Pictures of the Future

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1 s Herbst 2004 Pictures of the Future DIE ZEITSCHRIFT FÜR FORSCHUNG UND INNOVATION KOMMUNIKATION SOFTWARE SENSORTECHNIK Die Always-on-Gesellschaft Intelligenz Inside Allgegenwärtige Spürnasen

2 PICTURES OF THE FUTURE E DITORIAL PICTURES OF THE FUTURE I NHALT Europa und Siemens: Innovation ist der Schlüssel Johannes Feldmayer ist im Zentralvorstand der Siemens AG zuständig für die Wirtschaftsregion Europa sowie für verschiedene Siemens-Bereiche und Zentralstellen (L&A, SBT, CIO, GPL). In den vergangenen Monaten hat Europa wichtige Weichen gestellt: Mit der Erweiterung der Europäischen Union entstand im Mai 2004 der weltgrößte Binnenmarkt, an Wirtschaftskraft gleichauf mit den USA, doch mit mehr Einwohnern als Amerika und Japan zusammen. Im Juni wurde das Europäische Parlament neu gewählt, und kurz darauf gelang ein Durchbruch bei der künftigen EU-Verfassung. All dies bringt Europa dem erklärten Ziel, der dynamischste Wirtschaftsraum der Welt zu werden, einen wichtigen Schritt näher wenngleich noch konsequent an Reformen gearbeitet werden muss. Für Unternehmen wie Siemens ist das neue Europa eine große Chance. Hier erzielen wir 57 Prozent unseres Umsatzes und beschäftigen zwei Drittel unserer Mitarbeiter. Auch konnten wir seit der Öffnung des Eisernen Vorhangs schnell wieder an über hundertjährige Beziehungen anknüpfen: Heute beschäftigt Siemens in Mittel- und Osteuropa etwa Mitarbeiter. Wir sind damit näher an Kunden, die viele Infrastrukturleistungen nachfragen, und gewinnen qualifizierte Mitarbeiter zu Arbeitskosten, die teils nur ein Sechstel derjenigen in Deutschland betragen. Doch im reinen Kostenvergleich werden weder Deutschland noch Europa gegen andere Standorte, etwa in Asien, gewinnen können. Die Stärken der EU liegen woanders: in sozial stabilen Volkswirtschaften und vor allem in einer hohen Kreativität der Menschen, dank derer wir Innovationsführerschaft als wichtigen Schlüssel für unsere künftige Wettbewerbsfähigkeit anstreben können. Dieses Ziel hat sich auch Siemens gesetzt: Wir wollen bei all unseren Aktivitäten Trendsetter sein. Wir haben daher das Thema Innovation neben Kundenorientierung und globaler Wettbewerbsfähigkeit in den Fokus unseres Business Excellence Programms top + gestellt. Wichtig sind dabei vor allem Synergien zwischen den Siemens-Bereichen. Darunter fällt beispielsweise die Entwicklung von Plattformen, etwa eine einheitliche Architektur für Leitsysteme aller Art oder auch Wireless LAN, vom Handy bis zur Datenübertragung in der Fabrik (siehe Seite 20 in diesem Heft). Gut durchdachte Plattformen helfen nicht nur Kosten zu sparen, sondern sie erlauben dank wieder verwendbarer Module auch mehr Flexibilität und höhere Qualität und damit höheren Kundennutzen. Ein weiterer Schwerpunkt des Innovationsprogramms sind siemensübergreifende Felder, auf denen wir Trends setzen wollen ob bei der Entwicklung zum mobilen Büro (S. 14), zum intelligenten Haus (S. 23) oder zum Echtzeit-Unternehmen (S. 20). Auch zeigt diese Ausgabe von Pictures of the Future, wie groß der Anteil von Querschnittstechnologien bei Siemens ist dies gilt für die Sensorik (S ) ebenso wie für die Software (S ): So liegt der Großteil der Wertschöpfung in fast all unseren Arbeitsfeldern heute in der Software begründet, selbst wenn sie in den Produkten nicht sichtbar ist. Mit etwa Software-Entwicklern mehr als viele führende Software- Häuser sind wir im Grunde genommen eine der größten Software-Firmen der Welt. Siemens ist, davon bin ich überzeugt, auf gutem Weg zu einer umfassenden Innovationsführerschaft und hohen Wettbewerbsfähigkeit doch wohin bewegt sich Europa bis 2020? Auch diese spannende Frage haben wir vor kurzem mit TNS Infratest in einer Studie untersucht der Artikel ab Seite 4 berichtet über dieses Zukunftsszenario, das wir unter dem Namen Horizons2020 der Öffentlichkeit vorstellen wollen. Titelseite oben rechts: Software ist letztlich nichts als Mathematik und Logik, die in Programmzeilen umgesetzt wurde und dennoch bewegt sie die Welt. In immer mehr Produkten steckt Software, ohne dass es dem Benutzer bewusst wird. Unten links: Auch Sensoren werden allgegenwärtig hier ein neuer CO 2 -Gassensor. ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT S TETS VERNETZT Szenario 2015: Fantasie Online 8 Trends: Internet überall 11 Arbeitsleben: Das mobile Büro 14 Sicherheit: Mobile Zielscheibe 17 Interview Thomas Geitner, Technologie-Vorstand bei Vodafone, über das Handy als Medienplattform 19 Industrie: Echtzeit ist Trumpf 20 Zuhause und Freizeit: Immer auf Draht 23 Fakten und Prognosen: Boom der Breitbandtechniken 26 Always-on im Fernen Osten: Breitband in Südkorea, Japan, China 28 Soziale Auswirkungen: Stadtneurotiker von morgen? 31 S O F T W A R E I NTELLIGENZ I NSIDE S E N S O R T E C H N I K PICTURES OF THE FUTURE Szenario 2015: Lebendige Erinnerung 36 Trends: Das Programm des Lebens 39 Programmierung: Dompteure komplexer Systeme 42 Sicherheit: Keine Fehlstarts 44 Fakten und Prognosen: Preise fallen, Komplexität explodiert 45 Qualität: Kurzer Prozess 46 Pervasive Computing: Software für die Digitale Aura 48 Internationale Entwicklung: Teamarbeit rund um den Globus 51 Standardisierung: Effizienz-Revolution 53 Interview Prof. Michael Cusumano, MIT: Automatikschaltung für Software 55 Patente: Schutz für Software 56 A LLGEGENWÄRTIGE S PÜRNASEN Szenario 2015: Weinprobe im Sensornetz 60 Trends: Künstliche Sinnesorgane mit Kästen zu Sensoren in der Kleidung, im Reifen, im Motor und in Turbinen 63 Detektoren in der Medizin: Flinke Keramik im Röntgenlicht 68 MEMS in der Gebäudetechnik: Das Haus fühlt und handelt 70 Sensornetze: Funkende Sandkörnchen 72 Biosensoren: Das Labor in der Westentasche 74 Optische Sensoren: Elektronische Adleraugen 77 Fakten und Prognosen: Kleiner, kompakter, intelligenter und vernetzt 80 Gassensoren: Digitale Spürnasen 81 Interview Dr. Udo Weimar, Uni Tübingen, über riechende Sensoren 84 R UBRIKEN Szenario Horizons2020 die Bühne der Zukunft 4 Forschungskooperation Mobilfunk: Stiftung Feitoza, Manaus, Brasilien 34 Start-up / Spin-off: PolyIC die Chipdrucker (Polymerchips) 58 Innovation mit langem Atem: Elektronische Ohren (Hörgeräte) 86 Patente Forscher: LEDs für Landebahnen / Head-up-Display im Auto 88 In aller Kürze: RFID-Armband im Krankenhaus / SPECT. CT-Technik für frühere und exaktere Diagnosen / Handy-Bilder mit Ortsangabe 89 Feedback / Vorschau 90 2 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

3 PICTURES OF THE FUTURE S ZENARIO H ORIZONS2020 Horizons2020 die Bühne der Zukunft Welche Entwicklungen prägen in den nächsten zehn bis 15 Jahren unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft, unsere Politik? Mit dem Szenario Horizons2020, das das Ergebnis einer umfangreichen Befragung internationaler Experten ist, will Siemens öffentliche Diskussionen zu wichtigen Zukunftsfragen anstoßen und zu Lösungen beitragen. Im Theater geben seit alters her das Bühnenbild und die Kulissen den Rahmen vor, in dem eine bestimmte Szene eines Dramas spielt. Dabei legte der aus dem Griechischen stammende Begriff des Szenariums ursprünglich skizzenhaft den Handlungsablauf und später dann den Übersichtsplan für die Regie fest. Das moderne Wort Szenario ist dieser Bühnensprache entlehnt: Es beschreibt den Rahmen, in dem sich künftige Entwicklungen bewegen so veranschaulicht Siemens mit den Szenarien der Pictures of the Future die wichtigsten technischen Trends in den Arbeitsgebieten des Unternehmens. Doch auf welcher Bühne spielen sich die Entwicklungen der nächsten Jahre und Jahrzehnte ab? Was sind die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen? Um dies herauszufinden, beauftragte Siemens TNS Infratest, München, mit einer (zunächst europaweiten) Studie. TNS Infratest hat seit 1947 für öffentliche und private Auftraggeber tausende von Studien, darunter auch etliche Szenarien, durchgeführt. Das Unternehmen gehört zu Taylor Nelson Sofres in London, einem der führenden Marktforschungsunternehmen der Welt mit mehr als Mitarbeitern in 70 Ländern. Die aktuelle Studie wird unter dem Namen Horizons2020 der Öffentlichkeit erstmals Ende Oktober 2004 auf den Wissenschaftstagen in München vorgestellt. Es geht bei Horizons2020 nicht um Politikszenarien, wie sie etwa die RAND Corporation während des Kalten Krieges entwickelte, und auch nicht um strategische Szenarien, mit denen Firmen eine wahrscheinliche Zukunft vorhersagen wollen, sondern um so genannte Kommunikationsszenarien, erklärt Dr. Joachim Scharioth, Geschäftsführer von TNS Infratest Wirtschaftsforschung, der schon in den 80er Jahren beim Battelle- Institut Szenarien erarbeitete. Mit Kommunikationsszenarien entwickelt man mehrere in sich logische Zukünfte, die die Bandbreite der möglichen Entwicklungen beschreiben, also wie im Bühnenbild eines Theaters aufzeigen, wie groß die Gestaltungsspielräume sein können. Ziel von Kommunikationsszenarien sei es nicht, künftige Entwicklungen und deren wahrscheinliches Eintreten zu prognostizieren, sondern unterschiedliche Zukünfte und deren innere Zusammenhänge zu verdeutlichen. Die Auftraggeberin Dr. Barbara Filtzinger, Leiterin der Abteilung Public Relations bei Siemens Corporate Communications, ergänzt: Wir wollen mit Horizons2020 einen Dialog mit der interessierten Öffentlichkeit anstoßen über die möglichen Entwicklungen, die anstehenden Herausforderungen und die denkbaren Lösungen. Dazu haben wir einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren gewählt, der weit genug in der Zukunft liegt, als dass er eine einfache Fortschreibung des Heute wäre, zugleich aber nicht weit genug, als dass es nur um Wunschdenken und Science-Fiction ohne Realitätsbezug ginge. Wie weit 20 Jahre entfernt sein können, weiß jeder, der dieselbe Zeitspanne zurück denkt: Wer hätte 1984 einen Zusammenbruch des Ostblocks oder die Osterweiterung der EU vorherzusagen gewagt? Wer wusste damals, was das Internet ist? Auch Handys oder Bargeld aus dem Automaten waren unbekannt ja selbst mit einem PC arbeitete noch kaum jemand. Alternative Entwicklungen. Um herauszufinden, wie Fachleute die Trends in den Feldern Wirtschaft und Politik, Technik und Umwelt, Kultur und Gesellschaft einschätzen, hat TNS Infratest mit Siemens und einem internationalen Beirat einen umfangreichen Fragebogen entworfen und an einige hundert europäische Fachleute versandt. Darunter waren etliche Experten an Universitäten, die über die Zukunft ihrer jeweiligen Forschungsgebiete nachdenken, aber auch Vorstandsvorsitzende von Firmen oder Europapolitiker, sagt Scharioth. Der Fragebogen enthielt viele Deskriptoren das sind Beschreibungen möglicher Zukunftsentwicklungen mit je zwei Alternativen. Aus den 116 Rückmeldungen der ersten Befragungsrunde wurden dann die unkritischen Deskriptoren herausgefiltert das sind diejenigen, über deren Entwicklung sich die Mehrzahl der Experten einig war. Die restlichen wurden unterschieden in kritische Deskriptoren bei denen es ganz klar zwei Meinungsfraktionen unter den Experten gab und in solche, bei denen die Einteilung nicht eindeutig war. Mit den Letzteren wurde eine erneute Befragung durchgeführt, wobei den Experten diesmal mitgeteilt wurde, welche Meinungen ihre Kollegen europaweit dazu hatten. Dann fallen die Antworten eindeutiger aus, erklärt Scharioth. Aus den beiden Befragungen und den Beiratssitzungen erhielt TNS Infratest insgesamt 76 kritische Deskriptoren, 32 unkritische und zusätzlich zehn Megatrends (siehe Kasten unten). Damit ist diese Siemens-Studie eine Zunehmende Globalisierung Steigendes Lebensalter Weniger Kinder Größere Bedeutung von Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft Freie Wahl der Lebensformen Steigende Bedeutung virtueller Communities Vernetzung der Kommunikationsmedien Steigende Mobilität ( Entlokalisierung ) Zunehmende Migration nach Europa Beschleunigung des technischen Wissens und der Produktzyklen der umfangreichsten und komplexesten, die ich kenne, sagt Scharioth. Normalerweise gäben Firmen viel speziellere Studien in Auftrag Automobilfirmen wie BMW oder VW zum Beispiel über die Zukunft der Mobilität oder Unternehmen wie Shell über die Trends der Energieversorgung. Eine Firmenuntersuchung, die alle Lebensfelder des Menschen betrachtet und dann noch mit 76 kritischen Deskriptoren arbeitet, ist mir bisher nicht begegnet, sagt der Szenarioexperte. Das liegt natürlich auch daran, dass so breit angelegte Szenarien für rein wirtschaftliche Zwecke der Unternehmensplanung nicht brauchbar sind, weil sie keine Wahrscheinlichkeitsaussagen besonders wichtig eingeschätzt wurden, wie häufig sie genannt wurden und wie sehr sie mit einem positiven Zukunftsindex korrelierten. Dazu wurden die Experten befragt, wie positiv sie die Zukunft in ihren Fachgebieten und Regionen einschätzten: Beispielsweise stellte sich heraus, dass 38 Prozent der Experten die Lebensbedingungen in Europa im Jahr 2020 als ausgezeichnet oder sehr gut sahen, während nur 16 Prozent die wirtschaftlichen Umstände und gar nur sieben Prozent das soziale Klima ebenso bewerteten. Dagegen sind 56 Prozent der Experten der Meinung, dass 2020 ein vielfältiges Kulturleben in Europa existieren wird. Alles D IE ZEHN M EGATRENDS DER H ORIZONS2020 Experten aus ganz Europa analysierten Entwicklungen in allen Lebensbereichen. machen können. Der Grund ist einfach: Mit 76 kritischen Deskriptoren ergeben sich rein mathematisch gesehen 2 76 = 75 x (75 Milliarden Billionen) mögliche Zukünfte. Eine statistische Auswertung bringt die Forscher hier nicht weiter. Anregende Kultur, soziale Probleme. Scharioths Team hat daher zunächst untersucht, welche Alternativen von den Experten als in allem erhielten wir 38 Ausprägungen von Deskriptoren, die nach Sicht der Experten die Zukunft positiv beeinflussen, sagt Scharioth. Um nun nicht ein rein optimistisches und ein rein pessimistisches Szenariobild entwerfen zu müssen, wandte TNS Infratest einen Kunstgriff an, der laut Scharioth in bisherigen Studien kaum verwendet wurde: Wir haben etwa gleich viele positive Ausprägungen der Deskriptoren ins erste wie ins zweite Szena- 4 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

