FÜR EINE NEUE ZEIT GESCHÄFTSBERICHT

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1 FÜR EINE NEUE ZEIT GESCHÄFTSBERICHT

2 ES KANN LOSGEHEN! Mit der Liberalisierung des Zuckermarktes in der EU zum 1. Oktober 2017 wird sich die Welt für Nordzucker grundlegend verändern. Wir schlagen das nächste Kapitel in unserer Unternehmensgeschichte mit einer Mischung aus Respekt und Zuversicht auf, denn in den letzten Jahren haben wir unser Unternehmen sorgfältig auf die anstehenden Herausforderungen vorbereitet organisatorisch, finanziell, kulturell. Was immer auch kommt: Nordzucker ist gut vorbereitet für diese neue Zeit. WEBVERWEIS SEITENVERWEIS Titel: Einfallbereich des Zuckers in die Zuckertrockentrommel im Werk Uelzen.

3 NORDZUCKER IM ÜBERBLICK Die Zuckerrübe ist der Rohstoff, aus dem in Europa seit mehr als 200 Jahren Zucker gewonnen wird. In dieser Tradition fertigt Nordzucker seit 1838 Zucker in höchster Qualität und ist heute Europas zweitgrößter Zuckerhersteller. Mit rund Mitarbeitern an 18 europäischen Standorten versorgen wir Lebensmittelindustrie, Handel und Verbraucher zuverlässig mit Produkten hoher Qualität. Als Lebensmittelhersteller sind für uns nachhaltiges Denken und Handeln gelebte Selbstverständlichkeit. Ökologische und soziale Erwägungen sind expliziter Teil unserer Entscheidungen STANDORTE IN EUROPA UNTERNEHMENSZENTRALE D 1 Braunschweig REGIONALE VERWALTUNG DK 2 Kopenhagen ZUCKERFABRIKEN UND RAFFINERIEN D 3 Clauen 4 Nordstemmen 5 Uelzen 6 Klein Wanzleben 7 Schladen DK 8 Nakskov 9 Nykøbing S 10 Arlöv 11 Örtofta FIN 12 Porkkala 13 Säkylä LT 14 Kėdainiai PL 15 Chełmża 16 Opalenica SK 17 Trenčianska Teplá FLÜSSIGZUCKERWERKE WEITERE STANDORTE VERTRIEBSSTANDORTE 28 D 4 Nordstemmen 18 Groß Munzel S 10 Arlöv FIN 12 Porkkala ZUCKERFABRIKEN NICHT KONSOLIDIERTE MINDERHEITSBETEILIGUNGEN DK 2 NP Sweet, Kopenhagen D 6 Bioethanol, Kl. Wanzleben B 21 Büro Brüssel EE 22 Tallinn LV 23 Riga LT 24 Vilnius NO 25 Oslo IS 26 Reykjavík IE 28 Dublin GR 29 Athen CZ 19 Dobrovice 20 České Meziříčí

