, wie Strömung(sbild) oder Sohlsubstrate. Der abiotische Steckbrief umfasst dabei neben den Angaben zum Gewässertyp auch differenziertere Angaben zu den z. T. bewertungsrelevanten Subtypen. Die konkreten Zahlenangaben z. B. zum Talbodengefälle sind repräsentative Spannen von Werten in denen ein Fließgewässertyp auftreten kann. Diese Zahlenangaben erheben keinen Anspruch auf Absolutheit und sind kein Ausschlusskriterium für einen Gewässertyp. Zwischen nah verwandten Gewässertypen gibt es Überschneidungen und fließende Übergänge solcher Spannen. Unter Wasserbeschaffenheit wird die Einstufung der Gewässertypen in die geologischen Klassen der EG-WRRL (silikatisch, karbonatisch, organisch) vorgenommen. Die Klasse organisch kann in basenarmer oder basenreicher Variante auftreten (Typ 11 und Typ 12). Die Auswahl der physiko-chemischen Leitwerte beschränkt sich auf gesteinsbürtige bzw. geochemische Parameter. Bei verschiedenen Typen kommt es z. T. zu Überschneidungen der angegeben Spannen. Dies verdeutlichen die Überschneidungsbereiche benachbarter Typen (keine scharfe Trennung sondern fließender Übergang). Die physiko-chemische Leitwerte haben Beispielcharakter und sind kein Ausschlusskriterium, zumal v. a. die aktuelle Wasserbeschaffenheit im überwiegenden Fall von der natürlichen, bzw. geogen bedingten Wasserbeschaffenheit abweicht. Die Angaben zur Elektrischen Leitfähigkeit, ph-wert, Karbonat- und Gesamthärte werden sowohl für den Gewässertyp als auch für die Subtypen gemacht. Die Beschreibungen von Abfluss/Hydrologie beinhalten Angaben zu Abflussschwankungen im Jahresverlauf sowie Hinweise zu sommertrockenen bzw. ephemer trockenfallende Varianten eines Typs. Unter Anmerkungen sind z. B. Besonderheiten eines Gewässertyps, Degradationsformen und die ggf. damit verbundenen Verwechselungsmöglichkeiten mit anderen Gewässertypen zusammengestellt. Die en der Qualitätselemente Makrozoobenthos, Fische, Makrophyten und Phytobenthos und Phytoplankton umfassen Beschreibungen der Lebensgemeinschaften im Hinblick auf Artenzusammensetzungen und Abundanzen oder funktionale Gruppen sowie ausgewählte charakteristische Arten. Bei den Beschreibungen sind z. B. verschiedene längszönotische Ausprä- T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

11 Begleittext gungen der Fischgemeinschaften oder geochemisch bedingte Differenzierungen der floristischen Qualitätselemente berücksichtigt worden. Die Beschreibungen der Biozönosen in den Steckbriefen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie können daher keineswegs als Checkliste vorkommender Arten benutzt werden. Es sind vielmehr bewusst Arten ausgewählt worden, die auf Grund ihrer spezifischen ökologischen Ansprüche die Lebensraumbedingungen des Typus widerspiegeln. Die zoogeografischen Restriktionen nicht alle aufgeführten Arten kommen in allen Regionen Deutschlands, in denen ein Typ verbreitet ist, auch vor sind den Autoren bewusst, aber für diesen Zweck nicht relevant. Auf Grund der unterschiedlichen Differenzierbarkeit der Biozönosen können in einem LAWA-Typ verschiedene qualitätselementenspezifische Typen vorkommen bzw. es kann ein qualitätselementenspezifischer Typ in verschiedenen LAWA-Typen verbreitet sein. In einem Übersetzungsschlüssel erfolgt die Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen bzw. Ausprägungen zu dem jeweiligen LAWA-Typ. Bei den aufgeführten Beispielgewässern handelt es sich NICHT um Referenzgewässer! Auf der Sitzung der LAWA-Experten Biologische Bewertung der Fließgewässer und Interkalibrierung wurde diskutiert, dass nach Möglichkeit der Begriff Referenzgewässer nicht verwendet werden sollte, da Fließgewässer auf ganzer Länge nicht mehr als Referenz existent sind, stattdessen sollte der Begriff Referenzstrecken verwendet werden (Protokoll zur 10. Sitzung). Referenzstrecken sind nicht über die biologischen Qualitätskomponenten - allenfalls sekundär -, sondern über die abiotischen Bedingungen definiert. Die dafür entscheidenden Auswahlkriterien wurden im REFCOND-Projekt formuliert und in der Central GIG angepasst. Im Unterschied dazu erreicht an einer Probestellen mit Referenzbiozönose mindestens ein biologisches Qualitätselement den sehr guten ökologischen Zustand. Bei den Beispielgewässern handelt es sich um überwiegend in Bezug auf die Gewässermorphologie bzw. einzelne Qualitätselemente aktuell vorhandene best-of -Gewässer bzw. Gewässerabschnitte, zur Veranschaulichung der Typbeschreibungen bzw. en der Lebensgemeinschaften der verschiedenen Qualitätselemente. An den Beispielgewässern können daher Veränderungen z. B. der Gewässerstruktur oder der Unterbrechung der Durchwanderbarkeit stattgefunden haben. Ausgewählte Hinweise, z. B. auf vergleichbare regionale Fließgewässertypen der Bundesländer oder weitere typologische Arbeiten, sind in der vergleichenden Literatur zusammengestellt. 2.3 Anhang der Steckbriefe: Übersicht über die Bewertung der Gewässertypen Aufgabe und Anlage des Anhangs der Steckbriefe: Im Anhang der Steckbriefe sind alle wichtigen Informationen zur allgemeinen Beschreibung der Bewertungsverfahren der verschiedenen biologischen Qualitätselementen sowie die gewässertypspezifischen Referenzbedingungen und Klassengrenzen in einem übersichtlichen und kompakten Nachschlagewerk zusammengestellt, um für die Anwender die biologische Bewertungsverfahren transparent und überschaubar zu machen. Der Anhang ist in Form einzelner, durchnummerierter Datenblätter angelegt, so dass Änderungen der z. T. noch in Überarbeitung und Ergänzung begriffenen Bewertungsverfahren und Klassengrenzen einfach aktualisiert und ausgetauscht werden können. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

12 Begleittext Erläuterung des Anhangs: Der Anhang der Steckbriefe ist in drei Hauptkapitel gegliedert: Der Teil A 1 umfasst die Beschreibungen sowie Hintergrund- und Schwellenwerte der physiko-chemischen Qualitätselemente, der Teil A 2 die Kurzbeschreibungen der Bewertungsverfahren aller biologischen Qualitätselemente (Makrozoobenthos, Fische, Makrophyten und Phytobenthos, Phytoplankton) und der Teil A 3 die Datenblätter der typspezifischen Bewertungen und Klassengrenzen der biologischen Qualitätselemente. Für die einfachere Zuordnung der Datenblätter zu den verschiedenen Qualitätselementen ist ein Farbcode vergeben worden, der sich u. a. im Kopf der Datenblätter findet. Physiko-chemische Qualitätselemente Qualitätselement Makrozoobenthos Qualitätselement Fische Qualitätselement Makrophyten und Phytobenthos Be Qualitätselement Phytoplankton Die Beschreibungen sowie die Hintergrund- und Schwellenwerte der physikalisch-chemischen Qualitätselemente umfassen eine Einordnung dieser QK in die Anforderungen der EG-WRRL sowie die Auswahl und Beschreibung relevanter und geeigneter Kenngrößen. Die Beschreibung der Bewertungsverfahren der biologischen Qualitätselemente umfasst eine Einführung bzw. Definition des jeweiligen Qualitätselements und dessen Indikationsleitung, d.h. welche Belastungen oder Stressoren, die in verschiedenen räumlichen und zeitlichen Skalen auf ein Fließgewässer wirken, indiziert werden können. Die qualitätselementenspezifischen Typen bzw. Ausprägungen sowie deren Zuordnung zu den bundesdeutschen Fließgewässertypen sind unter Typspezifischer Bewertung zusammengestellt: Die bewertungsrelevanten Makrozoobenthos-Typen entsprechen den bundesdeutschen LAWA - Fließgewässertypen. Die im Qualitätselement Makrophyten und Phytobenthos auch auf Ebene der drei Module Makrophyten, und Phytobenthos ohne ausgewiesenen Ausprägungen sind weitgehend kompatibel zu den Fließgewässertypen. Die durch das Phytoplankton zu bewertenden Fließgewässer werden auf die planktonführenden Gewässertypen - Flüsse und Ströme - eingeschränkt. Die hierfür ausgewiesenen biozönotischen Ausprägungen können direkt den LAWA-Typen zugeordnet werden. Die LAWA-Typologie berücksichtigt die für die Ausprägung der Fischfauna wesentlichen zoogeografischen, längszonalen, regionalen und teilweise lokalen Gegebenheiten nur bedingt. Von daher haben die Zuordnungen der im Wesentlichen längzönotisch begründeten fischzönotischen Ausprägungen eher einen allgemeinen Charakter. Für die Bewertung muss in aller Regel eine andere, kleinräumigere Typologie angewandt und mit Referenzen hinterlegt werden T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

13 Begleittext Zur Umsetzung der Anforderungen der EG-WRRL sind für alle vier geforderten biologischen Qualitätselemente - Benthische wirbellosen Fauna (= Makrozoobenthos), Fischfauna, Makrophyten und Phytobenthos sowie Phytoplankton - Bewertungsverfahren entwickelt worden, die unter Verfahrensbeschreibung: Kenngrößen (Metrics) und Berechnungsschritte zusammengestellt sind. Die bewusst eher allgemein gehaltenen Beschreibungen sollen einen Überblick über die verschiedenen qualitätselementenspezifischen Bewertungsverfahren geben, um den grundsätzlichen Aufbau der Verfahren anschaulich zu machen.d. h. welche Kenngrößen (Metrcs, Indices) oder Module zur Bewertung eines Gewässertyps herangezogen werden. Die detaillierten Verfahrenvorschriften mit allen Berechnungsschritten und Formeln sind den Forschungsberichten und Handbüchern (vgl. Kap. 3.2) zu entnehmen. Dort sind auch die Indikatortaxa der jeweiligen Qualitätselemente aufgeführt. Die Ermittlung der ökologischen Zustandsklasse erfolgt je nach Qualitätselement unterschiedlich, z. B. an Hand von Mittelwertbildungen oder worst-case-prinzipien. Wie die Kenngrößen und Module der einzelnen biologischen Qualitätselemente verrechnet werden, ist unter Gesamtbewertung zusammengefasst. Auf Grund der z. T. sehr komplexen Bewertungsvorschriften ist für jede biologische Qualitätselemente eine Bewertungssoftware entwickelt worden, die hier kurz beschrieben wird, wie z. B. Export- und Import-Formate. Die Internetadressen der kostenlos verfügbaren Bewertungsprogramme werden hier ebenfalls aufgeführt. Die für die Zusammenstellung der Beschreibung der Bewertungsverfahren herangezogenen Quellen sowie die Forschungsberichte und Handbücher mit den detaillierten Arbeitsanweisungen und Berechnungsformeln sind unter Datengrundlagen und weiterführende Literatur aufgeführt. In tabellarischer Form sind die typspezifischen Bewertungen und Klassengrenzen der biologischen Qualitätselemente aufgeführt, d. h. die bewertungsrelevanten Messdaten bzw. berechneten Daten, z. B. Anteil einer taxonomischen Gruppe an der Gesamtbiozönose, werden hier einer der fünf Zustandsklassen und der entsprechenden Farbgebung der EG-WRRL - sehr gut, gut, mäßig, unbefriedigend und schlecht - zugeordnet. Die Klasse sehr gut entspricht dabei den Referenzbedingungen gemäß EG-WRRL. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

14 Begleittext 3 Methodisches Vorgehen und Datengrundlagen 3.1 Aktualisierung der Steckbriefe Grundlage der Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen ist die im Wasserblick ( eingestellte Version mit Stand Februar Für die Gewässertypen des Tieflandes sowie die Ökoregion unabhängigen Typen sind die im Rahmen des LAWA-Projektes Abschließende Arbeiten zur Integration der Fließgewässer Nord- und Nordostdeutschlands in das bundesweite Typen- und Bewertungssystem (MEIER et. al. 2005) überarbeiteten Steckbriefe zu Grunde gelegt worden. Das methodische Vorgehen sowie die zur Überarbeitung herangezogenen Datengrundlagen sind dort dokumentiert. Im Folgenden werden das methodische Vorgehen sowie die Daten und Quellen, die im Wesentlichen für die Überarbeitung der verschiedenen Qualitätselemente, der hydromorphologischen Beschreibungen sowie weiterer Angaben in den Steckbriefen berücksichtigt worden sind, aufgeführt. Morphologische Beschreibungen Es erfolgten nur geringfügige Änderungen der morphologischen Kurzbeschreibungen, des abiotischen Steckbriefs sowie der Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003) auf der Grundlage von Korrektur- und Änderungswünschen der Länder. Um die für einige Typen bewertungsrelevanten Subtypen auch bei der morphologischen Beschreibung stärker berücksichtigen zu können, sind die Angaben zu längszonaler Einordnung, Talbodengefälle, Strömungsbild und Sohlsubstraten für die jeweiligen Subtypen ergänzt worden. Sofern keine differenzierteren Daten zu den Subtypen vorliegen, sind die Angaben des Typs für die Subtypen übernommen worden. Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte Es erfolgten nur geringfügige Änderungen der Angaben zur Wasserbeschaffenheit und den physikochemischen Leitwerten auf der Grundlage von Korrektur- und Änderungswünschen der Länder. Um die für einige Typen bewertungsrelevanten Subtypen auch bei der pysiko-chemischen Beschreibung stärker berücksichtigen zu können, sind die Angaben zu Elektrische Leitfähigkeit, ph-wert, Karbonat- und Gesamthärte für die jeweiligen Subtypen ergänzt worden. Sofern keine differenzierteren Daten zu den Subtypen vorliegen, sind die Angaben des Typs für die Subtypen übernommen worden. Abfluss und Hydrologie Es erfolgten nur geringfügige Änderungen der Beschreibungen von Abfluss und Hydrologie auf der Grundlage von Korrektur- und Änderungswünschen der Länder. der Makrozoobenthos-Besiedlung Die in der der Makrozoobenthos-Besiedlung genannten Taxa sind auf ihre Einstufung gemäß Fauna-Index (MEIER et al. 2006) bzw. LP-value für den Typ 21 (BRUNKE 2004) oder ECO-Einstufung für die Typen 10 und 20 (SCHÖLL et al. 2005) überprüft worden. Taxa mit einem Fauna-Index von -1 oder -2 sind gelöscht worden, ebenso wie Taxa mit einem ECO-Wert von 3 und schlechter. Für den Typ 21 bzw. Subtyp 21_N sind nur die Taxa aufgeführt, die einen LP-value von 1, 2 oder 3 und die Gewichtung 16 aufweisen. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

15 Begleittext Nicht eingestufte, z. T. seltene Taxa, die dennoch auf Grund ihrer spezifischen ökologischen Ansprüche die Lebensraumbedingungen eines Typus sehr gut widerspiegeln, sind in den Beschreibungen nicht verändert worden. Für einige Gewässertypen ist bislang noch kein eigener Fauna-Index entwickelt worden ist. Der Fauna-Index der Typen 11 und 12 wird derzeit auch für die Bewertung des Typs 19 verwendet. Die dort ausgewiesenen Taxa sind nach Ansicht der Autoren nicht alle auch repräsentativ für den Typ 19. Von daher sind für diesen Gewässertyp eine Reihe charakteristischer Taxa aufgeführt, die bislang noch mit einem negativen Fauna-Index ausgewiesen sind. Für die Typen 1-4 ist die Anzahl der aufgeführten Taxa auf eine mit den anderen Typen vergleichbarere Anzahl reduziert worden. Die Nomenklatur der Makrozoobenthos-Taxa ist entsprechend der Operationellen Taxaliste (HAASE et al. 2006) bzw. der Bewertungssoftware ASTERICS (AQEM/STAR 2006) aktualisiert worden. der Fischfauna Für eine Reihe von Fischarten gibt es eine Vielzahl z. T. regional verbreiteter deutscher Namen, wie z. B. Brachsen, Brassen oder Blei für Abramis brama, Ukelei oder Laube für Alburnus alburnus, Döbel oder Aitel für Leuciscus cephalus, Rotauge oder Plötze für Rutilus rutilus und (Mühl)Koppe oder (West)Groppe für Cottus gobio. In den Steckbriefen werden einheitliche deutsche Fischnamen verwendet, entsprechend der Nomenklatur in DUßLING & BERG (2004). Als Grundlage der der Fisch-Lebensgemeinschaften und Nennung ausgewählter Arten dienten u. a. DUßLING (2005), DUßLING & BERG (2004), NZO-GmbH (2004) oder SCHAARSCHMIDT et al. (2005). Die Korrekturen und Ergänzungen der Beschreibungen der Fisch-Lebensgemeinschaften erfolgten durch den AK Fische, darunter Andreas Kolbinger und Markus Diekmann. der Makrophyten und Phytobenthos-Gemeinschaft Eine Überarbeitung und Aktualisierung des Qualitätselements Makrophyten und Phytobenthos erfolgte auf Ebene der Teilkomponenten Makrophyten, und Phytobenthos ohne. Makrophyten Auf Grund fehlender Daten erfolgte keine Überarbeitung bzw. Aktualisierung der Beschreibungen der Makrophyten-Gemeinschaften. Als Grundlage der der -Gemeinschaften dienten die -Typbeschreibungen in SCHAUMBURG et al. (2004, 2005). Als charakteristische Arten wurden ausgewählte allgemeine Referenzarten und ihre Nachweise in den verschiedenen -Typen sowie typspezifische Referenzarten ebenfalls aus SCHAUM- BURG et al. (2005) benannt. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

16 Begleittext Die Korrekturen und Ergänzungen der Beschreibungen der -Gesellschaften erfolgten durch Gabriele Hofmann. Phytobenthos ohne Als Grundlage der der Algengesellschaft des Phytobenthos ohne dienten die Beschreibungen in SCHAUMBURG et al. (2005). Bei diesen Beschreibungen handelt es sich allerdings nicht nur um Typbeschreibungen im eigentlichen Sinne, vielmehr beziehen sich die Beschreibungen auf die Lebensgemeinschaften real untersuchter Referenzgewässer bzw. auf die Gesamtheit aller untersuchten Gewässer und Probestellen: Typ 6, 9, 9.2, 15_g 19 7, 9.1, , 15, 20 Datengrundlagen für die Beschreibung der Lebensgemeinschaft des Phytobenthos ohne Es wurden keine Referenzstellen dieses Typs beprobt! Die Beschreibung der Lebensgemeinschaft des Phytobenthos ohne bezieht sich für diese Typen auf alle untersuchten Probestellen Im Mittelgebirge wurden keine Referenzstellen dieses Typs beprobt! Die Beschreibung der Lebensgemeinschaft des Phytobenthos ohne bezieht sich für diesen Typ auf alle untersuchten Probestellen Die Beschreibung der Lebensgemeinschaft des Phytobenthos ohne wurde für diese Typen an Hand einer Referenzstelle erstellt! Für die silikatisch geprägten Bächen dieses Typs wurden keine Referenzstellen beprobt! Die Beschreibung der Lebensgemeinschaft des Phytobenthos ohne bezieht sich für diesen Typ auf alle untersuchten Probestellen Es wurden keine Referenzstellen dieses Typs beprobt! Die Beschreibung der Lebensgemeinschaft sowie die Auswahl charakteristischer Arten des Phytobenthos ohne beziehen sich für diese Typen auf alle untersuchten Probestellen. Als Grundlage der Auswahl charakteristischer Arten dienten die A -Arten, d. h. sensible Arten und charakteristische Arten für bestimmte Fließgewässertypen aus der Liste der Indikatortaxa aus SCHAUMBURG et al. (2005). Die Korrekturen und Ergänzungen der Beschreibungen der Phytobenthos ohne - Gesellschaften erfolgten durch Antje Gutowski und Julia Foerster. der Phytoplankton-Gemeinschaft Als Grundlage der der Phytoplankton-Gemeinschaften dienten die Phytoplankton- Typbeschreibungen in MISCHKE et al. (2005) und MISCHKE & BEHRENDT (2005). Für einzelne Gewässertypen - Typ 10.2 und konnten keine Gewässer untersucht werden, die aktuell einen guten oder sehr guten Zustand an Hand der Phytoplankton-Gemeinschaft aufweisen. Hier erfolgten die biozönotischen Beschreibungen auf Grundlage des rekonstruierten Chlorophyll a-zustands. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

17 Begleittext Grundlage der Auswahl charakteristischer Arten sind die Indikatortaxa der Kenngröße Typspezifischer Indexwert Potamoplankton (TIP) aus MISCHKE (2006), MISCHKE et al. (2005) und MISCHKE & BEHRENDT (2005). Bei der Auswahl charakteristischer Arten ist zu beachten, dass diese Indikatortaxa selten die dominanten Formen der Gewässer sind. Die Gewässertypen sind überwiegend von Allerweltsarten dominiert, die überall auftreten können, während es sich bei den charakteristischen Taxa häufig nur um subdominante bis seltene Taxa handelt. Die Korrekturen und Ergänzungen der Beschreibungen der Phytoplankton-Gemeinschaften erfolgten durch Ute Mischke. Qualitätselementenspezifische Typen Die Angaben zur Übersetzung der qualitätselementenspezifischen Typen bzw. Ausprägungen in die LAWA-Typen sowie die Nomenklatur der qualitätselementenspezifischen Typen sind folgenden Quellen entnommen: Makrozoobenthos: MEIER et al. (2006) Fische: Folgende tabellarische Zuordnung längszonaler Ausprägungen der Fisch-Gemeinschaften (ff/tempff, Sa-ER, Sa-MR, Sa-HR, Cyp-R, EP, MP, HP) zu den LAWA-Typen sind vom AK Fische zur Verfügung gestellt worden: ff/tempff: Gewässer sind fischfrei oder temporär fischfrei Im letzteren Fall werden sie oft durch einzelne Arten (z. B. Bachforelle) in wenigen Größenklassen und nur zeitweise besiedelt. Sa-ER: Salmonidengeprägte Gewässer des Epirhithrals Umfasst die Oberläufe kleinerer Fließgewässer. In der Regel ist die Bachforelle allein oder zusammen mit der Mühlkoppe dominierend, oft auch die einzige (Leit)art. Darüber hinaus können weitere Arten (z. B. Elritze, Schmerle, teilweise Bachneunauge) auftreten. In Gewässern mit geringem Gefälle (v. a. Tiefland) kann neben Bachforelle und -neunauge der Dreistachlige Stichling an Bedeutung gewinnen (regionalspezifisch: Meerforelle, Neunstachliger Stichling, u. a.). Sa-MR: Salmonidengeprägte Gewässer des Metarhithrals In den meisten Fällen sind Bachforelle und je nach vorherrschendem Sediment Mühlkoppe dominierende Arten. Zudem können verschiedene Arten des Rhithrals (z. B. Bachneunauge, Schmerle; insbesondere auch Äsche und diverse rheophile Arten) mehr oder weniger stark hervor treten. Sa-HR: Salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Arten, wie die Äsche und teilweise die Elritze, prägen oft die Gemeinschaften dieser Gewässer (die Äsche fehlt aber in einigen Regionen). Diverse Cypriniden treten regelmäßig auf. Bachforelle und je nach vorherrschendem Sediment Mühlkoppe kommen in der Regel als Leitarten vor. Cyp-R: Cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals Fischgemeinschaften werden oft von Schmerle und teilweise Elritze dominiert. Bachforelle und Mühlkoppe können teilweise als Leitart auftreten, ebenso auch z. B. Hasel, Döbel und andere Cypriniden. Regionalspezifisches Hervortreten einiger Arten (z. B. Schneider, Strömer). T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

18 Begleittext LAWA-Typ/ Subtyp Ausprägung der Fischgemeinschaft ff/tempff Sa-ER Sa-MR Sa-HR Cyp-R EP MP HP Alpen und Alpenvorland Subtyp 1.1 x x x x Subtyp 1.2 x x Subtyp 2.1 x x x x Subtyp 2.2 x x x Subtyp 3.1 x x x x x x Subtyp 3.2 x x x Typ 4 x x Mittelgebirge Typ 5 x x x x Typ 5.1 x x x x Typ 6 x x x x Subtyp 6_K x x x x Typ 7 x x x x x Typ 9 x x x x Typ 9.1 x x x x Subtyp 9.1_K x x x x Typ 9.2 x x x x Typ 10 x x x Norddeutsches Tiefland Typ 14 x x x x Typ 15 x x x x x x Typ 15_g x x x x Typ 16 x x x x Typ 17 x x x Typ 18 x x x x Typ 20 x x x Typ 22 x x Typ 23 x Ökoregion unabhängige Typen Typ 11 x x x x x x Typ 12 x x x x Typ 19 x x x x Subtyp 21_N x x Subtyp 21_S x x x EP: Gewässer des Epipotamals Im Allgemeinen mittlere bis größere Gewässer, deren Fischgemeinschaften weitgehend durch Barbe, Nase, Döbel, etc. geprägt sind. Teilweise kommen Arten, wie z. B. Äsche und Elritze, außerhalb des Donaueinzugsgebietes auch der Aal, auf Leitartenniveau vor. Zudem können in natürlicherweise stillwasserbeinflussten Bereichen diverse limnophile Arten und Auearten hervortreten. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

19 Begleittext MP: Gewässer des Metapotamals Im Allgemeinen mittlere bis größere Gewässer, deren Gemeinschaft weitgehend durch Aal, Barsch, Brachse, Ukelei, etc. geprägt sind. Regionalspezifisch können weitere Arten (z. B. Aland, Zährte) hinzutreten. Teilweise herrscht natürlicherweise ein Stillgewässereinfluss (Altarme) vor, so dass lokal entsprechende Stillwasser- und Auearten auftreten können. HP: Gewässer des Hypopotamals Im Allgemeinen größere Gewässer und Ströme, aber auch kleinere küstennahe Fließgewässer, die teilweise bereits unter Brackwassereinfluss stehen können. Die Fischgemeinschaft ist weitgehend durch Arten wie Aal, Barsch, Brachsen, Güster, Kaulbarsch, Rotauge und Ukelei geprägt, zudem kann die Flunder auftreten. Vor allem in Küstennähe dominiert stellenweise der Stint, zudem saisonal der Dreistachlige Stichling (Wanderform). Wanderfische können die Gewässer als Durchzugsroute (z. B. Lachs, Meerforelle) oder Laichhabitat (z. B. Finte) aufsuchen. Im küstennahen Bereich Auftreten von Brackwasserarten und vereinzelt marinen Arten. Makrophyten und Phytobenthos: SCHAUMBURG et al. (2005) : SCHAUMBURG et al. (2005) Phytobenthos ohne : SCHAUMBURG et al. (2005) Phytoplankton: MISCHKE et al. (2005) Beispielgewässer Die aufgeführten Beispielgewässer sind NICHT mit Referenzgewässern gleichzusetzen! Bei den Beispielgewässern handelt es sich überwiegend um in Bezug auf die Gewässermorphologie bzw. einzelne Qualitätselemente aktuell vorhandene best-of -Gewässer bzw. Gewässerabschnitte, zur Veranschaulichung der Typbeschreibungen bzw. en der Lebensgemeinschaften der verschiedenen Qualitätselemente (s. auch Kap. 2.2). An den Beispielgewässern können daher Veränderungen z. B. der Gewässerstruktur oder der Unterbrechung der Durchwanderbarkeit stattgefunden haben. Für die verschiedenen Qualitätskomponenten sowie die Hydromorphologie werden daher z. T. unterschiedliche Beispielgewässer genannt. Die Auswahl der Beispielgewässer erfolgte auf Grundlage folgender Daten und Quellen: Beispielgewässer der Gewässermorphologie: Angaben aus verschiedenen Ländertypologien (z. B. LANU (2001), LUA BB (2001), RASPER (2001), usw.) bzw. Benennung durch die Bundesländer Beispielgewässer für Makrozoobenthos-Lebensgemeinschaften: Abgleich mit RaKon Monitoring Teil B (Stand ) bzw. Benennung durch die Bundesländer Beispielgewässer für Fisch-Lebensgemeinschaften: Literaturangaben (z. B. SCHAARSCHMIDT et al. (2005)) bzw. Angaben von Länderbehörden, wie etwa Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU), Bezirksregierung Arnsberg, Albaum usw.. Bei den aufgeführten Gewässern ist zu beachten, dass sie im Längsverlauf eine oder mehrere der für den Typ beschriebenen Fischlebensgemeinschaften aufweisen können. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

20 Begleittext Beispielgewässer für Makrophyten und Phytobenthos-Lebensgemeinschaften: Gewässer mit Ökologischer Zustandsklasse 1" oder 2" für dieses Qualitätselement aus SCHAUMBURG et al. (2005) Beispielgewässer für Makrophyten-Lebensgemeinschaften: Gewässer mit Ökologischer Zustandsklasse 1" oder 2" für dieses Teilelement aus SCHAUMBURG et al. (2005) Beispielgewässer für -Lebensgemeinschaften: Gewässer mit Ökologischer Zustandsklasse 1" oder 2" für dieses Teilelement aus SCHAUMBURG et al. (2005) Beispielgewässer für Phytobenthos ohne -Lebensgemeinschaften: Gewässer mit Ökologischer Zustandsklasse 1" oder 2" für dieses Teilelement aus SCHAUMBURG et al. (2005) Beispielgewässer für Phytoplankton-Lebensgemeinschaften: Gewässer mit Ökologischer Zustandsklasse 1" für dieses Qualitätselement aus MISCHKE et al. (2005) 3.2 Erstellung des Anhangs Gewässertypspezifische Werte der physikalisch-chemischen Qualitätselemente Zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie hat der Ausschuss Oberirdische Gewässer und Küstengewässer (AO) der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) die im Anhang aufgeführten Hintergrund- und Orientierungswerte [Stand ] erarbeitet. Die Federführung lag für die Fließgewässer beim AO-Expertenkreis Stoffe, wobei der AO- Expertenkreis Biologisches Monitoring Fließgewässer und Interkalibrierung und der Arbeitskreis Fischereiliche Zustandsbewertung soweit wie möglich eingebunden worden sind. Im Anhang werden die Hintergrund- und Orientierungswerte für die einzelnen LAWA-Typen angegeben; im Originaldokument Hintergrund- und Orientierungswerte für physikalisch-chemische Komponenten (Stand: ) erfolgen die Angaben z. T. für Typengruppen. Biologische Qualitätselemente Grundlage der Beschreibung der Bewertungsverfahren der biologischen Qualitätselemente sowie der typspezifischen Bewertungen und Klassengrenzen sind neben den für alle Qualitätselemente geltenden RaKon Monitoring Teil B-Arbeitspapieren I und III (LAWA-AO 2006a, b) überwiegend nachfolgende Quellen. Makrozoobenthos: AQEM/STAR (2006a, b), MEIER et al. (2006a, b, c), SCHÖLL et al. (2005) Fische: DIEKMANN et al. (2005), DUßLING & BLANK (2005), DUßLING et al. (2006, 2005, 2004) Makrophyten und Phytobenthos: BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (2006a, b), SCHAUMBURG et al. (2004, 2005, 2006) Phytoplankton: BÖHMER & MISCHKE (2006), MISCHKE (2006a, b) T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

21 Begleittext Davon abweichende Angaben sind von den Bearbeitern der Qualitätselemente überarbeitet, aktualisiert und ergänzt worden: Qualitätselement Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Modul Makrophyten Modul Modul Phytobenthos ohne Phytoplankton Bearbeiter Carolin Meier (Universität Duisburg-Essen) AK Fische, vertreten durch Dr. Andreas Kolbinger (Bayerisches Landesamt für Umwelt) Christine Schranz (Bayerisches Landesamt für Umwelt) Dr. Gabriele Hofmann (Glashütten-Schloßborn) Dr. Antje Gutowski (Bremen) Dr. Ute Mischke (IGB) T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

22 Begleittext 4 Danksagung Für die engagierte inhaltliche und formale Betreuung der Projekte danken wir Dr. Bettina Rechenberg und Dr. Stefanie Hedtkamp vom Umweltbundesamt sowie OBiolR Monika Schmidt vom Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt. Allen LAWA-Experten Biologische Bewertung der Fließgewässer und Interkalibrierung danken wir für die gute Zusammenarbeit sowie die wertvollen Diskussionsbeiträge und konstruktiven Überarbeitungs- und Änderungsvorschläge. Stellvertretend für alle Experten sei hier der Obfrau Eva Bellack gedankt. Ganz besonderer Dank geht an die Bearbeiter der Forschungsprojekte der verschiedenen Qualitätselemente, die uns engagiert mit Rat und Tat zur Seite gestanden, mit Material versorgt sowie Texte und Angaben korrigiert und überarbeitet haben. Für das Makrozoobenthos war dies Carolin Meier (Universität Duisburg-Essen), für die Fische Dr. Markus Diekmann (Fischereiforschungsstelle Baden- Württemberg) und Dr. Andreas Kolbinger (Bayerisches Landesamt für Umwelt) - stellvertretend für den gesamten AK Fische - sowie Uwe Dußling (Büro Gewässer & Fisch ), für die Makrophyten Dr. Christine Schranz (Bayerisches Landesamt für Umwelt), für die Dr. Gabriele Hofmann (Glashütten-Schloßborn), für das Phytobenthos ohne Dr. Antje Gutowski und Dr. Julia Foerster (Bremen) sowie Dr. Ute Mischke (IGB Berlin) für das Qualitätselement Phytoplankton. Bei der Ersterstellung bzw. Überarbeitung der Steckbriefe der Typen 1-4 sei Armin Weinzierl (Regierung von Niederbayern), Bertram Peters (Wasserwirtschaftsamt Landshut) sowie Monika Hess und Ullrich Heckes (Planungsbüro Ökokart) gedankt. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

23 Begleittext 5 Literaturverzeichnis AQEM/STAR (2006a): Ecological River Classification System (ASTERICS) Version 3.01, Stand Mai Universität Duisburg-Essen, Abteilung Hydrobiologie. [Stand Juli 2006]. AQEM/STAR (2006b): Ecological River Classification System (ASTERICS) Version 3.0, Stand Mai Software-Handbuch für die deutsche Version. Universität Duisburg-Essen, Abteilung Hydrobiologie. [Stand Juni 2006]. BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (2006a): Erläuterungen zur Verwendung der Software PHY- LIB1.3-DV-Tool (Version 1.3). Bearbeiter: A. MAETZE & W. BALLIN. - Bericht des Bayerischen Landesamts für Wasserwirtschaft im Auftrag der LAWA. - BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELT (2006b): PHYLIB1.3-DV-Tool (Version 1.3) - Software zur Bewertung von Makrophyten & Phytobenthos in Fließgewässern. Bearbeiter: A. MAETZE & W. BALLIN. - Bericht des Bayerischen Landesamts für Wasserwirtschaft im Auftrag der LAWA. - BAYERISCHES LANDESAMT FÜR WASSERWIRTSCHAFT (Hrsg.) (2002): Fließgewässerlandschaften in Bayern. Bearbeitung: E. BRIEM & J. MANGELSDORF. - München: 96 S. + Anlage (Steckbriefe, 1 Karte, erweiterte Kartenlegende). BISCHOFF, A., K. WYSUJACK & C. WOLTER (2004): Erfassung und Bewertung der Fischgemeinschaftsstruktur großer Fließgewässer und Flussseen des Zentralen Flachlandes sowie Auswahl von Referenzstrecken für eine fischereiliche Gewässerüberwachung nach EG-Wasserrahmenrichtlinie. Teilprojekt 4 des Verbundprojekts: Erforderliche Probenahmen und Entwicklung eines Bewertungsschemas zur ökologischen Klassifizierung von Fließgewässern anhand der Fischfauna gemäß EG-WRRL. - Abschlussbericht, Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderkennzeichen: ). BÖHMER, J. &. U. MISCHKE (2006) : PhytoFluss - Programm zur automatischen Berechnung aller biologischen Kenngrößen (Metrics) des Bewertungsverfahrens von planktonführenden Fließgewässern mittels Phytoplankton [Stand Nov. 2006]. - BRIEM, E. (2003): Gewässerlandschaften der Bundesrepublik Deutschland. ATV-DVWK Arbeitsbericht. Hennef: Mappe mit Textband, Steckbriefe, Kurzfassung, 4 Karten. BRUNKE, M. (2004): Stream typology and lake outlets - a perspective towards validation and assessment from northern Germany (Schleswig-Holstein). - Limnologica 34: DIEKMANN, M., U. DUßLING & R. BERG (2005): Handbuch zum fischbasierten Bewertungssystem für Fließgewässer (FIBS) - Hinweise zur Anwendung - DUßLING, U. & R. BERG (2004): Grundlagen zur ökologischen Bewertung von Fließgewässern anhand der Fischfauna. Allgemeiner Teil des Verbundprojekt: Erforderliche Probenahmen und Entwicklung eines Bewertungsschemas zur ökologischen Klassifizierung von Fließgewässern anhand der Fischfauna gemäß EG-WRRL. - Abschlussbericht, Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderkennzeichen: ). DUßLING, U. & R. HABERBOSCH (2004): EG-WRRL-angepasste Beprobung und Bewertung in epipotamal dominierten Flüssen des Zentralen Mittelgebirges. Teilprojekt 1 des Verbundprojekts: Erforderliche Probenahmen und Entwicklung eines Bewertungsschemas zur ökologischen Klassifizierung von Fließgewässern anhand der Fischfauna gemäß EG-WRRL. - Abschlussbericht, Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderkennzeichen: ). DUßLING, U. (2005): Erarbeitung und Pflege von GIS-Grundlagen für fischfaunistisch relevante Fließgewässer in Baden-Württemberg - Erstellung digitaler Fließgewässerkarten Migrationsbedarf der Fischfauna und fischzönotische Grundausprägungen. - Abschlussbericht im Auftrag der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (unveröffentl.) DUßLING, U., A. BISCHOFF, R. HABERBOSCH, A. HOFFMANN, H. KLINGER, C. WOLTER, K. WYSUJACK & R. BERG (2006): Entwurf eines fischbasierten Bewertungsverfahrens für Fließgewässer gemäß WRRL - Kurzbeschreibung. - T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

