Eröffnung der Sonderausstellung. Start ins Wirtschaftswunder mit dem VW-Käfer. am Freitag, 23. März 2012, Uhr. im Museum ErfinderZeiten
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- Holger Bader
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1 Eröffnung der Sonderausstellung Start ins Wirtschaftswunder mit dem VW-Käfer am Freitag, 23. März 2012, Uhr im Museum ErfinderZeiten Begrüßung OB Thomas Herzog Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste, Es gilt das gesprochene Wort! Sperrfrist bis in der Vorbereitung auf mein heutiges Grußwort habe ich mir überlegt, was ich nach der Begrüßung durch Herrn Harald Burger als den Hausherrn des Museums und vor der fachlichen Einführung in die Ausstellung durch Frau Bärbel von Zeppelin und Herrn Carsten Kohlmann Ihnen erzählen könnte. Welcher Part bleibt mir da als Sandwich-Redner und wie steige ich überhaupt ein? - Mit einem Zitat oder vielleicht einmal mit einem Witz? Über den VW-Käfer gibt es keine wirklich brauchbaren Zitate, jedenfalls ist mir keines bekannt, aber es gibt jede Menge Witze und zumindest einen wirklichen Klassiker, den ich Ihnen nicht vorenthalten will. Ich könnte den Witz - wie eigentlich sonst üblich - mit einem Ostfriesen als Leidtragenden erzählen, aber hier in Schramberg müssen immer die Lauterbacher dran glauben: Ein Lauterbacher, der unter die Haube seines stehengebliebenen VW Käfer schaut, meint: "Kein Wunder, dass er nicht mehr läuft, ich muss meinen Motor unterwegs verloren haben!" 1
2 Als ein weiterer Lauterbacher, ebenfalls mit einem Käfer daherkommt, bei ihm anhält und die Ursache des Kummers erfahren hat, sagte er: "Sei nicht traurig, freue dich! Ich habe gerade in meinen Kofferraum geschaut und dort einen Ersatzmotor gefunden..." Sehr geehrte Damen und Herren, mit diesem kleinen Kalauer heiße auch ich Sie alle recht herzlich zu dieser neuen, zweiten Sonderausstellung in unserem Museum willkommen. Eine Sonderausstellung, die auch wieder thematisch - wie sollte es anders sein - perfekt ins Museum passt. Und das nicht nur weil der Käfer als das Auto des kleinen Mannes konzipiert wurde, sondern auch weil er seine Blütezeit während der Wirtschaftswunderjahre nach dem Zweiten Weltkrieg hatte, also der Jahre, die hier im Haus in den oberen Stockwerken ausgestellt werden. Die Bezeichnung Käfer hat für dieses Auto, dessen Urahn offiziell KdF-Wagen, Kraft durch Freude -Wagen hieß, möglicherweise die New York Times am 3. Juli 1938 in einem Artikel zum ersten Mal benutzt. Die Zeitung malte damals etwas abfällig die Vision von Tausenden und Abertausenden von glänzenden kleinen Käfern, beziehungsweise amerikanisch beetles aus, die bald die deutschen Autobahnen bevölkern werden. Doch gleichgültig ob KdF-Wagen, Käfer, Beetle, Herbie, Kugel - oder Buckel-Porsche, oder eben einfach nur VW, war dieses Fahrzeug lange Zeit das meistverkaufte Auto weltweit, ein so genannter Verkaufsschlager. Als erschwingliches, sparsames und robustes Gebrauchsauto wurde dieses populär. 2
3 Die meisten deutschen Familien hatten in den 60er/70er-Jahren irgendwann einmal einen Käfer und so fühlt sich von diesem Ausstellungsstück hier sicherlich fast jeder angesprochen. Ich denke, die meisten unter Ihnen können zu ihm als Familiengefährt eine Anekdote aus ihrem Leben dazu erzählen. Geschichten wie da passten sogar noch zwei Kinder in den Kofferraum, wenn man die Hutablageklappe weggenommen hat oder im Winter war die Frontscheibe in der Regel zugefroren, bis auf das kleine Guckloch, das man mit der Hand immer freikratzte oder zuverlässiges Auto sogar bei der Bundeswehr, bekommt man zu hören, wenn man mit Personen Ü50 über dieses Fahrzeug spricht. Bezeichnend ist, dass fast jeder dabei ins Schwärmen gerät. Und auch in dieser Hinsicht hat der Käfer eine Gemeinsamkeit mit unserem Museum. Fast alle Besucherinnen und Besucher geraten hier ins Schwärmen, schwelgen in der Vergangenheit und in ihren Gästebucheinträgen schwingt nahezu immer ein bisschen Nostalgie mit. Die eigene Geschichte wird hier erlebbar und auch begreifbar. Die Gäste des Museums schätzen die anschauliche und authentische Darstellung vergangener Tage. Hier finden sie ihre eigenen Lebensgeschichten und die Spuren des Alltags wieder. Vermerke in unserem Gästebuch, wie beautiful museum eines Besuchers aus Israel, oder den Organisatoren und Stiftern dieser Sammlung gebührt ein Riesendank dafür, dass sie der Nachwelt einen solchen Technikschatz erhalten, sind zugegebenermaßen auch Balsam auf unserer Seele. Sie würdigen damit den Einsatz, die unzähligen Arbeitsstunden, die die Ehrenamtlichen des Fördervereins Technikmuseum, rund um ihren 1. Vorsitzenden Helmut Banholzer, leisten. 3
4 Sie freuen aber auch die Stadt und den Gemeinderat, die nicht immer nur Zuspruch bei der Einrichtung dieses Museums erhalten haben. Und sie bestätigen vor allen Dingen die Arbeit unseres Museumsleiters Harald Burger, der mit einem sehr engagierten Team sein Herzblut in dieses Haus steckt. Herr Burger, ich möchte an dieser Stelle Ihnen und Ihrem Team herzlich für Ihre wertvolle Arbeit danken, insbesondere auch für die Organisation dieser neuen Sonderausstellung, von der ich weiß, dass die Vorbereitung viel Energie gekostet hat. Dank Ihnen, Ihren Mitarbeiterinnen hinter der Theke und den vielen Ehrenamtlichen haben wir mit diesem Museum in Schramberg eine anerkannte und hoch gelobte Vorzeigeeinrichtung. Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach seiner Eröffnung hat sich das Museum in unserer Stadt und in der weiten Region etabliert. Als Aushängeschild für die Stadt ist es von wichtiger touristischer Bedeutung. Und, es ist gut aufgestellt, was neben den Gästebuch-einträgen auch die Einnahmen belegen. Bevor ich nun zum Schluss komme, möchte ich mich Herrn Burger anschließen und ebenfalls den Leihgebern herzlich für die Überlassung ihrer Lieblingsstücke danken. Ein weiteres Dankeschön geht an Jo Glaser, der uns gleich mit einem weiteren Stück musikalisch unterhalten wird. Nun, werte Anwesende, zum Abschluss noch eine kleine Schätz-frage: Wie viele Menschen können sich in einen VW-Käfer zwängen? Was denken Sie, wo liegt der Rekord? Laut der offiziellen Meldung von VW halten seit zwei Jahren 20 offensichtlich extrem leidensfähige Personen aus Wilmore/Kentucky den Guinness World Record. 4
5 In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch einen erkenntnisreichen und vergnüglichen Aufenthalt in unserem Museum. Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 5
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