4 KENNZAHLEN RENDITEKENNZAHLEN Nordzucker im Überblick 2012/ / / / /17 RoCE 1 % 18,4 17,2 1,5 1,0 8,5 EBIT-Marge 2 % 20,7 12,7 1,4 1,0 7,7 EBITDA-Marge 3 % 24,3 20,0 7,5 5,6 13,2 Umsatzrendite 4 % 14,7 8,5 1,1 1,0 5,6 Eigenkapitalrendite 5 % 27,8 14,5 1,6 1,2 7,0 Tilgungsdauer 6 Jahre 0,1 0,1 0,3 1,8 1,4 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit je Aktie EUR 6,49 5,90 2,79 4,11 5,54 Konzernergebnis je Aktie 7 EUR 7,44 4,17 0,43 0,32 2,00 Dividende je Aktie 8 EUR 1,80 1,30 0,10 0,10 1,10 9 Dividendensumme Mio. EUR 86,9 62,8 4,8 4,8 53,1 9 1 EBIT / durchschnittliches Capital Employed 2 EBIT / Umsatzerlöse 3 EBITDA / Umsatzerlöse 4 Jahresüberschuss (nach Minderheiten) / Umsatzerlöse 5 Jahresüberschuss (nach Minderheiten) / Eigenkapital 6 Nettoverschuldung / EBITDA 7 Jahresüberschuss (nach Minderheiten) / Anzahl Aktien 8 Dividendensumme / Anzahl Aktien 9 Vorschlag FINANZKENNZAHLEN 2012/ / / / /17 Umsatzerlöse Mio. EUR EBITDA Mio. EUR EBIT Mio. EUR Jahresüberschuss Mio. EUR Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Mio. EUR Cashflow aus Investitionstätigkeit Mio. EUR Free Cashflow 2 Mio. EUR Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Mio. EUR Angepasst 2 Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit + Cashflow aus Investitionstätigkeit BILANZKENNZAHLEN ZUM GESCHÄFTSJAHRESENDE 2012/ / / / /17 Bilanzsumme Mio. EUR Eigenkapital Mio. EUR Eigenkapitalquote % Fremdkapital Mio. EUR Capital Employed Mio. EUR Finanzverbindlichkeiten Mio. EUR Liquide Mittel Mio. EUR Nettoverschuldung ( )/-anlage (+) 1 Mio. EUR Liquide Mittel Finanzverbindlichkeiten RÜBENANBAU UND KAMPAGNE 2012/ / / / /17 Zuckerertrag t/ha 11,7 11,3 13,2 11,6 12,5 Zuckergehalt % 17,9 18,0 17,3 17,5 17,7 Kampagnenlänge Tage Zuckererzeugung Mio. t 2,80 2,50 2,91 2,00 2,50

5 WERTE: GENE DES ERFOLGS SEITE 24 DER MARKT: WIR SIND BEREIT! SEITE 6 UNTERNEHMEN: WISSEN TEILEN SEITE 20 FINANZEN: VON GRUND AUF SOLIDE SEITE 12 INHALT 2 BRIEF DES VORSTANDS 4 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT 28 BERICHT DES AUFSICHTSRATS 36 CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT 42 KONZERNLAGEBERICHT 82 KONZERNABSCHLUSS 89 KONZERNANHANG 145 GLOSSAR 149 FINANZKALENDER/ ONLINE PUBLIKATIONEN 150 IMPRESSUM NACHHALTIGKEIT: EIN PLUS FÜR DEN KUNDEN SEITE 16

6 2 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT BRIEF DES VORSTANDS BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT DR. LARS GORISSEN Chief Agricultural Officer HARTWIG FUCHS Chief Executive Officer AXEL AUMÜLLER Chief Operating Officer DR. MICHAEL NOTH Chief Financial Officer Mitglied des Vorstands der Nordzucker AG seit 1. März 2014 Vorstandsvorsitzender der Nordzucker AG seit 1. Februar 2010 Mitglied des Vorstands der Nordzucker AG seit 9. November 2009 Mitglied des Vorstands der Nordzucker AG seit 16. August 2009 Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

7 3» WIR HABEN UNS INTENSIV VORBEREITET AUF DIE NEUE ZEIT, DIE MIT DEM ENDE DER QUOTEN REGELUNG BEGINNT. «GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