4 PICTURES OF THE FUTURE S ZENARIO H ORIZONS2020 riobild gesteckt, sagt Scharioth. Nur auf diese Weise ist eine sinnvolle Diskussion überhaupt möglich, denn sonst hätte jeder das eine Szenariobild begrüßt und das andere abgelehnt. Als zusätzlicher Input dienten die Aussagen der Pictures of the Future, die die wesentlichen technischen Zukunftstrends zusammenfassen, wie sie Siemens-Experten von Corporate Technology und aus den Geschäftsbereichen erarbeitet haben. Horizon1, das erste Szenariobild (siehe Kasten), beschreibt eine Entwicklung in europäischer Tradition mit relativ starkem Staat und einer Gesellschaft, die hohen Wert auf Solidarität und Nachhaltigkeit legt und dafür auch ein geringeres wirtschaftliches Wachstum in Kauf nimmt mit allen Folgen für ihre Sozialsysteme. Horizon2, das zweite in sich logische Szenariobild, skizziert hingegen eine wirtschaftlich sehr dynamische Entwicklung, gesteuert vom Markt und dem globalen Wettbewerb. Voraussetzung dafür ist eine sehr flexible Gesellschaft mit der Bereitschaft zu hoher Eigenverantwortung und größerem sozialen Risiko. Beide Bilder zusam- men ergeben den Rahmen, in dem sich die Entwicklungen in Europa bis 2020 bewegen dürften die Wirklichkeit wird sicherlich irgendwo dazwischen liegen. Ulrich Eberl H ORIZON1: DIE G EMEINSCHAFT DER E NTSCHLEUNIGUNG H ORIZON2: DIE LEISTUNGSORIENTIERTE I CH-GESELLSCHAFT Im ersten Szenariobild ist es Staat, Politik und Gesellschaft gelungen, in den europäischen Ländern bis zum Jahr 2020 tragfähige Lösungen für die Probleme des Gesundheitswesens, der Bildung und der Altersversorgung zu entwickeln und zudem für Rechtssicherheit zu sorgen und die Bürger weitgehend vor Terrorismus zu schützen. Das neue Europa der 35 ist zwar noch nicht vollständig entwickelt, aber es grenzt sich als ruhige Insel im globalen Meer schon deutlich gegenüber anderen Staatengemeinschaften und Wirtschaftsblöcken ab. Die Menschen vertrauen im Wesentlichen ihren Regierungen, Parteien und Gewerkschaften. Mit einer konservativen Grundhaltung tendieren sie dazu, an Bewährtem festzuhalten und Veränderungen ebenso skeptisch gegenüberzustehen wie der Zuwanderung von Nicht-Europäern. Die soziale Marktwirtschaft ist in dieser Gesellschaft ein hohes Gut, ebenso die Umweltqualität und der gemeinsame Kulturraum in Europa. Sowohl Unternehmen, Organisationen als auch jeder Einzelne werden daran gemessen, inwieweit sie fair, rücksichtsvoll und verantwortungsbewusst handeln. Man fühlt sich für die nachfolgenden Generationen verantwortlich: Umweltschonende Technologien stoßen auf große Akzeptanz, eine nachhaltige Wirtschaftsführung wird gewünscht und aktiv gefördert. Hinsichtlich der ethischen Zulässigkeit der Gentechnik hat sich Europa ebenso auf eine gemeinsame Vorgehensweise geeinigt wie bei der Nutzung der Biotechnologie, wodurch die Industrie Rechtssicherheit auf diesen Gebieten erlangte. Neuen Technologien der Überwachung oder Personenidentifizierung gegenüber ist die Bevölkerung aufgeschlossen, wenn es um die Sicherheit der Bürger geht wohingegen alle Neuerungen, die zu einem gläsernen Konsumenten führen könnten, abgelehnt werden. Man konzentriert sich aufs eigene Lebensumfeld, alte Menschen sind gut in die Gesellschaft integriert, Kinder sind einer der höchsten Werte überhaupt. Zwar wächst der Anteil der unterschiedlichsten Lebensformen und der Patchwork-Familien weiterhin, aber Familie und Beruf lassen sich nun relativ leicht miteinander vereinbaren. Dank moderner Kommunikationsmittel und dem wachsenden Trend zur Informations-, Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft verlagern sich die beruflichen Arbeiten in erheblichem Umfang in die eigene Wohnung. Das intelligente Heim mit Medien-, Ruhe- und Arbeitszonen bekommt eine hohe Bedeutung die Wohnung wird wieder zum Lebensmittelpunkt. Insgesamt bedeuten diese Entwicklungen für große Teile Europas einen Trend zur Entschleunigung, hin zu einer neuen Bescheidenheit, teils durch den globalen Wettbewerb erzwungen, teils freiwillig und gewünscht. Das Wirtschaftswachstum ist schwach, als Produktionsstandort kann Europa insbesondere mit den aufstrebenden Ländern Asiens nicht mithalten. In Mittel- und Nordeuropa sind der Dienstleistungs- und Informationssektor stark entwickelt, in Osteuropa die klassischen Industrien, in Südeuropa vor allem der Tourismus. Das frei verfügbare Einkommen der Privathaushalte sinkt, auch verursacht durch die zunehmenden Anteile der Selbstfinanzierung von Gesundheit, Altersvorsorge und Sicherheit. Zudem steigen die Mobilitätsausgaben, weil immer mehr Verkehrsinfrastruktur von mautpflichtigen Straßen über den öffentlichen Nahverkehr bis zu den Parkgebühren privat finanziert wird. Als Folge der sinkenden Einkommen wandelt sich der Konsum vom Statusmerkmal zum sinnvollen Einkaufen: Im privaten Bereich nehmen die Do-it-yourself-Dienstleistungen zu. Investitionsgüter werden oft gemeinsam genutzt, Kulturreisen nehmen zu, Hotels müssen Flair ausstrahlen Selbstfindung, Meditation, stilvolles Genießen und Naturnähe sind oft die Ziele. Das Leben wird bewusster, ruhiger und auch sozial sicherer, da sich die Einkommensunterschiede zwischen Arm und Reich zunehmend verringern. Es gibt eine große Vielfalt von Arbeitszeitmodellen, die neue Wechsel zwischen Erwerbs-, Lern- und Freizeitphasen erlauben. Viele Menschen streben trotz der nötigen Zweit- und Drittjobs nach einer guten Balance zwischen Arbeit und Freizeit und versuchen, sich der ständigen Erreichbarkeit durch Auszeiten zu entziehen. Entspannung, der Rückzug in Gefühlswelten voller Lebensfreude und ein holistisches Gesundheitsverständnis sind oft wichtiger als berufliche Karrieren. Im zweiten Szenariobild ist eine dynamische Marktwirtschaft das wichtigste Charakteristikum im Europa des Jahres Die Nationalstaaten geben nur die Rahmenbedingungen vor und beschränken sich auf eine staatliche Mindestversorgung auch auf Gebieten, die sie in der Vergangenheit als essentiell angesehen hatten. Da den Regierungen die Reformen auf den Feldern Bildung, Gesundheit und Altersvorsorge nicht gelungen sind, wurde dies mehr und mehr von Privatfirmen übernommen: So entstanden internationale Bildungsund Gesundheitskonzerne, und selbst um die Sicherheit gegenüber Terroristen und Netzwerk-Saboteuren kümmern sich immer mehr Privatfirmen. Der Gesundheits- und Sicherheits-Sektor sind die stärksten Motoren der Wirtschaft. Hand in Hand mit dem Rückzug des Staates geht die Betonung von Eigenverantwortung, Leistungsbereitschaft und Flexibilität. Selbstverwirklichung gilt als höchstes Ziel, Erlebniskonsum als Wert an sich. Wandel wird positiv bewertet, Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen haben deutlich an Boden gewonnen das Streben nach dem eigenen Vorteil gilt gleichermaßen für Unternehmen wie für Individuen. Das Lebensgefühl in dieser Gesellschaft ist geprägt durch großen Wettbewerb und wenig Konstanz in den Strukturen: Private wie berufliche Partnerschaften werden ebenso schnell gebildet wie aufgelöst. Viele Planungen sind sehr kurzfristig und die Netzwerke stark fluktuierend: Mit dem einen geht man ins Theater, mit dem anderen fährt man in Urlaub die Welt wird zum Dorf, Freunde und Bekannte rund um den Globus sind keine Seltenheit und dank hoher Mobilität und leistungsfähiger Kommunikationstechnik auch gut erreichbar. Zugleich verliert die klassische Familie an Bedeutung, vielfältigste Beziehungen treten an ihre Stelle, und Kinder und Beruf sind nur für Wohlhabende leicht miteinander zu vereinen. Insgesamt führen diese Entwicklungen zu einer Zunahme der sozialen Probleme: Die time poor, money rich (Wohlhabende mit wenig Zeit) stehen den time rich, money poor gegenüber, eine Bildungselite dominiert Wirtschaft und Gesellschaft. Inszenierungskonsum, Multifunktions-Erlebnisreisen und Luxusmarken gibt es ebenso wie Armut, Billigurlaub und Discountläden. Doch zugleich sind die sozialen Schichten durchlässiger, und gesellschaftlicher Aufstieg ist für Leistungswillige zumindest im Prinzip leicht möglich. Viele Bildungsinstitutionen konkurrieren miteinander, und die meisten neuen Arbeitsplätze entstehen im Bereich der Informationsgewinnung, -verarbeitung und -verteilung. Dank der Entwicklung zur Wissensgesellschaft insbesondere in Kerneuropa konnte ein mäßiges, aber stetes Wirtschaftswachstum erzielt werden. Daher ist im Durchschnitt das frei verfügbare Einkommen gestiegen und trotz des Zwangs zur zunehmenden Selbstfinanzierung von Gesundheit, Altersvorsorge, Mobilität und Sicherheit gibt es weiterhin Spielraum für privaten Konsum. E-Commerce, der elektronische Handel, ist ebenso selbstverständlich geworden wie die Nutzung des Internets und Multimedia-Kommunikation in allen Lebensbereichen. Alle Gegenstände des täglichen Lebens sind intelligent und vernetzt, autonome Systeme (Roboter und Software-Lösungen) erleichtern Alltag und Beruf, die ständige Erreichbarkeit auch unterwegs und in der Freizeit ermöglicht die Entlokalisierung des Arbeitsplatzes man wird überall auf der Welt arbeitsfähig, was auch die Bildung von Ad-hoc-Teams für verschiedenste Projekte erleichtert. Immer mehr Firmen arbeiten daher mit einer kleinen, fest angestellten Kernbelegschaft und einer Vielzahl von Kooperationen und freien, flexiblen Verträgen. Zugleich führt dies dazu, dass erhöhte Anstrengungen unternommen werden, um wertvolle Mitarbeiter längerfristig zu binden, denn in der Ich-Gesellschaft sinkt auch die Loyalität zum Arbeitgeber. Jede Generation ist sich selbst die nächste, was zur Folge hat, dass Generationen übergreifende Themen kaum angegangen werden. Der globale Wettbewerb um Ressourcen Energie, Wasser, Nahrungsmittel ist voll im Gange und führt außerhalb Europas bereits zu Engpässen. Der Umweltschutz ist zwar verbal ein wichtiger Wert, aber die meisten Menschen sind nicht bereit, höhere Ausgaben dafür in Kauf zu nehmen. In Bezug auf Bio- und Gentechnik oder medizinische Therapien hat jedes Land eigene Vorstellungen, was erlaubt ist daher gibt es einen zunehmenden Patiententourismus reicher Kranker, um bestimmte Behandlungen in anderen Ländern in Anspruch nehmen zu können. 6 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

5 ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT HIGHLIGHTS S ZENARIO 2015 ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT Always-on im mobilen Büro Anruf, oder SMS künftig weiß das System, wie, wo und wann der Empfänger am besten erreichbar ist. LifeWorks macht s möglich. Seite 14 "Rasante Entwicklung" Vodafone-Vorstand Thomas Geitner setzt auf UMTS und neue Datendienste, die Handys in multimediale Universalgeräte verwandeln. Seite 19 Echtzeit steigert die Produktivität Die durchgehende Vernetzung aller Betriebs- und Anlagendaten in der Industrie erhöht die Wirtschaftlichkeit. Seite 20 Ende der Einbahnstraße Fernsehen wird für Zuschauer interaktiv und sogar auf dem Handy möglich. Breitbandanschluss, drahtlose Techniken und die Vernetzung von Hausgeräten verändern unser Zuhause. Seite 23 Die Aufwertung des Persönlichen Soziologen erwarten neue Kommunikationsnormen. Die ständige Erreichbarkeit bringt aber keine größeren Stressfaktoren. Seite 31 Peter, Teilnehmer 2015 eines Online- Computerspiels, ist in die Rolle eines Zwergs geschlüpft und kämpft an der Seite dreier Mitstreiter. Sein Home- Entertainment-System vermittelt ihm über die 3D-Brille einen wirklichkeitsgetreuen Eindruck der Spielwelt. Mit einem Datenhandschuh kann er seine Figur in der virtuellen Umgebung bewegen. Da stört ihn plötzlich ein Notruf aus der realen Welt... Fantasie online München, Oktober 2015: Bogoroth, der Zwerg, schlägt sich durch eine virtuelle Spielwelt in der Realität behebt er als Peter, der Ingenieur, eine Störung in der Produktion einer Fabrik. Schöne Elfe, was für eine Freude, dich wiederzusehen, begrüßt Peter seine Spielpartnerin. Peter hat sich seit langem wieder einen Nachmittag frei genommen, damit er ungestört in die virtuelle Spielwelt Fellows of Glendalough eintauchen kann. Zwerg Bogoroth, ich grüße dich, antwortet die Elfe. Die anderen müssten schon beim Treffpunkt sein. Heute wartet eine schwere Prüfung auf uns. Peters Hand steckt in einem Datenhandschuh. Die Sensorik setzt die Bewegungen der Finger um. Peter ballt sie zur Faust und erteilt damit seiner Spielfigur den Befehl zum Gehen. In Wirlichkeit sitzt er bequem in einem Sessel und hat eine 3D-Brille auf. Das Stereo-Display und die Soundanlage seines Home-Entertainment-Systems vermitteln ihm einen erstaunlich realen Eindruck der Spielwelt. Seine Stimme und alle seine Bewegungen werden über HighSpeed DataTransmission Line ins Internet, genauer: an den Spiele-Server, eingespeist. Dort laufen alle Informationen der Mitspieler in Echtzeit zusammen und werden umgehend zurückübertragen. Peter befindet sich am Eingang des Tals zum Kloster Glendalough. Der steinerne Rundturm der Befestigungsanlage überragt die Bäume. Alwyne geht neben ihm. Die Elfe trägt ein weißes Chiffon-Kleid. Schon hat Peter vergessen, dass er nicht der 294 Jahre alte Zwerg Bogoroth ist, sondern ein 40-jähriger Ingenieur, beschäftigt bei einem großen Automobilzulieferer. Hallo Bogoroth, hallo Alwyne, ruft der Zauberer Eogarth, als die beiden auf eine 8 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

6 ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT S ZENARIO 2015 Lichtung treten. Neben dem Zauberer im dunkelblauen Gewand steht ein großer Mann Grimbergen, der Bogenschütze. Eogarth ist der Führer des Teams, das sich in unregelmäßigen Abständen in der Spielwelt trifft. Die vier kennen sich seit etwa zwei Jahren, wissen aber wenig über ihre wahre Identität. Peter vermutet, dass Alwyne Journalistin ist. Eogarth scheint Lehrer oder Professor zu sein. Weil Grimbergen als Bogenschütze so gut ist, könnte er auch im echten Leben Polizist oder Soldat sein. Hier in den Wäldern sind die Bruchstücke eines Amuletts versteckt. Jeder von uns muss eines suchen. Die ungefähre Richtung wird euch durch eine schwebende Kugel angedeutet, erklärt Eogarth die Aufgabe. Bringt euer Bruchstück zum Treffpunkt. Dann fügen wir das Amulett zusammen und kommen alle in eine höhere Spielstufe, sagt der Magier nun. Alles klar? Dann los. Peter überprüft seine Waffen und seinen Nahrungsvorrat, bevor er in den Wald hineingeht, immer der Kugel nach. Nach wenigen Metern hat der Zwerg seine Kameraden aus den Augen verloren. Es ist dunkel Zwei Stunden später hat sich Peter in eine Höhle vorgearbeitet. Er musste gegen einen Troll kämpfen und eine Schlange besiegen. Über die Simultananzeige hat er das Schicksal seiner Gefährten verfolgt, die mit Mut und Geschicklichkeit ihr Ziel teilweise schon erreicht haben: Alwyne ist mit dem Amulett auf dem Rückweg, Eogarth schwingt sein Schwert. Peter steht in einer Schatzkammer und hat gerade das Rätsel gelöst, das ihm eine Holztruhe öffnet. Drinnen liegt das Amulett. Plötzlich reißt ihn das Klingeln seines Handys aus der Fantasiewelt und in seinem 3D-Display taucht eine Meldung auf. Das darf doch nicht wahr sein! entfährt es ihm. Peter weiß: Da kann nur in der Arbeit was schiefgelaufen sein. Schließlich hatte er an seinem freien Tag seine Erreichbarkeit auf Null eingestellt. Nur der Alarmzentrale seiner Firma hat er die Berechtigung erteilt, bei einem Notfall durchgestellt zu werden. Jetzt wieder ganz der Ingenieur, klinkt er sich aus dem Spiel aus und nimmt das Gespräch an: Wo brennt s? Umgehend verschwindet die Schatzkammer, und das Display verwandelt sich in eine Computeroberfläche. Die Sortiermaschine für die Druckluftpatronen ist ausgefallen, erklärt ihm ein Techniker. Wir kriegen sie alleine nicht mehr in Gang. In ein paar Minuten steht die ganze Produktion. OK, ich logge mich ein, sagt Peter. Er wählt das Firmennetz an, autorisiert sich und hat auf dem großen Home-Entertainment-Wandbildschirm sofort alle Daten der Leitwarte verfügbar, als säße er an seinem Arbeitsplatz. Die Firma stellt Airbags her rund um die Uhr. Vor zwei Tagen ist ein neues Software-Modul für das Industrial Ethernet aufgespielt worden, vielleicht verträgt sich da etwas nicht mit der Steuerung der Maschine. Peter ist Experte für die Fertigung, seine Vermutung kann aber nur sein Kollege Mark Berger bestätigen, der die installierte Software der Firma wie kein zweiter kennt. Könnt ihr mal bitte eine Videokonferenz mit Mark herstellen? sagt Peter. Mark ist derzeit in Indien und baut neue Kontakte zu indischen Software-Entwicklern auf. Sekunden später erscheint sein Bild. Was gibt s so Wichtiges, dass du mich beim Abendessen störst, scherzt er. Kurze Zeit später weiß er Bescheid. Das ist bestimmt ein Kompatibilitätsproblem, meint der Experte. Spielt mir bitte mal die Dokumentation kurz vor dem Systemabsturz ein, bittet er die Kollegen von der Zentrale. Codereihen huschen über das Display. Peter kann in dem Wust aus Ziffern und Buchstaben nichts erkennen aber wohl Mark, denn er sagt umgehend: Ein Update für die Steuerung müsste es tun. Peter, in meinem Ordner findest du die verschiedenen Module. OK, Mark, danke, falls wir nicht klarkommen, holen wir dich nochmal dazu, sagt Peter. Er findet das Modul und startet sofort die Installation des Updates. Nehmen Sie die Sortiermaschine wieder ans Netz, sagt er dann zu dem Techniker in der Zentrale. Sie läuft jetzt wieder. Bitte schicken sie mir noch eine Mail mit der Dokumentation des Vorgangs, verabschiedet er sich. Sofort klickt er das Glendalough-Icon auf dem Display an, das die ganze Zeit über pulsiert und damit den für ihn eingefrorenen Modus angezeigt hatte. Er ist wieder Bogoroth, der Zwerg. Er nimmt das Stück Amulett aus der Truhe und eilt zurück zum Treffpunkt. Norbert Aschenbrenner Handy mit Flügeln: Das neue SK65 von Siemens hat eine vollständige Tastatur, die durch Drehung des Gehäuses zum Vorschein kommt. Harry Straßer, Chief Innovation Officer von Siemens Com, kann damit seine s einfacher als bisher auch von unterwegs bearbeiten. Internet überall In der künftigen Always-on- Gesellschaft können wir, wenn wir es wollen, stets mit der ganzen Welt verbunden sein egal mit welchem Endgerät und ohne nachzudenken, welche Übertragungswege die Daten nehmen. Siemens macht Geräte und Netze fit für diese Herausforderungen. Das Internet wird bald so selbstverständlich sein wie Strom aus der Steckdose. Always on, immer online zu sein, ist einer der Trends der Telekommunikation. Das heißt für mich, dass ich erreichbar und kommunikationsfähig bin, wann und wie ich es möchte, sagt Harry Straßer, Chief Innovation Officer von Siemens Communications (Com). Ständig erreichbar sind wir eigentlich heute schon: Fast jeder hat ein Handy, ein Festnetztelefon, und Internetzugang. Richtig always on ist aber noch keiner. Denn die Erreichbarkeit ist wegen der Vielzahl der Geräte oft schwierig, Internet und auf dem Handy sind noch alles andere als ein Vergnügen, und der Download von Musik, Bildern und Dokumenten braucht wesentlich höhere Datenraten als heute üblich sind. Daher entwickelt die Telekommunikationsindustrie viele neue Verfahren T RENDS der Breitbandkommunikation, im Mobilfunk wie im Festnetz. Bei den Übertragungstechniken stehen wir vor einer Fragmentierung der Landschaft, sagt Straßer. Wichtig ist daher ein nahtloser Übergang zwischen den Techniken. Die Nutzer sollen nicht merken, welche Übertragungsstandards ihr Laptop, Handy oder PDA verwendet ob WLAN oder WiMAX, UMTS oder HSDPA (siehe Kasten S. 13). Obwohl in den nächsten Jahren mehrere Techniken nebeneinander existieren dürften, werden Festnetz, Mobilfunknetz und Internet letztlich zusammenwachsen. Siemens hat diesen Trend mit einer großen Umstrukturierung bereits vorweggenommen: Die Festnetzsparte ICN und die Mobilfunksparte ICM wurden ab Oktober 2004 zu Siemens Communications zusammengelegt. Der fris ch fusionierte Bereich macht mit fast Mitarbeitern einen ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT jährlichen Umsatz von rund 17 Milliarden Euro und bietet Infrastruktur und Endgeräte aus einer Hand an. Ein Schwerpunkt ist das Konzept LifeWorks, mit dem Siemens getrennte Netze wie Firmen-LAN, Mobilfunk und Festnetz auf einer einheitlichen Plattform zusammenführt (S. 14). Telekom-Unternehmen nutzen schon jetzt als Fernverbindung für Telefonate das Internet- Protokoll (IP), bei dem die Daten nicht über eine reservierte Leitung, sondern als Pakete verschickt werden. Der Vorteil: Dadurch kann wesentlich mehr übertragen werden, indem man die Gesprächspausen zur Übermittlung anderer Daten ausnutzt. Auch der Mobilfunkstandard UMTS verwendet den Paketversand. Selbst Gespräche mit Schnurlostelefonen laufen schon übers Internet (Voice over IP, kurz VoIP). Künftig besitzt ein Gerät vielleicht nach außen nur eine IP-Schnittstelle, im Inneren arbeiten verschiedene Modems, die unterschiedliche Standards verstehen, sagt Dr. Jürgen Schindler, der sich bei Siemens Com um Zugangstechniken kümmert. Zwei Welten nähern sich an. Bei diesem Trend zur Konvergenz stehen sich zwei Welten gegenüber: Im Partnerschaftsprojekt für die dritte Mobilfunk-Generation (3GPP) arbeiten Normungsgremien an der Vereinheitlichung von Mobilfunknetzen wie UMTS und HSDPA. In diesen Netzen können sich Anwender frei bewegen, da die Daten von einer Mobilfunkzelle zur nächsten weitergereicht werden. Parallel erarbeitet das IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers), eine weltweite Organisation von Elektrotechnikern und Ingenieuren, Standards für die Übertragungstechniken, die der Internet-Welt entstammen: WLAN und für größere Reichweiten WiMAX. Hier machen Funkserver die Nutzer zwar unabhängig von einem Kabel der Funkradius um einen so genannten Hot Spot kann aber nicht verlassen werden, ohne die Verbindung zu gefährden. Im Gegensatz zum echten Mobilfunk sprechen Experten vom nomadischen Arbeiten. Die 3GPP- und die IEEE-Welt bewegen sich aber aufeinander zu, sagt Schindler. UMTS erhöht die Datenraten, und WiMAX verbessert mit den Standards e,g künftig die Mobilität. Mobilfunkbetreiber und 10 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