24 Begleittext DUßLING, U., A. BISCHOFF, R. HABERBOSCH, A. HOFFMANN, H. KLINGER, C. WOLTER, K. WYSUJACK & R. BERG (2005): Die fischbasierte Bewertung von Fließgewässern zur Umsetzung der EG-WRRL. In: FELD, C., S. RÖDIGER, M. SOMMERHÄUSER & G. FRIEDRICH (Hrsg.): Typologie, Bewertung, Management von Oberflächengewässer. - Limnologie aktuell 11: DUßLING, U., R. BERG, H. KLINGER, & C. WOLTER (2004): Assessing the Ecological Status of River Systems Using Fish Assemblages - Handbuch Angewandte Limnologie 12/04 (20. Erg.Lfg.): DUßLING, U. & S. BLANK (2005): Software zum fischbasierten Bewertungssystem für Fließgewässer (FIBS) Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg, Langenargen. Version vom FLEISCHHACKER, T. & K. KERN (2005): Hydromorphologische Referenzbedingungen für die Elbe von Schmilka bis Geesthacht (Strom-km 0,0 bis 585,9). - Abschlussbericht im Auftrag der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG). FORSCHUNGSGRUPPE FLIEßGEWÄSSER (1993): Fließgewässertypologie. Ergebnisse interdisziplinärer Studien an naturnahen Fließgewässern und Auen in Baden-Württemberg mit Schwerpunkt Buntsandstein-Odenwald und Oberrheinebene. ecomed. Landsberg am Lech: 226 S., 1 Karte. FORSCHUNGSGRUPPE FLIEßGEWÄSSER (1998): Regionale Bachtypen in Baden-Württemberg. Arbeitsweisen und exemplarische Ergebnisse an Keuper- und Gneisbächen. - Handbuch Wasser 2, 41: HAASE, P., A. SUNDERMANN & K. SCHUNDEHÜTTE (2006): Informationstext zur Operationellen Taxaliste als Mindestanforderung an die Bestimmung von Makrozoobenthosproben aus Fließgewässern zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie in Deutschland - Stand März Forschungsinstitut Senckenberg, Abteilung für Limnologie und Naturschutzforschung. HOCHSCHULE VECHTA (i. A. des NLÖ) (2003): Ökologische Bewertung von Marschengewässern entsprechend den Vorgaben der EU-WRRL, Teil 1. ICPDR (2002): Joint Danube Survey. Technical Report of the International Commission for the Protection of the Danube River. LITERATHY, P., V. KOLLER-KREIMEL & I. LISKA (eds.). - ICPDR (2003): UNDP/GEF Danube Regional Project. Activities 1.1.2, and (Stress and impact analysis, typology and reference conditions, ecological status assessment) Final Report. Authors: M. SOMMERHÄUSER, S. ROBERT, S. BIRK, D. HERING, O. MOOG, I. STUBAUER & T. OFEN- BÖCK. - IKSR (Internationale Kommission zum Schutze des Rheins) (2004): Entwicklung einer (Abschnitts-) Typologie für den natürlichen Rheinstrom. Verfasser: T. POTTGIESSER & M. HALLE. KLINGER, H. & A. HOFFMANN (2004a): Erfassung der Fischfauna und Erprobung eines Bewertungsschemas in rhithralen Fließgewässerabschnitten des Zentralen Mittelgebirges als Teilbeitrag zur Implementierung der EG-WRRL. Teilprojekt 3 des Verbundprojekt: Erforderliche Probenahmen und Entwicklung eines Bewertungsschemas zur ökologischen Klassifizierung von Fließgewässern anhand der Fischfauna gemäß EG-WRRL. - Abschlussbericht, Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderkennzeichen: ). - KLINGER, H. & A. HOFFMANN (2004b): Methode zur Erstellung fischfaunistischer Referenzen für die Flusslandschaften Deutschlands auf der Basis des LAWA-Fließgewässertypenatlas am Beispiel von Nordrhein-Westfalen und ausgewählten Gewässern in Baden-Württemberg. Teilprojekt 2 des Verbundprojekt: Erforderliche Probenahmen und Entwicklung eines Bewertungsschemas zur ökologischen Klassifizierung von Fließgewässern anhand der Fischfauna gemäß EG-WRRL. - Abschlussbericht, Bundesministerium für Bildung und Forschung (Förderkennzeichen: ). - KOHLER, A. (1978): Methoden der Kartierung von Flora und Vegetation von Süßwasserbiotopen. - Landschaft + Stadt 10/2: LANU (Landesumweltamt für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein, Hrsg.) (2001): Gewässerlandschaften und Bachtypen. Leitbilder für die Fließgewässer in Schleswig-Holstein. Verfasser: M. SOMMERHÄUSER, A. GARNIEL & T. POTTGIESSER. Pirwitz. Flintbek: 62 S. + 1 Karte. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

25 Begleittext LAWA-AO (2007): RaKon Monitoring Teil B. Arbeitspapier II: Hintergrund- und Orientierungswerte für physikalisch-chemische Komponenten - [Stand ]. LAWA-AO (2006b): RaKon Monitoring Teil B. Arbeitspapier I: Gewässertypen / Referenzbedingungen / Klassengrenzen. - Entwurf 2.1 [Stand ]. LAWA-AO (2006a): RaKon Monitoring Teil B. Arbeitspapier III: Untersuchungsverfahren für biologische Qualitätskomponenten. - Entwurf 2.1 [Stand ]. LfU BW (Landesanstalt für Umweltschutz, Baden-Württemberg, Hrsg.) (1999): Die Gewässerlandschaften Baden-Württembergs. Tal- und Gewässermorphologische Übersichtskarte 1: Bearbeitung: E. BRIEM. - Oberirdische Gewässer, Gewässerökologie 53. LUA BB (Landesumweltamt Brandenburg, Hrsg.) (2001): Morphologische Referenzzustände für Bäche im Land Brandenburg. Bearbeitung: M. MUTZ, J. SCHLIEF & C. ORENDT. Studien und Tagungsberichte 33: LUA NRW (Landesumwelt Nordrhein-Westfalen, Hrsg.) (2005): Biozönotische Leitbilder und das höchste ökologische Potenzial für Rhein und Weser in Nordrhein-Westfalen. Autoren: T. POTTGIESSER, T. EHLERT, C. FRENZ, G. FRIEDRICH, M. HALLE, A. LORENZ, A. SCHARBERT & K. VAN DE WEYER. - LUA-Merkblätter 49: lua.nrw.de. LUA NRW (Landesumwelt Nordrhein-Westfalen, Hrsg.) (1999): Leitbilder für kleine bis mittelgroße Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen. Gewässerlandschaften und Fließgewässertypen. Verfasser: T. TIMM, A. VAN DEN BOOM, T. EHLERT, P. PODRAZA, H, SCHUHMACHER, & M. SOMMER- HÄUSER. LUA-Merkblätter 17: 88 S. + 1 Karte. LUA NRW (Landesumwelt Nordrhein-Westfalen, Hrsg.) (2001): Leitbilder für mittelgroße bis große Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen Flusstypen. Verfasser: T. EHLERT, U. KOENZEN & T. POTTGIESSER. LUA-Merkblätter 34: 130 S. + 1 Karte. LUA NRW (Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen, Hrsg.) (2003a): Morphologisches Leitbild Niederrhein. - LUA-Merkblätter 41: 58 S. LUNG M-V (Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern) (2005): Fließgewässertypisierung in Mecklenburg-Vorpommern. - Schriftenreihe des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern 2005, Heft 3. MEHL, D. & V. THIELE (1998): Fließgewässer- und Talraumtypen des Norddeutschen Tieflandes. Am Beispiel der jungglazialen Naturräume Mecklenburg-Vorpommerns. Parey Buchverlag. Berlin/Wien: 261 S. MEIER, C., A. LORENZ, P. ROLAUFFS & D. HERING (2005): Abschließende Arbeiten zur Integration der Fließgewässer Nord- und Nordostdeutschlands in das bundesweite Typen- und Bewertungssystem. - Abschlussbericht, Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (O 21.03). MEIER, C., J. BÖHMER, P. ROLAUFFS & D. HERING (2006a): Kurzdarstellung Bewertung Makrozoobenthos & Core Metrics Makrozoobenthos. - [Stand Juni 2006]. MEIER, C., J. BÖHMER, P. ROLAUFFS & D. HERING (2006b): Kurzdarstellung Bewertung Makrozoobenthos & Core Metrics Makrozoobenthos. - [Stand Juni 2006]. MEIER, C., J. BÖHMER, R. BISS, C. FELD, P. HAASE, A. LORENZ, C. RAWER-JOST, P. ROLAUFFS, K. SCHIN- DEHÜTTE, F. SCHÖLL, A. SUNDERMANN, A. ZENKER & D. HERING (2006c): Weiterentwicklung und Anpassung des nationalen Bewertungssystems für Makrozoobenthos an neue internationale Vorgaben. - Abschlussbericht, Umweltbundesamt (Förderkennzeichen (UFOPLAN) ). MEIER, C., P. HAASE, P. ROLAUFFS, K. SCHINDEHÜTTE, F. SCHÖLL, A. SUNDERMANN & D. HERING (2006d): Methodisches Handbuch Fließgewässerbewertung - Handbuch zur Untersuchung und Bewertung von Fließgewässern auf der Basis des Makrozoobenthos vor dem Hintergrund der EG- Wasserrahmenrichtlinie. - [Stand Mai 2006]. MISCHKE, U. & BEHRENDT, H: (2005a): Vorschlag zur Bewertung ausgewählter Fließgewässertypen anhand des Phytoplanktons. In: Feld, C., S. Rödiger, M. Sommerhäuser & G. Friedrich (Hrsg.): Typologie, Bewertung Management von Oberflächengewässern. - Limnologie aktuell, Band 11: T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

26 Begleittext MISCHKE, U. & H. BEHRENDT (2005b): Vorschlag zur Bewertung ausgewählter Fließgewässertypen anhand des Phytoplanktons. In: FELD, C. K., S. RÖDIGER, M. SOMMERHÄUSER, & G. FRIEDRICH (Hrsg.): Typologie, Bewertung und Management von Oberflächengewässern. Stand der Forschung zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie. - Limnologie aktuell 11: MISCHKE, U. (2005): Entwicklung eines Bewertungsverfahrens für Fließgewässer mittels Phytoplankton zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. - Endbericht. Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (O 6.03). MISCHKE, U. (2005a): Entwurf einer Verfahrensanleitung Für den Praxistest der Bundesländer im Jahr 2005 (Kapitel 2). -Auszug aus dem Überarbeiteten Endbericht zum LAWA-Vorhaben: Entwicklung eines Bewertungsverfahrens für Fließgewässer mittels Phytoplankton zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (O 6.03). MISCHKE, U. (2006a): Bericht zum Bundesweiten Praxistest eines Bewertungsverfahren für Phytoplankton in Fließgewässern Deutschlands zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie - Verfahrensvereinfachung und -überprüfung mit Handbuchentwurf - LAWA-Projekt O IGB. Berlin, Friedrichshagen. 68, MISCHKE, U. (2006b): Die harmonisierte Taxaliste des Phytoplanktons Bestandteil der Bewertungsverfahren nach Wasserrahmenrichtlinie. Stand , MISCHKE, U. (2006c): Phytoplankton in Fließgewässern. - Auszug aus dem RaKon-Entwurf Teil B-III. [Stand ]. MISCHKE, U., H. BEHRENDT, J. KÖHLER, & D. OPITZ (2005): Überarbeiteter Endbericht zum LAWA- Vorhaben: Entwicklung eines Bewertungsverfahrens für Fließgewässer mittels Phytoplankton zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie , Im Auftrag der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA), IGB. Berlin, Friedrichshagen NZO-GmbH (2003): Biozönotische Leitbilder für die Flusslandschaften in NRW - Teilbeitrag: Fischfauna. Teil 1: Erläuterungsbericht und Teil 2: Steckbriefe für die Fischfauna der Fließgewässertypen in NRW. - Abschlussbericht im Auftrag der LÖBF NRW (unveröffentl.). NZO-GmbH (2004): Erarbeitung von fischfaunistischen Referenzen für alle Thüringer Fließgewässertypen. - Abschlussbericht im Auftrag TMLNU (unveröffentl.). POTTGIESSER, T. & M. SOMMERHÄUSER (2004): Fließgewässertypologie Deutschlands: Die Gewässertypen und ihre Steckbriefe als Beitrag zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. In: STEINBERG, C., W. CALMANO, R.-D. WILKEN & H. KLAPPER (Hrsg.): Handbuch der Limnologie. 19. Erg.Lfg. 7/04. VIII-2.1: Anhang. RASPER, M. (2001): Morphologische Fließgewässertypen in Niedersachsen. Leitbilder und Referenzgewässer. NLÖ (Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, Hrsg.). - Hannover: 98 S. SCHAARSCHMIDT, TH., H. ARZBACH, R. BOCK, I. BORKMANN, U. BRÄMICKE, M. BRUNKE, R. LEMCKE, M. KÄMMEREIT, L. MEYER, & L. TAPPENBECKE (2005): Die Fischfauna der kleinen Fließgewässer Nord- und Nordostdeutschlands - Leitbildentwicklung und typgerechte Anpassung des Bewertungsschemas nach EU-Wasserrahmenrichtlinie. - Abschlussbericht, Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (O 22.03). SCHAUMBURG, J. SCHRANZ, C. STELZER, P. HOFMANN, G. GUTOWSKI, A. & FOERSTER, J. (2005): Bundesweiter Test: Bewertungsverfahren Makrophyten & Phytobenthos in Fließgewässern zur Umsetzung der WRRL. - Endbericht des Bayerischen Landesamts für Wasserwirtschaft im Auftrag der LAWA (O 2.04). SCHAUMBURG, J., C. SCHRANZ, D. STELZER, G. HOFMANN, A. GUTOWSKI & J. FOERSTER (2006): Handlungsanweisung für die ökologische Bewertung von Fließgewässern zur Umsetzung der EU- Wasserrahmenrichtlinie: Makrophyten und Phytobenthos. - Bericht des Bayerischen Landesamts für Umwelt im Auftrag der LAWA (O 2.04). [Stand Januar 2006]. SCHAUMBURG, J., SCHRANZ, C., FOERSTER, J., GUTOWSKI, A., HOFMANN, G., KÖPF, B., MEILINGER, P., SCHMEDTJE, U., SCHNEIDER, S., STELZER, D. (2005): Bewertungsverfahren Makrophyten & Phytobenthos. Fließgewässer- und Seen-Bewertung in Deutschland nach EG-WRRL. Informationsberichte Heft 1/05. Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft, München. 245 S. SCHAUMBURG, J., U. SCHMEDTJE, C. SCHRANZ, B. KÖPF, S. SCHNEIDER, P. MEILINGER, P. STELZER, G. HOFMANN, A. GUTOWSKI. & J. FOERSTER, J. (2004): Erarbeitung eines Bewertungsverfahrens für Fließgewässer und Seen im Teilbereich Makrophyten und Phytobenthos zur Umsetzung der T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

27 Begleittext EU-Wasserrahmenrichtlinie. - Schlussbericht des Bayerischen Landesamts für Wasserwirtschaft im Auftrag von Bundesministerium für Bildung und Forschung (FKZ ) und LA- WA (O 11.03). SCHMEDTJE, U., M. SOMMERHÄUSER, U. BRAUKMANN, E. BRIEM, P. HAASE & D. HERING [Stand ]: Grundlage für die Erarbeitung der wichtigsten biozönotisch relevanten Fließgewässertypen im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie. (unveröffentl.). SCHÖLL, F., HAYBACH, A., & KÖNIG, B. (2005): Das erweiterte Potamontypieverfahren zur ökologischen Bewertung von Bundeswasserstraßen (Fließgewässertypen 10 und 20: kies- und sandgeprägte Ströme, Qualitätskomponente Makrozoobenthos) nach Maßgabe der EU- Wasserrahmenrichtlinie. Hydrologie und Wasserwirtschaft 49 (5): SOMMERHÄUSER, M. & H. SCHUHMACHER (2003): Handbuch der Fließgewässer Norddeutschlands - Typologie, Bewertung, Management. Atlas für die limnologische Praxis. - ecomed. Landsberg am Lech: 278 S. TIMM, T. & M. SOMMERHÄUSER (1993): Bachtypen im Naturraum Niederrheinische Sandplatten - Ein Beitrag zur Typologie der Fließgewässer des Tieflandes. - Limnologica 23: WOLFF, P. (1999): Vegetation und Ökologie der nährstoffarmen Fließgewässer der Pfalz. - Pollichia- Buch 37: 125 S. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

28 Begleittext 6 Abkürzungs- und Legendenverzeichnis Morphologische Beschreibung BB Brandenburg BY Bayern EZG Einzugsgebiet FG Fließgewässer i. B. in Bearbeitung MV Mecklenburg-Vorpommern NI Niedersachsen NL Niederlande NW Nordrhein-Westfalen SA Sachsen-Anhalt SH Schleswig-Holstein WWA Wasserwirtschaftsamt Physikalisch-chemische Komponenten BSB Biologischer Sauerstoffbedarf ges. P Gesamtphosphor k. W. kein Wert Max. Maximum Min. Minimum Mittelw. Mittelwert NH4-N Ammonium-Stickstoff o-po4-p Orthophosphat-Phosphor Temp. Temperatur TOC total organic carbon = gesamter organisch gebundener Kohlenstoff Bewertung Makrozoobenthos Metric-Typ: Z/A T F V/D Zusammensetzung/Abundanz Toleranz Funktionen Variabilität/Diversität Modul Allgemeine Degradation EPT Ephemeroptera, Plecoptera, Trichoptera EPTCBO Ephemeroptera, Plecoptera, Trichoptera, Coleoptera, Bivalvia, Odonata HK Häufigkeitsklasse T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

29 Steckbriefe Inhalt Typen der Alpen und des Alpenvorlandes Typ 1: Typ 2: Typ 3: Typ 4: Fließgewässer der Alpen Fließgewässer des Alpenvorlandes Fließgewässer der Jungmoräne des Alpenvorlandes Große Flüsse des Alpenvorlandes Typen des Mittelgebirges Typ 5: Typ 5.1: Typ 6: Typ 7: Typ 9: Typ 9.1: Typ 9.2: Typ 10: Grobmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche Grobmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche Silikatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse Karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse Große Flüsse des Mittelgebirges Kiesgeprägte Ströme Typen des Norddeutschen Tieflandes Typ 14: Typ 15: Typ 15_g: Typ 16: Typ 17: Typ 18: Typ 20: Typ 22: Typ 23: Sandgeprägte Tieflandbäche Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse Große sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse Kiesgeprägte Tieflandbäche Kiesgeprägte Tieflandflüsse Löss-lehmgeprägte Tieflandbäche Sandgeprägte Ströme Marschengewässer Rückstau- bzw. brackwasserbeeinflusste Ostseezuflüsse Ökoregion unabhängige Typen Typ 11: Typ 12: Typ 19: Typ 21: Organisch geprägte Bäche Organisch geprägte Flüsse Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und Stromtälern Seeausflussgeprägte Fließgewässer T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Beschreibung und Bewertung der deutschen Fließgewässertypen - Steckbriefe und Anhang

30 Typ 1: Fließgewässer der Alpen Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfotos von Beispielgewässern: Kalkalpen, Flyschzone, Faltenmolasse Subtyp 1.1: Röthenbach (BY). Foto: WWA Kempten Subtyp 1.2: Ammer (BY). Foto: WWA Weilheim Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Der Gewässertyp 1 umfasst die verschiedenen Gewässergrößen der Fließgewässer der Kalkalpen, von den Bächen (Subtyp 1.1) bis hin zu den kleinen Flüssen (Subtyp 1.2). Die Bäche verlaufen mit gestrecktem Verlauf in Kerbtälern und Kerbsohlentälern. Die größeren Flüsse fließen meist weit verzweigt in fluviatil verfüllten Haupttälern (Grobmaterialaue), während die kleineren Flüsse ebenfalls in Kerbtälern und Kerbsohlentälern mit fluviatiler Talverfüllung fließen. Dominierendes Sohlsubstrat in allen Fließgewässern sind Blöcke und Kies, Feinmaterial nimmt nur einen relativ geringen Anteil ein. Abschnittsweise sind die Gewässerbetten bis auf den anstehenden Fels ausgeräumt. Längszonale Einordnung: km² EZG Subtyp 1.1 (Bäche): km² Subtyp 1.2 (Kleine Flüsse): km² Talbodengefälle: 6-45 Subtyp 1.1 (Bäche): Subtyp 1.2 (Kleine Flüsse): 6-50 Strömungsbild: turbulent Subtyp 1.1 (Bäche): turbulent Subtyp 1.2 (Kleine Flüsse): turbulent Sohlsubstrate: Blöcke, Kies, Grobsande Subtyp 1.1 (Bäche): Blöcke, Kies, Grobsande Subtyp 1.2 (Kleine Flüsse): Geröll, Kies, Grobsande Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Karbonatgewässer Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm]: ph-wert: 7,7-8,5 Subtyp 1.1 (Bäche): Subtyp 1.1 (Bäche): 7,7-8,5 Subtyp 1.2 (Kleine Flüsse): Subtyp 1.2 (Kleine Flüsse): 7,7-8,5 Karbonathärte [ dh]: Gesamthärte [ dh]: Subtyp 1.1 (Bäche): Subtyp 1.1 (Bäche): Subtyp 1.2 (Kleine Flüsse): Subtyp 1.2 (Kleine Flüsse): Abfluss/Hydrologie: Alpin geprägtes Abflussregime mit sommerlichem Abflussmaximum durch Schneeschmelze und winterliche Niedrigwasserperioden. Neben der Schneeschmelze spielen die hohen Sommerniederschläge die dominierende Rolle für die Abflussbildung. Stark ausgeprägte Extremabflüsse durch Starkregenereignisse. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

31 Typ 1: Fließgewässer der Alpen Anmerkungen: der Makrozoobenthos- Besiedlung: Der Typ 1 Fließgewässer der Alpen kann auf Grundlage der Makrozoobenthos-Besiedlung längszönotisch in zwei Subtypen differenziert werden: Subtyp 1.1 Bäche der Alpen und Subtyp 1.2 Kleine Flüsse der Alpen. Differenzierungen der Biozönose im Längsverlauf oder lokale Ausprägungen sind bei der Bewertung zu berücksichtigen. Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Die Makrozoobenthos-Gemeinschaft ist sehr artenreich: es herrschen in Bezug auf Strömung, Sauerstoff und niedrige Wassertemperaturen sehr anspruchsvolle Arten vor. Auf Grund des vorherrschenden Substrats (Blöcke und Steine) wird die Makrozoobenthos-Besiedlung von strömungsliebenden Steinbesiedlern dominiert. Den größten Anteil an den Ernährungsformtypen stellen die Filtrierer. Längszönotisch dominieren v. a. in dem Subtyp 1.1 Arten des Epirhithrals. Auffällig ist der geringe Anteil der Krebse an der Gesamtbiozönose. Auswahl charakteristischer Arten der Bäche der Alpen (Subtyp 1.1): Ephemeroptera: Baetis alpinus, Epeorus alpicola, Ecdyonurus zelleri, Rhithrogena alpestris, Habroleptoides auberti. Plecoptera: Dictyogenus alpinum, Isoperla rivulorum, Chloroperla susemicheli, Siphonoperla montana, Taeniopteryx hubaulti, Protonemoura nimborum, Capnioneura nemuroides, Leuctra rosinae. Coleoptera: Hydraena alpicola, Hydraena lapidicola, Hydraena, truncata, Elmis rietscheli, Esolus angustatus, Limnius perrisi. Trichoptera: Rhyacophila intermedia, Rhyacophila. torrentium, Glossosoma conformis, Philopotamus ludificatus, Hydropsyche tenuis, Micrasema morosum, Lithax niger, Drusus biguttatus, Drusus discolor, Drusus monticola, Ecclisopteryx guttulata, Metanoea rhaetica. Diptera: Hapalothrix lugubris, Liponeura cinerascens minor. Auswahl charakteristischer Arten der kleinen Flüsse der Alpen (Subtyp 1.2): Ephemeroptera: Siphlonurus lacustris, Baetis alpinus, Epeorus assimilis, Rhithrogena allobrogica, Rhithrogena landai. Plecoptera: Perla grandis, Chloroperla tripunctata, Capnia nigra, Taeniopteryx kuehtreiberi, Rhabdiopteryx neglecta, Leuctra mortoni. Coleoptera: Oreodytes davisii, Oreodytes septentrionalis, Laccobius alternus, Hydraena alpicola, Hydraena lapidicola, Elmis rioloides, Esolus angustatus, Esolus parallelepipedus, Limnius perrisi. Heteroptera: Micronecta griseola. Trichoptera: Rhyacophila torrentium, Glossosoma conformis, Hydropsyche dinarica, Brachycentrus montanus, Drusus biguttatus, Ecclisopteryx guttulata, Allogamus auricollis. Diptera: Liponeura cordata, Liponeura decipiens, Prosimulium hirtipes, Simulium argenteostriatum, Simulium argyreatum, Simulium variegatum. der Fischfauna: Fische Alpine Gewässer weisen eine deutliche Längszonierung auf. Auf Grund der Änderungen von Temperatur, Gefälle, Strömung und Geschiebe ist die Gliederung der Fischlebensräume mit den dazugehörenden Fischartenlebensgemeinschaften in den alpinen Gewässern vergleichsweise deutlich ausgeprägt: Die Bäche der Kalkalpen gehören zum Epi- und Metarhithral und sind artenarm. Häufig sind hier nur Bachforelle und Groppe anzutreffen. Gewässer mit hohem Gefälle weisen in der Regel nur zeitweise Bestände der Bachforelle auf oder sind fischfrei. Die kleinen Flüsse sind überwiegend dem Hyporhithral oder dem Epipotamal zuzuordnen. Neben Arten wie der Äsche kommen beispielsweise Bachforelle und Groppe sowie Döbel; Nase, Barbe und andere Cypriniden vor. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

32 Typ 1: Fließgewässer der Alpen der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Auswahl charakteristischer Arten der Bäche der Alpen : Chara aspera, Chara hispida, Chara intermedia, Mentha aquatica (submers), Juncus articulatus, Myriophyllum alterniflorum, Callitriche hamulata, Chiloscyphys polyanthos, Potamogeton alpinus, Ranunculus peltatus. Die -Gesellschaften der Bäche sowie kleinen und großen Flüsse der Kalkalpen sind charakterisiert durch stetig individuenreiche Vorkommen von Achnanthes biasolettiana und Achnanthes minutissima. Stellenweise dominieren Cymbella delicatula, Fragilaria arcus, Gomphonema angustum und Gomphonema pumilum. In den größeren Flüssen dominieren die beiden Achnanthes-Arten. Sind in Bächen noch stellenweise ultra-oligotrophe Zustände zu verzeichnen, bewegen sich die Trophiegrade im Falle der kleinen Flüsse ausschließlich im oligotrophen Bereich. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes biasolettiana, Achnanthes exilis, Achnanthes flexella, Achnanthes laevis, Achnanthes minutissima, Achnanthes minutissima var. gracillima, Achnanthes minutissima var. scotica, Achnanthes petersenii, Achnanthes rosenstockii, Amphora inariensis, Amphora thumensis, Brachysira neoexilis, Cymbella affinis, Cymbella cesatii, Cymbella delicatula, Cymbella helvetica, Cymbella microcephala, Cymbella minuta, Cymbella subaequalis, Cymbella tumidula, Cymbella tumidula var. lancettula, Denticula tenuis, Diatoma ehrenbergii, Diatoma mesodon, Eunotia arcubus, Fragilaria arcus, Fragilaria capucina var. amphicephala, Fragilaria capucina var. austriaca, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria delicatissima, Fragilaria tenera, Gomphonema angustum, Gomphonema bavaricum, Gomphonema lateripunctatum, Gomphonema occultum, Gomphonema olivaceum var. olivaceoides, Gomphonema pumilum, Gomphonema tergestinum, Gomphonema vibrio, Navicula dealpina, Navicula ignota var. acceptata, Navicula lenzii, Navicula stroemii, Navicula subalpina, Navicula wildii, Nitzschia alpinobacillum, Nitzschia dissipata ssp. oligotraphenta, Nitzschia diversa Phytobenthos ohne Eine Beschreibung der Algengesellschaft des Phytobenthos ohne steht noch aus. der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

33 Typ 1: Fließgewässer der Alpen Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos 1.1 Fische ff/fftemp, Sa-ER, Sa-MR, Sa-HR Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne FG der Kalkalpen mit EZG < km² MRK D 1.1 bislang nicht beschrieben Phytoplankton nicht relevant 1.2 Sa-HR, EP FG der Kalkalpen mit EZG < km² MRK, MP(G) D 1.1 bislang nicht beschrieben nicht relevant FG der Kalkalpen mit EZG > km² bislang nicht MRK D 1.2 beschrieben nicht relevant Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 1.1: Bäche der Kalkalpen Typ 1.2: Kleine Flüsse der Kalkalpen Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften ff/fftemp: fischfrei/temporär fischfrei Sa-ER: salmonidengeprägte Gewässer des Epirhithrals Sa-MR: salmonidengeprägte Gewässer des Metarhithrals Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals EP: Gewässer des Epipotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Fließgewässer der Kalkalpen mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Fließgewässer der Kalkalpen mit einer Einzugsgebietsgröße >1.000 km² Makrophyten-Typen MRK: karbonatisch-rhithral geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen MP(G): potamal geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen, inkl. Untertyp MPG (grundwasserbeeinflusst) -Typen D 1.1: Bäche und kleine Flüsse der Alpen D 1.2: Große Flüsse der Alpen Phytobenthos ohne -Ausprägungen bislang nicht beschrieben Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Röthenbach (BY, Subtyp 1.1), Ammer (BY, Subtyp 1.2) Makrozoobenthos: Ostrach, Stoißer Ache, Rißbach (BY, Subtyp 1.1), Tiroler Achen, Ammer (BY, Subtyp 1.2) Fische: Frechenbach (BY, Subtyp 1.1), Ammer, Isar (BY, Subtyp 1.2) Makrophyten und Phytobenthos: Lauterbach, Isar, Ammer, Inn (BY) Makrophyten: : Phytobenthos ohne : Phytoplankton: - BAYERISCHES LANDESAMT FÜR WASSERWIRTSCHAFT (2002) Fließgewässerlandschaften der Alpen POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

34 Typ 2: Fließgewässer des Alpenvorlandes Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto von Beispielgewässern: Tertiäres Hügelland, Altmoränenland (Grund- und Endmoränen), Niederterrassen, Ältere Terrassen, z. T. Lößregionen Subtyp 2.1: Nöbach (BY). Foto: WWA Ingolstadt Subtyp 2.2: Sempt (BY) Foto: WWA München Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: In dem Fließgewässertyp 2 Fließgewässer des Alpenvorlandes sind Bäche (Subtyp 2.1) und kleine Flüsse (Subtyp 2.2) zusammengefasst. Kennzeichnend für die Fließgewässer dieses Typs ist eine geschwungene bis mäandrierende Linienführung. Dominierende Sohlsubstrate sind Schotter sowie je nach Einzugsgebiet Kiese mit unterschiedlich großen Sand- und Lehmanteilen. Schotter- und Kiesbänken mit Auelehmablagerungen und Niedermooreinschlüssen sind häufig ausgebildet. Langsam fließende Streckenabschnitte wechseln mit schnell fließenden Übergangsprofilen. Längszonale Einordnung: km² EZG Subtyp 2.1 (Bäche): km² Subtyp 2.2 (Kleine Flüsse): km² Talbodengefälle: > 0,5 Subtyp 2.1 (Bäche): > 0,5 Subtyp 2.2 (Kleine Flüsse): > 0,5 Strömungsbild: langsam fließend mit rasch fließenden Übergängen Subtyp 2.1 (Bäche): langsam fließend mit rasch fließenden Übergängen Subtyp 2.2 (Kleine Flüsse): langsam fließend mit rasch fließenden Übergängen Sohlsubstrate: Blöcke, Kies, Sand, Schluff, Ton Subtyp 2.1 (Bäche): Blöcke, Kies, Sand, Schluff, Ton Subtyp 2.2(Kleine Flüsse): Blöcke, Kies, Sand, Schluff, Ton Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: karbonatisch Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm]: ph-wert: 7,9-8,4 Subtyp 2.1 (Bäche): Subtyp 2.1 (Bäche): 7,9-8,4 Subtyp 2.2 (Kleine Flüsse): Subtyp 2.2 (Kleine Flüsse): 7,9-8,4 Karbonathärte [ dh]: Gesamthärte [ dh]: Subtyp 2.1 (Bäche): Subtyp 2.1 (Bäche): Subtyp 2.2 (Kleine Flüsse): Subtyp 2.2 (Kleine Flüsse): Abfluss/Hydrologie: Keine ausprägten Abflussschwankungen im Jahresverlauf. Die höchsten Abflüsse werden in der Regel Februar/März erreicht. Stark ausgeprägte Extremabflüsse durch Starkregenereignisse. Im Bereich ausstreichender Schotter häufig Grundwassergeprägt. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

35 Typ 2: Fließgewässer des Alpenvorlandes Anmerkungen: der Makrozoobenthos- Besiedlung: Der Typ 2 Fließgewässer des Alpenvorlandes kann längszönotisch in zwei Subtypen differenziert werden: Subtyp 2.1 Bäche des Alpenvorlandes sowie Subtyp 2.2 Kleine Flüsse des Alpenvorlandes. Differenzierungen der Biozönose im Längsverlauf oder lokale Ausprägungen sind bei der Bewertung zu berücksichtigen. Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Die Makrozoobenthos-Gemeinschaft wird von strömungsliebenden Steinbesiedlern dominiert, daneben kommen aber auch Arten vor, die die kleinräumigen kiesig-sandigen Bereiche besiedeln. Insgesamt herrschen in Bezug auf Strömung, Sauerstoff und niedrige Wassertemperaturen anspruchsvolle Arten vor. Im Subtyp 2.1 sind v. a. Arten des Epirhithrals häufig. Auswahl charakteristischer Arten der Bäche des Alpenvorlandes (Subtyp 2.1): Ephemeroptera: Baetis muticus, Electrogena ujhelyii, Habrophlebia lauta, Rhithrogena semicolorata. Odonata: Calopteryx virgo. Plecoptera: Siphonoperla torrentium, Brachyptera risi, Leuctra albida. Heteroptera: Sigara fossarum, Sigara hellensii, Velia caprai. Neuroptera: Osmylus fulvicephalus. Coleoptera: Brychius elevatus, Haliplus lineatocollis, Deronectes latus, Platambus maculatus, Hydraena belgica, Hydraena gracilis, Elmis aenea, Elmis maugetii, Limnius volckmari. Trichoptera: Rhyacophila fasciata, Philopotamus montanus, Tinodes rostocki, Hydropsyche instabilis, Hydropsyche saxonica, Silo nigricornis, Silo pallipes, Potamophylax cingulatus, Odontocerum albicorne. Auswahl charakteristischer Arten der kleinen Flüsse des Alpenvorlandes (Subtyp 2.2): Ephemeroptera: Baetis lutheri, Ecdyonurus insignis, Heptagenia flava, Heptagenia sulphurea, Potamanthus luteus, Caenis macrura. Odonata: Calopteryx splendens, Calopteryx virgo, Gomphus vulgatissimus. Plecoptera: Perlodes dispar, Perla burmeisteriana, Taeniopteryx nebulosa, Leuctra fusca, Leuctra geniculata. Heteroptera: Micronecta griseola, Micronecta minutissima, Aphelocheirus aestivalis. Megaloptera: Sialis nigripes. Coleoptera: Orechtochilus villosus, Bidessus delicatulus, Hydraena pulchella, Elmis maugetii, Elmis obscura, Limnius volckmari, Macronychus quadrituberculatus. Trichoptera: Rhyacophila dorsalis, Agapetus laniger, Cheumatopsyche lepida, Hydropsyche bulbifera, Brachycentrus subnubilus, Athripsodes bilineatus. der Fischfauna: Fische In den Bächen dieses Typs können strömungsliebende Kieslaicher, wie Bachforelle, Groppe und Elritze ebenso auftreten, wie die auch auf Sand laichende Bachschmerle. Die kleinen Flüsse, aber teilweise auch schon größere Bäche sowie die Übergangsbereiche zu den größeren Flüssen, sind überwiegend dem Hyporhithral und Epipotamal zuzuordnen. Charakteristisch im Epipotamal sind Fluss-Cypriniden, wie Barbe, Döbel, Nase, Hasel, ferner auch Rotauge. Typische Kleinfischarten sind z. B. Schneider und Gründling. Gebietsweise ist die Äsche häufig, während sie in anderen Gegenden fehlt. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

36 Typ 2: Fließgewässer des Alpenvorlandes der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Auswahl charakteristischer Arten: Callitriche obtusangula, Hygroamblystegium fluviatile, Brachythecium rivulare, Bryum argenteum, Cratoneuron filicinum, Callitriche hamulata. Die -Gesellschaften dieses Gewässertyps zeichnen sich zwar durch eine große Ähnlichkeit mit dem karbonatischen Typ 3: Fließgewässer der Jungmoräne des Alpenvorlandes aus, sind jedoch eher dem silikatischen Spektrum zuzuordnen, auch wenn silikatische Arten nur vereinzelt und in geringer Individuendichte auftreten. Dominante Art ist Achnanthes minutissima, die mit Gesellschaftanteilen bis zu 70 % die Gemeinschaften in extremer Weise dominiert. Nur stellenweise treten Arten wie Achnanthes biasolettiana, Cymbella microcephala und Navicula cryptotenella codominant hinzu. Die Trophie liegt im meso-eutrophen Bereich. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes laevis, Achnanthes minutissima, Amphora inariensis, Amphora pediculus, Cymbella affinis, Cymbella cesatii, Cymbella cymbiformis, Cymbella microcephala, Cymbella minuta, Cymbella sinuata, Denticula kuetzingii, Denticula tenuis, Diatoma ehrenbergii, Diatoma mesodon, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria tenera, Gomphonema pumilum, Navicula cryptotenella Achnanthes biasolettiana, Navicula dealpina, Navicula ignota var. acceptata, Navicula lenzii, Navicula schoenfeldii, Navicula stroemii, Navicula utermoehlii, Nitzschia alpinobacillum, Nitzschia dissipata var. media Phytobenthos ohne Eine Beschreibung der Algengesellschaft des Phytobenthos ohne steht noch aus. der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

37 Typ 2: Fließgewässer des Alpenvorlandes Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 2.1 Sa-MR, Sa-HR, Cyp-R, EP Sil. geprägte FG des Alpenvorlandes mit EZG <1.000 km² MRK, MP D 2 bislang nicht beschrieben nicht relevant 2.2 Sa-HR, Cyp-R, EP Sil. geprägte FG des Alpenvorlandes mit EZG <1.000 km² MRK, MP D 2 bislang nicht beschrieben nicht relevant Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 2.1: Bäche des Alpenvorlandes Typ 2.2: Kleine Flüsse des Alpenvorlandes Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-MR: salmonidengeprägte Gewässer des Metarhithrals Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals EP: Gewässer des Epipotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Silikatische geprägte Fließgewässer des Alpenvorlandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Makrophyten-Typen MRK: karbonatisch-rhithral geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen MP(G): potamal geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen, im Bereich ausstreichender Schotter häufig Grundwassergeprägt -Typen D 2: Silikatische Bäche und kleine Flüsse des Alpenvorlandes Phytobenthos ohne -Typen bislang nicht beschrieben Beispielgewässer: Gewässermorphologie: Nöbach (BY, Subtyp 2.1), Sempt (BY, Subtyp 2.1) Makrozoobenthos: Nöbach, Grasenseer Bach (BY, Subtyp 2.1), Sempt, Kollbach, Moosach, Paar (BY, Subtyp 2.1) Fische: Kleine Vils, Westliche Günz (BY, Subtyp 2.1), Paar (BY, Subtyp 2.2) Makrophyten und Phytobenthos: Rot, Eschach (BW), Schrannenbach (BY) Makrophyten: : Eschach (BW) Phytobenthos ohne : Phytoplankton: - Vergleichende Literatur (Auswahl): BAYERISCHES LANDESAMT FÜR WASSERWIRTSCHAFT (2002) Fließgewässerlandschaften der Niederrassen, des Altmoränen- und Terrassenlandes und des Tertiären Hügellandes T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