8 SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE, 99,1 Mio. Euro Jahresüberschuss 6 % Umsatzsteigerung 1,10 Euro Dividende je Aktie (Vorschlag) ein positiver Preistrend führte im Geschäftsjahr 2016/17 zu einem Aufschwung im Markt, den wir für uns nutzen konnten. Intensivierte Vertriebsmaßnahmen auf der einen Seite und umfassende Einsparungen auf der anderen halfen uns dabei, unser Ergebnis stetig zu steigern. Wir konnten einen Jahresüberschuss von 99,1 nach 14,9 Millionen Euro im Vorjahr, ein solides operatives Ergebnis von 131,4 nach 16,2 Millionen Euro und einen Umsatzanstieg um 6 Prozent auf 1.708,2 von 1.607,4 Millionen Euro ausweisen. Gemeinsam mit dem Aufsichtsrat schlagen wir vor, die Dividende nach 10 Cent im Vorjahr wieder auf 1,10 Euro je Aktie aufzustocken. Damit bleibt das Resultat zwar deutlich unter dem herausragenden Niveau der Jahre vor 2014, ist aber dennoch erfreulich, denn wir konnten wieder die Kapitalkosten verdienen und unsere Aktionäre angemessen am Ergebnis beteiligen. Nordzucker-Aktien lohnen sich wieder. Auf die neue Zeit, die mit dem 1. Oktober 2017 und dem Ende der Quotenregelung beginnen wird, haben wir uns vorbereitet. Und konnten damit schon jetzt zeigen, wie gut wir uns auf Neues einstellen können. Die Zeit war arbeits intensiv und forderte in vielen Bereichen ein Umdenken, Ideen und Mut. Wir sind sicherlich noch nicht perfekt aufgestellt, haben aber bereits viel erreicht. Und werden weiter an uns arbeiten.

9 FÜR EINE NEUE ZEIT Unser Geschäftsmodell ist auch in der Zukunft sicher. Deshalb investieren wir hohe Summen in unser Kerngeschäft. Vor allem in die Schnittstellen zu unseren Kunden: Logistik, Verladung, Verpackung und Lagerung. Denn hier sehen wir unser besonderes Können, die Kunden zuverlässig, flexibel und zeitgerecht zu beliefern. nachhaltigkeit. nordzucker.com Der zweite Investitionsschwerpunkt liegt in der Steigerung unserer Energieeffizienz. Zuckerherstellung ist ein energieintensiver Prozess. Der Energieverbrauch wirkt sich direkt auf unsere Kosten und auf den CO2-Ausstoß aus. Beides zu senken, ist ein Ziel unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Insgesamt haben wir im Geschäftsjahr 2016/17 84 Millionen Euro in unsere Werke investiert; im nun laufenden Jahr werden es 87 Millionen Euro sein. Unser Wille ist, das Unternehmen weiter auf Höchstleistung zu trimmen. Die Ziele, die wir uns setzen, sind anspruchsvoll: Leistung steigern, Kosten reduzieren, Kunden an uns binden, den Absatz erhöhen, neue Kunden gewinnen, Exportchancen nutzen, Erträge im Rübenanbau verbessern und unsere Attraktivität als Arbeitgeber steigern und bekannt machen. Dahinter stehen viele Projekte, Maßnahmen und ein starkes Nordzucker-Team, das zusammenhält, sich austauscht und entwickelt über Ländergrenzen, Werkszäune und fachliche Zuständigkeiten hinweg. Nordzucker ist das Bindeglied zwischen Rübenanbau und Zuckermarkt zwischen Landwirten und Konsumenten. Wir wissen, dass die Zuckerpreise in Zukunft stärker schwanken werden und dass der Weltmarktpreis den EU-Preis noch stärker dominieren wird. Mit positiven und negativen Aus schlägen umzugehen und die daraus entstehenden Risiken zu managen, wird eine der Aufgaben, die wir zu meistern haben.