7 ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT T RENDS UMTS-Nutzer legen größeren Wert auf die Stabilität und die Qualität eines Telefongesprächs, während bei WiMAX schon mal die Verbindung abreißen kann, was bei verschlüsselten sicherheitsrelevanten Daten wie beim Online- Banking problematisch ist, sagt Schindler. Standards sind für Always on ein wichtiger Erfolgsfaktor, betont Thomas Geitner, Technikvorstand von Vodafone und verweist auf den GSM-Standard, der entscheidend dazu beigetragen habe, dass die Kosten für alle Das SK65 bietet auch eine neue Art der Kommunikation: Push to talk over Cellular (PoC) von Siemens Push and talk genannt, eine Art Walkie-Talkie fürs Handy (S. 26). Siemens entwickelte zudem einen ähnlich funktionierenden Bilder-Chat. Tests mit dem Mobilfunkbetreiber TeliaSonera während eines Laufs zur Rallye-Weltmeisterschaft in Finnland verliefen erfolgreich. Die Teilnehmer sahen auf ihren SX1-Handys, wer online war, und verschickten an die Gruppe per Knopfdruck UMTS, WLAN, WiMAX die Handys von morgen müssen dies alles beherrschen. rasch gesunken seien (S. 18). Das echte Always on wird es erst mit geringeren Gebühren und anderen Tarifmodellen geben, sagt Thomas Künstner, Partner bei der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton. Always on wird unser Leben verändern. Schon warnen Kritiker vor Stress durch ständige Erreichbarkeit, doch Soziologen geben Entwarnung vor allem wenn der Grad der Erreichbarkeit von jedem selbst einstellbar ist (S. 31). In der Freizeit werden wir schneller, gezielter und mehr kommunizieren ob wir an einem Online-Spiel teilnehmen oder im Walkie-Talkie-Modus des Handys Botschaften austauschen. Den Büroalltag hat längst verändert; immer online sein wird eine neue Dimension hinzufügen (S. 14). Die Produktivität wird sich weiter deutlich erhöhen, sagt Harry Straßer. Bald wird es selbstverständlich sein, auch mit dem Handy Mails als integralen Bestandteil der Kommunikation zu nutzen. Handy als Walkie-Talkie. Mobiles Mailen ermöglicht als eines der ersten Handys das neue Siemens SK65, das im August 2004 vorgestellt wurde. Es besitzt die -Funktion des US-Unternehmens RIM, bislang nur auf den etwas eigenwillig zu bedienenden BlackBerry-Geräten verfügbar. Ein spezieller Server schickt s automatisch auf das Mobiltelefon und zum Büro-PC. Kalender und Adressbuch sind synchronisierbar, der Zugriff auf Unternehmensdaten möglich. (Ethernet), im WLAN oder UMTS-Netz. Wenn der Anwender während des Gesprächs das Büro verlässt und damit die Ethernet-Verbindung kappt, nehmen die VoIP-Datenpakete je nach Verfügbarkeit der Netze den effizientesten Weg. Wenn größere Datenmengen verschickt werden sollen, können UMTS-Netz und WLAN auch gleichzeitig zur Steigerung der Übertragungsrate genutzt werden. Das System soll frühestens 2005 marktreif sein wird Siemens ein UMTS-Handy auf den Markt bringen, das auch WLAN integriert hat. Dafür wird es zwei Chips haben. Bei Siemens Com arbeiten die Entwickler bereits an der Integration verschiedener Übertragungsstandards auf einem Chip. Das Schlag- Videokonferenzen mit hohen Bandbreiten sind bald auch mobil möglich. Bilder, die sie mit der Handy-Kamera aufgenommen hatten. Auf der Mobilfunkmesse in Cannes im Frühjahr 2004 verbanden Siemens- Entwickler beide Services die Anwender nutzten PoC und den Bilder-Chat gleichzeitig. Für ein stetes Online-Sein ist aber auch der problemlose Wechsel zwischen unterschiedlichen Systemen nötig: Siemens-Entwickler haben einen Demonstrator gebaut, der während eines Telefongesprächs den Wechsel zwischen verschiedenen Netzen erlaubt. Damit kann ein Anrufer über eine Datenkarte, die in einem Laptop oder PDA steckt, telefonieren und zwar im verkabelten Firmennetz wort heißt Software Defined Radio (SDR). Die Idee hinter SDR ist, dass nicht mehr eine fest verdrahtete Chiparchitektur entscheidet, in welchen Frequenzen ein Gerät senden und empfangen kann, sondern die installierte Software. Damit könnte ein Handy in allen Netzen funktionieren. Solch eine umfassende Lösung kann ich mir Ende des Jahrzehnts vorstellen, sagt Holger Landenberger, Projektleiter SDR bei Siemens Com. Wir werden schrittweise vorgehen und zunächst mehrere Standards wie UMTS, GSM und WLAN einbeziehen. Die Produktentwicklung könne Mitte 2006 beginnen. Siemens hätte bei der Fertigung von Handys mit SDR handfeste Kostenvorteile: So könne etwa via Software erst nach dem Zusammenbau festgelegt werden, für welchen Übertragungsstandard und damit für welchen regionalen Markt das Gerät ausgelegt wird. GBit/s auf dem Handy. Parallel arbeitet Siemens federführend im EU-Forschungsprojekt WINNER. Die knapp 40 Partner wollen eine universelle Funktechnik entwickeln, die nach 2010 die heutigen Standards ergänzen soll. Bei Reichweiten unter 100 Metern sollen Übertragungsraten bis ein Gigabit pro Sekunde (GBit/s), im weiteren Umkreis rund 100 MBit/s erreicht werden. Im Labor schaffen Siemens- Entwickler bereits Datenraten von 360 MBit/s bei einer Trägerfrequenz von fünf Gigahertz und einer Bandbreite von 100 Megahertz, die mit dem OFDM-Verfahren (Orthogonal Frequency Division Multiplexing) auf 256 Unterfrequenzen aufgeteilt wird. Dies verringert den Einfluss von Echos, wie sie bei dieser hohen Grundfrequenz etwa durch Reflexion an Gebäuden entstehen. Zusätzlich nutzen die Forscher drahtlose Multi-Hop-Stationen eine Mischung aus Basisstation, Repeater und Router. Damit leiten sie die Signale auch um Hindernisse weiter und verstärken sie. Wie unlängst ein Feldversuch in München zeigte, erhöhen diese Multi-Hop-Stationen, die etwa einige hundert Meter voneinander entfernt stehen, die Reichweite solcher Funksysteme deutlich. Mit Hilfe einer Kombination mehrerer Antennen (MIMO) arbeiten die Forscher zudem daran, die Übertragungsrate auf ein GBit/s zu steigern. Zumindest die Datenraten sind dann keine Beschränkung mehr bei der Verwirklichung einer Always-on-Gesellschaft. Eine Grenze wird es indes immer geben: Der US-Mathematiker Claude Shannon, Erfinder des Bits und Begründer der Informationstheorie, hat schon vor 50 Jahren berechnet, dass es bedingt durch die Übertragungsbandbreite und das Umgebungsrauschen ein theoretisches Limit gibt, wie viele Daten übertragbar sind. Danach kann ein Handy maximal 100 bis 1000 GBit/s empfangen vorausgesetzt, dieses Super-Handy wird wegen des gigantischen Datenstroms zum Anfassen nicht zu heiß. Norbert Aschenbrenner V IELE W EGE FÜHREN INS MOBILE I NTERNET stehend bewegt im Fahrzeug Mobilität High-Speed-Zug Fahrzeug über Land Auto in der Stadt zu Fuß unterwegs wechselnde Orte (nomadisches Verhalten) im Gebäude persönlicher Bereich GSM GPRS DECT EDGE Bluetooth 3G / UMTS HSDPA WLAN (IEEE a,g) Jenseits 3G (Forderungen für 4G) mögliche WiMax- Erweiterung WiMax (IEEE e) WiMax (IEEE a,d) Datenrate (MBit/s) Die Schlagworte: (zur Technik siehe auch Pictures of the Future, Frühjahr 2002, S. 11): UMTS (Universal Mobile Telecommunications System): Standard der dritten Mobilfunk- Generation (3G), in eigens lizenzierten Frequenzbändern um zwei Gigahertz (GHz). Theoretisch beträgt die maximale Datenrate zwei Megabit pro Sekunde (MBit/s). Für alle Mobilfunktechniken gelten aber zwei Einschränkungen: Erstens teilen sich alle Nutzer einer Zelle die verfügbare Kapazität. Und zweitens wird die maximale Datenrate kleiner, je schneller sich der Mobilfunkteilnehmer bewegt. Bei UMTS werden in der Praxis beim Herunterladen von Daten (downlink) bis 384 Kilobit pro Sekunde (kbit/s) erreicht. HSDPA (High Speed Downlink Packet Access): eine Software-Erweiterung von UMTS mit einer Datenrate im downlink von maximal 14,4 MBit/s. Die Kapazität der Basisstationen wächst um 50 Prozent durch eine Optimierung der Modulations- und Kodier-Algorithmen sowie durch eine effizientere Verteilung der Datenlast in den Basisstationen. Die Netztechnik von Siemens unterstützt die HSDPA-Protokolle bereits heute, daher bedarf es zur Implementierung nur eines Software-Updates. Siemens will eine HSDPA-Karte für Laptops Ende 2005 auf den Markt bringen. Danach werden auch Handys den Standard unterstützen. WLAN (Wireless Local Area Network): ein lokal begrenztes Funknetz in lizenzfreien Frequenzen. Innerhalb eines Hot Spots mit einer Reichweite von zehn bis 50 Metern betragen die maximalen Datenraten 11 MBit/s (Standard IEEE b bei 2,4 GHz) und 54 MBit/s (bei IEEE a bei 5 GHz; bzw. IEEE g bei 2,4 GHz). WiMAX (Worldwide Interoperability for Microwave Access): Erweiterung von WLAN. Gesendet wird wie bei WLAN paketvermittelt das heißt wie im Internet mit kleinen Datenpaketen bei Frequenzen zwischen 2 und 11 GHz; die Datenrate beträgt bis zu 75 MBit/s. Je nach Standard (IEEE a, b, d, e oder g) betragen die Reichweiten mehrere hundert Meter bis mehrere Kilometer. Auch hier müssen sich alle Nutzer die Datenrate teilen. Anders als bei UMTS ist bei WLAN und WiMAX die Beweglichkeit der Nutzer begrenzt etwa auf Fußgängergeschwindigkeit. Siemens entwickelt eine Komplettlösung für WiMAX- Netze, die ab Sommer 2005 auf den Markt kommen soll. Neben Basisstationen umfasst sie auch Integration und Service. Intel will WiMAX-Chips ab 2006 in Notebooks einbauen. GSM, GPRS und EDGE: Standards der zweiten Mobilfunkgeneration DECT: Standard für Schnurlos-Telefone Bluetooth: Standard für drahtlose Kommunikation zwischen Geräten im Nahbereich 4G: Forderungen für die vierte Generation des Mobilfunks. Quelle: Siemens Com 12 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

8 ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT B ÜRO UND A RBEIT Das mobile Büro Der Zugriff auf Bürodaten von unterwegs wird derzeit durch unterschiedliche Endgeräte und getrennte Netze erschwert. Doch Siemens hat bereits Lösungen für eine durchgängige und benutzerfreundliche Kommunikation entwickelt. Johann-Heinrich Schinke sitzt in München vor dem Laptop. Auf dem Bildschirm hat er eine Liste mit seinen Kontaktadressen. Er will seinen Kollegen Michael Maier in San Diego anrufen. Hinter dessen Namen sind mehrere Symbole. Schinke kann sich die Art der Kommunikation aussuchen. Er entscheidet sich für Sprache, denn das entsprechende Symbol ist farbig hervorgehoben. Michael ist also telefonisch erreichbar, stellt Schinke fest, setzt ein Headset auf und klickt auf das Zeichen mit dem Telefonhörer. Kurze Zeit später steht die Verbindung, ohne dass Schinke weiß, ob Maier nun mit einem Handy, Festnetztelefon oder PDA telefoniert. Hallo Michael, bleib bitte dran. Ich hole den Künftige Bürokommunikation: Siemens-Manager Dr. Johann- Heinrich Schinke erreicht mit wenigen Mausklicks seine Kollegen rund um den Erdball das System HiPath OpenScape wählt den richtigen Kommunikationskanal. Kollegen Schmid dazu, sagt Schinke und sucht den Namen von Werner Schmid, der sich in Florida befindet. Ein Klick auf das Telefonzeichen, Schmids Apparat klingelt. Ja? Die Dreier-Konferenz steht, und Schinke holt sich ein Dokument auf den Schirm, um es mit seinen Kollegen zu besprechen. Im Jahr 2010 werden 65 Prozent aller Arbeiten in Unternehmen in Teams erledigt werden, die entweder räumlich oder zeitlich getrennt sind oder zeitweise beides. Im Jahr 2000 waren das erst 45 Prozent, berichtet Dr. Stephan Scholz, Leiter Carrier Development von Siemens Communications (Com). Bei der Arbeit in solchen Projektteams sind Mitarbeiter künftig stärker auf aktuelle persönliche Informationen wie Adressbuch oder Terminkalender angewiesen. Ebenso wichtig ist der Zugriff auf die Unternehmens- daten auch von unterwegs und unabhängig von Endgerät oder Infrastruktur. Es sind also breitbandige Anwendungen für alle Arten von multimedialem Datentransport nötig. Siemens hat erste Lösungen entwickelt, um Büroarbeitern das Leben zu erleichtern, auch wenn sie künftig ein Mobile Office haben. Bislang war es im Firmenalltag schwierig, Kollegen auf Anhieb zu erreichen. Denn viele sind häufig unterwegs oder in Besprechungen. Dann hinterlässt man eine Nachricht auf ihrem Anrufbeantworter vielleicht sogar auf mehreren und schickt eine Mail. Und der Angerufene darf alles mehrfach anhören und wieder löschen, erklärt Schinke, der die Produktdefinition für Multimedia- Applikationen im Geschäftsgebiet Enterprise Systems von Siemens Com verantwortet. Was ich soeben mit Michael Maier und Werner Schmid demonstrierte, ist unsere Lösung des Problems: Unser LifeWorks-Konzept führt getrennte Netze wie Firmen-LAN, Mobilfunk und Festnetz zusammen und ermöglicht so eine durchgängige Kommunikation. Herzstück von LifeWorks ist eine Vermittlungsanlage auf Softwarebasis, der so genannte Softswitch. Er fungiert als netzübergreifende Kontroll- und Verbindungsschnittstelle, indem er die ankommenden Signale wie eine intelligente Weiche weiterleitet. Eine besondere Rolle spielt das medienunabhängige Session Initiation Protocol (SIP). Erstmals existiert damit ein Protokoll, das in allen Kommunikationswelten (Festnetz, Internet und Mobilfunk) einsetzbar ist. Nach Ansicht der Siemens-Experten wird SIP entscheidend für die Multimedia-Kommunikation der Zukunft. Da alle Zugangsdaten der SIP-Teilnehmer zentral auf einem Server gespeichert sind, lässt sich jederzeit ermitteln, ob und wie ein Gesprächspartner erreicht werden kann unabhängig von Zeit, Ort, Netz und Apparat. Neue Kunden dank Softswitch. Die Technik, die vom Start-up-Unternehmen Siemens Network Convergence (SNC) in Chelmsford, Massachussetts (USA), entwickelt wurde, hat Siemens neue Kunden beschert: etwa den New Yorker Kabelbetreiber Cablevision. Dessen über Abonnenten können dank Softswitch seit geraumer Zeit über ihren Virtueller Sekretär im Handy: Nutzer können künftig über Profile einstellen, welche Anrufer wann durchgestellt werden. Kabelanschluss auch telefonieren, was vorher nicht möglich war. Mittlerweile setzen auch die Telefongesellschaften Bellsouth und SBC auf die Siemens-Entwicklung. Netzbetreiber können mit LifeWorks neue, innovative Dienste anbieten. So können sie sich von ihren Wettbewerbern differenzieren und zusätzlich neue Einnahmequellen erschließen, sagt Eve Aretakis, Leiterin von SNC. Ein erstes marktreifes Produkt des Life- Works-Konzepts ist HiPath OpenScape. Es besteht aus drei Software-Komponenten für Präsenz, Kollaboration und Kommunikation, Die Bedienung von HiPath OpenScape ist simpel: Alle Anwendungen werden über eine einheitliche Oberfläche am PC verwaltet sie wurde in einer Kooperation mit Microsoft entwickelt. Momentan funktioniert sie nur unter Windows, soll aber auch auf Linux ausgedehnt werden. Der Nutzer legt mit Regeln fest, wann und über welches Endgerät ihn jemand kontaktieren kann und bleibt bei Bedarf ungestört. Er kann auch über eine VIP- Funktion bestimmte Anrufer bevorzugt behandeln. Ist er zeitweise nicht erreichbar, definiert er, an wen oder welches Medium Kontaktversuche weitergeleitet werden. Der größte Vorteil des Systems: Der Anwender ist immer erreichbar und das weltweit unter einer einzigen Nummer, wobei das System die kostengünstigste Strecke wählt. Virtueller Sekretär fürs Handy. HiPath OpenScape ist bereits bei der griechischen Hotelkette Grecotel, an der Bundeswehrhochschule in Neubiberg bei München und bei einem deutschen Möbelhersteller im Einsatz. Nun arbeiten die Entwickler daran, auch OpenScape-Nutzer sind immer erreichbar, weltweit und über eine einzige Nummer. einem Gateway, das die Brücke zwischen Telefonie- und IP-Welt schafft, und den Endgeräten, erklärt Rudolf Bitzinger, Leiter Technologie Enterprise Systems bei Com. HiPath OpenScape vereint Telefon, , sprachgesteuerte Dienste, SMS, Kalender und Instant Messaging, ein Dienst, mit dem Teilnehmer in Echtzeit chatten und Dateien austauschen können. Netzübergreifende Video-Konferenzen mit mehreren Teilnehmern sind in HiPath OpenScape möglich, ebenso das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten und beliebigen Dateitypen. Ein wichtiger Aspekt, auch weil sich dadurch die Zahl der Dienstreisen erheblich senken lässt. Die Kernarchitektur des Systems hat Com-Mitarbeiter Randy Wuerfel in San José, Kalifornien, entworfen. Für seine Patentanmeldungen wurde er 2003 zum Erfinder des Jahres bei Siemens gekürt. die Mobilkommunikation zu integrieren. Wir wollen alle Leistungsmerkmale auch auf dem Mobilgerät realisieren. Dann wäre es möglich, Sprachnachrichten oder s auf ein Smartphone oder einen PDA zu übertragen, ohne dass der Anwender sie aktiv abfragen muss, sagt Dr. Thomas Werner von Mobile Networks bei Siemens Com, der im Unternehmensprogramm top + Innovation auch die siemensweiten Aktivitäten zum Thema Mobile Enterprise koordiniert. Die Anpassung des Outlook-Inhalts realisieren die Forscher mit dem offenen Standard SyncML. Dieser erlaubt eine Synchronisation von Daten, damit Handy, PDA, Laptop und Computer über größere Entfernungen kabellos immer auf dem neuesten Stand sind. Siemens hat den Standard bereits in Handys integriert. Mit SyncML können auch 14 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

