Alte Obstsorten für Südniedersachsen neu entdeckt. Sortenwahl, Pflanzung und Pflege im Streuobstanbau

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1 Alte Obstsorten für Südniedersachsen neu entdeckt Sortenwahl, Pflanzung und Pflege im Streuobstanbau Neuauflage 1

2 Impressum Inhaltsverzeichnis Herausgegeben von dem Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen e.v. In Zusammenarbeit mit dem Text und Tabellen: Redaktion und Tabellengestaltung: Gesamtherstellung: Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen e.v. Reinhäuser Landstr Göttingen Tel.: / Fax: / lpv@lpv-goettingen.de Pomologen-Verein e.v. Bundesgeschäftsstelle c/o Joachim Brauss Deutschherrenstr Bonn Tel.: / info@pomologenverein.de Hans-Joachim Bannier, (Pomologen-Verein e.v.) Fachbetrieb für Obstbaumpflege und Sortenbestimmung Humboldstr Bielefeld Tel.: / alte-apfelsorten@web.de Klaus König-Hollrah, Dipl. Ing. agr. Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen e.v. Keplerstr Göttingen 2. Auflage April 2008 Nachdruck und Vervielfältigung auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Herausgebers. Gedruckt auf 100% Recyclingpapier Vorwort...4 Alte Obstsorten neu entdeckt!...5 Welche Anforderungen müssen streuobsttaugliche Obstsorten erfüllen?...7 Wurzelunterlagen und Pflanzabstände...8 Äpfel Anbau, Krankheiten und Befruchtung...9 Sortentabelle...12 Neue Apfelsorten für Streuobst geeignet?...18 Birnen Anbau, Krankheiten und Befruchtung...19 Sortentabelle...20 Kirschen Süßkirschen: Anbau, Krankheiten und Befruchtung...23 Sortentabelle...24 Sauerkirschen: Pflege, Krankheiten und Befruchtung...26 Pflaumen, Zwetschgen, Renekloden, Mirabellen Anbau, Krankheiten und Befruchtung...27 Sortentabelle...28 Über die Schwierigkeiten der Obstsortenbestimmung...31 Wie der»notarisappel«nach Südniedsachsern kam eine pomologische Spurensuche...33 Die Entwicklung des Obstbaus in Südniedersachsen...37 Regionale Sorten... und»u-boote«aus anderen Regionen...41 Obstsortenkartierung auf Wiesen im Landkreis Göttingen... für die Erhaltung der biologischen Vielfalt!...46 Literaturempfehlungen zu Obstsorten...49 Die Streuobst-Sortengärten des Landschaftspflegeverbandes...50 Zur Planung einer Streuobstwiese...51 Obstbäume fachgerecht gepflanzt...52 Schnitt der Hoch- und Halbstämme...56 Minimalpflege bei Obstbäumen...61 Bezugsquellen für Obstbäume...64 Sorte unbekannt was nun?...66 Streuobstwiesen Ihr Engagement wird gefördert!...67 Streuobstapfelsaft aus dem Landkreis Göttingen...68 Wohin mit dem Obst?...69 Keltereien, Brennereien und Obstannahmestellen der Region

3 Vorwort Alte Obstsorten neu entdeckt! Obstbaumwiesen sind seit vielen Jahrzehnten ein für das Eichsfeld, das Leine- und Weserbergland sowie den Südharz typisches Landschaftselement. Streuobstwiesen also locker mit hochstämmigen Obstbäumen bestandene Grünlandflächen mit ihren unterschiedlichen Obstarten und -sorten bildeten früher um fast jedes Dorf im südlichen Niedersachsen einen Obstgürtel. Neben Obstwiesen in Ortsnähe gliederten zahlreiche Obstbaumalleen die offene Feldflur. Mit dem Aufkommen des wirtschaftlicheren Niederstamm-Plantagenobstbaus seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts konzentriert auf wenige Obstanbaugebiete in Deutsch land ging die Bedeutung der heimischen Obstwiesen zur Versorgung der Bevölkerung allmählich zurück. Durch den Verlust der meist nur extensiv bewirtschafteten und oft überalterten Obstwiesen verschwanden nicht nur viele alte und regional bekannte Obstsorten, sondern es ging auch das Wissen über diese Sorten und ihre Pflege verloren. In den letzten 10 Jahren rückten die Streuobstwiesen vor allem unter ökologischen Gesichtspunkten wieder ins Blickfeld öffentlichen Interesses. Sie sind nicht nur kulturelles Erbe und heimatprägende Landschaftselemente, sondern bieten mit ihren alten knorrigen Bäumen vielen Tierarten Nahrung und Unterkunft. Hornisse, Fledermaus, Wendehals und andere seltene Insekten-, Säugetier- und Vogelarten sind hier noch zu Hause. Auch unter dem Gesichtspunkt der Erhaltung genetischer Vielfalt, u. a. für die Züchtung, haben die alten Obstwiesen mit ihrem Sortenreichtum unschätzbaren Wert. Waren um 1900 in Deutschland noch an die tausend Apfelsorten bekannt einige hundert finden sich auch heute noch auf den Obstwiesen des Landes, beschränkt sich das heutige Marktangebot auf einige wenige (oft weltweit angebaute) Sorten. Aus diesen Gründen rief der Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen e.v das Projekt»Förderung der Streuobstwiesenbewirtschaftung«ins Leben, um konkrete Maßnahmen zum Schutz sowie der Weiterführung der Nutzung der verbliebenen Obstwiesen zu ergreifen. Erfreulicherweise besteht heute wieder ein verstärktes Interesse an dem Erhalt, der Nachpflanzung und der Neuanlage von Streuobstwiesen mit alten, regionaltypischen Sorten. Gleiches gilt für Pfl anzungen im Hausgarten. Diese Broschüre soll allen Interessenten eine Orientierung bei der Auswahl geeigneter Sorten, eine Anleitung für die Pfl anzung und Pfl ege von Obstbäumen und die Anlage von Streuobstwiesen geben. Dabei finden die altbewährten Obstsorten von den südniedersächsischen Obstwiesen besondere Beachtung. Bei der Erhaltung alter Obstsorten geht es nicht allein um die Bewahrung eines Kulturerbes und um die Erhaltung genetischer Ressourcen, sondern auch um eine Vielfalt der Sinneserfahrung, der Augen- und Gaumenfreuden jenseits industriemässiger Massenproduktion. Wer einmal den Duft eines vollen Gravensteiner, den quittenähn lichen Ge schmack einer Zuccalmaglio- Renette, das würzige Aroma eines frisch gepflückten Prinzenapfel oder den unvergleichlich fruchtig-aromatischen Geschmack eines Berlepsch kennengelernt hat, wird das immer gleiche Angebot an Elstar-, Jonagold-, Gala- und Delicious-Äpfeln im Kaufhaus als eintönig und geschmacksarm empfi n- den. Der wunderbare Geschmack der Großen Grünen Reneklode oder des Berlepsch-Apfels als Beispiel werden uns dann auch dafür entschädigen, daß diese Liebhabersor ten nie hohe Erträge liefern werden. Wer gute Äpfel zum Kuchenbacken sucht, wird bei Riesenboiken oder Jacob Lebel fündig alte Wirtschaftssorten, die ebenso wenig als Früchte im Laden erhältlich sind wie der Weiße Klarapfel, der Apfel für bestes Apfelmus. Aber auch manche wohlschmeckende und robuste Tafel- Obst sorte ist vom Markt verschwunden, weil sie im auf Quantität orientierten Industrie obstbau keine ausreichenden Erträge liefert oder weil sie wie z. B. der Finkenwerder Prinzenapfel nicht das genormte, marktfähige»outfit«haben, das Großhandel und Verbraucher heute zumeist erwarten. Guten Apfelsaft erhält man nicht von Gloster-, Delicious- oder Gala-Äpfeln, sondern von Mostsorten wie dem Rheinischen Bohnapfel, der Grauen Herbstrenette oder auch Regionalsorten wie der Tiefenblüte. Die kleinen leuchtenden Früchte der Roten Sternrenette von manchen auch als Weih nachtsschmuck verwendet können uns lehren, daß eine Vielfalt von Augen- und Gaumenfreu den auch außerhalb von EU-Normen über Mindestgrößen (noch) existiert. Wir müssen sie nur (wieder-) entdecken! Bei der Pflanzung im eigenen Garten oder auf der Obstwiese kann man hier neue und 4 5

4 eigene Maß stäbe setzen und wird vielfältig belohnt: Denn welchen Geschmacks reichtum haben zum Beispiel frisch gepflückte, am Baum ausgereifte Kirschen und Zwetschgen gegen die oft zu früh gepflückte und über weite Strecken transportierte Handelsware eines Kaufhauses! Und wenn wir dann noch erfahren, daß die gewerblichen Obstanbauer speziell für die Bedürfnisse des Großhandels Zwet schgensorten wie z.b.»stanley«anbauen, welche vor allem trans portfest, groß und schön anzusehen sind, geschmack lich jedoch fad und leer, dann ahnen wir vielleicht, was uns verlorengegangen ist, weil wir lange Zeit glaubten, es sei doch billiger, das Obst im Laden zu kaufen als uns selbst die Mühe des Pflanzens, Pflegens und Erntens zu machen. Umgekehrt dürfen wir uns auch nicht der Illusion hingeben, wir bräuchten nur einen Baum in die Erde zu setzen und nach ein paar Jahren fallen uns die Äpfel in den Schoß. Obstbäume sind veredelte Kulturpflanzen und benötigen besonders wenn wir Ertrag von ihnen erwarten einen höheren Pflegeaufwand als andere Laub- oder Nadelbäume. Damit die Pflanzung von Obstbäumen im Hausgarten oder auf der Obstwiese von Erfolg gekrönt ist, enthält diese Broschüre nicht nur Tabellen mit näheren Erläuterungen zu einem umfangreichen Sortiment robuster Obst sorten, sondern auch Tipps zu Pflanzung und Pfl ege sowie Hinweise auf die speziellen Anbaueigenschaften und Anbauprobleme der jeweiligen Obstarten Apfel, Birne, Kirsche und Pflaume. Auffälligste Änderung dieser aktualisierten 2. Auflage sind die farbigen Abbildungen aller in der Tabelle von S empfohlenen 47 Apfelsorten. Dies wurde ermöglicht dank der sehr guten Zusammenarbeit mit dem Bielefelder Pomologen Hans-Joachim Bannier, der bereits die Texte der ersten Auflage schrieb und der auch die farbigen Sortenbilder zur Verfügung stellte. Der bundesweit 1991 wieder gegründete Pomologenverein hat Ansprechpartner/ innen in allen Bundesländern und bietet über seine Internetseiten eine Fülle von Information und Netzwerkaktivitäten zum Thema Obstsortenerhaltung an. Infos über den Themenbereich Streuobstanbau bietet der NABU über seine Internetadresse den Streuobst-Materialversand und den regelmäßig erscheinenden Streuobstrundbrief an. Welche Anforderungen müssen streuobsttaugliche Obstsorten erfüllen? Im Gegensatz zum Erwerbsanbau, bei dem die Obstgehölze meist regelmäßiger Düngung und intensivem Pflanzenschutz unterworfen sind, sollten Obstbäume in Streuobstwiesen und Hausgärten auch noch bei minimaler Pflege gedeihen. Kontinuierlicher Pflanzenschutz ist hier die Ausnahme. Neben klimatischer und standörtlicher Eignung kommen hier nur Sorten mit einer gewissen Robustheit gegen Krankheiten und Schädlinge in Betracht. So manche bekannte Markt sorte (beim Apfel z. B. Golden Delicious, Gloster, Elstar oder Rubi nette) scheidet deshalb hier von vornherein aus. Zudem müssen sich Bäume auf Streuobstwiesen und Wegepflanzungen meist gegen Hochstamm-Obstwiese bei Elkershausen die Nährstoffkonkurrenz des Grünlandes (Gräser oder andere Untersaaten) durchsetzen. Dies macht die Auswahl vorwiegend starkwüchsiger Sorten erforderlich, da nur diese sich auf Dauer gegen die Nährstoffkonkurrenz des Grünlandes durchsetzen können. Dieses Erfordernis grenzt das Sor tenspektrum deutlich ein; nicht jede vielleicht bekannte und beliebte Obstsorte ist für den Streuobstanbau geeignet. Im Hausgarten dagegen können bei offen gehaltenem Boden, gelegentlicher Düngung und regelmäßigem Schnitt auch schwächer wachsende Sorten gepflanzt werden. Dadurch erweitert sich das Sortenspektrum erheblich. 6 7

5 Wurzelunterlagen und Pflanzabstände Äpfel Unsere heutigen Kulturobstsorten sind in der Regel nicht direkt aus Samen gezogen und vermehrbar, sondern werden durch Veredlung vermehrt, d.h. durch die Übertragung von Knospen bzw. Augen (»Okulation«) oder Triebteilen (Reiserveredlung, z.b.»kopulation«,»rindenpropfen«, etc.) auf artverwandte Gehölze. Während jahrhundertelang vor allem auf sogenannte»wildlinge«aufveredelt wurde, stehen heute diverse zum Teil speziell gezüchtete oder ausgelesene Wurzelunterlagen zur Verfügung, durch deren Auswahl sich Wuchsstärke, Lebensdauer, Robustheit, Ertragsbeginn und Standfestigkeit einer Kultur obstsorte beeinflussen lassen. Auch die Wur zel unterlagen, auf denen die Obstsorten in der Baumschule veredelt werden, müssen auf die geplante Pflanzung abgestimmt sein. Bei Streuobst- und Wegepflanzungen kommen ausschließlich starkwüchsige sogenannte Sämlingsunterlagen (z.b. ausgewählte Apfelund Birnensorten wie Bittenfelder-, Schneider-, Gellerts-, oder die Vogelkirsche) in Frage. Bei der Pflanzung im Hausgarten muß die Wuchsstärke von Sorte und Wurzelunterlage auf den vorhandenen Standraum abgestimmt werden. Hoch- und Halbstämme auf Sämlingsunterlagen mit Pfl anzabständen von 8 10 m in und m zwischen den Reihen (je nach Sorte und Boden) werden hier seltener gepflanzt. Büsche auf mittelstarken, sogenannten Typen-Unterlagen (beim Apfel: M 7 oder MM 106; bei der Kirsche: Gisela 5) benötigen Abstände von 4 5 m je nach Sorte und Boden. Spindelbüsche auf schwach wachsenden Unterlagen (beim Apfel: M 9, M 26) dagegen nur einen Abstand von 2 2,5 m. Auskunft über die in der Baumschule verwendete Wurzelunterlage sollte das Sortenetikett eines neu gekauften Baumes enthalten. Je schwächer die Wurzelunterlage (und die Sorte) im Wuchs ist, desto früher setzt der Fruchtertrag ein, desto kürzer ist aber auch die Lebenserwartung der Obstgehölze und desto höher ist der Pflegeaufwand (offener Boden, Düngung, regelmäßiger Schnitt). Während schwächer wachsende Sorten im Hausgarten auch auf stärkeren Wurzelunterlagen gepflanzt werden können, sollten Sorten mit extrem starkem Wuchs (wie z.b. die Apfelsorten Gravensteiner, Boskoop, Berlepsch) im Hausgarten eher auf schwächeren Unterlagen veredelt werden. Hinweise auf die Wurzelunterlagen der anderen Obstarten (Birnen, Pflaumen) sind in den Anbauhinweisen zu den einzelnen Obstarten zu fi nden. Anbau, Krankheiten und Befruchtung Der Apfel ist die Obstart, die in unserer Region zur Anpflanzung als Streuobst- oder Gartenfrucht am ehesten in Frage kommt. Während bei Kirschen oft ein volltragender Baum zum Eigenbedarf für eine Familie kaum zu bewältigen ist, können Äpfel, je nach Sorte, über einen längeren Zeitraum gelagert und verbraucht werden. Auch die Ernte erfolgt, im Gegensatz zu Kirschen, mit vertretbarem Aufwand. Überschüssige Mengen nehmen die regionalen Keltereien als Mostobst an. Mancherorts in Südniedersachsen gibt es inzwischen Initiativen, so die des Landschaftspflegeverbandes im Landkreis Göttingen, die einen höheren und damit lohnenden Preis für ungespritzte Streuobstäpfel zahlen. Auch bezüglich der Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge verspricht die Anpfl anzung von Äpfeln am ehesten Erfolg. Denn durch die richtige Sortenwahl können zumindest Probleme mit den wichtigsten Pilzkrankheiten Schorf, Krebs und Mehltau deutlich vermindert werden. Schorfbefall auf der Frucht beeinträchtigt nicht nur das Aussehen, sondern auch die Lagerfähigkeit der Früchte. Der Befall auf den Blättern verringert die Assimilationsleistung des Baumes und hemmt somit die gesamte Baumentwicklung. Vorbeugend gegen Schorf sollten im Streuobstbau geschlossene Lagen, in denen sich Feuchtigkeit lange hält, vermieden und die Baumkronen durch Schnitt ausreichend licht gehalten werden. Wichtigste Maßnahme im extensiven Streuobstanbau ist jedoch die Auswahl relativ schorfwider standsfähiger Sorten. Der Obstbaumkrebs ist ein Pilz, der bei feucht-kaltem Wetter Äste und Zweige an jeglicher Art von Rindenwunden befallen kann, bei sehr empfindlichen Sorten z.t. auch über die Blattstielnarben beim Laubfall im Herbst. Der Baum versucht Infek ti onsstellen zu überwallen, was zu krebsartigen Wucherungen führt. Die mechanische Bekämpfung erfolgt durch Ausschneiden der Krebsstellen bzw. Wegschneiden der befallenen Triebe, am besten im Sommer und bei trockenem Wetter. Ausgeschnittene Rindenteile und befallene Zweige sollten verbrannt, vergraben oder aus der Wiese/ dem Garten entfernt werden. 8 9

6 Die Krebsanfälligkeit des Apfelbaumes ist einerseits sehr sortenabhängig. Andererseits begünstigt schwerer, schlecht durchlüfteter, verdichteter oder staunasser Boden das Auftreten von Obstbaumkrebs. Die beste Vorbeugung gegen Obstbaumkrebs im Streuobstbau ist daher besonders bei nicht optimalen Bodenverhältnissen die Auswahl relativ krebsfester Sorten. Mehltau ist ein Pilz, der im Frühjahr und Sommer die Triebspitzen und Blätter mit einem weißlichen Belag überzieht. Die mechanische Bekämpfung erfolgt durch sofortiges Wegschneiden der befallenen Triebe. In Südniedersachsen kommt dem Mehltau außer bei wenigen besonders anfälligen Sorten in der Regel nicht die gleiche Bedeutung zu wie Schorf und Krebs. Die wichtigsten vorgenannten Pilzkrankheiten, die dem Apfel zu schaffen machen und Wachstum und Ernte regelmäßig beeinträchtigen, sind bei der Auswahl robuster Sorten berücksichtigt. Auf die Anfälligkeit der einzelnen Sorten wird in den Tabellen hingewiesen. Der Feuerbrand als bestandsbedrohende Krankheit bei Äpfeln ist bisher nur vereinzelt bis in unsere Region vorgedrungen. Die gefürchtete, durch Bakterien ausgelöste Krankheit führt besonders in warmen Regionen (z.b. im Rheinland) zu starken Schäden und zwingt zum sofortigen starken Rückschnitt bis hin zur Rodung ganzer Anlagen. Die Anfälligkeit gegen diese gefährliche, übertragbare Bakteriose ist bei vielen alten Sorten noch nicht ausreichend bekannt. Erste Erfahrungen im Streuobstbau liegen aus Baden-Württemberg vor. Wie stark hier jedoch durch Sortenwahl tatsächlich vorgebeugt werden kann, ist bisher weitgehend unklar. Apfelbäume vertragen Winter- und Sommerschnitt gleichermaßen gut. Ist (z.b. bei Jungbäumen) ein kräftiger Neuaustrieb beabsichtigt bzw. (bei älteren, vergreisten Bäumen) eine kräftige Verjüngung, so ist ein Schnitt in den Wintermonaten (November März) erforderlich. Soll dagegen das Wachs tum eher beruhigt und die Baumkrone lediglich etwas ausgelichtet werden, ist der Sommerschnitt (Juni August) vorzuziehen. Die Probleme ausreichender Befruchtung beim Apfel werden oft überschätzt. Äpfel sind als Fremdbefruchter zwar grundsätzlich auf die Bestäubung durch den Pollen anderer Sorten angewiesen, jedoch stellt dies auf Obstwiesen und im Hausgarten selten (bzw. allenfalls in isolierten Lagen) ein ernsthaftes Problem dar. Denn grundsätzlich sofern die Sorten gleichzeitig blühen, das Blühwetter»stimmt«und Bienen und andere Bestäubungsinsekten fliegen sind die meisten Apfelsorten auch gute Pollenspender (in der Sortentabelle mit»+«dargestellt). Nur einige wenige, meist sehr starkwüchsige Apfelsorten scheiden aus befruchtungsbiologischen Gründen als Pollenspender aus (in der Tabelle mit» «gekennzeichnet). Hat man nur solche Sorten gepflanzt bzw. in der näheren Apfelwiese in der Hahleaue bei Gieboldehausen Bestandsverjüngung und Kronenauslichtung Umgebung stehen, kann es sinnvoll sein, eine gute Befruchtersorte mit in die Anlage zu pflanzen oder nachträglich auf einzelne Äste zu propfen. Unter anderem ist übrigens auch die Zierapfelart»Malus floribunda«ein hervorragender Befruchter. Hinweise zu den zu verwendenden Wurzelunterlagen beim Apfel finden sich im Kapitel»Wurzelunterlagen und Pflanzabstände«. Der ungefähre Pflückzeitpunkt der einzelnen Sorten (welche sich aufgrund klimatischer Einflüsse von Jahr zu Jahr auch etwas nach vorne oder hinten verschieben kann) ist in der Sortentabelle angegeben. Die richtige Pfl ückreife des Apfels ist gegeben, sobald die Früchte samt Stiel locker vom Zweig lösen, wenn man sie mit der Hand vorsichtig nach oben dreht (nicht abreißt!)