38 Typ 3: Fließgewässer der Jungmoräne des Alpenvorlandes Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto von Beispielgewässern: Jungmoränenland (Grund- und Endmoräne) Subtyp 3.1: Schlittbach (By). Foto: WWA Weilheim Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Im Gewässertyp 3 sind Bäche (Subtyp 3.1) und kleine Flüsse (Subtyp 3.2) der Jungmoränen des Alpenvorlandes zusammengefasst. Die größeren Gewässer dieses Typs sind vielfach Mittel- und Unterläufe seeausflussgeprägter Fließgewässer (Typ 21). Der Gewässertyp weist gestreckte bis mäandrierende Laufformen in Kerbtälern, Mulden- oder Sohlentälern, breite und flache Profile, überwiegend Einbettgerinne, abschnittsweise auch Ausbildung von Nebengerinnen und Inseln auf. Dominierende Sohlsubstrate sind Blöcke und Kiese. Gewässer in der Endmoräne sind dynamischer als in den Grundmoränen. Längszonale Einordnung: km² EZG Subtyp 3.1 (Bäche): km² Subtyp 3.2 (Kleine Flüsse): km² Talbodengefälle: Subtyp 3.1 (Bäche): Subtyp 3.2 (Kleine Flüsse): Strömungsbild: turbulent Subtyp 3.1 (Bäche): turbulent Subtyp 3.2 (Kleine Flüsse): turbulent Sohlsubstrate: Blöcke und Kies dominieren Subtyp 3.1 (Bäche): Blöcke und Kies dominieren Subtyp 3.2 (Kleine Flüsse): Blöcke und Kies dominieren Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: karbonatische Gewässer Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm]: ph-wert: 7,8-8,5 Subtyp 3.1 (Bäche): Subtyp 3.1 (Bäche): 7,8-8,5 Subtyp 3.2 (Kleine Flüsse): Subtyp 3.2 (Kleine Flüsse): 7,8-8,5 Karbonathärte [ dh]: Gesamthärte [ dh]: Subtyp 3.1 (Bäche): Subtyp 3.1 (Bäche): Subtyp 3.2 (Kleine Flüsse): Subtyp 3.2 (Kleine Flüsse): Abfluss/Hydrologie: Stark heterogenes Abflussverhalten bedingt durch die kleinräumige Strukturierung der Jungmoränenlandschaft mit Kuppen, mit z. T. hoher Reliefenergie und oftmals vermoorten Niederungen oder Senken. Fließgewässer, die Seen durchfließen, zeigen ein ausgeglichenes Abflussregime T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

39 Typ 3: Fließgewässer der Jungmoräne des Alpenvorlandes Anmerkungen: Der Typ 3 Jungmoränenbäche- und flüsse des Alpenvorlandes umfasst zwei längszönotisch begründete Subtypen: Subtyp 3.1 Bäche der Jungmoräne des Alpenvorlandes sowie Subtyp 3.2 Kleine Flüsse der Jungmoräne des Alpenvorlandes. Differenzierungen der Biozönose im Längsverlauf oder lokale Ausprägungen sind bei der Bewertung zu berücksichtigen. der Makrozoobenthos- Besiedlung: Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Die Makrozoobenthos-Gemeinschaft ist sehr artenreich: es herrschen in Bezug auf Strömung, Sauerstoff und niedrige Wassertemperaturen anspruchsvolle Arten vor. Die Makrozoobenthos-Besiedlung wird von strömungsliebenden Steinbesiedlern dominiert, daneben kommen aber auch Arten vor, die die kleinräumigen kiesig-sandigen Bereiche besiedeln. Im Subtyp 3.1 sind v. a. Arten des Epirhithrals häufig. Auswahl charakteristischer Arten der Bäche der Jungmoräne des Alpenvorlandes (Subtyp 3.1): Ephemeroptera: Baetis muticus, Habrophlebia lauta. Odonata: Calopteryx virgo, Cordulegaster boltonii. Plecoptera: Perla marginata, Siphonoperla torrentium, Brachyptera risi, Leuctra hippopus. Neuroptera: Osmylus fulvicephalus. Coleoptera: Brychius elevatus, Oreodytes sanmarkii, Deronectes platynotus, Helophorus arvernicus, Hydraena polita, Hydraena truncata, Elmis aenea, Elmis maugetii, Esolus parallelepipedus, Limnius volckmari, Riolus subviolaceus. Trichoptera: Rhyacophila fasciata, Philopotamus ludificatus, Hydropsyche instabilis, Hydropsyche saxonica, Silo nigricornis, Silo pallipes, Drusus annulatus, Potamophylax cingulatus. Auswahl charakteristischer Arten der kleinen Flüsse der Jungmoräne des Alpenvorlandes (Subtyp 3.2): Ephemeroptera: Baetis lutheri, Oligoneuriella rhenana, Rhithrogena beskidensis, Rhithrogena germanica, Ecydonurus insignis, Heptagenia flava, Ephemerella notata, Potamanthus luteus, Odonata: Calopteryx splendens, Onychogomphus forcipatus. Plecoptera: Perlodes dispar, Perla abdominalis, Taeniopteryx schoenemundi, Brachyptera monilicornis, Amphinemura borealis, Leuctra geniculata. Heteroptera: Aphelocheirus aestivalis. Coleoptera: Orectochilus villosus, Hydraena minutissima, Elmis maugetii, Elmis rioloides, Limnius opacus, Limnius volckmari. Trichoptera: Glossosoma boltoni, Agapetus laniger, Brachycentrus maculatus, Brachycentrus subnubilus, Micrasema setiferum, Hydropsyche instabilis, Silo piceus, Lepidostoma basale, Lepidostoma hirtum. der Fischfauna: Fische Die Bäche dieses Typs sind Lebensraum für strömungsliebende Arten wie Bachforelle und Groppe. Es können aber auch Arten wie Elritze und Schmerle, die Fischgemeinschaften dominieren. In der temporären Variante dieses Bachtyps kann die Fischbesiedlung in Abhängigkeit von Dauer und Ausmaß der Trockenperioden reduziert sein oder ganz ausfallen. Flüsse sind in erster Linie dem Hyporhithral oder Epipotamal zuzuordnen. Die Lebensgemeinschaften der Fische werden hier von strömungsliebenden Arten geprägt. Im Hyporhitral kann die Äsche prägend auftreten, im Epipotamal Cypriniden wie Nase, Barbe oder Döbel (Aitel). T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

40 Typ 3: Fließgewässer der Jungmoräne des Alpenvorlandes der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Auswahl charakteristischer Arten: Callitriche obtusangula, Hygroamblystegium fluviatile, Brachythecium rivulare, Bryum argenteum, Cratoneuron filicinum, Callitriche hamulata. Dieser karbonatische Gewässertyp ist geprägt durch individuenreiche Vorkommen von Achnanthes minutissima, stellenweise tritt Achnanthes biasolettiana codominant hinzu. Oligotraphente Taxa kommen in geringerer Anzahl vor, während ubiquistischer Arten verstärkt auftreten, darunter z. B. Amphora pediculus, Gomphonema olivaceum und Navicula cryptotenella. Der trophische Zustand der Bäche und kleinen Flüsse liegt im Bereich der Mesotrophie bis Meso-Eutrophie. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes biasolettiana, Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Cymbella affinis, Cymbella helvetica, Cymbella minuta, Cymbella silesiaca, Cymbella sinuata, Denticula tenuis, Fragilaria capucina var. rumpens, Gomphonema olivaceum, Gomphonema olivaceum var. olivaceoides, Gomphonema pumilum, Gomphonema tergestinum, Navicula cryptotenella, Nitzschia fonticola, Nitzschia pura Phytobenthos ohne Eine Beschreibung der Algengesellschaft des Phytobenthos ohne steht noch aus. der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

41 Typ 3: Fließgewässer der Jungmoräne des Alpenvorlandes Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos 3.1 Fische ff/fftemp, Sa-ER, Sa-MR, Sa-HR, Cyp-R, EP Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Karb. geprägte FG des Alpenvorlandes mit EZG <1.000 km² MRK D 3 bislang nicht beschrieben Phytoplankton nicht relevant 3.2 Sa-HR, Cyp-R, EP Karb. geprägte FG des Alpenvorlandes mit EZG <1.000 km² MRK, MP(G) D 3 bislang nicht beschrieben nicht relevant Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 3.1: Bäche der Jungmoräne des Alpenvorlandes Typ 3.2: Kleine Flüsse der Jungmoräne des Alpenvorlandes Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften ff/fftemp: fischfrei/temporär fischfrei Sa-ER: salmonidengeprägte Gewässer des Epirhithrals Sa-MR: salmonidengeprägte Gewässer des Metarhithrals Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals EP: Gewässer des Epipotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Alpenvorlandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Makrophyten-Typen MRK: karbonatisch-rhithral geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen MP(G): potamal geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen, inkl. Untertyp MPG (grundwasserbeeinflusst) -Typen D 3: Karbonatische Bäche und kleine Flüsse des Alpenvorlandes Phytobenthos ohne -Typen bislang nicht beschrieben Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Schlittbach (BY, Subtyp 3.1), Ammer, Loisach (BY, Subtyp 3.2) Makrozoobenthos: Ach, Hardtbach, Mum, Rott, Thalkirchner Ache (BY) Fische: Hardtbach (BY, Subtyp 3.1), Attel (BY, Subtyp 3.2) Makrophyten und Phytobenthos: Ach oh. Staffelsee, Hardtbach (BY, Subtyp 3.1), Ammer, Loisach (BY, Subtyp 3.2) Makrophyten: : Obere Argen (BW), Ebrach (BY) Phytobenthos ohne : Phytoplankton: - BAYERISCHES LANDESAMT FÜR WASSERWIRTSCHAFT (2002) Fließgewässerlandschaft des Jungmoränenlandes T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

42 Typ 4: Große Flüsse des Alpenvorlandes Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Auen über 300 m Breite (Grobmaterialauen) Inn (BY). Foto: Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Große Flüsse mit Quellgebiet in den Alpen. Der alpine Charakter der Gewässer dieses Typs wird weit in das Alpenvorland mitgeführt. Dominierende Sohlsubstrate sind Blöcke, Kies und Sand. Flussabwärts nimmt der mittlere Geschiebekorndurchmesser ab und der Anteil an Feinteilen zu. Feinmaterial kann zur Trübung der Gewässer bei Hochwasser führen. Bei Hochwasser wird das gesamte Flussbett verändert, Transport gewaltiger Schottermengen bei relativ niedrigen Gefällewerten, es kommt zur Ausbildung eines verzweigten Flussbettes mit zahlreichen (anastomisierenden) Gewässerläufen in schmalen bis breiten Kerbsohlentälern. Seitenerosion tritt auf, zahlreiche vegetationsfreie Inseln und Schotterbänke werden ausgebildet. Dies führt zu einem gekrümmten vielstromigen Gewässerlauf mit sich schnell verändernder, großer Strukturvielfalt, darunter zahlreiche Strukturen in den Auen, hierzu gehören temporäre Stillgewässer, angeschlossene oder durchflossene Nebengerinne. Neben vielstromigen Gerinnen treten jedoch auch Einbettgerinneformen auf. Längszonale Einordnung km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle > 2 Strömungsbild turbulent Sohlsubstrate dominierendes Sohlsubstrat Steine, daneben auch Blöcke, Kies und feinere Sohlsubstrate in nur geringen Anteilen Karbonatgewässer Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert ,0-8,6 Abfluss/Hydrologie: Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] Alpin und voralpin geprägtes Abflussregime mit sommerlichem Abflussmaximum durch Schneeschmelze und häufig winterlichen Niedrigwasserperioden. Neben der Schneeschmelze spielen die hohen Sommerniederschläge die dominierende Rolle für die Abflussbildung. Stark ausgeprägte Extremabflüsse T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

43 Typ 4: Große Flüsse des Alpenvorlandes Anmerkungen: der Makrozoobenthos- Besiedlung: Differenzierungen der Biozönose im Längsverlauf oder lokale Ausprägungen sind bei der Bewertung zu berücksichtigen. So sind beispielsweise die Isar ab Mündung der Amper aufgrund der veränderten Abfluss- und Substratverhältnisse als Sonderfall anzusehen. Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Die Makrozoobenthos-Gemeinschaft ist sehr artenreich: es herrschen in Bezug auf Strömung, Sauerstoff und niedrige Wassertemperaturen sehr anspruchsvolle Arten vor. Häufig sind strömungsliebende Steinbesiedler, daneben kommen aber auch Arten vor, die die kleinräumigen kiesig-sandigen Bereiche besiedeln. Der Anteil an Epirhithralarten ist gering. Auswahl charakteristischer Arten: Ephemeroptera: Siphlonurus lacustris, Baetis lutheri, Epeorus assimilis, Rhithrogena beskidensis, Plecoptera: Perla grandis, Chloroperla tripunctata, Rhabdiopteryx neglecta, Capnia nigra, Leuctra inermis. Odonata: Ophiogomphus cecilia. Heteroptera: Micronecta minutissima, Micronecta poweri, Coleoptera: Bidessus delicatulus, Oreodytes septentrionalis, Laccobius striatulus, Hydraena minutissima, Elmis rioloides, Limnius volckmari, Esolus parallelepipedus. Trichoptera: Rhyacophila dorsalis, Glossosoma boltoni, Agapetus nimbulus, Hydropsyche guttata, Allogamus auricollis. Diptera: Simulium variegatum. der Fischfauna: Fische Dieser Gewässertyp ist dem Hyporhithral oder Epipotamal zuzuordnen. Prägende Fischarten sind je nach Gewässerabschnitt unter anderem Äsche bzw. Nase, Barbe oder Döbel. Für den Donauraum endemische Arten, wie beispielsweise Huchen oder Streber, können hier ebenfalls auftreten. Die in den Unterläufen zumeist breiten Flussauen mit ihren zahlreichen Auegewässern und Nebengerinnen ermöglichen zudem das Auftreten typischer Auearten, wie z. B. Rotfeder oder Schleie. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

44 Typ 4: Große Flüsse des Alpenvorlandes der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Auswahl charakteristischer Makrophyten-Arten: Chara aspera, Chara hispida, Chara intermedia, Mentha aquatica (submers), Juncus articulatus, Myriophyllum alterniflorum, Callitriche hamulata, Chiloscyphys polyanthos, Potamogeton alpinus, Ranunculus peltatus. Dieser karbonatische Gewässertyp ist geprägt durch individuenreiches Vorkommen von Achnanthes minutissima, stellenweise tritt Achnanthes biasolettiana codominant hinzu. Oligotraphente Taxa kommen in geringerer Anzahl vor, während ubiquistischer Arten verstärkt auftreten, darunter z. B. Amphora pediculus, Gomphonema olivaceum und Navicula cryptotenella. Der trophische Zustand dieser großen Flüsse liegt im meso-eutrophen bis eutrophen Bereich. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes biasolettiana, Achnanthes minutissima, Amphora inariensis, Amphora pediculus, Cymbella affinis, Cymbella delicatula, Cymbella helvetica, Cymbella microcephala, Cymbella minuta, Cymbella silesiaca, Cymbella sinuata, Cymbella tumidula, Denticula tenuis, Diatoma ehrenbergii, Fragilaria arcus, Fragilaria capucina var. austriaca, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria tenera, Gomphonema angustum, Gomphonema olivaceum, Gomphonema olivaceum var. olivaceoides, Gomphonema pumilum, Gomphonema tergestinum, Navicula cryptotenella, Navicula wildii, Nitzschia alpinobacillum, Nitzschia dissipata var. media, Nitzschia fonticola, Nitzschia lacuum, Nitzschia pura Phytobenthos ohne Eine Beschreibung der Algengesellschaft des Phytobenthos ohne steht noch aus. der Phytoplankton- Gemeinschaft Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

45 Typ 4: Große Flüsse des Alpenvorlandes Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 4 Sa-HR, EP FG des Alpenvorlandes mit EZG >1.000 km² MRK, MP(G) D 4 bislang nicht beschrieben nicht relevant Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 4: Große Flüsse des Alpenvorlandes Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals EP: Gewässer des Epipotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Fließgewässer des Alpenvorlandes mit einer Einzugsgebietsgröße >1.000 km² Makrophyten-Typen MRK: karbonatisch-rhithral geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen MP(G): potamal geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen, inkl. Untertyp MPG -Typen D 4: Karbonatische große Flüsse des Alpenvorlandes Phytobenthos ohne -Typen bislang nicht beschrieben Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Inn (BY) Makrozoobenthos: Mittlere Isar, Salzach, Inn, Iller, Lech (BY) Fische: Isar (BY) Makrophyten und Phytobenthos: Iller, Lech (BY) Makrophyten: : Iller (BY) Phytobenthos ohne : Phytoplankton: - BAYERISCHES LANDESAMT FÜR WASSERWIRTSCHAFT (2002) ) Fließgewässerlandschaft des Jungmoränenlandes und Fließgewässerlandschaften der Niederrassen, des Altmoränen- und Terrassenlandes und des Tertiären Hügellandes T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

46 Typ 5: Grobmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Schiefer und ähnliche, Gneise und ähnliche, Granite und ähnliche sowie Vulkangebiete Kleine Schmalenau (NW). Foto: T. Ehlert Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Gewässer dieses Typs kommen in Abhängigkeit von der Quellentfernung und lokalen Gegebenheiten in verschiedenen Talformen vor: Je nachdem ob es sich um ein Kerb-, Mulden- oder Sohlental handelt, sind die Gewässerläufe eher gestreckt, gewunden oder (schwach) mäandrierend. Neben Einbettgerinnen kommen auch Gewässer mit zahlreichen Nebengerinnen vor. Die Gewässersohle besteht überwiegend aus Grobmaterial wie Schotter und Steine, die auch die zahlreichen und großflächigen Schotterbänke bilden. Lokal können auch Blöcke und Felsrippen im Gewässer anstehen. Das Interstitial ist gut ausgeprägt. In den schwach durchströmten Stillen sowie in den Gleithangbereichen finden sich aber auch feinkörnigere Substrate. Die Profile sind zumeist sehr flach. Charakteristisch ist eine regelmäßige Schnellen- und Stillen-Abfolge, unterhalb von Querstrukturen (Totholz, Wurzelballen) bilden sich häufig auch tiefe Kolke. Längszonale Einordnung km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle Strömungsbild turbulent und schnell fließend, charakteristischer Wechsel von flach überströmten Schnellen sowie tieferen und ruhigeren Stillen Sohlsubstrate Schotter, Steine und Kiese lokal auch Blöcke dominieren, daneben auch feinkörnigere Substrate Silikatgewässer Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert ,5-8,0 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] < Abfluss/Hydrologie: Große Abflussschwankungen im Jahresverlauf, stark ausgeprägte Extremabflüsse der Einzelereignisse. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

47 Typ 5: Grobmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche Anmerkungen: Dieser Gewässertyp entspricht dem Typ des klassischen schotterreichen Mittelgebirgsbaches. Dieser Gewässertyp neigt zur Versauerung. Spezifische Ausprägungen dieses Typs weisen die Gewässer in den Vulkangebieten auf, was sich insbesondere in der -Besiedlung widerspiegelt. In der Karte der biozönotische bedeutsamen Fließgewässertypen Deutschlands (Stand Dez. 2003) werden diese Gewässer als Subtyp 5.2 geführt. der Makrozoobenthos- Besiedlung: Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Die Makrozoobenthos-Gemeinschaft ist insgesamt sehr artenreich, es herrschen in Bezug auf Strömung, Sauerstoff und niedrige Wassertemperaturen sehr anspruchsvolle Arten vor. Besiedler der von Grobschotter geprägten Sohle dominieren, untergeordnet finden sich Arten, die die Feinsedimente besiedeln. Die Ernährungsformtypen weisen viele Weidegänger und einen geringen Anteil von Zerkleinerern auf. Längszönotisch dominieren Arten des Epi- und Metarhithrals. Auswahl charakteristischer Arten: Neben Arten, die überwiegend kleinere Bäche besiedeln, wie die Steinfliege Perla marginata und die Köcherfliegen Philopotamus ludificatus und Philopotamus montanus., kommen v. a. Arten des Metarhithrals vor, wie die Eintagsfliegen Baetis scambus, Ecdyonurus torrentis und Epeorus assimilis, die Steinfliegen Perlodes microcephalus und Protonemura spec. sowie verschiedene Arten aus der Familie Chloroperlidae. Typische Köcherfliegen sind Micrasema longulum und Sericostoma spec.. Da das Interstitial gut ausgeprägt ist, kommen typische Interstitialarten wie Steinfliegen oder Wasserkäfer der Gattung Leuctra bzw. Esolus vor. der Fischfauna: Fische Die Gewässer dieses Typs gehören dem Epi-, Meta- und Hyporhithral an und werden in der Regel von strömungsliebenden Arten dominiert. Neben Bachforelle und Groppe können auch Arten, wie Schmerle oder Elritze sowie andere Cypriniden die Fischgemeinschaften prägen. Auch das Bachneunauge kann als weitere Art vorkommen. In den größeren Gewässern ist die Artenvielfalt in der Regel höher. So können Arten wie die Äsche oder bestimmte Cypriniden hervortreten. Teilweise sind auch Wanderfischarten, wie z. B. der Lachs (nicht im Donaugebiet), anzutreffen. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

48 Typ 5: Grobmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Höhere Wasserpflanzen sind in der Regel von untergeordneter Bedeutung. Auf den lagestabilen Steinen wachsen Wassermoose, wie z. B. Scapania undulata, Rynchostegium riparioides oder Fontinalis anipyretica sowie Rotalgen der Gattung Lemanea. Bei den Bächen des Grundgebirges handelt es sich um einen sehr taxareicher Gewässertyp: Oligotraphente und oligo-mesotraphente, circumneutrale bis schwach acidophile Arten dominieren, darunter Aspektbildend Achnanthes minutissima, Diatoma mesodon, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens und Gomphonema parvulum. Die Trophie liegt im Bereich der Ultra-Oligotrophie bis Oligotrophie. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes biasolettiana var. subatomus, Achnanthes daonensis, Achnanthes helvetica, Achnanthes kranzii, Achnanthes lapidosa, Achnanthes marginulata, Achnanthes minutissima, Achnanthes oblongella, Achnanthes subatomoides, Brachysira neoexilis, Cymbella minuta, Cymbella naviculiformis, Cymbella perpusilla, Cymbella sinuata, Diatoma mesodon, Eunotia botuliformis, Eunotia implicata,eunotia minor, Eunotia muscicola var. tridentula, Fragilaria arcus, Fragilaria capucina var. capucina, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria construens f. venter, Fragilaria pinnata, Fragilaria virescens, Gomphonema olivaceum var. minutissimum, Gomphonema parvulum (excl. f. saprophilum), Gomphonema parvulum var. exilissimum, Meridion circulare var. constrictum, Navicula angusta, Navicula cryptocephala, Navicula exilis, Navicula ignota var. acceptata, Navicula suchlandtii, Nitzschia dissipata var. media, Nitzschia hantzschiana, Nitzschia homburgiensis, Nitzschia perminuta, Peronia fibula, Stenopterobia delicatissima, Surirella roba, Tabellaria flocculosa Die Bäche der Vulkangebiete sind durch das weitgehende Fehlen von acidophilen Arten und einer insgesamt deutlich geringeren Zahl oligotraphenter und oligo-mesotraphenter Arten gekennzeichnet. Neben ubiquistischen, bezüglich der Trophie weitgehend toleranten Arten wie Achnanthes minutissima, Cocconeis placentula und Cymbella silesiaca sind als stete Charakterarten die trophie-sensiblen Achnanthes biasolettiana var. subatomus, Diatoma mesodon und Gomphonema olivaceum var. minutissimum zu nennen. Die Trophie liegt im Bereich Meso-Eutrophie bis Eutrophie. Auswahl charakteristischer Arten der Vulkangebiete: Achnanthes biasolettiana var. subatomus, Achnanthes marginulata, Achnanthes minutissima, Cocconeis placentula, Cymbella silesiaca, Cymbella sinuata, Diatoma mesodon, Eunotia minor, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria construens f. venter, Gomphonema olivaceum var. minutissimum, Gomphonema parvulum-varietäten, Gomphonema pumilum T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

49 Typ 5: Grobmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche Fortsetzung der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Phytobenthos ohne Im Grundgebirge weist dieser Gewässertyp mit durchschnittlich 8-10 benthischen Taxa des Phytobenthos ohne. Charales und einen relativ geringen Artenreichtum auf. Mehr als die Hälfte der Taxa gehört zu den Cyanobakterien (Nostocophyceae) und Charophyceae. Chloro-, Florideound Ulvophyceae sind nur mit wenigen Taxa vertreten. Hinsichtlich der A- bundanzen wird die Algengesellschaft des Phytobenthos ohne von Cyanobakterien und Rotalgen (Florideophyceae) dominiert. Weiterhin sind Charophyceae mit höheren Anteilen vertreten, während die anderen Algenklassen nur in geringen Mengen auftreten. Die Bäche der Vulkangebiete weisen mit Taxa einen relativ hohen Artenreichtum auf. Die meisten Arten gehören zu den Cyanobakterien (Nostocophyceae) und Charophyceae. Weiterhin sind die Florideophyceae und Chlorophyceae mit mehreren Arten vertreten. Hinsichtlich der Abundanzen dominieren die Cyanobakterien (Nostocophyceae) und die Rotalgen (Florideophyceae). Diese beiden Klassen stellen etwa zwei Drittel der Gesamtabundanz. Weiterhin sind Chloro- und Charophyceae mit deutlichen Anteilen vertreten. Alle anderen Algenklassen treten nur in geringen Mengen auf. Auswahl charakteristischer Arten: Charakteristische Arten dieses silikatischen Fließgewässertyps sind v. a. azidophile, Weichwasser bevorzugende Taxa, wie z. B. Homoeothrix janthina (Nostocophyceae) und Closterium rostratum und Closterium tumidum (Charophyceae). Weitere charakteristische Arten sind Aphanocapsa fonticola, Chamaesiphon fuscus, Chamaesiphon starmachii, Nostoc parmelioides, Xenotholos kerneri (Nostocophyceae), Lemanea fluviatilis (Florideophyceae), Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae), Actinotaenium cruciferum, Closterium cornu, Closterium dianae, Closterium intermedium, Closterium nilssonii, Closterium striolatum, Cosmarium pachydermum var. aetiopicum, Klebsormidium rivulare, Penium margaritaceum, Xanthidium antilopaeum (Charophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

50 Typ 5: Grobmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton Sil. geprägte FG des Buntsandsteins und Grundgebirges im MG mit EZG <100 km² 5 Sa-ER, Sa-MR, Sa-HR, Cyp-R MRS, MP D 5 MG_sil Sil. geprägte FG der Vulkangebiete MG mit EZG <100 km² nicht relevant MRS, MP D 6 MG_sil Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 5: Grobmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-ER: salmonidengeprägte Gewässer des Epirhithrals Sa-MR: salmonidengeprägte Gewässer des Metarhithrals Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Silikatisch geprägte Fließgewässer des Buntsandsteins und des Grundgebirges im Mittelgebirge mit einer Einzugsgebietsgröße <100 km² Silikatisch geprägte Fließgewässer der Vulkangebiete im Mittelgebirge mit einer Einzugsgebietsgröße <100 km² Makrophyten-Typen MRS: silikatisch-rhithral geprägte Fließgewässer der der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen MP: potamal geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen -Typen D 5: Bäche des Buntsandsteins und Grundgebirges D 6: Bäche der Vulkangebiete Phytobenthos ohne -Typen MG_sil: silikatisch geprägte Fließgewässer im Mittelgebirge Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Kleine Schmalenau, Heve (NW) Makrozoobenthos: Kleine Schmalenau, Heve, Weiße Wehe (NW), Elbrighäuser Bach (HE), Wilde Gutach (BW) Fische: Saußbach (BY), Oder, Sieber (NI), Sülz, Kall (NW), Schwarza (TH) Makrophyten und Phytobenthos: Grundgebirge: Große Ohe, Wilde Rodach (BY), Olef, Lörmecke (NW), Oder (NI) Vulkangebiete: Lüder Kerkenbach, Riedbach (HE), Kleine Nister (RP) Makrophyten: Grundgebirge: Große Ohe (BY), Oder (NI) Vulkangebiete: Riedbach (HE) : Grundgebirge: Große Ohe (BY), Oder (NI) Vulkangebiete: Kleine Nister (RP) Phytobenthos ohne : Grundgebirge: Kleine Enz (BW) Speckkahk (BY), Loermecke (NW), Apfelstaedt (TH) Vulkangebiete: Lüder (HE), Kleine Nister (RP), Ilm (TH) Phytoplankton: - LUA NRW (1999) Kleiner Talauebach im Grundgebirge, Großer Talauebach im Grundgebirge T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

51 Typ 5.1: Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Buntsandstein, Sandbedeckung Kinzig (HE). Foto: E. Briem Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Gewässer dieses Typs kommen in Abhängigkeit von der Quellentfernung und lokalen Gegebenheiten in verschiedenen Talformen vor: Je nachdem ob es sich um ein Kerb-, Mulden- oder Sohlental handelt, sind die Gewässerläufe eher gestreckt, geschwungen oder mäandrierend. Es dominieren Sand und Kies, lokal können auch Steine auftreten. Prall- und Gleithängen sind häufig ausgebildet. Die Abfolge von Schnellen und Stillen erfolgt relativ kleinräumig, das Bachbett ist flach, es kommt lokal zur Ausbildung von sandigen oder kiesigen Uferbänken. Wie beim teilweise vergleichbaren Sandbach des Tieflandes kommen Seitenerosion im Prallhangbereich und Uferabbrüche vor. Längszonale Einordnung km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle 4-50 Strömungsbild langsam fließend, lokal auch schnell oder turbulent Sohlsubstrate dominierende Sohlsubstrate sind Sande und Kiese, lokal auch Steine, Totholz als wichtiges Hartsubstrat Silikatgewässer Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert ,0-8,0 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] < Abfluss/Hydrologie: Abflussverhalten überwiegend ausgeglichen. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

52 Typ 5.1: Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche Anmerkungen: Die sanddominierten Gewässer dieses Typs erinnern an die Sandbäche des Tieflandes. Dieser meist nur gering gepufferte Gewässertyp neigt zur Versauerung. der Makrozoobenthos- Besiedlung: Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Im Vergleich zu anderen Mittelgebirgsbachtypen eher artenarme Fauna, bei der rheophile Lithalbesiedler in den Schnellen dominieren, in den Stillen sowie den stabilen Sandablagerungen dominieren Weichsubstratbesiedler. Es handelt sich meist um kaltstenotherme, strömungsangepasste Arten, Besiedler von Wassermoosen sind häufig. Gegenüber dem klassischen Typ 5: Silikatischer Mittelgebirgsbach dominieren Sammler und Zerkleinerer. Auswahl charakteristischer Arten: Typische Arten der rasch durchströmten Schnellen sind die Köcherfliegen Micrasema minimum und Lype reducta. Die strömungsarmen, stabilen, detritusreichen Sandablagerungen werden von grabenden Formen wie z. B. der Eintagsfliege Ephemera danica besiedelt oder von oberflächig eingegrabenen Arten wie der Großlibelle Cordulegaster boltonii. Interstitialarten fehlen ganz oder kommen nur vereinzelt vor. der Fischfauna: Fische Dieser Gewässertyp ist durch eine artenarme Fischfauna gekennzeichnet. Wie in allen Bachtypen des Mittelgebirges gehören Bachforelle und Groppe zu den charakteristischen Fischarten dieses Gewässertyps. Zudem kann das Bachneunauge auftreten. In den kleinen Bächen dieses Typs machen die genannten Arten häufig die gesamte Lebensgemeinschaft der Fische aus. In den mittelgroßen und großen Bächen wird das Fischarteninventar, welches allerdings insgesamt immer noch artenarm ist, durch typische Arten des Hyporhithrals erweitert. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

53 Typ 5.1: Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Ein typischer Vertreter der höheren Wasserpflanzen ist z. B. Callitriche spec.. Die Makrophyten-Gemeinschaft wird aber v. a. von Wassermoosen dominiert, besonders kennzeichnend für diesen Bachtyp ist die Gesellschaft des Scapanietum undulatae. Sehr taxareicher Gewässertyp: Oligotraphente und oligo-mesotraphente, circumneutrale bis schwach acidophile Arten dominieren, darunter Aspekt bildend Achnanthes minutissima, Diatoma mesodon, Eunotia minor, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens und Gomphonema parvulum-varietäten. Die Trophie liegt im Bereich der Ultra-Oligotrophie bis Oligotrophie. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes biasolettiana var. subatomus, Achnanthes daonensis, Achnanthes helvetica, Achnanthes kranzii, Achnanthes lapidosa, Achnanthes marginulata, Achnanthes minutissima, Achnanthes oblongella, Achnanthes subatomoides, Brachysira neoexilis, Cymbella minuta, Cymbella naviculiformis, Cymbella perpusilla, Cymbella sinuata, Diatoma mesodon, Eunotia botuliformis, Eunotia implicata,eunotia minor, Eunotia muscicola var. tridentula, Fragilaria arcus, Fragilaria capucina var. capucina, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria construens f. venter, Fragilaria pinnata, Fragilaria virescens, Gomphonema olivaceum var. minutissimum, Gomphonema parvulum (excl. f. saprophilum), Gomphonema parvulum var. exilissimum, Meridion circulare var. constrictum, Navicula angusta, Navicula cryptocephala, Navicula exilis, Navicula ignota var. acceptata, Navicula suchlandtii, Nitzschia dissipata var. media, Nitzschia hantzschiana, Nitzschia homburgiensis, Nitzschia perminuta, Peronia fibula, Stenopterobia delicatissima, Surirella roba, Tabellaria flocculosa Phytobenthos ohne Der Artenreichtum des Phytobenthos exkl. Charales und ist für diesen Gewässertyp mit Taxa relativ hoch. Die meisten Arten gehören zu den Charophyceae, weiterhin sind die Cyanobakterien (Nostocophyceae), Florideophyceae und Chlorophyceae mit mehreren Arten vertreten. Hinsichtlich der Abundanzen dominieren die Rotalgen (Florideophyceae). Auch Nostocophyceae, Chlorophyceae und Charophyceae sind mit höheren Anteilen vertreten, während die anderen Algenklassen nur in geringen Mengen auftreten. Auswahl charakteristischer Arten: Charakteristische Arten dieses silikatischen Fließgewässertyps sind v. a. azidophile, Weichwasser bevorzugende Taxa, wie z. B. Homoeothrix janthina (Nostocophyceae) und Closterium rostratum und Closterium tumidum (Charophyceae). Weitere charakteristische Arten sind Aphanocapsa fonticola, Chamaesiphon fuscus, Chamaesiphon starmachii, Nostoc parmelioides, Xenotholos kerneri (Nostocophyceae), Lemanea fluviatilis (Florideophyceae), Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae), Actinotaenium cruciferum, Closterium cornu, Closterium dianae, Closterium intermedium, Closterium nilssonii, Closterium striolatum, Cosmarium pachydermum var. aetiopicum, Klebsormidium rivulare, Penium margaritaceum, Xanthidium antilopaeum (Charophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

54 Typ 5.1: Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 5.1 Sa-ER, Sa-MR, Sa-HR, Cyp-R Sil. geprägte FG des Buntsandsteins und Grundgebirges im MG mit EZG <100 km² MRS, MP D 5 MG_sil nicht relevant Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 5.1: Feinmaterialreiche, silikatische Mittelgebirgsbäche Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-ER: salmonidengeprägte Gewässer des Epirhithrals Sa-MR: salmonidengeprägte Gewässer des Metarhithrals Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Silikatisch geprägte Fließgewässer des Buntsandsteins und des Grundgebirges im Mittelgebirge mit einer Einzugsgebietsgröße <100 km² Makrophyten-Typen MRS: silikatisch-rhithral geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen MP: potamal geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen -Typen D 5: Bäche des Buntsandsteins und Grundgebirges Phytobenthos ohne -Typen MG_sil: silikatisch geprägte Fließgewässer im Mittelgebirge Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Kinzig (HE) Makrozoobenthos: Speyerbach, Wellbach, Schwarzbach (RP), Ilme (NI), Aubach (BY) Fische: Ahle, Holzminde (NI), Felda (TH) Makrophyten und Phytobenthos: Aubach (BY), Kleine Enz (BW), Wieslauter (RP) Makrophyten: Kleine Enz (BW), Jossa (HE), Eußerbach (RP) : Kleine Enz (BW) Phytobenthos ohne : Aubach, Elsava, Schondra (BY), Alb, Kleine Enz, Reisenbach (BW), Lueder (HE), Wieslauter (RP) Phytoplankton: - FORSCHUNGSGRUPPE FLIESSGEWÄSSER (1993) Bachtypen des badischen Buntsandstein-Odenwaldes, LUA NRW (1999) Colliner Bach, WOLFF (1999) T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

55 Typ 6: Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto von Beispielgewässern: Lössregionen, Keuper, Rotliegendes (Sand- und Tonsteine, Konglomerate), Kreide (Sand-, Ton- und Mergelsteine) Typ 6: Fischbach (BW) aus: LfU (1998). Foto: R. Bostelmann Subtyp 6_K: Tiefenbach (BY), Reg. v. Mfr. Foto: B. Brunner Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche sind in den Fliegewässerlandschaften der Löss- und Kreideregionen sowie des Keupers (Subtyp 6_K) verbreitet. Die geschlängelt bis mäandrierend verlaufenden Bäche weisen durch Erosionstätigkeit tief eingeschnittene, kastenförmige Gewässerbetten auf. Häufig überhängende Ufer mit Uferabbrüchen. Die Bettsedimente werden von Schluff, Löss, Lehm und Feinsanden bestimmt, daneben kommen Steine, Blöcke und kiesige Gewässerstrecken sowie organische Substrate (Totholz und Falllaub) vor. Die schlammig-sandigen Bereiche werden in unterschiedlichen Anteilen von Kiesen und Löss überdeckt, was zu einer vergleichsweise großen Substratvielfalt des Feinmaterials führt. Die Gewässer dieses Typs sind schwebstoff- und nährstoffreich. Ein Interstitial ist meist nicht vorhanden. Die sommerwarmen Gewässer des Subtyps 6_K sind infolge der sich lang in der Schwebe haltenden Tonteilchen meist getrübt. Bedingt durch geringes Gefälle und geringe Fließgeschwindigkeit kommt es zur Sedimentation der feinen Schwebstoffe. Daher werden die Bettsedimente hier von Tonen, Schluff und Feinsanden bestimmt, daneben kommen Tonsteine, Sandsteine und kiesige Gewässerstrecken sowie organische Substrate (Totholz und Falllaub) vor. Längszonale Einordnung: km² EZG Subtyp 6_K: km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle: 4-30 Subtyp 6_K: 0,7-6 Strömungsbild: gemächlich bis schnell fließend Subtyp 6_K: langsam fließend Sohlsubstrate: lehmig-sandige Substrate dominieren, daneben aber auch Kiese und Steine, lokal auch Schotter und Blöcke Subtyp 6_K: lehmig-sandige Substrate dominieren, daneben aber auch Kiese und Steine Karbonatgewässer Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm]: ph-wert: 7,0-8,5 Subtyp 6_K: Subtyp 6_K: 7,0-8,2 Karbonathärte [ dh]: 8-40 Gesamthärte [ dh]: Subtyp 6_K: Subtyp 6_K: Abfluss/Hydrologie: Große Abflussschwankungen im Jahresverlauf. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