9 ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT B ÜRO UND A RBEIT Viren auf dem Handy? Die fragmentierte Landschaft der Betriebssysteme macht es Hackern weniger leicht als in der PC-Welt. S ICHERHEIT ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT s direkt aufs Handy geschickt werden. Neue Softwareversionen für Handys können die Mobilfunkbetreiber künftig einfach übers Netz aufspielen, was den Service erleichtert. Im August 2004 stellte Siemens das neue Handy SK65 vor. Es besitzt die BlackBerry- Funktion, womit ebenfalls s aufs Handy gelenkt werden (siehe S. 12) ein erster Schritt in Richtung mobiles Büro. Ein weiterer Schritt ist ein virtueller Sekretär fürs Mobilgerät. Damit kann ein Nutzer mit Profilen wie Besprechung oder Urlaub auswählen, für welche Personen oder Dienste wie SMS oder MMS er erreichbar sein will. Der Anrufer sieht dann wenn er den Presence Service Virtual Secretary installiert hat in seinem Adressbuch Symbole, die anzeigen, welches Profil bei wem gerade aktiv ist. Klickt er einen Namen an, erkennt er, wann die Person aus der Besprechung zurückkommt, ob sie eine SMS akzeptiert und ob sie wichtige Anrufe dennoch annehmen würde. Derzeit prüft Siemens Com, wie sich diese Filter-Funktion in die nächste Handy-Generation integrieren lässt. Das Team von Thomas Werner hat einen weiteren Dienst erarbeitet, den schon mehr als Menschen in Schweden und Norwegen nutzen hauptsächlich in Firmen mit hohem Anteil an mobilen Mitarbeitern. Die mobile PBX-Lösung (Private Branch Exchange) ist eine im Mobilfunknetz befindliche Vermittlungsstelle. Damit lassen sich auch auf dem Handy Telefonkonferenzen und Ansagen an Gruppen durchführen. Sehr praktisch ist das im Service-Bereich: Teams von Wartungstechnikern werden in so genannten Hunting Groups zusammengefasst. Ist der erste in der Liste nicht erreichbar, wird der Ruf so lange an den nächsten weitergeleitet, bis einer den Auftrag annimmt, erklärt Werner. Nicht nur die Mobilfunkwelt, auch das Festnetz wandelt sich. Sprach- und Datenwelt wachsen zusammen: Das Telefonnetz INTERNET IM FLUGZEUG UND IM HOCHGESCHWINDIGKEITSZUG Im neuen Großraumflugzeug Airbus A380 sollen die rund 600 Passagiere ab 2006 mit ihren eigenen Geräten mobil telefonieren und im Internet surfen können vorausgesetzt, diese beherrschen einen Funkstandard wie WLAN, Bluetooth oder GSM. An dem Projekt Wireless Cabin sind unter anderem das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Siemens Österreich mit der Programmund Systementwicklung (PSE) und Airbus beteiligt. Zentraler Bestandteil ist eine eigens konzipierte Mobilfunkanlage, die die Übertragungstechniken vereint. Im Flugzeug wird eine Antenne durch die Decke gezogen, um an jedem Platz den Empfang für Handy und PC sicherzustellen. Über WLAN können die Passagiere auf Internet-Seiten und -Postfächer zugreifen, und die GSM- Antenne sichert das Telefonieren am Platz. Auch der Einsatz Bluetooth-fähiger Geräte ist denkbar, etwa ein Drucker oder ein PDA Fujitsu-Siemens Pocket loox. Die zentrale Mobilfunkanlage sendet die Datenströme gebündelt über eine externe Antenne an einen Satelliten, der sie wiederum an Bodenstationen weiterleitet. Im September 2004 testete das Konsortium die Technik beim Flug in einem Airbus A340. In Hochgeschwindigkeitszügen ist Internet über WLAN möglich. Dazu wird im Zug ein Entertainment Server installiert, der auch Filme oder Spiele speichert. Die Breitband- Datenübertragung nach außen übernimmt eine Multilink Combiner Box, die auf UMTS- Systemen von Siemens basiert. Das klappt auch im Tunnel und bei vollem Tempo. der nächsten Generation überträgt Sprache über das Internet-Protokoll (IP). Dabei werden die Sprachsignale in kleine Pakete zerlegt, die einzeln verschickt und beim Empfänger wieder zusammengeführt werden. Für Firmen eine sinnvolle Alternative, denn bei den meisten ist die IP-Infrastruktur bereits vorhanden. Voice-over-IP spielt künftig eine wichtige Rolle, weil es einfach billiger ist, Sprache über Datenkanäle zu übertragen, sagt Dr. Tilo Messer, der im Chief Technology Office bei Siemens Com die Innovationsstrategie vorantreibt. Es gibt schon Endgeräte, die preislich zunehmend attraktiver werden, und auch die Sprachqualität hat sich jüngst stark verbessert. Aber auch mit VoIP hängt der Anwender weiter am Kabel. Noch komfortabler wäre es, wenn er auch innerhalb seiner Firma mobil erreichbar wäre. Das Mittel der Wahl ist hier Das Telefonnetz der nächsten Generation überträgt Sprache über das Internet. ein drahtloses LAN (WLAN, S. 13). Mit der Technologie VoWLAN (Voice over WLAN) ließe sich künftig die WLAN-Infrastruktur auch für Sprachkommunikation und -dienste nutzen. Mit einem VoWLAN-Endgerät kann jeder Mitarbeiter sein eigenes Telefon auch an einem anderen Arbeitsplatz oder in einer Besprechung nutzen, erklärt Messer. Breitband-Internet ohne Kabel. Allerdings sollten die Datenübertragungsrate und die Reichweite weiter wachsen. Daher arbeitet Siemens mit Intel und der Industrie-Organisation WiMAX-Forum an der Standardisierung neuer breitbandiger Funktechnologien. Siemens Com wird voraussichtlich 2005 die ersten WiMAX-Komponenten, etwa Basisstationen, auf den Markt bringen (S. 13). Wi- MAX ist eine sinnvolle Ergänzung zu Techniken wie DSL und UMTS und in Gegenden von Vorteil, wo keine Kabel im Erdreich verlegt werden können. Damit lassen sich ganze Regionen ans Internet koppeln, ist Thomas Werner überzeugt. Evdoxia Tsakiridou legen, weil alle das gleiche Betriebssystem nutzen, werden deutlich weniger Schaden anrichten, denn anders als für die PC-Welt gibt es für mobile Endgeräte keine einheitliche Plattform, erklärt Dr. Stephan Lechner, als Fachbereichsleiter bei Siemens Corporate Technology für die Sicherheit der Informationstechnik zuständig. Selbst nach der erwarteten Marktkonsolidierung für Handysysteme gehen Experten für die nächsten Jahre von mindestens drei bis fünf verschiedenen Herstellern aus. Deren Betriebssysteme etwa Windows CE, Palm oder Symbian sind den Hackern allerdings bestens bekannt. Virenangriffe könnten also theoretisch etwa 20 bis 25 Prozent aller Handys treffen. Bisher müssen Viren bei Handys spezielle, typenbedingte Schwachstellen ausnutzen. Der Handy-Virus Cabir, der im Frühsommer 2004 grassierte, nutzte beispiels- Mobile Zielscheibe Wer stets online ist, ist auch ständig ein potenzielles Ziel von Hackerattacken. Vor allem Unternehmen brauchen massive mehrstufige Schutzmechanismen, wenn ihre Mitarbeiter von außen auf firmeneigene Datennetze zugreifen. Zuerst die schlechte Nachricht: Alle Probleme, die wir aus dem Internet kennen, seien es Viren, Würmer, Trojanische Pferde, Denial-of-Service-Angriffe und ähnliches, werden wir künftig auch auf mobilen Endgeräten, ob Handys oder Smartphones, erleben. Und die gute Nachricht: Die meisten Sicherheitsprobleme, mit denen eine Always-on - Gesellschaft zu kämpfen haben wird, kennen wir schon eben aus der PC-Welt. Daher birgt der Mobilfunk für Sicherheitsexperten keine unwägbaren Gefahren. Im Gegenteil: Massenattacken von Viren, die in immer schnelleren Abständen ganze Firmen und Millionen von Privat-PCs lahm weise eine Schwachstelle bei der drahtlosen Übertragungstechnologie Bluetooth aus. Betroffen waren nur vier Handytypen eines Herstellers, bei denen zudem Bluetooth aktiviert sein musste. Während bei diesem Virus lediglich der Schriftzug Cabir auf den befallenen Handys erschien, ist der potenzielle Schaden von Handyviren grundsätzlich nicht voraus- sehbar. So könnten sie etwa die Anzeigen auf Displays einfrieren, Anrufe auf kostenpflichtige Nummern auslösen oder das massenhafte Versenden von SMS in Gang setzen. Technische Lösungen vorhanden. Hacker brauchen viele Informationen über die Handys oder Smartphones, die sie angreifen wollen, sagt Otmar Knoller von Siemens Communications. Welche Software ist geladen, welche Protokolle werden unterstützt? Wenn ein Nutzer etwa im Büro sein mobiles Endgerät in den PC stöpselt, um Daten zu synchronisieren, stellt er damit eine neue, schlimmstenfalls ungeschützte Verbindung zum internen Datennetz her, die die Firewall umgeht. Genau in diesem Moment könnte ein Hacker unerlaubten Zugang zum Intranet erhalten, oder ein Wurm könnte vom Handy aufs Intranet überspringen. Eine Horrorvorstellung für Unternehmen, die aber nach Ansicht des Sicherheitsexperten Lechner derzeit rein hypothetisch ist. Der Hacker bräuchte nicht nur alle technischen Informationen, er müsste auch genau wissen, wann welche Person ihre Daten mit dem PC synchronisiert und zu welchen Daten sie über das Intranet Zugang hat, meint Lechner. Ferner wird in diesem Szenario davon ausgegangen, dass zum Zeitpunkt der Synchronisation keinerlei Sicherheitsmechanismen vorhanden sind. Tatsächlich kennt die technische Avantgarde viele solcher Worst-Case -Szenarios. Für die meisten gibt es aber bereits Lösungen. Derzeit bieten zwar nur wenige Hersteller Firewalls für mobile Endgeräte an. Doch sobald in einigen Jahren Handys mit schnellem Internetzugang massenhaft verbreitet sind, wird der Nutzer wie jetzt für den PC dann auch fürs Handy verschiedenste Sicherheitslösungen wählen können. Mobile Personal Firewalls schotten das Endgerät ab. Firmen legen zentral in einem Profil fest, welche Anwendungen für welche Nutzer zugelassen Hacker brauchen für einen Angriff viele Informationen, etwa: Welche Software, welche Protokolle verwendet das Handy? 16 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

10 ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT S ICHERHEIT E XPERTEN-INTERVIEW ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT werden. Private Nutzer hingegen dürften mit der Einstellung eines komplexen Sicherheitsprofils für ihr Handy überfordert sein. Für sie wird es standardisierte Profile geben. Sicherer Tunnel. Zudem werden so genannte Virtual Private Networks (VPN) technisch möglich sein. Der Datentransfer, etwa vom Handy zum Server der Firma, findet dann in einem geschützten Tunnel im Internet statt was zusammen mit einer starken Authentisierung heute der Königsweg für Sicherheit in der mobilen Internet-Kommunikation ist. Egal ob eine Anbindung von außen ins Intranet oder Voice-over-IP-Telefonie: Mit VPN lassen sich sensible Daten sicher übertragen. Dabei wird zwischen einem speziellen Sicherheitsserver der Firma und dem mobilen Endgerät eine virtuelle Verbindung etabliert, durch die alle Sicherheitsverhandlungen laufen und schließlich auch die Nutzdaten verschlüsselt übertragen werden. gefunden hat, ist dieser meistens bereits geändert. Automatisierte Sicherheit. Bisher riskiert der private Nutzer offener WLANs allerdings kaum mehr, als dass jemand seine privaten E- Mails liest. Bei wirklich heiklen Transaktionen wie Online-Banking sind die Kunden sowieso durch so genannte End-to-End-Verschlüsselungen und starke Authentisierung durch PIN- und TAN-Codes geschützt. Dabei werden die Daten nach der Eingabe in das Endgerät verschlüsselt und erst in der Rechenzentrale der Bank entschlüsselt. Solche Sicherheitsvorkehrungen aktiviert der Browser automatisch, wenn die Banking-Seite geöffnet wird. Genau solche Automatismen sollen auch die Nutzer von mobilen Multimedia-Geräten schützen. Siemens vertritt die Philosophie, dass die Sicherheit in den Produkten liegen muss und nicht nur vom Bewusstsein der Kunden abhängen darf, erklärt Lechner. Wie die Die Sicherheit muss vor allem in den Produkten liegen und nicht so sehr im Bewusstsein des Kunden. Das Sicherheitsbewusstsein der mobilen Nutzer ist derzeit allerdings eher gering. Wer über WLAN-Zugänge an öffentlichen Orten wie Hotels, Flughäfen und Cafés ins Netz geht, ohne die empfohlenen Sicherheitsfeatures zu aktivieren, kann leicht ausspioniert werden. Denn bisher bieten die drahtlosen Netze oft nur eine Standardverschlüsselung der Datenpakete mit einer Schlüssellänge von 40 Bit an. Je länger ein Schlüssel ist, desto sicherer ist er, wobei sich mit jedem zusätzlichen Bit die Anzahl der möglichen Schlüssel verdoppelt, die ein Hacker ausprobieren müsste. Der Standard für eine hohe Sicherheit liegt derzeit bei 128 Bit und darüber. In diesen Fällen ist dann die Zeit zu lang, die ein Hacker bräuchte, um mit spezieller Software alle Kombinationsmöglichkeiten auszutesten: Bevor die Software den richtigen Schlüssel Erfahrung zeigt, machen sich nämlich private Nutzer, aber auch viele kleinere Firmen, kaum die Mühe, den Schutz ihres Internetzugangs ob mobil oder zu Hause immer auf dem aktuellen Stand zu halten. Eine Lösung sind beispielsweise automatisch und gesichert zugesandte Updates einer einmal gekauften Security-Software. So könnten auch Smartphones vor Virenattacken geschützt werden. Völlige Sicherheit wird aber weder technisch noch organisatorisch möglich sein: Stellen Sie sich vor, Sie sitzen mit Ihrem Notebook im Flugzeug und kommunizieren über eine VPN-Internetverbindung mit dem Marketingvorstand über geheime Strategien. Dann haben Sie zwar eine sichere Kommunikationsverbindung, aber derjenige, der hinter Ihnen sitzt, kann bequem alles verfolgen, was sich auf Ihrem Bildschirm abspielt, warnt Lechner. Katrin Nikolaus Sind Sie schon always on? Geitner: Natürlich im Internet, mit meinem Handy und dem BlackBerry. Always on heißt für mich, dass ich kommunizieren kann, ohne dass mein Gegenüber gleichzeitig online verfügbar sein muss. Und dass ich die Informationen, die ich brauche, jederzeit verfügbar habe. Gelegentlich sollte man aber auch die Disziplin zum Ausschalten aufbringen. Ist es eher das berufliche oder das private Umfeld, das von der steten Erreichbarkeit stärker geprägt wird? Geitner: Always on verändert unser Geschäftsleben sicher nachhaltiger als das private. Aber ich habe bisher noch niemanden getroffen, der geschäftlich nutzt und sich privat damit zurückhält. Ich denke, dass es Hand in Hand geht. Was muss noch getan werden, um Always on in Gänze realisieren zu können? Geitner: Die Technik sehe ich nicht als Nadelöhr. Die größte Herausforderung ist, die Bedienbarkeit zu vereinfachen. Das hat viele Facetten: Wie gut kann man Geräte nutzen, wie sind Informationen in Portalen verfügbar oder welche Dienste bietet man dem Kunden an? Die Endgerätehersteller verbessern zudem die Sicherheit und versuchen, die Lebensdauer der Batterien zu erhöhen. Das klingt trivial, ist aber ein großes Problem. Vodafone propagiert den Slogan Vodafone live! Was steckt dahinter? Geitner: Vodafone live! ist kein Slogan, sondern ein Produkt- und Vermarktungskonzept verschiedener Dienste, die wir aus Sichtweise Musik und Spiele das Handy wird zum Gerät für den Medienkonsum Thomas Geitner (49) ist seit Mai 2000 im Vorstand von Vodafone Group Plc. Er leitet als Group Technology Officer die technologische Entwicklung, den Ausbau von UMTS sowie die Business Integration der gesamten Vodafone Group. Früher war er im RWE-Konzern verantwortlich für die Telekommunikation sowie für die Maschinen- und Anlagensparte. des Kunden entwickelt haben. Zuerst hat die Mobilfunkindustrie versucht, Datendienste unter Schlagworten wie WAP oder GPRS zu verkaufen, das wollten aber nur wenige Leute haben. Wir haben einen anderen Ansatz gewählt. Wenige Klicks vom Foto zur versandten MMS, ein Klick ins Internet. Das ist neu. Funktioniert das Konzept? Geitner: Ja. Das Angebot besteht seit zwei Jahren. Wir hatten im Sommer 2004 bereits drei Millionen aktive Vodafone live!-nutzer weltweit. Das ist weit mehr als ursprünglich erwartet. Mit stärkerer Nutzung sinken auch die Preise: In Deutschland kostet eine MMS bei uns jetzt 39 Cent, das ist mehr als eine Halbierung des Preises. Was kommt zusätzlich auf uns zu, wenn UMTS breit genutzt werden kann? Geitner: Mit Vodafone live! und Vodafone office haben wir Vermarktungsplattformen für mobile Datendienste geschaffen. Die haben wir zunächst unter GPRS ausprobiert und dabei gelernt, welche Dienste und welche Inhalte der Kunde wirklich will und braucht. Bei 3G setzen wir das konsequent fort. Wir verbreitern unsere Anwendungen, machen die Portale schneller, reicher an Farbe und an Inhalten. Und Videotelefonie eröffnet eine neue Dimension. Für Geschäftskunden haben wir ja schon länger Erfahrung mit einer UMTS-Karte für Laptop und PDA. Auch da werden wir künftig mehr anbieten. Haben Sie inzwischen die Killerapplikation für UMTS gefunden? Geitner: Die Killerapplikation des Mobilfunks ist Sprache. Bei Daten gibt es eine Vielzahl von Diensten, von denen man keinen herausheben kann. Der Markt wird sich viel stärker segmentieren als in der GSM-Zeit. Die Kunden haben doch nicht mehr Geld zur Verfügung. Wie wollen Sie sie zu mehr Umsatz verleiten? Geitner: Wir wollen unsere Kunden nicht verleiten (schmunzelt). Wir wollen ihnen etwas anbieten, was ihre Probleme löst, ihr Leben vereinfacht, ihnen Spaß macht. Die Ausgaben für Mobilfunk machen in Deutschland 3,5 Prozent des privaten Budgets aus. In anderen Ländern in Europa ist es schon mehr. Vor zwölf Jahren war Mobilfunk noch überhaupt kein Massenmarkt. Es gibt gar keinen Grund anzunehmen, dass die Mobilfunk- Ausgaben nun plötzlich stagnieren werden. Welche Datendienste sind denn erfolgreich? Geitner: Der Download von Klingeltönen wächst jedes Jahr um 50 Prozent. Wenn wir vor vier Jahren gesagt hätten, 2003 wird dieser Bereich zehn Prozent des Weltmusikmarktes ausmachen, hätte man uns ausgelacht. Im vorigen Jahr ist das so eingetreten, und mit jedem zusätzlichen Multimedia- Handy wächst die Zahl der Musik-Abspielgeräte. Auch die rasante Entwicklung beim Download von Spielen hätten wir nicht erwartet. Und in fünf Jahren werden wir überhaupt nicht mehr in Frage stellen, dass das Handy ein Gerät ist, auf dem der Kunde in erheblichem Maß Medien konsumiert. Welche Rolle spielen WLAN oder WiMAX in der Strategie von Vodafone? Geitner: Schwerpunkt unserer Investitionen in neue Netze ist UMTS. Natürlich sind WLAN und WiMAX Technologien, die gut funktionieren, aber nur an Hot Spots und nicht flächendeckend. Wenn das für unsere Kunden relevant wird, können sie über ihre Vodafone-Rechnung auch Zugang zu WLAN bekommen oder später zu WiMAX. Aber UMTS bietet einfach die breiteste Verwendbarkeit und einfache Bedienung. Wird es in Zukunft das UMTS-WLAN- WiMAX-Handy geben? Geitner: Der Kunde wird sich irgendwann nicht mehr über die Zugangstechnik Gedanken machen wollen, sondern sagen: Wo immer ich bin, möchte ich das nutzen, was am schnellsten, am einfachsten, am billigsten ist. Die Zahl der Übertragungstechniken ist fast unüberschaubar. Wie wichtig sind Standards? Geitner: Standards sind zentral. Wir in Europa haben mit dem GSM-Standard einen Vorteil sowohl was die Verfügbarkeit von Netzen wie auch die von Endgeräten anbelangt. Ein einziges Unternehmen hätte niemals diese Kostensenkungen erreicht, wie es die GSM-Industrie als Ganzes konnte. Standards führen daher viel schneller zu Massenmarktlösungen. Auch deshalb haben wir Vodafone live! auf WAP-Basis aufgebaut, weil wir der Ansicht sind, dass der offene Standard für den Kunden attraktiv ist. Die Anbieter von Inhalten können dank Standards ihre Kosten auf einer breiteren Anzahl von Geräten amortisieren. Damit wiederum werden den Kunden schneller mehr Inhalte angeboten. Wir sind noch lange nicht am Ende der Standardisierung angelangt. Interview: Norbert Aschenbrenner 18 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