7 Nr. Apfelsorte Wuchsstärke Pollenspender Verwendung als Pflückreife Genussreife Lagerdauer Geschmack Kurzbeschreibung der Sorte Anbau, Fruchtverwendung, Besonderheiten 1 Alkmene ± + Tafelobst Mitte Sept. Sept. - Nov. süß,, edelaromatisch 2 Auralia (=Tumanga) + + Tafelobst Mitte - Ende Okt. 3 Berlepsch, Goldrenette Freiherr von und Roter ++ + Tafelobst Mitte - Ende Okt. Nov. - Febr. Dez. - Febr. süß,, aromatisch süßsäuerlich, sehr, edelaromatisch 4 Biesterfelder Renette + Tafelobst Mitte September Sept. - Nov. süß,, edelaromatisch 5 Blenheim, Goldrenette von ++ Tafel- und 6 Boskoop, Schöner von und Roter ++ Tafel- und 7 Danziger Kantapfel + Tafel- und 8 Dülmener Rosenapfel ± + Tafel- und Mitte Oktober Okt. - Januar süßsäuerlich, mässig Mitte - Ende Okt. 9 Eifeler Rambour + Mitte - Ende Okt. Dez. - März säuerlich, aromatisch Anf. - Mitte Okt. Okt. - Januar süßsäuerlich,,aromatisch Mitte September Sept. - Nov. süßsäuerlich,,aromatisch Nov. - März süßsäuerlich, 10 Finkenwerder Prinzenapfel ± + Tafelobst Mitte Oktober Nov. - März säuerlich, aromatisch 11 Gefl ammter Kardinal + Anf. - Mitte Okt. Okt. - Januar vorwiegend säuerlich 12 Gelber Edelapfel + + Wirtschafts- und Tafelobst Ende Sept. - Anf. Oktober Schöner und reichtragender Tafelapfel zum Frischverzehr, ähnlich Cox Orange, aber robuster als dieser; lohnend für Hausgarten; für Streuobst nur bei regel mäßigem Schnitt; anfällig für Blattläuse Wohlschmeckender Tafelapfel, der aus einer Müncheberger Züchtung von»cox Orange«und»Schöner v. Nordhausen«stammt, 1961; Baum etwas schorfanfällig, sonst robust; für Hausgarten, testweise im Streuobstbau; fl ach verzeigende Krone, nicht für Wege geeignet Sehr wohlschmeckende Liebhabersorte für Streuobstwiese und Hausgarten; Baum wüchsig jedoch sehr anfällig für Blattläuse und in schweren Böden für Obstbaumkrebs. Die heute ebenfalls angebotene Mutante»Roter Berlepsch«hat zwar eine ansprechende Färbung, reicht im Geschmack jedoch an die Ursprungssorte nicht heran Sehr aromatische Frühsorte für Streuobstwiese und Hausgarten; auf Schloß Biesterfeld (Lippe) um 1900 entstanden; Baum in schweren Böden krebsanfällig, ansonsten gesund und wüchsig Typische Streuobstsorte; Baum sehr starkwüchsig mit spätem Ertragsbeginn; auf schweren Böden krebsanfällig; Frucht mit Nußaroma (ähnlich Goldparmäne); verbreitet im südlichen Niedersachsen Säuerlicher Tafelapfel; starkwüchsiger Baum mit spätem Ertragsbeginn; etwas Blattlaus- und Schorfanfällig, ansonsten gesund; typische Streuobstsorte, in Südniedersachsen weit verbreitet; zu empfehlen ist heute die Mutante»Roter Boskoop«Sehr alte Sorte, die in Südniedersachsen in Altbeständen noch vorkommt; anspruchslos, auch für raue Höhenlagen geeignet; typisch ist eine scharfe Naht auf einer der Fruchthälften Saftiger, lohnender Herbstapfel für Streuobstwiese und Hausgarten; um 1870 in Dülmen/Westfalen entstanden; Baum robust Sehr robuste, typische Streuobstsorte, auch für Höhenlagen geeignet; Frucht gross, gut lagerbar, etwas aromatisch im Geschmack Robuster, wohlschmeckender Winterapfel; lohnend für Hausgarten und Obstwiese; Krone hängend; nicht für Straßen und Wege Sehr robuste, streuobstgeeignete Wirtschaftssorte; auch für Höhenlagen geeignet; auffallend kantige Früchte Okt. - Dez. säuerlich Robuste Streuobstsorte mit optisch ansprechender gelber, typisch saurer Frucht 13 Gelber Richard + + Tafelobst Anf. - Mitte Okt. Okt. - Dez. süß, aromatisch Wohlschmeckende, in Südniedersachsen einst geschätzte Liebhabersorte für Streuobst und Hausgarten; der Baum ist jedoch etwas anfällig für Schorf, Krebs und Mehltau 14 Goldparmäne ± + Tafelobst Anf. - Mitte Okt. Okt. - Januar nußaromatisch süßsäuerlich 15 Graue Herbstrenette ± Tafel- und Mostobst 16 Gravensteiner ++ Tafelobst Ende August - Anf. September 17 Harberts Renette ++ Tafel- und Mostobst Bekannte und beliebte alte Sorte; Baum jedoch anfällig, besonders für Krebs, sowie Blut- und Blattläuse; Wuchs steil; guter Pollenspender; für Streuobst aufgrund der Krankheitsanfälligkeit nur bedingt geeignet Mitte Oktober Okt. - Dez. süß, aromatisch Reichtragende Herbstsorte; guter Tafel- und Mostapfel, einst in Südniedersachsen beliebt; Frucht welkt allerdings leicht auf dem Lager; Baum auf schweren Böden krebsanfällig, ansonsten gesund August - Okt. süßsäuerlich, sehr, edelaromatisch Mitte Oktober Okt. - Dez. süßsäuerlich, anfangs, aromatisch Einst bekannte und verbreitete, sehr wohlschmeckende Liebhabersorte; Frucht stark duftend; Baum sehr stark - wüchsig und mit spätem Ertragsbeginn; anfällig für Schorf und Blattläuse; nicht für trockene Böden Starkwüchsige, robuste streuobstgeeignete Sorte mit spätem Ertragsbeginn; im südlichen Niedersachsen früher weit verbreitet 12 13

8 Nr. Apfelsorte Wuchsstärke Pollenspender Verwendung als Pflückreife Genussreife Lagerdauer Geschmack Kurzbeschreibung der Sorte Anbau, Fruchtverwendung, Besonderheiten 18 Holsteiner Cox + Tafelobst Mitte Oktober Okt. - Januar süß,, edelaromatisch 19 Horneburger Pfannkuchenapfel 20 Jakob Fischer + Tafelobst und (Most-) 21 Jakob Lebel + Wirtschafts-, Tafel-, Mostobst 22 Kaiser Wilhelm ++ Wirtschafts- und (Tafel)obst 23 Kasseler Renette + Wirtschafts- und Tafelobst 24 Klarapfel, Weisser ± + Tafel- und 25 Königsapfel von Jersey ± + Tafel- u. 26 Krügers Dickstiel ± + Tafel- und Wertvoller Tafelapfel, ähnlich Cox Orange; Baum starkwüchsig; streuobstgeeignet; auf schwerem Boden krebs - anfällig; aufgrund des breit ausladenden Wuchses nicht für Wege und Straßen geeignet + Ende Oktober Januar - April säuerlich Streuobstgeeignete Wirtschaftssorte; Frucht groß, lange lagerbar; geeignet für häusliche Verarbeitung; Baumkrone breit ausladend; nicht für Straßen und Wege Anf. - Mitte Sept. September süßsäuerlich,,aromatisch Frühherbstsorte mit leuchtend schöner und großer Frucht, die allerdings nur kurz haltbar ist; typische Streuobstsorte: Baum sehr robust, starkwüchsig und auch noch für Höhenlagen sehr gut geeignet Anf. - Mitte Okt. Okt. - Dezember säuerlich, Typische, noch sehr verbreitete Streuobstsorte; gut geeignet für die häusliche Verarbeitung; Baum wüchsig, etwas schorf- und krebsanfällig, ansonsten gesund Mitte Oktober Okt. - Januar süßsäuerlich Große, rot leuchtende Frucht, deren bekannter Name jedoch bedeutender ist als ihr Geschmack; typisch starkwüchsiger Streuobstbaum; auf schweren Böden jedoch krebsanfällig, sonst robust Mitte - Ende Okt. Ende Juli - Mitte August Mitte - Ende Okt. Dez. - März Juli - August Nov. - Januar säuerlich, etwas aromatisch säuerlich,, (aromatisch) süßsäuerlich,, etwas gewürzt Mitte Oktober Okt. - Januar süß säuerlich, 27 Landsberger Renette + + Tafelobst Mitte Oktober Okt. - Januar süßsäuerlich,,aromatisch 28 Luxemburger Renette + Tafel- u. 29 Martens Sämling (= Juwel aus Kirchwerder) + Tafelobst (Most-) Mitte - Ende Okt. Nov. - Februar mild süss, anfangs, aromatisch Mitte-Ende Sept. Sept. - Nov. süßsäuerlich,,aromatisch 30 Notarisappel + Tafelobst Mitte Oktober Nov. - Januar süß, anfangs, aromatisch 31 Ontarioapfel ± + Tafel- u. 32 Pfi rsichroter Sommer ± + Tafel- u. 33 Prinz Albrecht von Preußen + Tafel- und Mostobst Ende Okt. - Anf. November Anfang - Mitte August Lagerapfel, optisch und geschmacklich ähnlich dem Boskoop; früher verbreitet in Südniedersachsen, jedoch durch Boskoop verdrängt; Baum wüchsig und streuobstgeeignet, allerdings schorfanfällig Interessant als früheste Sommersorte; Frucht nur wenige Tage haltbar, säuerlich, sehr gut geeignet für Apfelmus; Baum frosthart, auch für Höhenlagen, auf schweren Böden krebsanfällig; Baum benötigt regelmäßigen Schnitt Seltene alte, robuste Sorte, die in Südniedersachsen in Altbeständen noch vorkommt; gelbe Frucht mit netzartigen Rostfi guren (Text s. S. 41 f) In sehr guten Lagen aromatischer Tafelapfel; Frucht auffällig marmoriert, weißfl eischig; Baum gesund, mittelstark wachsend, bei regelmäßigem Schnitt auch für Streuobst geeignet Feinaromatischer Tafelapfel, früher sehr beliebt; Baum wüchsig; streuobstgeeignet in windoffenen Lagen und guten Böden, sonst schorf- und krebsanfällig Sehr robuste Streuobstsorte mit gutem Geschmack; Baum starkwüchsig, auch für Höhenlagen geeignet Edle großfruchtige Frühherbstsorte; Baum wüchsig, robust und für Streuobst sehr gut geeignet; in Südniedersachsen unter dem Namen»Falscher Gravensteiner«bekannt Alte holländische Streuobstsorte, durch Baumschul-Import-Handelsware schon seit Jahrzehnten unter falschem Namen (z.b. als»dülmener Rosenapfel«) nach Deutschland eingewandert; anfangs auch er Spätherbstapfel mit typisch rosenartig parfümiertem Duft; Baum starkwüchsig und robust Januar - Mai säuerlich, Bewährte Spätwintersorte mit hohem Vitamin C-Gehalt; Frucht auch im Naturlager bis Mai haltbar; Baum mit mittelstarkem Wuchs, der bei regelmäßigem Schnitt auch für Streuobst geeignet ist; etwas mehltau- und bei schweren Böden krebsanfällig August - Anfang September säuerlich, gewürzt Mitte-Ende Sept. Sept. - Nov. süßsäuerlich,,aromatisch 34 Prinzenapfel + Tafelobst Mitte-Ende Sept. Sept. - Nov. süß(säuerlich),,aromatisch Leuchtend schöner Sommerapfel für Liebhaber im Hausgarten, Baum robust, streuobstgeeignet; Früchte werden am Baum schnell mehlig, deshalb mehrmals durchpfl ücken; bei Staunässe empfi ndlich für Krebs, Spitzendürre und Monila Robuste, reichtragende Tafelsorte mit leuchtend schöner Frucht für den Hausgarten; auch für Höhenlagen geeignet; Baum relativ schwachwüchsig, deshalb im Streuobstbau nur bei regelmäßigem Schnitt; anfällig für Blattläuse, sonst gesund Sehr alte - einst in Südniedersachsen beliebte - Herbstsorte (»Schlotterapfel«,»Haferapfel«); Baum robust; Streuobstgeignet; regelmäßiger Schnitt vermeidet Kleinfrüchtigkeit 14 15

9 Nr. Apfelsorte Wuchsstärke Pollenspender Verwendung als Pflückreife Genussreife Lagerdauer Geschmack Kurzbeschreibung der Sorte Anbau, Fruchtverwendung, Besonderheiten 35 Rheinischer Bohnapfel + Mostobst Ende Okt. - Anf. November 36 Rheinischer Krummstiel + + Wirtschaftsund Mostobst Januar - Mai süßsäuerlich, Ende Oktober Januar - Mai süßsäuerlich, 37 Rheinischer Winterrambour + Ende Oktober Dez. - April süßsäuerlich, mild 38 Ribston Pepping + Tafelobst Ende Sept. - Anf. Okt. Okt. - Febr. süßsäuerlich, edelaromatisch 39 Riesenboiken + + Ende Oktober Nov. - Februar vorwiegend säuerlich, 40 Rote Sternrenette ++ + Tafelobst Anf. Oktober Okt. - Dezember süßsäuerlich, aromatisch 41 Roter Eiserapfel ++ Mitte Oktober Dezember - Mai mild, nur wenig Säure, mäßig 42 Schöner von Haseldorf + Tafel- und 43 Schöner von Nordhausen ± + Tafelobst Mitte - Ende Okt. 44 Tiefenblüte + Wirtschaftsund Tafelobst 45 Westfälischer Gülderling + + Most- und 46 Winterglockenapfel ± + Tafel- und Mitte Oktober Nov. - Februar süßsäuerlich, Nov. - März (süß-)säuerlich,,aromatisch Mitte Oktober Nov. - März süßsäuerlich, Bekannter und noch verbreiteter Mostapfel mit zähem Fruchtfl eisch; sehr gut für Saft, Wein und Obstbrand; Früchte hängen sturmfest und können im November noch nach den ersten Frösten geschüttelt werden; Baum wüchsig, streuobstgeeignet; auf schweren Böden etwas krebsanfällig, sonst gesund Reine Wirtschaftssorte für Saft und häusliche Verarbeitung; Baum starkwüchsig, robust; typische Streuobstsorte Reine Wirtschaftssorte; Baum robust, streuobstgeeignet, auch für Höhenlagen; fl achverzweigend, nicht für Straßen und Wege geeignet; auf schweren Böden etwas krebsanfällig Sehr alte Sorte (vor 1800) von historischer Bedeutung als Muttersorte von Cox Orange; wertvoller Tafelapfel mit Cox-Aroma u.»boskoop«ähnlichem Aussehen; Baum verlangt beste Böden, auf Tonstandorten krebsanfällig Reine Wirtschaftssorte, grossfrüchtig; typischer Streuobstbaum, starkwüchsig und robust Optisch ansprechender Tafelapfel mit würzigem z.t. rötlich gefärbtem Fruchtfl eisch (»Weihnachtsapfel«); Baum sehr robust aber steilwüchsig; für Streuobst sehr gut geeignet, auch für höhere Lagen Sehr alte, seit ca bekannte deutsche Sorte, deren Wert einst in ihrer extrem langen Lagerbarkeit begründet war Obst für Notzeiten ; verbreitet in Südniedersachsen; reiner Wirtschaftsapfel ohne besonderes Aroma; Baum stark -wüchsig, robust, typische Streuobstsorte Robuste Streuobstsorte mit breiter Verwendung; geringe Anfälligkeit insbesondere für Obstmade; Baum mittelstark bis starkwachsend; sorte stammt aus Holstein, vereinzelt auch im Göttinger Raum Optisch ansprechender, wohlschmeckender Winterapfel für den Hausgarten, bedingt auch für Streuobst; Baum etwas schorfanfällig, ansonsten gesund; regelmässiger Schnitt vermeidet Kleinfüchtigkeit und vorzeitige Erschöpfung des Baumes Alte, vor allem im Raum Oberweser noch verbreitete Regionalsorte; Frucht ansprechend gefärbt, für Lagerung und häusliche Verarbeitung; Baum auf schweren Böden krebsanfällig, ansonsten gesund; streuobstgeeignet; starkwüchsig Mitte Oktober Okt. - Dezember süßsäuerlich Alte Regionalsorte in Westfalen; reichtragender Wirtschaftsapfel mit harter, später mürber Frucht; robuster Baum mit später Blüte Ende Oktober Januar - April säuerlich,,aromatisch 47 Zuccalmaglio Renette + Tafelobst Ende Oktober Sept. - Februar süßsäuerlich, aromatisch Gute Lagersorte mit zitronensäuerlichem Aroma; Frucht glockenförmig, in der Reife leuchtend gelb; Baum steilwüchsig, später hängend; etwas schorfanfällig, ansonsten gesund; noch streuobstgeeignet Edler Tafelapfel mit Quittenaroma; robuste, reichtragende, jedoch zur Kleinfrüchtigkeit neigende Sorte; für den Hausgarten empfehlenswert; für Streuobst nur bei regelmäßigem Schnitt und offen gehaltenem Boden; etwas schorfanfällig Bezugsmöglichkeiten von»altbewährten«und heute seltenen Obstsorten: Die im Kapitel»Bezugsquellen für Obstbäume«aufgelisteten Baumschulen bieten ein relativ großes Obstsortiment im Verkauf an. Bitte bedenken Sie bei der Sortenwahl von Apfel, Birne, Kirsche und Zwetsche, daß auch die beste Obstbaumschule nicht alle gewünschten Sorten jederzeit für Sie bereithalten kann. Wuchsstärke Pollenspender = Befruchter schwach + stark + gut ± mittelstark ++ sehr stark schlecht Informieren Sie sich in Ihrer Baumschule über das aktuelle Angebot und machen Sie beim Obstbaumkauf deutlich, daß Ihnen die Sortenechtheit wichtig ist. Die von uns empfohlenen Sorten können zumeist auf Vorbestellung zum Folgejahr veredelt werden oder aber bei einer benachbarten Baumschule bezogen werden