56 Typ 6: Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche Anmerkungen: Verwechslungsmöglichkeiten: Die löss-lehmgeprägten Gewässer dieses Mittelgebirgsbachtyps ähneln morphologisch dem Tieflandbachtyp Typ 18: Löss-lehmgeprägte Tieflandbäche. Faunistisch wird dieser Bachtyp aber von Arten des Mittelgebirges dominiert, auch wenn einige Arten vorkommen, die häufig in Tieflandbächen anzutreffen sind. Auf Grund der Makrozoobenthos-Besiedlung ist für die Gewässer in der Landschaft des Keupers der bewertungsrelevante Subtyp 6_K: Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche des Keupers ausgewiesen worden. Die Sulfate des Gipskeupers bedingen die natürlicherweise hohe Leitfähigkeit und Härte des Subtyps 6_K. der Makrozoobenthos- Besiedlung: Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Zu gleichen Teilen strömungsliebende Hartsubstratbesiedler und Feinsubstratbesiedler, darunter viele euryöke Besiedler von Fließgewässern, spezialisierte Arten fehlen weitgehend. Der Anteil von Feinsubstraten und Wasserpflanzen besiedelnden Arten ist erhöht, viele Arten des Metarhithrals. Es finden sich häufig Arten, die auch in Tieflandbächen nachzuweisen sind. Auswahl charakteristischer Arten: Charakteristisch für die feinsedimentreichen Ablagerungen ist die grabende Eintagsfliege Ephemera danica. Typisch sind weiterhin die Eintagsfliegen Siphlonurus aestivalis, die Köcherfliegen Hydropsyche saxonica und Hydropsyche pellucidula-gr. sowie die Ibisfliege Atherix ibis. Ebenfalls typisch ist das häufige Vorkommen von Gammarus roeselii. Auswahl charakteristischer Arten der feinmaterialreichen, karbonatischen Mittelgebirgsbäche des Keupers (Subtyp 6_K): Charakteristisch für die feinsedimentreichen Ablagerungen ist die Schlammfliege Sialis fuliginosa und die grabende Eintagsfliege Ephemera danica. Weitere Eintagsfliegen sind Habrophlebia lauta und Habrophlebia fusca. Typische Köcherfliegen sind Athripsodes bilineatus, Chaetopteryx villosa sowie Arten der Gattungen Sericostoma, bzw. Chaetopterygini/Stenophylacini, Potamophylax sowie Halesus. Neben dem typischen Gammarus roeselii kommt auch Gammarus fossarum häufig vor. Ebenfalls charakteristisch für die Bäche des Keupers sind Limnius volckmari und Platambus maculatus. der Fischfauna: Fische Die Fischfauna dieses Gewässertyps lässt sich dem Meta- und Hyporhithral sowie Epipotamal zuordnen. Dementsprechend können Arten wie beispielsweise Bachforelle, Groppe, Schmerle, Döbel, Elritze, Hasel, Rotauge oder Bachneunauge die Fischgemeinschaften prägen. In schnell fließenden Gewässern kann die Bachforelle dominieren. In den langsamer fließenden Bächen, beispielsweise in den Bächen des Keupers (Subtyp 6_K), gewinnen indifferente Arten erheblich an Bedeutung. Cypriniden, wie z. B. Rotauge und Ukelei aber auch der Barsch, können hier größere Bestände bilden, während rheophile Arten zurücktreten oder fehlen. Zum Teil können sogar stagnophile Arten wie die Rotfeder auftreten. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

57 Typ 6: Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Die Makrophyten-Besiedlung ist durch Wassermoose geprägt, während höhere Wasserpflanzen nur eine untergeordnete Rolle spielen oder ganz fehlen. Stabil gelagerte Hartsubstarte wie z. B. Schwarzerlen-Wurzeln und verlagerungsstabile Steine werden von den Wassermoosen Fontinalis antipyretica und Rhynchostegium riparioides besiedelt. Wegen der ausgeprägten Trübung der Bäche kommen in den Gewässern des Keupers keine typischen Makrophyten vor; in entsprechend exponierten Lagen findet man häufig nur Elodea canadensis und Callitriche obtusangula. Die -Gesellschaft dieses Typs ist durch das weitgehende Fehlen von trophie-sensiblen Taxa gekennzeichnet. Die Trophie liegt im eutrophen Bereich. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes biasolettiana, Achnanthes lanceolata ssp. lanceolata, Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula Cymbella sinuata, Denticula tenuis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria construens f. venter, Fragilaria pinnata, Gomphonema olivaceum, Gomphonema pumilum, Navicula ignota var. acceptata Phytobenthos ohne In den karbonatisch geprägten Fließgewässertypen des Mittelgebirges ist der Artenreichtum des Phytobenthos ohne Charales und geringer als in den silikatisch geprägten Fließgewässertypen. Arten der Charo- und Nostocophyceae stellen zusammen mehr als die Hälfte des gesamten Arteninventars. Mehrere Taxa gehören zu den Ulvo-, Chloro- und Florideophyceae. Hinsichtlich der Abundanzen wird die Algengesellschaft des Phytobenthos ohne von Ulvophyceae und Tribophyceae dominiert. Auch die Nostocophyceae (Cyanobakterien) und Florideophyceae (Rotalgen) bilden in einigen Fällen größere Bestände, während andere Algenklassen nur in geringen Mengen auftreten. Auswahl charakteristischer Arten: Charakteristische Arten sind alkaliphile und kalkholde Arten wie z. B. Phormidium incrustatum (Nostocophyceae). Weitere charakteristische Arten sind Aphanocapsa rivularis, Chamaesiphon subglobosus, Homoeothrix crustacea, Hydrococcus cesatii, Hydrococcus rivularis, Hyella fontana, Merismopedia glauca, Phormidium corium (Nostocophyceae), Audouinella sp., Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

58 Typ 6: Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 6 Sa-MR, Sa-HR, Cyp-R, EP Karb. geprägte FG der Löss- und Keuperregionen im MG mit EZG <1.000 km² MRK, MP D 8.1 MG_karb nicht relevant 6_K Sa-MR, Sa-HR, Cyp-R, EP Karb. geprägte FG der Löss- und Keuperregionen im MG mit EZG <1.000 km² MRK, MP D 8.1 MG_karb nicht relevant Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 6: Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche Subtyp 6_K: Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche des Keupers Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-MR: salmonidengeprägte Gewässer des Metarhithrals Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals EP: Gewässer des Epipotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Karbonatisch geprägte Fließgewässer der Löss- und Keuperregionen im Mittelgebirge mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Makrophyten-Typen MRK: karbonatisch-rhithral geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen MP: potamal geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen -Typen D 8.1: Bäche der Löss-, Keuper- und Kreideregionen Phytobenthos ohne -Typen MG_karb: karbonatisch geprägte Fließgewässer im Mittelgebirge Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Fischbach (BW, Typ 6), Tiefenbach, Schwarzbach, Nesselbach, Brunnbach (BY, Subtyp 6_K) Makrozoobenthos: Fischbach, Wieslauf (BW, Typ 6), Tiefenbach, Schwarzbach, Nesselbach, Brunnbach (BY, Subtyp 6_K) Fische: Schwarzach (BY) Makrophyten und Phytobenthos: Fichtenberger Rot (BW), Schweinenaab, Dachsgraben (BY), Westerbach (HE), Königseer Rinne (TH) Makrophyten: Fichtenberger Rot (BW), : Fichtenberger Rot (BW), Westerbach (HE), Nette (NI), Hummerbach (NW), Königseer Rinne (TH) Phytobenthos ohne : Königseer Rinne (TH) Phytoplankton: - FORSCHUNGSGRUPPE FLIESSGEWÄSSER (1993, 1998) Die Berg- und Hügelland-Gewässer des Keupers, LfU (1998) Keuperbäche T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

59 Typ 7: Grobmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Muschelkalk, Malm, Lias / Dogger, andere Kalke, Kreide Talgasse (temporäre Variante des Typs) (NW). Foto: T. Ehlert Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Gewässer dieses Typs kommen in Kerb-, Mulden- oder Sohlentälern in einem gestreckt bis stark geschwungenen Verlauf vor. Die Gewässersohle wird von Grobmaterial (Steine und Schotter) dominiert, in den strömungsärmeren Bereichen der Uferbereiche und den Stillen finden sich auch feinkörnigere Substrate wie Sand und Schlamm. Bei einigen Gewässern tritt z. T. Versinterung auf (Kalkkrustenbildung auf Steinoberflächen). In den Einbettgerinnen der temporäreren Variante dieses Gewässertyps finden sich auffallend grobschottrige Sohlsubstrate (plattige Steine und Blöcke), nach der Trockenphase v. a. auch viel organisches Material (Falllaub und Totholz). Der für Mittelgebirgsgewässer typische Wechsel von Schnellen und Stillen ist bei diesen Gewässern häufig nicht deutlich ausgebildet. Längszonale Einordnung km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle Strömungsbild gemächlich bis schnell fließend, z. T. auch turbulent Sohlsubstrate Grobschotter und Steine dominieren, daneben Feinsedimente und organische Substrate Karbonatgewässer Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert ,5-8,5 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] Abfluss/Hydrologie: Große Abflussschwankungen im Jahresverlauf, zeit- und abschnittsweises Trockenfallen möglich. Typisch für die temporäre Variante des Typs (Karstbäche) sind Bachschwinden, in denen die Gewässer versickern, im Karstaquifer weiter fließen und in Quelltöpfen wieder an die Oberfläche treten. Stark schüttende Karstquellen können bereits kurz unterhalb der Quelle größere Fließgewässer ausbilden; Karstbäche werden zumeist mit Wasser aus fremden Regionen gespeist. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

60 Typ 7: Grobmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche Anmerkungen: Dieser Gewässertyp stellt die karbonatische Variante des klassischen schottergeprägten Mittelgebirgsbaches dar. In diesem Gewässertyp sind vor dem Hintergrund der Umsetzung der WRRL sowohl permanente als auch temporäre, kalkreiche Varianten zusammengefasst worden, da sich in der Fließphase ihre Fauna kaum unterscheidet. der Makrozoobenthos- Besiedlung: Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Permanente Gewässerabschnitte teils mit hoher Arten- und Individuendichte: Strömungsliebende Arten des Lithals dominieren, die während der Trockenphase in der temporären Variante diese Bachtyps stark zurückgehen. Temporäre Gewässerabschnitte weisen geringere Artenzahlen und Individuendichten auf. Charakteristisch sind Arten temporärer Gewässer mit spezifischen Anpassungsstrategien sowie weitere Arten mit engen Bindung an einen hohen Kalkgehalt des Wassers und oder eine Versinterung der Sohlsubstrate. In der Fließphase unterscheidet sich die Fauna permanenter und temporärer Gewässer des Typs kaum. Auswahl charakteristischer Arten: Neben vielen bekannten Arten permanenter Mittelgebirgsbäche, kommen eine Reihe von Arten vor, die an das Trockenfallen der temporären Variante dieses Gewässertyps angepasst sind, dazu gehören u. a. die Steinfliegen Nemoura cinerea und Amphinemura standfussi, die Köcherfliegen Micropterna nycterobia, Micropterna sequax und Plectrocnemia conspersa sowie die Kriebelmücke Simulium vernum. Typische Arten versinterter Gewässer sind z. B. der Käfer Riolus subviolaceus sowie die Köcherfliegen Rhyacophila pubescens, Tinodes unicolor und Melampophylax mucoreus. der Fischfauna: Fisch Wie die anderen Bachtypen des Mittelgebirges gehören die Gewässer dieses Typs dem Rhithral an. Die Fischartengemeinschaft wird von strömungsliebenden Arten geprägt. So können im Epirhithral Bachforelle und Groppe, im Hyporhitral z. B. die Äsche dominieren. In weniger stark rhithralen Bereichen können andere Arten wie Elritze oder Schmerle vorherrschen. Zudem können bestimmte Cypriniden, wie beispielsweise Döbel und Hasel, an Bedeutung gewinnen. In der temporären Variante dieses Bachtyps kann die Fischbesiedlung ganz ausfallen oder durch einzelne Arten, beispielsweise Bachforellen, gekennzeichnet sein. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

61 Typ 7: Grobmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Höhere Wasserpflanzen sind in der Regel von untergeordneter Bedeutung. Die Makrophyten-Gemeinschft setzt sich aus Wassermoosen wie z. B. Fontinalis antipyretica, Brachythetium rivulare und der kalkliebenden Art Cinclidotus fontinaloides zusammen. Die -Gesellschaften dieses Typs zeichnen sich durch das Vorkommen trophiesensibler Taxa und einer Trophie im Bereich der Mesotrophie aus. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes biasolettiana, Achnanthes minutissima, Amphora inariensis, Amphora pediculus, Cymbella microcephala, Cymbella silesiaca, Cymbella sinuata, Denticula tenuis, Diatoma mesodon, Diploneis elliptica, Diploneis oblongella, Diploneis petersenii, Fragilaria capucina var. capucina, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria construens f. venter, Fragilaria pinnata, Gomphonema olivaceum, Gomphonema pumilum, Gomphonema tergestinum, Meridion circulare, Navicula cryptotenella, Navicula ignota var. acceptata, Navicula lenzii, Navicula oligotraphenta, Navicula praeterita Phytobenthos ohne Der Artenreichtum des Phytobenthos exkl. Charales und ist mit Taxa relativ hoch. Die meisten Arten gehören zu den Charophyceae. Weiterhin sind die Nostoco-, Florideo- Tribo- und Chlorophyceae mit mehreren Arten vertreten. Auch hinsichtlich der Abundanzen herrschen ausgewogene Verhältnisse; sieben Algenklassen (Nostocophyceae, Florideophyceae, Chrysophyceae, Tribophyceae, Chlorophyceae, Ulvophyceae und Charophyceae) sind mit etwa gleich hohen Anteilen an der Gesamtabundanz beteiligt. Auswahl charakteristischer Arten: Charakteristische Arten sind alkaliphile und kalkholde Arten wie z. B. Phormidium incrustatum (Nostocophyceae). Weitere charakteristische Arten sind Aphanocapsa rivularis, Chamaesiphon subglobosus, Homoeothrix crustacea, Hydrococcus cesatii, Hydrococcus rivularis, Hyella fontana, Merismopedia glauca, Phormidium corium (Nostocophyceae), Audouinella sp., Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

62 Typ 7: Grobmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 7 ff/fftemp, Sa- ER, Sa-MR, Sa-HR, Cyp-R Karb. geprägte FG der Kalkgebiete im MG mit EZG <100 km² MRK, MP D 9.1 MG_karb nicht relevant Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 7: Grobmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften ff/fftemp: fischfrei/temporär fischfrei Sa-ER: salmonidengeprägte Gewässer des Epirhithrals Sa-MR: salmonidengeprägte Gewässer des Metarhithrals Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Karbonatisch geprägte Fließgewässer der Kalkgebiete im Mittelgebirge mit einer Einzugsgebietsgröße <100 km² Makrophyten-Typen MRK: karbonatisch-rhithral geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen MP: potamal geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen -Typen D 9.1: Bäche der Muschelkalk-, Jura-, Malm-, Lias-, Dogger und anderer Kalkregionen Phytobenthos ohne -Typen MG_karb: karbonatisch geprägte Fließgewässer im Mittelgebirge Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Makrozoobenthos: Lipach (BW) Fische: Wipper (TH) Makrophyten und Phytobenthos: Lippbach (BW), Pferdebach (TH) Makrophyten: Lipbach (BW) : Eyach, Lipbach (BW), Netra (HE), Pferdebach (TH) Phytobenthos ohne : Große Lauter (BW), Netra (HE), Pferdebach (TH) Phytoplankton: - BRIEM (2003) Fließgewässer des Lias und Dogger, Fließgewässer des Muschelkalks, Fließgewässer des Malms, LfU (1999) Die Hügel- und Berglandgewässer des Malms (Weißjura), Die Flach- und Hügellandgewässer des Muschelkalks, LUA NRW (1999) Karstbach T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

63 Typ 9: Silikatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Schiefer und ähnliche, Buntsandstein, Gneise und ähnliche, Granite und ähnliche, Vulkangebiete, Auen über 300 m Breite Orke (H). Foto: T. Ehlert Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Dieser Flusstyp tritt im Längsprofil in Abhängigkeit von der Talbodenbreite sowie der Geschiebe- und Gefälleverhältnisse in morphologisch unterschiedlichen Ausprägungen auf: In engen Tälern sind es gestreckte bis schwach gewundene, nebengerinnereiche Gewässerläufe, in breiten Sohlen- oder Muldentälern treten bei geringem Gefällen meist gewundene bis mäandrierende unverzweigte Gerinne auf. Bei hohem Talbodengefälle werden schwach gewundene bis mäandrierende Gewässer mit zahlreichen Nebengerinnen ausgebildet. Allgemein herrschen als Substrate Schotter und Steine vor, untergeordnet auch Kiese. Feinsedimente wie Sande und Lehm finden sich in den strömungsberuhigten Bereichen zwischen den Steinen oder im Uferbereich. Das Querprofil ist meist sehr flach, das Längsprofil ist durch den typischen regelmäßigen Wechsel von Schnellen und Stillen gekennzeichnet. Ausgedehnte Schotter- und Kiesbänke mit gut ausgeprägtem Interstitial sind charakteristisch für diesen Flusstyp. Längszonale Einordnung km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle 2-6 Strömungsbild vorherrschend schnell und turbulent fließend, kleinräumig große Strömungsdiversität Sohlsubstrate Schotter und Steine dominieren, daneben viele Kiese, in den strömungsberuhigten Bereichen Sand- und Lehmablagerungen Silikatgewässer Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert ,0-8,0 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] Abfluss/Hydrologie: Große Abflussschwankungen im Jahresverlauf, stark ausgeprägte Extremabflüsse der Einzelereignisse. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

64 Typ 9: Silikatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse Anmerkungen: Bei diesem Flusstyp handelt es sich um einen klassischen Mittelgebirgsfluss mit dominierend grobem Geschiebe, schneller Strömung und regelmäßiger Abfolge von Schnellen und Stillen. Dieser dynamische Flusstyp ist durch großräumige Laufverlagerungen und Ausbildung zahlreicher Nebengerinne gekennzeichnet. Auf Grund seiner silikatischen Eigenschaften gehört auch der Kleine Buntsandsteinfluss diesem Gewässertyp an, obwohl auf Grund des z. T. hohen Feinsubstratanteils deutliche biozönotische Unterscheide bestehen. Die - wie beim Typ eher artenarme Makrozobenthos-Besiedlung zeichnet sich meist durch das Fehlen von Interstitialarten aus. Deshalb sind auch bei den Fischen keine natürlichen Kieslaicher zu erwarten, Bachneunaugen dagegen können in höheren Dichten vorkommen. der Makrozobenthos- Besiedlung: Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Auf Grund der großen Habitatvielfalt ist die Makrozoobenthoszönose sehr artenreich. Auf den lagestabilen Steinen und Blöcken der rasch überströmten Schnellen dominieren sauerstoff- und strömungsliebende Hartsubstratbesiedler. Die sandig-schlammigen Ablagerungen strömungsberuhigter Bereiche zwischen Steinen, in Nebengerinnen und im Uferbereich werden von Arten der Feinsedimente besiedelt. Es treten in diesem Flusstyp des Mittelgebirges noch vermehrt Arten kleinerer und kühlerer Gewässer auf. Auswahl charakteristischer Arten: Kennzeichnend für die sauerstoffreichen, schnell überströmten Schotterbänke sind z. B. die Eintagsfliegen Baetis lutheri und Ecdyonurus insignis oder die Köcherfliege Micrasema setiferum. Die zahlreichen Moospolster auf den Steinen werden z. B. durch den Käfer Hydraena spec. besiedelt. In den kiesig-sandigen Ablagerungen findet sich z. B. die Großmuscheln Unio crassus und Margaritifera margaritifera. Ebenfalls typische Arten sind etwa die Eintagsfliege Ecdyonurus dispar, Steinfliegen der Gattung Leuctra, der Käfer Esolus parallelepipedus und die Köcherfliegen Allogamus auricollis und Brachycentrus maculatus. der Fischfauna: Fische Die kleinen Flüsse dieses Typs können noch dem Metarhithral zugeordnet werden. Diese eher artenarmen Gewässer können auf Grund der Habitatverhältnisse (grobes Substrat, hohe Strömung) von Bachforelle und Groppe dominiert werden. In manchen Gewässern gehören auch Arten wie Schmerle und Elritze zu den typischen Fischarten. Die größeren Flüsse dieses Typs sind überwiegend dem Hyporhithral zuzuordnen. Äsche und verschiedene Fluss-Cypriniden, wie etwa der Hasel, können hier typischerweise auftreten. Nebengerinne und Altwässer in der Aue ermöglichen zusätzlich das Auftreten strömungsindifferenter oder sogar Stillwasser liebender Arten. Zum Teil kommen auch Wanderfischarten, wie z. B. der Lachs (nicht im Donaugebiet), vor. Epipotamal geprägte, artenreichere Fischlebensgemeinschaften werden häufig von rheophilen (strömungsliebenden) Cypriniden, wie beispielsweise Barbe, Döbel, Gründling, Hasel und Nase, geprägt. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

65 Typ 9: Silikatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Bei diesem Gewässertyp handelt es sich um einen vergleichsweise wasserpflanzenreichen Mittelgebirgsfluss, in dem die Wassermoose Scapania undulata, Rhynchostegium riparioides, Fontinalis antipyretica, Fontinalis squamosa, Chiloscyphus polyanthos, Hygroamblystegium fluviatile, Jungermannia exsertifolia, Racomitrium aciculare, Schistidium rivulare, Marsupella e- marginata, auftreten können sowie die Makrophyten Ranunculus fluitans, Ranunculus peltatus, Ranunculus penicillatus, Callitriche platycarpa, Callitriche stagnalis und Myriophyllum alterniflorum. Dieser Gewässertyp weist ein weitgehend übereinstimmendes Arteninventar mit den Typen 5 und 5.1 auf. Unterschiede ergeben sich allerdings in der Häufigkeitsverteilung: So sind oligotraphente und oligo-mesotraphente Arten weiterhin vorhanden, treten jedoch infolge der Zunahme von ubiquistischen, überwiegend trophietoleranten Arten zurück. Die Trophie liegt im mesoeutrophen Bereich und besser. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes biasolettiana var. subatomus, Achnanthes lanceolata ssp. lanceolata, Achnanthes minutissima, Achnanthes subatomoides, Cocconeis placentula Cymbella silesiaca, Cymbella sinuata, Diatoma mesodon, Eunotia minor, Fragilaria capucina var. capucina, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria construens f. venter, Gomphonema parvulum-varietäten (exkl. f. saprophilum), Navicula exilis, Navicula ignota var. acceptata Phytobenthos ohne In den silikatisch geprägten Fließgewässertypen des Mittelgebirges ist der Artenreichtum des Phytobenthos exkl. Charales und mit bentischen Taxa relativ hoch. Die Taxa gehören vor allem zu den Nostocophyceae (Cyanobakterien) und Charophyceae, die zusammen mehr als die Hälfte des Arteninventars stellen. Aber auch die Chlorophyceae und Florideophyceae sind mit mehren Arten vertreten. Hinsichtlich der Abundanzen wird die Algengesellschaft des Phytobenthos ohne von Cyanobakterien (Nostocophyceae) und Rotalgen (Florideophyceae) dominiert. Weiterhin sind Arten der Chlorophyceae und der Charophyceae mit höheren Anteilen vertreten, während die anderen Algenklassen nur in geringen Mengen auftreten. Auswahl charakteristischer Arten: Charakteristische Arten dieses silikatischen Fließgewässertyps sind v. a. azidophile, Weichwasser bevorzugende Taxa, wie z. B. Homoeothrix janthina (Nostocophyceae) und Closterium rostratum und Closterium tumidum (Charophyceae). Weitere charakteristische Arten sind Aphanocapsa fonticola, Chamaesiphon fuscus, Chamaesiphon starmachii, Nostoc parmelioides, Xenotholos kerneri (Nostocophyceae), Lemanea fluviatilis (Florideophyceae), Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae), Actinotaenium cruciferum, Closterium cornu, Closterium dianae, Closterium intermedium, Closterium nilssonii, Closterium striolatum, Cosmarium pachydermum var. aetiopicum, Klebsormidium rivulare, Penium margaritaceum, Xanthidium antilopaeum (Charophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

66 Typ 9: Silikatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 9 Sa-Mr, Sa-HR, Cyp- R, EP, Sil. geprägte FG des Buntsandsteins und Grundgebirges im MG mit EZG >100 km² und <1.000 km² MRK, D 7 MG_sil MP nicht relevant Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 9: Silikatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-MR: salmonidengeprägte Gewässer des Metarhithrals Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals EP: Gewässer des Epipotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Silikatisch geprägte Fließgewässer des Buntsandsteins und des Grundgebirges im Mittelgebirge mit einer Einzugsgebietsgröße >100 km² und zu-gleich <1.000 km² Makrophyten-Typen MRK: karbonatisch-rhithral geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen MP: potamal geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen -Typen D 7: Kleine silikatische Flüsse des Mittelgebirges Phytobenthos ohne -Typen MG_sil: silikatisch geprägte Fließgewässer im Mittelgebirge Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Orke (HE), Prüm (RP) Makrozoobenthos: Gutach (BW), Schwarzer Regen (BY), Eder, Orke (HE), Sieg (NW), Prüm (RP) Fische: Ilz (BY), Sieg (NW), Felda, Schwarza (TH) Makrophyten und Phytobenthos: Fulda (HE), Zschopau (SN) Makrophyten: : Phytobenthos ohne : Rur (NW), Freiberger Mulde (SN) Phytoplankton: - LUA NRW (2001) Schottergeprägter Fluss des Grundgebirges T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

67 Typ 9.1: Karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto von Beispielgewässern: Muschelkalk, Malm, Lias/Dogger, Kalke, Lössregionen, Keuper, Kreide, Auen über 300 m Breite Typ 9.1: Werre (NW). Foto: T. Pottgiesser Subtyp 9.1_K: Aurach (BY), Reg. v. Mfr. Foto: B. Brunner Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: In Sohlentälern gewunden bis mäandrierend verlaufende kleine Flüsse, die überwiegend unverzweigt sind, aber bei höheren Gefällen zur Ausbildung von teils zahlreichen Nebengerinnen neigen. Schnellen und Stillen treten im regelmäßigen Wechsel auf. Es finden sich meist schmale Gewässerbänke, das Profil ist flach bis mäßig eingeschnitten. Steile, vegetationsfreie Uferabbrüche in den Prallhängen sind häufig. Die Substratvielfalt ist grundsätzlich sehr groß: je nach Einzugsgebiet wird die Gewässersohle von Schotter, Steinen oder von Kiesen dominiert. Sand kann als Feinsediment in den permanenten Gewässern ebenfalls einen großen Anteil am Sohlsubstrat ausmachen. Es handelt sich um sehr dynamische Gewässer mit teils großräumigen und raschen Laufverlagerungen. Selten tritt auch dieser Gewässertyp in einer temporären Variante auf. Die Gewässer in der Fließgewässerlandschaft des Keupers (Subtyp 9.1_K) weisen kastenförmige Gewässerbetten mit steilen, z. T. überhängenden Ufern und Uferabbrüchen auf. Prall- und Gleithänge sind deutlich ausgeprägt. Als Substrate überwiegen Sand, Lehm mit wenigen Sandsteinen oder kurzen, kiesigen Strecken und Schotteranteilen. Totholz und schlammige Sedimente bereichern die Substratvielfalt. Die Gewässer fließen träge und sind durch den erhöhten Anteil an sehr feinen Tonmineralien meist getrübt. Bedingt durch geringes Gefälle und geringe Fließgeschwindigkeit kommt es zur Sedimentation der Schwebstoffe. Längszonale Einordnung: km² EZG Subtyp 9.1_K: km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle: 0,7-4,0 Subtyp 9.1_K: 0,2-2,0 Strömungsbild: überwiegend schnell fließend, z. T. auch turbulent, längere ruhig fließende Abschnitte Subtyp 9.1_K: träge bis langsam fließend Sohlsubstrate: je nach Einzugsgebiet Schotter und Steine bzw. Kiese Subtyp 9.1_K: es dominiert Sand, wenige Sandsteine, kurze Kies- und Schotterstrecken Karbonatgewässer Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm]: ph-wert: 7,5-8,5 Subtyp 9.1_K: Subtyp 9.1_K: 7,0-8,2 Karbonathärte [ dh]: 8-14 Gesamthärte [ dh]: Subtyp 9.1_K: Subtyp 9.1_K: Abfluss/Hydrologie: Große Abflussschwankungen im Jahresverlauf. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

68 Typ 9.1: Karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse Anmerkungen: Das Wasser der Karstflüsse erscheint in einem blauen Farbton. Auf Grund der Makrozoobenthos-Besiedlung ist für die Gewässer in der Landschaft des Keupers der bewertungsrelevante Subtyp 9.1_K: Karbonatischen, fein- bis grobmaterialreichen Mittelgebirgsflüsse des Keupers ausgewiesen worden. Die Sulfate des Gipskeupers bedingen die natürlicherweise hohe Leitfähigkeit und Härte des Subtyps 9.1_K. der Makrozoobenthos- Besiedlung: Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Es dominieren hartsubstratbewohnende, rheophile Mittelgebirgsarten sowie Besiedler lagestabiler, detritusreicher Sandablagerungen. Zum Artenbestand gehören auch kalkliebende Arten sowie an das Austrocknen des Gewässers angepasste Spezialisten. Auswahl charakteristischer Arten: In diesem Gewässertyp finden sich strömungsliebende Hartsubstratbesiedler, wie die Eintagsfliege Caenis beskidensis, die Köcherfliege Silo piceus und der Zweiflügler Atherix ibis. Großflächige detritusreiche Sandablagerungen werden von der Großmuschel Unio crassus und der Köcherfliege Sericostoma flavicorne besiedelt. Die Köcherfliege Lepidostoma basale ist eine Art, die fast ausschließlich auf Totholz zu finden ist. Auswahl charakteristischer Arten der karbonatischen, fein- bis grobmaterialreichen Mittelgebirgsflüsse des Keupers (Subtyp 9.1_K): Charakteristische Vertreter der Eintagsfliegen sind Seratella ignita, Baetis vernus, Baetis scambus, Baetis rhodani, Ephemera danica sowie Heptagenia sulphurea. Neben den Totholzbesiedlern Brachycentrus maculatus und Lepidostoma basale treten an Köcherfliegen Hydropsyche pellucidula, Hydropsyche siltalai, Polycentropus flavomatulatus und Rhyacophila dorsalis auf. Unter den Zweiflüglern ist Atherix ibis hervorzuheben. Typische Muscheln sind Sphaerium corneum sowie Arten der Gattung Pisidium. Gammarus roeselii ist der Hauptvertreter der Krebse. An Käferarten finden sich vor allem Elmis maugetii, Elmis aenea sowie Orectochilus villosus, Limnius volckmari und Platambus maculatus. der Fischfauna: Fische In der Regel ist dieser Flusstyp dem Hyporhithral, Epi- oder Metapotamal zuzuordnen. Dementsprechend können je nach Ausprägung Fischarten wie z. B. Äsche (kann regional fehlen), Barbe, Döbel, Gründling, Hasel oder Schmerle, aber auch Barsch, Brachse, Rotauge oder Ukelei und Schneider (im Süden) sowie außerhalb des Donaueinzugsgebietes der Aal das Arteninventar mehr oder weniger stark prägen. Durch das ausgeprägte Strömungsmosaik und das Vorkommen von Altwässern können auch Arten strömungsärmerer Gewässerbereiche sowie Arten der Auegewässer in geringen Abundanzen auftreten. Auch Wanderfischarten, wie der Lachs (diese Art fehlt im Donaugebiet), können in Gewässern dieses Typs vorkommen. Für die Gewässer in der Landschaft des Keupers ist die Prägung des Fischbestandes durch indifferente Arten, wie beispielsweise Rotauge, Brachse, Ukelei oder Barsch, hervorzuheben. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

69 Typ 9.1: Karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Charakteristisch sind die Laichkräuter Potamogeton lucens, Potamogeton perfoliatus, Potamogeton alpinus und Potamogeton gramineus. In Ufernähe sowie in ruhigen Bereichen finden sich Sparganium emersum, Sagittaria sagittifolia, Nuphar lutea sowie Potamogeton natans. Typische Arten der Gewässer des Keupers sind die Moose Fontinalis antipyretica und Leptodictyum riparium sowie das Laichkraut Potamogeton pectinatus und der Wasserstern Callitriche obtusangula. Die -Gesellschaft dieses Typs der Löss-, Keuper- und Kreidereigionen ist durch das weitgehende Fehlen von trophie-sensiblen Taxa gekennzeichnet. Die Trophie liegt im eutrophen Bereich. Die Artenzusammensetzung ist mit der des Typs 6: Feinmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche vergleichbar. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes biasolettiana, Achnanthes lanceolata ssp. lanceolata, Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula Cymbella sinuata, Denticula tenuis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria construens f. venter, Fragilaria pinnata, Gomphonema olivaceum, Gomphonema pumilum, Navicula ignota var. acceptata Die -Gesellschaften dieses Typs der Muschelkalk-, Jura-, Malm- Lias-, Doggerregionen sowie anderer Kalkregionen zeichnen sich durch eine Trophie im Bereich der Mesotrophie aus. Die Artenzusammensetzung ist ähnlich der des Typs 7: Grobmaterialreiche, karbonatische Mittelgebirgsbäche, allerdings kommen hier mehr ubiquitäre Arten und weniger trophiesensible Arten vor. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes biasolettiana, Achnanthes minutissima, Amphora inariensis, Amphora pediculus, Cymbella microcephala, Cymbella silesiaca, Cymbella sinuata, Denticula tenuis, Diatoma mesodon, Diploneis elliptica, Diploneis oblongella, Diploneis petersenii, Fragilaria capucina var. capucina, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria construens f. venter, Fragilaria pinnata, Gomphonema olivaceum, Gomphonema pumilum, Gomphonema tergestinum, Meridion circulare, Navicula cryptotenella, Navicula ignota var. acceptata, Navicula lenzii, Navicula oligotraphenta, Navicula praeterita Phytobenthos ohne Der Artenreichtum des Phytobenthos exkl. Charales und ist mit über 15 Taxa sehr hoch. Die meisten Arten gehören zu den Charophyceae. Weiterhin sind die Nostoco-, Eugleno- und Chlorophyceae mit mehreren Arten vertreten. Hinsichtlich der Abundanzen dominieren die Ulvophyceae. Auch Tribo- und Charophyceae sind mit deutlichen Anteilen vertreten, während Nostocophyceae, Florideophyceae, Euglenophyceae und Chlorophyceae nur mit geringen Anteilen vertreten sind. Auswahl charakteristischer Arten: Charakteristische Arten sind alkaliphile und kalkholde Arten wie z. B. Phormidium incrustatum (Nostocophyceae). Weitere charakteristische Arten sind Aphanocapsa rivularis, Chamaesiphon subglobosus, Homoeothrix crustacea, Hydrococcus cesatii, Hydrococcus rivularis, Hyella fontana, Merismopedia glauca, Phormidium corium (Nostocophyceae), Audouinella sp., Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

70 Typ 9.1: Karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 9.1 Sa-HR, Cyp-R, EP, MP Karb. geprägte FG der Löss- und Keuperregionen im MG mit <1.000 km² Karb. geprägte FG der Kalkgebiet im MG mit EZG >100 km² und <1.000 km² MRK, MP D 8.2, D 9.2 MG_karb nicht relevant 9.1_K Sa-HR, Cyp-R, EP, MP Karbonatisch gep3rägte FG der Löss- und Keuperregionen im Mittelgebirge mit <1.000 km² MRK, D 8.2 MG_karb MP nicht relevant Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 9.1: Karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse Subtyp 9.1_K: Karbonatische, fein- bis grobmaterialreiche Mittelgebirgsflüsse des Keupers Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals EP: Gewässer des Epipotamals MP: Gewässer des Metapotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Karbonatisch geprägte Fließgewässer der Löss- und Keuperregionen im Mittelgebirge mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Karbonatisch geprägte Fließgewässer der Kalkgebiet im Mittelgebirge mit einer Einzugsgebietsgröße >100 km² und zugleich <1.000 km² Makrophyten-Typen MRK: karbonatisch-rhithral geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen MP: potamal geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen -Typen D 8.2: Kleine Flüsse der Löss-, Keuper- und Kreideregionen D 9.2: Kleine Flüsse der Muschelkalk-, Jura-, Malm-, Lias-, Dogger und anderer Kalkregionen Phytobenthos ohne -Typen MG_karb: karbonatisch geprägte Fließgewässer im Mittelgebirge Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Werre (NW) Makrozoobenthos: Jagst, Wutach (BW), Bega (NW); Südliche Aurach (BY, Subtyp 9.1_K) Fische: Altmühl (BY, Subtyp 9.1_K), Rhume, Leine (NI), Bega (NW), Ilm (TH) Makrophyten und Phytobenthos: Aufsess, Main (BY), Große Lauter, Wutach (BW), Gera (TH) Makrophyten: Gera (TH) : Jagst, Wutach (BW), Appelbach (RP), Gera (TH) Phytobenthos ohne : Wutach (BW), Ilm (TH) Phytoplankton: - LUA NRW (2001) Kiesgeprägter Fluss des Deckgebirges, Schottergeprägter Karstfluss des Deckgebirges T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

71 Typ 9.2: Große Flüsse des Mittelgebirges Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Auen über 300 m Ruhr (NW). Foto: U. Koenzen Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: In Abhängigkeit der Geschiebe- und Gefälleverhältnissen sind gewundene bis mäandrierende Einbettgerinne oder nebengerinnereiche bis hin zu verflochtenen Gewässerabschnitte ausgebildet. Während in Engtalabschnitten kaum eine Aue vorhanden ist, können in breiteren Tälern die Auen abschnittsweise bis zu mehreren hundert Meter Breite erreichen. Die Habitatvielfalt ist groß, unter den Sohlsubstraten dominieren Steine, Schotter und Kies, daneben kommen in strömungsberuhigten Bereichen auch großräumige feinsedimentreiche, sandig-lehmige Ablagerungen vor. Ausgedehnte, vegetationsfreie Kies- und Schotterbänke sind charakteristisch für diesen Gewässertyp. In dem flachen Querprofil treten Schnellen und Stillen in regelmäßigem Wechsel auf. Es handelt sich um einen sehr dynamischen Gewässertyp mit z. T. großflächigen Laufverlagerungen. Längszonale Einordnung km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle um 3 Strömungsbild überwiegend schnell fließend, daneben längere langsam strömende Abschnitte Sohlsubstrate Steine und Schotter dominieren, daneben finden sich auch großflächige, feinsedimentreiche Ablagerungen aus Sand und Schlamm tendenziell karbonatreichere Gewässer Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert ,0-8,5 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] Abfluss/Hydrologie: Große Abflussschwankungen im Jahresverlauf, stark ausgeprägte Extremabflüsse der Einzelereignisse. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