11 ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT I NDUSTRIE Manager mit Informationsportal XHQ: Künftig stehen aussagekräftige Kennzahlen in Echtzeit zur Verfügung. Entscheidungen können dann rascher und mit hoher Treffsicherheit erfolgen. Gasbranche nehmen SAP und Siemens mit der kürzlich vorgestellten Lösung Real Time Operations Intelligence ein. Basis sind die SAP Integrations- und Applikationsplattform NetWeaver und XHQ. Siemens hat eine Software entwickelt, die die betriebswirtschaftlichen Daten von SAP nahtlos in die anlagenund produktspezifische Welt von Siemens integriert. Daraus werden nutzerangepasste Übersichten erzeugt, so genannte Management Dashboards, mit Kenngrößen wie Anlagenauslastung, Verfügbarkeit von Roh- und Zusatzstoffen oder Produktqualität. Die Anwender haben stets den Vergleich zwischen tatsächlicher Anlagen-Performance und den angestrebten betriebswirtschaftlichen Zielen. Möglich wird die durchgehende Vernetzung von Produktion, Vertrieb und Management dank der vielfältigen Durchbrüche in der Informations- und Kommunikationstechnik. Unternehmen profitieren auf allen Stufen der Wertschöpfungskette von echtzeitfähigen Lösungen von der durchgängigen Fabrikhallen heute meist voller Insellösungen. Verwendet man die in der Ethernet-Welt etablierten Protokolle (TCP/UDP und IP), kann die Automatisierungsebene auch in andere Netze eingebunden werden. Dies erhöht die Transparenz, da die Daten nun frei zwischen der Produktionsanlagen- und der Steuerungsebene bis in die betriebswirtschaftliche Bürosoftware hinein fließen können. Damit entfallen aufwändige Übersetzungsvorgänge, und der Aufwand für Wartung oder Mitarbeiterschulung sinkt erheblich. Der Zustand von Komponenten wird direkt an eine MES-Software (Manufacturing Execution System) gemeldet, die Folgeaktionen wie etwa Wartung, Upgrade oder Austausch organisiert und überwacht. Und das ist erst der Anfang: Wir möchten aus der Ferne Prozesse optimieren und korrigieren. Diese so genannten Teleoperations werden massiv zunehmen. Hier geht es um den technischen Support der Anlagen bis an die Grenzen des Fernbetriebs, erklärt Prof. Dr. Engelbert Westkämper (Pictures of the Echtzeitfähige Lösungen ermöglichen eine digitale Steuerung von Fabriken. Echtzeit ist Trumpf Fertigungsunternehmen müssen immer schneller auf neue Marktbedingungen reagieren. Dazu muss vor allem die Informationslücke zwischen Betriebswirtschaft, Produktion und Steuerung geschlossen werden, um aussagekräftige Daten in Echtzeit zu gewinnen. Die Basis schaffen die Internet- Technologie, echtzeitfähiges Ethernet, intelligente Sensoren und die durchgehende Digitalisierung aller Prozesse. Ein Manager, etwa in einer Ölraffinerie, braucht Nerven, Erfahrung und Instinkt: Aus den zahlreichen Angaben, die über Anlagenauslastung, Kosten von Rohstoffen oder Energieverbrauch auf ihn einströmen, muss er rasch die richtigen Schlüsse ziehen. Diese Entscheidungen wollen Unternehmen wie Siemens in Zukunft vereinfachen und verbessern. Künftig stehen Managern aussagekräftige Kennzahlen in Echtzeit zur Verfügung, ohne Belastung durch überflüssige Details. Sie können dann auf Veränderungen in der Produktion und am Markt schneller reagieren, sagt Dr. Thomas Moser, der Leiter der Strategieabteilung bei Industrial Solutions and Services (I&S). Damit haben wir erstmals einen Hebel zur Steigerung der Produktivität, der die gesamte Wertschöpfungskette einbezieht. Das Schlagwort heißt Realtime Enterprise. Dabei handelt es sich weniger um Echtzeit (engl.: realtime) im Wortsinn, sondern eher um das sofortige sach- und fachgerechte Verdichten, Transformieren und Aufbereiten von Daten aus unterschiedlichen Quellen. Realtime bedeutet hier: Die Information ist zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Um hierfür Lösungen anbieten zu können, hat Siemens im Rahmen des unternehmensübergreifenden Programms top + Innovation das Projekt Realtime Enterprise ins Leben gerufen, in dem die Stärken von Bereichen wie I&S, Siemens Business Services (SBS) und Automation and Drives (A&D) gebündelt sind. Das Managen von Wertschöpfungsketten wird sich künftig zum Managen von Wertschöpfungs-Netzwerken über Unterneh- men und Branchen hinweg verändern, erläutert Rudi Reinhard, Leiter des Kompetenzzentrums für Produktion bei SBS. Alle dafür nötigen Technologien für Realtime Enterprise haben wir bei Siemens im eigenen Hause. Das Marktpotenzial ist gewaltig, wie das Beispiel des Echtzeit-Informationsportals XHQ zeigt, eine Entwicklung der in Kalifornien ansässigen Siemens-Firma IndX Software Corporation. So erwartet die El Segundo Raffinerie von ChevronTexaco einen internen Return-on- Investment von mehr als 300 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren. Weitere XHQ- Anwender berichten über eine Reduktion bei den operativen Kosten von acht Prozent oder sie konnten die Qualität der Produktion um zehn Prozent oder den Auslastungsgrad einer Fabrik um 8,5 Prozent hochschrauben. Eine Vorreiterrolle beim Verbinden der bislang getrennten Datenwelten der Produktions- und Geschäftsprozesse in der Öl- und Computersimulation ganzer Fertigungslinien über die digitale Steuerung und Kontrolle der Fabriken bis hin zum Training der Anwender am Rechner, sagt Dr. Carl-Udo Maier, Projektleiter des Picture of the Future Automation & Control bei Siemens Corporate Technology. Internet in der Fabrik. Nach dem Innovationsschub der PC-Technik dringen nun Internet-Technologien in die Automatisierungswelt vor. Ob Web-Server, Browser, Protokolle und Internetsprachen (TCP/IP, XML) oder die Übertragungstechnologien Industrial Ethernet und Industrial WLAN hier werden jetzt Standards erarbeitet, fürs Bedienen und Beobachten ebenso wie für den Anschluss intelligenter Sensoren, Aktoren und den Datenaustausch. Ein wichtiger Trend ist, das im Büro groß gewordene Bussystem Ethernet auch in der Produktion zu etablieren (siehe Kasten S. 22), denn aus datentechnischer Sicht stecken Future, Herbst 2002, S. 27). Mit Hilfe der virtuellen Realität schaffen sich Fachleute ein Abbild des realen Geschehens und können mit leistungsstarken Computern ihr Vorhaben in Echtzeit simulieren. Anschließend lassen sich dann dank Internet und Web-Fähigkeit der Maschinen die Prozesse und Steuerungsparameter der Produktionsanlagen selbst über große Distanzen problemlos verändern. Dazu kommt, dass die Ausstattung von Gütern mit RFID-Funketiketten (S. 58 und Pictures of the Future, Herbst 2003, S. 16) und die Echtzeitverarbeitung der Daten der Logistik neue Wege eröffnen. So kann man durch die eindeutige Identifikation von Waren die Herstellerfirma jederzeit über den Stand der Verkäufe informieren, damit sie rechtzeitig eine Nachproduktion anstoßen kann. Wir wollen eine enge Integration der Prozesse in der realen Welt und ihres Abbilds in der digitalen Welt. Dabei kommt es weit mehr als heute 20 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

12 ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT I NDUSTRIE Z UHAUSE UND F REIZEIT ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT WLAN UND ETHERNET: BÜROTECHNIKEN FÜR DIE INDUSTRIEUMGEBUNG Ethernet, der Büro-Standard für die Datenübertragung, soll künftig auch im maschinennahen Bereich der Fabriken Einzug halten, um eine einheitliche Kommunikationsinfrastruktur von der Produktion bis zur Bürosoftware zu erreichen. Denn bislang stießen zwei Techniken aufeinander, deren Integration erhebliche Anpassungsarbeiten verlangte: Ethernet im Büro und die Feldbussysteme, die in der Automatisierung etwa bei Sensoren, Aktoren oder speicherprogrammierbaren Steuerungen genutzt werden. Ethernet muss dafür allerdings echtzeitfähig werden. Da bei Ethernet alle angeschlossenen Stationen gleichberechtigt um den Zugriff aufs Datennetz konkurrieren, sind nämlich die in der Industrieumgebung geforderten teilweise extrem kurzen Taktraten unter einer Millisekunde oder Jitter-Genauigkeiten (Zeitschwankung beim Senden zyklischer Daten) unter einer Mikrosekunde nicht möglich. Für eine Lösung setzt Siemens mit der Profibus Nutzerorganisation auf die Technologie Profinet, die die Echtzeit-Vorteile des Feldbus mit dem hohen Datendurchsatz der Internet-Technologie vereint. Ein erster Schritt ist mit Profinet IO getan, wobei ein in Software realisierter Kanal die Übertragung zeitkritischer Daten regelt ähnlich leistungsfähig wie bisherige Feldbussysteme. Zugleich entwickelt der Siemens-Bereich Automation and Drives (A&D) ein isochrones Realtime-Ethernet. Damit wird erstmals auf einem Bus der taktgenaue Gleichlauf von über 100 Antriebsachsen mit einer Abweichung von unter einer Mikrosekunde möglich, ohne dass Ethernet- Standardfunktionen wie hoher Datendurchsatz oder Internet-Zugang beeinträchtigt sind. Eine weitere Neuerung im Industrieumfeld ist der Einsatz der drahtlosen Funktechnik WLAN. Der Vorteil: Eine teure Neuverkabelung kann zum Teil entfallen und die Fachleute können die Maschinen auch über mobile Endgeräte bedienen. Siemens hat WLAN seit Februar 2002 in einem Werk in Amberg installiert, wo A&D unter anderem Simatic-Steuerungen herstellt. Mit der drahtlosen Technik werden hier die Prozess- und Instandhaltungsdaten online an der Maschine erfasst (Bild links) und die Wareneingangsprüfung findet direkt an der Palette statt. Mit anderen Worten: Der Mitarbeiter kann jetzt seine Daten genau dort bearbeiten wo er sie braucht, und hat absolute Bewegungsfreiheit. Noch weiter geht die Produktlinie IWLAN (Industrial WLAN), die Siemens auf der Hannovermesse 2004 vorstellte. Sie ermöglicht weltweit erstmals eine sichere, robuste und zuverlässige mobile Datenübertragung in der Industrie, wie Ewald Kuk, Leiter des Produktmarketings SIMATIC NET bei A&D, berichtet. Das wichtigste Feature: IWLAN kann, etwa für Steuerbefehle, feste Übertragungsbandbreiten reservieren, was beim normalen WLAN bisher nicht möglich war. Hier müssen die Geräte bei hohem Datenverkehr warten, bis sie an der Reihe sind. Das ist im Industrieumfeld nicht tolerierbar, sagt Kuk. Stellen Sie sich einen fahrerlosen Gabelstapler vor, der an einer bestimmten Stelle anhalten soll aber diese Information nicht rechtzeitig erhält. Oder einen Roboter, der ein Werkstück bearbeitet, und einen wichtigen Steuerbefehl zu spät bekommt. Siemens habe mit IWLAN eineinhalb Jahre Vorsprung vor dem Wettbewerb. Die Bauteile funktionieren sogar bei minus 20 Grad und selbst bei Nässe, eignen sich also auch für Bahnhöfe oder Containerumschlagplätze. Zugriffsschutz und Datensicherheit werden durch Verschlüsselung sichergestellt, eine stabile Funkverbindung durch Redundanz bei den Antennen. In Gebäuden beträgt die Reichweite etwa 30, im Freien 100 Meter. auf die Automatisierung von Dateneingaben, die Integration von Systemkomponenten über Web Services und die Vernetzung von Geschäftsprozessen an, sagt Dr. Joachim Schaper, der bei SAP Research strategische Forschungsprogramme in Nordamerika verantwortet. SAP beschäftigt sich mit Smart Items, also intelligenten Gütern: Container beobachten selbstständig ihren Inhalt, registrieren Veränderungen wie Temperatur oder Ort und schlagen bei Bedarf Alarm. Heute werden diese Daten manuell in die betriebswirtschaftliche Software eingespeist. Dabei lässt sich aber nicht immer feststellen, ob Ware etwa wegen zu hoher Temperaturen während des Transports verdarb oder schon zu Beginn mangelhaft war. Anders gesagt: Die Geschäftslogik der Softwaresysteme wandert künftig nach vorne in die Güter, sagt Schaper. Maßgeschneiderte Massenprodukte. Bei Realtime Enterprise geht es vor allem um Innovation und Integration, betont Rudi Reinhard von SBS. Es gelte, Innovationen aller Art von RFID bis zum echtzeitfähigen Ethernet auf ihren Beitrag zur Beschleunigung des Informationsflusses zu bewerten und auch, wie sie sich in moderne Softwaresysteme einbinden lassen. Das Potenzial der durchgängigen Digitalisierung und transparenten Integration aller Produktions-, Logistik- und Managementprozesse ist noch lange nicht ausgereizt. Ziel ist die digitale Fabrik, in der gemeinsam mit Kunden und Partnern Produkte am Computer lebensnah entwickelt und getestet werden (siehe Pictures of the Future, Herbst 2002, S. 6-29). Zugleich wächst die Automatisierung in Produktion und Logistik durch Fortschritte in der Sensorik, sowie durch Systemintelligenz vor Ort, die hilft, sich autonom der jeweiligen Situation anzupassen. Und die Managementzentrale ist dank Realtime Enterprise jederzeit über die Firmenperformance und das Marktgeschehen auf dem Laufenden. Carl-Udo Maier ist überzeugt: Das Zusammenspiel all dieser Entwicklungen eröffnet uns die einmalige Chance, künftig kundenspezifische, auf individuelle Wünsche zugeschnittene Produkte zu fertigen und dies auf dem Kostenniveau von Massenprodukten. Achim Born Immer auf Draht Jederzeit und überall online Breitbandanschlüsse und neue Mobilfunktechnologien ändern die Art und Weise wie wir fernsehen, telefonieren und wohnen. Alle dazu nötigen Technologien entwickelt Siemens im eigenen Hause. So sollen Fernseher künftig einen Rückkanal für die Beteiligung der Zuschauer besitzen, und Handys sollen TV-Signale empfangen sowie im Chat-Modus Texte und Bilder verschicken können. Rund um die Uhr Kontakt zum Internet: Die Siemens Surpass Home Entertainment Solution bietet Videos per Breitband- Internet, interaktives TV, Online-Spiele und E-Shopping. Ein karges Büro, Pappkisten am Boden, im Nebenraum sitzen die Kollegen dicht an dicht. Dass hier Visionen für einen Weltkonzern ersonnen werden, vermutet niemand. Die erste kritzelt Stefan Jenzowsky, Leiter eines kleinen Strategie-Teams, das für Siemens Communications (Com) über neue Geschäftsfelder nachdenkt, auf ein Blatt Papier: zunächst einen Kreis, der gleich zwei Querstrichen zum Opfer fällt. Stellen Sie sich einen Videorekorder vor, der weder Festplatte noch DVD-Brenner enthält, sagt Jenzowsky und deutet auf den durchgestrichenen Kreis. Doch wo würden im digitalen Heim der Zukunft denn dann die Filme gespeichert? Eine weitere Linie nach außen beantwortet diese Frage: Internet-Dienstleister saugen die Videos aus den Haushalten via DSL-Leitung ab und horten sie in riesigen Speicherschränken. Das ist viel billiger, weil der Nutzer immer nur soviel Speicher bezahlt, wie er braucht, rechnet Jenzowsky vor. Das klingt visionär, ist aber in einem Demonstrationsraum in München bereits real. Dort kann man die schicke Box mit der orange leuchtenden Frontblende vom Ledersofa aus ausprobieren (Bild oben). Dabei bekommt man einen Eindruck, wohin die viel beschworene Konvergenz von Kommunikationstechnik und Unterhaltungselektronik führt und wie es sich anfühlt, immer online zu sein. Neben der Taste für den Netz-Videorekorder gibt es auf der Fernbedienung unter anderem noch einen Phone-Knopf, mit dem sich eine Videotelefonverbindung aufbauen lässt. Die flache Kiste mit dem etwas sperrigen Namen Surpass Home Entertainment Solution hält rund um die Uhr Kontakt zum Internet. Solche Always-on-Geräte, da ist sich die Kommunikationswissenschaftlerin Heidi Anders aus Jenzowskys Team sicher, werden unser Leben verändern: Umfragen zeigen, dass die Kunden das wollen. Der Boom der Breitband-Internetzugänge (S. 26) schaffe beste Voraussetzungen. Dem Branchenverband Bitkom zufolge besitzen derzeit in Deutschland 15 von 100 Haushalten einen DSL-Anschluss, in zwei Jahren werden es 21 sein damit ist Deutschland weltweit in der Spitzengruppe. Über DSL können die Nutzer schon heute Videos online anschauen, wenn die Daten komprimiert übermittelt werden. Die größte belgische Telefongesellschaft Belgacom beginnt im November 2004 mit 22 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

13 ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT Z UHAUSE UND F REIZEIT einem Pilotprojekt in rund Haushalten. Belgacom bietet neben dem digitalen Videorekorder einen elektronischen Programmführer, Video on Demand, Spiele, E-Shopping und Surfen im Internet. Auch in Deutschland startet im Herbst ein ähnlicher Test mit 600 Haushalten unter der Regie der Deutschen Telekom. Für die Netzbetreiber eröffnet die Siemens-Entwicklung die Chance, ihre DSL- Netze besser auszulasten und neue Geschäftsfelder zu erschließen, indem sie zum Beispiel Speicherplatz im Netz vermieten oder einen Rückkanal fürs interaktive Fernsehen zur Verfügung stellen. TV ist damit keine Einbahnstraße mehr, der Zuschauer hat rund um die Uhr einen direkten Draht zu den Sendern. Jenzowskys Think Tank brütet sogar passende Sendeformate aus, etwa eine neue Gameshow, die an Wim Thoelkes legendäres Quiz Der Große Preis erinnert. Die Kandidaten sitzen allerdings nicht in kitschigen Plexiglaskugeln, sondern zu Hause vor dem Fernseher. Per Videotelefonie werden sie ins Studio und auf die Fernsehschirme geschaltet. Das vollvernetzte digitale Heim. Die Surpass Home Entertainment Solution ist nur ein Mosaikstein in einem Mix von Geräten, die rund um die Uhr untereinander und mit dem Internet verbunden sind. Wie das im Detail aussehen kann, erfährt man von Walter Reithmayer. In der Abteilung Konzernstrategie von Fujitsu Siemens Computers klickt er seine Vorstellungen vom digitalen Heim der Zukunft auf den Bildschirm. Erst erscheint ein PC, dann ein LCD-Fernseher mit digitaler Videoaufnahmestation, später ein Musik- Center, Spielekonsolen, Telefon, Hausgeräte und und und alles miteinander vernetzt. Was er zeigt, ist für Reithmayer zum großen Teil Realität, weil er vieles schon zu Hause hat. Von meinen 25 Fernbedienungen ist meine Frau allerdings weniger begeistert, schmunzelt der gelernte Kaufmann. Eine für jeden von uns würde genügen. Auch in Reithmayers Präsentation spielen die Linien, die aus dem digitalen Heim nach draußen führen, eine wichtige Rolle. Eine hält ständig Verbindung zum Internet (vorzugsweise DSL), die andere zum Kabelanschluss oder zur Satellitenschüssel. Intern werden Musik und Videos über drahtloses Wireless LAN oder schnelle Ethernetkabel in jedes Zimmer verteilt. Demnächst könnte sogar das TV-Signal drahtlos über WLAN zum D ICKES E I BABYFON UND W EBCAM IN EINEM Was ist das: Es ist ein Handy, hat aber keine Tastatur und kein Display? Antwort: My-Ay. Das poppige Ei ist Babyfon, Alarmanlage, Webcam und vieles mehr und hält mit dem eingebauten Mobilfunkmodul Kontakt zu anderen Handys ein klassisches Always-on- Gerät. Ist etwa ein bestimmter Lautstärkepegel erreicht oder bewegt sich etwas vor seiner Linse, setzt My-Ay eine warnende SMS oder eine MMS mit einem Foto ab. Ins Auto gelegt, informiert es den Besitzer beispielsweise, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, erklärt Dr. Karl Bitzer von Siemens Com, der Vater von My-Ay. Das Gerät misst über Sensoren Temperatur, Helligkeit, Lautstärke, Bewegungen und knipst Fotos. Es kennt sogar seine eigene Position. Programmiert wird der wasserdichte Wachhund über SMS, eine Webseite oder mittels WAP-Handy. My-Ay kommt voraussichtlich im Sommer 2005 auf den Markt. Fernseher im Wintergarten oder zum Notebook im Arbeitszimmer gelangen ein so genannter TV-Feeder macht s möglich. Wann dieses Kästchen auf den Markt komme, sei allerdings noch nicht entschieden, sagt Reithmayer. Die eierlegende Wollmilchsau ein Gerät, das Fernseher, Stereoanlage und PC zugleich ist und am besten noch Kaffee kocht gibt es in Reithmayers Szenario nicht. Auch in Zukunft wird noch eine Vielzahl von Endgeräten im Haus stehen, glaubt auch Paul O Donovan vom Marktforschungsinstitut Gartner. Allerdings seien die komplett digital und vernetzt beispielsweise über den Standard UPnP (Universal Plug & Play, S. 49). Der Boom der digitalen Unterhaltungselektronik lockt auch die Hersteller von PC- Hardware und -Software an. Anfang 2004 stellte Microsoft den Media Center Extender vor eine Box, die den PC drahtlos mit Fernseher und Stereoanlage vernetzt. Der PC bunkert große Mengen digitaler Musik- und Video-Dateien, die er unter anderem aus dem Internet holt. Der PC könnte sogar das ganze Haus steuern, glaubt Andreas Schönberger, Fernsehzuschauer haben rund um die Uhr einen direkten Draht zum Sender. Produktmanager für WindowsXP. Ein solches Szenario hält auch Lutz Gärtner von Siemens Com für durchaus realistisch. Unter seiner Leitung hat ein interdisziplinäres Team eine Architektur für das intelligente Wohnen der Zukunft entworfen, in der die komplette Steuerung von Entertainment, Telefonie, sowie Licht, Hausgeräte und Gebäudesicherheit über ein integriertes, einheitliches User- Interface erfolgt. Auf dieses webbasierte User-Interface greift der Bewohner über mehrere Geräte im Haus zu, zum Beispiel über den Fernseher, den portablen Tablet-PC, den Personal Digital Assistant (PDA) oder auch über das Schnurlostelefon (siehe Pictures of the Future, Frühjahr 2004, S. 31). Gärtner sieht neuerdings Bewegung im Markt: Telekom- und Wohnungsbaugesellschaften interessieren sich zunehmend für Dienstleistungen, die durch Vernetzung im Haus möglich werden. Für eine monatliche Gebühr könnten Dienste, etwa für Entertainment, Sicherheit oder Energiemanagement, angeboten werden. Um jedoch beim Verbraucher Vertrauen aufzubauen, dass alle vernetzten Komponenten auch harmonieren, müssen international Standards gesetzt werden. Daher sind in der Digital Living Network Alliance alle wichtigen Hersteller vertreten, sowohl aus der IT- und PC-Branche wie aus der Unterhaltungselektronik und der Hausgeräte-Branche. Im UPnP-Forum und im WLAN- Forum werden Standards entwickelt, die dem Verbraucher zu Hause die Einbindung neuer Geräte in sein intelligentes Netz ermöglichen, ohne dass neue Kabel verlegt oder eine Fachfirma beauftragt werden muss. Auch bei Siemens selbst wird im Rahmen des Unternehmensprogramms top + Innovation sichergestellt, dass die entsprechenden Produkte mit allen anderen kombinierbar und einfach zu installieren sind: Dazu soll eine Art Label Siemens Smart Home für das intelligente Haus ins Leben gerufen werden. Eine zentrale Rolle in Gärtners Überlegungen spielt ein Residential Gateway, das das Netz im Haus mit der Außenwelt, insbesondere mit dem Internet, verbindet. Auch Jenzowskys Set-top-Box ist im Prinzip nur ein fürs TV-Entertainment aufgebohrter DSL-Router die Haussteuerung zu integrieren wäre der nächste Schritt. Die Marktforscher von ABI Research rechnen damit, dass 2008 allein in den USA 20 Millionen solcher Geräte über den Ladentisch gehen, allerdings angepasst an die dort vorherrschenden TV-Kabelnetze. Vernetzte Küche, Push-and-Talk: Hausgeräte und Entertainmentsysteme können über ein Gerät bedient werden. Handys bekommen eine Chat-Funktion. Die zunehmende Versorgung mit Breitband- Anschlüssen und die wachsende Internet- Affinität seien der Nährboden für die neuen Bedürfnisse nach Komfort, Sicherheit, Zeitersparnis und Kosteneffizienz im privaten Bereich, hat Lutz Gärtner festgestellt. Diese Bedürfnisse gilt es, mit kundenorientierten, leicht zu bedienenden Lösungen zu wecken. Fernsehen auf dem Handy. Jede Menge neue Geschäftsmodelle hat auch Martin Gebler von Siemens Com im Köcher, allerdings fürs Handy. Damit soll man künftig auch fernsehen können. Und weil der Rückkanal in einem Handy automatisch eingebaut ist, wird Handy-TV von Anfang an interaktiv sein. Zunächst muss das Programm aber aufs Mobiltelefon kommen. Große Chancen räumt Gebler DVB-H (digital video broadcasting for handhelds) ein. Der Ableger des terrestrischen digitalen Fernsehens (DVB-T) ist speziell auf handliche Smartphones zugeschnitten, die vermutlich ab 2005 in den Handel kommen. Allerdings wird DVB erst in einigen Jahren flächendeckend verfügbar sein. Ob und wieviele Kanäle dann für DVB-H zur Verfügung stehen, ist noch nicht klar. Gebler ist dennoch optimistisch: Zur Fußball-WM 2006 in Deutschland soll es erste Dienste geben, die sich an bestimmte Communities richten. Eine könnten die Zuschauer im Stadion sein, die während des Spiels spannende Szenen oder Zeitlupen aufs Handy bekämen. Eine andere wären Reporter, die laufend über Spielstatistiken informiert würden. Es wird mehrere Kanäle geben, durch die man zappen kann, verspricht Gebler. Auch für UMTS wird über personalisierte Broadcasting- Dienste nachgedacht. Läden in der Fußgängerzone könnten mit kleinen Werbevideos über Sonderangebote informieren, Empfänger wären nur die Besitzer eines UMTS-Smartphones, die sich in der Nähe aufhalten. Profitieren werden sowohl die TV-Sender als auch die Mobilfunkanbieter, die via GSM oder UMTS den Rückkanal stellen. Ein großer Teil der Wertschöpfung geht an Firmen, die aus zum Teil vorhandenem Material neue Inhalte fürs mobile Infotainment generieren. So verbreitet in Berlin bereits der Abo-Service What s up in Text und Bild Tipps von Trendscouts zu den angesagtesten Szene-Veranstaltungen. Ideen gebe es genug, schwärmt Gebler: Musiksender könnten über DVB-H ständig die Top-20 der aktuellen Hitliste ausstrahlen. Die Empfänger würden ihr Lieblingsvideo wählen und damit die Sendereihenfolge beeinflussen. Oder auch von unterwegs über ebay Fanartikel ersteigern. Standards stellen sicher, dass alle vernetzten Geräte auch zusammenpassen. 24 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

