Papua Neuguinea Tauchsafari mit der STAR DANCER in der Bismarck-See Reisebericht von Kurt Paces

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1 Papua Neuguinea Tauchsafari mit der STAR DANCER in der Bismarck-See Reisebericht von Kurt Paces Eine Australien Reise im Oktober 2010 mit den Schwerpunkten Sydney, Großes Barriere Riff und Regenwald wollte ich um eine zusätzliche Taucherfahrung bereichern und entschied mich, die Reise mit einer 10- Tages Tauchsafari in der Bismarck See, Papua Neuguinea, abzuschliessen. Das Tauchgebiet liegt nördlich der Insel New Britain und ist nur über die Hauptstadt Port Moresby zu erreichen. Man ist auf der Strecke nach Port Moresby und im Inland auf die lokale Fluglinie Air Niugini angewiesen. Dieser geht ein nicht eben verlässlicher Ruf voraus, doch nach 4 Flügen, von denen nur einer unpünktlich war, kann ich sagen, so schlimm war es gar nicht. Von Port Moresby aus nimmt man also einen Binnenflug nach Hoskins auf New Britain ( ca. eineinhalb Stunden). Ein 50 - minütiger Transfer mit dem Minibus führt dann nach Walindi in der Bucht von Kimbe ( Kimbe Bay ) ins Walindi Plantation Resort. Das ist der Ausgangspunkt der Tauchsafaris der Star- Dancer, die vom amerikanischen Operator Peter Hughes Diving betrieben wird. Dort fanden mein Schweizer Buddy Pedro und ich uns also eines Abends ein und wurden schon dringend erwartet, denn unser Flug ( es war der eine verspätete) war mit 4 Stunden Verzögerung angekommen. Captain Christopher und seine Crew empfingen uns herzlich und gleich wurden auch alle Formalitäten und das Boots und Sicherheitsbriefing erledigt.

2 Schon beim Auspacken und Einräumen unserer Ausrüstung überraschte uns das großzügige Platzangebot auf dem ganzen Schiff, vor allem aber auf dem Tauchdeck. Es ist reichlich Platz für 16 Taucher und die tauchenden Crewmitglieder vorhanden, weiters gibt es einen großen Arbeitstisch für Kameras und insgesamt 3 große Spülbecken, davon eines nur für Fotoausrüstung. Dass auf unserem Turn nur 12 Taucher gebucht waren, machte alles natürlich noch bequemer. Vorbildlich präsentierten sich auch die Kabinen. Bis auf eine liegen alle auf dem Hauptdeck und haben große Panoramafenster, getrennte Betten (keine Stockbetten), eigenes Bad/WC und eine hervorragend funktionierende und regelbare Klimaanlage. Platz und Stauraum ist ebenfalls ausreichend vorhanden. Wir verbrachten also die erste Nacht an der Anlegestelle des Resorts. Am nächsten Tag ging es schon früh morgens los. Es standen Außenriffe in der Kimbe Bay auf dem Programm, die wir nach kurzer Überfahrt erreichten. Um 6.30 h waren wir schon zum ersten Tauchgang im Wasser. Schwache Strömung, gute Sicht und 31 Wassertemperatur waren ideal zum Eingewöhnen. Die Außenriffe Kristy Jane und South Emma präsentierten sich von ihrer besten Seite. Toller, offensichtlich unversehrter Korallenbewuchs zeigte sich speziell im oberen, gut belichteten Bereich und auf den Riffdächern flächendeckend. Eine bunte Vielfalt von Korallenfischen, große Becherschwämme sowie verschiedene Arten von Nacktschnecken und Garnelen boten schon erste Höhepunkte für die Fotografen. Der Anker- und Tauchplatz für Nachmittag und Abend Touare Island gab uns einen Vorgeschmack auf das, was uns in den nächsten Tagen erwarten sollte: Tolle Außenriffe einerseits, tropische Inseln mit sandig abfallendem Grund und vereinzelten Korallenblöcken, ideal zum Suchen nach Schnecken, Grundeln, Krebsen und sonstigem Kleingetier ( muck diving ) andererseits. Nach dem ersten Tag konnten wir zufrieden feststellen, dass der Tauchbetrieb wie auch alles andere auf der Star Dancer absolut vorbildlich und professionell organisiert ist. Die 12 Liter Tauchflaschen werden aus Vorratstanks befüllt, sodass es sehr schnell vonstatten geht. Das ist auch nötig, denn es werden 5 Tauchgänge pro Tag angeboten. Für Taucher, die das ausnützen wollen, ist Nitrox 32 fast Pflicht und wurde auch mehrheitlich in Anspruch genommen. Das Füllen und die Sauerstoffmessung klappten prompt und ohne jegliche technische Probleme. Selbstverständlich wurden die Daten betreffend Tauchgänge und Atemgasgemisch peinlich genau protokolliert.