10 Das laufende Geschäftsjahr 2017/18 wird ein Jahr des Übergangs. Aufgrund von Weltmarktpreisen, die zeitweilig über den Preisen in der EU lagen, waren Zuckerimporte in die EU in den letzten Monaten gering, dennoch erhöhte sich das Preisniveau innerhalb der EU nur moderat. Die neue Kampagne wird der Startschuss sein für einen verschärften Wettbewerb in Europa. Flächen wurden ausgeweitet, wodurch es bei einer normalen Ernte zu einem Überangebot kommen wird. Einige EU-Länder gewähren ihren Rübenanbauern darüber hinaus Beihilfen, die den Wettbewerb verzerren, den Konsolidierungsprozess sprich das Ausscheiden nicht produktiver Regionen verlangsamen und damit dem eigentlichen Ziel der Beendigung der alten Regulierung zuwiderlaufen. Siehe Seite 48 ff. Während der Außenschutz des EU-Zuckermarktes nicht verändert wird, entfällt die Mengenbeschränkung für den Export. Wir werden strukturiert und mit enger Bindung an unsere internationalen Kunden exportieren und dadurch neue Absatzmöglichkeiten schaffen. Und wir bieten unseren Kunden Mehrwerte sei es Service, Beratung, Transparenz, Sicherheit oder Nachhaltigkeit. 65 % Eigenkapitalquote Die Veränderungen im Markt erschweren eine Prognose der kommenden Ergebnisse erheblich. Wir schätzen, dass die derzeitige stabile Marktlage bis September anhält, danach nimmt die Unsicherheit erheblich zu. Das aktuelle Ergebnis von rund 100 Millionen Euro sollten wir sofern nichts Unvorhergesehenes passiert auch im laufenden Geschäftsjahr wieder mindestens erreichen und unsere stabile Vermögens- und Finanzlage weiter festigen können. 2016/17 hatten wir eine Eigenkapitalquote von fast 65 Prozent, zum Abschlussstichtag nur 13,5 Millionen Euro Finanzverbindlichkeiten bei einer Nettoanlage von 308,3 Millionen Euro und einen Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit von 267,8 Millionen Euro.

11 FÜR EINE NEUE ZEIT 267,8 Mio. Euro Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit Die Zahlen sprechen für sich: Wir sind ein starker Zuckerproduzent in Europa. Unsere gute Finanzlage, die gut ausgestatteten Werke, die engen Beziehungen zu Kunden und Anbauern sind die Vorzüge, mit denen wir ab Oktober 2017 in den Wettbewerb starten. Wir werden die Veränderungen im Markt zu unserem Vorteil und für unser Wachstum nutzen, indem wir weiter wachsen und mit Blick auf den Markt in unsere Werke investieren. Ihnen, unseren Aktionären, danken wir für Ihr Vertrauen und unseren Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz. Nordzucker AG Der Vorstand Hartwig Fuchs Axel Aumüller Dr. Lars Gorissen Dr. Michael Noth

12 4 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT EXPORT EXPORT BEGRENZUNG AUFGEHOBEN Die neue Marktlogik schafft neue Möglichkeiten: Zucker kann zukünftig uneingeschränkt aus der EU ausgeführt werden. Dadurch werden die Preise stärker schwanken und sich dem Weltmarkt annähern. GESCHAEFTSBERICHT.NORDZUCKER.DE WELTMARKTPREIS EINFLUSS DES WELTMARKTES STEIGT HÖHERE VOLATILITÄT 178,0 Mio. t WELTZUCKERERZEUGUNG 2016/2017, IN ROHWERT Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

13 5 2,5 Mio. t ZUCKERERZEUGUNG NORDZUCKER 2016/2017 EINFLUSS DURCH ANDERE AGRARMÄRKTE EUROPÄISCHE UNION PRODUKTIONSQUOTEN FÜR ZUCKER AUFGEHOBEN EUROPÄISCHE UNION PRODUKTIONS QUOTEN FÜR ISOGLUKOSE AUFGEHOBEN 17,1 Mio. t EU-ZUCKERERZEUGUNG 2016/2017, IN ROHWERT IMPORTSCHUTZ BESTEHT WEITER GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

14 6 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT DER MARKT» WIR KENNEN DEN MARKT UND LEITEN DARAUS UNSERE ENTSCHEIDUNGEN AB. «Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

