Andalusien der Zauber Spaniens ( )

Transkript

1 Andalusien der Zauber Spaniens ( ) Es ist schon ein beindruckendes Gefühl, wenn man nach den winterlich kalten Wochen in der sächsischen Heimat bei strahlendem Sonnenschein zunächst in Palma de Mallorca und wenige Stunden später in Málaga landet. Die Fahrt nach Fuengirola, etwa 25 km westlich von Málaga und direkt an der Costa de Sol gelegen, vermittelte entlang der Küste erste Eindrücke von der spanischen Ferienlandschaft mit Wohnanlagen, Villen, Hotelburgen und Jachthäfen. Das 4-Sterne-Hotel Las Pyramides, zwar etwas zurückgesetzt und nur durch eine Straße vom Strand getrennt, gestattete von jedem Zimmerbalkon aus einen Blick auf das blaue Mittelmeer. Seinen Namen trägt es zu Recht, da der Eingang als gläserne Pyramide gestaltet ist und jedes der beiden Dächer in zwölfstöckiger Höhe zwei pyramidenförmige Aufbauten aufweist, deren Funktionalität sich mir allerdings nicht erschlossen hat. Der nächste Tag führte uns zunächst zum Castillo de Gibralfaro in Málaga, einer hochgelegenen arabischen Burg, von der man einen wunderbaren Blick auf die Stadt, ihren Hafen, die Kathedrale und die Stierkampfarena hat. Unser Reiseleiter Kay Stumpf hatte ganz verhalten angefragt, ob vielleicht jemand Interesse habe, das

2 Picasso-Museum zu besuchen. Alle hatten Interesse und der Museumsbesuch war neben dem Besuch der Kathedrale ein Höhepunkt dieses Tages. Am Nachmittag besuchten wir die Zitrusplantage von Juanito und wurden, nachdem wir uns mit Tapas, für die meisten das tägliche Mittagessen während der Reise, gestärkt hatten, mit markigen Sprüchen über die wundersamen Wirkungen der von ihm angebotenen herrlichsaftigen Früchte, durch die Plantage geführt. Eine längere Busfahrt führte uns am nächsten Tag durch die Berge um Málaga und vorbei an ausgedehnten Olivenhainen nach Córdoba mit der beeindruckenden Mezquita. Diese Moschee gehört zu den bedeutendsten Baudenkmalen der maurischen Zeit. Ursprünglich errichtet auf den Resten einer westgotischen Basilika wurde nach der Eroberung von Córdoba durch die Christen im Zentrum der Moschee eine Kathedrale errichtet. Auf dem Weg zur Mezquita überquert man den Gua-

3 dalquivir über eine römische Brücke, die Puente Romano. Kaum noch vorstellbar, dass dieser Fluss einmal bis Córdoba schiffbar gewesen ist! Strahlender Sonnenschein begrüßte uns am nächsten Tag in Granada und die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada leuchteten in der Sonne. Ausführlich besichtigten wir La Alhambra. Unser Weg führte uns zunächst durch die Gartenan lagen zum Patio de la Sultana. Wir wanderten durch die Medina, von der nur noch die Grundmauern vorhanden sind, bestaunten die eindrucksvollen Säle wie zum Beispiel den Saal der Könige und natürlich den Palast Karls V. Sein Name erinnerte so manchen an seine Schulzeit wie auch das Denkmal von Kolumbus und Königin Isabella. Am nächsten Tag fuhren wir in die Bergwelt von Ronda. Beeindruckt betraten wir die imposante Puente Nuevo, die in 98 m Höhe das Tal des Guadalevin überspannt. Wir besuchten das

4 Haus des Don Bosco und wurden im Museum der Bandoleros mit der Geschichte der Banditen bekannt gemacht. Leider konnten wir die Stierkampf-Arena nicht besichtigen, obwohl Ronda als eine Hochburg und Wiege des spanischen Stierkampfes gilt. herrlichen Gärten erneut einen Höhepunkt der Reise. Bei der Besichtigung der Kathedrale beeindruckte besonders der kunstvolle Hochaltar der Capilla Mayor und mit dem Grabmal des Cristóbal Colón wurden wir erneut an die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus erinnert. Der Ausflug nach Sevilla brachte mit dem Plaza de Espaňa, dem Königspalast Alcázar mit seinen Der vorletzte Tag unserer Reise führte uns in die britische Kronkolonie Gibraltar. Wir warfen einen suchenden Blick in Richtung Afrika, begegneten den possierlichen Berberaffen und stiegen hinab in die Tropfsteinhöhle St. Michael s Cave. Auf der Rückfahrt gab es einen Stopp in einem Jachthafen des eleganten Badeorts Marbella. Manch einer betrachtete die Luxusjachten der Reichen und Schö-

5 nen mit etwas gemischten Gefühlen! Unsere Reise neigt sich dem Ende zu und es ist an der Zeit, ein herzliches Dankeschön an unseren Reiseleiter Kay Stumpf zu richten, der uns, selbst bereits über 15 Jahre in Spanien lebend, einen tiefen Eindruck in Geschichte und Kultur Andalusiens, die Zeit der Besetzung durch die Mauren, den Sieg des Christentums durch die Katholischen Könige, aber auch Einblicke in die jetzigen Lebensumstände und Probleme der spanischen Bevölkerung vermittelte. Ein ebenso herzliches Dankeschön gilt Frau Kottlos, die uns auf dieser Reise mit zuverlässiger Fürsorge und Herzlichkeit begleitet hat. Am Tag der Rückreise führte ein kurzer Ausflug noch nach Nerja, wo wir die Tropfsteinhöhle Cueva de Nerja besichtigten, die erst 1959 von Kindern entdeckt wurde, und die strahlende Sonne auf dem Balcón de Europa genießen konnten, wo eine peruanische Gruppe wie zum Abschied den Panflöten stimmungsvolle Töne entlockte. Text: Wolfgang Winkler Fotos: Marion Kottlos