10 Neue Apfelsorten für Streuobst geeignet? Birnen Die Neuzüchtungen von Obstsorten der letzten Jahrzehnte sind hauptsächlich auf die Bedürfnisse des Intensivobstbaus ausgerichtet. Angestrebt werden vorwiegend Eigenschaften wie z.b. schwacher Wuchs, hoher und früh einsetzender Ertrag, marktfähiger Geschmack, marktfähiges Aussehen und geringer Schnittaufwand. Die Anfälligkeit oder Robustheit einer Sorte gegenüber Krankheiten und Schädlingen war dabei lange Zeit von untergeordneter Bedeutung. Die starke Anfälligkeit bestimmter Sorten für Krankheiten oder Schädlinge (wie z.b. Golden Delicious, Gloster, Rubinette, Elstar) konnte der Intensivobstbau durch erhöhte Pflanzenschutzmaßnahmen ausgleichen. Für Streuobst und Hausgarten ist diese Generation neuer Sorten ungeeignet. Erst im letzten Jahrzehnt machten Neuzüchtungen robuster bzw. schorfresistenter Sorten von sich reden und finden insbesondere im biologischen (Intensiv-)Obstbau Verwendung. Erwähnt seien hier z.b. die sogenannten»re-sorten«aus der ehemaligen DDR (z.b. Remo, Relinda), zahlreiche tschechische Sorten (z.b. Topaz, Melody), aber auch einige amerikanische, französische oder westdeutsche Züchtungen (z.b. Prima, Florina, Teser, Ahra). Der überwiegende Teil dieser Neuzüchtungen ist jedoch schwachbis mittelstarkwüchsig und daher vor allem für den Erwerbsobstbau oder auch für den Hausgarten, nicht aber für Streuobstpflanzungen interessant. Nur einige wenige Sorten lassen aufgrund ihres eher kräftigen Wuchses eine eventuelle Eignung für den Streuobstanbau vermuten (z.b. Teser, Flo rina, Relinda). Langfristige praktische Erfahrungen (z.b. Beständigkeit gegen extreme Winterfröste, Blut- und Blattlausanfälligkeit, Fruchtqualitäten in unserem Klima, Eignung für hochstämmigen Kronenaufbau etc.) existieren in diesem Bereich bisher allerdings nicht. Auch die behauptete Schorfresistenz von Sorten hat sich in Einzelfällen (z.b. bei der Sorte»Vanda«) schon als nicht dauerhaft erwiesen. Daher sollten neue Sorten im Streuobstanbau zunächst testweise gepflanzt und weiter beobachtet werden. Bei Kirschen und Zwetschgen hingegen gibt es einige streuobstgeeignete Neuzüchtungen, welche Eingang in die Sortentabellen gefunden haben (z.b. die Kirschsorte Kordia). Anbau, Krankheiten und Befruchtung Im Gegensatz zum Apfel ist der Anbau von Birnen auf Streuobstwiesen oder im Hausgarten ohne aktiven Pflanzenschutz heute mit Problemen konfrontiert, die sich nicht allein durch Sortenwahl lösen lassen und die eine Pflanzung von Birnen insbesondere in stadtnahen Bereichen nur begrenzt sinnvoll erscheinen lassen. Der Birnengitterrost erkennbar an den auffällig orangebraunen Flecken auf den Oberseiten bzw. den fühlbaren Pilzkörpern auf den Unterseiten der Blätter war lange Zeit ein zwar schädigender, aber meist noch tole rier barer Pilz. Seit Mitte der neunziger Jahre hat der Pilz in manchen Gegenden Deutschlands besonders in Stadtnähe stark zugenommen, so daß er in Extremfällen zum Absterben auch alter, robuster Birnbäume führen kann. Die weitere Entwicklung bezüglich des Birnengitterrostes in Südniedersachsen bleibt abzuwarten. Der Pilz benötigt zu seiner Entwicklung bestimmte Wacholderarten (z.b. Sadebaum) als Zwischenwirt im Winter. Erst ab etwa Mai wandern seine Sporen dann von dort, z.t. über größere Entfernungen, wieder auf den Birnbaum. Eine wirksame Bekämpfung bestünde theoretisch in der Rodung sämtlicher Bäume, die als Zwischenwirte fungieren. Die chemische Bekämpfung mit Pestiziden ist bei den hohen Birnenbäumen im Streuobstanbau praktisch kaum durchführbar und außerdem umweltschädlich dazu. Ein geringer Befall (1-2 Flecken pro Blatt) ist noch tolerierbar. Gegen Birnengitterrost resistente Birnensorten sind bisher nicht bekannt. Weitere Auskünfte bezüglich Pflanzenschutz erteilen die Gärtnersprechstunde in Kassel oder das Pflanzenschutzamt (Adressen siehe Seite 22). In jedem Fall sollten Birnbäume heute eher in stadt- (orts-)fernen Lagen als in reinen Wohngebieten gepflanzt werden. Ein weiteres Problem, gerade bei der Aufzucht junger Birnbäume, ist der Birnenschorf, der stärker als der Schorf beim Apfel bei einigen Sorten tief in die Rinde eindringt, zu blasenartigen Verwerfungen (»Grind«) und z.t. zum Absterben der Triebe führt. Die Anfälligkeit ist zwar sortenspezifi sch unterschiedlich stark, jedoch liegen hier noch keine genauen Sortenerfahrungen für unsere Region vor

11 Nr. Birnen Wuchsstärke Pollenspender Verwendung als Pflückreife Genussreife Lagerdauer Geschmack Kurzbeschreibung der Sorte Anbau, Fruchtverwendung, Besonderheiten 1 Alexander Lucas ± Tafel- und Anfang - Mitte Oktober 2 Clapps Liebling + + Tafelobst Anfang - Ende August 3 Conference ± + Tafel- und 4 Doppelte Phillipsbirne + Wirtschaftsund Tafelobst 5 Frühe aus Trevoux ± + Tafel- und Mitte September - Anf. Oktober Anfang - Mitte September Oktober - Dez. August - Sept. Oktober - Nov. September süßsäuerlich, gering aroma - tisch, süß, aromatisch, süß, aromatisch, säuerlich, gering aromatisch, Anfang August August - Sept. süßsäuerlich, 6 Gellerts Butterbirne ++ + Tafelobst Mitte September September - Oktober 7 Gräfi n von Paris ± + Tafel- und 8 Gute Graue ++ Tafel- und 9 Köstliche von Charneu + + Tafel- und Anfang November Anfang September 10 Madame Verte ± + Tafelobst Mitte - Ende Oktober 11 Nordhäuser Winterforelle ± + Tafel- und 12 Prinzessin Marianne + + Tafel- und 13 Vereinsdechantsbirne ± + Tafelobst Mitte - Ende Oktober 14 Williams Christbirne ± + Tafel- und Januar - Februar September Mitte September September - Oktober November - Dezember Anfang Oktober Dezember - Februar September September - Mitte Oktober Ende August - Mitte September November September süß, aromatisch, süßsäuerlich, gering aromatisch süßsäuerlich, würzig süßsäuerlich, gering aromatisch, süßsäuerlich, aromatisch, mäßig süß süß, würzig, süß, aromatisch, würzig, süß, edelaromatisch, Großfruchtige, ertragreiche, genügend aromatische Herbstwintersorte; lokal schorfanfällig; bevorzugt warme Lagen Sehr aromatische und optisch ansprechende Frühsorte; streuobstgeeignet, jedoch schorfanfällig Wohlschmeckende, aromatische Herbstsorte, die auch in unseren Klima sicher ausreift; Baum robust; geeignet für Streuobst und Hausgarten Sehr robuste, streuobstgeeignete Frühherbstsorte; gute Wirtschaftsfrucht, als Tafelbirne etwas säuerlich; von hohem Ertrag Robuste, wenig schorfanfällige, aromatische Frühbirne für den Hausgarten; für Streuobst regelmäßiger Schnitt erforderlich; Frucht ca. 3 Wochen haltbar Robuste, streuobstgeeignete Tafelbirne; Frucht braunfarben, wohlschmeckend; Baum sehr starkwüchsig (Landschaftsbaum); spät einsetzender, dann hoher Ertrag Robuste Winterbirne für Streuobst und Hausgarten; Frucht reift in kühlen Sommern nicht aus; schmeckt dann rübig; nur für warme Lagen Extrem starkwüchsige, robuste, streuobstgeeignete Sorte (Landschaftsbaum); sehr spät einsetzender, dann hoher Ertrag; Frucht klein; sehr kurz haltbar; gute Dörrfrucht Robuste Streuobstsorte; Tafelbirne; schorfanfällig; Wuchs sehr stark, ohne Eingriffe extrem schlank und steil (ggf. Mittel trieb bremsen, Leitäste formieren) Winterbirne mit braunfarbener Frucht, die in unserer Region auch noch in kühlen Sommern ausreift; Baum streuobsttauglich; örtlich schorfanfällig; regelmäßiger Schnitt nötig, um Kleinfrüchtigkeit zu vermeiden Sorte wurde seit 1864 von Nordhausen aus verbreitet; klassische Winterbirne, die geschmacklich aber nur an warmen, nährstoffreichen und genügend feuchten Standorten überzeugen kann; anfällig für Schorf und plötzlichem Fruchtfall Ertragreiche, sehr robuste Streuobstsorte; geschmacklich nicht erstklassig, jedoch mit typisch würzigem Aroma; bei Verarbeitung braunwerdend; verträgt rauhe Lagen des Anbaus von Birnen Relativ robuste, edle Novembersorte, bevorzugt für warme Lagen; Frucht vor dem Verzehr schälen Edelste Birne für Frischverzehr und Verarbeitung (insbesondere für Obstbrände); Baum schwächer wachsend, eher für Hausund Kleingarten geeignet; etwas anfällig für Schorf und Nachtfröste Wuchsstärke Pollenspender = Befruchter ± mittelstark + gut + stark schlecht ++ sehr stark 20 21

12 Vorbeugende Maßnahme gegen Birnenschorf ist die Wahl von gut durchlüfteten Pflanzstandorten. Bei der Auswahl von Birnensorten sollte berücksichtigt werden, daß die Birne an sich eine Frucht warmer Klimazonen ist. Besonders manche der spätreifenden Wintersorten (z.b.»gräfin von Paris«) reifen bei uns nicht in allen Jahren genügend aus und bleiben mitunter»rübig«im Geschmack. Als Wurzelunterlage für Birnen dienen im Streuobstbau ausschließlich die starkwüchsigen Birnensämlinge (Pflanzabstand: 8-9 m). Im Hausgarten kann auch auf die schwächer wachsende Quittenunterlage veredelt werden (Pflanzabstand: 4-6 m). Gartentelefon der hessischen Gartenakademie: Telefonische Beratung von Freizeitgärtnern/innen insbesondere bei Pflanzenschutzfragen unter / , montags bis freitags von Uhr und mittwochs von Uhr Ähnlich wie Apfelbäume sind Birnbäume schnittverträglich. Die Wahl des besten Schnittzeitpunktes hängt von den beabsichtigten Zielen des Baumschnittes ab (vgl. Erläuterungen im Kapitel Äpfel S. 10). Was die Problematik ausreichender Befruchtung bei Birnen angeht, so gelten die für den Apfel gegebenen Hinweise hier entsprechend. Ein Hinweis zur richtigen Ernte von Birnen: Die meisten Birnensorten müssen hartreif geerntet und dann bis zu ihrer Genußreife gelagert werden, um ihre schmelzende Saftigkeit und ihr Aroma zu entfalten. Zu lang am Baum verblieben und dort zur Reife gelangt, schmecken sie oft nur noch mehlig. Die richtige Pfl ückreife der Birne ist gegeben, sobald die Früchte samt Stiel locker vom Zweig lösen, wenn man sie mit der Hand vorsichtig nach oben dreht (nicht abreißt!). Pflanzenschutzberatung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen unter / oder Kirschen Anbau, Krankheiten und Befruchtung Süßkirschen Süßkirschen sind starkwüchsig und für Streuobstpflanzungen grundsätzlich gut geeignet. Allerdings vertragen sie keine staunassen oder stark wechselfeuchten Böden (Gummifl uß!). Relativ magere, auch kalkhaltige Böden werden dagegen noch gut vertragen. Ein begrenzender Faktor im Streuobst ist vielmehr der hohe Ernteaufwand, die nur sehr kurze Zeit der Genußreife (für den Eigenbedarf ist meist schon die Ernte eines Baumes zu viel) und die Grenzen bei der Vermarktung der Früchte, da sich nur ma den freie Kirschen verkaufen lassen. Hauptproblem des Süßkirschenanbaus ist neben dem relativ hohen Ernteaufwand sowie dem Platzen der Früchte bei starken Niederschlägen das saisonweise mehr oder minder starke Auftreten der Kirschfruchtfl iege. Diese sticht die Früchte während der beginnenden Reife an und legt ihre Eier ab. Die daraus heranwachsenden kleinen weißen Maden verpuppen sich später, wenn die Früchte abgefallen sind, bis zum kommenden Frühjahr im Boden. Spätreifende Sorten und rot/schwarz färbende Sorten werden stärker von der Kirschfruchtfliege befallen als frühreifende und helle Sorten. Vorbeugend gegen die Kirschfruchtfliege können in der Krone gelbe Leimtafeln oder besser noch Pheromonfallen aufgehängt werden. Um der Vermehrung dieses Schädlings entgegenzuwirken, empfiehlt es sich außerdem, die Bäume komplett abzuernten, Hühnern unter den Bäumen Auslauf zu geben oder ggfs. im Winter den Boden umzugraben. Frühreifende Sorten werden dagegen vermehrt durch Vögel heimgesucht und müssen bei Bedarf mit Netzen geschützt werden. Süßkirschen sind schnittempfi ndlich, d.h. der Schnitt im Winter hinterläßt schlecht heilende Wunden und begünstigt nicht selten Gummifluß. Ältere Bäume sollten daher nur im Sommer von Mitte Juni bis Anfang August (ggf. zur Erntezeit) ausgelichtet bzw. verjüngt werden. Der Jungbaumschnitt an Süßkirschen sollte zwar zur besseren Triebentwicklung im Winter/Frühjahr erfolgen, aber gegenüber dem Erziehungsschnitt an Kernobst modifiziert werden: Wunden direkt an Leitästen und Stammverlängerung sollten zu dieser Zeit vermieden werden. Zu entfernendes Seitenholz wird hier im 22 23

13 Nr. Süßkirschen Wuchsstärke Befruchtung u.a. durch Nr. Reifezeit in Kirschwochen Geschmack Kurzbeschreibung der Sorte Anbau, Fruchtverwendung, Besonderheiten 1 Büttners Rote Knorpelkirsche + 1, 3, 6, 7 fünfte süß, aromatisch, Sehr alte deutsche Sorte; rotbunte Knorpelkirsche mittlerer Reifezeit; Baum sehr robust, anpassungsfähig an unterschied liche Standorte, auch noch für leichte Böden 2 Dönnens Gelbe Knorpelkirsche + 2, 3, 7 fünfte - sechste süß, mäßig aromatisch Gelbfruchtige Knorpelkirsche mit mittelgroßer Frucht; kaum Befall durch Kirschfruchtfl iege und Vogelfraß wegen Fruchtfarbe; Früchte nicht platzfest; Baum robust 3 Hedelfi nger Riesenkirschen +/± 2, 6, 7 vierte - fünfte süßsäuerlich, aromatisch Verbreitete alte Kirschsorte in Deutschland; Baum sehr robust und ertragreich, breit anbaufähig, auch für leichte Böden; mit schönem Kronenaufbau; dunkle Knorpelkirsche mittlerer Reifezeit, nur mäßig platzfest bei nasser Witterung 4 Kassins Frühe +/± 2,... zweite angenehm süßsäuerlich Sehr frühreifende, dunkle Herzkirsche mit mittelgroßer, mäßig platztfester Frucht; Baum robust und anpassungsfähig, gleichmäßige hohe Erträge bei gutem Boden und geschützter Lage; Früchte, wie alle frühreifenden Sorten madenfrei, dafür aber Vogelfraß gefährdet; Früchte reifen nicht gleichzeitig, dies verlängert die Nutzungsdauer im Selbstversorgeranbau 5 Kordia + (1), 3, 6 sechste süßsäuerlich, aromatisch Neue Sorte aus der Tschech. Republik; dunkle Knorpelkirsche; mittelspäte Reifezeit; hohe Platzfestigkeit bei regnerischer Witterung; die Ernte kann über einen längeren Zeitraum gestreckt werden; Baum robust, breit anbaufähig, auch im Streuobst testen; Blüte empfi ndlich gegen Blütenfrost 6 Regina ± (4), 6 sechste - siebte süß, aromatisch Neuzüchtung aus dem Alten Land; großfruchtige dunkle Knorpelkirsche, spätreifend; zeichnet sich durch Robustheit gegen Faulen bei Nässe aus; für kühle und feuchte Regionen geeignet; aufgrund der späten Blüte kommen jedoch nur wenige Befruchtersorten infrage; testweise für Streuobst 7 Schneiders Späte Knorpelkirsche 8 Teickners Schwarze Herzkirsche ++ 1, 2, 3, 4, 5 fünfte süß, aromatisch, Alte deutsche Sorte; großfruchtigste aller Kirschsorten; sehr wohlschmeckende schwarze Knorpelkirsche mittlerer Reifezeit; Baum robust, jedoch mit spätem Etragsbeginn, nur mittlere Erträge ++ 1, 2, 3 dritte süßsäuerlich, aromatisch, würzig Robuste, sehr reichtragende dunkle Herzkirsche mittelfrüher Reifezeit, die um 1920 im Ostharz als Zufallssämling aufgefunden wurde; Frucht relativ platzfest bei Nässe Nr. Sauerkirschen Wuchsstärke Befruchtung u.a. durch Nr. Reifezeit in Kirschwochen Geschmack Kurzbeschreibung der Sorte Anbau, Fruchtverwendung, Besonderheiten 1 Heimanns Rubin Weichsel ± selbstbefruchtbar fünfte säuerlich, aromatisch, herb Dunkelbraunrote Weichselkirsche; 1920 von der Baumschule Heimann im Ostharz entdeckt; eignet sich für alle noch kirschfähigen Standorte, bevorzugt windoffene Lagen; hervorragende Befruchtersorte; in niederschlagsreichen Jahren anfällig für Monila und Bakterienbrand 2 DUngarische Weichsel ± selbstbefruchtbar fünfte süßsäuerlich, aromatisch, Dunkle Weichselkirsche neuere Sorte, die aus der Köröser Weichsel gezüchtet wurde; Frucht eignet sich für Frischverzehr und Verarbeitung; widerstandsfähig gegen Monilia Die bekannte und weit verbreitete Verarbeitungssorte»Schattenmorelle«wird, aufgrund ihrer hohen Anfälligkeit für Monilia, nicht mehr empfohlen. Stattdessen sollte die neuere Sauerkirschsorte»Gerema«getestet werden. Wuchsstärke ± mittelstark + stark ++ sehr stark 24 25

