Einladung zum Gespräch
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- Adrian Schuster
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Die entscheidenden einhundert Bibeltexte Einladung zum Gespräch Ein Heft für Gruppenteilnehmer
2 INHALTSVERZEICHNIS Einleitung Seite 5 Altes Testament 1 Schöpfung 1 Mose/Genesis 1,1-2,4 Seite 7 2 Gottes Bund mit Abraham 1 Mose/Genesis 15,1-6 und 15,18-21 Seite 10 3 Josef beim Pharao 1 Mose/Genesis 41,1-57 Seite 13 4 Passafest und Auszug aus Ägypten 2 Mose/Exodus 12,1-42 Seite 16 5 Das goldene Kalb 2 Mose/Exodus 32,1-34 Seite 19 6 Gideon besiegt die Midianiter Richter 7,1-22 Seite 21 7 David und Saul 1 Samuel 24,1-22 Seite 23 8 König Salomo 1 Könige 3,5-27 Seite 25 9 Gott loben Psalm 103 Seite Der leidtragende Diener Jesaja 53,1-12 Seite 29 Neues Testament 11 Taufe und Versuchung von Jesus Matthäus 3,13-4,11 Seite Das Reich Gottes Matthäus 13,1-53 Seite Jesus heilt einen Blinden Johannes 9,1-41 Seite Das Abendmahl Lukas 22,1-46 Seite Sendung des Heiligen Geistes Apostelgeschichte 2,1-47 Seite Die Bekehrung von Sauls Apostelgeschichte 9,1-31 Seite Früchte des Geistes Galater 5,13-6,10 Seite Geldgier 1 Timotheus 6,3-21 Seite Glauben und Tun Jakobus 1, , Seite Der Thron im Himmel Offenbarung 4,1-7,17 Seite 57 Notizen Seite 60 Bildnachweis Seite 64 4
3 EINLEITUNG Die Bibel ist das Buch der Bücher. Sie ist voll von Erzählungen, Berichten, Lebensgeschichten, Briefen, Liedern, Weisheiten und Gedanken über Gott und die Welt. Kein anderes Buch hat Kultur und Geschichte so geprägt wie die Bibel. Doch die Bibel ist noch viel mehr: Sie beschreibt den Weg, den Gott mit den Menschen und der Mensch mit Gott gegangen ist ein Weg, der geprägt ist von einem tiefen Ringen um Beziehung, von Scheitern und Vergebung, von Enttäuschung und nie endender Hoffnung. Und es ist ein Weg der Liebe. Diese Liebe war es, die Gott dazu bewegt hat, sich durch die Geschichte hindurch dem Menschen immer wieder neu zuzuwenden viele Texte des Alten Testaments erzählen davon. Diese Liebe war es aber auch, die den Sohn Gottes, Jesus Christus, nicht nur ans Kreuz und in den Tod, sondern auch aus dem Grab und ins Leben geführt hat. Die Berichte von seinem Leben und Wirken sind im Neuen Testament zu finden. Wer diesen Weg für sich selbst und im Gespräch mit anderen näher kennenlernen möchte, hält mit dem E100 Einladung zum Gespräch den passenden Reiseführer in den Händen. Er hilft dabei, während der Lektüre der Bibelstellen aus Altem und Neuem Testament Zwischenstopps einzulegen und vertiefende Entdeckungen zu machen. Kreativ, abwechslungsreich, inspirierend und motivierend sind die unterschiedlichen Einheiten aufgebaut. Sie sind vielfältig angelegt und möchten dazu anregen, ins Gespräch zu kommen: Mit anderen Reisenden und mit Gott selbst. In diesem Sinne wünschen wir von Herzen viele gute und wertvolle Entdeckungen und vor allem Gottes Segen auf der Reise durch die Bibel. Christian Brenner Generalsekretär des Bibellesebundes Christoph Rösel Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft 5
4 ALTES TESTAMENT