14 ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT F AKTEN UND P ROGNOSEN Immer online auch beim Telefonieren wird sich dieses Konzept durchsetzen. Privatkunden können jetzt mit ihren Schnurlostelefonen übers Internet telefonieren mit dem Siemens Gigaset M34 USB. Der kleine USB-Stecker verwendet den bewährten Funkstandard DECT. Damit kann der Nutzer wie gewöhnlich über das Telefonnetz sprechen oder aber via Funkadapter übers Internet, wobei der PC das Gateway darstellt. Die dank DSL kostengünstige Internet- Telefonie erlaubt Chats und Gespräche mit bis zu fünf Personen gleichzeitig, die verwendete Software Skype basiert auf derselben Technik wie die Musiktauschbörse Kazaa. In Zukunft werden Telefongespräche und Datenkommunikation ohne Umweg über den PC über ein Residential Gateway laufen, sagt Marco Bambach, der bei Com das Webtelefonie-Geschäft vorantreibt. Zusätzlich zu den klassischen schnurlosen DECT-Telefonen wird es künftig WLAN-Telefone geben. Mit diesen kann man zu Hause über den WLAN-Router oder an einem öffentlichen Hotspot übers Internet kommunizieren. Dank höherer Rechenleistung und größerer Displays werden diese Geräte auch Videotelefonie ermöglichen. Flirtfaktor Picture Chat. Für Mobiltelefone kommt nun auch ein Service nach Deutschland, der in den USA bereits ein Hit ist: Push to talk over cellular (PoC), bei Siemens auch Push-and-talk genannt. Wie bei einem Walkie-talkie drückt man einen Knopf und stellt eine Verbindung zu einem oder mehreren Bekannten her. Technisch gesehen wird keine feste Eins-zu-eins-Verbindung wie beim normalen Telefonat aufgebaut, sondern via GPRS eine Session über einen Internet- Server. Die Session kann beliebig lange aktiv sein, bezahlt wird nämlich nur, wenn Daten übertragen werden. Vergleichbar ist das mit einem Internet-Chat: Man kann andere Leute in Chatrooms einladen oder Spiele spielen. Mirko Naumann von der Technologieentwicklung bei Siemens Com hat bereits eine mögliche Erweiterung namens Picture Chat entwickelt. Im mobilen Chatroom lassen sich damit Bilder und Texte zwischen den Handys austauschen. Naumann: Das ist einfach ideal zum Anbandeln. Bernd Müller Boom der Breitband- Techniken Neue Technologien eröffnen neue Möglichkeiten: So können künftig Mitarbeiter zu Hause arbeiten, als ob sie im Büro säßen, oder Manager können vom Schreibtisch aus Roboter in der Fertigungshalle überwachen nur zwei Beispiele einer Always-on- Gesellschaft. Dafür sind Breitband-Verbindungen nötig also Übertragungsleistungen von mehr als 200 Kilobit pro Sekunde, beispielsweise Digital Subscriber Line (DSL), Kabel- HÖHERE DATENRATEN ERWEITERN DIE ANWENDUNGEN Fernsehen mit mehreren Programmen Video-Streaming (DVD-Qualität) Video-Streaming (annähernd DVD-Qualität) nichtkomprimiertes Audio-Streaming (annähernd DVD-Qualität) Video-Streaming (VHS-Qualität) sehr schnelles Internetsurfen, Video-Streaming (annähernd VHS-Qualität), Software- u. Audio-Downloads schnelles Surfen, Video-Streaming (unter VHS-Qualität), Software- u. Audio-Downloads, Multiteilnehmerspiele MP3 Audio-Streaming, Software-Downloads, Online Computerspiele IP-Telefonie, langsames Internetsurfen, , E-Commerce, Audio-Streaming (mittlere Qualität) modems oder Satellitenverbindungen. Weltweit ist die Zahl der Breitbandnutzer von im Jahr 1996 auf 98,8 Millionen Ende 2003 gestiegen, und dieser Trend wird weiter anhalten. Im Report Broadband Worldwide 2004 prognostizieren die Marktforscher von emarketer Inc. aus New York, dass bis 2007 weltweit etwa 246 Millionen Privatund Geschäftskunden einen Breitbandzugang nutzen werden. Derzeit sind die USA und Japan mit 27,6 Millionen bzw. 12,1 Millionen Breitbandkunden die größten Märkte (Stand: August 2003). Insgesamt liegt DSL weltweit vorn: Bis Ende 2004 werden 86,5 Millionen DSL-Nutzer erwartet, 2007 sollen es 156,7 Millionen sein. An Platz zwei liegt das Kabelmodem, das in den USA, Kanada, Belgien und den Niederlanden stark eingesetzt wird, doch nur in den USA übertrifft die Zahl der Modem-Nutzer die der DSL-Kunden. In Japan gab es im März 2004 sogar schon 1,14 Millionen Höchstgeschwindigkeitsanschlüsse per Glasfaser (Fiber-to-the-home) doppelt so viele wie noch im Jahr zuvor. Zunehmend lassen sich komplexe Datendienste auch mobil nutzen. Wenn sich auch die Netze der dritten Generation (3G) wie UMTS langsamer etablieren als erwartet, so sind doch Technologien wie General Packet Radio Service (GPRS) deutlich auf dem Vormarsch. Forrester Research erwartet, dass GPRS bereits 2005 zur Standardausstattung von Mobiltelefonen in Europa gehören und Nötige Datenrate (downstream) Megabit pro Sekunde von etwa 72 Prozent der Handybesitzer genutzt wird sollen 60 Prozent aller Mobilfunkteilnehmer regelmäßig auf mobile Internetdienste zugreifen. Aus technischer Sicht sieht es gut aus. Aber die Betreiber müssen sich fragen, welche Dienste am besten übers Handy funktionieren, sagt Michelle de Lussanet, Senior Analyst bei Forrester in Amsterdam. Das Verbraucherverhalten ändert sich nicht so schnell wie das Angebot an möglichen Anwendungen." Sie erwartet, dass 2008 etwa 28 Prozent aller mobilen Geräte dem 3G-Standard entsprechen und den Weg für Dienste wie Video per Handy ebnen. Auch Unternehmen sehen immer mehr Vorteile der Always-on-Gesellschaft: Ferti- Quelle: The Yankee Group, 2003 gungsdaten können beispielsweise in Echtzeit ausgewertet werden. Dadurch lassen sich Lagerbestände verringern und Aufträge besser nachverfolgen. Auch ermöglicht der Datenaustausch Anwendungen wie die Fernwartung von Anlagen und Maschinen. Als Übertragungsmedium gewinnt Ethernet, der IT-Standard im Bürobereich, an Bedeutung. Die an Industriebedürfnisse angepasste Variante Industrial Ethernet wird mehr und mehr anstelle proprietärer Lösungen in der Fertigung eingesetzt, auch um den Datentransfer zwischen Produktion und Administration zu erleichtern. Die meisten Ethernet-Versionen unterstützen das Internetprotokoll TCP/IP, so dass auf Fertigungsanlagen bei Bedarf auch übers Prozentualer Anteil der Mobiltelefone in Europa UMTS KOMMTLANGSAM IN F AHRT Internet zugegriffen werden kann. In einer vollständig mit Ethernet vernetzten Fabrik kann praktisch jeder Mitarbeiter alle Geräte einer Fertigungslinie beobachten, erklärt Harry Forbes, Analyst bei der ARC Advisory Group aus Dedham, Massachusetts. Obwohl die Wirklichkeit noch nicht ganz diesem Szenario entspricht, prognostiziert ARC, dass bis 2007 über sechs Millionen industrielle Ethernet-Knoten installiert sein werden 2002 waren es erst Allein Siemens habe etwa Industrial-Ethernet-Knoten bei Automatisierungssystemen installiert, sagt Günter Baumann, Marketing Services Manager im Siemens-Bereich Automation and Drives. Ethernet ist jedoch bei zeitkritischen Aufgaben noch überfordert. Ein Beispiel sind I NDUSTRIAL-ETHERNET BOOMT Anzahl der Installationen (in Millionen) S TARKES WELTWEITES W ACHSTUM BEI B REITBANDANSCHLÜSSEN* , Verfügbare Übertragungstechniken in den Handys 100% 0,6 80% 60% 40% 20% 0% am Jahresende UMTS 0% 1% 4% 8% 16% 28% 40% GPRS 28% 54% 72% 79% 77% 69% 58% nur GSM 72% 45% 25% 12% 6% 3% 2% 1,6 4,2 13,1 35,3 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 0 Motion-Control-Anwendungen, bei denen die Zusammenarbeit der Antriebe einer Maschine über Software gesteuert wird (S. 22). Die Antriebe müssen dazu schnell und in exakt definierten Zeitintervallen Daten austauschen. Dafür muss Industrial Ethernet ein so genanntes deterministisches Verhalten aufweisen. Die Reaktionszeiten zwischen Ethernet-basierten Geräten sind aber immer noch 20- bis 50-mal langsamer als für Motion Control notwendig und nicht deterministisch, erklärt Günter Baumann. Mit zusätzlichen Protokollen wie isochrones Realtime Ethernet (IRT) soll Industrial Ethernet echtzeitfähig werden. Siemens will noch im Jahr 2004 die ersten IRT-Produkte einführen. Mary Lisbeth D Amico * Enthält alle Anschlüsse im Privat- und Geschäftsbereich ohne WLAN, Bluetooth oder UMTS (Angaben in Millionen) 63,0 Quelle: Forrester Research, Inc., ,8 209,6 Quelle: ARC Advisory Group, 2003 Quelle: emarketer, März ,5 26 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

15 ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT F ERNER O STEN Always-on in Fernost Sie erledigen Einkäufe oder Bankgeschäfte via Handy und spielen gegeneinander übers ultraschnelle Breitbandnetz im PC Bang, wie die Internetcafés heißen, oder zu Hause in Hightech-Wohnzimmern. Willkommen in Südkorea, dem derzeitigen Mekka der Breitbandtechnik. Etwa 75 Prozent der 14 Millionen Haushalte können mit Hochgeschwindigkeit surfen. In Japan ist es derzeit jeder dritte, in den USA jeder vierte, in Deutschland nur jeder siebte Haushalt. Weltweit liegt Korea damit an erster Stelle. Rund 132 Milliarden Euro hat die Regierung Koreas seit 1998 in den Ausbau der Breitbandversorgung seiner 48 Millionen Einwohner gesteckt. Die e-korea Vision 2006 sieht vor, dass Ende 2005 fast 95 Prozent der Privathaushalte und der Firmen superschnellen Zugang zum Internet haben sollen. Die meisten Südkoreaner nutzen zu Hause derzeit ADSL, das eine Geschwindigkeit von Südkorea und Japan liegen weltweit vorne, wenn es um breitbandige Internetzugänge geht. Der Download von Videos oder Spielen sind hier ebenso selbstverständlich wie das Telelearning, die Fernüberwachung von Kinderspielplätzen oder das Online-Banking per Handy. 640 Kilobit pro Sekunde (kbit/s) bis acht Megabit pro Sekunde (MBit/s) ermöglicht. Auf dem Broadband Worldforum im Mai 2004 in Seoul gingen Experten sogar davon aus, dass fast ein Viertel der koreanischen Breitbandnutzer schon über Very high data rate Digital Subscriber Line (VDSL) verfügen und damit über 13 MBit/s. Einer der Hauptlieferanten von VDSL-Technologie für Korea Telecom, Koreas größtem Breitband-Anbieter, ist der Netzausrüster Dasan. An Dasan hält Siemens eine knapp 50-prozentige Beteiligung. Wir sind dadurch jetzt beim VDSL-Rollout mit dabei und gewinnen wertvolle Erfahrungen für unsere Netzstrategie und Produktplanung, sagt Bernhard Neef, Senior Vice President von Siemens Com in der Zentrale für Südostasien mit Sitz in Kuala Lumpur, Malaysia. Neben TV-Serien, Kinofilmen und Entertainment, darunter vor allem die in Korea so Internetcafé in Seoul: für viele Südkoreaner ebenso unverzichtbar wie das mobile Internet und der Breitbandanschluss zu Hause beliebten Spiele, kommen hauptsächlich Ausbildungsinhalte ins heimische Wohnzimmer. Koreaner geben mehr Geld für die Ausbildung ihrer Kinder aus als für Miete und Essen, berichtet Neef. Manche Nachhilfelehrer unterstützen schon ihre Schüler beim Lernen via Breitbandnetz. Derzeit treibt Korea Telecom das Heimkino auf Abruf voran, also Video-on-Demand mit 0,5 bis 1,0 MBit/s. Zunächst soll der heimische Rechner die Datenmengen in VHS-Qualität empfangen, später in DVD-Qualität, und sie dann drahtlos ans Fernsehgerät senden. Gegenwärtig werden Produkte mit einer Funkschnittstelle entwickelt, erklärt Neef. Bei Koreas Innovationstempo sei die Marktreife bald erreicht. Letztlich sollen von einer Box via WLAN alle Terminals zu Hause versorgt werden, über DECT das Telefon und über die Settop-Box das Fernsehgerät. Kann man in Südkorea auf dem Heimweg schon seine Badewanne via Handy einlaufen lassen? Morrow: Das ist eher ein Szenario aus der Werbung. Nützlicher ist wohl, wenn man vom Büro oder Handy aus die Klimaanlage oder die Sicherheitskameras steuern kann. Genau das geht mit dem Home Network, das man über jeden Webbrowser erreichen kann. Leben Sie selbst bereits in einem Digital Home? Morrow: Nein, aber VDSL-Breitbandzugang habe ich auch. Cyberapartments oder Digital Homes sind auch in Korea noch recht neu. Es gibt sie vor allem in teuren Hochhaus-Neubauten mit bis zu Apartments. Bis jetzt achten die meisten Kunden allerdings noch nicht so sehr auf den Mehrwert wie Komfort und größere Sicherheit, den ein Home Network bieten kann das wird wohl noch fünf Jahre dauern. Cyberapartments in Korea Kevin Morrow (39) leitet das Digital Solution Center von Samsung Electronics in Seoul, Südkorea. 250 Ingenieure arbeiten dort an Lösungen für homevita, wie bei Samsung alles rund ums vernetzte Heim heißt. M OBILFUNK BOOMTIN C HINA Welchen Mehrwert hat so ein Cyberapartment? Morrow: Am meisten genutzt werden derzeit die Steuerung der Hauseinrichtungen per Touchscreen oder Webpad sowie Community-Portale im Internet und die Fernüberwachung des Hauses oder von Kinderspielplätzen. Künftig wird das drahtlose WLAN immer wichtiger, um Daten, Audio und Video innerhalb der Wohnung zu verteilen. Wir entwickeln derzeit Lösungen, bei denen man beim Nachhausekommen nur einen Knopf drücken muss und dann passiert alles wie von selbst: Das Licht geht an, die Klimaanlage läuft, die Jalousien öffnen sich und die Lieblingsmusik spielt. In der Küche kann man sich von einer der Kochseiten im Internet ein Video herunterladen, das zeigt, wie ein bestimmtes Mahl zubereitet wird. Und die Instruktionen lassen sich an Ofen oder Mikrowelle weiterleiten. Das Interview führte Nikola Wohllaib. China glänzt mit hohen Wachstumsraten, ist allerdings beim Aufbau der Kommunikations- Infrastruktur noch nicht so weit wie seine Nachbarn Japan und Südkorea in großen Landesteilen werden Fest- und Mobilfunknetze erst aufgebaut. Im Internet surfen fast 80 Millionen Chinesen, zwei Drittel von zu Hause aus, der Rest über Internetcafés. Das sind 6,2 Prozent der Bevölkerung die Internet-Durchdringung ist also noch relativ gering. Doch die Zahl der Breitbandanschlüsse stieg im Reich der Mitte laut Marktforschern der Gartner Group 2003 um 7,6 Millionen auf elf Millionen, und der chinesische Handymarkt ist einer der wachstumsstärksten weltweit. Jeder fünfte Chinese hat ein Handy, pro Monat werden es vier bis fünf Millionen Kunden mehr. Laut dem Ministerium für Informationsindustrie (MII) gab es Ende 2003 insgesamt 272 Millionen Mobilfunk- gegenüber 263 Millionen Festnetzkunden. Experten schätzen, dass die Zahl der Handynutzer in China bis Ende 2004 auf 320 und bis 2009 auf 550 Millionen anwachsen wird. Für breitbandige Mobilfunknetze wird die chinesische Regierung wohl erst im Jahr 2005 Lizenzen vergeben, aber es werden neben den internationalen auch eigene Standards wie TD-SCDMA entwickelt unter anderem zusammen mit Siemens. Seit drei Jahren ist Siemens auch mit einer Reihe chinesischer und deutscher Universitäten am Projekt FuTURE (Future Technologies for Universal Radio Environment) im Rahmen der chinesischen Forschungsinitiative 863 beteiligt. Ziel ist es, die Datenrate gegenüber UMTS nochmals um den Faktor zehn zu erhöhen. Derzeit stattet Samsung Electronics in Seoul Apartmentkomplexe mit Breitbandanschluss, vernetzten Haushaltsgeräten und Sicherheitssystemen aus, die zum Teil auch übers Handy steuerbar sind (siehe Interview). Nach der Roadmap des koreanischen Ministeriums für Information und Kommunikation sollen Ende 2004 etwa Wohnzimmer voll digitalisiert sein. Zunächst mit Video-on- Demand und Kontrolldiensten etwa um per Handy zu erfahren, wer vor der Haustür steht. Bis 2007 weist die IT Strategy (acht favorisierte Dienste auf Basis von drei breitbandigen Netzen, die neun Wachstumsfelder anstoßen sollen) zehn Millionen Wohnungen mit Home Network aus. Dafür will die Regierung bis 2007 rund 175 Milliarden Euro ausgeben. Kevin Morrow, Leiter des Digital Solution Centers von Samsung, schätzt allerdings aufgrund der derzeitigen Entwicklung, dass es bis 2007 etwa 1,4 Millionen solcher Wohnungen geben wird deutlich weniger als von der Regierung gewünscht, aber immer noch eine sehr beeindruckende Zahl. Internet-Telefonie und Glasfasern ins Haus. Darüber hinaus führt Korea die Internettelefonie (VoIP) ein bei Hanaro, Koreas zweitgrößtem Breitbandversorger, abonnieren pro Woche etwa Nutzer diesen Service. Im Teststadium ist zudem die Videotelefonie. Immer mehr ersetzen auch Glasfasern bis ins Wohnzimmer Fiber-to-the-Home (FTTH) die bisherigen Kupferkabel. Denn für Anwendungen wie das Herunterladen von Spielfilmen und das gleichzeitige Spielen übers Netz sind Bandbreiten von 25 MBit/s und mehr erforderlich. Ganz vorne bei FTTH liegt derzeit Japan. Yuji Inoue, Senior Vice President bei Japans größtem Telekommunikationskonzern NTT, sagte auf dem Broadband Worldforum, dass über eine Million der 15 Millionen Breitbandnutzer in Japan bereits via FTTH ins Hochgeschwindigkeitsnetz gehen. Die Abo- Kosten für FTTH mit maximal 100 MBit/s liegen derzeit unter 50 Euro pro Haushalt und Monat. Inoue rechnet bis 2005 mit fünf Millionen Abonnenten soll FTTH mit dann 30 Millionen Nutzern sogar ADSL überholt haben. Auch für den Mobilfunk verspricht Inoue ab Frühjahr 2005 noch schnellere Verbindun- 28 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