14 Winter nicht komplett entfernt, sondern auf Stummel (»Zapfen«) mit mindestens drei Knospen geschnitten. Die Zapfen, die ggf. neu austreiben, können dann im Sommer entfernt werden. Süßkirschen benötigen zur Befruchtung den Pollen einer anderen Kirschsorte, da sie selbstunfruchtbar (selbststeril) sind. Wenn kein weiterer Kirschbaum in der Nähe steht oder wenn vorhandener Blütenansatz trotz geeignetem Wetter und Insektenflug nicht zur Befruchtung führt, sollte eine geeignete Befruch tersorte gepflanzt oder auf einzelne Äste einveredelt werden. Nähere Angaben zu den Befruchtungsverhältnissen sind der Sortentabelle zu entnehmen. Die Reifezeit der einzelnen Sorten wird üblicherweise in Kirschwochen angegeben, welche die Reifefolge der einzelnen Sorten untereinander bestimmen. Das bedeutet: eine Sorte der 4. Kirschwoche ist praktisch immer und überall ca. eine Woche später reif als eine Sorte der 3. Kirschwoche egal ob die beiden Sorten jeweils in Südniedersachsen oder im Schwarzwald, auf einem Süd- oder Nordhang stehen. Die absolute Reifezeit nach Kalenderdaten differiert je nach Region und Exposition der Hanglage stark. Auch in ein und demselben Gebiet kann die Reifezeit von Jahr zu Jahr aufgrund klimatischer Einflüsse bis zu drei Wochen schwanken. Sauerkirschen Die Sauerkirsche ist grundsätzlich eher eine Obstart für den Hausgarten als für die Streuobstwiese, wo allenfalls die weniger bekannten, starkwüchsigen Sorten (auf Vogelkirsche veredelt) in Frage kommen. Unbedingt erforderlich ist auch bei älteren Bäumen ein regelmäßiger Schnitt, da die Sauerkirsche nur am einjährigen Holz Früchte trägt. Bei unterlassenem Schnitt wandert die Ertragszone im Baum weiter in die Außenbereiche der Krone, das Innere der Krone verkahlt und es bilden sich lange, hängende»peitschen«. Hauptproblem bei Sauerkirschen ist die Pilzerkrankung Monilia, die besonders die»schattenmorelle«, aber auch andere Sorten befällt. Der Baum wird vor allem im Frühjahr über die Blüte infiziert, in geringerem Umfang auch während des Sommers bei entsprechenden Wetterlagen. Um den Feuch tigkeits- und Pilzdruck zu vermindern, sollten feuchte, schlecht durchlüftete Standorte gemieden und die Baumkronen licht gehalten werden. Befallene Triebe sollten unverzüglich weggeschnitten und aus der Anlage entfernt werden. Der Befall durch tierische Schädlinge ist bei Sauerkirschen weitgehend unbedeutend. Die Reifezeit wird wie bei Süßkirschen in der Tabelle in Kirschwochen angegeben. Einige Sauerkirschen sind selbstfruchtbar, einige benötigen andere (Süß- oder Sauer-) Kirschsorten zur Befruchtung (Näheres dazu in der Sortentabelle). Pflaumen, Zwetschgen, Renekloden, Mirabellen Anbau, Krankheiten und Befruchtung Pflaumen und Zwetschgen verfügen über eine große Anpassungsfähigkeit gegenüber ihrem Standort. Sie gedeihen sowohl in warmen/trockenen, als auch in kühlen/feuchten Gebieten. Sie sind grundsätzlich für eine Pflanzung auf Streuobstwiesen und in Hausgärten gut geeignet. Ein begrenzender Faktor ist jedoch die oft schwierige Verwertung der anfallenden Früchte. Nur sehr wenige Keltereien nehmen auch Zwetschgen zur Fruchtsaftherstellung an und für eine Frischvermarktung eignen sich nur madenfreie Früchte. Die meisten Sorten, mit Ausnahme einiger sogenannter Eierpflaumen und Renekloden, vertragen in der Jugend den Winterschnitt gut. Beim Auslichten älterer Bäume, verbunden mit großen Schnittwunden, sollte allerdings zur besseren Wundheilung der Sommerschnitt (ca. Mitte Juni bis Mitte August) vorgezogen werden. Denn der Winterschnitt an größeren Ästen kann am verbleibenden Holz deutliche Rindenschäden verursachen. Die sogenannten»pflaumenmaden«die Raupen von Pfl aumenwickler und Pfl aumensägewespe in der heranreifenden Frucht sind das Hauptproblem im biologischen Anbau und Streuobstanbau. Es gibt einige Ansätze, die Schädlinge mit Pheromonfallen oder mit Trichogramma-Schlupfwespen- Kärtchen zu bekämpfen bzw. einzudämmen, welche über den Obstbau-Fachhandel zu beziehen sind. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, daß die Bäume komplett abgeerntet werden, um den Befallsdruck für das kommende Jahr zu mindern. Erfahrungsgemäß sind auch Pflaumenbäume, unter denen Hühner laufen und die Raupen vertilgen, weniger befallen. Schließlich sind auch die spezifischen Anfälligkeiten der einzelnen Sorten für den Befall mit Pflaumenwickler und Pflaumensägewespe sehr unterschiedlich von hoch anfällig (»Vik toriapflaume«) über deutlich anfällig (»Hauszwetschge«,»Wangenheim«) bis hin zu gering anfällig (in Norddeutschland die»bühler Zwetschge«). Ein immer größeres Problem im Pflaumenund Zwetschgenanbau stellt heute die Scharkakrankheit dar: eine Viruserkrankung, die 26 27

15 Nr. Zwetschgen, Pflaumen, Renekloden, Mirabellen Wuchsstärke Befruchtung u.a. durch Nr. Reifezeit Geschmack Kurzbeschreibung der Sorte Anbau, Fruchtverwendung, Besonderheiten 1 Bühler Frühzwetschge + selbstfruchtbar Anfang - Mitte August süßsäuerlich, aromatisch, 2 Elena ± selbstfruchtbar Ende September - Mitte Oktober süß, aromatisch, Sehr robuste, blaue Frühzwetschge für Hausgarten und Streuobst, wenn nicht die robusteste überhaupt; scharka-tolerant; reichtragend; Blüte unempfi ndlich; breit anbaufähig, auch für trockenere Böden; Frucht gering anfällig für Pfl aumenmade; wohlschmeckend zum Frischverzehr; zum Backen etwas säuerlich und stark saftend Spätreifende, wenig krankheitsanfällige Zwetschge zum Backen und Frischverzehr für Hausgarten; im Streuobstbau testweise; Frucht dunkelblau; scharka-tolerant 3 Flotows Mirabelle ± selbstfruchtbar Ende Juli - Anfang August süß, aromatisch Wohlschmeckende gelbe Mirabelle mit sehr früher Reifezeit; Baum mittelstark wachsend; gesund, tolerant gegen Scharka; für Hausgarten und Streuobst geeignet 4 Graf Althanns Reneklode ± selbststeril, 9, 10 Anfang - Mitte September süßsäuerlich, aromatisch, Großfruchtige rötlich-bunte Liebhabersorte; scharka-tolerant; nur für gute Böden; Früchte reifen folgernd, mehrmals durchpfl ücken; etwas anfällig für Fruchtfäule und Wespenfraß; Fremdbefruchtung sichern 5 Große Grüne Reneklode + selbststeril, 1, 4, 7, 8, 10 Ende August süß, sehr aromatisch Honigsüße, kleine Frucht, die gern von Wespen befallen wird; Liebhabersorte, vor allem für Kompott und Konserve geschätzt; benötigt warme Lagen 6 Hanita ± selbstfruchtbar Ende August - Anfang September süßsäuerlich, aromatisch, Neuzüchtung (Universität Hohenheim, 1980); mittelspät reifende blaue Zwetschge; relativ robust; scharka-tolerant; für Frischverzehr und Verarbeitung geeignet, in scharka-betroffenen Gebieten ggf. Ersatz für die Hauszwetschge, allerdings nicht immer steinlösend 7 Hauszwetschge + selbstfruchtbar Mitte - Ende September süßsäuerlich-süß, aromatisch, Bekannteste und im Streuobstbau weitestverbreitete blaue Zwetschge; Frucht sehr wohlschmeckend, bestens für Frischverzehr, Mus und Kuchen; anfällig für Pfl aumenmade; Blüte nässeempfi ndlich, Baum starkwüchsig; leider ist die Sorte hoch anfällig gegen die Scharka-Virose und in Befallsgebieten nicht mehr zu empfehlen 8 Mirabelle von Nancy + selbstfruchtbar Ende August - Anfang September süß, aromatisch, () Bekannteste und ertragssicherste Mirabellensorte; für Streuobst und Hausgarten geeignet; scharka-tolerant; die kleinen gelben Früchte eignen sich gut als Einmachfrucht und werden auch von Brennereien gern verwendet 9 Ontariopfl aume + selbstfruchtbar Ende Juli - Mitte August süß Reichtragende und breit anbaufähige gelbe Rundpfl aume; Baum robust, streuobstgeeignet 10 Oullins Reneklode + selbstfruchtbar Mitte - Ende August süß, (aromatisch) Gelbfruchtige Reneklode; für Streuobst und Hausgarten geeignet, jedoch nur in warmen Lagen zu guter Fruchtqualität ausreifend; Frucht mit folgender Reife (mehrmals durchpfl ücken!) 11 Wangenheims Frühzwetschge ++ selbstfruchtbar Ende August - Mitte September süß, Baum robust, sehr frosthart; streuobstgeeignet auch für Höhenlagen; blauovale Frucht honigsüß, nach nassen Sommern (oder hohem Behang) jedoch fad und fäulnisanfällig; festes Fruchtfl eisch daher gut als Einmachfrucht und zum Kuchenbacken geeignet; anfällig für Scharka, mäßig anfällig für Pfl aumenmade Bei den in der Tabelle aufgeführten selbststerilen Sorten können auch Wildformen (Myrobalane, Stockausschläge der Hauszwetschge) zur Befruchtung beitragen! Wuchsstärke + mittelstark + stark ++ sehr stark 28 29

16 um 1920 in Bulgarien erstmals auftrat und von dort vor allem über Reisermaterial weltweit verbreitet wurde. Das Scharka- Virus zeigt sich durch ringfl eckenartige Verfärbungen auf Blättern, Fruchtsteinen und Früchten. Bei anfälligen Sorten werden die Früchte durch knotenartige Verhärtungen für den Verzehr unbrauchbar. Tolerante und resistente Sorten können zwar infiziert werden, zeigen jedoch nur geringe Symptome, die Früchte bleiben meist verwertbar. Südniedersachsen ist, im Gegensatz zu weiten Teilen Süd- und Ostdeutschlands, bisher noch wenig von der Scharka-Krankheit betroffen. Östlich benachbarte Regionen am»süßen See«und»Kyffhäuser«sind jedoch bereits stark durchseucht! Angesichts der Tatsache, daß die gefürchtete Virose im Streuobstbau praktisch nicht bekämpfbar ist und gerade die häufigste deutsche Zwetschge, die»hauszwetschge«, hoch anfällig für Scharka ist, sollte bei Neupflanzungen künftig auch bei uns vor allem auf Scharka-resistente bzw. -tolerante Sorten zurückgegriffen werden, die vorzugsweise aus nördlich gelegenen Baumschulen, d.h. aus scharkafreien Regionen, erworben werden sollten (Keine privaten»reiserimporte«aus durch seuchten Regionen!). Über die Anfälligkeit der einzelnen Sorten gibt die Sortentabelle Auskunft. Als Wurzelunterlage für Pflaumen, Zwetschgen, Renekloden und Mirabellen wird im Streuobstanbau und Hausgarten heute meist der St.Julien-Sämling verwendet (Pflanzabstand = 6-8 m), seltener der früher gebräuchliche Sämling der Kirschpflaume (Myro balane). Für den Hausgarten gibt es auch schwächer wachsende sogenannte Typenunterlagen (GF 655/2 oder G 5/22) mit Pflanzabständen von 3,5-5 m je nach Bodengüte und Sorte. Zahlreiche Zwetschgensorten sind selbstfruchtbar, andere benötigen eine zweite Sorte als Befruchter. Bei der Sortenwahl sind diese Eigenschaften zu berücksichtigen. Die Befruchtungseigenschaften der einzelnen Sorten sind in der vorausgehenden Tabelle dargestellt. Über die Schwierigkeiten der Obstsortenbestimmung Allen Rodungsaktionen zum Trotz treffen wir noch immer alte Apfel- und Birnbäume in der Landschaft an, auf Obstwiesen, an Feldwegen oder an Böschungen und Waldrändern. Oft sind die Bäume bereits sechzig bis achtzig Jahre alt, manchmal auch weit älter. Sie lassen uns wie durch ein Schaufenster den Blick zurückwerfen in das Obstsortenspektrum früherer Zeiten. Wie wir aus der Literatur wissen, hat es um 1900 in Deutschland allein mindestens eintausend verschiedene Apfelsorten gegeben. Die meisten dieser Sorten dürften auch noch irgendwo auf alten Bäumen anzutreffen sein. Nur: Wer kennt sie noch? Denn das Wissen um alte Obstsorten ist heute meist dramatischer verloren gegangen als die alten Obstsorten selbst. Die Generation von Obstbauern oder Obstnutzern, die diese Bäume einst gepfl anzt hat und die zum Teil noch das Wissen um die alten Sorten hatte um ihre Namen und Verwendungsmöglichkeiten, lebt heute meist nicht mehr. Die Sortenbeschreibungen in der älteren Literatur vor 1900 sind zumeist nicht so detailliert, daß eine Identifizierung mit ihrer Hilfe möglich ist. Auch in der obstbaulichen Ausbildung sowie in der Obstbauwissenschaft spielt das Wissen um die Sortenvielfalt und die alten Sorten schon seit Jahrzehnten keine Rolle mehr, seit der Erwerbsobstbau sein Apfelsortiment auf einige wenige (Weltmarkt-) Sorten reduziert hat. Zudem wurden zahlreiche Sortimentspflanzungen alter Sorten in den Obstbau- Instituten in den letzten Jahrzehnten als überflüssig bzw. nur als Kostenfaktor betrachtet und gerodet. So war es gerade in Westdeutschland über Jahrzehnte allein dem privaten Interesse und Hobby einzelner Obstliebhaber vorbehalten, das Wissen um die alten Sorten noch zu pflegen. Diese Situation spiegelte sich auch in der aktuell erhältlichen Literatur über alte Obstsorten wieder: Deren Texte sind zum Teil einfach übernommen aus älterer Literatur, versehen mit Fotos aus Instituts-Pflanzungen, in denen die Sorten jedoch nicht immer sortenecht stehen. Außerdem tauchen alte Regionalsorten wie z.b. in Südniedersachsen die Tiefenblüte, die Hildesheimer Goldrenette, der Moringer Rosenapfel oder die Königsrenette in den Obstsortenbüchern meist gar nicht auf. So kann man von Glück sprechen, daß es in der Zeit der DDR um den Buchautoren Herbert Petzold (»Apfelsorten«,»Birnensorten«) einen kleinen Kreis von Obstliebhabern gab, der sich der Kenntnis der alten Obstsorten verschrieben hatte

17 Einer dieser Sortenkenner Dr. Schuricht aus Jena war im Herbst 1990 auf einem Apfeltag in Osterode zu Gast in unserer Region. Das Angebot der Veranstalter, daß an diesem Tag alte Apfel- und Birnensorten bestimmt würden, lockte Besucher aus nah und fern in den Südharz. Dieser Apfeltag war damals der erste seiner Art in den alten Bundesländern. Inzwischen 18 Jahre später finden allein in Niedersachsen Jahr für Jahr über 20 solcher Apfeltage statt, auf denen Besucher ihre Obstsorten bestimmen lassen können. H.-J. Bannier Sortenbestimmung 2004 in Göttingen Innerhalb des 1991 neu gegründeten Pomologen-Vereins gibt es inzwischen wieder rund ein Dutzend Sortenkundler/innen, die über mehr oder weniger breite Sortenkenntnisse verfügen. Inzwischen können in Deutschland rund 500 alte Apfelsorten wieder als namentlich bekannt gelten. Dennoch bleibt das Auffinden und Identifizieren verschollener Obstsorten oft eine mühevolle, aber auch spannende Detektivarbeit, wie Hans-Joachim Bannier, gebürtig aus Göttingen und heute Sortenkundler im Pomologen-Verein, am Beispiel eines Apfels aus seiner Kindheit berichtet. Wie der»notarisappel«nach Südniedersachsen kam eine pomologische Spurensuche Von Hans-Joachim Bannier, Bielefeld Ausgerechnet die Apfelsorte des Baumes, den mein Vater 1957 im Garten meines Elternhauses in Göttingen gepflanzt hatte und die uns Kindern von allen Apfelsorten die begehrteste war, war auch innerhalb des Pomologen-Vereins keinem der Sortenkenner namentlich bekannt. Dabei hat die Sorte mit ihrer fettenden Schale und ihrem auffallend starken, rosenartig parfümierten Geruch (an dem ich die Sorte blind erkenne!) eigentlich unverwechselbare Eigenschaften. Als Kind war es für uns der»dülmener Rosenapfel«, denn als solchen hatte mein Vater ihn seinerzeit gekauft. Als ich auf dem Apfeltag in Osterode im Herbst 1990 den Pomologen Dr. Werner Schuricht (Jena) und Dr. Hilmar Schwärtzel (Müncheberg) Früchte meines Kindheitsapfels vorlegte, wurde ich eines Besseren belehrt: Der Dülmener Rosenapfel sei zwar äußerlich ähnlich, von der Reifezeit und der Fruchtform jedoch eindeutig eine andere Sorte. Meine vermeintlichen»dülmener«aus dem elterlichen Garten waren den beiden Pomologen als Sorte nicht bekannt. So begann meine Suche nach der Identität dieser Sorte, die einige Jahre dauern sollte. Noch im nächsten Jahr fand ich die Sorte auf einer Obstwiese wieder, die ich 1990 an meinem jetzigen Wohnort Bielefeld gepachtet hatte. Der hier angetroffene Baum mochte mindestens 50 bis 60 Jahre alt sein. Es musste sich also um eine überregional verbreitete Sorte handeln, die sowohl vor dem zweiten Weltkrieg als auch noch 1957 von Baumschulen verkauft wurde. Der Versuch, in älterer Literatur nach der Sorte zu suchen, führte mich zu dem schönen Obstsortenwerk»Deutschlands Obstsorten«( ), das nur noch antiquarisch zu haben ist. Darin fand ich mit dem Alantapfel eine Sorte, deren Früchte meinem»rosenapfel«sehr ähnlich sahen und die einst in Norddeutschland verbreitet gewesen sein soll. Die Angaben zum Wuchs des Baumes widersprachen dem»meiner«sorte allerdings so stark, daß ich diese Möglichkeit schnell wieder verwarf. Daraufhin fragte ich direkt bei der Gärtnerei Starke in Göttingen nach, bei der der Baum seinerzeit gekauft worden war: Haben Sie noch alte Kataloge oder Angebotslisten aus den 1950er Jahren? Darin hoffte ich meinen»rosenapfel«wieder zu finden. Leider Fehlanzeige

18 Apfelwiese auf dem Sensenberge bei Diemarden mit 17 zumeist»seltenen«und 7»unbekannten«Apfelsorten In den folgenden Jahren fand ich auf alten Obstwiesen immer mehr Bäume meines»rosenapfels«in Westfalen ebenso wie z.b. auch am Sensenberg in Diemarden, wo gleich mehrere alte, mindestens 60jährige Bäume dieser Sorte stehen. So selten schien mein unbekannter Kindheitsapfel nicht zu sein! Inzwischen war ich innerhalb des Pomologen-Vereins selbst in die aktive Sortenbestimmungsarbeit eingestiegen und nahm an diversen Erfassungsprojekten alter Obstsorten in Deutschland teil. Bei einer dieser Kartierungen 1996 in der bayrischen Rhön erkannte ich»meine«apfelsorte nicht nur auf einem alten Straßenbaum wieder, sondern (erstmals) auch auf einem ca.10jährigen Baum in einer jungen Obstbaumallee. Sofort telefonierte ich mit dem zuständigen Landratsamt, ob es noch Unterlagen darüber gäbe, welche Baumschule das Pflanzgut für die Allee geliefert habe. Tatsächlich hatte das Landratsamt noch den Original-Lieferschein der örtlichen Baumschule aufbewahrt. Allerdings: Die Sorten, die dort aufgelistet waren (z.b. bekannte Sorten wie Kaiser Wilhelm, Rhein. Bohnapfel oder Goldrenette von Blenheim) standen offenbar nur auf dem Papier. Draußen in der Allee dagegen fanden wir (neben meinem unbekannten»rosenapfel«) Sorten wie Jonathan, Gloster oder Golden Delicious. Die Nachfrage bei der Lieferbaumschule nach alten Angebotslisten und Herkünften der seinerzeit zugekauften Obstbäume blieb ohne Antwort. Eine Sorte, die gleichermaßen 1940, 1957 und 1983 von Baumschulen in Verkehr gebracht wurde, musste doch in einschlägigen Baumschul-Angebotslisten zu finden sein... Ich begann, noch einmal die Sortenkataloge namhafter deutscher Baumschulen aus den letzten Jahrzehnten durchzugehen. Dort gab es jedoch inzwischen keine mir unbekannten alten Sorten mehr, die hier infrage gekommen wären. Zwei Jahre später führte mich wiederum der Zufall auf eine neue Spur: Auf einem Apfeltag in Westfalen legte mir ein Gartenbesitzer aus dem Raum Dortmund erneut die mir längst bekannten Früchte meines»rosenapfels«vor. Auf Nachfrage erklärte er, den Baum habe er 1989 bei einer Baumschule in Lünen gekauft als»dülmener Rosenapfel«(genau wie 1957 mein Vater in Göttingen!). Sofort rief ich die betreffende Baumschule in Lünen an und fragte nach, woher sie Ende der 80er Jahre ihre Reiser des Dülmener Rosenapfels bezogen hätten. Die Antwort: Aus dem Reisermuttergarten der Landwirtschaftskammer in Münster-Wolbeck. Sollte also der Dülmener Rosenapfel, 1870 in Dülmen/Westfalen entstanden, ausgerechnet in seiner münsterländischen Heimat falsch im Reisermuttergarten gestanden haben? Eigentlich kaum vorstellbar, galt doch der Wolbecker Reisermuttergarten bei Obstbaumschulen als besonders zuverlässig! Klären ließ sich das nicht mehr, denn der Reisermuttergarten war inzwischen gerade aus Kostengründen geschlossen und die Anlage gerodet worden. So hakte ich noch mal bei der Baumschule in Lünen nach: Ob man sich ganz sicher sei, daß alle Dülmener-Bäume seinerzeit mit Reisern aus MS-Wolbeck selbst produziert wurden. Oder könnte ein Teil der Dülmener-Bäume seinerzeit auch von anderen Baumschulen zugekauft worden sein? Nach einigen Tagen kam die Antwort: Ein Teil der Dülmener-Bäume sei seinerzeit tatsächlich zugekauft worden, und zwar von der Baumschule De Bruin in den Niederlanden. Also Holland... daß ich darauf nicht eher gekommen war! Denn daß manche Baumschulen in Deutschland ihre Obstbäume in Holland zukaufen, um ein paar Mark zu sparen, war mir schon des öfteren zu Ohren gekommen und auch, daß es mit der Sortenechtheit dabei des öfteren hapert. Sollte es einen solchen Baumhandel aber auch schon in den 1950er Jahren bzw. vor dem 2. Weltkrieg gegeben haben? Im gleichen Herbst noch fuhr ich zu einer Obstausstellung im holländischen Doesburg bei Arnheim. Dort fand ich tatsächlich auch meinen falschen»dülmener«wieder: als Notarisappel, einer 1890 in Holland entstandenen und dort im Streuobst weit verbreiteten Sorte. Ganz sicher war ich mir dennoch nicht: Denn zu viele der in Doesburg ausgestellten Apfelsorten waren namentlich falsch ausgezeichnet. Galt das am Ende auch für den Notarisappel? Um dies zu klären, studierte ich alte holländische Pomologien, in denen der Notarisappel beschrieben ist. Doch ohne eindeutiges Ergebnis, denn die dort enthaltenen Abbildungen und Beschreibungen waren zwar 34 35