72 Typ 9.2: Große Flüsse des Mittelgebirges Anmerkungen: -- der Makrozoobenthos- Besiedlung: Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Artenreiche Biozönose auf Grund der große Habitatvielfalt, viele potamale Arten, hinzukommen aus Nebengewässern eingetragen rhithrale Arten. Vorkommen eurythermer Arten. Auswahl charakteristischer Arten: Hierzu gehört die Schnecke Theodoxus fluviatilis die Großmuschel Unio crassus, die Eintagsfliegen Baetis vardarensis, Oligoneuriella rhenana und Potamanthus luteus, die Steinfliegen Brachyptera braueri und Perla abdominalis, die Libelle Onychogomphus forcipatus die Grundwanze Aphelocheirus aestivalis und der Wasserkäfer Stenelmis canaliculata sowie die Köcherfliegen Silo piceus oder Setodes punctatus der Fischfauna: Fische Auf Grund der großen Habitatvielfalt beherbergt dieser Flusstyp in der Regel eine artenreiche Fischzönose des Epipotamals, die abhängig vom jeweiligen Gewässer von hyporhithralen und metapotamalen Elementen begleitet werden kann. Typische Arten des Hauptgerinnes sind die Fluss-Cypriniden, wie Barbe, Döbel, Hasel, Nase (nicht überall) und den regional verbreiteten Schneider, aber auch Arten, wie Gründling oder Rotauge. Die in der Regel breite Flussaue mit zahlreichen Auegewässern und Nebengerinnen ermöglicht zudem das Auftreten typischer Auearten, wie z. B. Rotfeder, Schleie oder Schlammpeitzger. Wanderfische, wie z. B. der Lachs (nicht im Donausystem), können auftreten. Im Donausystem können endemische Arten, wie beispielsweise Huchen und Streber, als Besonderheit auftreten. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

73 Typ 9.2: Große Flüsse des Mittelgebirges der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Besonders verbreitet ist die Wasserhahnenfuß-Gesellschaft wie Ranunculus fluitans, Ranunculus peltatus, Ranunculus penicillatus in Begleitung von Großlaichkräutern. Hinzu kommen Callitriche platycarpa und Callitriche stagnalis sowie die Wassermoose Scapania undulata, Fontinalis antipyretica, Chiloscyphus polyanthos, Hygroamblystegium fluviatile, Jungermannia exsertifolia, Racomitrium aciculare, Schistidium rivulare, Marsupella emarginata und Rhynchostegium riparioides. Die großen Flüsse des Mittelgebirges ähneln in ihrer -Besiedlung in hohem Maße den karbonatischen Bächen und kleinen Flüssen. Charakteristisch sind Vorkommen von Achnanthes minutissima und Amphora pediculus, zweier ubiquistischer, trophie-toleranter Arten, die die Gesellschaften mit hohen Anteilen prägen. Die Gesellschaften sind vergleichsweise wenig divers. Oligo- und oligo-mesotraphente kommen nur vereinzelt vor und zählen überwiegend zu den kalkliebenden Arten. Daneben auch vereinzeltes Vorkommen von Charakterarten silikatischer Gewässer. Die Trophie liegt im Bereich der Meso-Eutrophie und besser. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Cymbella sinuata, Gomphonema olivaceum, Gomphonema pumilum, Gomphonema tergestinum Phytobenthos ohne In diesem karbonatisch geprägten Fließgewässertyp ist der Artenreichtum des Phytobenthos excl. Charales und geringer als in den silikatisch geprägten Fließgewässertypen des Mittelgebirges. Das Arteninventar setzt sich vor allem aus Arten der Charo- und Nostocophyceae zusammen, aber auch viele Taxa der Ulvophyceae sind hier vertreten. In diesem Gewässertyp kann auf größeren Steinen im Uferbereich die fädige Rotalge Bangia atropurpurea vorkommen. Hinsichtlich der Abundanzen wird die Algengesellschaft des Phytobenthos ohne von Ulvophyceae und Tribophyceae dominiert. Auch die Nostocophyceae (Blaualgen) und Florideophyceae (Rotalgen) bilden in einigen Fällen größere Bestände, während die anderen Algenklassen nur in geringen Mengen auftreten. Auswahl charakteristischer Arten: Charakteristische Arten sind alkaliphile und kalkholde Arten wie z. B. Phormidium incrustatum (Nostocophyceae). Weitere charakteristische Arten sind Aphanocapsa rivularis, Chamaesiphon subglobosus, Homoeothrix crustacea, Hydrococcus cesatii, Hydrococcus rivularis, Hyella fontana, Merismopedia glauca, Phormidium corium (Nostocophyceae), Audouinella sp., Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Die Phytoplanktonzönose dieses Gewässertyps weist mit mehr als 15 % einen großen Anteil von Pennales auf, darunter die sternförmige Kolonien bildende Asterionella formosa, die nadelförmige Diatoma vulgaris sowie verschiedene Arten der Gattungen Navicula und Surirella. Eine häufig vorkommende zentrische Art ist Cyclotella stelligera. Neben den verschiedenen Kieselalgen sind auch weitere Algenklassen vertreten, darunter Chrysophyceae und Chlorophyceae. Typische Vertreter der Grünalgen sind Monoraphidium contortum und Arten der Gattung Scenedesmus. Die Gesamtbiomasse des Phytoplanktons kann erheblich sein, im Saisonmittel sind die Gewässer jedoch zumeist nur schwach planktonführend, was sich in einer für Phaeophytin unkorrigierten Chlorophyll a-konzentration unter 20 µg/l als Maß für die Biomasse ausdrückt. Die Trophie liegt im mesotrophen Bereich. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

74 Typ 9.2: Große Flüsse des Mittelgebirges Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 9.2 Sa-HR, Cyp-R, EP, MP Karb. geprägte FG im MG mit EZG >1.000 km² MP, Mg D 10.1 MG_karb 9.2 Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 9.2: Große Flüsse des Mittelgebirges Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals EP: Gewässer des Epipotamals MP: Gewässer des Metapotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Karbonatisch geprägte Fließgewässer im Mittelgebirge mit einer Einzugsgebietsgröße >1.000 km² Makrophyten-Typen MP: potamal geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen M g: große Ströme der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen -Typen D 10.1: Große Flüsse der Mittelgebirge Phytobenthos ohne -Typen MG_karb: karbonatisch geprägte Fließgewässer im Mittelgebirge Phytoplankton-Typen 9.2: Große Flüsse des Mittelgebirges Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Ruhr (NW) Makrozoobenthos: Ruhr, Sieg (NW), Eder, Fulda (HE), Jagst (BW) Fische: Riedlingen, Regen (BY), Donau (BW), Sieg (NW), Saale, Werra (TH) Makrophyten und Phytobenthos: Donau (BB), Eder (HE) Makrophyten: Eder (HE) : Eder (HE), Ruhr (NW), Nahe (RP) Phytobenthos ohne : Altmühl, Regnitz (BY), Saar (SL) Phytoplankton: Ruhr (NW) LUA NRW (2001) Schottergeprägter Fluss des Grundgebirges T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

75 Typ 10: Kiesgeprägte Ströme Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Auen über 300 m Breite, Niederterrassen Elbe bei Rathen (SN). Foto: F. Schöll Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Gewundene bis mäandrierende Stromabschnitte in engen (teilweise canyonartigen) bis weiten Talformen. In breiten Tälern ist die Ausbildung einer weiten Überschwemmungsaue möglich, lokal je nach Gefälle und Geschiebe Ausbildung von Mehrbettgerinnen möglich. Dieser Stromtyp weist ein flaches Profil auf, in dem häufig Furten, Inseln und Stromspaltungen ausgebildet sind. Dominierende Sohlsubstrate sind Schotter und Kies, untergeordnet treten Feinsedimente auf (Sand mit Kiesbeimengungen). Natürlicherweise ist in diesem Stromtyp viel Totholz anzutreffen. Dabei handelt es sich meist um größere Stämme oder umgestürzte Bäume, die trotz der schnelleren Strömung liegen bleiben. Umgestürzte Bäume in der Hauptrinne und in den Nebenrinnen führen zur Ansammlung von kleinerem Totholz und weiterem organischen Material. Längszonale Einordnung > km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle 2-0,2 Strömungsbild in engen Talformen rasch und gleichmäßig strömend, in weiten Talformen und Mehrbettgerinnen vielfältigeres Fließverhalten Sohlsubstrate Schotter, Kiese und in geringen Anteilen mit Kies vermischter Sand Karbonatgewässer Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert ,0-8,5 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] 4-10 in Bearbeitung Abfluss/Hydrologie: Alpin geprägtes Abflussregime z. B. für Ober- und Mittelrhein, andere Gewässer dieses Typs sind durch ein eher pluviales Abflussregime gekennzeichnet, wie z. die obere Donau oder die obere Elbe. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

76 Typ 10: Kiesgeprägte Ströme Anmerkungen: Früher insektendominierter Stromtyp, heute durch viele Neozoen aus den anderen Wirbellosenordnungen dominiert. Für den gesamten Stromverlauf von Rhein und Donau sind Typologien der Stromabschnittstypen erarbeitet worden (IKSR 2004, ICPDR 2003). Für die Fischfauna ist z. B. eine zoogeographische Differenzierung zwischen verschiedenen, zu diesem Typ gehörenden Strömen, wie z. B. Rhein un Donau notwendig. der Makrozoobenthos- Besiedlung: Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Vorkommen von epipotamalen bis rhithralen Arten, die z. T. aus den Nebengewässern eingetragen werden. Dadurch und auf Grund der großen Habitatvielfalt eine artenreiche Biozönosen, v. a. in den als Mehrbettgerinne ausgebildeten Stromabschnitten. Dominanz von Weidegängern, daneben viele Detritus-Sedimentfresser. Vorherrschend sind Lithal- Bewohner, in geringeren Anteilen kommen auch Bewohner von Feinsedimenten vor. Auswahl charakteristischer Arten: Es dominieren spezifische, potamale Arten. Hervorzuheben sind Großmuscheln wie Pseudanodonta complanata, Unio crassus und Unio tumidus und Anodonta anatina, die Eintagsfliegen Heptagenia flava, Ephoron virgo und Potamanthus luteus, die Libellen Gomphus vulgatissimus und Onychogomphus forcipatus, die Steinfliegen Perla abdominalis und Isogenus nubecula, die Grundwanze Aphelocheirus aestivalis sowie eine reiche Köcherfliegenfauna mit z. B. Brachycentrus subnubilus, Ceraclea alboguttata, Ceraclea annulicornis, Ceraclea dissimilis, Cheumatopsyche lepida, Chimarra marginata, Hydropsyche bulgaromanorum, Hydropsyche contubernalis, Hydropsyche exocellata, Hydroptila sparsa, Neureclipsis bimaculata, Psychomyia pusilla und Setodes punctatus. der Fischfauna: Fische Auf Grund der großen Habitatvielfalt ist die Fischfauna durch eine arten- und individuenreiche Artengemeinschaft mit epi-und metapotamalen Elementen gekennzeichnet, die zudem durch hyporhithrale Arten ergänzt werden kann. Arten wie Barbe, Nase (nicht überall), Döbel oder Brachse, Rotauge, Ukelei und der regional verbreitete Schneider, dominieren i. d. R. die Fischlebensgemeinschaft, daneben können auch Arten wie die Groppe auftreten. Neben den typischen Arten des fließenden Hauptgerinnes kommen auch zahlreiche Arten vor, die Stillgewässerbereiche sowie die Auegewässer besiedeln. Charakteristisch sind durchziehenden Wanderfischarten: im Rheingebiet z. B. Lachs, Flussneunauge oder Meerforelle. Im Donaugebiet leben einige endemische Arten, wie z. B. Huchen, Schrätzer, Zingel und Streber. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

77 Typ 10: Kiesgeprägte Ströme der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Auswahl charakteristischer Arten: Potamogeton nodosus, Potamogeton perfoliatus, Potamogeton pectinatus, Ranunuculus fluitans, Myriophyllum spicatum, M. verticillatum, Elodea canadensis, Hippuris vulgaris, Ceratophyllum demersum. Wassermoose: Fontinalis antipyretica und seltener Cinclidotus riparius sowie Leptodictyum riparium. Charakteristisch für die Kiesgeprägten Ströme sind Vorkommen von Achnanthes minutissima und Amphora pediculus, zwei ubiquistischen, trophie-tolerantern Arten, die die Gesellschaften mit hohen Anteilen prägen. Die Gesellschaften sind vergleichsweise wenig divers. Oligo- und oligo-mesotraphente kommen nur vereinzelt vor und zählen überwiegend zu den kalkliebenden Arten. Vereinzelt kommen auch Charakterarten silikatischer Gewässer vor. Die Trophie liegt im Bereich der Meso-Eutrophie und besser. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula Cymbella sinuata, Gomphonema olivaceum, Gomphonema pumilum, Gomphonema tergestinum Phytobenthos ohne Der Artenreichtum des Phytobenthos exkl. Charales und ist mit 5-10 benthischen Taxa für diesen Gewässertyp relativ gering. Die meisten dieser Arten gehören zu den Charophyceae. Weiterhin sind die Nostoco-, Florideo- und Ulvophyceae mit mehreren Arten vertreten. Hinsichtlich der Abundanzen dominieren Nostoco- und Ulvophyceae. Bangio-, Florideo- und Tribophyceae können ebenfalls in größerer Menge auftreten. Auswahl charakteristischer Arten: Charakteristische Arten sind alkaliphile und kalkholde Arten wie z. B. Phormidium incrustatum (Nostocophyceae). Weitere charakteristische Arten sind Aphanocapsa rivularis, Chamaesiphon subglobosus, Homoeothrix crustacea, Hydrococcus cesatii, Hydrococcus rivularis, Hyella fontana, Merismopedia glauca, Phormidium corium (Nostocophyceae), Audouinella sp., Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Die Kiesgeprägten Ströme des Mittelgebirges mit großer Abflussspende sind durch eine sehr geringe Gesamtbiomasse des Phytoplanktons im Saisonmittel gekennzeichnet und führen wenig Plankton. Als ein Maß für die Biomasse gilt das für Phaeophytin unkorrigierten Chlorophyll a-konzentration, welches unter 10 µg/l verbleibt. Charakteristisch für diesen Gewässertyp ist der große Anteil Pennales, eine Ordnung der Algenklasse Bacillariophyceae, die mehr als 20 % der Phytoplanktonbiozönose ausmachen, darunter planktische Formen wie Asterionella formosa oder verschiedene stäbchenförmigen Arten der Gattung Fragilaria. Daneben kommen noch eine Reihe weiterer vielgestaltiger Kiesalgen vor, wie z. B. kleinzellige zentrische der Gattungen Stephanodiscus sowie Cymatopleura. Einen relativ hohen Anteil stellen Chrysopyhceae und Haptophyceae als Vertreter anderer Algenklassen. Die Trophie liegt im oligotrophen Bereich. Auswahl charakteristischer Arten: Cymatopleura solea, verschiedene kleine Taxa der Algenklassen der Chrysopyhceae und Haptophyceae, Taxa der Gattung Planktothrix, Fragilaria ulna var. acus, Ceratium spp., Fragilaria crotonensis, Stephanodiscus minutulus In Gewässern dieses Typs mit kleiner Abflussspende können sich in Makrophytenarmen Abschnitten sehr hohe Gesamtbiomasse des Phytoplanktons im Saisonmittel ausbilden, so dass sie zumeist planktonführend sind. Damit treten im Saisonmittel im Freiwasser für Phaeophytin unkorrigierte Chlorophyll a- Konzentrationen bis zu 30 µg/l auf, die als ein Maß für die Phytoplanktonbiomasse gelten und ab 20 µg/l als planktonführend eingestuft werden. Durch die stark ausgeprägte Biomasseentwicklung liegt die Trophie im schwach eutrophen Bereich. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

78 Typ 10: Kiesgeprägte Ströme Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 10 Cyp-R. EP, MP Karb. geprägte FG im MG mit EZG >1.000 km² Mg, MP D 10.2 MG_karb Qualitätselementenspezifische Typen Makrozoobenthos-Typen Typ 10: Kiesgeprägte Ströme Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals EP: Gewässer des Epipotamals MP: Gewässer des Metapotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Karbonatisch geprägte Fließgewässer im Mittelgebirge mit einer Einzugsgebietsgröße >1.000 km² Makrophyten-Typen M g: große Ströme der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen MP: potamal geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen -Typen D 10.2: Ströme der Mittelgebirge Phytobenthos ohne -Typen MG_karb: karbonatisch geprägte Fließgewässer im Mittelgebirge Phytoplankton-Typen 10.1: Kiesgeprägte Ströme des Mittelgebirges mit großer Abflussspende 10.2: Kiesgeprägte Ströme des Mittelgebirges mit kleiner Abflussspende Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: obere Elbe (SN) Makrozoobenthos: obere Donau (BY), obere Elbe (SN) Fische: Weser (NI), obere Elbe (SN) Makrophyten und Phytobenthos: Donau (BY) Makrophyten: : Phytobenthos ohne : Main (BY), Rhein (BW) Phytoplankton: Rhein (BW) ICPDR (2002, 2003), IKSR (2004) T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

79 Typ 14: Sandgeprägte Tieflandbäche Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Sander, Sandbedeckung, Grundmoräne; auch in sandigen Bereichen von Flussterrassen, Ältere Terrassen Rotbach (NW). Foto: M. Sommerhäuser Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Stark mäandrierendes (bei Grundwasserprägung mehr gestrecktes) FG in einem flachen Mulden- oder breiten Sohlental. Neben der stets dominierenden Sandfraktion stellen Kiese kleinräumig nennenswerte und gut sichtbare Anteile (Ausbildung von Kiesbänken), lokal finden sich auch Tone und Mergel. Wichtige sekundäre Habitatstrukturen stellen Totholz, Erlenwurzeln, Wasserpflanzen und Falllaub dar. Diese organischen Substrate stellen jedoch keine dominierenden Anteile. Das Profil ist flach, jedoch können Tiefenrinnen und hinter Totholzbarrieren auch Kolke vorkommen. Prall- und Gleithänge sind deutlich ausgebildet, Uferabbrüche kommen vor, Uferunterspülungen sind wenig ausgeprägt. Niedermoorbildungen können im Gewässerumfeld vorhanden sein. Längszonale Einordnung km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle 2-7, teilweise 0,5 Strömungsbild Wechsel ausgedehnter ruhig fließender mit kurzen turbulenten Abschnitten an Totholz- und Wurzelbarrieren, Kehrstrom an Kolken Sohlsubstrate dominierend Sande verschiedener Korngrößen, zusätzlich meist Kies (Fein- und Grobkies), teils Tone und Mergel; im Jungglazial häufig ausgewaschene Findlinge; organische Substrate (Totholz, Makrophyten, Falllaub); bei Niedermoorbildung im Umfeld auch Torfbänke u. ä. im Sohl- und Uferbereich Typ tritt in silikatischer Variante (im Altmoränenland) oder in karbonatischer Variante auf (kalkreichere Altmoränen sowie Jungmoränenlandschaft) Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert silikatisch: < 350 silikatisch: 6,0-7,5 karbonatisch: karbonatisch: 7,0-8,5 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] silikatisch: 1-5 silikatisch: 3-8 karbonatisch: 5-20 karbonatisch: 8-25 Abfluss/Hydrologie: Mittlere bis hohe Abflussschwankungen im Jahresverlauf (oberflächenwassergeprägt) bzw. geringe Abflussschwankungen (grundwassergeprägt). T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

80 Typ 14: Sandgeprägte Tieflandbäche Anmerkungen: der Makrozoobenthos- Besiedlung: Verwechslungsmöglichkeiten: Im Tiefland am ehesten mit degenerierten Organisch oder Kiesgeprägten Bächen mit übersandeter Sohle. Kiesgeprägte Bäche haben einen auffallend höheren Kiesanteil sowie einen eher gewundenen als mäandrierenden Verlauf und typische stabile Uferunterspülungen; bisweilen können sie im degenerierten Zustand nach Entfernung der Kieslage Sandgeprägten Tieflandbächen ähneln, sind jedoch in Gefälle und Linienführung von diesen unterscheidbar. Hinweis: Rein sandige Bäche mit Rippelmarken stellen oft Artefakte dar und sind Produkte jahrhundertelanger Räumungen von Holz und Laub sowie von unterhaltungsbedingten Profilvertiefungen. Auch ein typischer sandgeprägter Bach weist in der Regel lokal Kiesbänke auf. Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: In einem naturnahen Sandbach mit Kiesbänken und höheren Totholzanteilen finden sich neben den (wenigen!) Besiedlern der Feinsedimente Hartsubstratbewohner und Besiedler von Sekundärsubstraten wie Totholz und Wasserpflanzen. Auf Grund des Totholz- und Falllaubaufkommens in naturnahen Referenzgewässern stellen zerkleinernde Arten nennenswerte Anteile an den Ernährungstypen, hinzukommen v. a. Weidegänger, die sich vorwiegend an Steinen und Kiesen finden. Im Sandlückensystem leben Detritus- und Sedimentfresser von feinster organischer Materie. Neben Arten schneller und langsam fließender Gewässer finden sich zu einem geringen Anteil Arten der Stillwasserzonen. In grundwassergeprägten Varianten kommt ein erhöhter Anteil an Krenalarten und kaltstenothermen Arten vor. Auswahl charakteristischer Arten: Hierzu gehören nur wenige echte Besiedler des Sandes wie die grabende Eintagsfliegenlarve Ephemera danica und die Steinfliege Isoptena serricornis. Auffallender sind Besiedler der in den strukturarmen Sandbächen besonders wichtigen Sekundärsubstrate Totholz und Falllaub sowie der Kiesbänke wie z. B. die Köcherfliegenlarven Lepidostoma basale und Lype spec., verschiedene Potamophylax-Arten, Sericostoma personatum und Notidobia ciliaris. Häufige Arten der lokal auftretenden Kiesbänke sind die Köcherfliegen Goera pilosa, Hydropsyche saxonica und Micropterna sequax. Eine weitere typische Steinfliege ist Taeniopteryx nebulosa, die insbesondere auf intakte Ufer- und Umfeldstrukturen angewiesen ist. der Fischfauna: Fische Neben rheophilen Arten, die das sandige Substrat als Laichsubstrat bevorzugen (Gründling, Steinbeißer), treten ebenso Arten auf, die die lokal vorkommenden kiesigen Bereiche zum Laichen benötigen, wie Hasel, Bachschmerle, Bachneunauge sowie regionalspezifisch auch Bach- und Meerforelle. Abschnittsweise treten in Abhängigkeit von Strömung und submersen Makrophyten indifferente und phytophile Arten hinzu. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

81 Typ 14: Sandgeprägte Tieflandbäche der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Charakteristische Wasserpflanzen sind Berula erecta (Berle) und Nasturtium officinale (Brunnenkresse) sowie Callitriche platycarpa und Callitriche stagnalis. Die Berula erecta-gesellschaft ist in ihrem Vorkommen auf kleine Fließgewässer (bis ca. 5 m Breite) beschränkt. Jungmoräne: Makrophyten fehlend oder nur lokal auftretend, vorkommendes Arteninventar besteht überwiegend aus Elementen der Klein- und Bachröhrichte bzw. der Fließwasser- und Laichkrautgesellschaften, Arten der Schwimmblatt- und Wasserschweber-Gesellschaften können lokal auftreten, amphibische Zonen kaum besiedelt oder inselartig mit Arten der Bach- und Kleinröhrichte bzw. Riede, bei Randvermoorung auch mit Arten der Quellfluren. Auswahl charakteristischer Gütezeiger: Berula erecta, Callitriche hamulata, Chara aspera, Equisetum fluviatile, Isolepis fluitans, Mentha aquatica (flutende Formen), Scapania undulata, Sphagnum, Veronica beccabunga Die silikatischen Bäche dieses Typs werden von Achnanthes minutissima, Vertretern des Fragilaria capucina-sippenkomplexes sowie verschiedenen kleinschaligen Fragilarien (Fragilaria construens, Fragilaria pinnata) dominiert. Charakterarten mäßig bis stark saurer Gewässer treten nur vereinzelt auf. Die Spanne der Trophie-Indizes reicht von oligotrophen bis eutrophen Gewässer. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes minutissima, Achnanthes oblongella, Achnanthes subatomoides, Brachysira neoexilis, Cymbella naviculiformis, Cymbella perpusilla, Eunotia botuliformis, Eunotia exigua, Eunotia implicata, Eunotia minor, Fragilaria acidoclinata, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria exigua, Meridion circulare var. constrictum, Navicula ignota var. acceptata, Surirella roba. Die karbonatischen Bäche dieses Typs werden dominiert von ubiquistischen, bezüglich der Trophie weitgehend toleranten Arten, wobei Achnanthes minutissima, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens-sippen, Fragilaria pinnata und Amphora pediculus als steten und individuenreichsten Formen die größte Bedeutung zu kommt. Die Werte des Trophie-Index bewegen sich im Bereich der Meso-Eutrophie und Eutrophie. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis neothumensis, Cymbella microcephala, Denticula tenuis, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens-sippen, Fragilaria pinnata, Gomphonema pumilum, Navicula cryptotenella, Navicula schoenfeldii Phytobenthos ohne In den karbonatisch geprägten Bächen dieses Typs ist der Artenreichtum des Phytobenthos exkl. Charales und mit durchschnittlich 6 Taxa sehr gering. Die meisten dieser Arten gehören zu den Charo- und Nostocophyceae. Die Phytobenthos-Gesellschaft der karbonatischen Bäche dieses Typs wird von Arten der Charo- und Nostocophyceae bestimmt, die mehr als die Hälfte des Arteninventars ausmachen. Hinsichtlich der Abundanzen dominieren die Tribo-, Florideo- und Nostocophyceae. Auswahl charakteristischer Arten: Chamaesiphon subglobosus, Merismopedia glauca, Phormidium corium, Phormidium incrustatum (Nostocophyceae), Audouinella sp., Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea, Thorea sp. (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

82 Typ 14: Sandgeprägte Tieflandbäche Fortsetzung der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Fortsetzung Phytobenthos ohne In den silikatisch geprägten Bächen dieses Typs ist der Artenreichtum mit durchschnittlich Taxa des Phytobenthos exkl. Charales und deutlich höher als in den karbonatisch geprägten Bächen desselben Typs. Auch hier treten vor allem Arten der Charophyceae und Nostocophyceae auf. Auch die Ulvophyceae sind mit mehreren Arten vertreten. Hinsichtlich der Abundanzen dominieren die Tribophyceae. Auswahl charakteristischer Arten: Homoeothrix janthina (Nostocophyceae), Batrachospermum helminthosum (Florideophyceae), Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae), Closterium rostratum, Closterium striolatum, Pleurotaenium crenulatum (Charophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

83 Typ 14: Sandgeprägte Tieflandbäche Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos 14 Fische Sa-ER, Sa-MR, Sa-HR, Cyp- R Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Sil. bzw. Org. geprägte FG des NT mit EZG <1.000 km² Karb. geprägte FG des NT mit EZG <1.000 km² TR, TNk Makrozoobenthos-Typen Typ 14: Sandgeprägte Tieflandbäche D 11.1, D 12.1 NT_karb, NT_sil/org Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-ER: salmonidengeprägte Gewässer des Epirhithrals Sa-MR: salmonidengeprägte Gewässer des Metarhithrals Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals Phytoplankton nicht relevant Makrophyten und Phytobenthos-Typen Silikatisch bzw. Organisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Makrophyten-Typen TR: rhithral geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes TN k: kleine Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes -Typen D 11.1: Silikatisch oder basenarme organisch geprägte Bäche des Norddeutschen Tieflandes D 12.1: Karbonatisch oder basenreiche organisch geprägte Bäche des Norddeutschen Tieflandes Phytobenthos ohne -Typen NT_karb: karbonatisch geprägte oder basenreiche organisch geprägte Fließgewässer im Norddeutschen Tiefland NT_sil/org: silikatisch geprägte oder basenarme organisch geprägte Fließgewässer im Norddeutschen Tiefland Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Lutzke (BB), Rotbach (NW), Osterau (SH) Makrozoobenthos: Angelbach (NI), Rotbach, Furlbach (NW), Osterau (SH), Oblitzgraben (SA), Goldbach (MV) Fische: Sabelbach, Nonnenfließ, Sude, Sagastbach (BB), Stepenitz (MV), Dumme, Eggermühlenbach (NI), Bollingstedter Au, Bünzau (SH) Makrophyten und Phytobenthos: Kleiner Hellbach (MV), Wehrau, Treene (SH), Ihle (ST) Makrophyten: Swinow (MV), Treene (SH), Ihle (ST) : Hopfenbach (MV), Ihle, Ohre, Olbitzbach (ST) Phytobenthos ohne : Kleiner Hellbach, Kronhorster Trebel (MV), Buenzau (SH) Phytoplankton: - LANU (2001) Sandgeprägte Fließgewässer der Sandergebiete, LUA NRW (1999) Sandgeprägtes Fließgewässer der Sander und sandigen Aufschüttungen, LUA BB (2001) Sanddominierter Bach der jung- und altglazialen Mulden- und Sohlentäler, RASPER (2001) Sandgeprägtes Fließgewässer des Tieflandes (mit Börden), LUNG M-V (2005) Sandgeprägte Tieflandbäche T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

84 Typ 15: Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Auen über 300 m Breite, Sander, Sandbedeckung, Lössregionen, Grundmoräne; auch in sandigen Bereichen von Flussterrassen Dinkel (NL). Foto: T. Ehlert Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Gewundene bis mäandrierende FG in einem flachen Mulden- oder breiten Sohlental. Neben der dominierenden Sand- oder Lehmfraktion können auch Kiese nennenswerte Anteile (Ausbildung von Kiesbänken) darstellen, häufig finden sich auch Tone und Mergel, z. T. zu Platten verbacken. Wichtige Habitatstrukturen stellen natürliche Sekundärsubstrate wie Totholz, Erlenwurzeln, Wasserpflanzen und Falllaub dar. Das Profil der sandgeprägten Flüsse ist flach, Prall- und Gleithänge sind deutlich ausgebildet. In der Aue finden sich eine Vielzahl von Rinnensystemen und Altgewässern unterschiedlicher Altersstadien, ebenso wie Niedermoore. Flüsse mit höheren Lehmanteilen besitzen natürlicherweise ein tief eingeschnittenes Kastenprofil, Altgewässer sind kaum ausgebildet. Längszonale Einordnung km² EZG Talbodengefälle 0,2-2, teilweise auch bis 3 Strömungsbild vorherrschend ruhig fließend Sohlsubstrate dominierend Sande verschiedener Korngrößen bzw. Lehm, zusätzlich oft Kies, teils Tone und Mergel, daneben organische Substrate z. B. Totholz Wasserbeschaffenheit Typ tritt in mehr oder weniger deutlich karbonatischer Prägung auf und physiko-chemische Leitwerte: Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert ,0-8,5 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] Abfluss/Hydrologie: Mäßige bis große Abflussschwankungen im Jahresverlauf, ausgeprägte Extremabflüsse der Einzelereignisse. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

85 Typ 15: Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse Anmerkungen: der Makrozoobenthos- Besiedlung: Dieser Typ ist der häufigste und am weitesten verbreitete Flusstyp im Norddeutschen Tiefland, er entspricht dem Bild eines klassischen Tieflandflusses. Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Die Wirbellosenbesiedlung ist relativ artenreich, obwohl nur wenige spezialisierte Organismen diesen Typ besiedeln können. Es handelt sich überwiegend um Arten langsam überströmter, detritusreicher Ablagerungen sowie wenige grabende Arten (Substratspezialisten). Die natürlichen Hartsubstrate Totholz und Wasserpflanzen sind am arten- und individuenreichsten besiedelt, v. a. strömungsliebende Arten kommen hier vor. Auswahl charakteristischer Arten: Hierzu gehören nur wenige echte Besiedler des Sandes, wie die grabende Eintagsfliegenlarve Ephemera danica oder die Steinfliege Isoptena serricornis. Eingegraben in die lagestabilen detritusreichen Uferbereiche leben Arten, wie die Muschel Unio pictorum, die Libelle Gomphus vulgatissimus und die Steinfliege Taeniopteryx nebulosa. Totholzansammlungen stellen das wichtigste Hartsubstrat dieses Flusstyps dar: die Eintagsfliegen Heptagenia flava sowie Köcherfliegen der Gattung Lype sind in ihrem Vorkommen streng an dieses Habitat gebunden. Weitere typische Eintagsfliegenarten sind Leptophlebia cincta, Leptophlebia submarginata und Brachycercus harisella. Daneben kommen hier noch eine Reihe weiterer flusstypischer Arten wie die Großmuschel Unio crassus, die Schnecke Viviparus viviparus, die Käfer Haliplus fluviatilis und Brychius elevatus sowie die Libelle Ophiogomphus cecilia vor. der Fischfauna: Fische Die Gewässer dieses Typs können epirhithral bis metapotamal geprägt sein. Es dominieren häufig rheophile Arten, die sandiges oder kiesiges Substrat als Laichsubstrat bevorzugen, wie z. B. Barbe, Hasel, Döbel, Gründling und Steinbeißer. Daneben treten vor allem indifferente Arten, wie Rotauge, Flussbarsch und Güster, auf. Neben den Arten des Hauptgerinnes werden stellenweise Arten der Auengewässer begünstigt, wie z. B. Rotfeder und Hecht. Eher lehmige Flüsse weisen im Allgemeinen eine artenärmere Fischzönose auf. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

86 Typ 15: Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Großlaichkräuter wie Potamogeton lucens, Potamogeton perfoliatus, Potamogeton alpinus und Potamogeton gramineus sind charakteristische Wasserpflanzen. Zusammen mit Arten der wuchsformreichen Gesellschaft des Einfachen Igelkolbens (Sparganium emersum) kennzeichnen sie diesen Flusstyp. Die Makrophytenvegetation der lehmigeren Gewässer dieses Typs ist z. B. durch Callitriche platycarpa und Callitriche stagnalis gekennzeichnet. Jungmoräne: räumlich differenzierte Makrophytenbesiedlung, in Erosions-/ Umlagerungszonen fehlend, sonst bankartig bis flächenhaft entwickelt, Arteninventar besteht überwiegend aus Vertretern der Bachröhrichte, der Fließwasser- und Laichkrautgesellschaften, in strömungsberuhigten Bereichen auch Arten der Schwimmblatt- und Wasserschweber-Gesellschaften, amphibische Zonen meist saumartige Bestände von Arten der Groß- und Bachröhrichte bzw. Seggenriede. Auswahl charakteristischer Gütezeiger: Callitriche hamulata, Chara aspera, Equisetum fluviatile, Isolepis fluitans, Scapania undulata, Sphagnum, Berula erecta, Veronica beccabunga, Mentha aquatica (flutende Formen), Potamogeton alpinus, Potamogeton gramineus Die -Gesellschaften dieses Flusstyps werden dominiert von ubiquistischen, bezüglich der Trophie weitgehend toleranten Arten, wobei Achnanthes minutissima, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens-sippen, Fragilaria pinnata und Amphora pediculus als steten und individuenreichsten Formen die größte Bedeutung zu kommt. Die Trophie liegt im Bereich der Meso-Eutrophie bis schwachen Eutrophie. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis neothumensis, Cymbella microcephala, Denticula tenuis, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens-sippen, Fragilaria pinnata, Gomphonema pumilum, Navicula cryptotenella, Navicula schoenfeldii Phytobenthos ohne Der Artenreichtum dieses Gewässertyps ist mit rund 9 Taxa des Phytobenthos exkl. Charales und relativ gering. Mehr als ein Drittel aller vorkommenden Taxa stammt aus der Klasse der Charophyceae, die damit das Arteninventar dieses Gewässertyps deutlich dominiert. Einen beachtlichen Anteil der Arten stellen die Euglenophyceae sowie die Ulvophyceae. Hinsichtlich der Abundanzen sind die Tribophyceae, Ulvophyceae, Chlorophyceae und Charophyceae gleichermaßen auffällig. Auswahl charakteristischer Arten: Chamaesiphon subglobosus, Merismopedia glauca, Phormidium corium, Phormidium incrustatum (Nostocophyceae), Audouinella, Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea, Thorea sp. (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

87 Typ 15: Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 15 Sa-ER, Sa-MR, Sa-HR, Cyp-R, EP Karb geprägte FG des NT mit EZG <1.000 km² TNm, TNk, TR D 12.2 NT_karb nicht relevant Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 15: Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-ER: salmonidengeprägte Gewässer des Epirhithrals Sa-MR: salmonidengeprägte Gewässer des Metarhithrals Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals EP: Gewässer des Epipotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Makrophyten-Typen TN m: mittelgroße Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes TN k: kleine Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes TR: rhithral geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes -Typen D 12.2: Karbonatisch oder basenreiche organisch geprägte kleine Flüsse des Norddeutschen Tieflandes exkl. Fließgewässer der Lössregion Phytobenthos ohne -Typen NT_karb: karbonatisch geprägte oder basenreiche organisch geprägte Fließgewässer im Norddeutschen Tiefland Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Eltingmühlenbach (NW) Makrozoobenthos: Lippe (NW), Schaale, Sude, Alte Elde (MV), Ems, Örtze, Lachte (NI), Treene (SH), Rhin, Stepenitz (BB) Fische: Wasserburger Spree (BB), Randow, Schilde, Schaale (MV), Leine, Rögnitz, Sude, Este, Oste, Wietze (NI), Lippe (NW), Ohre (ST) Makrophyten und Phytobenthos: Wümme (NI), Bille (SH), Ehle (ST) Makrophyten: Schaale (MV), Ehle (ST) : Schaale (MV), Ehle, Ohre (ST) Phytobenthos ohne : Dahmen (BB), Hellbach (MV), Hunte, Schunte, Wietze (NI), Ohre (ST) Phytoplankton: - LUA NRW (2001) Sandgeprägter Fluss des Tieflandes, LUNG M-V (2005) Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

88 Typ 15_g: Große sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Auen über 300 m Breite, Sander, Sandbedeckung, Lössregionen, Grundmoräne; auch in sandigen Bereichen von Flussterrassen Lippe (NW). Foto: T. Ehlert Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Die Gewässermorphologie dieses Typs unterscheidet sich nur geringfügig von der des Typs 15. Es handelt sich um mäandrierende FG in einem flachen Mulden- oder breiten Sohlental. Neben der dominierenden Sand- oder Lehmfraktion können auch Kiese nennenswerte Anteile (Ausbildung von Kiesbänken) darstellen, häufig finden sich auch Tone und Mergel, z. T. zu Platten verbacken. Wichtige Habitatstrukturen stellen natürliche Sekundärsubstrate wie Totholz, Erlenwurzeln, Wasserpflanzen und Falllaub dar. Das Profil der großen sandgeprägten Flüsse ist flach, Prall- und Gleithänge sind deutlich ausgebildet. In der Aue finden sich eine Vielzahl von Rinnensystemen und Altgewässern unterschiedlicher Altersstadien, ebenso wie Niedermoore. Flüsse mit höheren Lehmanteilen besitzen natürlicherweise ein tiefer eingeschnittenes Kastenprofil, Altgewässer sind kaum ausgebildet. Längszonale Einordnung km² EZG Talbodengefälle 0,2-2, teilweise auch bis 3 Strömungsbild vorherrschend ruhig fließend Sohlsubstrate dominierend Sande verschiedener Korngrößen bzw. Lehm, zusätzlich oft Kies, teils Tone und Mergel, daneben organische Substrate z. B. Totholz Wasserbeschaffenheit Typ tritt überwiegend in karbonatischer Prägung auf und physiko-chemische Leitwerte: Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert ,0-8,5 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] Abfluss/Hydrologie: Mäßige bis große Abflussschwankungen im Jahresverlauf, ausgeprägte Extremabflüsse der Einzelereignisse. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