3 Für den Tauchbetrieb verantwortlich ist Tripdirector Yuki, eine japanisch- stämmige, in Australien lebende Tauchlehrerin mit der Erfahrung von tausenden Tauchgängen, noch dazu ist sie Video-Profi. Sie wird unterstützt von den einheimischen Tauchguides Joe und Junior. Der Tauchbetrieb ist zwanglos, man kann, aber muss sich nicht den Profis anschließen. Ratsam ist es allemal, vor allem, wenn es um das Suchen und Finden von Kleingetier geht. Was uns die drei alles gezeigt haben, hätten wir selbst nie gefunden. Perfekt war auch der Service. Auf der Tauchplattform wurden von der Crew unsere Brillen gespült, uns die Flossen angezogen, der Check durchgeführt, die Fotoausrüstung abgenommen und nachgereicht nur Hineinspringen mussten wir noch selber. Nach dem Tauchen wurde uns ein Badetuch gereicht getrocknet, vorgewärmt und täglich frisch! In der folgenden Nacht ging es in nordöstlicher Richtung hinaus in die Bismarck See zu einer Inselgruppe vulkanischen Ursprungs namens Witu Island. Hier verbrachten wir die nächsten 3 Tage. Morgens und vormittags betauchten wir vor den Inseln tolle, Seamounts genannte, steil aufragende Außenriffe. Diese Tauchplätze ( Barney`s, Dicky`s Knob, Krakafat, Lama ) waren vom Feinsten mit Haien, Barrakudas, Büffelkopfpapageienfischen, Tunfischen und großen Makrelenschwärmen. Teilweise herrschte mittlere bis starke Strömung. Steilhänge und Grotten mit farbenprächtigen Gorgonien und Weichkorallen sowie die mit Steinkorallen bedeckten Riffdächer machten jeden Tauchgang zum Erlebnis.

4 Nachmittags und abends stand wieder muck-diving auf dem Programm. Wir sahen eine Vielzahl großer und kleiner Schnecken, Mandarinfische, Seegrasgeisterfische, Geistermuränen, Partnergrundeln und viele Arten Krebse und Garnelen. Die Inselgruppe ist von Eingeborenen bewohnt, die unser Schiff mit ihren Einbaum - Kanus besuchten und Obst, Gemüse und Blumen anboten. Wir hatten an einem Nachmittag auch Gelegenheit, die Insel zu besuchen und wurden sehr gastfreundlich empfangen. Man vermittelte uns bei einem ausführlichen Rundgang auch einen Eindruck vom Dorfleben und wir wurden über das nicht verpflichtende! Schulsystem informiert. Es wurde uns auch gezeigt, wie Kokusnußfleisch ( Kopra ) geräuchert wird (es ist die Haupteinnahmequelle der Einwohner) und wie aus einem Baumstamm ein Kanu entsteht. Nach dem vierten Tauchtag verließen wir das Gebiet rund um Witu Island und erreichten nach einer Überfahrt in östliche Richtung, die die ganze Nacht in Anspruch nahm, das Gebiet Father`s Reef. Es handelt sich um eine riesige Ansammlung von Außenriffen und Seamonts- kurz gesagt : Spitzentauchplätze ohne Ende!

5 Die Höhepunkte Killibob Knob: Ein Seamount mit vielen Haien (Weißspitzen- und Grauhaie - wurden auch angefüttert) und vor allem riesigen Fischschwärmen, speziell Großaugenmakrelen, Barrakudas und Regenbogen Rennern. Man konnte manchmal in die Schwärme eintauchen und sich als Fisch unter Fischen fühlen. Zum Abschluss begleitete uns noch ein Schwarm Fledermausfische bis zum Boot. Norman`s Knob : Mehrere große Silberspitzenhaie und George, ein sehr neugieriger und zutraulicher Großer Barrakuda. Er sieht sich die Tauchgäste ganz genau an, zeigt schon mal die Zähne und greift ein Videolicht an, wenn es verlockend glitzert. Einer unserer Tauchguides entdeckte noch einen winzigen, etwa 3 cm langen Anglerfisch und mehrere farbenprächtige Nacktschnecken. Jayne s Gully : Wieder große Fischschwärme und handzahme Schildkröten, die fallweise mit Schwämmen gefüttert werden und daher sehr zutraulich sind. Sie hielten sich einen ganzen Tauchgang lang in unserer Nähe auf. Bei einem Nachttauchgang zeigte uns eine große Sepie minutenlang ihr prächtiges, ständig wechselndes Farbenspiel, bevor sie in der schwarzen Tiefe verschwand. Dann staunten wir über einen japanischen Bärenkrebs, dessen Panzerzeichnung an ein menschliches Gesicht erinnert. Joelle`shoals : Prächtiger Seamount mit besonders schönem Korallenbewuchs. Viele verschiedene Arten von Anemonenfischen, viele Grau und Weißspitzenhaie, große Muränen, Tunfische, große Fischschwärme. In den Korallen fanden wir auch Stein und Skorpionfische.

