Schulverwaltung 1.2/ ; ; Beratungsfolge Sitzung am: Aktenzeichen:
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- Hetty Schräder
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1 LANDKREIS RASTATT B e s c h l u s s v o r l a g e RA-ASK Aktenzeichen: Schulverwaltung 1.2/ ; ; Beratungsfolge Sitzung am: Ausschuss für Schulen und Kultur Beratungszweck: - Beschlussfassung - öffentlich Beratungsergebnis einstimmig mit Stimmenmehrheit Ja Stimmen Nein Stimmen Enthaltungen Kenntnisnahme (ohne Beschluss) laut Beschlussvorschlag abweichender Beschluss wird nachgereicht Sitzungsinformation wird nachgereicht Anfrage wird nachgereicht Anregung wird nachgereicht Handzeichen Geschäftsstelle : ASK ö TOP 5: Regionale Schulentwicklung der beruflichen Schulen - Angebot und Entwicklung der Bildungsgänge im Bereich Sozialpädagogik (Erzieherausbildung) an der Anne-Frank-Schule Rastatt und Elly-Heuss- Knapp-Schule Bühl 1. Bildungsangebote in der sozialpädagogischen Erzieherausbildung Das dreijährige Berufskolleg Sozialpädagogik praxisintegriert (BKSPIT; auch praxisintegrierte Erzieherausbildung PiA ) wurde landesweit zum Schuljahr 2012/13 als Schulversuch gestartet. Ziel war es, eine für Bewerberinnen und Bewerber attraktive Form der Erzieherausbildung anzubieten, um zusätzliche Fachkräfte für die Erzieherberufe zu gewinnen. Neu an der praxisintegrierten Ausbildung ist, dass die Schülerinnen und Schüler eine Vergütung erhalten. Diese orientiert sich an der Ausbildungsvergütung für Verwaltungsfachangestellte. Die Ausbildung wird in Anlehnung an klassische duale Angebote als Teilzeitform geführt. ASK TOP 5 Ö Seite 1 von 5
2 Zuvor konnte der Abschluss als staatlich anerkannte Erzieherin /staatlich anerkannter Erzieher nur über das zweijährige Berufskolleg für Sozialpädagogik in Vollzeit (2BKSP) und das reguläre dreijährige Teilzeit-Berufskolleg für Sozialpädagogik (BKSPT) erworben werden. Bei beiden Alternativen wird während der Ausbildungszeit keine Vergütung gezahlt. Zudem ist im Gegensatz zur praxisintegrierten Ausbildung anschließend noch ein einjähriges Berufspraktikum erforderlich, um den Abschluss erwerben zu können. Zugangsvoraussetzung für alle Formen der Erzieherausbildung ist der erfolgreiche Abschluss des einjährigen Berufskollegs für Sozialpädagogik (1BKSP; siehe Abb. 1). Abbildung 1: Alternative Wege zum Abschluss in der Erzieherausbildung 2. Schülerzahlen in der praxisintegrierten Erzieherausbildung (BKSPIT) a) Anne-Frank-Schule Rastatt (AFS) Der Bildungsgang wurde im Schuljahr 2012/13 an der AFS eingerichtet und hatte in den ersten drei Jahren, also bis einschließlich zum Schuljahr 2014/15, die Mindestschülerzahl von 16 erreicht bzw. überschritten. Im Schuljahr 2015/16 unterschritt die Eingangsklasse mit 12 Schülerinnen und Schülern die Mindestschülerzahl. Der Bildungsgang befindet sich seitdem im Hinweisverfahren der Regionalen Schulentwicklung mit einem Beobachtungszeitraum von 2 Jahren. Im Schuljahr 2016/17 startete die Eingangsklasse mit 15 Schülerinnen und Schülern. Die Mindestschülerzahl wurde somit erneut unterschritten, was in der Konsequenz zur Aufhebung des Bildungsgangs führen kann. b) Elly-Heuss-Knapp-Schule Bühl (EHKS) Die EHKS bietet den BKSPIT seit dem Schuljahr 2013/14 an. Im Schuljahr 2016/17 erreichte die Eingangsklasse mit 14 Schülerinnen und Schülern erstmalig nicht die erforderliche Mindestschüler- ASK TOP 5 Ö Seite 2 von 5
3 zahl. Der Bildungsgang befindet sich seitdem im Hinweisverfahren mit einem für duale Ausbildungen üblichen Beobachtungszeitraum von 3 Jahren. c) Schulen in Nachbarschaft zum Landkreis Rastatt Im Raum Karlsruhe wird der Bildungsgang von insgesamt 6 Schulen angeboten. An der Berthavon-Suttner-Schule Ettlingen, der Elisabeth-Selbert-Schule Karlsruhe, der Katholischen Fachschule für Sozialpädagogik Agneshaus Karlsruhe und der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Bethlehem Karlsruhe besuchten im Schuljahr 2015/16 zwischen 26 und 30 Schülerinnen und Schüler die jeweiligen Eingangsklassen (Zahlen für das Schuljahr 2016/17 sind noch nicht verfügbar). Die Schülerzahlen in den Klassen der Deutschen Angestellten-Akademie Karlsruhe und der Konzept-e für Schulen ggmbh Karlsruhe bewegen sich hingegen unter bzw. knapp an der Grenze zur Mindestschülerzahl. An der Johanna-Wittum-Schule Pforzheim besuchten im Schuljahr 2015/16 33 Schülerinnen und Schülern die Eingangsklasse des Bildungsgangs. In der Eingangsklasse an der Katholischen Fachschule für Sozialpädagogik Gengenbach begannen 24 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2015/16 ihre Ausbildung im Rahmen von BKSPIT. Viele der Schulen außerhalb des Landkreises verzeichnen konstant hohe oder steigende Schülerzahlen in den Eingangsklassen des Bildungsgangs Berufskolleg Sozialpädagogik praxisintegriert (siehe Abbildung 2). Abbildung 2: Entwicklung der Schülerzahlen in den Eingangsklassen der BKSPIT an AFS und EHKS (bis Schuljahr 2016/17) sowie an Schulen in Nachbarlandkreisen (bis Schuljahr 2015/16) ASK TOP 5 Ö Seite 3 von 5