89 Typ 15_g: Große sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse Anmerkungen: der Makrozoobenthos- Besiedlung: Dieser Typ ist der häufigste und am weitesten verbreitete Flusstyp im Norddeutschen Tiefland, er entspricht dem Bild eines klassischen Tieflandflusses. Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Die Wirbellosenbesiedlung ist relativ artenreich, obwohl nur wenige spezialisierte Organismen diesen Typ besiedeln können. Es handelt sich überwiegend um Arten langsam überströmter, detritusreicher Ablagerungen sowie wenige grabende Arten (Substratspezialisten). Die natürlichen Hartsubstrate Totholz und Wasserpflanzen sind am arten- und individuenreichsten besiedelt, v. a. strömungsliebende Arten kommen hier vor. Auswahl charakteristischer Arten: Die große Habitatvielfalt bedingt eine artenreiche Makrozoobenthoszönose, die überwiegend von Ephemeropteren, Plecopteren und Trichopteren dominiert wird. Typische Arten aus diesen Insektenordnungen sind z. B. die Eintagsfliegen Brachycercus harrisella, Serratella mesoleuca, Electrogena affinis und Heptagenia longicauda, die Steinfliegen Isoptena serricornis und Isoperla sp. sowie die Köcherfliegen Brachycentrus subnubilus, Lepidostoma basale, Lepidostoma hirtum und Athripsodes albifrons. Weitere charakteristische Potamalarten dieses Gewässertyps sind die Fluss-Kugelmuschel Sphaerium rivicola, die Grüne Flussjungfer Ophiogomphus cecilia und die Grundwanze Aphelocheirus aestivalis. der Fischfauna: Fische Dieser Gewässertyp umfasst im Wesentlichen die größeren Unterläufe der Fließgewässer, die einen stärker potamalen Charakter aufweisen: Die rheophilen Arten treten hier gegenüber indifferenteren Arten zurück. Hierzu zählen z. B. Rotauge, Aland und Barsch. Neben den Arten des Hauptgerinnes, wie Brasse, Güster und Ukelei, werden Arten der Auengewässer stellenweise begünstigt, z. B. Rotfeder und Hecht. Eher lehmige Flüsse weisen im Allgemeinen eine artenärmere Fischzönose auf. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

90 Typ 15_g: Große sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Großlaichkräuter wie Potamogeton lucens, Potamogeton perfoliatus, Potamogeton alpinus und Potamogeton gramineus sind charakteristische Wasserpflanzen. Zusammen mit Arten der wuchsformreichen Gesellschaft des Einfachen Igelkolbens (Sparganium emersum) kennzeichnen sie diesen Flusstyp. Die Makrophytenvegetation der lehmigeren Gewässer dieses Typs ist z. B. durch Callitriche platycarpa und Callitriche stagnalis gekennzeichnet. Jungmoräne: räumlich differenzierte Makrophyten-Besiedlung, in Erosions-/ Umlagerungszonen fehlend, sonst bankartig bis flächenhaft entwickelt, Arteninventar besteht überwiegend aus Vertretern der Bachröhrichte, der Fließwasser- und Laichkrautgesellschaften, in strömungsberuhigten Bereichen auch Arten der Schwimmblatt- und Wasserschweber-Gesellschaften, amphibische Zonen meist saumartige Bestände von Arten der Groß- und Bachröhrichte bzw. Seggenriede Auswahl charakteristischer Gütezeiger: Callitriche hamulata, Chara aspera, Equisetum fluviatile, Isolepis fluitans, Scapania undulata, Sphagnum, Berula erecta, Veronica beccabunga, Mentha aquatica (flutende Formen), Potamogeton alpinus, Potamogeton gramineus Charakteristisch für die großen Sandflüsse sind individuenreiche Vorkommen trophie-toleranter und eutraphenter Taxa, unter denen als stete Arten inbesondere Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Navicula cryptotenella, Navicula tripunctata, Nitzschia dissipata und Rhoicosphenia abbreviata zu nennen sind. Die in den kleinen Sandflüssen oftmals dominante Achnanthes minutissima tritt hier quantitativ stark zurück. Die Trophie bewegt sich in einem engen Bereich und bewegt sich zwischen Eutrophie bis Polytrophie. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis neothumensis, Cymbella microcephala, Denticula tenuis, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens-sippen, Fragilaria pinnata, Gomphonema pumilum, Navicula cryptotenella, Navicula schoenfeldii Phytobenthos ohne Der Artenreichtum dieses Gewässertyps ist mit rund 9 Taxa des Phytobenthos exkl. Charales und relativ gering. Mehr als ein Drittel aller vorkommenden Taxa stammt aus der Klasse der Charophyceae, die damit das Arteninventar dieses Gewässertyps deutlich dominiert. Einen beachtlichen Anteil der Arten stellen die Euglenophyceae sowie die Ulvophyceae. Hinsichtlich der Abundanzen sind die Tribophyceae, Ulvophyceae, Chlorophyceae und Charophyceae gleichermaßen auffällig. Auswahl charakteristischer Arten: Chamaesiphon subglobosus, Merismopedia glauca, Phormidium corium, Phormidium incrustatum (Nostocophyceae), Audouinella, Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea, Thorea sp. (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

91 Typ 15_g: Große sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Die Phytoplanktonzönose der Sand- und lehmgeprägten Tieflandflüsse mit kleinem Einzugsgebiet weist mit mehr als 15 % einen großen Anteil von Pennales auf, wie z. B. verschiedene Taxa der Gattung Amphora und Surirella. Typische Centrales sind Cyclostephanos invisitatus und Cyclotella pseudostelligera. Häufigste Arten der Grünalgen stammen aus der Gattung Scenedesmus. Die Augenflagellaten sind v. a. durch die verschiedenen Euglena-Arten vertreten. Im Saisonmittel sind die Gewässer zumeist nur schwach planktonführend, was sich in einer für Phaeophytin unkorrigierten Chlorophyll a-konzentration unter 20 µg/l als Maß für die Biomasse ausdrückt. Die Trophie liegt im mesotrophen Bereich. In den Sand- und lehmgeprägten Tieflandflüsse mit großem Einzugsgebiet nimmt der Anteil der Pennales besonders durch die zusätzliche Entwicklung von planktischen Arten, wie den Gattungen Diatoma und Navicula zu, die neben den mehr bentischen Formen wie Achnanthes, Cocconeis, Gomphonema, Rhoicosphenia und Surirella auftreten. Als Besonderheit tritt innerhalb der centrischen die sehr kleinzellige Art Cyclostephanos invisitatus auf. Weiterhin sind einzellige Grünalgen der Gattung Chlamydomonas charakteristisch für diesen Gewässertyp. Die Gesamtbiomasse des Phytoplanktons kann erheblich sein, im Saisonmittel sind die Gewässer jedoch zumeist nur schwach planktonführend, was sich in einer für Phaeophytin unkorrigierten Chlorophyll a-konzentration unter 20 µg/l als Maß für die Biomasse ausdrückt. Die Trophie liegt im mesotrophen Bereich. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes lanceolata-komplex, Achnanthes minutissima - Sippen, Ceratium spp., Chlamydomonas spp., Cocconeis placentula, Cyclostephanos invisitatus, Diatoma vulgaris, Gomphonema/Rhoicosphenia spp., Navicula lanceolata, Surirella spp. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

92 Typ 15_g: Große sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 15_g Sa-HR, Cyp-R, EP, MP Karb. geprägte FG des NT EZG >1.000 km² TNg D 13.1 NT_karb Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Subtyp 15_g: Große Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals EP: Gewässer des Epipotamals MP: Gewässer des Metapotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße >1.000 km² Makrophyten-Typen TN g: große Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes -Typen D 13.1: Große Flüsse des Norddeutschen Tieflandes Phytobenthos ohne -Typen NT_karb: karbonatisch geprägte oder basenreiche organisch geprägte Fließgewässer im Norddeutschen Tiefland Phytoplankton-Typen : Sand-, lehm- und kiesgeprägte Tieflandflüsse mit kleinem EZG : Sand-, lehm- und kiesgeprägte Tieflandflüsse mit großem EZG Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Lippe (NW) Makrozoobenthos: Schwarze Elster (BB), Hase, Hunte (NI) Fische: Aller, Ems (NI) Makrophyten und Phytobenthos: Makrophyten: : Phytobenthos ohne : Phytoplankton: LUA NRW (2001) Sandgeprägter Fluss des Tieflandes, LUNG M-V (2005) Sand- und lehmgeprägte Tieflandflüsse T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

93 Typ 16: Kiesgeprägte Tieflandbäche Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Grund- und Endmoränen der Alt- und Jungmoränenlandschaft sowie Flussterrassen (Ältere Terrassen) Kirchweddelbek (SH). Foto: U. Holm Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Je nach Talbodengefälle schwach gekrümmt bis mäandrierend verlaufende, gefällereiche und schnell fließende Bäche in Kerb-, Mulden- und Sohlentälern. Flach überströmte Abschnitte (Schnellen) wechseln mit kurzen tiefen Abschnitte (Stillen). Eine Sohlerosion findet auf Grund des lagestabilen Materials nicht statt, dafür kann jedoch eine deutliche Lateralerosion, die sich in teils tiefen Uferunterspülungen abbildet, stattfinden. Prall- und Gleithänge sind undeutlich. Neben der optisch dominierenden Kiesfraktion unterschiedliche hohe Sand- und Lehmanteile; besonders im Jungmoränenland zusätzlich aus dem Böschungshang ausgewaschene Findlinge. Der dynamischste Gewässertyp des Tieflandes. Längszonale Einordnung km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle 3-25 (50) Strömungsbild längere, flach überströmte Schnellen im regelmäßigen Wechsel mit kurzen Stillen Sohlsubstrate dominierend Kies und Steine mit Sandanteilen, in Abhängigkeit von den regionalen Bedingungen kann Lehm vorkommen, im Jungglazial häufig ausgewaschene Findlinge Typ tritt in silikatischer und karbonatischer Variante auf Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert silikatisch: < 400 karbonatisch: silikatisch: 6,0-7,5 karbonatisch: 7,0-8,5 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] silikatisch: 1-5 karbonatisch: 3-15 silikatisch: 5-20 karbonatisch: 8-28 Abfluss/Hydrologie: Geringe bis hohe Abflussschwankungen im Jahresverlauf; kleine Bäche teils mit temporärer Wasserführung (sommertrocken). T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

94 Typ 16: Kiesgeprägte Tieflandbäche Anmerkungen: der Makrozoobenthos- Besiedlung: Besonders markanter Gewässertyp, der abschnittsweise an Mittelgebirgsbäche erinnert und den dynamischsten Gewässertyp des Tieflandes darstellt. In dem hier dargestellten Typ sind mehrere Varianten des Kiesbachtyps, die auf der Maßstabsebene der Ökoregion Norddeutsches Tiefland bzw. in Ländertypologien detailliert beschrieben wurden, zusammengefasst worden (vgl. dort). Verwechslungsmöglichkeiten: Im Tiefland können degenerierte Kiesgeprägte Bäche mit abgetragener Kiessohle mit Sandgeprägten Tieflandbächen verwechselt werden. Sandgeprägte Bäche haben aber einen auffallend höheren Sandanteil sowie einen mäandrierenden Verlauf mit typischer Ausbildung von Prall- und Gleithängen; ihr Gefälle ist flacher und der typische Wechsel von Schnellen und Stillen der Kiesbäche kaum ausgeprägt. Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Da der Typus vorwiegend in kleineren Fließgewässern ausgebildet ist, herrschen Arten vor, die für die Regionen des Rhithrals (teils noch des Krenals) kennzeichnend sind. Auf Grund der regelmäßig vorkommenden, dynamisch überströmten Schnellen in der Fließstrecke dominieren strömungsliebende Arten. Der überragende Anteil von Hartsubstraten (Kiese, Steine) führt zu einer Dominanz von Hartsubstratbesiedlern und Besiedlern von epilithischen Wassermoosen. Auswahl charakteristischer Arten: An die Strömung angepasste, sauerstoffbedürftige Arten, wie die Eintagsfliegen Electrogena affinis und Rhithrogena semicolorata sowie die Köcherfliegen Rhyacophila spp., Agapetus fuscipes, Potamophylax nigricornis, Lithax obscurus, Silo pallipes, und S. nigricornis. Als begleitende Taxa kommen z. B. Dugesia gonocephala, Ancylus fluviatilis, Amphinemura standfussi, Leuctra digitata, Leuctra hippopus und Leuctra nigra, Capnia bifrons, Elmis aenea, Limnius volckmari, Hydropsyche saxonica, Chaetopteryx villosa und Sericostoma personatum hinzu. der Fischfauna: Fische Die rhithral geprägten Bäche werden entsprechend ihrer Größe von verschiedenen rheophilen, kieslaichenden Fisch- und Neunaugenarten, wie Bachneunauge, Bachforelle, Groppe, Elritze oder Hasel, dominiert. In größeren Bächen kommen neben den rheophilen Arten einige in Bezug auf die Strömung eher indifferente Arten in geringeren Individuendichten hinzu. Typische Kleinfischarten dieses Typs sind Bachschmerle und Gründling; regionalspezifisch können Wanderfische wie Lachs, Meerforelle, Meer- oder Flussneunauge auftreten. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

95 Typ 16: Kiesgeprägte Tieflandbäche der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Es herrschen Arten vor, die auf stabilem Untergrund haften, wie das Fieberquellmoos (Fontinalis antipyretica) und die Süßwasser-Rotalge Hildenbrandia rivularis oder die Berle (Berula erecta). Die Berula erecta-gesellschaft ist in ihrem Vorkommen auf kleine Fließgewässer (bis ca. 5 m Breite) beschränkt. Ebenfalls häufig kommt die Brunnenkresse (Nasturtium officinale) vor. Jungmoräne: Makrophytische Besiedlung weitgehend fehlend, lokal können flutende bis emerse Bestände aus Arten der Bachröhrichte, Fließwasser- und Laichkrautgesellschaften auftreten, auf Hartsubstraten häufig Wassermoose und limnische Algen, amphibische Zonen vegetationsarm bzw. mit inselartig ausgebildeten Bach- und Kleinröhrichten oder Seggenrieden. Auswahl charakteristischer Gütezeiger: Amblystegium fluviatile, Callitriche hamulata, Chara vulgaris, Cratoneuron filicinum, Fissidens crassipes, Fontinalis squamosa, Myriophyllum alterniflorum, Berula erecta, Mentha aquatica, Fontinalis antipyretica Die silikatischen Kiesbäche werden von Achnanthes minutissima, Vertreter des Fragilaria capucina-sippenkomplexes sowie verschiedenen kleinschaligen Fragilarien (Fragilaria construens, Fragilaria pinnata) dominiert. Charakterarten mäßig bis stark saurer Gewässer treten nur vereinzelt auf. Die Spanne der Trophie-Indizes reicht von oligotroph bis Eutroph. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes minutissima, Achnanthes oblongella, Achnanthes subatomoides, Brachysira neoexilis, Cymbella naviculiformis, Cymbella perpusilla, Eunotia botuliformis, Eunotia exigua, Eunotia implicata, Eunotia minor, Fragilaria acidoclinata, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria exigua, Meridion circulare var. constrictum, Navicula ignota var. acceptata, Surirella roba Die karbonatischen Kiesbäche werden dominiert von ubiquistischen, bezüglich der Trophie weitgehend toleranten Arten, wobei Achnanthes minutissima, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens-sippen, Fragilaria pinnata und Amphora pediculus als stetesten und individuenreichsten Formen die größte Bedeutung zu kommt. Die Werte des Trophie-Index bewegen sich im Bereich der Meso-Eutrophie und Eutrophie. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis neothumensis, Cymbella microcephala, Denticula tenuis, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens-sippen, Fragilaria pinnata, Gomphonema pumilum, Navicula cryptotenella, Navicula schoenfeldii T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

96 Typ 16: Kiesgeprägte Tieflandbäche Fortsetzung der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Phytobenthos ohne Der Artenreichtum des Phytobenthos exkl. Charales und ist mit durchschnittlich 8-10 benthischen Taxa für diesen Gewässertyp relativ gering. In den karbonatisch geprägten Kiesbächen gehört ein Großteil der Taxa zu den Florideophyceae und Charophyceae. Auch die Nostocophyceae (Cyanobakterien) stellen einige Arten, während nur wenige Taxa der Euglenophyceae und Ulvophyceae auftreten. Hinsichtlich der Abundanzen dominieren die Rotalgen eindeutig. Auffällig sind große Mengen an Hildenbrandia rivularis auf dem kiesigen Sohlsubstrat. Auswahl charakteristischer Arten: Chamaesiphon subglobosus, Hildenbrandia rivularis, Merismopedia glauca, Phormidium corium, Phormidium incrustatum (Nostocophyceae), Audouinella, Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea, Thorea sp. (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) In den silikatisch geprägten Fließgewässern dieses Typs treten vor allem Arten der Charophyceae auf. Ebenso sind einige Arten der Chlorophyceae und Cyanobakterien (Nostocophyceae) vorhanden. Obwohl die Tribophyceae nur mit einem Taxon vertreten sind (Vaucheria sp.), stellt diese Klasse gemeinsam mit den Cyanobakterien mehr als die Hälfte der Gesamtabundanz. Weiterhin treten Chloro- und Charophyceae in größeren Mengen auf. Auswahl charakteristischer Arten: Homoeothrix janthina (Nostocophyceae), Batrachospermum helminthosum (Florideophyceae), Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae), Closterium rostratum, Closterium striolatum, Pleurotaenium crenulatum (Charophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

97 Typ 16: Kiesgeprägte Tieflandbäche Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 16 Sa-ER, Sa-MR, Sa-MR, Cyp-R Sil. bzw. Org. geprägte FG des TL mit EZG <1.000 km² Karb. geprägte FG NT mit EZG <1.000 km² TR D 11.1, D 12.1 NT_karb, NT_sil/org nicht relevant Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 16: Kiesgeprägte Tieflandbäche Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-ER: salmonidengeprägte Gewässer des Epirhithrals Sa-MR: salmonidengeprägte Gewässer des Metarhithrals Sa-MR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Silikatisch bzw. Organisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Makrophyten-Typen TR: rhithral geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes -Typen D 11.1: Silikatisch oder basenarme organisch geprägte Bäche des Norddeutschen Tieflandes D 12.1: Karbonatisch oder basenreiche organisch geprägte Bäche des Norddeutschen Tieflandes Phytobenthos ohne -Typen NT_karb: karbonatisch geprägte oder basenreiche organisch geprägte Fließgewässer im Norddeutschen Tiefland NT_sil/org: silikatisch geprägte oder basenarme organisch geprägte Fließgewässer im Norddeutschen Tiefland Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Kirchweddelbek, Kremper Au, (SH), Steinbach (NW) Makrozoobenthos: Kirchweddelbek, Kremper Au, (SH), Steinbach (NW), Klasbach, Lachte, Weesener Bach, Wümme, Bornbach (NI), Baitzer Bach (BB) Fische: Freundenbach, Panke, Schlatbach, Seddinerbach, Kümmernitz, Dömnitz (BB), Beke (MV), Große Süderbäke, Lühe-Aue, Lutter, Neetze, Schmale Aue, Eggermühlenbach (NI) Makrophyten und Phytobenthos: Heilsau, Mühlenau (Iselbek) (SH), Stockumer Bach (NW), Albrechtsbach (SN) Makrophyten: Stockumer Bach (NW), Albrechtsbach (SN) : Schmale Aue (NI), Dahle (SN) Phytobenthos ohne : Oertze (NI) Phytoplankton: - LUA NRW (1999) Kiesgeprägtes Fließgewässer der Verwitterungsgebiete, Flussterrassen und Moränengebiete, RASPER (2001) Kiesgeprägtes Fließgewässer des Tieflandes (mit Börden), LANU (2001) Kiesgeprägte, gefällereiche Fließgewässer der Moränenbildungen, Kiesgeprägte, gefällearme Fließgewässer der Moränenbildungen, SOMMERHÄUSER & SCHUHMACHER (2003), LUNG M-V (2005) Kiesgeprägte Tieflandbäche T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

98 Typ 17: Kiesgeprägte Tieflandflüsse Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Auen über 300 m, Ältere Terrassen, Endmoräne des Jungmoränenlandes Ilmenau (NI). Foto: L. Meyer Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Gewundene bis stark mäandrierende, dynamische kleine bis große Flüsse in einem breiten, flachen Sohlental. Neben der dominierenden, meist gut gerundeten Kiesfraktion, kommen auch Steine und Sand vor. Die Strömung sortiert die verschiedenen Substrate: Kiesbänke werden an den strömungsexponierten Stellen abgelagert, Sandbänke v. a. an den strömungsärmeren Bereichen. Neben Uferbänken auch häufig Mittenbänke (Kiesbänke), Ausbildung von Kolken im Bereich der Prallufer. Das Profil der kiesgeprägten Flüsse ist überwiegend flach, in den Prallhängen kann es zu Uferabbrüchen kommen. In der Aue finden sich auf Grund von Mäanderdurchbrüchen zahlreiche Altwässer verschiedener Verlandungsstadien. In Hinblick auf Substrat- und Strömungsverhältnisse gehören auch die Durchbruchstäler des Jungmoränenlandes zu diesem Gewässertyp des Tieflandes. Längszonale Einordnung km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle 0,5-1,5 (Durchbruchstäler >2-5, vereinzelt bis <20 ) Strömungsbild schnell bis turbulent fließend, abschnittsweise ruhig Sohlsubstrate dominierend meist gut gerundete Kiese verschiedener Korngrößen, daneben in vergleichbaren Anteilen Sande, untergeordnet Steine Typ tritt in silikatischer oder karbonatischer Variante auf Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert silikatisch: um 450 silikatisch: um 7,5 karbonatisch: karbonatisch: 7,5-8,5 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] silikatisch: um 6 silikatisch: 8-10 karbonatisch: 7-15 karbonatisch: Abfluss/Hydrologie: Mäßige bis große Abflussschwankungen im Jahresverlauf. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

99 Typ 17: Kiesgeprägte Tieflandflüsse Anmerkungen: der Makrozoobenthos- Besiedlung: Zu diesem Gewässertyp gehören auch die dynamischen Durchbruchstäler. Diese stellen auf das Jungmoränenland beschränkte, nur auf kurzen Abschnitten ausgeprägte Fließgewässertypabschnittstypen der Eisrandlagen in Mulden- bzw. Kerbsohlentälern dar. Das im Taldurchbruch gestreckt bis schwach gewunden verlaufende Gewässer weist vergleichsweise hohe Fließgeschwindigkeiten und hydraulische Kräfte auf. Die Gewässersohle ist vorwiegend von Kiesen, Steinen sowie Blöcken geprägt und totholzreich, Schotterbänke und Inselbildungen sind ebenfalls häufig. In Durchbruchstalabschnitten kann die Makrozoobenthos-Besiedlung auch hohe Anteile potamaler Arten aufweisen, falls Seestrecken durchflossen wurden (s. Typ 21). Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Artenreiche Wirbellosenbesiedlung rheophiler Hartsubstratbesiedler stabiler Kiesablagerungen sowie Besiedler von lagestabilen, detritusreichen Sandablagerungen. Es herrschen Arten vor, die für die Regionen des Metarhithrals bis Epipotamals kennzeichnend sind. Im Übergangsbereich vom Mittelgebirge zum Norddeutschen Tiefland treten auch Arten auf, die bevorzugt Mittelgebirgsflüsse besiedeln. Auswahl charakteristischer Arten: Charakteristisch für die schnell überströmten Kiesbetten ist z. B. die Grundwanze Aphelocheirus aestivalis, hinzu kommen die Köcherfliegen Rhyacophila spec., Hydropsyche spec. Chimarra marginata und Cheumatopsyche lepida (Durchbruchstäler im Jungmoränenland). Die langsam fließenden, feinsedimentreichen Bereiche werden von der Großmuschel Unio pictorum oder der Libelle Gomphus vulgatissimus besiedelt. Weitere typische Arten sind Ancylus fluviatilis und Theodoxus fluviatilis, Serratella ignita, Elmis aenea und Arten der Gattung Potamophylax. Daneben kommen hier noch eine Reihe weiterer, flusstypischer Arten, wie die Großmuschel Unio crassus oder die Käfer Haliplus fluviatilis und Brychius elevatus vor. der Fischfauna: Fische Die Kiesgeprägten Tieflandflüsse werden von strömungsliebenden Kieslaichern dominiert. Zu den typischen Arten zählen Bachforelle, Groppe und Elritze, regionalspezifisch auch Äsche und Döbel. Größere Flüsse weisen eine artenreichere Fischfauna auf. Auf Grund der differenzierten Strömungs- und Tiefenverhältnisse kommen regelmäßig weitere Arten, wie Hasel, Aland, Gründling oder Quappe sowie auch einige strömungsindifferente Arten vor. Die meisten Arten laichen auf kiesigen Substraten, daneben finden sich aber auch Arten, die eher Sand als Laichsubstrat bevorzugen. In den großen, eher potamal geprägten Unterläufen dieses Gewässertyps können daneben auch Arten, wie Barbe oder Zährte, auftreten. Typische Neunaugen- und Kleinfischarten sind Bachneunauge, Bachschmerle und Gründling; regionalspezifisch treten Wanderfische wie Lachs, Meerforelle, Meer- oder Flussneunauge auf. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

100 Typ 17: Kiesgeprägte Tieflandflüsse der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Neben Großlaichkräutern wie Potamogeton lucens, Potamogeton perfoliatus, Potamogeton alpinus und Potamogeton gramineus kommt die wuchsformenreiche Gesellschaft des Einfachen Igelkolbens Sparganium emersum mit Sagittaria sagittifolia und Nuphar lutea als typischer Wasserpflanzenbestand vor. Jungmoräne: Makrophytische Besiedlung differenziert entwickelt, Umlagerungs-/ Erosionszonen meist unbesiedelt, sonst bankartige bis flächige Bestände überwiegend aus Arten der Fließwassergesellschaften und Bachröhrichte, lokal können auch Elemente der Laichkraut- und Schwimmblattgesellschaften auftreten, Hartsubstrate häufig von Wassermoosen (z. B. Fontinalis) oder limnischen Algen (z. B. Hildenbrandia rivularis) besiedelt, amphibische Zonen vegetationsarm bzw. mit insel- oder saumartig ausgebildeten Groß-, Bach- und Kleinröhrichten bzw. Seggenrieden. Auswahl charakteristischer Gütezeiger: Myriophyllum alterniflorum, Nasturtium officinale, Potamogeton filiformis, Potamogeton gramineus, Potamogeton lucens, Potamogeton perfoliatus, Ranunculus hederaceus, Riccia fluitans, flutende Formen von Berula erecta, Mentha aquatica, Fontinalis antipyretica, Ranunculus fluitans, Ranunculus penicillatus Die -Gesellschaften der kleinen Kiesflüsse werden dominiert von ubiquistischen, bezüglich der Trophie weitgehend toleranten Arten, wobei Achnanthes minutissima, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens- Sippen, Fragilaria pinnata und Amphora pediculus als steten und individuenreichsten Formen die größte Bedeutung zu kommt. Die Trophie liegt im Bereich der Meso-Eutrophie bis schwachen Eutrophie. Charakteristisch für die großen Kiesflüsse sind individuenreiche Vorkommen trophie-toleranter und eutraphenter Arten, unter denen als stete Arten inbesondere Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Navicula cryptotenella, Navicula tripunctata, Nitzschia dissipata und Rhoicosphenia abbreviata zu nennen sind. Die in den kleinen Kiesflüssen oftmals dominante Achnanthes minutissima tritt hier quantitativ stark zurück. Die Trophie bewegt sich in einem engen Bereich und bewegt sich zwischen Eutrophie bis Polytrophie. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis neothumensis, Cymbella microcephala, Denticula tenuis, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens-sippen, Fragilaria pinnata, Gomphonema pumilum, Navicula cryptotenella, Navicula schoenfeldii Phytobenthos ohne Mit rund 6 des Phytobenthos-Taxa exkl. Charales und ist dieser Gewässertyp als eher artenarm einzustufen. Die meisten der Arten gehören zu den Cyanobakterien (Nostocophyceae). Hinsichtlich der Abundanz dominieren die Rotalgen (Florideophyceae) deutlich, auf dem kiesigen Sohlsubstrat sind mitunter große Mengen an Hildenbrandia rivularis zu finden. Weiterhin können Ulvo- und Charophyceae in größeren Mengen auftreten. Auswahl charakteristischer Arten: Chamaesiphon subglobosus, Merismopedia glauca, Phormidium corium, Phormidium incrustatum (Nostocophyceae), Audouinella, Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea, Thorea sp. (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

101 Typ 17: Kiesgeprägte Tieflandflüsse der Phytoplankton- Gemeinschaft Phytoplankton Die Phytoplanktonzönose der Kiesgeprägten Tieflandflüsse mit kleinem Einzugsgebiet weist mit mehr als 15 % einen großen Anteil von Pennales auf, wie z. B. verschiedene Taxa der Gattung Amphora und Surirella. Typische Centrales sind Cyclostephanos invisitatus und Cyclotella pseudostelligera. Häufigste Arten der Grünalgen stammen aus der Gattung Scenedesmus. Die Augenflagellaten sind v. a. durch die verschiedenen Euglena-Arten vertreten. Im Saisonmittel sind die Gewässer zumeist nur schwach planktonführend, was sich in einer für Phaeophytin unkorrigierten Chlorophyll a- Konzentration unter 20 µg/l als Maß für die Biomasse ausdrückt. Die Trophie liegt im mesotrophen Bereich. In den Kiesgeprägten Tieflandflüssen mit großem Einzugsgebiet nimmt der Anteil der Pennales besonders durch die zusätzliche Entwicklung von planktischen Arten, wie den Gattungen Diatoma und Navicula zu, die neben den mehr bentischen Formen wie Achnanthes, Cocconeis, Gomphonema, Rhoicosphenia und Surirella auftreten. Als Besonderheit tritt innerhalb der centrischen die sehr kleinzellige Art Cyclostephanos invisitatus auf. Weiterhin sind einzellige Grünalgen der Gattung Chlamydomonas charakteristisch für diesen Gewässertyp. Die Gesamtbiomasse des Phytoplanktons kann erheblich sein, im Saisonmittel sind die Gewässer jedoch zumeist nur schwach planktonführend, was sich in einer für Phaeophytin unkorrigierten Chlorophyll a-konzentration unter 20 µg/l als Maß für die Biomasse ausdrückt. Die Trophie liegt im mesotrophen Bereich. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes lanceolata-komplex, Achnanthes minutissima - Sippen, Ceratium spp., Chlamydomonas spp., Cocconeis placentula, Cyclostephanos invisitatus, Diatoma vulgaris, Gomphonema/Rhoicosphenia spp., Navicula lanceolata, Surirella spp. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

102 Typ 17: Kiesgeprägte Tieflandflüsse Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos 17 Fische Sa-HR, Cyp-R, EP Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton Sil. bzw. Org. geprägte FG des NT mit EZG <1.000 km² Karb. geprägte FG des NT mit EZG <1.000 km² Karb. geprägte FG des NT EZG >1.000 km² D 11, TNm, D 12.2, NT_karb TNg D 13.1 Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 17: Kiesgeprägte Tieflandflüsse Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals EP: Gewässer des Epipotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Silikatisch bzw. Organisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße >1.000 km² Makrophyten-Typen TN m: mittelgroße Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes TN g: große Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes -Typen D 12.2: Karbonatisch oder basenreiche organisch geprägte kleine Flüsse des Norddeutschen Tieflandes D 13.1: Große Flüsse des Norddeutschen Tieflandes Phytobenthos ohne -Typen NT_karb: karbonatisch geprägte oder basenreiche organisch geprägte Fließgewässer im Norddeutschen Tiefland Phytoplankton-Typen : Sand-, lehm- und kiesgeprägte Tieflandflüsse mit kleinem EZG : Sand-, lehm- und kiesgeprägte Tieflandflüsse mit großem EZG Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Durchbruchstäler an Nebel und Warnow (MV), Rur (NL), Ilmenau (NI) Makrozoobenthos: Lausitzer Neiße (BB), Rur (NL), Durchbruchstäler an Nebel und Warnow (MV), Trave (SH), Ilmenau, Meiße, Seeve (NI) Fische: Dömnitz, Stepenitz (BB), Warnow, Nebel, Ostpeene (MV), Böhme, Ilmenau, Luhe, Örtze, Seeve (NI), Mulde (ST) Makrophyten und Phytobenthos: Warnow (MV), Seeve (NI) Makrophyten: Spree (SN) : Ilmenau (NI) Phytobenthos ohne : Ilmenau, Seeve (NI), Schwentine (SH) Phytoplankton: LUA NRW (2001) Kiesgeprägter Fluss des Tieflandes, LUNG M-V (2005) Kiesgeprägte Tieflandflüsse T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

103 Typ 18: Löss-lehmgeprägte Tieflandbäche Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Lössregionen, Grundmoräne Hövenbach (NW). Foto: T. Timm Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: In unregelmäßigen Bögen geschlängelt bis mäandrierend in einem Muldental verlaufender, sehr markanter Gewässertyp. Der Löss-lehmgeprägte Tieflandbach weist die höchste natürliche Einschnitttiefe aller Gewässertypen auf. Die nahezu senkrechten, an den Prallhängen unterschnittenen Ufer sind auf Grund des bindigen Lössmaterials jedoch stabil, während an der Gewässersohle ständige Ablösung des feinkörnigen Materials stattfindet, die auf Grund des in der fließenden Welle suspendierten Materials häufig zu milchig-trüber Wasserfärbung führen ( Weißwasserbäche ). Das feinklastische Substrat neigt zur Ausbildung von Lehmplatten, auch im Einzugsgebiet vorhandener Mergel findet sich in Form plattiger Mergelsteine im Bachbett, so dass neben den feinpartikulären mineralischen Substraten hartsubstratkonforme Bestandteile hinzukommen können. Dieser Bachtyp ist charakteristisch für die Lössregionen des Landes, findet sich aber auch als eher lehmgeprägtes Fließgewässer in Bereichen der Grundmoränen. Das steile, tief eingeschnittene Profil und die Ausbildung schluffig-toniger, wasserstauender Schichten in Bachbett und Aue sind dem eigentlichen lössgeprägten Fließgewässer vergleichbar, es kommen bei dieser Variante jedoch häufig auf- bzw. eingelagerte Kiesbereiche vor. Die bei lösshaltigen Gewässern durch die Lösspartikel hervorgerufene milchige Trübung tritt bei der rein lehmgeprägten Variante kaum auf. Längszonale Einordnung km² EZG Talbodengefälle 2-12 Strömungsbild gleichmäßiges Strömungsbild; bei Ausbildung von plattigen Hartsubstraten Wechsel von tieferen, strömungsarmen Abschnitten mit flachen, schnell überströmten Stufen wie in einem Grobmaterialgewässer Sohlsubstrate dominierend Schluff und Ton, geringe organische Anteile, häufig Plattenbildung; Mergelsteine, Kies Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Karbonatgewässer Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert ,0-8,2 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] Abfluss/Hydrologie: Geringe bis hohe Abflussschwankungen im Jahresverlauf; kleine Bäche neigen zur temporären Wasserführung (sommertrocken). T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

104 Typ 18: Löss-lehmgeprägte Tieflandbäche Anmerkungen: der Makrozoobenthos- Besiedlung: Auf Grund der tief eingeschnittenen Sohllage, der bindigen, steilen Ufer und der milchigen Wassertrübung sehr markanter Gewässertyp, der heute auf Grund der intensiven Nutzung der fruchtbaren Bördenlandschaften in naturnaher Form kaum noch anzutreffen ist. Lediglich in Waldgebieten haben sich kleinere, naturnahe Bäche des Typs erhalten. Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Je nach Gewässergröße unterschiedlich hoher Anteil der einzelnen Rhithral-Gruppen. Hartsubstratbildungen aus Lehmpartikeln stellen kies- oder steinäquivalente Habitate für Lithalbesiedler dar. In den Feinsedimenten finden sich die Bewohner sandiger und schlammiger Habitate. Das in der fließenden Welle in großen Anteilen driftende feinpartikuläre mineralische Material stellt für verschiedene anspruchsvolle Arten eine besiedlungsfeindliche Lebenssituation dar; die Artenzahl ist insgesamt gering. Auswahl charakteristischer Arten: Typische Arten dieses kalkreichen Gewässertyps sind die Köcherfliege Tinodes unicolor und in sommertrockenen Fließgewässern die Eintagsfliegen Siphlonurus spec. und Metreletus balcanicus, sonst ähnliche Artenkombination wie in den kiesgeprägten Fließgewässern, bedingt durch Karbonatreichtum und Ausbildung von Lehmplatten als Hartsubstrat. Typische Art der schlammig-sandigen Bereiche ist die Zuckmücke Prodimesa olivacea. der Fischfauna: Fische Auf Grund der spezifischen Bedingungen sind die Fischgemeinschaften der kleinen Bäche eher individuenarm. Nicht selten wird dieser Gewässertyp nur von krautlaichenden Stichlingen besiedelt. Die Fischfauna der Bäche dieses Gewässertyps kann von strömungsliebenden Arten dominiert werden, die die kiesig-mergeligen oder sandigen Substrate als Laichsubstrat bevorzugen. Typische Arten sind dann die Bachforelle sowie die Kleinfische Bachschmerle und Gründling. In den größeren Bächen kommen eine Reihe weiterer Fischarten hinzu; dabei handelt es sich zumeist um wenig anspruchsvolle Arten wie Rotauge oder Döbel. Durch die natürlicherweise große Einschnittstiefe dieses Gewässertyps spielen Arten der Auengewässer nur eine sehr untergeordnete Rolle. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

105 Typ 18: Löss-lehmgeprägte Tieflandbäche der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Die aquatische Vegetation ist wegen der ständigen Wassertrübung nur spärlich ausgeprägt. Schwimmblattpflanzen wie das Gekämmte Laichkraut (Potamogeton pectinatus) finden sich auf Grund ihrer Wuchsform häufiger. Auswahl charakteristischer Gütezeiger: Berula erecta, Callitriche hamulata, Callitriche platycarpa, Equisetum fluviatile, Sphagnum spp. Die Beschreibung der -Gesellschaften der Löss-lehmgeprägten Tieflandbäche steht noch aus. Phytobenthos ohne Der Artenreichtum dieses Gewässertyps ist mit durchschnittlich 8 Taxa des Phytobenthos exkl. Charales und relativ gering. Die meisten Arten gehören zu den Charo- und Nostocophyceae. Hinsichtlich der Abundanzen dominieren die Ulvophyceae. Auswahl charakteristischer Arten: Chamaesiphon subglobosus, Merismopedia glauca, Phormidium corium, Phormidium incrustatum (Nostocophyceae), Audouinella, Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea, Thorea sp. (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