15 7 DER MARKT: WIR SIND BEREIT! Im Takt des Marktes Die Zuckermarktordnung ist in ihrer jetzigen Form am 1. Oktober 2017 Geschichte. Es ist, wie es ist wir haben uns längst auf die neue Lage ein gestellt, erklärt der Nordzucker-Vorstandsvorsitzende Hartwig Fuchs und betont: Unsere Kunden und der Wettbewerb bestimmen unser Geschäft und unsere Pläne nicht mehr politische Regularien. Jetzt gibt der Markt stärker denn je den Rhythmus vor. Den Markt kennen Die neue Marktlogik schafft neue Möglich keiten: Zucker kann zukünftig uneingeschränkt aus der EU exportiert werden. Dadurch werden die Zuckerpreise schwanken und sich im Weltmarkt stärker an nähern. Der Weltmarkt wird das Geschäft deutlicher denn je beeinflussen. Keinesfalls wird künftig der EU-Preis über längere Zeit unter dem Weltmarktpreis liegen, wie es zwischenzeitlich der Fall war, denn dann kämen die neuen Exportmöglichkeiten sofort zum Tragen und würden für einen Angleich der Preise sorgen, so Fuchs. Der Weltmarktpreis wird von vielen Faktoren bestimmt: Globale Witterungseinflüsse wie El Niño gehören dazu genauso wie Spekulationen im Zuckerhandel. Das müssen wir alles im Blick haben. Nur so können wir planen und mit unseren Kunden sowie Rübenlieferanten die passenden Preise verhandeln, erklärt Fuchs und ergänzt: Wir kennen den Markt und können daraus unsere Entscheidungen ableiten. Das ist ausschlaggebend für unseren Erfolg. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

16 8 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT DER MARKT Mit Augenmaß Der Blick zurück auf mehr als 175 Jahre Zuckerproduktion macht klar: Das Ende der aktuellen Zuckermarktordnung ist ein Paradigmenwechsel, der Denk- und Handlungsweisen im Unternehmen verändert. Aus dem historischen Unter nehmensziel, Landwirten eine gesicherte Einnahme zu garantieren, ist heute ein wesentlich komplexerer Anspruch geworden. Unsere Zuckerproduktion passen wir vom Feld bis zum Konsumenten fortlaufend an. Nur weil die Produktionsbeschränkungen nun aufgehoben werden, werden wir nicht einfach mehr Zucker produzieren. Unsere Stärke ist es, das gesamte Marktgefüge im Blick zu haben und vor allem vom Markt her zu planen. Wir wollen langfristig Geld verdienen für unsere Aktio näre und unsere Rübenanbauer. Produktionssteigerungen gibt es daher bei uns nur mit Augenmaß, erklärt Fuchs. Rübenanbau bleibt attraktiv Unter der Zuckermarktordnung war durch den festgelegten Mindestpreis die Rübe bei unseren Landwirten als extrem attraktive Frucht gesetzt. Diese Rolle kann die Rübe nach wie vor einnehmen, » WIR KÖNNEN UNSEREN ZUCKER KÜNFTIG UNEIN GESCHRÄNKT EXPOR TIEREN. «Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

17 9 erwirtschaften 20 % der besten Rübenanbauer 20 Tonnen Zucker je Hektar Im Jahr EU-MARKTPREIS 496 Euro/t WELTMARKTPREIS 439 Euro/t Quelle für die EU: EU-Price Reporting, 27. April 2017, und für den Weltmarkt: London No. 5 denn wir wissen: Die Zuckermenge, die wir aus einem Hektar Acker gewinnen können, lässt sich noch deutlich steigern und die Zuckermärkte zeigen attraktive Perspektiven. Und nicht nur das: Die Rolle der Rübe in der Fruchtfolge ist unangefochten. Für die Anbauer hat sich jedoch einiges geändert. So hat die Planungssicherheit abgenommen, Preise und Mengen können nun stärker schwanken. Um die neue Situation für beide Seiten attraktiv zu gestalten, bieten wir Mehrjahresverträge an, die bei unseren Anbauern auf sehr positive Resonanz stoßen, erläutert Dr. Lars Gorissen, Agrarvorstand. Zur Festlegung angemessener Rübenpreise berücksichtigen wir die Deckungsbeiträge anderer Ackerfrüchte, denn die Rübe konkurriert um die Fläche beim Bauern. Entwicklungen am Zuckermarkt fließen über die angebotenen vari ablen Vertragsmodelle ein. Unsere Kunden fragen vermehrt auch Biozucker aus Zuckerrüben nach. Deshalb haben wir für 2017/18 wieder Lieferverträge mit Rübenanbauern abgeschlossen, die Zuckerrüben unter Einhaltung der EG-Öko-Basisverordnung produzieren oder sich in der Umstellungsphase ihres Betriebes befinden. Auch mit diesem Schritt agieren wir marktorientiert und erweitern unser Angebot für unsere Landwirte, erläutert Gorissen. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