19 sehr ähnlich, für eine sichere Sortenbestimmung aber zu ungenau. Also ließ ich mir im nächsten Herbst von einer holländischen Baumschule sowie von einem Pomologen aus Belgien, der die Sorte zu kennen meinte, jeweils Früchte des Notarisappel schicken. Erst als ich hier aus zwei verschiedenen Quellen übereinstimmend die Äpfel geschickt bekam, mit denen ich als Kind in Göttingen aufgewachsen war, war ich überzeugt, das Rätsel endlich gelüftet zu haben! So ganz verkehrt hatte ich beim Studium der alten historischen Literatur im übrigen gar nicht gelegen: Der in dem Obstsortenwerk»Deutschlands Obstsorten«beschriebene Alantapfel, der meinem Kindheitsapfel so ähnlich aussah, stammt nicht nur ebenfalls aus Holland, sondern der Notarisappel ist einst aus einem Samen des Alantapfel entstanden! Bei allem Etikettenschwindel auf Seiten der Baumschulen, der mir diese umfangreiche pomologische Spurensuche abverlangte, bleibt doch das Gute, daß unsere Region zweifellos durch eine robuste und gute Streuobstsorte bereichert worden ist. Denn der Notarisappel ist wenig anfällig gegen die Pilzkrankheiten Schorf und Obstbaumkrebs. Aufgrund seines kräftigen und gesunden Wachstums ist er auch sehr gut zur Anpflanzung auf Obstwiesen geeignet. Die Sorte kommt früh in den Ertrag und die angenehm süß-aromatischen Früchte halten sich bis Weihnachten. Kontakt: Hans-Joachim Bannier Humboldtstr Bielefeld Telefon: / alte-apfelsorten@web.de Die Entwicklung des Obstbaus in Südniedersachsen Für die Kultivierung und Verbreitung von Obstsorten im Mittelalter und danach trugen auch im südlichen Niedersachsen vor allem die Klöster bei. Zudem forcierten bereits im 18. und 19. Jahrhundert die jeweiligen Regionalregierungen die Ausweitung und Verbesserung des Obstanbaus in Südniedersachsen. So erhielt z.b. das östlich von Göttingen gelegene Untereichsfeld, das Jahrhunderte unter Kurmainzischer Regierung stand, im 18. Jahrhundert eine»verordnung zur Anlage nützlicher Obstgärten«, in der genaue Anweisungen zur Neuanlage von Obstbeständen gegeben und für jede Gemeinde die Anlage einer eigenen Baumschule vorgeschrieben wurde. Auch das Königreich Hannover, welches sich ab 1816 das Untereichsfeld einverleibte, unterstützte die Ausweitung des Obstanbaus. So wurde im 19. Jahrhundert u.a. die Bepflanzung der Landstrassen gefördert und Chausseewärter zur Baumpflege bestellt. Insbesondere die Wegemeister, die Leiter der vielen kleinen Baumschulen, aber auch die örtlichen Geistlichen und Dorflehrer selektierten und kultivierten im 19. Jahrhundert Sortenvielfalt bei Äpfeln über 100 Sorten wurden in den alten Obstbeständen ermittelt 36 37

20 vor allem beim Apfel eine große Sortenvielfalt in der Region heraus, die Sorten für den Frischverzehr für fast das ganze Jahr und für alle übrigen Verwendungsarten (Apfelmus, Back- und Dörrobst, Mostherstellung, Obstbrand etc.) kannte. Der Obstanbau diente in erster Linie der Versorgung der Menschen in den Dörfern und den nahen Städten der Region. Zudem wurde die damalige Bergbauregion Harz beliefert, die für den Obstanbau vom Klima her ungeeignet ist. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts setzte sich in Südniedersachsen jedoch ein starker Marktobstanbau auf Hochstämmen mit Unternutzung (Beerenobst, Gemüse, Grünland) durch, in dem dieser sich nun auf relativ wenige, damals gängige und beliebte Obst- sorten konzentrierte, wie z.b. beim Apfel Boskoop, Gravensteiner, Goldparmäne, Kaiser Wilhelm, Harberts Renette, Jacob Lebel, Ontario, Landsberger Renette. Die Nutzung der Eisenbahn und später der Automobile vergrößerten die Absatzwege für gutes Obst. So war z.b. das Eichsfeld bekannt für den umfangreichen Anbau des Schönen aus Boskoop. Auch der Anbau von Zwetschgen hier insbesondere die vielseitig verwendbare Hauszwetschge und Süßkirschen wurde im südlichen Niedersachsen vielerorts plantagenmäßig auf Hochstamm betrieben. Der Kirschanbau konzentrierte sich im 20. Jahrhundert vor allem im südlichen Landkreis Göttingen an den Hängen entlang des Leine- und Werratals in unmittelbarer Nachbarschaft zu Witzenhausen, dem Zentrum des Kirschanbaus in unserer Region. Bekannt waren aber auch die typischen Zwetschgendörfer wie Diemarden und Wibbecke insbesondere für die frühreife Augustsorte Bühler Zwetschge. Ein üblicher Spruch damals im Göttinger Platt lautete»in Diemarn sind de Zwötschen riepe, föfftane Pennige kost de Kiepe«! (1 Kiepe waren ca. 35 kg). Legendär war der leckere Zwetschgenkuchen bei»mutter Jütte«in Bremke, bei»mutter Specht«in Nikolausberg und vielen anderen Gasthöfen der Region. Zudem gehörte Zwetschgenmus, welches auf jeder hiesigen Feuerstelle stunden(nächte-)lang geköchelt und gerührt wurde, als Brotaufstrich zu den»grundnahrungsmitteln«in den meisten Familien, insbesondere in Notzeiten der Lebensmittelversorgung. Landschaftsprägend waren weiterhin die unzähligen Zwetschgen-, Apfel-, Kirsch- und Birnenalleen an den Straßen zwischen den Dörfern sowie entlang der Wege und Flurstücksgrenzen in den Feldmarken. Das Obst wurde alljährlich von der Realgemeinde oder der Feldmarksvereinigung eines Dorfes vor der Ernte meistbietend an Selbstpfl ücker versteigert. Aus den Einnahmen des Obstverkaufes konnte die Pflege der Alleen und sonstige Unterhaltungsmaßnahmen bestritten werden. Seit etwa 1950 geriet der meist im Nebenerwerb oder als ein landwirtschaftlicher Betriebsteil geführte Hochstamm-Obstbau wirtschaftlich immer mehr unter Druck. Der im Haupterwerb betriebene Niederstamm- Intensivobstanbau konzentrierte sich in den klimatisch begünstigten Gebieten Deutschlands oder verlagerte sich ins Ausland. Auch die Nachfrage von Selbstpflückern an den einst beliebten Versteigerungsaktionen des Straßen- und Wegeobstes ließ im Laufe der letzten Jahrzehnte immer mehr nach, so daß auch kein Geld mehr in die Pflege der Obstalleen investiert wurde. In vielen Gemarkungen finden heute keine Versteigerungen mehr statt, die Obstalleen wurden zunehmend als unrentabel und zudem oft als störend für die größer gewordenen Landmaschinen gesehen. Viele Hochstamm-Obstanlagen und Wegepflanzungen sind seither in Südniedersachsen gerodet worden. Die Europäische Union förderte u.a. zwischen 1968 und 1973 in Westdeutschland den Strukturwandel im Obstbau mit der Gewährung von Abholzungsprämien für die Rodung von Hochstamm-Obstwiesen und deren Umwandlung in Ackerbauflächen bzw. zu Intensivgrünland. So nahm z.b. auch die Realgemeinde Gieboldehausen diese Prämien in Anspruch, um die bis dahin vornehmlich in der Hahleaue auf guten Böden wachsenden, noch etwa 5 Hektar Obstanlagen mit ca. 600 Hochstämmen, zu roden. Aktuelle Erhebungen im Landkreis Göttingen ergaben, daß heute noch ca. 10 % der Anzahl hochstämmiger Obstbäume von 1950 existieren. Die früheren Hochstamm- Plantagen werden heute genau wie die mancherorts noch vorhandenen hofnahen 38 39

21 Obstwiesen sowie Straßen- und Wegepflanzungen unter dem Begriff»Streuobst«zusammengefasst. Charakteristisch an ihnen ist die relativ große Vielfalt an Obstsorten, die robust, starkwüchsig und an das lokale Klima und die örtlichen Böden angepasst damals in unserer Region marktfähiges Obst lieferten. Verbreitet waren hier z.b. Apfelsorten wie Gravensteiner, Geflammter Kardinal, Gelber Edelapfel, Goldrenette von Blenheim, Harberts Renette, Horneburger Pfannkuchen, Krügers Dickstiel, Martens Sämling, Schöner von Nordhausen, Prinzenapfel, Rheinischer Bohnapfel, Roter Eiserapfel und die Liebhabersorte Gelber Richard. Die in der Landschaft verbliebenen Streuobstbestände sind in den letzten Jahrzehnten zumeist nur extensiv genutzt worden, so daß sie sich zu ökologisch sehr wertvollen Biotopen entwickelt haben, die zu erhalten sich der Landschaftspflegeverband Göttingen ebenso zur Aufgabe gemacht hat, wie die Sicherung der Sortenvielfalt. Regionale Sorten Neben den überregional bekannten, robusten, breit anbaufähigen Sorten hat es um 1900 in vielen Regionen Deutschlands auch spezielle Regional- oder Lokalsorten gegeben, die nur in einem eng begrenzten Verbreitungsgebiet bekannt und geläufig waren. Auch im südlichen Niedersachsen gab es solche Sorten, die jedoch mit der Entwicklung eines auf überregionale Vermarktung ausgerichteten Marktobstbaus bereits Anfang des 20. Jahrhunderts durch die damals propagierten»hauptsorten«zumeist verdrängt wurden. Das Wissen und die Überlieferung um solche Regionalsorten ging über die Jahrzehnte allmählich ebenso verloren, wie die Sorten selbst. Nur vereinzelt behielten Baumschulen die alten Regionalsorten in ihrem Sortiment. Die»Tiefenblüte«typisch für die Region Oberweser Eine der wenigen, uns heute noch bekannten Regionalsorten ist die Apfelsorte»Tiefenblüte«(Syn.»Hohlblümchen«), die besonders im Altkreis Münden in den alten Obstwiesen noch weit verbreitet ist. Sortenkartierungen des Landschaftspflegeverbandes und mündliche Mitteilungen von Obstliebhabern lokalisierten diese Sorte u.a. in Volkmarshausen, Hemeln, Scheden, Dransfeld, Jühnde und Bonaforth, aber vereinzelt auch in der Gemeinde Gleichen und im Untereichsfeld. Der Verbreitungsschwerpunkt dieser noch heute beliebten Sorte hing vermutlich unmittelbar mit den in Lippoldsberg (Oberweser) ansässigen Baumschulen zusammen, die diese Sorte über Jahrzehnte vermehrten. Noch heute wird die Sorte von der Lippoldsberger Baumschule Spieß in ihrem Sortiment geführt. Auch in Nordhessen und vereinzelt in einigen Regionen Norddeutschlands ist die Tiefenblüte zu finden. Dennoch hat diese Sorte erstaunlicherweise keinerlei Eingang in die Obstsortenliteratur früherer Zeiten gefunden anders als die namensähnliche Westfälische Tiefblüte, mit der sie von manchen deshalb verwechselt wird. Der»Königsapfel von Jersey«eine alte (englische) Sorte wieder entdeckt Bei den Sortenkartierungen des Landschaftspflegeverbandes in den Jahren 2000 bis 2002 war eine weitere Apfelsorte aufgefallen, die auf den Obstwiesen im westlichen Landkreis Streuobstwiese bei Barlissen kulturelles Erbe und heimatprägendes Landschaftselement 40 41

22 Königsapfel aus Jersey = Königsrenette häufiger anzutreffen war: Ein schmackhafter, kleiner gelber Apfel mit auffallenden Rostzeichnungen auf der Frucht, der jedoch nur wenige Wochen haltbar nach der Ernte bald verzehrt werden muss. Da die Sorte in anderen Regionen Deutschlands bisher nicht gefunden wurde und den Sortenkundlern im Pomologen-Verein nicht bekannt war, wurde vermutet, daß es sich eventuell um eine alte Regionalsorte aus dem Raum Göttingen handeln könnte. Den Namen konnten die Eigentümer der Wiesen allerdings nicht mehr nennen. Das relativ häufige Vorkommen dieser Sorte überall da, wo auch die Tiefenblüte verbreitet ist, ließ vermuten, daß diese Sorte ebenso wie die Tiefenblüte einst auch von Lippoldsberger Baumschulen vermehrt worden sein musste. Über die Baumschule Spieß bekamen wir schließlich die Adresse ihres ehemaligen Baumschulmeisters. Über ihn erfuhren wir, daß neben den allgemein gängigen und noch heute erhältlichen alten Apfelsorten in der Baumschule Spieß früher auch eine»königsrenette«vermehrt worden sei. Der Baumschulmeister konnte auch noch einen konkreten alten Baum in Lippoldsberg benennen, auf dem wir die»königsrenette«antreffen würden. Tatsächlich fanden wir dort dieselbe Sorte, die uns zuvor in der Region bereits mehrfach begegnet war! Eine Apfelsorte namens»königsrenette«ist in der Fachliteratur jedoch nicht bekannt. Also forschten wir in der Literatur nach allen Sorten, die das Wort»Königs-«im Namen führten (z.b. Mecklenburger Königsapfel, Fränkischer Königsapfel, Königskalvill, Englischer Königsapfel, Königs Hand Apfel, Königsapfel von Jersey usw.). Und tatsächlich findet sich im»illustrierten Handbuch der Obstkunde«(Bd. I, 1859) eine präzise Beschreibung des Königsapfel von Jersey, welche mit der»königsrenette«des Landkreises Göttingen bis ins Detail übereinstimmt. Besonders die sehr auffallenden Rostzeichnungen auf den Früchten des Apfels sowie die eigentümlich breite und bis ins Kernhaus übergehende Röhre unter dem Kelch des Apfels im»illustrierten Handbuch der Obstkunde«präzise dargestellt ermöglichten die Wiederentdeckung bzw. Identifizierung einer lange verschollen geglaubten Sorte, die laut Illustriertem Handbuch von 1859»sich jetzt in pomologischen Sammlungen Deutschlands häufi g vorfindet«. Die weitere Literatur-Recherche brachte zutage, daß auch der bayrische»apfelpfarrer«korbinian Aigner ( ), der mehrere hundert Apfelsorten gezeichnet hat, den Königsapfel von Jersey (Synonym: Pomme Royale de Jersey) noch kannte. Diese Sorte ist in Deutschland heute sehr selten. Das relativ häufige Vorkommen im Göttingen Raum geht auf ihre einstige Verbreitung durch die Lippoldsberger Baumschulen zurück. So ist der Königsapfel von Jersey als»königsrenette«gewissermaßen zu einer»regionalsorte«in Südniedersachsen geworden! Moringer Rosenapfel Im Gegensatz zu dem einst aus England in unsere Region»eingewanderten«Königsapfel von Jersey handelt es sich beim Moringer Rosenapfel um eine echte Regionalsorte, die in Südniedersachsen ihren Ursprung hat. Die reichtragende, lebhaft streifig gefärbte Sommersorte (Genussreife Ende August/ Anfang September) muss vor 1850 bei Moringen (Landkreis Northeim) entstanden sein. Im»Illustrierten Handbuch der Obstkunde«(1869) heißt es:»oberdieck erhielt diesen schönen Apfel im Jahre 1857 vom Oberamtsrichter von Hinüber im Göttingischen, der den Mutterstamm in Moringen entdeckte«. Oberdieck, Pfarrer und einer der bekanntesten Pomologen seiner Zeit, war es auch, der die Sorte bekannt machte und für ihre Verbreitung sorgte. Bis nach Österreich gelangte der Moringer Rosenapfel seinerzeit und wurde dort Ende der 1930er Jahre in der Gartenzeitschrift»Nach der Arbeit«in Wort und Bild gewürdigt. Während die Sorte heute im Raum Sulingen nordwestlich Hannover, der damaligen Wirkungsstätte Oberdiecks, noch häufi ger zu fi nden ist, geriet der Moringer Rosenapfel in Südniedersachsen jedoch im Laufe der Zeit in Vergessenheit und ist heute nur noch sehr selten im Streuobst zu finden. Verschollen:»Bodenfelder Renette«,»Brautröke«,»Göttinger Graue Renette«Nicht immer verliefen Recherchen nach verschollenen alten Sorten so erfolgreich wie im Fall der»königsrenette«. Die im»illustrierten Handbuch der Obstkunde«Bd. VIII (1875) beschriebene Sorte Bodenfelder Renette konnte bislang nicht aufgefunden bzw. identifiziert werden. Auch die im Holzmindener Raum einst bekannte Lokalsorte Brautröke beschrieben in dem Buch»Deutschlands Apfelsorten«(Engelbrecht, 1889) muss bislang noch als verschollen gelten. Verschiedene Hinweise auf angebliche Standorte von Bäumen dieser Sorte werden von Mitgliedern des Pomologen- Vereins noch geprüft. Auch die von Engelbrecht (1889) beschriebene Göttinger Graue Renette konnte bisher noch nicht wieder aufgefunden werden. Ob es sich bei ihr wirklich um eine eigenständige Sorte oder eventuell auch um eine (von Engelbrecht damals nicht erkannte) Doppelbenennung für eine andere der vielen, damals im Anbau befindlichen Grauen Renetten handelte, lässt sich heute wohl nicht mehr klären. Solche lokalen Benennungen eigentlich überregional bekannter Sorten kommen nicht selten vor. Beim»Bursfelder Apfel«etwa, der uns von einigen älteren Bewohnern der Dörfer entlang der Oberweser noch 42 43