106 Typ 18: Löss-lehmgeprägte Tieflandbäche Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 18 Sa-ER, Sa-MR, Sa-HR, Cyp-R Karb. geprägte FG des NT mit EZG <1.000 km² TR, TNk bislang nicht beschrieben NT_karb nicht relevant Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 18: Löss- lehmgeprägte Tieflandbäche Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-ER: salmonidengeprägte Gewässer des Epirhithrals Sa-MR: salmonidengeprägte Gewässer des Metarhithrals Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Makrophyten-Typen TR: rhithral geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes TN k: kleine Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes -Typen bislang nicht beschrieben Phytobenthos ohne -Typen NT_karb: karbonatisch geprägte oder basenreiche organisch geprägte Fließgewässer im Norddeutschen Tiefland Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Hövenbach (sommertrocken), Ahse (NW) Makrozoobenthos: Hövenbach (sommertrocken), Ahse (NW), Eschbach, Holtorfer Bach, Saale, Siede, Hache (NI) Fische: Ilse, Eggermühlenbach (NI) Makrophyten und Phytobenthos: Bornau (NI), Ahse (NW) Makrophyten: Ahse (NW) : Bornau (NI) Phytobenthos ohne : Bornau (NI), Ahse (NW) Phytoplankton: - LUA NRW (1999) Löss-lehmgeprägtes Fließgewässer der Bördenlandschaften, RASPER (2001) Löss-/Lehmgeprägtes Fließgewässer des Tieflandes (mit Börden), SOMMERHÄUSER & SCHUHMACHER (2003) T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

107 Typ 20: Sandgeprägte Ströme Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Auen über 300 m Breite Niederrhein (NW). Foto: G. Friedrich Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Gewundene bis mäandrierende Einbettgerinne bzw. verzweigte Mehrbettgerinne in sehr breiten, flachen Niederungen (in der Regel Urstromtäler). Neben der dominierenden Sand- oder Kiesfraktion auch Tone und organisches Material. Natürlicherweise ist in diesem Stromtyp viel Totholz anzutreffen. Dabei handelt es sich meist um größere Stämme oder umgestürzte Bäume, die trotz der schnelleren Strömung liegen bleiben. Umgestürzte Bäume in der Hauptrinne und in den Nebenrinnen führen zur Ansammlung von kleinrem Totholz und weiterem organischen Material. Charakteristisch sind großräumige Stromverlagerungen mit Stromaufspaltungen. Zu den natürlichen Sohlstrukturen zählen Gewässerbänke, Inseln, Kolke und Tiefrinnen. Das Profil ist vorherrschend breit und flach, häufig werden Furten ausgebildet. Längszonale Einordnung > km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle ca. 0,07-1,0 Strömungsbild vorherrschend langsam fließend, abschnittsweise schnell fließend Sohlsubstrate dominierend Sande und Kiese verschiedener Korngrößen Karbonatgewässer Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert ,0 8,5 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] Abfluss/Hydrologie: in Bearbeitung T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

108 Typ 20: Sandgeprägte Ströme Anmerkungen: Dieser Gewässertyp umfasst mehrere Abschnittstypen: Für den gesamten Rheinstrom (IKSR 2004) bzw. den Niederrhein (LUA NRW 2003, 2005) oder auch die die Elbe (FLEISCHHACKER & KERN 2005) sind z. B. Stromabschnittstypologien erarbeitet worden. Für den tidebeeinflussten Gewässerabschnitt der Elbe ist der Subtyp Sandgeprägter, tidebeeinflusster Strom des Tieflandes ausgewiesen worden (ARGE Elbe 2006). Für die Fischfauna ist z. B. eine zoogeographische Differenzierung zwischen verschiedenen, zu diesem Typ gehörenden Strömen, wie z. B. Rhein, Elbe und Weser notwendig. der Makrozoobenthos- Besiedlung: Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Dieser Gewässertyp weist eine große Artenvielfalt auf. Kennzeichnend ist eine Vielzahl stenotoper, potamaler Arten aus verschiedenen Insektengruppen, die häufig individuenreiche Populationen ausbilden. Die Makrozoobenthos-Gemeinschaft wird von Bewohnern lagestabiler Sand- und Kiesablagerungen dominiert. Charakteristisch sind pelo- und psammophile Insektenarten. Lithophile Organismenarten sind eher von untergeordneter Bedeutung und auf Grund der kiesigen Sohle im Wesentlichen auf den Niederrhein beschränkt. Auswahl charakteristischer Arten: Zu den charakteristischen Arten der lagestabilen, detritusreichen Sand- und Schlammablagerungen zählen die Muscheln Pisidium supinum, Pseudanodonta complanata und Unio tumidus, die Eintagsfliegen Palingenia longicauda und Brachycercus harrisella, Ephemera vulgata, Ephoron virgo und die Libellen Gomphus vulgatissimus, Gomphus flavipes und Onychogomphus forcipatus. Zu den litophilen Arten gehören z. B. die Eintagsfliegen Caenis macrura oder Potamanthus luteus sowie die Steinfliege Isogenus nubecula. der Fischfauna: Fische Sandgeprägte Ströme des Tieflandes weisen ein sehr artenreiches Inventar auf, das durch Fischarten des Epi-, Meta- und teilweise auch des Hypopotamals geprägt ist. Dominierend sind Fischarten wie Aal, Brachse, Güster, Rotauge, Flussbarsch und Ukelei, zudem Rapfen, Barbe und regionalspezifische Arten wie Zope, Döbel, Aland und Zährte. Auengewässer stellen einen wesentlichen Lebensraum für typische Stillwasserarten wie Schleie, Karausche, Rotfeder, Bitterling, Schlammpeitzger, Moderlieschen u. a. dar. Während einige der anadromen Wanderfischarten diesen Stromabschnitt aufsuchen um zu laichen (z. B. Schnäpel), nutzen die meisten Arten ihn nur als Wanderkorridor zu weiter stromauf gelegenen Laichplätzen (z. B. Lachs und Meerforelle, Fluss- und Meerneunauge). T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

109 Typ 20: Sandgeprägte Ströme der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Kennzeichnende Art für die Ströme des Tieflandes ist das Knoten-Laichkraut Potamogeton nodosus. Zusammen mit weiteren Vertretern der Schwimmblattgewächse wie Potamogeton natans, Nuphar lutea oder Sagittaria sagittifolia gehört es zu der charakteristischen Wasserpflanzengesellschaft der Uferbereiche dieses Stromtyps. Diese Vegetationseinheiten stellen die natürliche Vegetation potamaler Fließgewässer im Tiefland dar. Charakteristisch für die Sandgeprägten Ströme sind individuenreiche Vorkommen trophie-toleranter und eutraphenter, unter denen als stete Arten inbesondere Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Navicula cryptotenella, Navicula tripunctata, Nitzschia dissipata und Rhoicosphenia abbreviata zu nennen sind. Die in den kleinen Sandflüssen oftmals dominante Achnanthes minutissima tritt hier quantitativ stark zurück. Die Saprobie liegt im Bereich von beta-mesosaprob und besser. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes conspicua, Achnanthes minutissima, Achnanthes ploenensis, Amphora pediculus, Cocconeis pediculus, Cocconeis placentula Cymbella caespitosa, Cymbella sinuata, Diatoma vulgaris, Fragilaria brevistriata, Fragilaria capucina distans-sippen, Fragilaria capucina var. capucina, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria construens f. construens, Fragilaria construens f. venter, Fragilaria pinnata, Gomphonema minutum, Gomphonema olivaceum, Gomphonema pumilum, Navicula capitatoradiata, Navicula cryptotenella, Navicula tripunctata, Nitzschia dissipata, Nitzschia fonticola, Rhoicosphenia abbreviata Phytobenthos ohne Der Artenreichtum des Phytobenthos exkl. Charales und liegt bei etwa 9 Taxa für diesen Gewässertyp. Dabei sind vor allem Taxa der Nostocophyceae, Chlorophyceae und Charophyceae vorhanden. A- bundanzmäßig dominieren die Ulvophyceae zusammen mit den Chlorophyceae und Nostocophyceae. Auswahl charakteristischer Arten: Chamaesiphon subglobosus, Merismopedia glauca, Phormidium corium, Phormidium incrustatum (Nostocophyceae), Audouinella, Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea, Thorea sp. (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

110 Typ 20: Sandgeprägte Ströme der Phytoplankton- Gemeinschaft: Phytoplankton Die Sandgeprägten Ströme des Tieflandes mit großer Abflussspende sind durch eine sehr geringe Gesamtbiomasse des Phytoplanktons im Saisonmittel gekennzeichnet und führen wenig Plankton. Als ein Maß für die Biomasse gilt das Phaeophytin unkorrigierter Chlorophyll a-konzentration, welches unter 10 µg/l verbleibt. Charakteristisch für diesen Gewässertyp ist der große Anteil Pennales, eine Ordnung der Algenklasse Bacillariophyceae, die mehr als 20 % der Phytoplanktonbiozönose ausmachen, darunter Asterionella formosa oder verschiedene stäbchenförmigen Arten der Gattung Fragilaria. Daneben kommen noch eine Reihe weiterer vielgestaltiger Kiesalgen vor, wie z. B. die zentrischen der Gattungen Cyclotella, Cymatopleura oder Stephanodiscus. Chrysopyhceae und Haptophyceae sind Vertreter anderer Algenklassen. Die Trophie liegt sich im mesotrophen Bereich. In Gewässern dieses Typs mit kleiner Abflussspende können sich in Makrophyten armen Abschnitten sehr hohe Gesamtbiomasse des Phytoplanktons im Saisonmittel ausbilden, so dass sie zumeist planktonführend sind. Im Saisonmittel teten im Freiwasser für Phaeophytin unkorrigierte Chlorophyll a- Konzentrationen bis zu 30 µg/l auf, die als ein Maß für die Phytoplankton- Biomasse gelten. Innerhalb des durch geprägten Phytoplanktons sind weitere Algenklassen verbreitet, wie z. B. die kleinen koloniebildenden Grünalgen der Gattung Scenedesmus. Die Trophie liegt im schwach eutrophen Bereich. Auswahl charakteristischer Arten: Cymatopleura solea, verschiedene kleine Taxa der Algenklassen der Chrysopyhceae und Haptophyceae, Planktothrix rubescens, Fragilaria ulna var. acus, Ceratium spp., Fragilaria crotonensis, Stephanodiscus minutulus T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

111 Typ 20: Sandgeprägte Ströme Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 20 EP, MP, HP Karb. geprägte FG des NT mit EZG >1.000 km² TNg D 13.2 NT_karb Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 20: Sandgeprägte Ströme Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften EP: Gewässer des Epipotamals MP: Gewässer des Metapotamals HP: Gewässer des Hypopotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße >1.000 km² Makrophyten-Typen TN g: große Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes -Typen D 13.2: Ströme des Norddeutschen Tieflandes Phytobenthos ohne -Typen NT_karb: karbonatisch geprägte oder basenreiche organisch geprägte Fließgewässer im Norddeutschen Tiefland Phytoplankton-Typen 20.1: Sandgeprägte Ströme des Tieflandes mit großer Abflussspende 20.2: Sandgeprägte Ströme des Tieflandes mit kleiner Abflussspende Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Elbe (BB) Makrozoobenthos: Elbe (NI), Oder (BB) Fische: Havel, Oder (BB), Elbe (SN) Makrophyten und Phytobenthos: Elbe (BB), Weser (NI) Makrophyten: : Elbe, Havel (BB), Weser (NI) Phytobenthos ohne : Havel (BB), Rhein (NW) Phytoplankton: Rhein: IKSR (2004); Niederrhein: LUA NRW (2003) Morphologisches Leitbild Niederrhein, LUA NRW (2005); Elbe: FLEISCHHACKER & KERN (2005), LUNG M-V (2005) Sandgeprägte Ströme T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

112 Typ 22: Marschengewässer Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Marschen und angrenzende Grundmoränen der Altmoränenlandschaft Gewässer auf Süderoog (SH). Foto: LANU SH Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Die Gewässer verlaufen geschwungen in weiten Mäandern. Das muldenförmige Querprofil hat flach auslaufende Ufer, teilweise als Wattflächen ausgebildet. Auch Prall- und Gleituferbereiche sind ausgebildet. Die Sohle weist wenige Reliefunterschiede auf und besteht i. d. R. aus tonig-schluffigen, schlickigen Substraten, in denen gebietsweise Torfeinlagerungen vorkommen. Substratdiversität und Strömungsdiversität sind insgesamt gering. Der Uferbewuchs ist abhängig vom Salzgehalt des Wassers und dem Tideeinfluss; während in Brackwasserbereichen Tideröhrichte dominieren, ist der Uferbewuchs in bereits limnischen Abschnitten durch Ufergehölze geprägt. Derzeit werden in Niedersachsen folgende Ausprägungen unterschieden: Ströme der Marschen (Subtyp 22.3), Flüsse der Marschen (Subtyp 22.2) und Gewässer der Marschen (Subtyp 22.1). Längszonale Einordnung: 10-> km² Talbodengefälle: < 0,1 0 /00 Subtyp 22.1: in Bearbeitung Subtyp 22.1: in Bearbeitung Subtyp 22.2 (Flüsse): km² Subtyp 22.2 (Flüsse): < 0,1 0 / 00 Subtyp 22.3 (Ströme): > km² Subtyp 22.3 (Ströme): < 0,1 0 / 00 Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Strömungsbild: in Abhängigkeit vom Tideeinfluss bidirektional fließend bis zeitweise stehend (Rückstau); kennzeichnend ist der tidebedingte Wechsel der Fließrichtung Subtyp 22.1: in Bearbeitung Subtyp 22.2 (Flüsse): in Abhängigkeit vom Tideeinfluss bidirektional fließend bis zeitweise stehend (Rückstau); kennzeichnend ist der tidebedingte Wechsel der Fließrichtung Subtyp 22.3 (Ströme): in Abhängigkeit vom Tideeinfluss bidirektional fließend bis zeitweise stehend (Rückstau); kennzeichnend ist der tidebedingte Wechsel der Fließrichtung Sohlsubstrate: abhängig von den regionalen und lokalen geologischen und pedologischen Bedingungen; tendenziell detritus- und feinsedimentreich Subtyp 22.1: in Bearbeitung Subtyp 22.2 (Flüsse): abhängig von den regionalen und lokalen geologischen und pedologischen Bedingungen; tendenziell detritus- und feinsedimentreich Subtyp 22.3 (Ströme): abhängig von den regionalen und lokalen geologischen und pedologischen Bedingungen; tendenziell detritus- und feinsedimentreich in Bearbeitung Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm]: i. B. ph-wert: i. B. Subtyp 22.1: in Bearbeitung Subtyp 22.1: in Bearbeitung Subtyp 22.2 (Flüsse): in Bearbeitung Subtyp 22.2 (Flüsse): in Bearbeitung Subtyp 22.3 (Ströme): in Bearbeitung Subtyp 22.3 (Ströme): in Bearbeitung Karbonathärte [ dh]: i. B. Gesamthärte [ dh]: i. B. Subtyp 22.1: in Bearbeitung Subtyp 22.1: in Bearbeitung Subtyp 22.2 (Flüsse): in Bearbeitung Subtyp 22.2 (Flüsse): in Bearbeitung Subtyp 22.3 (Ströme): in Bearbeitung Subtyp 22.3 (Ströme): in Bearbeitung Abfluss/Hydrologie: Tideoffene Marschengewässer sind gezeitenabhängig. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

113 Typ 22: Marschengewässer Anmerkungen: der Makrozoobenthos- Besiedlung: Hinweis: Noch nicht abgeschlossene Studien in Niedersachsen und Schleswig-Holstein lassen trotz der starken anthropogenen Überformung erkennen, dass Marschengewässer biozönotisch keine homogene Einheit darstellen, sondern dass sich Unterschiede in Abhängigkeit von Gewässergröße, Salzgehalt und Beschaffenheit des Einzugsgebiets erkennen lassen. Derzeit werden in Niedersachsen folgende Ausprägungen unterschieden: Ströme der Marschen (Subtyp 22.3) (nur Elbe und Weser), Flüsse der Marschen (Subtyp 22.2) mit Einzugsgebieten innerhalb der Grundmoränenlandschaften des Jung- und Altglazials und Gewässer der Marschen (Subtyp 22.1), deren Einzugsgebiet fast ausschließlich innerhalb der Marschen liegt und die direkt in die Nordsee bzw. die großen Unterläufe einmünden. Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Die Makrozoobenthos-Besiedlung dieses Typs wird primär durch den Salzgehalt und den Tideneinfluss geprägt. Es können limnische und Brackwasser-Zönosen unterschieden werden, wobei der Tideneinfluss durch Rückstau und abschnittsweise Fließrichtungsumkehr auch auf die limnischen Bereiche wirkt. Abhängig vom Tiden- bzw. Salzeinfluss dominieren Crustacea, Oligochaeta und Chironomidae die Lebensgemeinschaft, abschnittsweise kommen Mollusca in nennenswerten Anteilen vor. Bedingt durch den hohen Feinsubstratanteil (Sand, Schlick) wird die Wirbellosen- Gemeinschaft der Marschengewässer durch Sedimentfresser dominiert, abschnittsweise können insbesondere aktive Filtrierer hinzukommen. Die hohe Dynamik des Lebensraumes begünstigt Taxa mit einer breiten ökologischen Amplitude. Auswahl charakteristischer Arten: Unabhängig vom Salzgehalt und Tideneinfluss sind Wenigborster Limnodrilus hoffmeisteri, Limnodrilus claparedeanus und Krebse Eriocheir sinensis, Gammarus tigrinus und Gammarus zaddachi typische Arten dieses Typs. Im Brackwasser sind zudem Nais elinguis (Oligochaeta) und Neomysis integer (Crustacea) stetig verbreitet. der Fischfauna: Fische Die Fischartengemeinschaften der meta- und hypopotamal geprägten Marschengewässer variieren stark in Abhängigkeit der Längszonierung, des Salzgehaltes (limnisch oder marin beeinflusst) und des Tideeinflusses: Die limnische Fischfauna der Marschenflüsse wird überwiegend von strömungsindifferenten Arten bestimmt, darunter Barsch, Brachse, Güster, Ukelei und Moderlieschen. Die limnisch geprägten Ströme der Marschen sind weitgehend durch eine arten- und individuenreiche Fischfauna des Metpotamals gekennzeichnet. Neben den typischen Arten des Hauptgerinnes kommen einige auentypische Arten vor, die v. a. die Nebengerinne besiedeln, darunter Karausche und Schlammpeitzger. Die mengenmäßige Zusammensetzung der Fisch- Lebensgemeinschaft kann auch durch das saisonale Auftreten von Wanderfischen bestimmt sein, die zu den z. T. weit stromaufwärts gelegenen Laichplätzen wandern, darunter der Lachs, aber auch Fluss- und Meerneunauge Schnäpel oder Finte. In den von Brackwasser geprägten Bereichen kommen neben Arten der Brachsenregion der Stint, der Kaulbarsch sowie die Flunder sowie einige marine Arten vor. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

114 Typ 22: Marschengewässer der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft Makrophyten in Bearbeitung Die Marschengewässer sind diatomeensoziologisch durch individuenreiche Vorkommen mariner Arten scharf von den limnischen Typen abgegrenzt. Die betreffenden Arten kommen nur in den Marschengewässern vor und sind typspezifisch: Darunter insbesondere Cymatosira belgica, Delphineis minutissima sowie die aus dem Gebiet der Unterweser bekannte Navicula ingenua. Typisch ist die Vergesellschaftung mit Charakterarten silikatisch und organisch geprägter Gewässer aus den Gattungen Achnanthes, Eunotia und Pinnularia. Ein weiteres Kennzeichen ist der extreme Artenreichtum. Die Spanne der Trophie reicht von meso-eutroph bis eu-polytroph. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes bioretii, Achnanthes laevis, Achnanthes minutissima, Achnanthes oblongella, Achnanthes subatomoides, Cymbella naviculiformis, Eunotia bilunaris, Eunotia botuliformis, Eunotia exigua, Eunotia implicata, Eunotia minor, Fragilaria acidoclinata, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria exigua, Gomphonema bohemicum, Meridion circulare var. constrictum, Navicula cocconeiformis, Navicula ignota var. acceptata, Neidium ampliatum, Nitzschia acidoclinata, Nitzschia dissipata var. media, Pinnularia gibba, Pinnularia interrupta, Pinnularia silvatica, Pinnularia subcapitata, Pinnularia subcapitata var. hilseana, Stauroneis anceps, Stauroneis kriegerii, Stauroneis thermicola, Tabellaria flocculosa Phytobenthos ohne Die Marschengewässer weisen mit durchschnittlich 15 benthischen Phytobenthos-Taxa ohne und Charales einen hohen Artenreichtum auf. Mehr als ein Drittel aller Arten gehört zu den Charophyceae. Auch aus den Klassen Eugleno-, Nostoco- und Chlorophyceae sind viele Arten vertreten. Im Vergleich zu den anderen Fließgewässertypen sind die Euglenophyceae hier besonders auffällig. Hinsichtlich der Abundanzen dominieren Chloround Nostocophyceae, die gemeinsam nahezu drei Viertel der Gesamtabundanz ausmachen. der Phytoplankton- Gemeinschaft Phytoplankton Die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft für diesen Gewässertyp steht bislang noch aus. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

115 Typ 22: Marschengewässer Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 22 MP, HP TNm, TNg D 14 bislang nicht beschrieben bislang nicht beschrieben 22.1 MP, HP TNm D 14 bislang nicht beschrieben bislang nicht beschrieben 22.2 MP, HP TNm, TNg D 14 bislang nicht beschrieben bislang nicht beschrieben 22.3 MP, HP TNg D 14 bislang nicht beschrieben bislang nicht beschrieben Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 22: Marschengewässer Subtyp 22.1: Gewässer der Marschen Subtyp 22.2: Flüsse der Marschen Subtyp 22.3: Ströme der Marschen Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften MP: Gewässer des Metapotamals HP: Gewässer des Hypopotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen bislang nicht beschrieben Makrophyten-Typen TN m: mittelgroße Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes TN g: große Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes -Typen D 14: Marschengewässer Phytobenthos ohne -Typen bislang nicht beschrieben Phytoplankton-Typen bislang nicht beschrieben Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Sielzug St. Peterskoog (SH), Wümme (NI) Makrozoobenthos: Jümme (NI) Fische: Jade, Leda-Jümme, Oste, Schwinge (NI) Makrophyten und Phytobenthos: Makrophyten: : Phytobenthos ohne : Phytoplankton: LANU (2001) Schlickgeprägte Fließgewässer der Marschen, SOMMERHÄU- SER & SCHUHMACHER (2003); RASPER (2001) Küstenmarschgewässer, HOCHSCHULE VECHTA (i. A. des NLÖ) (2003) T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

116 Typ 23: Rückstau- bzw. brackwasserbeeinflusste Ostseezuflüsse Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Jungmoränenlandschaften: Grundmoränen, Auen z. T. vermoort, Niedermoore Hellbach (MV). Foto: H. Schuhmacher Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Dieser Fließgewässertyp findet sich im Bereich der Flachküsten der Ostsee. Das Gewässer mündet in ein schwach brackiges, unterschiedlich stark verlandetes Küstengewässer, das häufig durch eine Nehrung von der Ostsee getrennt ist. Solange das Nehrungswachstum noch nicht abgeschlossen ist, besteht eine offene Verbindung zur Ostsee (z. B. in den Boddengewässern). Die mineralischen Sohlen der Fließgewässer im natürlichen Rückstaubereich der Ostsee liegen deutlich unter dem heutigen Wasserspiegel der Ostsee (Recknitz- Unterlauf bis 9 m). In diesen Bereichen ist die Gewässersohle durch Organomudden aufgefüllt, die auf Grund natürlicher Sedimentationsprozesse entstanden sind. Die Sohlsubstrate sind insbesondere bei kleineren Gewässern sandig-humos, Sandbänke und Kolke sind ausgebildet. Infolge des Rückstaus und des temporären Brackwassereinflusses dominieren partiell Schlammablagerungen (Organomudden), die auch zu Sauerstoffzehrungen führen können. Längszonale Einordnung km² EZG Talbodengefälle < 0,5 0 /00, vereinzelt bis 2 Strömungsbild sehr schwach fließend bis stehend (Rückstau); natürlich sind Wechsel der Fließrichtung Sohlsubstrate organische Sohlsubstrate wie Detritus, Torf und Mudden, aber auch sandige Substrate z. T. mit Organik und Schluff vermengt, im Uferbereich Totholz und Wurzeln Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Karbonatgewässer Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert ,5-8,5 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] 10-17, Abfluss/Hydrologie: Hydrologie abhängig von Ostseewasserständen (Rückstauerscheinungen). T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

117 Typ 23: Rückstau- bzw. brackwasserbeeinflusste Ostseezuflüsse Anmerkungen: Morphologisch ähnelt der mäandrierende Gewässertyp einem Niederungsfließgewässer, unterscheidet sich von diesem aber durch die Rückstauerscheinungen während höherer Ostseewasserstände. der Makrozoobenthos- Besiedlung: Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Die Makrozoobenthos-Besiedlung ist durch marine, brackwassertolerante und limnische Arten geprägt: marine, halobionte Arten sind auf den eigentlichen Mündungsbereich beschränkt, daran schließen sich halophile Brackwasserarten und salztolerante Arten an, Arten des Süßwassers kommen in den Uferzonen, vor allem aber oberhalb in den nicht mehr vom Salzwasser beeinflussten Gewässerbereichen vor. Dominiert wird die Lebensgemeinschaft von Crustaceen, gefolgt von Oligochaeten und Chironomiden. Echte Fließwasserarten spielen eine untergeordnete Rolle. Vorherrschend sind Stillwasserarten sowie flusstypische Arten des Epi- und Metapotamals, die in auch in den kleinen Gewässers dieses Typs häufig und regelmäßig anzutreffen sind. Die detritus- und feinsedimentreichen Sohlsubstrate werden v. a. von Schlammbewohnern (Pelabesiedler) besiedelt, daneben machen auch noch Besiedler von Wasserpflanzen einen großen Anteil der Lebensgemeinschaft aus. Dies spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der Ernährungstypen wieder, die von Detritus-Sedimentfresser und Filtrierern dominiert wird. Auswahl charakteristischer Arten: Die rückgestauten limnisch geprägten Abschnitte dieses Gewässertyps weisen eine ähnliche Makrozoobenthos- Lebensgemeinschaft wie Typ 19 auf. Zu finden sind u. a. Acroloxus lacustris, Agraylea sexmaculata, Agrypnia varia, Anodonta anatina, Caenis luctuosa, Ceraclea senilis, Limnephilus decipiens, Molanna angustata, Phryganea bipunctata, Phryganea grandis, Oecetis lacustris, Unio pictorum, Unio tumidus, Orthotrichia costalis, Trichostegia minor, Bithynia leachii. Typische Arten der temporär brackwasserbeeinflussten Abschnitte und der unmittelbaren Mündungsbereiche sind die Miesmuschel Mytilus edulis, Polychaeten der Gattungen Marenzelleria und Nereis, die Oligochaeten Amphichaeta sannio, Heterochaeta costata und Potamothrix bavaricus, die Krebse Corophium volutator, Gammarus tigrinus, Gammarus. zaddachi, Pontogammarus robustoides und Neomysis integer. Eine typische Köcherfliege ist Limnephilus affinus. Auch die Zuckmücken Chironomus aprilinus und Chironomus salinarius sind charakteristisch. Die Arteninventare und -abundanzen der temporär brackwasserbeeinflussten Bereiche unterscheiden sich in Abhängigkeit vom Salzgehaltsgradienten in den Küstengewässern, der von West nach Ost abnimmt. der Fischfauna: Fische Die hypopotamal geprägte Fischfauna der limnischen Gewässerabschnitte kann sehr artenreich sein, wobei zumeist nur wenige Arten, wie z. B. Aal, Barsch, Brachsen oder Kaulbarsch dominieren. Saisonal können wandernde Arten, z. B. Flussneunauge, Meerforelle, aber regional auch Stint oder Dreistachliger Stichling, verstärkt auftreten. In den Brackwasser bzw. marin beeinflussten Abschnitten treten marine Arten, wie Grundeln oder Flunder auf. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

118 Typ 23: Rückstau- bzw. brackwasserbeeinflusste Ostseezuflüsse der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Die Makrophyten-Gesellschaften zeigen in temporär brackwasserbeeinflussten Bereichen eine artenarme Ausprägung durch den Einfluss des erhöhten Salzgehalts. Als submerse Pflanzenarten kommen die Spiralige Salde (Ruppia cirrhosa), Brackwasserformen des Kamm-Laichkrauts (Potamogeton pectinatus) und des Teichfadens (Zanichellia palustris ssp. pedicellata) vor. In vorwiegend limnisch geprägten Bereichen werden die zentralen Sohlbereiche bei ausreichender Durchlichtung von Submersvegetation der Fließwasser- und Laichkrautgesellschaften eingenommen. In den flacheren Zonen herrschen saumartige Ausprägungen der Schwimmblatt-, Wasserlinsenund Froschbissgesellschaften vor, die im Uferbereich in flutende Säume der Klein- und Bachröhrichte übergehen. Die breiten amphibischen Zonen werden von Arten der Röhrichte und Seggenriede, Bruchwälder bzw. Quellfluren besiedelt. Dieser Typ ist durch die Dominanz limnischer -Arten karbonatischer Gewässer charakterisiert, wobei insbesondere Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Nitzschia amphibia und Rhoicosphenia abbreviata zu nennen sind. Individuenreich können Fragilaria construens f. venter, Navicula gregaria und Navicula minima auftreten. Halophile und mesohalobe sind artenreich vertreten, erreichen aber mit Ausnahme von Nitzschia inconspicua nur geringe Individuendichten. Häufig vorkommende Brackwasserdiatomeen sind z. B. Bacillaria paradoxa, Fragilaria fasciculata, Navicula salinarum, Navicula recens und Navicula veneta. Die Trophie liegt im eutrophen bis eu-polytrophen Bereich. Phytobenthos ohne In diesem Fließgewässertyp mischen sich Taxa, die ihren Verbreitungsschwerpunkt im Brackwasser oder im marinen Bereich besitzen mit solchen, die vorwiegend im limnischen Bereich vorkommen. Die meisten der vorkommenden Arten gehören zu den Charophyceae. Hinsichtlich der A- bundanzen dagegen dominieren die Chlorophyceae, weiterhin stellen die Tribophyceae und die Charophyceae bedeutende Anteile an der Gesamtabundanz. Mit durchschnittlich 8 benthischen Taxa pro Befund ist der Artenreichtum des Phytobenthos exkl. Charales und in diesem Fließgewässertyp relativ gering. der Phytoplankton- Gemeinschaft Phytoplankton In den Zuflüssen zur Ostsee können sich durch die Gefällearmut planktonführende Zustände bilden. Damit treten im Saisonmittel im Freiwasser für Phaeophytin unkorrigierte Chlorophyll a-konzentrationen bis zu 30 µg/l auf. Stärkere Algenblüten werden durch den gelegentlichen Rückstau von Ostseewasser sowie durch die Uferbeschattung in kleinen Fließgewässern vermindert. Das Phytoplankton wird durch planktische mit einem Anteil von über 20 % an Pennales dominiert. Sie werden durch zahlreiche Grünalgen-Arten begleitet, die insgesamt aber nur eine geringe Biomasse bilden. Phytoflagellaten aller Algengruppen können bei geringen Fließgeschwindigkeiten bedeutend sein. Die Blaualgen können ebenfalls kleine Bestände bilden, ihr Biovolumenanteil verbleibt aber unter 5 % im Mittel Die Trophie liegt im schwach eutrophen Bereich. Auswahl charakteristischer Arten: Gymnodinium, Nitzschia sigmoidea, Cryptomonas, Fragilaria-Arten, Trachelomonas, Coelastrum, Melosira varians und Nitzschia acicularis-formenkreis und Cyclostephanos dubius T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

119 Typ 23: Rückstau- bzw. brackwasserbeeinflusste Ostseezuflüsse Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische 23 HP Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten TNk, TNm, TNg, D 15 Phytobenthos ohne Phytoplankton bislang nicht beschrieben 23 Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 23: Rückstau- bzw. brackwasserbeeinflusste Ostseezuflüsse Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften HP: Gewässer des Hypopotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen bislang nicht beschrieben Makrophyten-Typen TN k: kleine Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes TN m: mittelgroße Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes TN g: große Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes -Typen D 15: Rückstau- bzw. brackwasserbeeinflusste Ostseezuflüsse Phytobenthos ohne -Typen bislang nicht beschrieben Phytoplankton-Typen 23: Rückstau- bzw. brackwasserbeeinflusste Ostseezuflüsse Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Großer Hellbach (MV) Makrozoobenthos: Barthe, Stepenitz, Harkenbäk, Großer Hellbach (MV) Fische: Warnow, Peene, Ücker, Zipker Bach Stepenitz (MV) Makrophyten und Phytobenthos: Barthe, Recknitz, Trebel, Uecker (MV) Makrophyten: Barthe, Recknitz, Trebel, Uecker (MV) : Phytobenthos ohne : Phytoplankton: MEHL & THIELE (1998) Detritusgeprägte Bäche der Küstenüberflutungsmoore, LANU (2001) Sand- und schlickgeprägte Fließgewässer der Flachküsten, LUNG M-V (2005) Rückstau- bzw. brackwasserbeeinflusste Ostseezuflüsse T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

120 Typ 11: Organisch geprägte Bäche Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Ökoregion unabhängiger Typ: Verbreitung in Grund- und Endmoränenlandschaften sowie Niedermooren des Alt- und Jungmoränenlandes; Sander und sandige Aufschüttungen; Flussterrassen (Niederterrassen und Ältere Terrassen); Hochmoorgebieten vereinzelt in kleinen Oberläufen des Deck- und Grundgebirges sowie in den Auen über 300 m Breite des Voralpenlandes Stollbach (NW). Foto: M. Sommerhäuser Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Geschwungener Verlauf in einem ausgeprägten Sohlental mit Neigung zur Mehrbettgerinnebildung (Anastomosen) bzw. Ausbildung von Seiten- und Nebengerinnen. Das kaum eingeschnittene Gewässer kann eine vollständig oder nahezu vollständig von organischen Substraten wie Torf, Holz, Grob- und Feindetritus geprägte Sohle aufweisen. Reiche Wasserpflanzenbestände. Auf Grund von Huminstoffen häufig Braunfärbung des Wassers ( Schwarzwasserbäche ). Wasserspiegel bei Mittelwasser ganzjährig nur gering unter Flur, die geringe Einschnittstiefe ermöglicht eine enge Verzahnung von Gewässer und Umfeld z. B. gewässerbegleitender Moore. Bei Hochwasser wird die gesamte Aue überflutet. Besonders im Jungmoränengebiet können auch höhere mineralische Anteile an der Gewässersohle bzw. kurze, rein mineralische Abschnitte ausgeprägt sein. Längszonale Einordnung km² EZG Talbodengefälle 0,5-15 Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Strömungsbild regelmäßiger Wechsel ruhig fließender mit turbulenteren Abschnitten an Totholz- und Wurzelbarrieren Sohlsubstrate dominierend organische Substrate (Torfe, Falllaub, Totholz, Makrophyten), daneben eher untergeordnet mineralische Substrate (Sande, Kiese) Organisches Gewässer, je nach Einzugsgebiet basenarm oder basenreich geprägte physiko-chemische Leitwerte Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert basenarm: basenarm: 6,5-7,5 basenreich: basenreich: 7,0-8,0 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] basenarm: 3-6 basenarm: 3-8 basenreich: 5-16 basenreich: 12,5-25 Abfluss/Hydrologie: Mittlere bis hohe Abflussschwankungen im Jahresverlauf; sommerliches Austrocknen bei kleinen Gewässern des Typs verbreitet. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

121 Typ 11: Organisch geprägte Bäche Anmerkungen: der Makrozoobenthos- Besiedlung: Charakteristisch für diesen Bachtyp ist das huminstoffreiche, oft bräunlich gefärbte Wasser. Verwechslungsmöglichkeiten: Kaum Verwechslungsmöglichkeiten in naturnahem Zustand. Degenerierte Organisch geprägte Bäche können bis hin zum Erscheinungsbild eines Sandgeprägten Tieflandbaches überformt sein. Gegenüber dem Typ 19: Kleine Fließgewässer in Fluss- und Stromtälern weist dieser Gewässertyp eine erkennbare Talform auf sowie ein höheres Gefälle und ist ein eigenständiges Fließgewässer, das nicht von einem größeren Fließgewässer, in das es einmündet bzw. in dessen Niederung es liegt, hydrologisch überprägt wird. Biozönotisch ist der Typ 11 von Fließ- und Auengewässer-Arten geprägt, während Typ 19 einen großen Anteil von Stillgewässerarten aufweist. Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Gewässertypisch ist die klare Dominanz der Phytalbewohner, die Schwimmblattpflanzen, Wassermoose und flutende Gräser in hohen Individuendichten besiedeln. Sediment-/Detritusfresser sammeln ihre Nahrung im organischen Feinmaterial der Gewässersohle sowie zwischen den dichten Wasserpflanzenbeständen. Die Quellnähe und meist geringe Größe der Bäche spiegelt sich in einem hohen Anteil hypokrenaler und rhithraler Arten wieder, häufig sind daneben Arten der Stillwasserzonen. Temporäre Gewässer mit charakteristischen Arten temporärer Gewässer. Auswahl charakteristischer Arten: Hierzu gehören die Köcherfliegen Oligostomis reticulata, Trichostegia minor, Hydatophylax infumatus und Micropterna lateralis sowie die Kriebelmücke Simulium urbanum. Begleiter sind v. a. Libellen und Steinfliegen (Cordulegaster boltoni, Aeshna cyanea, Pyrrhosoma nymphula, Leuctra nigra, Nemoura spec.) sowie der Wenigborster Lumbriculus variegatus. Auffällig ist der Ausfall vieler Arten bzw. Taxa in der basenarmen Ausprägung auf Grund der spezifischen dystrophen und kalkarmen Lebensraumbedingungen wie der Flohkrebse (außer Niphargus spec.), Eintagsfliegen, vieler Mollusken und Strudelwürmer. In der basenreichen Variante auf Grund der weniger extremen abiotischen Bedingungen vielfältigere Lebensgemeinschaft; neben anspruchsvolleren Arten wie der Köcherfliege Sericostoma personatum können euryöke Arten einen bedeutenden Anteil stellen. der Fischfauna: Fische Die von der Ökoregion unabhängige Ausprägung dieses Fließgewässertyps spiegelt sich auch in den Fischzönosen wider. Eine allgemeingültige Beschreibung der Fischbestände lässt sich daher nicht erstellen. In Abhängigkeit von Sohlsubstrat, Strömung, Gewässergröße und Gewässertemperatur sowie der geographischen Lage können sehr unterschiedliche Fischzönosen ausgeprägt sein. Dabei können sowohl artenarme als auch artenreiche Fischlebensgemeinschaften auftreten. Die Palette reicht dabei von reinen Stichlingsgewässern, über Gewässer mit einem hohen Anteil indifferenter und oder phytophiler Arten (Flussbarsch, Rotauge, Moderlieschen, Karausche) bis hin zu Gewässern mit unterschiedlich stark ausgeprägtem rheophilen Charakter. Diese Gewässer werden vor allem durch Bach- und teilweise Meerforelle (nicht im Donaugebiet), Bachschmerle, Bachneunauge aber auch Barbe, Hasel, Döbel, Gründling und regional der Äsche geprägt. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