4 3. Schülerzahlen an der AFS und der EHKS bei den Alternativen zum BKSPIT Die AFS und die EHKS bieten beide das 2BKSP als zweijährige Vollzeitausbildung für Erzieherinnen und Erzieher ohne Ausbildungsvergütung an. Die Eingangsklassen übertreffen die Mindestschülerzahlen an beiden Schulen deutlich und sind zwei- bis dreizügig (siehe Abbildung 3). Abbildung 3: Entwicklung der Schülerzahlen in den Eingangsklassen der Vollzeit- Erzieherausbildung (BKSPT) an AFS und EHKS Die EHKS bietet zudem seit dem Schuljahr 2002/03 alle drei Jahre die Erzieherausbildung in Teilzeit ohne Ausbildungsvergütung an (BKSPT). Die letzten beiden Eingangsklassen starteten im Schuljahr 2012/13 mit 18 Schülerinnen und Schülern sowie im Schuljahr 2015/16 mit 12 Schülerinnen und Schülern. 4. Fazit und weitere Vorgehensweise Die praxisintegrierte Erzieherausbildung ist an den beiden Landkreisschulen AFS und EHKS erfolgversprechend gestartet. In den vergangenen beiden Schuljahren sind die Schülerzahlen jedoch rückläufig und insgesamt nicht mehr zufriedenstellend. Das große Potenzial der praxisintegrierten Ausbildung zeigen hingegen die stabilen und hohen Schülerzahlen anderer Schulen in den Nachbarlandkreisen. Die praxisintegrierte Ausbildung wird auch in Zukunft ein wichtiger Baustein sein, um junge Menschen für die Erzieherberufe zu gewinnen. Hiervon sollte sich der Landkreis Rastatt nicht abkoppeln. Die bisherigen Maßnahmen der Schulen und des Schulträgers, wie die seit 2014 regelmäßig erfolgenden Presseartikel oder die Veranstaltungen an den Schulen, waren offenbar nicht ausreichend, ASK TOP 5 Ö Seite 4 von 5
5 um den Bildungsgang nachhaltig zu etablieren. Ein wesentlicher, bisher noch nicht stärker in den Blick genommener Faktor sind die Einrichtungsträger und deren Angebote an Ausbildungsplätzen. Insbesondere in diese Richtung sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um die Schülerzahlen in der praxisintegrierten Ausbildung auf einem höheren Niveau dauerhaft zu stabilisieren. Im Fachausschuss Mittlerer Oberrhein am 22. Februar 2017 wurde deutlich gemacht, dass eine Aufhebung des BKSPIT an der AFS und der EHKS nicht im Interesse des Landkreises Rastatt ist. Zudem wurde von Seiten des Schulträgers darauf hingewiesen, dass das parallele Führen beider Formen der Erzieherausbildung ein wesentlicher Grund der Entwicklung ist. Die im Vergleich zu städtisch geprägten Regionen im ländlichen Raum stärker etablierte Vollzeitausbildung ohne Vergütung darf nicht dazu führen, dass die moderne, praxisintegrierte Ausbildungsform wieder eingestellt wird. Am perspektivisch sinnvollen Ausbau der praxisintegrierten Ausbildung soll auch bei einer zunächst zurückhaltenden Entwicklung festgehalten werden. Das Regierungspräsidium signalisierte, dass die Initiierung eines Aufhebungsverfahrens für das BKSPIT an der AFS aktuell zwar nicht geplant, formal aber bereits möglich sei. In einem Termin am 24. Mai 2017 hat die Landkreisverwaltung gemeinsam mit den Schulleiterinnen der AFS und der EHKS erörtert, aus welchen Gründen die Mindestschülerzahl in der praxisintegrierten Ausbildung zuletzt nicht erreicht werden konnte. Hierbei sind auch ganz explizit die Träger von Erziehungseinrichtungen im Fokus. Ziel ist es, dass das Angebot an praxisintegrierten Ausbildungsplätzen mit Vergütung gesteigert wird. Hierzu ist auch zu prüfen, inwieweit der Landkreis Rastatt und die Städte und Gemeinden im Landkreis auf die Träger von Erziehungseinrichtungen Einfluss nehmen können bzw. selbst als Träger einen Beitrag zum Erhalt der praxisintegrierten Erzieherausbildung leisten können. Die konkreten Ergebnisse aus der Abstimmung zwischen dem Schulträger und den beiden Schulen werden im Rahmen der Sitzung des ASK am 30. Mai 2017 vorgestellt. BESCHLUSSVORSCHLAG Der Ausschuss für Schulen und Kultur nimmt am 30. Mai 2017 den aktuellen Sachstand zur praxisintegrierten Erzieherausbildung an den kreiseigenen Schulen zur Kenntnis. Die Anne- Frank-Schule Rastatt und die Elly-Heuss-Knapp-Schule Bühl werden beauftragt, mit Unterstützung der Landkreisverwaltung die Möglichkeiten für eine Steigerung des Angebots an vergüteten Ausbildungsplätzen für Erzieherinnen und Erzieher mit den Trägern von Erziehungseinrichtungen zu erörtern und die Umsetzung möglicher Maßnahmen zügig zu initiieren. ASK TOP 5 Ö Seite 5 von 5
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