6 Wir verbrachten insgesamt 4 Tauchtage mit 20 Tauchgängen am Father`s Reef, aber wir hätten locker Lust und Laune gehabt, noch eine Woche zu bleiben, so einmalig schön und unberührt war jeder Tauchplatz. Vor allem die riesigen Fischschwärme und die in großer Zahl vorhandenen Haie begeisterten uns. Bemerkenswert fanden wir auch, dass es an jedem Tauchplatz eine Fixleine zum Festmachen des Bootes gibt. Dies hat den Vorteil, dass einerseits nicht geankert und somit nichts beschädigt wird und andererseits das Boot immer über dem Tauchplatz liegt. Es kann somit immer direkt von der Bootsplattform getaucht werden und es wird auch immer ans Heck des Bootes zurückgetaucht. Bei starker Strömung wird vom Riff zum Ausstieg eine Führungsleine gespannt, sodass es beim Zurücktauchen keinen Stress gibt. Für Taucher mit stärkerem Luftverbrauch hängt unter der Ausstiegsleiter auf 5 m Tiefe immer eine Reserveflasche mit 2 zweiten Stufen, sodass zur Not der Sicherheitsstopp an dieser gemacht werden kann. Leider war es Zeit, in Richtung Kimbe Bay zurückzufahren. Zwei Tauchgänge an einer kleinen Insel bildeten den Schlusspunkt, den Höhepunkt dabei bildete noch ein vorbeiziehender Adlerrochen. Nach achteinhalb Tauchtagen mit 41 Tauchgängen ging es dann am Mittag des neunten Tages ans Trocknen und Einpacken der Ausrüstung- es fiel uns wirklich nicht leicht. Ein tolles Abendessen im Walindi Plantation Resort schloss den Trip ab, am nächsten Morgen ging es ans Auschecken und Abschied nehmen. Das weitläufige Gebiet wird außer von der Star Dancer nur noch von einem anderen Tauchboot befahren. Die Crews sprachen sich so ab, dass es nie zu Begegnungen mit anderen Tauchern kam. Wir hatten jeden Tauchplatz für uns allein! Die Star Dancer ist definitiv das beste, was mir in 10 Jahren Safaritauchen untergekommen ist - ein vorbildliches Safariboot mit allem, was das Taucherherz begehrt und einer freundlichen, hoch motivierten und professionellen Mannschaft, dazu eine außergewöhnliche und unberührte Tauchdestination - zwar weit weg, aber allemal eine Reise wert! WISSENSWERTES Anreise: Port Moresby wird von Singapur, Cairns, Tokio etc. international angeflogen. Dann Binnenflug Port Moresby Hoskins. Empfehlenswert ist, ein bis 2 Tage vorher anzureisen und im Walindi Plantation Resort abzusteigen, um Überraschungen bei den Flugzeiten zu vermeiden. Tourdauer : Die 10 Nächte - Tour bietet 8 1/2 Tauchtage. Für den letzten Nachmittag werden Landausflüge ab Walindi fakultativ angeboten. Übernachtet wird noch auf dem Schiff. Die Tauchgänge werden so geplant, dass man am nächsten Tag mit der Frühmaschine schon nach Port Moresby fliegen kann. Es gibt auch eine kürzere 7- Tage Safari. Verpflegung : Spitzenklasse. Mittags Buffet, abends 4-gängiges Spitzenmenü. Drinks und Tischgetränke im Preis inbegriffen, abends ( erst nach den Tauchbetrieb!) auch alkoholische Getränke. Also keine Extrakosten für Getränke.

7 Service: Hervorragend. Es wird auch Wäsche gewaschen. Badetücher und Bademäntel werden beigestellt. Ein PC zur Fotobearbeitung steht zur Verfügung. Großbild TV im Salon, kann auch zum Foto / Videosichten benutzt werden. Sprache: Man sollte mit Englisch zurechtkommen. Deutsch sprach niemand von der Crew. Preis Leistungs Verhältniss : Der Trip ist nicht billig, aber für ein Spitzen Safariboot allemal preiswert. Wissen sollte man, dass nach amerikanischem Vorbild die Trinkgelderwartung hoch ist. Crew und Service sind es aber auch wert. Tauchen: 10 und 12 Liter Tauchflaschen. 15 Liter nicht verfügbar. Anschlüsse nur INT, Adapter mitbringen! Nitrox ( ist unbedingt zu empfehlen!) gegen Gebühr ( 200 US $ für die 8 ½ Tauchtage). Sicherheitsausrüstung ( Signalblinker, Sicherheitsboje und akustisches Signalmittel) werden zwingend verlangt oder müssen gemietet werden. Leihausrüstungen vorhanden. Tauchversicherung ist obligatorisch und nachzuweisen, DAN wird bevorzugt. Ausbildung möglich, auf ausdrückliche Anfrage wurde bestätigt, dass auch unerfahrene Taucher willkommen sind, da das übliche Ausbildungsprogramm angeboten wird. Der Tauchbetrieb ist innerhalb der Sicherheitsgrenzen zwanglos, es kann Qualifikation vorausgesetzt ohne Guide frei getaucht werden, keine fixen Zeitlimits. Auf Sicherheit muss größter Wert gelegt werden Transferzeit von den Außenriffen zur Dekokammer in Port Moresby nicht unter 24 Stunden!!