5 SCHÖPFUNG 1 1 Mose/Genesis 1,1-2,4 ANNÄHERUNG Vergleichen Sie beide Bilder! Welches Bild spricht Sie an? Welche Vorstellungen von der Schöpfung spiegeln sich in den beiden Bildern? Ziehen Sie den Text 1 Mose/Genesis 1,1-2,4 hinzu! Wie schildert er die Erschaffung der Welt? Beachten Sie besonders die Verben, die Gottes Tun zum Ausdruck bringen! Was für ein Text liegt hier vor? Bringen Sie Ihre Meinung ins Gespräch: A Naturwissenschaftlicher Bericht B Altorientalische Dichtung C Glaubenserzählung D Rechtsurkunde E 7
6 SCHÖPFUNG WISSENSWERTES Der Bibeltext Der erste Schöpfungsbericht gliedert den Aufbau der Welt in sechs Tage und acht Schöpfungswerke. Am dritten und am sechsten Tag werden jeweils zwei Werke geschaffen (Erde und Pflanzen bzw. Landtiere und Menschen). Der Bericht folgt einem festen Schema: Alle sechs Schöpfungstage beginnen mit einem Wortbericht: Dann sprach Gott mit anschließender Vollzugsformel so geschah es. Darauf folgt ein Tatbericht: Und Gott machte mit abschließender Tagesformel es wurde Abend und wieder Morgen Die Gottesebenbildlichkeit Nach dem hebräischen Wort für Ebenbild wird der Mensch als eine verkleinerte, vollplastische Kopie Gottes betrachtet. Diese Vorstellung wurzelt in der ägyptischen Königstheologie, die den König als Gottes Stellvertreter auf Erden betrachtete. Im biblischen Schöpfungsbericht wird diese Vorstellung jedoch demokratisiert und auf alle Menschen ausgeweitet. Dabei versteht sich von selbst, dass die Gottesebenbildlichkeit sich nicht auf Aussehen und Gestalt des Menschen bezieht, sondern auf seine Funktion, als Stellvertreter Gottes fürsorglich über die Erde zu herrschen. Der Sabbat (2 Mose/Exodus 20,8-11) Halte den Ruhetag in Ehren, den siebten Tag der Woche! Er ist ein heiliger Tag, der dem Herrn gehört. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Tätigkeiten verrichten; aber der siebte Tag ist der Ruhetag des HERRN, deines Gottes. An diesem Tag sollst du nicht arbeiten, auch nicht dein Sohn oder deine Tochter, dein Sklave oder deine Sklavin, dein Vieh oder der Fremde, der bei dir lebt. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer mit allem, was lebt, geschaffen. Am siebten Tag aber ruhte er. Deshalb hat er den siebten Tag der Woche gesegnet und zu einem heiligen Tag erklärt, der ihm gehört. Artikel 139 der Weimarer Verfassung (Bestandteil des Grundgesetzes) Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt. Der erste Schöpfungsbericht ist Teil der sogenannten Priesterschrift. Sie ist im 6. Jahrhundert v. Chr. entstanden, als Israel im Exil in Babylonien lebte. Ihr Verfasser entwirft seinen Bericht nach den damals bekannten Vorstellungen von der Welt. Im Unterschied zu den altorientalischen Berichten muss sich der Gott Israels jedoch nicht gegen andere Götter durchsetzen. Vielmehr schafft er allein Himmel und Erde in einem planvollen Tun, um so einen Lebensraum für seine Geschöpfe zu gestalten. AUSTAUSCH Vergleichen Sie die Zeitenuhr der Weltentstehung und das Sieben-Tage-Schema des biblischen Berichts! Was bedeutet für Sie die Gottesebenbildlichkeit des Menschen? Was erwarten Sie sich von dem Segen, der im biblischen Schöpfungsbericht steht? Ist Ihnen aufgefallen, dass beim siebten Tag die abschließende Tagesformel fehlt? Was könnte das bedeuten? Eine Künstlerin, ein Pfarrer, ein Physiker, eine Politikerin und ein Handwerker sitzen zusammen. Sie besprechen, was aus ihrem Blickwinkel das Wichtigste am biblischen Schöpfungsbericht ist. Verteilen Sie die Rollen und lassen Sie das Publikum urteilen. Alexander Fischer 8