18 10 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT DER MARKT Unser Zucker ist gefragt In Europa produzierter Zucker aus Rüben ist attraktiv für europäische wie multinationale Kunden. Denn die hiesigen Standards für Qualität und Nachhaltigkeit sind ungleich höher als in den allermeisten Ländern der Welt. Auch der Service, den wir unseren Kunden bieten können, ist herausragend: Sortenreinheit, Beratung bei Rezepturen und umfassende Logistikkompetenz für Justin-time-Transporte und -Lagerung zeichnen uns aus, erklärt Fuchs und setzt hinzu: Jahrelang waren Exporte beschränkt. Jetzt haben wir neue Möglichkeiten. Denn in vielen Regionen der Welt steigt der Zuckerkonsum an; global um 1,5 bis zwei Prozent pro Jahr. Wachstum ist da draußen Wir prüfen derzeit unterschiedliche Möglichkeiten, auch außerhalb Europas Kooperationen einzugehen oder Unternehmen zu akquirieren und so schrittweise zu wachsen, erklärt Produktionsvorstand Axel Aumüller, und Hartwig Fuchs führt weiter aus: Nordzucker wird sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln. Dabei geht es vor allem um Engagements außerhalb Europas, denn während hier die Nachfrage bestenfalls stagnieren wird, wächst der Bedarf international. Afrika und Asien sind aufgrund wachsender Absatzmärkte für uns auch weiter sehr interessant. Hinzu kommt Brasilien als größtes und effizientes Zuckerproduktionsland. Das bietet Möglichkeiten. Nicht von heute auf morgen, aber behutsam und schrittweise werden wir uns weiter internationalisieren und weiter wachsen. Das ist unser Weg » ZWEI JAHRE DEFIZIT IN FOLGE AUF DEM WELTMARK T. «ÜBERSCHUSS/DEFIZIT in Tonnen Rohwert Quelle: F. O. Licht Weltzuckerbilanz, Februar 2017 Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

19 11 HARTWIG FUCHS CEO, Nordzucker AG Anstieg 1,5 2 % pro Jahr » AFRIKA UND ASIEN SIND WACHSENDE ABSATZ MÄRKTE UND FÜR UNS SEHR INTERESSANT. « ZUCKERVERBRAUCH WELTWEIT in Mio. t Quelle: OECD FAO DREI FREUNDE DES ZUCKERS Futtermittel: hochwertig und gesund Wir verkaufen neben Zucker auch Futter mittel aus getrockneten und gepressten Zuckerrübenschnitzeln: ein hochwertiges Produkt aus regionaler Produktion mit einer hervorragenden Nachverfolgbarkeit und damit einem risiko freien Einsatz in der Mischfutterindustrie. Durch die Stabilisierung des Milchmarktes haben Futter mittel Aussichten auf eine gute Preisentwicklung. Melasse: Marktdruck nimmt zu Aus Melasse kann am Ende des Produktionsprozesses kein kristalliner Zucker mehr gewonnen werden. Melasse wird vor allem an die Hefe- und Alkohol industrie verkauft sowie in der Mischfutter industrie eingesetzt. Ein erhöhter Wettbewerb entsteht im Melassemarkt durch Importe, was erhebliche Auswirkungen auf die Preise hat. Bioethanol: weniger Diesel, mehr Ethanol Im Werk Klein Wanzleben erzeugt Nordzucker aus Zwischenprodukten der Zuckerherstellung jährlich ca Kubikmeter Bioethanol, das vor allem Benzin beigemischt wird. Durch den Rückgang von Dieselfahrzeugen steigt der Absatz von Benzin an und damit die Aussicht auf weitere Beimischung. Die Entwicklung am Ethanolmarkt ist grundsätzlich positiv, allerdings wird dieser Markt auch weiterhin mit erheblichen Preisschwankungen zu kämpfen haben, was die Berechenbarkeit der Produktion stark einschränkt. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