16 ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT F ERNER O STEN S OZIALE A USWIRKUNGEN ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT D IGITALES L AND DER M ORGENSTILLE Papa, ich möchte, dass du mir aus der Arbeit ein schönes Notebook mitbringst, lautet die nicht ganz ernst gemeinte SMS, die Sang-Il Lee von seiner Tochter Hae-Yin aufs Handy bekommt. Die Achtjährige hat bereits mehrere -Adressen und versucht derzeit, eine eigene Homepage zu bauen. Sie schickt ihrem Vater oft Kurzmitteilungen sogar während der Schulpause. Was die Nutzung neuer Kommunikationstechniken angeht, ist Sang-Il Lees Familie typisch für Südkorea. Der 43-jährige Vater zweier Kinder arbeitet in Seoul als politischer Redakteur bei der Zeitung JoongAng, einer der großen Tageszeitungen. Korea steht, gemessen an der Wirtschaftskraft, an zwölfter Stelle in der Welt. Was die Informationstechnik angeht, ist es hingegen an der Spitze: Mehr als zehn Millionen Familien haben Zugang zu breitbandigen Internetverbindungen, meist über DSL. Das bedeutet, dass etwa 30 Millionen der fast 48 Millionen Einwohner mit hohen Datenraten surfen oder Musikdateien downloaden können. Zudem haben 35 Millionen Menschen einen Handyvertrag. Korea kann durchaus als erste Always-on -Gesellschaft bezeichnet werden. Für Sang-Il ist das Internet ein wichtiges Arbeitsmittel, genau wie für jeden anderen Journalisten. Er durchsucht für seine Recherchen online Dokumente und knüpft Kontakte via . Seine wertvollen Quellen verwaltet er im Rechner. Auch nimmt er oft an Hintergrundgesprächen oder gesellschaftlichen Ereignissen teil, wo er manchmal wichtige Tipps bekommt. Vor kurzem habe ich sogar während eines Karaoke-Abends noch Informationen über Laptop und Mobiltelefon an die Redaktion geschickt, sagt Sang-Il. Seine Frau Mi-Young Kim arbeitet auch bei der Zeitung und ist genauso begeistert vom Internet. Ich mag Online-Banking, weil ich damit wie die meisten koreanischen Frauen das Familienkonto managen kann, sagt sie. Die Kontoführung macht sie sogar übers Handy im Bus. Hae-Moon, der älteste Sohn der Familie, hat seine eigenen Vorlieben, was das Internet anbetrifft. Der 14-Jährige mag nicht ins Kino gehen, weil er es bequemer findet, Videos via DSL aus dem Netz herunterzuladen und auf seinem PC anzusehen. Vor kurzem gab es Streit mit der Mutter, weil er viele Bilder von Stars und Sternchen auf seinen mobilen MP3-Player überspielt und dabei einen besonders teuren Service genutzt hatte. Hae- Moon hat noch nie einen Brief mit der Hand geschrieben. Seine liebste Kommunikationsform ist Instant Messaging Chatten mit Freunden, die gerade online sind. Ähnlich läuft auch die Kommunikation in der Familie ab. Sang-Il und Mi-Young sagen übereinstimmend, dass ihnen , Messaging und Handygespräche das Gefühl geben, dass die vier Familienmitglieder trotz der langen Arbeitszeit immer zusammen sind. Sogar mit unseren Eltern reden wir heute öfters als in unserer Kindheit, lachen die beiden. Sehee Hwang gen. Daten sollen dann mit drei MBit/s auf die Handys flitzen. Japan hat sein erstes mobiles Breitbandnetz bereits im Oktober 2001 gestartet (siehe Pictures of the Future, Frühjahr 2002, S.17). Freedom of Mobile Access FOMA, das japanische Pendant zu UMTS nutzten Anfang 2004 über zwei Millionen Teilnehmer. Auch bei der Entwicklung der vierten Mobilfunkgeneration (4G), die noch höhere Datenraten bieten soll, ist Japan derzeit führend. Beim japanischen Netzbetreiber NTT DoCoMo laufen Testsysteme mit 100 MBit/s im Downlink und 20 bis 40 MBit/s im Uplink selbst im langsam fahrenden Auto, wie das Magazin Nikkei Electronics Asia berichtet. Immer eine Nasenlänge voraus, scheint auch Koreas Devise zu sein. Korea will bei der Entwicklung von 4G die führende Rolle in Asien einnehmen, weiß Dr. Werner Mohr, der für Siemens Com strategische Forschungsallianzen koordiniert, aus Kreisen des koreanischen Electronics and Telecommunications Research Institutes (ETRI). Das koreanische EV-DO, das vor zwei Jahren gestartet wurde, bringt bis zu zwei MBit/s an Downloadgeschwindigkeit und hat derzeit rund fünf Millionen Abonnenten, wie auf dem Broadband Worldforum berichtet wurde. Korea überspringt womöglich die dritte Mobilfunkgeneration und arbeitet mit WIBRO Wireless Broadband an einer weitergehenden Lösung, einer Zwischenstufe zu 4G, sagt Mohr. Laut Dae-Je Chin, südkoreanischer Minister für Kommunikation und Information, wird bis Ende 2005 dieses neue Funkzellennetz aufgebaut sein. Es soll die Vorteile von Festnetz, Mobilfunk und WLAN in sich vereinen und auf dem WiMAX-Standard aufbauen (siehe S. 13). Im Anfangsstadium soll WIBRO jedem Nutzer bei einem Radius von einem Kilometer zur nächsten Basisstation eine Übertragungsrate von drei MBit/s zur Verfügung stellen. Zwar ist der WiMAX-Standard international noch nicht endgültig definiert, aber Korea will nicht warten. Die Regierung hat schon das nötige Frequenzspektrum reserviert. Sollte es Abweichungen zum internationalen Standard geben, müsse man eben nachbessern, war mehrfach von koreanischen Experten auf dem Broadband Worldforum zu hören. Nikola Wohllaib Stadtneurotiker von morgen? Always-on wird unsere Gesellschaft verändern: Die Wertigkeit des Privaten steigt, gleichzeitig wird mehr, schneller und über banalere Dinge kommuniziert. Beruflich werden wir flexibel wie nie zuvor. Und es entstehen unbewusst neue Kommunikationsnormen etwa zur Unterscheidung von Arbeit und Freizeit. Online-Spiele, schnelle Kurznachrichten, Bilder versenden immer vernetzt zu sein, ist das Credo der Always-on- Gesellschaft. Eilig hetzt der moderne Mensch durch die hoch technisierte Stadt, dominiert von Produkten aller Art, immer erreichbar und doch abwesend. Schier erdrückt von raschen Wechseln äußerer und innerer Eindrücke sucht er sein Heil in nervöser Oberflächlichkeit. Das ist nicht etwa eine Beschreibung des heutigen Zustands, sondern des Lebens im Berlin des Jahres 1900, wie es der deutsche Philosoph Georg Simmel sah. Seine Vision der Zukunft: Der urbane Mensch werde zu einem blasierten Dandy, frei von Emotionen, aber gleichzeitig auch sehr einsam, denn nur durch Abstumpfung könne er der steten Reizüberflutung Herr werden. Simmels Prophezeihung ist bislang nicht eingetreten: Hundert Jahre nach seinen Beobachtungen gibt es eher weniger dieser Großstadtneurotiker, obwohl Informationsfluss und Sinneseindrücke mit der Entwicklung moderner Technologien enorm angestiegen sind ein Trend, der sich seit dem Handyund Internetboom der 1990er Jahre fortsetzt. Schon heute dient das Internet jungen Amerikanern einer AOL-Studie zu Folge als primäres Kommunikationsmittel. Und bis zum Jahr 2007 erwartet das Marktforschungsunternehmen Gartner Group, dass 75 Prozent der Europäer 80 Prozent ihrer Freizeit in nächster Nähe zu mobilen, elektronischen Kommunikationsgeräten verbringen, die ständig mit dem Netz verbunden sind. Always online, immer und überall erreichbar zu sein, wird die Gesellschaft von morgen prägen. Diese Entwicklung ist nicht jedem geheuer, denn angesichts des rasanten Fortschritts bleiben viele Fragen offen etwa über die sozialen Auswirkungen von Always-on. Privatsphäre hat Vorrang. Wir machen uns überzogene Vorstellungen vom Einfluss der Technik, beruhigt Prof. Heinz Bude, Experte für moderne Gesellschaften an der Universität Kassel. Die Zukunft wird weit weniger dramatisch als oftmals behauptet. Immer und überall erreichbar zu sein, wertet im Gegenzug gerade die Privatsphäre auf. Die Bedeutung der gewollten Unerreichbarkeit wird dadurch erheblich steigen. Das birgt nach Ansicht des Soziologen auch neue Chancen, etwa für Lösungen, die den erhöhten Bedarf an Privatem befriedigen. Die Face-to-Face-Kommunikation wird daher im Leben der Always-on-Generation eine exklusivere Rolle spielen. Das Vier- Augen-Gespräch könnte seltener und damit wertvoller werden, glaubt Bude. Schon heute gelte bei vielen Kommunikationsformen eine unterschiedliche Wertigkeit: So schreibt man etwa nur bei wichtigen oder feierlichen Anlässen einen Brief. In einer dagegen tauschen sich Menschen auch über banalere Anlässe aus. In Zukunft, sagt Dr. Nadia Kutscher vom Kompetenzzentrum Informelle Bildung der Universität Bielefeld, könnten Banalitäten in der Kommunikation noch zu- 30 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

17 ALWAYS-ON-GESELLSCHAFT S OZIALE A USWIRKUNGEN Auf den Punkt nehmen: Die neuen Techniken fördern soziale Kontakte, aber die Menschen kommunizieren dann auch schneller und über nichtigere Anlässe. Ein Trend, den jeder schon beobachtet hat beispielsweise wenn junge Leute via Handy und SMS Kontakt halten. Benimmregeln für die vernetzte Welt. Der Wandel im Kommunikationsverhalten zeichnet sich bereits ab unbewusst entwickeln und verinnerlichen wir eine Vielzahl inoffizieller Normen: So schalten Handynutzer ihr Gerät im Kino oder Theater in der Regel aus, sagt Dr. Robert Gaßner vom Berliner Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung. Die Menschen begegnen dem technischen Fortschritt, indem sie kulturell akzeptierte Arrangements entwickeln. In Zukunft wird der Bedarf an solchen Kommunikationsnormen noch erheblich zunehmen. Wie kann man sich die Always-on- Gesellschaft von morgen vorstellen? Bude: Elektronische Kommunikationsmittel werden selbstverständlich eine Always-on- Gesellschaft hat keine technischen Aversionen. Gleichzeitig besinnen sich die Menschen aber wieder aufs Persönliche, die Privatsphäre. Das könnte in Zukunft ein etwas merkwürdiges Bild abgeben: Menschen, die einerseits zurückgezogen in ihren kleinen Welten leben, aber gleichzeitig einen großen Vernetzungsund Kommunikationsbedarf haben. Vernetzungsangebote werden dabei nur dann akzeptiert, wenn sie sinnvoll erscheinen. Um sich in der vernetzten Zukunft wohl zu fühlen, müssten eine Vielzahl neuer Konventionen geschaffen werden, meint Michael Jäckel, Professor für Soziologie an der Universität Trier: In einer Welt der permanenten Erreichbarkeit wächst das Bedürfnis nach einer klaren Trennung von Arbeit und Freizeit die ja durch die Nutzung neuer Technologien verwässert wird. Auch das Erwerbsleben könnte auf eine recht paradoxe Art unruhiger werden: Man ist immer weniger in der Lage, Ungestörtheit wirklich genießen zu können der Wechsel zwischen verschiedenen Tätigkeiten wird zum Programm, erklärt der Soziologe. Denn wer heute eine Stunde lang keine erhält, wird sich wohl fragen, ob eine technische Störung vorliegt. Für den Einzelnen bedeuten die modernen Kommunikationsmittel einerseits mehr Chancen und Freiheit, andererseits aber auch Welche Rolle spielt die stetig steigende Flut von Informationen? Bude: Man muss unterscheiden zwischen Information und Wissen. Immer mehr Menschen betrachten unsere enormen Informationsgewinne nicht gleichzeitig als Wissensgewinn. So könnten Systeme, die Informationen nicht nur liefern, sondern auch bewerten, erheblich an Bedeutung gewinnen. Der Begriff der Relevanz ist dabei entscheidend: Die Leute möchten unterscheiden, was für sie wichtig und unwichtig ist. Der Mensch der Always-on-Gesellschaft ist immer erreichbar, also auch in der Freizeit. Welche Auswirkungen hat das? Bude: Wir sehen jetzt schon eine Tendenz der Trennung von Berufs- und Lebensort. Es wird wieder attraktiv werden, in der Freizeit oder den Ferien absolut unerreichbar zu sein und die Erreichbarkeit selbst steuern zu können. Wir werden zu einem Selbstbewusstsein des Stayers kommen, also des eher ruhigen Menschen in den 90ern war die Zeit des Movers, heute wird dieser eher als Rückbesinnung auf das Private: der Gegentrend einer vernetzten Zukunft eine Herausforderung. Besonders für Menschen, die sich der rasch voranschreitenden Entwicklung verweigern: Wir werden in eine Welt eingebunden, in der es ohne Technik nicht mehr geht, meint Jäckel. Der Versuch, sich außerhalb dieser Strukturen zu bewegen, Wer unerreichbar ist, ist attraktiv Heinz Bude (50) ist Professor für Soziologie an der Universität Kassel. Dort beschäftigt er sich mit der makrosoziologischen Analyse moderner Gesellschaften. Gleichzeitig ist er Leiter des Bereichs Die Gesellschaft der Bundesrepublik am Hamburger Institut für Sozialforschung. nervöser Geselle betrachtet. Man zieht sich künftig in die kleinen Lebenswelten zurück, will aber gleichzeitig auch die Vorteile der über den eigenen Lebenskreis hinausgehenden Kommunikationssysteme nutzen. Was passiert mit den Menschen, die Always-on ablehnen? Bude: Es könnte für manche Menschen ein paradoxer Effekt entstehen: Durch die Verbreitung von Erreichbarkeit ist Unerreichbarkeit mit Ranggewinnen verbunden man wird also umso bedeutsamer, je unerreichbarer man wird. Diese Entwicklung zeichnet sich schon heute ab. Ich glaube beispielsweise nicht, dass man den deutschen Alt- Bundeskanzler Helmut Schmidt je an ein Handy bekommt das macht ihn für viele Leute attraktiv. Das Interview führte Florian Martini. kann auf Dauer anstrengender sein als die gelegentlich unfreiwillige Anpassung an die neuen Bedingungen. Damit die Menschen in der Always-on- Gesellschaft nicht auf der Strecke bleiben, fordert Nadja Kutscher mehr Anreize und Unterstützung beim Erlernen neuer Techniken: Studien zeigen, dass Leute mit höherem Bildungsstand neue Techniken eher nutzen als Personen mit niedrigem Bildungsstand. Die Welt rückt näher zusammen, aber meist nur auf der Ebene der Informationselite, sagt sie. Die Bildungseinrichtungen sollten versuchen, die Lücke zu schließen. Ansonsten, so die Erziehungswissenschaftlerin, drohe eine gesellschaftliche Spaltung (zum Digital Divide siehe Pictures of the Future, Herbst 2002, S. 51). Modernes Nomadentum. Flexibilität ist eines der Schlagworte von morgen, denn dank moderner Kommunikationsmittel lassen sich immer mehr Dinge simultan erledigen was sich nach Ansicht Jäckels auch auf die Freizeitgestaltung auswirkt. Viele Menschen möchten sich beispielsweise am Abend nicht auf bestimmte Veranstaltungen, Restaurants oder Feiern festlegen, so Jäckel. Es entwickelt sich ein modernes Nomadentum, das durch die Handy-Netze gesteuert wird. Schon heute kann man oft beobachten, dass über Kurztelefonate oder SMS Termine und Treffpunkte immer wieder geändert werden weil es ja so einfach ist, den anderen zu erreichen. Mit den neuen Walkie-Talkie-Funktionen künftiger Handys, bei denen eine Nachricht gleichzeitig an viele Empfänger geschickt werden kann (siehe S. 12, 26), dürfte sich dieser Trend noch weiter verstärken. Das künftige Gesicht der Always-on-Gesellschaft mag noch fremd anmuten, doch in einem sind sich die Wissenschaftler einig: Der Mensch wird in seine Umwelt hineingeboren, er ist wählerisch pickt sich heraus, was ihm zusagt und er ist vor allem anpassungsfähig. Simmels Großstadtneurotiker wird die Welt von morgen daher ebenso wenig prägen wie der Technik-Abstinenzler: Der Mensch der Zukunft, meint Bude, nimmt die Möglichkeiten der Technik gerne wahr, doch nach seinen Regeln. Er alleine bestimmt über seine Erreichbarkeit. Florian Martini Always on(line) bedeutet, dass wir künftig ständig mit dem Internet verbunden und damit stets per Anruf, Mail, SMS oder Videobotschaft erreichbar sein werden. Dazu bedarf es höherer Bandbreiten, vor allem im Mobilfunk. Die Daten auch Sprache (VoIP) werden dabei zunehmend wie im Internet üblich in Paketen verschickt. VoIP wird in den nächsten Jahren auch für Privatnutzer zu Hause möglich sein. (S.11) Derzeit entstehen verschiedene Breitband-Übertragungstechniken für Festnetz und Mobilfunk. So wird UMTS mit HSDPA zu noch höheren Datenraten erweitert; der Standard WiMAX baut auf der drahtlosen Übertragungstechnik WLAN auf. Siemens arbeitet daran, einen nahtlosen Übergang zwischen diesen verschiedenen Techniken zu ermöglichen. (S.11) Experten erwarten in Zukunft ein Zusammenwachsen (Konvergenz) von Mobilfunk und Festnetz. Auch Computer, Fernseher und andere Geräte bewegen sich auf einheitliche Plattformen zu zu Hause entstehen Heimnetze mit Internet-Gateways als Verbindung nach außen. (S.11, 23) Die Erreichbarkeit muss unabhängig von der technischen Lösung sein, aber zugleich auch individuell eingestellt werden können eine wesentliche Voraussetzung für das Funktionieren einer Always-on-Gesellschaft. Siemens entwickelt mit dem LifeWorks-Konzept Lösungen für die Arbeitsumgebung im Büro wie auch unterwegs. (S.14, 23) Für die Industrie bedeutet die durchgängige Vernetzung von den Steuerungen in der Fabrik bis zur Bürosoftware und deren Echtzeitfähigkeit einen Produktivitätsschub. Der bisher aus Büros bekannte Standard Ethernet hält als Industrial Ethernet Einzug in den maschinennahen Bereich (Feldbereich) der Fabriken. Siemens hat zudem auch WLAN für die höheren industriellen Anforderungen weiterentwickelt. (S.20) Soziologen erwarten durch ständiges Online-Sein keine Gefahr der Reizüberflutung. Die Menschen werden sich der Technik anpassen, und es werden sich neue Kommunikationsnormen etablieren. Persönliche Kontakte von Angesicht zu Angesicht gewinnen an Stellenwert. (S.31) LEUTE: Innovationen im Mobilfunk: Harry Straßer, Com harry.strasser@siemens.com Dr. Tilo Messer, Com tilo.messer@siemens.com Dr. Egon Schulz, Com egon.schulz@siemens.com Übertragungstechniken: Dr. Jürgen Schindler, Com schindler.juergen@siemens.com Dr. Werner Mohr, Com werner.mohr@siemens.com Software Defined Radio: Holger Landenberger, Com holger.landenberger@siemens.com HiPath OpenScape: Dr. Johann-Heinrich Schinke, Com johann-heinrich.schinke@siemens.com Mobile Enterprise: Dr. Thomas Werner, Com thomas-werner@siemens.com Home Entertainment: Stefan Jenzowsky, Com stefan.jenzowsky@siemens.com Walter Reithmayer, Fujitsu-Siemens walter.reithmayer@fujitsu-siemens.com Sicherheit: Dr. Stephan Lechner, CT IC3 stephan.lechner@siemens.com Echtzeit in der Industrie: Dr. Thomas Moser, I&S thomasmoser@siemens.com Rudi Reinhard, SBS rudi.reinhard@siemens.com Ewald Kuk, A&D ewald.kuk@siemens.com Strategiefeld Automation&Control: Dr. Carl-Udo Maier, CT SM ICA carl-udo.maier@siemens.com Siemens Südostasien: Bernhard Neef bernhard.neef@siemens.com Thomas Geitner, Vodafone Group thomas.geitner@vodafone.com Heinz Bude, Universität Kassel heinz_bude@his-online.de LINKS: LifeWorks-Konzept: Standards und Normierung: LITERATUR: Bernhard Schmalzl (Hrsg.), Arbeit und elektronische Kommunikation der Zukunft, Springer, Berlin (2003) Armin Medosch, Freie Netze, Heise, Hannover (2003) 32 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