7 SCHÖPFUNG Korallen, Muscheln u. Krebse entstehen 10 dann auch Fische. Die Tiere kommen ans Land: Spinnen, Echsen, Saurier Die glühende Erde kühlt langsam ab. Wolken ballen sich zusammen. Wasserfluten stürzen auf die Erde. Die Meere und das Festland entstehen bewegen sich im Wasser, dann auch 8 Quallen und Würmer. Bakterien, Algen und winzige Geißeltierchen sich erste Lebenskeime. In den warmen Urozeanen regen 4 3 Die Zeitenuhr der Weltentstehung in naturwissenschaftlicher Sicht Weitere Schöpfungstexte in der Bibel: 1 Mose/Genesis 2,5 3,24 Psalm 8 und 104 Hiob 38,1 39,30 Jesaja 40,12-31 Jesaja 65, Korinther 5,17 9
8 GOTTES BUND MIT ABRAHAM 2 1 Mose/Genesis 15,1-6 und 15,18-21 ANNÄHERUNG Haben Sie in Ihrem Leben schon einmal einen Bund (Freundschaftsbund/Ehebund) geschlossen? Welche Erfahrungen haben Sie mit der Verlässlichkeit des Bundes gemacht? Was haben Sie bislang von Abraham gehört? Ziehen Sie den biblischen Text aus 1 Mose/Genesis 15,1-6 und 15,18-21 hinzu. WISSENSWERTES Informationen zu Abram/Abraham Abram und seine Frau Sarai werden als die Erzeltern Israels bezeichnet. Abram ist der Sohn von Terach, der von Sem, einem Sohn Noachs, abstammt (1 Mose/Genesis 11,10-26). Von den drei Söhnen Noachs, Sem, Ham und Japhet, steht die Sem-Linie unter dem Segenszuspruch Noachs (1 Mose/Genesis 9,18-27) und wird als einzige in den biblischen Schilderungen weiter ausgeführt. Abram ist herumziehender Bauer und Viehhalter. Mit seinem Vater Terach verlässt er seinen Heimatort Ur im Zweistromland und siedelt sich zunächst in Haran an. Dort erhält Abram von Gott den Auftrag, in ein Land zu ziehen, das Gott ihm zeigen wird. Abram wird von Gott verheißen, dass er zu einem großen Volk werden wird, dem das Land Kanaan von Gott gegeben wird. Zugleich erhält er die Zusage Gottes, einen großen Namen zu bekommen und ein Segen zu sein. Abram (der Vater/Gott ist groß) wird ebenso wie seine Frau Sarai (meine Fürstin) nach Gottes Bundesschluss mit ihm umbenannt. Von nun an soll er Abraham (Vater einer großen Menge) heißen; seine Frau Sara (Fürstin). Isaak und Ismael Gottes Verheißung der Nachkommenschaft an Abraham und seine Frau Sara scheint sich zunächst nicht zu erfüllen. So zeugt Abraham mit Sarahs Dienerin Hagar einen Sohn Ismael. Die biblischen Erzählungen zeigen einerseits, dass Ismael als echter Abraham-Sohn Segen und Verheißungen sowie zahlreiche Nachkommen erhält (1 Mose/Genesis 16,10; 1 Mose/Genesis 21,13.18; 1 Mose/Genesis 25,12-18). Ismael wird zum Stammvater der Muslime. Abraham wird als Vater vieler Völker zum Ankerpunkt für Juden, Christen und Muslime und macht deren familiäre Verwandtschaft deutlich. Andererseits wird in den biblischen Erzählungen deutlich, dass für Israel die eigentliche Linie der Verheißung über Isaak läuft, den gemeinsamen Sohn von Abraham und seiner Frau Sara. Der Bund Dem Bund zwischen Gott und Abraham liegt eine einseitige Selbstverpflichtung Gottes zugrunde (1 Mose/Genesis 15,5). Diese kann vom menschlichen Gegenüber nicht gebrochen werden. Der Bundesschluss zwischen Gott und Abraham verbindet sich nicht mit der Mitteilung von Gesetzen. Kennzeichen des Bundes zwischen Gott und Abraham sind das Bundesversprechen (1 Mose/ Genesis 15,5 und 15,18-20) und die Beschneidung (1 Mose/Genesis 17,9-13). 10
9 GOTTES BUND MIT ABRAHAM 11
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