122 Typ 11: Organisch geprägte Bäche der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Basenarme Gewässer: Teils große Bestände bildende Weichwasserpflanzen wie das Knöterich-Laichkraut (Potamogeton polygonifolius), die Flutende Moorbinse (Isolepis fluitans), das Gewellte Spatenmoos (Scapania undulata), hinzu kommen verschiedene Torfmoosarten (Sphagnum spec.). Basenreiche Gewässer: submerse Makrophyten weitgehend fehlend, lokal flutende Formen von Arten der Klein- und Bachröhrichte, in der amphibischen Zone vielfach Arten der Bruchwälder, Röhrichte und Seggenriede bzw. Quellfluren ausgebildet, z. B. flutende Formen von Berula erecta; Hottonia palustris kommt vor. Auswahl charakteristischer Gütezeiger Makrophyten: Amblystegium fluviatile, Amblystegium tenax, Callitriche hamulata, Fontinalis squamosa, Hippuris vulgaris, Myriophyllum alterniflorum, Potamogeton coloratus, Utricularia ochroleuca Die basenreichen organisch geprägten Bäche der Alpen und des Alpenvorlandes sind geprägt durch individuenreiche Vorkommen von Achnanthes minutissima, stellenweise tritt Achnanthes biasolettiana codominant hinzu. Oligotraphente Taxa kommen in geringerer Anzahl vor, während ubiquistische Arten verstärkt auftreten, darunter z. B. Amphora pediculus, Gomphonema olivaceum und Navicula cryptotenella. Der trophische Zustand der Bäche und kleinen Flüsse liegt im Bereich der Mesotrophie bis Meso-Eutrophie. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes biasolettiana, Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Cymbella affinis, Cymbella helvetica, Cymbella minuta, Cymbella silesiaca, Cymbella sinuata, Denticula tenuis, Fragilaria capucina var. rumpens, Gomphonema olivaceum, Gomphonema olivaceum var. olivaceoides, Gomphonema pumilum, Gomphonema tergestinum, Navicula cryptotenella, Nitzschia fonticola, Nitzschia pura Die taxareichen basenarmen organischen Bäche des Mittelgebirges werden von oligotraphenten und oligo-mesotraphenten, circumneutralen bis schwach acidophilen Arten dominiert, darunter Aspekt bildend Achnanthes minutissima, Diatoma mesodon, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens und Gomphonema parvulum. Die Trophie liegt im Bereich der Ultra-- Oligotrophie bis Oligotrophie. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes biasolettiana var. subatomus, Achnanthes daonensis, Achnanthes helvetica, Achnanthes kranzii, Achnanthes lapidosa, Achnanthes marginulata, Achnanthes minutissima, Achnanthes oblongella, Achnanthes subatomoides, Brachysira neoexilis, Cymbella minuta, Cymbella naviculiformis, Cymbella perpusilla, Cymbella sinuata, Diatoma mesodon, Eunotia botuliformis, Eunotia implicata, Eunotia minor, Eunotia muscicola var. tridentula, Fragilaria arcus, Fragilaria capucina var. capucina, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria construens f. venter, Fragilaria pinnata, Fragilaria virescens, Gomphonema olivaceum var. minutissimum, Gomphonema parvulum (excl. f. saprophilum), Gomphonema parvulum var. exilissimum, Meridion circulare var. constrictum, Navicula angusta, Navicula cryptocephala, Navicula exilis, Navicula ignota var. acceptata, Navicula suchlandtii, Nitzschia dissipata var. media, Nitzschia hantzschiana, Nitzschia homburgiensis, Nitzschia perminuta, Peronia fibula, Stenopterobia delicatissima, Surirella roba, Tabellaria flocculosa T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

123 Typ 11: Organisch geprägte Bäche Fortsetzung der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Fortsetzung Die basenarmen organischen Bäche des Tieflandes werden von Achnanthes minutissima, Vertretern des Fragilaria capucina-sippenkomplexes sowie verschiedenen kleinschaligen Fragilarien (Fragilaria. construens, Fragilaria pinnata) dominiert. Charakterarten mäßig bis stark saurer Gewässer treten nur vereinzelt auf. Die Spanne der Trophie-Indizes reicht von oligotrophen bis eutrophen Gewässer. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes minutissima, Achnanthes oblongella, Achnanthes subatomoides, Brachysira neoexilis, Cymbella naviculiformis, Cymbella perpusilla, Eunotia botuliformis, Eunotia exigua, Eunotia implicata, Eunotia minor, Fragilaria acidoclinata, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria exigua, Meridion circulare var. constrictum, Navicula ignota var. acceptata, Surirella roba. Die basenreichen organischen Bäche des Tieflandes werden dominiert von ubiquistischen, bezüglich der Trophie weitgehend toleranten Arten, wobei Achnanthes minutissima, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens-sippen, Fragilaria pinnata und Amphora pediculus als steten und individuenreichsten Formen die größte Bedeutung zu kommt. Die Werte des Trophie-Index bewegen sich im Bereich der Meso-Eutrophie und Eutrophie. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis neothumensis, Cymbella microcephala, Denticula tenuis, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens-sippen, Fragilaria pinnata, Gomphonema pumilum, Navicula cryptotenella, Navicula schoenfeldii Phytobenthos ohne Im Norddeutschen Tiefland ist die Lebensgemeinschaft des Phytobenthos exkl. Charales und mit rund 6 Arten für diesen Gewässertyp sehr gering. In den basenreichen Gewässer dieses Typs sind vor allem Charo- und Ulvophyceae vertreten, während in den basenarmen Gewässern vor allem Charo-, Chloro- und Nostocophyceae auftreten. Hinsichtlich der Abundanzen dominieren in den basenreichen Gewässern die Florideophyceae, auch die Ulvophyceae sind mit größeren Mengen vertreten. In den basenarmen Gewässern dagegen stellen Nostoco-, Florideo- und Chlorophyceae die größten Anteile an der Gesamtabundanz. Auswahl charakteristischer Arten basenreicher Gewässer des Norddeutschen Tieflandes: Chamaesiphon subglobosus, Merismopedia glauca, Phormidium corium, Phormidium incrustatum (Nostocophyceae), Audouinella sp., Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea, Thorea sp. (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) Auswahl charakteristischer Arten basenarmer Gewässer des Norddeutschen Tieflandes: Homoeothrix janthina (Nostocophyceae), Batrachospermum helminthosum (Florideophyceae), Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae), Closterium rostratum, Closterium striolatum, Pleuro-taenium crenulatum (Charophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

124 Typ 11: Organisch geprägte Bäche Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 11 Sa-ER, Sa-MR, Sa-HR, Cyp-R, EP, MP Karb. geprägte FG des Alpenvorlandes mit EZG <1.000 km² Sil. geprägte FG des Buntsandsteins und Grundgebirges im MG mit EZG <100 km² Sil. bzw. Org. geprägte FG des NT mit EZG <1.000 km² Karb. geprägte FG des NT mit EZG <1.000 km² TR, TNk, MRK, MRS, MP D3, D 5, D 11.1, D 12.1 NT_karb, NT_sil/org nicht relevant Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 11: Organisch geprägte Bäche Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-ER: salmonidengeprägte Gewässer des Epirhithrals Sa-MR: salmonidengeprägte Gewässer des Metarhithrals Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals EP: Gewässer des Epipotamals MP: Gewässer des Metapotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Alpenvorlandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Silikatisch geprägte Fließgewässer des Buntsandsteins und des Grundgebirges im Mittelgebirge mit einer Einzugsgebietsgröße <100 km² Silikatisch bzw. Organisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Makrophyten-Typen MP: potamal geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen TNk: kleine Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes MRK: karbonatisch-rhithral geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen MRS: silikatisch-rhithral geprägte Fließgewässer der der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen TR: rhithral geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes -Typen D 3: Karbonatische Bäche und kleinen Flüsse des Alpenvorlandes D 5: Bäche des Buntsandsteins und Grundgebirges D 11.1: Silikatisch oder basenarme organisch geprägte Bäche des Norddeutschen Tieflandes D 12.1: Karbonatisch oder basenreiche organisch geprägte Bäche des Norddeutschen Tieflandes Phytobenthos ohne -Typen NT_karb: karbonatisch geprägte oder basenreiche organisch geprägte Fließgewässer im Norddeutschen Tiefland NT_sil/org: silikatisch geprägte oder basenarme organisch geprägte Fließgewässer im Norddeutschen Tiefland T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

125 Typ 11: Organisch geprägte Bäche Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Stollbach (NW) Makrozoobenthos: Stollbach, Gartroper Mühlenbach (NW), Stöbber (BB), Krebsbach (BY) Fische: Teppnitzbach, Seebach, Radebach, Kösterbeck, Radegast, Polchow, Brebowbach, Libnower Mühlbach (MV), Marka (NI) Makrophyten und Phytobenthos: Sernitz, Stöbber (BB),Zellwieser Mühl bach (BY), Wümme (NI), Schaagbach (NW) Makrophyten: Pölzer Fließ, Sernitz, Stöbber (BB), Ach, Grosse Ohe (BY), Marka, Schwinge (NI) : Pölzer Fließ (BB), Tegeler Fließ (BE), Bischofwiesener Ache, Frechenbach, Krebsbach, Steinbach, Zellwieser Mühlbach (BY), Marke, Schwingen Willlaher Moor (NI) Phytobenthos ohne : Sernitz, Stöbber (BB), Marka, Wümme (NI), Niers (NW) Phytoplankton: - LUA NRW (1999) Organisch geprägtes Fließgewässer der Sander und sandigen Aufschüttungen, TIMM & SOMMERHÄUSER (1993) Organischer Bach, RASPER (2001) Organisch geprägtes Fließgewässer des Tieflandes (mit Börden), LUA BB (2001) Organischer Bach der jungglazialen Senken und Urstromtäler, SOMMERHÄUSER & SCHUHMACHER (2003) ), LUNG M-V (2005) Organisch geprägte Bäche T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

126 Typ 12: Organisch geprägte Flüsse Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Ökoregion unabhängiger Typ: Auen über 300 m Breite (z. T. vermoort, Niedermoore, überwiegend organisches Material), Sander, Sandbedeckung, Niederterrassen, Ältere Terrassen Stepenitz (BB). Foto: C. Feld Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Typische Laufformen des organisch geprägten Flusses sind mäandrierende oder in einem Sohlental anastomosierende Gerinne mit zahlreichen Nebengerinnen, die diffus in die Aue übergeht. Die Aue und die Gewässersohle werden von organischen Substraten (Torfe, Falllaub, Makrophyten u. a.) dominiert, daneben kommen aber auch mineralische Substrate (Sande, Kiese) vor. Rein organisch geprägte Gewässer sind eher selten, häufig finden sich teilorganische Ausprägungen mit mineralischen Gewässersohlen und zumeist die gesamte Aue einnehmende Niedermoore. Die geringe Einschnittstiefe ermöglicht eine enge Verzahnung von Gewässer und Umfeld. In der Aue finden sich zahlreiche Rinnensysteme, vereinzelt auch Altwässer verschiedener Verlandungsstadien mit unterschiedlicher Wasserführung. Längszonale Einordnung km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle < 0,5-1,5, vereinzelt bis <5 Strömungsbild vorherrschend ruhig fließend, abschnittsweise turbulent Sohlsubstrate dominierend organische Substrate (Torfe, Falllaub, Makrophyten, Totholz), daneben mineralische Substrate (Sande, Kiese) Organisches Gewässer, je nach Einzugsgebiet basenarm oder basenreich geprägte physiko-chemische Leitwerte Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm] ph-wert basenarm: basenarm: 6,5-7,5 basenreich: basenreich: 7,0-8,0 Karbonathärte [ dh] Gesamthärte [ dh] basenarm: 3-6 basenarm: 8-14 basenreich: 5-15 basenreich: 11 - >20 Abfluss/Hydrologie: Geringe bis mittlere Abflussschwankungen im Jahresverlauf. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

127 Typ 12: Organisch geprägte Flüsse Anmerkungen: der Makrozoobenthos- Besiedlung: Charakteristisch für diesen Flusstyp ist das huminstoffreiche, häufig bräunlich gefärbte Wasser. Verwechslungsmöglichkeiten: Gegenüber dem Typ 19: Kleine Fließgewässer in Fluss- und Stromtälern weist dieser Gewässertyp eine erkennbare, durch die Erosionskraft späteiszeitlicher Schmelzwässer gebildete Talform sowie ein höheres Gefälle auf und ist ein eigenständiges Fließgewässer, das nicht von einem größeren Fließgewässer, in das es einmündet bzw. in dessen Aue es liegen kann, hydrologisch überprägt wird. Biozönotisch ist der Typ 12 von Fließ- und Auengewässer-Arten geprägt, während Typ 19 einen großen Anteil von Stillgewässerarten aufweist. Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Die Makrozoobenthos-Besiedlung diese Flusstyps ist arten- und individuenreich. Vorherrschend sind Arten langsam fließender Gewässerabschnitte begleitet von Stillwasserarten. Echte Fließgewässerarten spielen nur eine untergeordnete Rolle und bleiben auf die flach überströmten Bereiche beschränkt. Neben Arten, die permanente Gewässer besiedeln, finden sich auch zahlreiche Arten, die auf Grund besonderer Anpassungsstrategien die periodisch trocken fallenden Rinnensysteme und Altgewässer besiedeln können. Auswahl charakteristischer Arten: Hierzu gehören die Wasserpflanzen bzw. Totholz bewohnenden Eintagsfliegen Leptophlebia vespertina und Heptagenia sulphurea sowie die Eintagsfliegen Ephemera vulgata und Caenis robusta, die in Schwämmen lebende Köcherfliege Ceraclea nigronervosa sowie die Köcherfliegen Ceraclea senilis, Limnephilus nigriceps, Limnephilus stigma, Oligotricha striata und Phryganea grandis. Die Tellerschnecke Gyraulus albus besiedelt pflanzenreiche Abschnitte des Hauptgewässers sowie Altgewässer, auch temporär trocken fallende. der Fischfauna: Fische Die Gewässer dieses Typs sind hyporhithral bis metapotamal geprägt. Begünstigt durch die teilorganische Ausprägung dieses Gewässertyps mit überwiegend mineralischen Gewässersohlen, weisen die kleinen Flüsse eine Fisch-Lebensgemeinschaft überwiegend rheophiler Kieslaicher auf. Typische Arten sind z. B. die Bachforelle, aber auch der Döbel. Typische Kleinfische sind Schmerle und Gründling. Im Übergang zu großen Flüssen und in den langsamer fließenden Abschnitten kommen Arten wie z. B. Brachse, Ukelei und Güster hinzu sowie weitere durch zahlreiche Altgewässer und Nebengerinne begünstigte limnophile Arten. Arten sommerkühler oder schnell fließender Abschnitte sowie Kieslaicher, wie z. B. Salmoniden, spielen nur eine untergeordnete Rolle und treten lediglich lokal auf. Regionalspezifisch nutzen anadrome Wanderfische, wie Flussneunauge und Meerforelle, diese Gewässer als Migrationsrouten zu den stromauf liegenden Laichplätzen. Das Potamal der organisch geprägten Flüsse weist eine artenreiche Fischzönose auf, ähnlich anderer potamal geprägter Gewässertypen; Barsche und Rotaugen können bestimmende Arten sein. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

128 Typ 12: Organisch geprägte Flüsse der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Die Wasservegetation wird u. a. durch das Vorkommen von Großlaichkräutern und der arten- und wuchsformreichen Ausbildung der Gesellschaft des Einfachen Igelkolbens (Sparganium emersum) geprägt, dazu zählen z. B. Sagittaria sagittifolia und Nuphar lutea sowie als typische Groß-Laichkräuter Potamogeton lucens, Potamogeton perfoliatus, Potamogeton alpinus und Potamogeton gramineus. Jungmoräne: Makrophytische Besiedlung gut entwickelt, Uferzonen mit flutenden Säumen der Klein- und Bachröhrichte, meist in Verbindung mit Säumen der Schwimmblatt-, Wasserlinsen- und Froschbissgesellschaften, zentrale Sohlbereiche mit submerser Vegetation der Fließwasser- und Laichkrautgesellschaften. Auswahl charakteristischer Gütezeiger: Amblystegium fluviatile, Amblystegium tenax, Callitriche hamulata, Fontinalis squamosa, Hippuris vulgaris, Myriophyllum alterniflorum, Potamogeton coloratus, Potamogeton alpinus, Potamogeton compressus, Stratiotes aloides, Utricularia ochroleuca, Utricularia vulgaris Die basenarmen organischen Flüsse des Tieflandes werden von Achnanthes minutissima, Vertretern des Fragilaria capucina-sippenkomplexes sowie verschiedenen kleinschaligen Fragilarien (Fragilaria construens, Fragilaria pinnata) dominiert. Charakterarten mäßig bis stark saurer Gewässer treten nur vereinzelt auf. Die Spanne der Trophie-Indizes reicht von oligotrophen bis eutrophen Gewässer. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes minutissima, Achnanthes oblongella, Achnanthes subatomoides, Brachysira neoexilis, Cymbella naviculiformis, Cymbella perpusilla, Eunotia botuliformis, Eunotia exigua, Eunotia implicata, Eunotia minor, Fragilaria acidoclinata, Fragilaria capucina var. gracilis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria exigua, Meridion circulare var. constrictum, Navicula ignota var. acceptata, Surirella roba. Die -Gesellschaften der kleinen basenreichen organisch geprägten Flüsse werden dominiert von ubiquistischen, bezüglich der Trophie weitgehend toleranten Arten, wobei Achnanthes minutissima, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens-sippen, Fragilaria pinnata und Amphora pediculus als steten und individuenreichsten Formen die größte Bedeutung zu kommt. Die Trophie liegt im Bereich der Meso-Eutrophie bis schwachen Eutrophie. Charakteristisch für die großen basenreichen organisch geprägten Flüsse sind individuenreiche Vorkommen trophie-toleranter und eutraphenter Arten, unter denen als stete Arten inbesondere Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Navicula cryptotenella, Navicula tripunctata, Nitzschia dissipata und Rhoicosphenia abbreviata zu nennen sind. Die in den kleinen Sandflüssen oftmals dominante Achnanthes minutissima tritt hier quantitativ stark zurück. Die Trophie bewegt sich in einem engen Bereich und bewegt sich zwischen Eutrophie bis Polytrophie. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis neothumensis, Cymbella microcephala, Denticula tenuis, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens-sippen, Fragilaria pinnata, Gomphonema pumilum, Navicula cryptotenella, Navicula schoenfeldii T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

129 Typ 12: Organisch geprägte Flüsse Fortsetzung der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Phytobenthos ohne Im Norddeutschen Tiefland ist die Lebensgemeinschaft des Phytobenthos exkl. Charales und mit rund 6 Arten für diesen Gewässertyp sehr gering. In den basenreichen Gewässer dieses Typs sind vor allem Charound Ulvophyceae vertreten, während in den basenarmen Gewässern vor allem Charo-, Chloro- und Nostocophyceae auftreten. Hinsichtlich der A- bundanzen dominieren in den basenreichen Gewässern die Florideophyceae, auch die Ulvophyceae sind mit größeren Mengen vertreten. In den basenarmen Gewässern dagegen stellen Nostoco-, Florideo- und Chlorophyceae die größten Anteile an der Gesamtabundanz. Auswahl charakteristischer Arten basenreiche Gewässer des Norddeutschen Tieflandes: Chamaesiphon subglobosus, Merismopedia glauca, Phormidium corium, Phormidium incrustatum (Nostocophyceae), Audouinella sp., Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea, Thorea sp. (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) Auswahl charakteristischer Arten basenarmer Gewässer des Norddeutschen Tieflandes: Homoeothrix janthina (Nostocophyceae), Batrachospermum helminthosum (Florideophyceae), Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae), Closterium rostratum, Closterium striolatum, Pleurotaenium crenulatum (Charophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht planktonführend, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

130 Typ 12: Organisch geprägte Flüsse Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Makrozoobenthos Fische Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton 12 Sa-HR, Cyp-R, EP, MP Sil. bzw. Org. geprägte FG des NT mit EZG <1.000 km² Karb. geprägte FG NT mit EZG <1.000 km² Karb. geprägte FG NT EZG >1.000 km² Mg, TNm D 11.2, D 12.2, D 13.1 NT_karb, NT_sil/org nicht relevant Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos-Typen Typ 12: Organisch geprägte Flüsse Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals EP: Gewässer des Epipotamals MP: Gewässer des Metapotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Silikatisch bzw. Organisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße >1.000 km² Makrophyten-Typen M g: große Ströme der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen TN m: mittelgroße Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes -Typen D 11.2: (Silikatisch oder) basenarme organisch geprägte kleine Flüsse des Norddeutschen Tieflandes D 12.2: Karbonatisch oder basenreiche organisch geprägte kleine Flüsse des Norddeutschen Tieflandes D 13.1: Große Flüsse des Norddeutschen Tieflandes Phytobenthos ohne -Typen NT_karb: karbonatisch geprägte oder basenreiche organisch geprägte Fließgewässer im Norddeutschen Tiefland NT_sil/org: silikatisch geprägte oder basenarme organisch geprägte Fließgewässer im Norddeutschen Tiefland Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Schwalm (NL) Makrozoobenthos: Schwalm (NL), Rhin (BB) Fische: Warnow, Nebel, Beke, Augraben, Linde, Tollense (MV), Nordradde (NI) Makrophyten und Phytobenthos: Tollense (MV), Niers (NW) Makrophyten: Recknitz, Sude, Tollense (MV) : Recknitz, Tollense (MV), Niers (NW) Phytobenthos ohne : Phytoplankton: - LUA NRW (2001) Organisch geprägter Fluss des Tieflandes, LUNG M-V (2005) Organisch geprägte Flüsse T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

131 Typ 19: Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und Stromtälern Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Ökoregion unabhängiger Typ: Auen über 300 m Breite, Niederterrassen Hellbach (SH). Foto: J. Stuhr Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Äußerst gefällearme, geschwungen bis mäandrierend verlaufende Gewässer (teils Mehrbettgerinne) in breiten Fluss- oder (Ur)Stromtälern, die nicht vom beschriebenen Gewässertyp, sondern von einem Fluss oder Strom gebildet wurden, der die einmündenden Gewässer auch hydrologisch überprägt. Eine Talform ist nicht erkennbar. Die gering eingeschnittenen, durch stabile Ufer gekennzeichneten Gewässer besitzen je nach den abgelagerten Ausgangsmaterialien organische bzw. fein- bis grobkörnige mineralische Sohlsubstrate (häufig Sande und Lehme, seltener Kies oder Löss) auf. Das Wasser ist durch Schwebstofftransport oft trübe und bei den organisch reicheren Gewässern dieses Typs durch Huminstoffe bräunlich gefärbt. Charakteristisch ist ein Wechsel von Fließ- und Stillwassersituationen sowie von Beschattung und Lichtstellung mit ausgeprägten Makrophyten- und Röhrichtbeständen. Bei Hochwasser wird die gesamte Aue lang andauernd überflutet. Rückstauerscheinungen bei Hochwasserführung des niederungsbildenden Flusses. Im Jungmoränengebiet können auch Abschnitte oberhalb von Seen diesem Typ zugeordnet werden. Längszonale Einordnung km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle <2 Strömungsbild Wechsel von Abschnitten mit kaum erkennbarer Strömung und deutlich fließenden Abschnitten, selten turbulent Sohlsubstrate neben den organischen Substrate (Makrophyten, Totholz, teils Torfe) finden sich die in der Niederung abgelagerten bzw. im weiteren Einzugsgebiet vorkommenden Materialien Keine allgemeinen Angaben möglich, da von den geologisch-pedologischen Bedingungen der Niederung bzw. des weiteren Einzugsgebietes abhängig. Abfluss/Hydrologie: Geringe bis hohe Abflussschwankungen im Jahresverlauf; abhängig von der Hydrologie des Flusses. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

132 Typ 19: Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und Stromtälern Anmerkungen: Typ 19 wird im Gegensatz zu den anderen Fließgewässertypen des Tieflandes nicht über die dominierende Sohlsubstratfraktion definiert! Charakteristisch für diesen Flusstyp sind die fehlende Talform und die hydrologische Überprägung durch das größere Fließgewässer, in das die Gewässer des Typs einmünden. Lichtstellung und ausgedehnte Röhrichtbestände sind hier kein Artefakt, sondern typspezifisch. Bei Niedermoorböden im direkten Einzugsgebiet häufig huminstoffreiches, bräunlich gefärbtes Wasser. Naturnahe Gewässer dieses Typs sind allerdings heute auf Grund der intensiven Nutzung der Auen nur noch selten anzutreffen, es handelt sich meist um begradigte, ausgebaute und gedeichte Gewässer. Verwechselungsmöglichkeit: Gegenüber den Typen 11 und 12: Organisch geprägte Bäche und Flüsse weist dieser Gewässertyp keine erkennbare Talform auf sowie ein sehr geringes Gefälle. Es handelt sich nicht um ein hydrologisch eigenständiges Fließgewässer, vielmehr wird das Fließverhalten von einem größeren Fließgewässer, in das es einmündet bzw. in dessen Aue es liegt, hydrologisch überprägt (z. B. Rückstauerscheinungen). Biozönotisch weist der Typ 19 einen großen Anteil von Stillgewässerarten auf, während die Typen 11 und 12 durch Fließ- und Auengewässer-Arten charakterisiert werden. Gewässertyp tritt nur bei kleinen Gewässern (Bäche bis 300 km²) auf). Periodisch oder permanent durchströmte Altarme der großen Flüsse und Ströme sind nicht Typ 19, sondern Typ 15 oder 20 zuzuordnen. der Makrozoobenthos- Besiedlung: Makrozoobenthos Funktionale Gruppen: Die charakteristische Verzahnung von trägen Fließgewässerabschnitten und ausgesprochenen Stillgewässersituationen führt zu einem hohen Anteil von Arten schwach strömender Gewässerabschnitte einerseits und Stillgewässern andererseits; es herrschen hyporhithrale bis epipotamale Arten vor, hinzu kommen zahlreiche Litoralarten. Der Makrophytenreichtum begünstigt einen hohen Anteil von Phytalbewohnern, hinzu kommen vor allem Bewohner der Feinsedimente sowie der Hartsubstrate (im natürlichen Zustand v. a. Totholz). In den (organischen) Feinsedimenten lebende Sediment-/Detritusfresser stellen die größte Ernährungstypen-Gruppe dar. Euryöke und eurythermische Arten. Auswahl charakteristischer Arten: Potenziell große Artenvielfalt durch das Vorkommen von Fließ- und Stillwasserarten, darunter Gammarus roeseli, Caenis spec., Calopteryx splendens, Tinodes waeneri, Neureclipsis bimaculata, Agrypnia spec., Phryganea spec., Oecetis spec., Anabolia nervosa, Ceraclea spec., Mystacides spec., Beraeodes minutus, Molanna angustata, Simulium angustipes, Simulium erythrocephalum. Begleitende Taxa: Arten der Familie Dytiscidae, darunter häufig Platambus maculatus, Limnephilus spec., Halesus radiatus, Goera pilosa sowie viele Mollusken. der Fischfauna: Fische Da dieser Gewässertyp in den verschiedenen Ökoregionen verbreitet ist, kann keine allgemeingültige Beschreibung der Fischzönose getroffen werden. Neben strömungsindifferenten Arten, wie Rotauge und Flussbarsch, kommen auch Arten der großen Flüsse bzw. Ströme vor, z. B. Aland, Brasse, Güster und Ukelei. Langsam fließende Gewässerabschnitte mit hohem organischem Anteil bzw. lang anhaltend flächenhaft überflutete Auenbereiche sind vor allem durch das Vorkommen limnophiler Arten wie Rotfeder, Karausche, Schleie und Hecht geprägt. Generell ist die Fischartenzusammensetzung dieses Gewässertyps von der Fischfauna des Hauptflusses bzw. -stroms beeinflusst. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

133 Typ 19: Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und Stromtälern der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Makrophyten Dieser Bachtyp ist durch eine artenreiche Makrophyten-Gemeinschaft gekennzeichnet, die auf Grund der günstigen Lichtstellung großflächig die Sohle bedecken kann. Als Wasserpflanzen treten Arten auf, die keinen ausgesprochenen Fließwassercharakter mehr zeigen, sondern ebenfalls in Stillgewässern zu finden sind, wie z. B. Potamogeton natans, Myriophyllum spicatum oder Nuphar lutea. Im Alpenvorland ist dieser Gewässertyp geprägt durch individuenreiche Vorkommen von Achnanthes minutissima, stellenweise tritt Achnanthes biasolettiana codominant hinzu. Oligotraphente Taxa kommen in geringerer Anzahl vor, während ubiquistischer Arten verstärkt auftreten, darunter z. B. Amphora pediculus, Gomphonema olivaceum und Navicula cryptotenella. Der trophische Zustand der Bäche und kleinen Flüsse liegt im Bereich der Mesotrophie bis Meso-Eutrophie. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes biasolettiana, Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Cymbella affinis, Cymbella helvetica, Cymbella minuta, Cymbella silesiaca, Cymbella sinuata, Denticula tenuis, Fragilaria capucina var. rumpens, Gomphonema olivaceum, Gomphonema olivaceum var. olivaceoides, Gomphonema pumilum, Gomphonema tergestinum, Navicula cryptotenella, Nitzschia fonticola, Nitzschia pura Die -Gesellschaft dieses Typs im Mittelgebirge ist durch das weitgehende Fehlen von trophie-sensiblen Taxa gekennzeichnet. Die Trophie liegt im eutrophen Bereich. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes biasolettiana, Achnanthes lanceolata ssp. lanceolata, Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula Cymbella sinuata, Denticula tenuis, Fragilaria capucina var. rumpens, Fragilaria construens f. venter, Fragilaria pinnata, Gomphonema olivaceum, Gomphonema pumilum, Navicula ignota var. acceptata Die karbonatischen Niederungsbäche des Norddeutschen Tieflandes werden dominiert von ubiquistischen, bezüglich der Trophie weitgehend toleranten Arten, wobei Achnanthes minutissima, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens-sippen, Fragilaria pinnata und Amphora pediculus als steten und individuenreichsten Formen die größte Bedeutung zu kommt. Die Werte des Trophie-Index bewegen sich im Bereich der Meso-Eutrophie und Eutrophie. Auswahl charakteristischer Arten: Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis neothumensis, Cymbella microcephala, Denticula tenuis, Fragilaria brevistriata, Fragilaria construens-sippen, Fragilaria pinnata, Gomphonema pumilum, Navicula cryptotenella, Navicula schoenfeldii T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

134 Typ 19: Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und Stromtälern Fortsetzung der Makrophytenund Phytobenthos- Gemeinschaft: Phytobenthos ohne Im Mittelgebirge weisen die Gewässer dieses Typs mit rund 10 Phytobenthos-Taxa exkl. Charales und eine relativ artenreiche Biozönose auf. Die meisten Taxa gehören zu den Charo- und Nostocophyceae. Hinsichtlich der Abundanzen dominieren Taxa aus den Klassen Nostoco-, Ulvo- und Tribophyceae. Auswahl charakteristischer Arten: Charakteristische Arten sind alkaliphile und kalkholde Arten wie z. B. Phormidium incrustatum (Nostocophyceae). Weitere charakteristische Arten sind Aphanocapsa rivularis, Chamaesiphon subglobosus, Homoeothrix crustacea, Hydrococcus cesatii, Hydrococcus rivularis, Hyella fontana, Merismopedia glauca, Phormidium corium (Nostocophyceae), Audouinella, Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) Im Norddeutschen Tiefland ist die Lebensgemeinschaft des Phytobenthos exkl. Charales und für diesen Gewässertyp mit rund 5 Taxa als relativ artenarm einzustufen. Es treten vor allem Taxa der Klasse Charophyceae auf. Diese dominieren hinsichtlich der Artenzahlen ebenso wie hinsichtlich der Abundanzen. Mit geringeren Anteilen sind Tribophyceae und Chlorophyceae vertreten. Auswahl charakteristischer Arten: Chamaesiphon subglobosus, Merismopedia glauca, Phormidium corium, Phormidium incrustatum (Nostocophyceae), Audouinella, Audouinella chalybaea, Audouinella hermannii, Audouinella pygmaea, Thorea sp. (Florideophyceae), Gongrosira incrustans, Tetraspora gelatinosa (Chlorophyceae) der Phytoplankton- Gemeinschaft Phytoplankton Dieser Gewässertyp ist nicht Plankton dominiert, daher entfällt die Beschreibung der Phytoplankton-Gemeinschaft. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

135 Typ 19: Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und Stromtälern Zuordnung qualitätselementenspezifischer Typen: Qualitätselementenspezifische Typen: Makrozoobenthos 19 Fische Sa-HR, Cyp- R, EP, MP Makrophyten und Phytobenthos Makrophyten Phytobenthos ohne Phytoplankton Karb. geprägte FG des Alpenvorlandes mit EZG <1.000 km² Karb. geprägte FG der Löss- und Keuperregionen im MG mit EZG <1.000 km² Karb. geprägte FG des NT mit EZG <1.000 km² nicht relevant MP, TR, TNk D 3, D 8.1, D 12.1 MG_karb, NT_karb Makrozoobenthos-Typen Typ 19: Kleine Niederungsfließgewässer in Fluss- und Stromtälern Ausprägung der Fisch-Gemeinschaften Sa-HR: salmonidengeprägte Gewässer des Hyporhithrals Cyp-R: cyprinidengeprägte Gewässer des Rhithrals EP: Gewässer des Epipotamals MP: Gewässer des Metapotamals Makrophyten und Phytobenthos-Typen Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Alpenvorlandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Karbonatisch geprägte Fließgewässer der Löss- und Keuperregionen im Mittelgebirge mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Karbonatisch geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes mit einer Einzugsgebietsgröße <1.000 km² Makrophyten-Typen MP: potamal geprägte Fließgewässer der Mittelgebirge und (Vor-) Alpen TR: rhithral geprägte Fließgewässer des Norddeutschen Tieflandes TN k: kleine Niederungsfließgewässer des Norddeutschen Tieflandes -Typen D 3: Karbonatische Bäche und kleinen Flüsse des Alpenvorlandes D 8.1: Bäche der Löss-, Keuper- und Kreideregionen D 12.1: Karbonatisch oder basenreiche organisch geprägte Bäche des Norddeutschen Tieflandes Phytobenthos ohne -Typen MG_karb: karbonatisch geprägte Fließgewässer im Mittelgebirge NT_karb: karbonatisch geprägte oder basenreiche organisch geprägte Fließgewässer im Norddeutschen Tiefland Beispielgewässer: Vergleichende Literatur (Auswahl): Gewässermorphologie: Hellbach (SH) Makrozoobenthos: Karthane (BB), Schobbach (BW), Seege (NI), Bullerbach, Ladberger Mühlenbach (NW), Hellbach, Eider (SH) Fische: Stremme (BB), Jeetzel, Krainke, Seege (NI) Makrophyten und Phytobenthos: Issumer Fleuth, Sevelner Landwehrbach (NW) Makrophyten: : Tanger (ST) Phytobenthos ohne : Dahle (BB), Innerer Rhein, Mühlbach (BW), Berkel (NW) Phytoplankton: LUA NRW (2001) Fließgewässer der Niederungen, RASPER (2001) Fließgewässer der großen Feinmaterialauen in Sandgebieten, LANU (2001) Teilmineralisch geprägte Fließgewässer der Niederungen und Moorgebiete T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung der Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

136 Typ 21: Seeausflussgeprägte Fließgewässer Verbreitung in Gewässerlandschaften und Regionen nach BRIEM (2003): Ökoregion unabhängiger Typ: Grund- und Endmoränen der Jungmoränenlandschaft Gewässermorphologie- Übersichtsfoto eines Beispielgewässers: Subtyp 21_N: Schwahn (SH), Foto: M. Brunke Morphologische Kurzbeschreibung: Abiotischer Steckbrief: Fließgewässerabschnitte unterhalb von Seen gehören zum typischen Bild des Gewässernetzes der Jungmoränenlandschaft des Norddeutschen Tieflandes (Subtyp 21_N) sowie der Alpen und des Alpenvorlandes (Subtyp 21_S). Es handelt sich um sommerwarme Bäche und kleine Flüsse, die ausschließlich unterhalb von Seen vorkommen. Die Abschnitte sind in der Regel relativ breit und können auch als interlacustrische, d. h. Seen verbindende Strecken ausgebildet sein. Die Sohle ist im Stromstrich überwiegend kiesig mit hohem Sandanteil und nur mäßig durch Totholz strukturiert, größere Uferbuchten sind oft rein schlammig; wenn Prallufer ausgebildet sind, dann zumeist lehmig- sandig. Auf Grund der Makrozoobenthoszönosen können lenitische und lotische Seeausflüsse unterschieden werden. Die Abschnitte sind häufig vergleichsweise offen und haben einen Röhrichtgürtel. Träge fließende Teilbereiche mit Schwimmblattpflanzen. Partiell Randvermoorungen. Längszonale Einordnung: km² EZG Subtyp 21_N: km² EZG Subtyp 21_S: km² EZG Wasserbeschaffenheit und physiko-chemische Leitwerte: Talbodengefälle: in Bearbeitung Subtyp 21_N: überwiegend <1, vereinzelt bis 3 Subtyp 21_S: in Bearbeitung Strömungsbild: mit trägem (lenitische Seeausflüsse) oder auch schnellem Fließverhalten (lotische Seeausflüsse); unmittelbar am Seeausfluss zumeist mit höherer Strömung als unterhalb Subtyp 21_N: mit trägem (lenitische Seeausflüsse) oder auch schnellem Fließverhalten (lotische Seeausflüsse); unmittelbar am Seeausfluss zumeist mit höherer Strömung als unterhalb Subtyp 21_S: mit trägem (lenitische Seeausflüsse) oder auch schnellem Fließverhalten (lotische Seeausflüsse); unmittelbar am Seeausfluss zumeist mit höherer Strömung als unterhalb Sohlsubstrate: abhängig von den regionalen und lokalen geologischen und pedologischen Bedingungen; tendenziell detritus- und feinsedimentreich Subtyp 21_N: abhängig von den regionalen und lokalen geologischen und pedologischen Bedingungen; tendenziell detritus- und feinsedimentreich Subtyp 21_S: abhängig von den regionalen und lokalen geologischen und pedologischen Bedingungen; tendenziell detritus- und feinsedimentreich Abhängig vom Stoffhaushalt des vorgeschalteten Sees; tendenziell nährstoffund kalkreich (Ausnahme Moorgewässer) Elektr. Leitfähigkeit [µs/cm]: ph-wert: 7,0-8,5 Subtyp 21_N: Subtyp 21_N: 7,0-8,5 Subtyp 21_S: Subtyp 21_S: 7,0-8,2 Karbonathärte [ dh]: 7-20 Gesamthärte [ dh]: Subtyp 21_N: 7-20 Subtyp 21_N: Subtyp 21_S: Subtyp 21_S: Abfluss/Hydrologie: Vergleichmäßigtes Abflussregime. T. POTTGIESSER & M. SOMMERHÄUSER (2008): Erste Überarbeitung Steckbriefe der deutschen Fließgewässertypen

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