18 PICTURES OF THE FUTURE F ORSCHUNGSKOOPERATION Guter Draht in den Urwald Siemens und die Stiftung Feitoza im brasilianischen Manaus entwickeln für Handys eine Verschmelzung von realer Umwelt mit virtuellen Welten in Echtzeit. Virtuelle Realität auf dem Handy SX1: Das Spiel Cuddly Combat schufen Siemens-Entwickler in München mit der Stiftung Feitoza in Manaus, das Kilometer entfernt mitten im brasilianischen Urwald liegt. Vielleicht ist das ja bald der Renner bei Handy-Spielen: Animierte Pandabären und ähnliche niedliche Wesen kabbeln sich im eigenen Wohnzimmer oder auf der Straße aber nur virtuell auf dem Display des Mobiltelefons. Die 3D-Figuren werden in Echtzeit ins Hintergrundbild eingeblendet, so dass es aussieht, als würden sie etwa auf dem realen Tisch herumlaufen, sagt Dr. Alexandra Musto, Gruppenleiterin Multimedia Applications bei Siemens Com, über das neue Spiel, das die Entwickler zunächst Cuddly Combat tauften. Die Spieler können ihre Maskottchen zoomen, drehen und von unten oder oben anschauen. Die reale Kulisse nimmt die Handy-Kamera auf. Zwei Spieler können bei diesem Spiel über eine Bluetooth-Verbindung zwischen ihren Handys gegeneinander antreten. Diese Verbindung von Realität und künstlichen Elementen, genannt Augmented Reality (erweiterte Realität), ist schon auf einem PC schwierig zu realisieren. Auf einem Handy mit vergleichsweise begrenzter Leistung ist es eine echte Herausforderung. Aber die Stiftung Feitoza und Siemens haben es in enger Zusammenarbeit geschafft. Die Spezialisten von Siemens entwickelten das Spielkonzept und einen Katalog von Bildverarbeitungsalgorithmen, die für Augmented Reality benötigt werden: Um reale Welt und Fiktion zu verschmelzen, muss die Software lernen, die Bewegungen des Telefons zu erkennen. Die Gruppe Multimedia Applications arbeitet seit Jahren auf diesem Gebiet. So hat sie auch den Algorithmus zur Bewegungsschätzung entwickelt, der die Grundlage für das Spiel Mozzies (Mückenjagd) auf dem Siemens- Handy SX1 bildet. Aus dieser Arbeit sind wesentliche Patente für solche Anwendungen hervorgegangen. Die Partner in der Stiftung Feitoza erarbeiteten und optimierten Verfahren zur Datenkompression und Algorithmen, die einen flüssigen Spielablauf garantieren. Das Besondere an dieser Kooperation: Die Siemens-Experten sitzen in München, und die Stiftung Feitoza im brasilianischen Manaus. Auf die Frage, wie man als Kooperationspartner ausgerechnet auf Brasilien und Manaus kam, weist Bernhard Geisberger, Direktor PC Software bei Siemens Com und Leiter der Forschung und Entwicklung in Manaus, auf das riesige wirtschaftliche Wachstumspotenzial Lateinamerikas hin: Nur wer vor Ort investiert, kann damit rechnen, am Wachstum teilzuhaben. Angefangen hat alles 2002 mit einem globalen Support Center für die Java und Symbian Community. Wegen der sehr positiven Erfahrungen starteten wir etliche weitere PC-Software-Kooperationen und eröffneten dann im November 2003 unser R&D Center in Manaus. Hochmotivierte Entwickler und regionale finanzielle Vorteile gaben letztlich den Ausschlag für die Stadt. Die Entwickler wollten das Augmented- Reality-Spiel so wirklichkeitsgetreu gestalten, dass der Spieler zwischen realer Umgebung und virtueller Erweiterung nicht mehr unterscheiden kann. Die Teams mussten dazu Methoden der linearen Algebra, Algorithmen-Optimierungsverfahren, Animation, Rendering-Techniken und Künstliche Intelligenz kombinieren und auf die Zielplattform das Betriebssystem Symbian abbilden. Laut Renato Lopez, Direktor der Stiftung Feitoza, verordnete die Stiftung ihren Teammitgliedern dafür Kurse in Fuzzy Logik, neuronalen Netzen und Computer-Mathematik und betrieb eigene Forschung für die Bewegungs- und Kollisionsdetektion sowie die Mustererkennung. Nun ist es geschafft: Demnächst soll das Spiel für das Handy SX1 verfügbar sein. Gemeinnützige Stiftung. Bei Feitoza arbeiten 160 der 200 Beschäftigten in Forschung und Entwicklung, die meisten davon in Projekten mit Siemens. Die Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation. Sie will die soziale Entwicklung der Region mit Forschungsaufträgen vorantreiben. Feitoza unterhält dazu zwölf Informatikschulen und entwickelt auch Hilfen für Personen mit Behinderungen, etwa eine spezielle Computermaus. Dabei bewegt der Benutzer den Cursor des PCs mit seinen Augen und klickt durch Blinzeln Objekte an. Die Augenbewegungen erfassen mehrere Sensoren an Schläfe und Stirn. Ein Ziel der Kooperation zwischen Siemens und Feitoza ist unter anderem die Entwicklung einer weltweit einsetzbaren Plattform für einen Mobile Phone Manager. Das ist eine Software, die etwa Kontakte, s oder SMS/MMS zwischen PC und Handy synchronisiert. Dazu kommt zusätzliche Software wie ein Bildbearbeitungsprogramm für die mit der Handykamera aufgenommenen Bilder. Die Zeitverschiebung von sechs Stunden zwischen Deutschland und Brasilien ist bei der Kooperation kein Hindernis, im Gegenteil, sie fördert sogar die Effizienz. Dadurch wird die tägliche Arbeitszeit verlängert, sagt Geisberger. Bei der Entwicklung der Software für das Handy SX1 schickte das Team in München jeweils am Abend die letzte Version des Mobile Phone Managers an Feitoza, wo sie weiter optimiert wurde. Wenn die Entwickler in München am nächsten Morgen zur Arbeit kamen, fanden sie schon die neueste Version aus Manaus auf ihren Computern. Sechs Stunden Zeitunterschied sind kein Hindernis, sondern für beide Partner ein Gewinn an Effizienz. Arbeitszeit in München Renato Lopez ist sehr zufrieden mit der Kooperation: Dank der Partnerschaft mit Siemens verbesserten wir unsere Fachkenntnis in der Softwareentwicklung und lernten, in globalen und multikulturellen Teams zu arbeiten. Weiter sammelten wir Erfahrungen in neuen Bereichen der Software-Entwicklung für den Mobilfunk und wurden zu einer der führenden Software-Entwicklungsfirmen auf dem sich schnell entwickelnden brasilianischen Mobiltelefon-Markt. Arbeitsschwerpunkte des Entwicklungsstandortes Manaus sind laut Bernhard Geisberger das Benutzer-Interface von Mobiltelefonen und der PC-Software. Darüber hinaus baute Siemens die Java-Entwicklung in Manaus aus und suchte neue Partnerfirmen wie das Genius-Institut, Fucapi und DBA. Die Spezialitäten von Genius, einem gemeinnützigen Forschungszentrum, sind Stimmerkennung und digitales TV. Fucapi, ebenfalls gemeinnützig, analysiert Hardware, und DBA ist eine große Softwarefirma mit etwa Mitarbeitern, mit Sitz in Rio de Janeiro und einer Zweigstelle in Manaus. Auf dem Gebiet User Interface Design treibt Siemens mit der Firma Quality Entwicklungen für die nächste Handy-Generation voran. Darüber hinaus bauen alle Partner mit der University of Amazonas besondere Schulungen auf. Manaus hat sich so zu einem bedeutenden Zentrum der Forschungskooperationen zwischen Siemens und brasilianischen Institutionen entwickelt. Barbara Stumpp Arbeitszeit in Manaus 8 Uhr in München Wenn die Entwickler in München zu Mittag essen, beginnen die brasilianischen Kollegen mit der Arbeit. Ein paar Stunden bleiben für gemeinsame Besprechungen, und dann machen die Brasilianer weiter, wo die Münchner aufgehört haben das ergibt etwa einen 16-Stunden-Arbeitstag. 34 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

19 SOFTWARE HIGHLIGHTS S ZENARIO 2015 S O F T W A R E Code der Zukunft In vielen Produkten wie Handys, Autos oder Waschmaschinen ist Software heute so versteckt, dass man kaum bemerkt, welch wichtige Rolle sie spielt. Siemens- Forscher untersuchen, wie man sie billiger, besser und schneller produzieren kann. Seite 39 Digitale Aura Produkte bekommen eine digitale Aura sie kommunizieren selbstständig mit Geräten in ihrer Nähe, stimmen sich untereinander ab und bringen Menschen mit gleichen Interessen zusammen. Seite 48 Software-Entwicklung im globalen Dorf Tausende von Mannjahren, Entwicklungsstandorte auf mehreren Kontinenten welche Erfahrungen Siemens bei großen Software-Projekten machte Seite 51 Revolution in Sachen Effizienz Standards und Module sind der Schlüssel zu kostengünstiger und qualitativ hochwertiger Software ob im Auto oder zu Hause. Seite 53 Automatikschaltung für Software Michael Cusumano: Es wird noch lange dauern, bis Software intelligente und einfach zu bedienende Geräte ermöglicht. Seite 55 Museum der Zukunft: Der Leiter des Center for Living Memory, Prof. Alan 2015 Carnadine (rechts), und sein Chefprogrammierer treten in Kontakt mit den digitalen Auren in einer Nachbildung des Grabes der ägyptischen Königin Nefertari. Auf ihren Datenbrillen und elektronischen Navigationsgeräten sehen sie äußerst realistische Echtzeit-Simulationen: Sie können mit Nefertari sprechen, ihre Stimme hören und sie sogar berühren. Lebendige Erinnerung Im Museum der Zukunft werden Besucher mit hauchdünnen Datenhandschuhen, 3D-Datenbrillen und persönlichen Navigationsgeräten ausgerüstet. Damit können sie die Ausstellung in einer Weise begreifen, die es so noch nie gegeben hat. Möglich macht dies eine Software, die größtenteils bereits existiert. Oktober Wenn man es nicht selbst erlebt hat, kann man sich dieses Museum gar nicht richtig vorstellen. Ohne Navigationssystem würde man sich sicher verlaufen. Groß muss das Center for Living Memory auch sein, denn es beherbergt das Wissen der Menschheit wie ein riesiges Lexikon, in dem man herumwandern und mit den Einträgen sprechen, sie anfassen und als Download mit nach Hause nehmen kann. In verschiedenen Gebäudeteilen behandelt es Das Universum, Leben auf der Erde, Mensch und Wissenschaft und natürlich Geschichte und Kultur das Lieblingsthema von Prof. Alan Carnadine. Carnadine ist der Leiter des Zentrums, und im Augenblick habe ich das Gefühl, dass er kurz vor der Eröffnung ganz schön nervös ist. Die Programmierung der Software hat mein Team ausgeführt. Wir hatten die wichtigsten Exponate und ihre Funktionen schon simuliert, noch bevor die automatischen Bulldozer mit ihrer Arbeit begannen. Standardisierte Software-Tools, offene Systeme und 36 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

20 S O F T W A R E S ZENARIO 2015 T RENDS S O F T W A R E eine Online-Bibliothek mit verschiedensten Modulen haben die Entwicklungs- und Testphase erheblich verkürzt, sogar stärker als wir geplant hatten. Ein großer Teil der Software schrieb sich sozusagen von selbst durch Demonstrationsläufe, die von Robotern aufgezeichnet wurden. Dazu gehören etwa die Programme, mit denen die interaktiven Welten zum Durchwandern erzeugt werden. Kaum hatte Carnadine über sein Management-Planungsprogramm mitbekommen, dass wir fast fertig waren, wollte er der erste sein, der Geschichte und Kultur erleben durfte. Den Gefallen tat ich ihm natürlich, und so schlüpften wir in die Rolle von normalen Besuchern, holten uns Datenhandschuhe und -brillen von der Ausgabestelle ab und dann als unsere persönlichen elektronischen Kommunikatoren meldeten, dass sie mit der Datenbank des Museums und den interaktiven Exponaten per Funk in Verbindung standen folgten wir dem leuchtend gelben Teppich, der in unsere Datenbrillen eingeblendet wurde und uns direkt zu Carnadines Lieblingsbereich führte: der 19. Dynastie des alten Ägyptens. Als wir die schönste Grabkammer betraten, sah ich mit Begeisterung, dass sie dank unserer Brillen nun mit Gegenständen aus der Zeit um 1290 v. Chr. ausgestattet zu sein schien: Salbengefäße, Skulpturen von Horus und Anubis, kunstvoll gemalte Hieroglyphen an den Wänden. Doch ich wusste, dass sich außer einer Nachbildung des Sarkophags und der Mumie der Lieblingsfrau von Ramses II, Königin Nefertari, nur sehr wenige echte Gegenstände in der Kammer befanden. Mit den Datenhandschuhen können Sie die Gegenstände anfassen und sogar in sie hineinsehen. Alles folgt in Echtzeit Ihren Bewegungen und Ihrer Kopfhaltung, erklärte ich. Verstehe, sagte Carnadine, nahm behutsam eine kostbare virtuelle Vase hoch und schaute in sie hinein. Erstaunlich! Sogar die Eingeweide scheinen unversehrt zu sein! Schon faszinierend, was man damit alles machen kann... Das ist noch lange nicht alles, meinte ich. Richten Sie mal Ihren Kommunikator auf die Mumie. Im Display erschien das Bild des Sarkophags und die Frage: Dialog beginnen? Unsere beiden Kommunikatoren zeigten an, dass sie nun miteinander und mit den digitalen Auren der Objekte im Raum in Kontakt standen und Informationen austauschen konnten. Wir antworteten beide Ja in die Mikrophone. Wie aus dem Nichts stand plötzlich die Mumie, nun in Gestalt einer sehr attraktiven jungen Ägypterin, vor uns. Wow! rief Carnadine. Und ich nehme an, es also ich meine, sie ist interaktiv? Das ist sie, antwortete ich. Was wir hier sehen, ist eine in Echtzeit simulierte Verkörperung all der digital verfügbaren Informationen über sie. Dazu haben wir die Inhalte unserer Datenbanken in entsprechende visuelle, akustische und haptische Elemente übersetzt. Diese Elemente werden dann so in unsere Brillen projiziert, dass sie mit extrem hoher räumlicher Genauigkeit über der realen Umgebung liegen. Sie meinen ich könnte... sie anfassen?, fragte Carnadine. Aber natürlich, die Handschuhe werden Sie den Stoff ihrer Kleidung spüren lassen, ebenso wie die Form ihrer Knochen was immer Sie möchten. Es ist sehr realistisch. Sie sehen ja, fuhr ich fort, dass die Menüs auf unseren Kommunikatoren eine Reihe möglicher Interaktionen vorschlagen, darunter auch Multimedia- Downloads. Ich kann also ganz einfach mit ihr reden? fragte Carnadine. Selbstverständlich, antwortete ich, und mir fiel auf, dass er sie unverwandt ansah. Nefertari? Nofretiri? Was ist dein richtiger Name? fragte er. Ich bin Nefertari, die von Göttin Mut geliebte Schönste, Gemahlin des Großen Königs, Prinzessin der zwei Reiche, antwortete sie mit zarter, verführerischer Stimme durch unsere Kopfhörer. Alles in Ordnung, Professor? fragte ich etwas besorgt, weil sich in seinem Gesicht völlige Verwirrung widerspiegelte. Ja, ich denke schon, sagte er, während er zögernd seine Brille abnahm und den nackten Raum betrachtete. Es ist nur, dass sie genauso ausgesehen und auch so geredet hat wie wie jemand, den ich vor sehr langer Zeit kannte. Er lächelte verlegen. Ich glaube, Zentrum für lebendige Erinnerung ist wirklich der richtige Name für diesen Ort. Arthur F. Pease Das Pro gramm des Lebens Siemens ist eines der größten Software-Häuser der Welt. Etwa Forscher und Entwickler arbeiten an den Progammen der Zukunft: Software wird künftig allgegenwärtig sein, stark vernetzt und benutzerfreundlich und sie wird sich teilweise sogar selbst optimieren können. Im Grunde steckt in allem ein Programm: Im Gehirn, wenn es Töne oder Bilder interpretiert. In Pflanzenzellen, wenn sie das Sonnenlicht in chemische Energie umsetzen. Im Embryo, wenn sich die Gestalt eines neuen Lebewesens bildet. In dieser biologischen Welt ist es nicht viel anders als in der technischen: Hier beschreiben ein paar Zeilen Code in der DNS den Bauplan einer Fruchtfliege, dort sorgen Programmzeilen dafür, dass ein Handy beim Einschalten Willkommen sagt. Jahrzehnte nach der Einführung von Computern staunen Laien immer noch darüber, dass sich die physische Welt einfach Von der Formel zur Praxis: Obwohl Software nur aus nackten Codezeilen besteht, kann sie mit Hilfe mathematischer Formeln (links), einer intelligent konzipierten Software-Architektur (Boden) und leistungsfähigen Rechnern ganze Fabriken steuern (im Hintergrund ein Transportsystem aus der Autobranche). dadurch verändern lässt, dass man Code schreibt oder bearbeitet letztlich sind es nur Abfolgen von Einsen und Nullen, aus denen ein Programm besteht. In Verbindung mit einem Betriebssystem das wie ein Verkehrspolizist zwischen den Befehlen des Anwenders und der Zuteilung der physischen Ressourcen wie Speicherplatz und Energie vermittelt können Programme eine fast unendliche Vielfalt an Funktionen ausführen. Tatsächlich wird die Funktionsweise unserer Produkte in zunehmendem Maße durch die Software bestimmt, die wir entwickeln, sagt Reinhold Achatz. Er leitet sowohl die Abteilung Software & Engineering bei Siemens Corporate Technology (CT) wie auch die Siemens-übergreifende Software-Initiative, die die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens steigern soll. Zwei Zahlen belegen Achatz Einschätzung: Siemens investiert pro Jahr mehr als drei Milliarden Euro in die Software- Entwicklung, und etwa Mitarbeiter ungefähr so viele wie bei Microsoft arbeiten an den Programmen von morgen. Rechenleistung immer billiger. Noch vor wenigen Jahren war es meist die Hardware, die über die Leistungsfähigkeit von Produkten entschied, heute ist Software der Innovationsmotor. Warum? Der wichtigste Treiber ist der enorme Kostenverfall bei der Rechnerleistung kostete ein Cray-Computer, der 100 Millionen Gleitkommaoperationen pro Sekunde ausführen konnte, etwa 13 Millionen Euro. Heute steckt die gleiche Leistung unter der Motorhaube eines Durchschnittsautos, und die Kosten betragen nur noch 13 Euro. Noch vor zehn Jahren kostete ein Megabit (eine Million Bit) Speicherplatz 3,26 Dollar war der Preis auf etwa zwei US-Cent gefallen. Deswegen verfügen Geräte wie Mobiltelefone, Infotainment-Systeme im Auto oder Set-top-Boxen auf dem Fernseher heute über genügend Rechnerleistung, um ein Betriebssystem und ein ganzes Spektrum an Anwendungssoftware zu beherbergen. Software steckt bereits verborgen in sehr vielen Produkten. Diese so genannte eingebettete ( embedded ) Software macht einen Großteil des weltweiten Softwaremarktes aus, der jährlich rund 185 Milliarden Dollar umfasst. Manche Embedded-Systeme verwenden Controller, die so leistungsfähig sind wie ein PC. Dadurch können sie immer mehr Signale verarbeiten und immer komplexere Aufgaben bewältigen, erläutert Dr. Lothar Borrmann, Leiter der CT-Abteilung für Softwarearchitektur. Dr. Ulrich Löwen, Leiter der Abteilung Systems Engineering bei CT, ergänzt: Software steckt mittlerweile selbst in ganz kleinen Komponenten, etwa in einzelnen Bauteilen eines Motors. Das macht das Gesamtsystem natürlich sehr komplex, aber auch exakter in seiner Funktion. Nirgendwo tritt dieser Trend offenkundiger zu Tage als in 38 Pictures of the Future Herbst 2004 Pictures of the Future Herbst

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