23 genannt wurde, dürfte es sich vermutlich ebenso wie beim»klosterapfel«um die alte, überregional verbreitete Sorte den Roten Eiserapfel handeln. Büttners Rote Knorpelkirsche = Witzenhäuser Königskirsche Ähnlich verhält es sich auch bei manchen vermeintlich lokalen Süßkirschsorten im Anbaugebiet um Witzenhausen. Die»Witzenhäuser Königskirsche«etwa ist identisch mit der überregional verbreiteten Süßkirschsorte Büttners Rote Knorpelkirsche; die»wendershäuser Ertragreiche«erwies sich nach einer pomologischen Überprüfung als Knauffs Schwarze, eine ebenfalls überregional verbreitete Süßkirschensorte. Die vermeintliche Lokalsorte»Wahlhäuser Kirsche«(Wahlhausen bei Bad Sooden- Allendorf) erwies sich bei genauerer pomologischer Überprüfung als eine besonders pfiffige regionale»adoption«: Denn eigentlich stammte diese Kirsche einst aus Wallhausen bei Sangerhausen, zwischen Südharz und Kyffhäuser gelegen. Dort wird sie als Wallhäuser Kirsche bezeichnet oder auch als Kunzes Kirsche. Letzteres ist ihr pomologisch korrekter Sortenname. Klangvolle Obstnamen aus der Mitte Deutschlands... Außer den Regional- oder Lokalsorten mit mehr oder minder begrenztem Verbreitungsgebiet sind auch einige ehemals bekannte und überregional verbreitete Obstsorten einst im südlichen Niedersachsen bzw. angrenzenden Regionen entstanden oder haben ihren Namen nach hiesigen Städten erhalten. Zu nennen sind hier z.b. die Hildesheimer Goldrenette, der Schöne aus Nordhausen oder die Kasseler Renette. Die Hildesheimer Goldrenette eine sehr alte deutsche Sorte mit dem ursprünglichen Namen Christ s Goldreinette erhielt ihren Namen erst Tatsächlich ist diese wohlschmeckende, optisch der Goldparmäne ähnliche Apfelsorte vor allem im Raum Hildesheim/Hannover verbreitet gewesen. Auch im südlichen Niedersachsen, Nordhessen und im Braunschweigischen ist sie gelegentlich noch in alten Obstbeständen zu finden. Der Schöne von Nordhausen ist in den südniedersächsischen Streuobstbeständen auch heute noch des Öfteren anzutreffen. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Gärtner Kaiser in Nordhausen am Harz gewonnen, wurde diese Sorte um 1890 in den Handel gebracht. Durch ihre Robustheit, ihren reichen Ertrag und ihre wohlschmeckenden, säuerlich aromatischen Früchte erlangte sie schon bald Bekanntheit und Verbreitung über die Region hinaus. Die Kasseler Renette ist ebenfalls nicht selten auf Obstwiesen in Südniedersachsen zu finden. Wie sie einst zu ihrem Namen gekommen ist, bleibt jedoch ebenso unklar wie ihre genaue Herkunft. Angaben alter Obstbauliteratur des 19. Jahrhunderts ist lediglich zu entnehmen, daß es sich um eine sehr alte Sorte»vermutlich deutschen«ursprungs handeln soll. Um 1900 war die Kasseler Renette in ganz Deutschland verbreitet, z.t. auch unter anderen Namen (Deutsche Goldreinette, Holländische Goldreinette). Später wurde sie dann im Anbau allmählich durch den in seinen Früchten ähnlichen Schönen aus Boskoop (Ort bei Den Haag) verdrängt. Die Apfelsorte Berlepsch (ursprünglicher Name: Goldreinette Freiherr von Berlepsch) stammt dagegen aus dem Rheinland und nicht von dem zwischen Friedland und... und»u-boote«aus anderen Regionen So findet sich z.b. die in Holland verbreitete, in Deutschland aber unbekannte alte Apfelsorte Notarisappel auch im Landkreis Göttingen an mehreren Standorten, u.a. auf der auf S. 34 abgebildeten»streuobstwiese Sensenberg«der Realgemeinde Diemarden. Der Grund dafür dürfte darin liegen, daß bestimmte Baumschulen auch schon vor dem Zweiten Weltkrieg Handelsbeziehungen zu holländischen Baumschulen unterhielten. Bekannt ist uns inzwischen, Hedemünden gelegenen Schloss Berlepsch. Sie wurde um 1880 vom Privatzüchter Diedrich Uhlhorn jun. in Grevenbroich aus einer Kreuzung von Ananasrenette und Ribston Pepping gewonnen und nach dem dortigen Freiherrn von Berlepsch benannt. Dieser entstammt allerdings einer Geschlechterlinie, die durchaus verwandt ist mit der in der Nähe des Werratals lebenden Familie auf Schloss Berlepsch. Verbreitet ist diese geschmacklich hervorragende Sorte in ganz Deutschland und darüber hinaus. Oftmals war es aber auch von Zufällen oder dem Sortiment und den Handelsbeziehungen einzelner Baumschulen oder»besonderen Ereignissen«(z.B. die Lieferung des Roten Astrachan aus der Ukraine im 2. Weltkrieg ins Untereichsfeld) beeinflusst, welche Sorten in einer bestimmten Region häufiger gepflanzt worden sind. daß bei Bestellungen des Dülmener Rosenapfels seitens deutscher Baumschulen, die holländischen Kollegen die diese Sorte nicht führten stattdessen den Notarisappel lieferten (siehe Artikel S. 33 ff). Ähnliches gilt für die Sorte Juwel aus Kirchwerder (Synonym Martens Sämling bzw. Martens Gravensteiner, da sie einst aus einem Sämling des Gravensteiner gezogen worden ist). Diese wohlschmeckende, robuste Streuobstapfelsorte bestach in den Baumschulen 44 45

24 bereits durch ihren kräftigen Wuchs und ihre schönen geraden Stämme und wurde in der Folgezeit des Öfteren dem Kunden als Gravensteiner verkauft. Mit dem bekannten, zugkräftigen wenngleich falschen Namen verbreitete sich die Sorte auch in unserer Region. Gleichwohl merkten die Kunden nach einigen Jahren, daß die Früchte ihres Baumes nicht die des Gravensteiner waren. Es bildete sich ein volkstümlicher Name für diese Sorte heraus (»Falscher Gravensteiner«), mit dem ältere Obstliebhaber noch heute ihre Frucht bei den Sortenbestimmungen des Landschaftspflegeverbandes vorstellen. Obstsortenkartierung auf Wiesen im Landkreis Göttingen In den Jahren 2000 bis 2003 hat der Landschaftspfl egeverband Göttingen eine Erhebung der auf den Obstwiesen des Landkreises noch vorhandenen Apfelsorten in Auftrag gegeben, die von dem Sortenkenner Hans-Joachim Bannier ausgeführt wurde. Ziel der Erfassung war zum einen die Feststellung, welche alten Sorten noch in den Streuobstbeständen im Landkreis anzutreffen sind. Zum anderen ging es auch um eine Einschätzung, welche Sorten (unter den gegenwärtigen Klimabedingungen bzw. bei meist fehlendem Pflanzenschutz) in unserer Region gesund gedeihen und auch künftig für Streuobstpflanzungen zu empfehlen sind. Ergänzt werden diese Sortenkartierungen durch die seit 1995 jeweils im Herbst angebotenen Apfelbestimmungen auf den Streuobstmärkten im Landkreis, bei denen mitgebrachte Früchte von Obstliebhabern identifiziert werden. Von den pomologisch noch allgemein bekannten und überregional verbreiteten alten Apfelsorten wurden im Landkreis Göttingen die folgenden gefunden: Adersleber Kalvill, Altländer Pfannkuchenapfel, Ananasrenette, Baumanns Renette, Berlepsch (Goldrenette Freiherr von), Berner Rosenapfel, Biesterfelder Renette, Boikenapfel, Boskoop (Schöner von), Breuhahn, Cox orange, Croncels, Danziger Kantapfel, Dülmener Rosenapfel, Finkenwerder Prinzenapfel, Gefl ammter Kardinal, Geheimrat Dr. Oldenburg, Gelber Bellefl eur, Gelber Edelapfel, Gewürzluiken, Grahams Jubiläumsapfel, Graue Herbstrenette, Graue französische Renette, Golden Delicious, Goldparmäne, Goldrenette Spurensuche in einer Streuobstwiese von Blenheim, Gravensteiner, Großherzog Friedrich v. Baden, Harberts Renette, Holsteiner Cox, Horneburger Pfannkuchenapfel, Ingrid Marie, Jakob Fischer, Jakob Lebel, James Grieve, Jonathan, Kaiser Alexander, Kaiser Wilhelm, Kanadarenette, Klarapfel, Krügers Dickstiel, Landsberger Renette, Lanes Prinz Albert, Laxtons Superb, Martens Sämling, Minister von Hammerstein, Ontario, Prinz Albrecht von Preußen, Prinzenapfel, Rheinischer Bohnapfel, Rheinischer Krummstiel, Rheinischer Winterrambur, Riesenboiken, Rote Sternrenette, Roter Berlepsch, Roter Boskoop, Roter Eiserapfel, Schöner von Nordhausen, Signe Tillisch, Winterglockenapfel, Zabergäu- Renette, Zuccalmaglio Renette. Aber auch weniger bekannte und z.t. sehr seltene Apfelsorten konnten auf den Streuobstflächen gefunden und identifiziert werden: Allington Pepping, Bismarckapfel, Cellini, Champagner Renette, Charlamowsky, Coulons Renette, Cox Pomona, Damason Renette, Discovery, Doppelter Prinzenapfel (Kleeperappel), Edelborsdorfer, Eifeler Rambur, Fießers Erstling, Gascoynes Scharlachroter, Gelber Richard, Geseker Klosterapfel, Gloria Mundi, Grüner Stettiner, Halberstädter Jungfernapfel, Karmeliterrenette, Kasseler Renette, Königinapfel, Königsapfel von Jersey (Gelbe Königsrenette), Körler Edelapfel, Luxemburger Renette, Mutterapfel, Notarisappel, Orleans Renette, Osnabrücker Renette, Parkers Pepping, Pfirsichroter Sommer, Purpurroter Cosinot, Reeders Goldrenette, Ribston Pepping, Roter Astrachan, Roter Bellefl eur, Roter Herbstkalvill, Roter Jungfernapfel, Roter Keuleman (Belgien), Roter Trierer Weinapfel, Ruhm von Kirchwerder, Schöner von Haseldorf, Schöner aus Herrnhut, Seidenhemdchen, Stahls Winterprinz, Stina Lohmann, Tiefenblüte, Uelzener Rambur, Westfälischer Gülderling, Wiltshire

25 Die Summe der in den letzten zwölf Jahren im südlichen Niedersachsen gefundenen und zuvor aufgelisteten Apfelsorten umfasst 111 Sorten. Hinzu kommen noch etwa 20 weiterhin noch»unbekannte«apfelsorten, die es noch zu identifizieren gilt oder aber bei denen es sich letztlich um»reine«lokalsorten ohne einen überlieferten Namen handelt. Bei der»fahndung«nach den betreffenden Sortennamen und weiteren Standorten insbesondere bei vermeintlich seltenen Obstsorten ist der Landschaftspflegeverband auch in Zukunft auf Hinweise der Dorfbevölkerung angewiesen. Gleichfalls wurden bei den angebotenen Sortenbestimmungen auf den Landmärkten des Landschaftspflegeverbandes auch relativ»junge«apfelsorten, vorwiegend aus den Hausgärten, bestimmt, z.b.: Alkmene, Auralia (Tumanga), Carola (Kalco), Elstar, Erwin Baur, Florina, Gala, Gloster, Jonagold, Jonagored, Juno, McIntosh Rogers, Melrose, Starking, Topaz, Undine. Probenahme zur Sortenerfassung... für die Erhaltung der biologischen Vielfalt! Literaturempfehlungen zu Obstsorten (mit überregionaler Verbreitung) Die umfangreiche Sorten-Recherche, die vom Landschaftspflegeverband finanziert und durchgeführt wurde, verdeutlicht die große, (noch) vorhandene biologische Vielfalt von Apfelsorten im südlichen Niedersachsen. Nicht erst die Agenda 21-Beschlüsse von»rio 1992«Erhaltung der biologischen Arten- und Sortenvielfalt fordern uns auf, Maßnahmen zur Bewahrung der Biodiversität zu entwickeln und umzusetzen. Das Wissen um den»reichtum«in unserer südniedersächsischen Landschaft sollte uns Auftrag und Verantwortung genug sein, diesen»schatz«zu hegen, um ihn an unsere Kinder und Enkel weiterzugeben. Damit die in diesem Kapitel genannten alten, oft robusten und z.t. auch geschmack- lich wertvollen Sorten nicht»still und leise«verloren gehen, hat der Landschaftspflegeverband im Göttinger Raum ein umfangreiches Sortengarten-Projekt initiiert (siehe S. 50), um die biologische Vielfalt der heimischen Obstsorten für die kommenden Generationen zu sichern. Für diese»arche Noah«der alten und seltenen Obstsorten stehen langfristig etwa 15 Hektar Streuobstwiesen im Landkreis Göttingen zur Verfügung. Für die nächsten Jahre sind weitere Sortenerfassungen in den Streuobstbeständen des Landkreises vorgesehen. Dabei geht es vor allem um die bisher weniger beachteten Obstarten Birne, Süßkirsche und Pflaume/ Zwetschge. Altbewährte Apfel- und Birnensorten Obst- und Gartenbauverlag, München; 4,10 ; Kurzbeschreibung von 33 Apfel- und 14 Birnensorten mit schönen Farbtafeln aus»deutschlands Obstsorten«( ) CD Apfelbilder Deutschlands Obstsorten 20,00 ; 110 Apfelbilder; Handbuch Obstsorten (2005) Friedrich/Petzold, Ulmer Verlag, 14,90 Bezug über Antiquariate; 300 Obstsorten (Kern,- Stein,- und Beerenobst) in Wort und Bild Verzeichnis der Apfel- und Birnensorten W. Voetteler; Obst- und Gartenbauverlag, 98,00 ; 704 Seiten mit 1360 Sortenbeschreibungen und 755 Farbzeichnungen Obstsorten Atlas (1996) Silbereisen/Götz/Hartmann, Ulmerverlag, Stuttgart; 99,00 ; Kern,- Stein,- und Beerenobst incl. vieler neuerer Sorten Internetadressen zum Thema Obstsorten& Streuobstanbau

26 Die Streuobst-Sortengärten des Landschaftspflegeverbandes Zur Planung einer Streuobstwiese Das 1997 vom Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen e.v. gestartete Projekt Streuobst-Sortengärten wird derzeit an fünf Standorten auf insgesamt 15 Hektar Fläche umgesetzt in: Göttingen-Weende (in Kooperation mit dem Neuen Botanischen Garten) Duderstadt-Herbigshagen (in Kooperation mit der Heinz Sielmann Stiftung) Hann. Münden-Lippoldshausen Rosdorf-Dramfeld Friedland-Elkershausen. Der Landschaftspflegeverband ist bereits seit Jahren dabei, die heute noch in den älteren Streu obstbeständen im Landkreis Göttingen vorhandenen Obstsorten aufzufinden und durch Experten des Pomolo gen vereins bestimmen zu lassen. Sofern die aufgefundenen Sorten nicht mehr aus Baumschulen bezogen werden können, werden zu ihrer Erhaltung an Ort und Stelle Reiser geschnitten und an lokale Baumschulen zur Aufschulung auf junge Hochstämme weitergegeben. Auch sehr seltene oder noch nicht identifizierte Sorten werden somit in den Sortengärten gesichert. Bis zum Jahr 2008 wurden etwa 1400 Jungbäume, davon ca. 400 verschiedene Obstsorten, neu gepflanzt. Folgende Ziele will das Projekt erreichen: Sortenvielfalt als Kulturgut und»schaufenster bäuerlichen Wirtschaftens«Erhaltung der Sortenvielfalt (In-situ-Erhaltung»am Ort des Vorkommens«) Sicherung von Genressourcen u.a. für Nutzungszwecke, die z.t. heute nicht mehr bekannt sind und wo das Wissen erst wieder erlangt werden muß Schulische Bildung und Erlebnispädagogik für Interessierte Bei der Planung einer Obstwiese und der Auswahl der verschiedenen Obstarten und -sorten spielen die Bodenverhältnisse vor Ort ebenso eine Rolle wie die spätere Nutzung des Obstes. Alle Obstarten benötigen für einen idealen Wuchs lockeren, gut durchlüfteten, tiefgründigen, nicht verdichteten oder staunassen Boden (z.b. sandiger Lehm, lockere Kalksandstein- bzw. Lössböden). Apfel- und Birnenbäume werden auf zu tonigen, verdichteten oder staunassen Böden anfälliger für Obst baumkrebs, Kirschen reagieren auf Staunässe mit Gummifluss. Birnen mit ihren Pfahlwurzeln benötigen tiefgründige und die meisten Sorten zudem auch warme Standorte. Apfel, Kirsche und Zwetsch gen als eher Flachwurzler kommen auch mit geringerer Bodenmächtig keit aus. Eine Bodenkrume von mindestens cm sollte jedoch vorhanden sein. Dabei kommen Kirschen auch noch in mageren kalkigen und Zwetschgen auch noch in feuchten Böden zurecht. Frostlagen, wie z.b. Senken oder enge Bachauen sollten vermieden werden, Hanglagen lassen dagegen den Frost»abfließen«. Während wärmeliebende Obstarten wie Birnen oder Pfirsiche idealerweise auf sonnengeneigten Hängen stehen, ist andererseits auf dem Nordhang aufgrund der späteren Blüte die Gefahr von Blütenfrösten für alle Obstarten geringer. Wegen der geringeren Gefahr von Pilzinfektionen (z.b. Schorf, Monilia) ist gut durchlüfteten windoffenen Lagen im allgemeinen der Vorzug zu geben gegenüber allzu windgeschützten, eingeschlossenen (z.b. von Wald oder hohen Hecken und Gebäuden umgebenen) Lagen. Stark windige Standorte (z.b. Kuppen, Alleen in der offenen Feldmark) haben erfahrungsgemäß zudem geringeren Befall mit Blattläusen als die geschützten Lagen; andererseits ist die Gefahr von Vorerntefruchtfall durch Sturm bei den dafür anfälligen Sorten hier größer. Die Auswahl der Obstarten und -sorten hängt auch wesentlich von der geplanten späteren Nutzung ab. Ist vorwiegend eine Nutzung für den Eigenbedarf geplant, reichen aufgrund der zeitlich begrenzten Genussreife ein bis maximal zwei Kirschbäume bzw. Zwetschgenbäume jeweils eine frühe und eine spätreifende Sorte aus. Auch bei Birnen reichen für den Eigenbedarf wenige Bäume aus, die bezüglich der Sorten nach der Reifezeit gestaffelt werden sollten. Der Apfel dagegen ist die am problemlosesten zu lagernde Frucht und bei geeigneter Sortenwahl ist hier die Versorgung mit Obst für fast das gesamte Jahr gesichert. Überschüsse können beim Apfel problemloser als bei anderen Obstsorten an Keltereien abgegeben und gegen Saft getauscht werden. Sortengarten Hesseberg 50 51

27 Obstbäume fachgerecht gepflanzt In langjährigen Erfahrungen mit öffentlichen und privaten Obstbaumpflanzungen haben sich folgende Tipps als lohnend erwiesen: 1. Die Pflanzung beginnt schon mit dem Transport der Obstbäume von der Baumschule zum Ort der Pflanzung. Die Wurzeln müssen abgedeckt und vor dem Austrocknen durch Wind oder Sonne geschützt werden sonst ist womöglich der Pflanzerfolg von vornherein zum Scheitern verurteilt. Können die Bäume nicht sofort an den vorgesehenen Pflanzstellen gesetzt werden, müssen sie zwischenzeitlich mit ihren Wurzeln in Erde eingeschlagen werden. 2. Das Pflanzloch muß (bei sehr gutem Boden) lediglich so groß sein, daß der Baum mit der Wurzel hineinpaßt. Bei schlechtem Boden muß etwas tiefer gelockert werden. Ist ein Wühlmausschutz geplant, ist ein Pflanzloch von ca. 60 cm Durchmesser und ca. 40 cm Tiefe erforderlich. 3. Der Pfahl wird auf der dem Wind zugewandten Seite eingeschlagen, und zwar so tief, daß er nach der Pflanzung bis zum Beginn der Kronenverzweigung reicht. Der Baum wird im Abstand von ca. 20 cm zum Pfahl entfernt gesetzt und zwar so hoch, daß sich die Veredlungsstelle auch nach dem späteren»setzen«des Aushubbodens noch mindestens 10 cm über dem Boden befindet. Die Veredlungsstelle ist meist unweit des Wurzelansatzes als etwas gekrümmte Verdickung zu sehen. Bei zu tief gepflanzten Bäumen kann nach einigen Jahren die Edelsorte eigene Wurzeln bilden. Die Folge können unerwünschte Veränderungen in der Wuchsstärke des Baumes sein. Besonders gravierend kann sich dieser Fehler bei der Pflanzung starkwachsender Sorten auf schwach wachsenden Wurzelunterlagen auswirken. 4. In der Frage des Wühlmausschutzes gehen die Meinungen der Praktiker weit auseinander. Salopp gesagt:»wie man es auch macht, man macht es verkehrt«! Auf jeden Fall hängt die Art des idealen Wühlmausschutzes bei der Pflanzung auch von der späteren Pflegeintensität und der geplanten Bodenbearbeitung ab. Schutzdraht mit der Lochweite mm (»Kaninchendraht«) sollte im Format von ca. 1,25m x 1m geschnitten und in der Pflanzgrube ausgelegt werden. Einige Schaufeln Erde darauf, dann wird der Baum in der richtigen Höhe gehalten (Veredlungsstelle!) und die Wurzeln mit gerade soviel loser Erde bedeckt, daß der Pflanzkorb eben noch um den Stammansatz geschlossen werden kann. Der Drahtkorb muß nach oben so geschlossen sein, daß Wühlmäuse auch von oben nicht in den Korb eindringen können. Für den Wühlmauskorb kommen verzinkter oder unverzinkter Draht infrage: Unverzinkter Draht der im Handel kaum noch erhältlich ist wird in feuchten und saureren Böden meist schon nach weniger als einem Jahr löchrig. Er verrottet schnell und ist allenfalls für trockene und kalkige Böden zu verwenden. Verzinkter Draht hält dagegen mehrere Jahre in trockenen und kalkigen Böden länger als in feuchten und in sauren Böden und kann die Wurzeln des wachsenden Baumes einschnüren. Eine Bodenbearbeitung mit der Fräse oder ähnlichem ist bei einer Pflanzung mit Drahtkorb allerdings nicht mehr möglich. Wer lieber auf Drahtkörbe verzichten möchte, sollte regelmäßig den Boden der Baumscheibe bearbeiten und bei Bedarf Wühlmausfallen aufstellen. Auch be wei dete Flächen haben erfahrungsgemäß einen geringeren Wühl maus druck. Zusätzlich kann man Greifvögel durch Ansitz stangen zum Besuch einladen und mit der Anlage von Steinhaufen dem Wiesel einen Wohnsitz anbieten. 5. Wichtig ist die richtige Anbindung. Häufig sieht man Obstbäume mit Kokosstrick so angebunden, daß der Baum vom Strick fest umschlossen ist. Damit der Baum nicht am Pfahl scheuern kann, wird der Strick oft noch mehrmals als Distanzstück um die eigene Achse gedreht. Durch den eng anliegenden Kokosstrick kommt es nach Regenfällen jedoch an der Anbindungsstelle zu schlecht abtrocknenden Feuchtigkeitsnestern und in der Folge bei Apfel- und Birnbäumen leicht zu Pilzinfektionen (Obstbaumkrebs!). Wird die Anbindung nicht mindestens jährlich, besser halbjährlich, kontrolliert, schnürt außerdem der Kokosstrick den Stamm oft schon nach wenigen Jahren ein. Mit einem einfachen Trick können diese Schäden bereits bei der Pfl anzung verhindert werden: 52 53

28 Der Baum wird bei der Pflanzung mit der Krone schräg vom Pfahl weg eingesetzt. Nach der Pflanzung zieht man den Stamm ohne ihn zu umwickeln mit einem elastischen Band (Plastikschlauchband aus der Baumschule oder auch alte Fahrradschläu che) vorsichtig zum Pfahl hin und befestigt das Schlauchband mit einer Krampe am Pfahl. Der Baum kann jetzt durch seine Eigenspannung nicht an den Pfahl schlagen. Damit dieser Effekt länger erhalten bleibt, kann man den Baum bei der Pflanzung auch noch leicht schräg vom Pfahl weg anbinden und den Baum mit dem elastischen Band jedes Jahr ein kleines Stück näher zum Pfahl hin auf Spannung ziehen. Bestandsverjüngung auf einer Obstwiese bei Duderstadt mit Rechteck-Schutzgatter gegen Weidevieh-Verbiß Weitere Alternative: Man setzt auf beiden Seiten des Baumes je einen Pfahl. So kann der Baum ohne Einschnürungen von beiden Seilen mit elastischem Band gehalten werden. Die Anbindungen sollten in jedem Fall mindestens 1 x jährlich kontrolliert werden. 6. Ein Schutz gegen Wildverbiß (Hase, Reh) ist unbedingt anzubringen. Dieser sollte so beschaffen sein, daß der Stamm noch ausreichend Luft und Licht bekommt und jederzeit für Pflegearbeiten zugänglich ist. Die häufig verwendeten flexiblen Plastikspiralen sind zwar billig und einfach anzubringen, sie begünstigen jedoch durch mangelnde Belüftung und Belichtung das Auftreten von Obstbaumkrebs. Bei mangelnder Kontrolle der Stämme können sie außerdem auch in den Stamm einwachsen. Auch die heute häufig als Verbißschutz verwendeten Hartplastikröhren sind nicht ganz unproblematisch, da sie die Licht- und Wärmeverhältnisse am Stamm verändern und die Stämme eventuell»verweichlichen«. Vorzuziehen ist stattdessen eine verzinkte Drahthose (1 m bis 1,20 m hoch, Lochweite ca mm). Damit diese später zu Pflegearbeiten bewegt werden kann, sollte sie mit höchstens einem Nagel am Pfahl (oder mit Erdnägeln am Boden) befestigt werden. 7. Wird auf einer Obstwiese gleichzeitig Weidevieh gehalten, sind umfangreiche Schutzvorkehrungen nötig (s. Abb. S. 54). Denn für Weidevieh ist die Rinde junger Obstbäume ein Leckerbissen, für den die Tiere schon mal mit den Klauen auf die Umzäunung steigen, oder mit viel Geduld morsch gewordene Pfähle und ganze Drahtverhaue beiseite drücken. Hier sollte auf keinen Fall gespart werden! Zudem muß der Schutz vor Weidevieh so beschaffen sein, daß der Stamm des Obstbaumes jederzeit (z.b. für das Ausschneiden von Krebswunden) zugänglich bleibt. Sinnvoll sind relativ geräumige Dreibock- oder Rechteckverhaue (Seitenlänge 2 m) mit Holzquerlattung, an welchen ein (relativ grobmaschiger) Maschendraht oder Forstdraht angebracht wird. Eine Seite sollte für Pflegearbeiten zu öffnen sein. Der Schutz vor Weidevieh muß übrigens auch bei älteren Bäumen sichergestellt bleiben. Hier reicht oft schon ein Umwickeln der Stämme mit Maschendraht, der allerdings jährlich kontrolliert werden sollte, um ein Einwachsen in die Baumrinde zu vermeiden. 8. Beim Pfl anzschnitt werden von den vorhandenen Trieben des jungen Baumes ein Mitteltrieb (»Stammverlängerung«) und 54 55

29 3-4 gut verteilte Seitentriebe (»Leitäste«) ausgewählt, welche in etwa um 1/3 bis 2/3 ihrer Länge eingekürzt werden. Diese insgesamt 4-5 Gerüstäste bilden später das Kronengerüst des Obstbaumes. Die Leit äste sollten dabei etwa im 45 -Winkel zur Stammverlängerung stehen, was ggf. durch Abspreizen mittels kleiner Spreizhölzer oder Hochbinden mit Bindfaden erreicht werden kann. Extrem steilstehende und mit der Stammverlängerung konkurrierende Seitentriebe werden wenn es Alternativen gibt nicht als Leitast verwendet. Sogenannte»Schlitzäste«meist sehr steil ansetzende Triebe, welche unter Zugspannung leicht ausreißen werden sofort am Ansatz entfernt. Sind neben den 3 4 ausgewählten Leitästen noch weitere Seitentriebe vorhanden, so werden diese entweder ganz entfernt oder auf maximal zwei»augen«(knospen) zurückgesetzt oder wenn der Baum stark wüchsig und gut bewurzelt ist im Einzelfall auch als vorzeitiger Fruchtast waagrecht gebunden. 9. Ein Rückschnitt der Wurzeln (Ausnahme: beschädigte, verletzte Wurzeln) ist bei der Pflanzung nicht mehr nötig, da ein Wurzelschnitt in der Regel schon beim Roden in der Baumschule erfolgte. 10. Grundsätzlich kann die Pflanzung den gesamten Winter über erfolgen, wenn der Boden nicht gefroren ist. Die Herbstpfl anzung ist vorzuziehen, da die Bäume den Winter über bereits anwurzeln und dadurch im Frühjahr schneller und besser austreiben. Bei der Frühjahrspflanzung muß in Trockenperioden öfters gewässert werden. Schnitt der Hoch- und Halbstämme Warum schneiden? Junge Hochstämme sollten in den ersten Jahren nach der Pflanzung einem straffen jährlichen Schnitt unterworfen werden, damit ihre Wüchsigkeit gefördert wird und sie nicht vorzeitig»vergreisen«und ihr Wachstum kümmert. Im Vordergrund steht in den ersten Jahren nicht der Fruchtertrag, sondern ein zügiger Aufbau des Kronengerüsts, das bei Hochstammobstbäumen auf starkwüchsigen Unterlagen je nach Obstart und sorte einen Durchmesser von 6-10 m erreichen kann. Die Ertragsphase bei diesen Obstgehölzen beginnt in der Regel erst ab dem Standjahr. Aus dem Erwerbsobstbau abgeschaute Tricks und Kniffe zur Erzielung eines vorzeitigen Fruchtansatzes (wie z.b. Waagrechtbinden) gleich in den ersten Jahren nach der Pflanzung kann unter Umständen dazu führen, daß die jungen Obstbäume im Wachstum»ausgebremst«werden. Mit solchen Maßnahmen kann und sollte erst dann allmählich begonnen werden, wenn der Baum»Fuß gefaßt«hat und einen kräftigen jährlichen Triebzuwachs zeigt (wenigstens cm/jahr), den er zum zügigen Aufbau eines Kronengerüstes benötigt. Der regelmäßige jährliche Erziehungsschnitt dient nicht nur der Förderung des Holzwachstums, sondern vor allen dem Aufbau eines stabilen Kronengerüstes und der Erzielung breiter, gut belichteter und gut beernt barer Baumkronen. Die geeignete Kronenform Als Kronenform für die Streuobstwiese hat sich die sogenannte Pyramidenkrone bewährt bestehend aus der Stammverlängerung (SV) und 3-4 gut verteilten sogenannten Leitästen (LA), an denen wiederum Seitenäste und Fruchtholz angeordnet sind. Diesen Leit- oder Gerüstästen, die über die gesamte Lebenszeit des Baumes erhalten bleiben, gilt bei der Erziehung zur Pyramidenkrone ein besonderes Augenmerk. Sie werden beim Pfl anzschnitt oder spätestens im Folgejahr ausgewählt und sollten optimal im Winkel zur Stammverlängerung stehen. Stehen sie zu steil, spreizen wir die mittels Spreizhölzern nach außen, da wir sonst keine breite, gut belüftete und beerntbare Krone erzielen. Stehen die Leitäste zu flach, binden wir sie hoch, da sie sonst frühzeitig im Wachstum nachlassen und sich in der Folgezeit senkrechte Oberseitentriebe bilden würden. Die ersten Jahre: Der Erziehungsschnitt Zur Förderung ihres Wachstums und ihrer Verzweigung werden die Leitäste sowie die Stammverlängerung jährlich zurückge

30 schnitt en (Faustregel: um ca. 1/3-2/3; bei stark triebigen Jungbäumen wird eher etwas weniger, bei schwachtriebigen eher stärker zurückgeschnitten, bei ausgebliebenen Neutrieb sogar bis ins vorjährige Holz). Der Rückschnitt erfolgt jeweils auf außenstehende Knospen (»Augen«). Zur Erzielung einer gleichmäßigen Kronenentwicklung werden die Leitäste untereinander alle etwa in gleicher Höhe eingekürzt (»Saftwaage«s. Skizze S.55), die Stammver längerung knapp darüber (Faustregel:»eine Scherenlänge«). Würde der Stammverlängerung zuviel Vorsprung eingeräumt, wie man dies häufig auf Obstwiesen beobachten kann, bleiben die ursprünglichen Leit äste sofort im Wachstum zurück und es bilden sich weiter oben an der Stammmitte neue kräftige Seitenäste aus. Die Krone würde»nach oben wandern«und eine spätere Pflege und Beerntung wäre erschwert. Mit den sich an den Leitästen bildenden Seitentrieben wird wie folgt verfahren: Die senkrecht und zur Mitte wachsenden Oberseitentriebe auf den Leitästen werden an ihrer Basis entfernt. Nach außen stehende Seitentriebe auf der Unterseite der Leitäste werden zumindest die ersten Jahre zur Förderung ihres Wachstums ebenfalls eingekürzt, jeweils deutlich unter dem Leitast selbst. Diese Seitenäste erster Ordnung sollten im Gegensatz zu den steiler stehenden Leitästen eine waagerechte Ausrichtung bekommen. Das an ihnen in den Folgejahren entstehende Seitenholz (zweiter und dritter Ordnung) wird wenn es zu steil oder zu dicht steht an der Basis entfernt, ansonsten jedoch, wenn es waagrecht steht, als fruchttragendes Holz ungeschnitten gelassen. Auch steiler stehende Seitentriebe können ggf. durch Herabbinden als Fruchtholz genutzt werden. 5-jähriger Baum vor und nach dem Schnitt Mit dem an der Stammverlängerung entstehenden Seitenholz wird wie folgt verfahren: Waagrechtes und schwaches Seitenholz kann da es nicht durchtreiben wird, sondern eher zur Fruchtbildung neigt ungeschnitten im Baum verbleiben. Die starken steilstehenden Triebe dagegen werden da sie sich sonst schnell zu Konkurrenten für unsere Leitäste entwickeln könnten entweder ganz (am Stamm) entfernt, oder um eine Verkahlung des Stammes zu vermeiden stammnah auf 1-3»Augen«zurückgesetzt. Mit den aus diesen Augen entstehenden Neuaustrieben wird in gleicher Weise verfahren: Schwächere bzw. kürzere und waagrechte verbleiben unge schnitten, starke und steile Langtriebe werden ganz entfernt. Von den obersten Austrieben der Stammitte wird ein geeignet stehender als Stammverlängerung über den in Saftwaage geschnittenen Leitästen auf ein zur Mitte gerichtetes Auge angeschnitten. Auf diese Weise erreichen wir, daß einerseits die Stammitte gut mit Seitenholz besetzt ist und nicht verkahlt, anderseits das Seitenholz der Stammverlängerung nie so stark wird, daß es unsere 3-4 Leitäste im Wuchs»überholt«und letztlich unterdrückt. Ob unsere Schnittmaßnahmen das angestrebte Ziel erreicht haben, können wir jeweils daran ersehen, wo der junge Baum seinen stärksten Austrieb gemacht hat. Leitastverlängerung und Stammverlängerung sollten untereinander etwa gleich stark austreiben. Gegenüber allem sonstigen Seitenholz sollten Leitast- und Stammverlängerung den stärksten (mindestens jedoch gleich starken!) Neuaustrieb aufweisen. Wenn dies der Fall ist, erreichen wir einen zügigen Aufbau des Kronengerüsts der Pyramidenkrone auf den vorgesehenen Stand raum. Kurzholz und kurze Fruchtspieße unserer jungen Obstbäume werden eine kräftige Baumentwicklung nach oben beschriebenen Muster vorausgesetzt grundsätzlich nicht entfernt und auch nicht angeschnitten. An diesen Trieben wird der junge Obstbaum seine ersten Früchte tragen. Nur wenn aus irgendwelchen Gründen ein junger Baum gänzlich im Wachstum versagt, entfernen wir um das Wachstum wieder anzuregen ggf. auch kurzes Fruchtholz, schneiden auch Kurztriebe an und entfernen im Extremfall sogar Blütenknospen! Der Baum wird»erwachsen«wird der junge Obsthochstamm seinen anvisierten Kronendurchmesser bald erreichen, d.h. seinen vorgesehenen Standraum bald ausfüllen, so beenden wir den sogenannten Erziehungsschnitt. Wir hören auf, die Leitast- und Stammverlängerung (sowie die Seitenäste 1. Ordnung) auf Knospen 58 59

31 anzuschneiden. Künftig beschränken wir uns auf reines Auslichten: Triebe, die zu dicht stehen, von den Seitentrieben oberseits ins Innere der Krone zurückwachsen oder stark nach unten hängen, werden an der Basis entfernt oder auf günstig stehende Nebentriebe»abgeleitet«. Mit diesem Überwachungs- bzw. Instandhaltungsschnitt erhalten wir einerseits unsere gut belüftete und beerntbare Pyramidenkrone»in Form«; andererseits sorgen wir durch einen maßvollen Schnitt für einen regelmäßigen Neuaustrieb und somit für eine laufende Holzverjüngung. Dabei ist zu beachten, daß der Obstbaum in seiner generativen (fruchttragenden) Phase in einem Gleichgewicht zwischen Neutrieb- (Holz)bildung und Fruchten bleibt. Als Faustregel kann man bei durchschnittlichen Jahrestrieben von ca cm Länge von einem gesunden Gleichgewicht sprechen. Ist die Neutriebbildung erheblich schlechter (deutlich unter 10 cm), droht der Baum zu vergreisen und wir sollten ggf. etwas kräftiger auslichten. Ist die Neutriebbildung dagegen erheblich stärker zahlreiche»wasserschosse«mit Trieblängen von weit über 50 cm bis 1 m und mehr sollten wir zurückhaltender schneiden und ggf. fruchtfördernde Maßnahmen ergreifen (z.b. Waagrechtbinden von Trieben, Sommer- statt Winterschnitt u.ä.). Der Verjüngungsschnitt Sind Obstbäume längere Zeit nicht mehr geschnitten worden, neigen sie zur vorzeitigen Alterung (»Vergreisung«) des Holzes, d.h. sie weisen eine ungenügende Neutriebbildung auf. Gute Fruchterträge in dieser Phase täuschen leicht darüber hinweg, daß die Früchte auf Dauer meist immer etwas kleiner werden und gute Früchte sich vor allen oder nur noch in den oberen, kaum beerntbaren Bereichen des Obstbaumes befi nden. Auch Holz- und Blattkrankheiten nehmen in zu dichten und meist von oben überbauten Obstbaumkronen zu. Wenn die Vergreisung noch nicht zu weit fortgeschritten ist, kann die Neutriebbildung durch einen kräftigen Verjüngungsschnitt wieder angeregt werden. Ziel des Ver jüngungsschnittes ist die Wiederherstellung einer auch in den unteren Kronenbereichen gut belichteten und durchlüfteten Baumkrone mit einer ausgewogenen Entfaltung von Leitästen und Stammverlängerung. Dafür werden zum einen gezielt einzelne öfters auch größere Äste im oberen Kronenbereich entfernt, welche unsere ursprünglich gewählten Leitäste»überbauen«und ver schatten. Auch einzelne Leitäste selbst (oder die Stammverlängerung) können im Sinne einer ausgewogenen Kronenentwicklung ggf. zurückgesetzt werden. Zum anderen wird beim Verjüngungsschnitt das alte, herabhängende Fruchtholz entfernt (Fruchtholzschnitt). Größere Schnitteingriffe können ggf. auch auf zwei Jahre verteilt werden.... für ein längeres Baumleben Das Lebensalter der Obstbäume kann durch einen regelmäßigen Schnitt deutlich gesteigert werden. Weitere Einzelheiten zum Thema Obstbaumschnitt entnehmen Sie bitte der entsprechenden Fachliteratur und/ oder besuchen Sie die vom Landschaftspflegeverband in jedem Winter angebotenen Schnittkurse für Obstgehölze. Termine von Schnittkursen sind zu erfragen unter / oder per lpv@lpv-goettingen.de Literaturempfehlung: Obstbaumschnitt in Bildern (2001), Obst- und Gartenbauverlag, München; 4,10 ; Tel / /15 bzw. Auf die Erziehung von schwachwüchsigen Obstbüschen zur sogenannten»spindel«des Erwerbsobstanbaus oder dem»spalier«für den Hausgarten als Alternative zur Pyramidenkrone möglich wird hier nicht näher eingegangen. Auch hier sei auf die einschlägige Fachliteratur im Handel verwiesen. Minimalpflege bei Obstbäumen Grundsätzlich sind Obstbäume veredelte Kulturpflanzen, die nicht ohne eine gewisse Minimalpflege gedeihen besonders wichtig in den ersten zehn Jahren. Ein gut gepflegter und gesunder Apfelbaum auf der Streuobstwiese kann 70 bis 90 Jahre alt werden. So lang wie ein Menschenleben! Mit neu gepflanzten Obstbäumen ist es ähnlich wie mit den eigenen Kindern: je mehr Liebe, Aufmerksamkeit und Zuwendung wir ihnen in den ersten Lebensjahren schenken, desto mehr Freude haben wir mit ihnen und desto besser kommen sie im fortgeschrittenen Alter auch mit verminderter Zuwendung zurecht. Versagen wir unseren»baum-kindern«diese Zuwendung schon in den ersten Jahren, entwickeln sich nur die wenigsten zu stattlichen Bäumen; die meisten kümmern schon in den ersten Jahren aus den verschiedensten Ursachen vor sich hin. Der Aufwand, sie später wieder aufzupäppeln und die diversen entstandenen Schäden zu»reparieren«, ist um ein Vielfaches größer als die wenigen, aber regelmäßigen Handgriffe, die wir ihnen in den ersten zehn Lebensjahren angedeihen lassen sollten. Zur Minimalpflege junger Obstbäume in den ersten 6-10 Jahren gehören: Offenhalten der Baumscheibe durch Freihacken oder Mulchabdeckung von Krautund Grasbewuchs in der Hauptwachstums zeit, also in den Monaten April bis Juli, mindestens die ersten 5 Jahre bzw. so lange, bis uns ein kräftiger Jahreszuwachs der Krone anzeigt, daß der junge Baum beginnt, sich gegen die Konkurrenz des Grünlandes durchzusetzen. Regelmäßiger Erziehungsschnitt des Baumes zum Aufbau eines tragfähigen Kronengerüstes mit Stammverlängerung und Leitästen (bei Bedarf Spreizen oder Binden) mindestens in den ersten 8-10 Jahren

32 Jährliche Kontrolle von Anbindung und Wildverbißschutz sowie der Schutzvorkehrungen gegen Schäden durch Weidevieh. Kontrolle des Stammes: Seitenaustriebe am Stamm werden entweder ganz entfernt oder zur Verstärkung des Dickenwachstums auf 1-2 Augen zurückgeschnitten. Ausschneiden evtl. vorhandener Krebswunden (bei Apfel und Birne) am besten während der Vegetationszeit (Mai - Juli) und bei trockenem Wetter. Kontrolle der Veredlungsstelle, die insbesondere bei Buschobst und schwach wachsenden Wurzelunterlagen nicht in der Erde»versinken«darf. Kontrolle auf Wühlmausbefall an den Wurzeln (sitzt der Baum locker beweglich?) sowie Schutzmaßnahmen gegen Wühlmäuse: Entfernen der Mulchauflage vor den Wintermonaten, Aufstellen von Ansitz stangen für Greifvögel, Anlage von Steinhaufen für Wiesel u.ä. sowie ggf. Bodenbearbeitung oder Beweidung der Flächen; bei Bedarf Aufstellen von Wühlmausfallen oder ggf. Auslegung von chemischen Ködern in die Wühlmausgänge. Wässern bei anhaltender Trockenheit zwischen April und Juli, besonders im ersten Standjahr und besonders wenn erst im Frühjahr gepflanzt wurde. Optimal wäre in den ersten Jahren eine gelegentliche Gabe von (gut ausgereiftem) Kompost auf die Baumscheibe als Dünger für die Bäume und zur Verbesserung der Bodenstruktur. Eine Schubkarre Kompost, im April aufgebracht, wirkt zudem kurzfristig wie eine Mulchschicht zur Unterdrückung der Graskonkurrenz. Auch ein späteres Freihacken der Baumscheiben wird durch die Bodenlockerung mittels Kompost erheblich erleichtert. Eine weitergehende Düngung der Obstbäume sollte ansonsten nicht»blind«erfolgen, sondern sich nach Neutrieb und Zustand der Bäume richten (ggf. Bodenproben zur Analyse bei der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt in Hameln einschicken). Weitere Pflegemaßnahmen: Rückschnitt von Triebspitzen während der Vegetationszeit bei Mehltau-, Moniliasowie auch bei sehr starkem Blattlausbefall. Ausschneiden von Krebswunden bei Apfel und Birne sobald der Befall festgestellt wird, ansonsten vorzugsweise während der Vegetationszeit (Mai bis Juli) und bei trockenem Wetter (ein Verstreichen der entstandenen Wunden kann dann ggf. unterbleiben). Für diese Arbeit gibt es spezielle Krebsmesser, die leider nicht überall erhältlich sind (Bezugsadresse über Baumschulen erfragen). Ggf. Kalken bzw. Weißen der Stämme vor den Wintermonaten, um die Gefahr von Frostschäden an der Rinde zu vermindern. Bei Bedarf Anbringen von Wellpappegürteln an den Stämmen älterer Apfelbäume ab etwa Ende Mai bis zur Ernte. Die Raupen des Apfelwicklers (»Obstmade«) benutzen die (senkrecht verlaufenden) Röhren der Wellpappe als Versteck zum Verpuppen und können, ca. alle drei Wochen, abgesammelt werden. Auch Nützlinge wie z.b. Ohrwurm (»Ohrenkneifer«) benutzen übrigens die Wellpappegürtel als Brutstätte und Aufenthaltsort. Bei extremem Befallsdruck weitere Pfl an - zen schutzmaßnahmen, wie z.b. die Spritzung von»bacillus thuringiensis«gegen die blattfressenden Raupen des Frostspanners oder Kernseifenspritzung bzw. Nützlingseinsatz gegen Läuse. Pflanzenschutzmaßnahmen erfordern sowohl im konventionellen als auch im biologischen Obstbau intensive obstbauliche Kenntnisse und werden im Streuobstanbau und Hausgarten kaum noch angewandt. Sachkundige Auskünfte erteilen: Gartentelefon der hessischen Gartenakademie Telefonische Beratung von Freizeitgärtnern/innen insbesondere bei Pflanzenschutzfragen unter / , montags bis freitags von Uhr und mittwochs von Uhr Pflanzenschutzberatung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen unter / oder

33 Bezugsquellen für Obstbäume Viele der in dieser Broschüre genannten Obstsorten sind in gewöhnlichen Baumschulen oder im Garten-Center nicht erhältlich. Fragen Sie daher zunächst bei den Obstbaumschulen der Region* also den Baumschulen, welche selbst ein nennenswertes Sortiment altbewährter Obstsorten veredeln und aufschulen nach Ihren gewünschten Sorten; z.b. bei: Baumschule Grünewald Telefon: / 4 94 Hilkeröderstr Duderstadt - Hilkerode Baumschule Jenssen-Jenssen KG Telefon: 0551 / Martin-Luther-Str Göttingen-Grone Baumschule Pflanzlust, Bioland-Betrieb Telefon: / 8635 Niederelsungerstr Wolfhagen-Nothfelden Baumschule Rohde Telefon: / 404 Hollenstedter Str Moringen * diese Auflistung regionaler Firmen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Baumschule Spieß Telefon: / Weidenstr Wahlsburg/Lippoldsberg Die Baumschule Unkrig in Gleichen-Niedeck 11a (Telefon/Fax: / 88 93) führt neben den vorgenannten Baumschulen spezielle Veredlungsaufträge für Obstliebhaber durch. Bedenken Sie bei der Sortenwahl, daß auch die beste Obstbaumschule nicht alle eventuell gewünschten Sorten in beliebiger Menge und zu jeder Zeit bereithalten kann. Die meisten Sorten können jedoch auf Vorbestellung für das Folgejahr veredelt werden. Einige der in den Tabellen aufgelisteten, heute seltenen, aber robusten Obstsorten sind derzeit in den Baumschulen in der Regel nur über einen Veredlungsauftrag zu beziehen. Allerdings ist zu beachten, daß diese Sorten häufig nicht garantiert virusfrei erhältlich sind. Machen Sie beim Obstbaumkauf in der Baumschule deutlich, daß Ihnen die Sortenechtheit wichtig ist. Die aufgeführten Baumschulen sind ggf. gegen einen gewissen Aufpreis auch bereit, von Ihren eigenen mitgebrachten Reisern (nur geeignetes Material) einen Jungbaum anzuziehen. Dies kann dann interessant sein, wenn Sie eine bestimmte lohnende Sorte, z.b. aus Nachbars Garten, vermehren lassen wollen, deren Identität sich nicht klären lässt oder von der kein Reisermaterial in den Baumschulen verfügbar ist. Beim Kauf von Jungbäumen in Baumschulen, die ihre Obstbäume selbst nur zukaufen, fragen Sie nach der genauen Herkunft der Bäume! Insbesondere Landkreise, Kommunen und andere Behörden sollten sich bei Ausschreibungen die Namen der gelieferten Sorten sowie (mit Regressanspruch) die Echtheit der Sorten schriftlich bestätigen lassen. Auch sollte der Preis nicht das einzige Kriterium sein denn mancher Billiganbieter bezieht seine Ware aus Holland, Polen oder aus der Überproduktion anderer Baumschulen. Dann stimmen zwar meist die Etiketten mit den gewünschten und bestellten Sorten überein, nicht aber die Obstbäume selbst! Die Virusproblematik bei Obstbäumen Die im Bund Deutscher Baumschulen (BdB) organisierten Baumschulen legen Wert auf die Tatsache, daß sie nur virusfreies (Vf) oder zumindest Virusgetestetes (Vt) Reisermate rial verwenden, da sich latente Viruserkran kungen negativ auf die Vitalität und den Ertrag von Obstbäumen auswirken können. Einige der in unserer Empfehlungsliste aufgeführten Sorten sind derzeit in der Regel (noch) nicht mit dem Status «Vf = virusfrei«erhältlich. Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, daß sie Virusbefallen sind: manche Sorten sind nur noch nicht getestet. Adressen von bundesweiten Baumschulen, die sich auf ein breites Angebot alter Obstsorten spezialisiert haben, finden Sie unter der Internet-Seite des Pomologen-Vereins e.v

34 Sorte unbekannt was nun? Streuobstwiesen Ihr Engagement wird gefördert! Ein Projekt des Landschaftspflegeverbandes Sie wollen wissen, welche Obstsorte auf Ihrer Obstwiese oder in Ihrem Garten wächst? Alte Apfel-, Birnen- oder Pflaumensorten können Sie durch Sortenkenner des Pomologen-Vereins e.v. identifizieren lassen. Beachten Sie hierzu jeweils im Herbst in den örtlichen Zeitungen entsprechende Hinweise auf Veranstaltungen des Landschafts pflegeverbandes bzw. den Eichsfelder Apfel- und Birnenmarkt am 1. Oktober- Wochenende. Diese Veranstaltung bietet seit Jahren eine Apfel- und Birnensortenbe stimm ung durch den Landschaftspflegeverband an. Weitere Infos zu diesen Obstmärkten sind beim Landschaftspflegeverband erhältlich ( Sortenbestimmung Sabine Fortak Der Landschaftspfl egeverband Landkreis Göttingen e.v. wurde 1994 als freiwilliger Zusammenschluss von Land- und Forstwirtschaft, Naturschutzverbänden und Kommunalpolitik gegründet. Im Vorfeld von geplanten Naturschutz- und Landschaftspfl egemaßnahmen wird der Landschaftspfl egeverband als Interessenmittler zwischen diesen Gruppen tätig. Er setzt eigene Projekte in der Landschaftspflege um, wird aber auch im Auftrag Dritter tätig. Damit die noch verbliebenen Streuobstwiesen von rund 360 Hektar im Landkreis Göttingen nicht brach fallen und gänzlich verschwinden, bedürfen sie der Pflege und Nutzung durch den Menschen. Aus diesem Grunde rief der Landschaftspflegeverband 1995 das (weitestgehend selbst finanzierte) Projekt»Förderung der Streuobstwiesenbewirtschaftung«ins Leben. Um der rasanten Abnahme und Überalterung der ökologisch wertvollen Streuobstbestände entgegenzuwirken, werden Bewirtschafter von Obstwiesen finanziell in vielfältiger Weise unterstützt, so z.b. bei Nachpfl anzungen von hochstämmigen Obstbäumen Anlegen neuer Streuobstwiesen Durchführung von Obstbaum-Schnittkursen Beratung zu Sortenwahl, Pflanzung und Pflege Bundesweite Infos zu Sortenfragen, -bestimmungen und Obstmärkten unter Kontaktadresse des Pomologen-Vereins e.v. - für Nordhessen Jan Bade Kirchweg Kaufungen Telefon: / jahiba@gmx.de - für das südliche Niedersachsen und den Eichsfeldkreis Annette Braun-Lüllemann An der Kirche Hohengandern Telefon: / braun-luellemann@t-online.de - für das östliche Niedersachsen: Sabine Fortak Boimstorfer Str Königslutter Telefon/Telefax: / fortak@ag-streuobst.de Apfelernte auf einer Obstwiese am Wendebachstausee 66 67

35 Streuobstapfelsaft aus dem Landkreis Göttingen Wohin mit dem Obst? Darüber hinaus wird seit 1998 in Zusammenarbeit mit zwei lokalen Keltereien (die Firma Ott in Bernshausen und Gerth in Reinhardshagen) und dem Einzelhandel an mittlerweile etwa 30 Verkaufsstellen im Landkreis Göttingen Streuobstapfelsaft von betreuten Obstwiesen mit Aufpreis verkauft. Durch den Kauf des naturverträglich erzeugten Streuobst-Apfelsaftes helfen Sie mit, die landschaftsprägenden Streuobstwiesen zu erhalten! Sie unterstützen durch einen fairen Preis: die aufwendigen Pflege- und Erntearbeiten der Streuobstbewirtschafter die örtlichen kleineren Keltereien den Schutz einer der artenreichsten Biotope (Lebensräume) Mitteleuropas Apfelsaft aus dem Göttinger Land ein Genuss für kleine und große Feinschmecker! Interessiert? Besuchen Sie unsere Internetseiten oder rufen Sie uns an! Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen e.v. Telefon: / lpv@lpv-goettingen.de (aktuelle Verkaufsstellenliste) Im Land Niedersachsen gibt es kein entsprechendes Streuobstwiesen-Förderprogramm, wie etwa in Nordrhein-West falen, jedoch geben z.t. einzelne Landkreise und Gemeinden Pflanzzuschüsse für Obstbäume. Nähere Auskünfte hierzu erfragen Sie sich bei Ihrer zuständigen Natur schutzbehörde des Kreises bzw. dem zuständigen Amt für Landwirtschaft. In guten Obstjahren reicht der Ertrag weit über den eigenen Bedarf hinaus, so daß sich die Frage stellt: Wohin mit dem Obst? Das früher noch gebräuchliche Angebot»Obst zum Selbstpflücken«wird heute kaum noch nachgefragt und ist bei dem überalterten Zustand der meisten Streuobstbestände auch mit Unfallgefahren verbunden. Die Konser ven industrie in Deutschland deckt ihren Obstbedarf für Marmelade, Mus oder Kompott heute überwiegend preisgünstiger aus dem Ausland, vorzugsweise Osteuropa, so daß regionale Vermarktungsstrukturen hier weitgehend verlorengegangen sind. Einzige Verwertungsmöglichkeit für größere Obstmengen insbesondere Äpfel sind i.d.r. die regionalen Keltereien, die im südlichen Niedersachsen und Nordthüringen noch relativ zahlreich anzutreffen sind. Jedoch nehmen die meisten Keltereien nur Äpfel an und nur die wenigsten verarbeiten auch Birnen. Das Obst kann entweder gegen eine entsprechende Menge Saft getauscht (Lohnmost) oder an die Keltereien verkauft werden. Beeinflußt unter anderem durch billigere Plantagenobst-Überschüsse und durch Auslandsimporte, sind die beim Verkauf des Obstes erzielten Preise in»guten«jahren 7-9 Ct/kg für die Obstbesitzer allerdings wenig ermutigend und haben in der Vergangenheit mit zur ökonomischen Krise und der Aufgabe des Streuobstanbaus beigetragen. Aus diesen Gründen hat der Landschaftspflegeverband im Landkreis Göttingen in 1998 eine sogenannte Aufpreisvermarkter-Initiative gestartet, die für ungespritzte, regionale und separat erfaßte Mostäpfel einen deutlich höheren Preis von Ct/kg zahlt. Allerdings kann die Initiative auch nur soviel Streuobst-Äpfel zum Aufpreis annehmen, wie sie jeweils an Saft in der Region zum Aufpreis verkaufen kann. Apfelsaftverkauf auf dem Duderstädter Apfel- und Birnenmarkt 68 69

36 Keltereien, Brennereien & Obstannahmestellen der Region* Landkreis Göttingen Otts Natursaftkelterei Mühlenweg Bernshausen Telefon: / Raiffeisen-Markt Lehmkuhlenweg Dransfeld Telefon: / Annahmestelle für Kelterei Gerths Fruchtsäfte in Reinhardshagen Obermühle Rosdorf Obere Mühlenstr Rosdorf Telefon: / Annahmestelle für Creydt - Fruchtsaft GmbH in Daßel Landkreis Eichsfeld Obstkelterei Gümpel Straße der Einheit Uder-Heiligenstadt Telefon: / Mosterei Hühne Bergstraße Teistungen Telefon: / Mosterei Malus Dorfstraße Silkerode Telefon: / Mosterei Thüne Bahnhofstraße Niederorschel Telefon: / Mobile Saftpressen Seit einigen Jahren gibt es im Werra-Meißner-Kreis zwei ansässige Firmen, die mit ihren mobilen Saftpressen zu den jeweiligen Obstwiesenbewirtschaftern auf den Hof bzw. die Flächen kommen. Dieser Kundenservice ermöglicht dem Obstbesitzer, seinen eigenen Apfelsaft von seinen Bäumen pressen und abfüllen zu lassen. Diese Dienstleistung muß natürlich gesondert vergütet werden; sie wird aber zunehmend von bäuerlichen Direktvermarktern sowie für Gruppenveranstaltungen in der Erlebnispädagogik in Anspruch genommen. Saftmobil Peter Lubberich Berkastraße Frankershausen Telefon: / info@saftmobil.de Bilder und Zeichnungen... Obstbrennereien Edelobstbrennerei Bellersen Hartmut Hasenbein Steinrieke Brakel-Bellersen Telefon: / helmut@hasenbein.de Landkreis Kassel Gerths Fruchtsäfte Burg Reinhardshagen/Veckerhagen Telefon: / 2 88 * diese Auflistung regionaler Firmen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Landkreis Northeim Becker Fruchtsäfte in Lütgenrode Telefon: / Creydt - Fruchtsaft GmbH in Daßel Telefon: / S. 5, 6, 40 aus: Deutschlands Obstsorten ( ) Verlag Eckstein & Stähle S. 9, 19, 23, 27 aus: Welcher Baum ist das? (1992), Franckh-Kosmos Verlag S. 52, 55, 56, 57, 59, 62 aus: Obstbaumschnitt in Bildern (1994), Obst- und Gartenbauverlag S. 7, 11, 34, 37, 38, 40, Landschaftspflegeverband Landkreis Göttingen e.v. 54, 66, 67, 68 S. 33, 41 Hans-Joachim Bannier, Bielefeld Umschlag: Reno Lottmann, Bremen (SigNatur) Farbbilder»47 Apfelsorten«: Hans-Joachim Bannier, Bielefeld 70 71

37 Ein Projekt des Landschaftspflegeverbandes Landkreis Göttingen e.v. 5 Euro 72

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