20 12 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT FINANZEN» DIE GRUNDAUSSTATTUNG IST HERVORRAGEND. «SCHULDENFREI SOLIDE KAPITALAUSSTATTUNG Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

21 13 FINANZEN: VON GRUND AUF SOLIDE JAHRESÜBERSCHUSS Millionen Euro Ergebnis 2016/17 passt Nordzucker hat den Jahresüberschuss nach zwei dürftigen Jahren auf knapp 100 Millionen Euro steigern können. Wir haben wieder ein Niveau erreicht, das wir akzeptieren können. Sicher nicht so gut, wie es einmal war, aber wir können zufrieden sein, kommentiert Dr. Michael Noth, Finanzvorstand, das Ergebnis. Daraus resultiert ein Dividendenvorschlag von 1,10 Euro je Aktie. Nach den geringen Dividendenzahlungen von nur 10 Cent der beiden Vorjahre erhalten die Aktionäre damit wieder eine angemessene Ausschüttung. Wir haben die Kapitalkosten in diesem Jahr verdient. Das ist uns wichtig. Bei über 1,3 Milliarden Euro Eigenkapital im Unternehmen wollen wir unseren Aktionären eine ordentliche Dividende zahlen; mit unserer soliden Finanzierung können wir die Aktionäre auch stärker am Ergebnis beteiligen als bisher. Aktionär bei Nordzucker zu sein, soll auch Spaß machen, so Noth weiter. Prognose stabil Noch bis zum 30. September 2017 gilt die bisherige Zuckermarktordnung. Das neue Geschäftsjahr 2017/18 umfasst also Zeiträume mit und ohne Quoten. Eine Prognose der Ergebnisse fällt daher schwer. Bis September erwarten wir eine stabile Entwicklung mit auskömmlichen Preisen, was danach kommt, müssen wir sehen. Angesichts des erwarteten guten ersten Halbjahres halten wir aber Prognose: Seite 80 ff. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

22 14 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT FINANZEN Mehr zum Effizienzprogramm FORCE auf Seite 46 ein Ergebnis mindestens auf Höhe des Vorjahres von knapp 100 Millionen Euro für erreichbar, sollten nicht unvorhergesehene Effekte dazwischenkommen. Wie sich die Kunden und Wettbewerber im neuen Marktumfeld verhalten, werden wir sehen, formuliert Noth seine Prognose vorsichtig. Ein Ausblick darüber hinaus gestaltet sich noch schwieriger: Wir sind optimistisch für die Zeit nach dem Ende der Zuckermarktordnung; im Schnitt werden wir ordentliches Geld verdienen. Wir müssen aber künftig mit einer verstärkten Volatilität rechnen. Unsere Ergebnisse werden von Jahr zu Jahr zusammen mit dem Weltmarktpreis kräftig schwanken. Darauf müssen wir uns einstellen. Weitere Effizienzsteigerung Rechtzeitig haben wir unser erfolgreiches Effizienzprogramm FORCE aufgesetzt und konnten im vergangenen Jahr schon ordentlich von den Einsparungen profitieren. Über 30 Millionen waren das im Geschäftsjahr 2016/17. Wir arbeiten daran, möglichst schnell die 50 Millionen Euro zu erreichen. Je anspruchsvoller der Markt und je intensiver der Wettbewerb, desto wichtiger ist es für uns, unsere Kosten zu senken, erklärt Noth. Es geht vor allem darum, Schritt für Schritt besser zu werden. Das ist eine unternehmerische Daueraufgabe: Ich denke, wir bewegen uns auf Augenhöhe mit unseren großen Wettbewerbern in Europa, aber die anderen entwickeln sich auch weiter. Für Stillstand haben wir keine Zeit. Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

23 15 NETTOVERSCHULDUNG ( )/ -ANLAGEN (+) Millionen Euro DR. MICHAEL NOTH CFO, Nordzucker AG» UNSERE ERGEBNISSE WERDEN VON JAHR ZU JAHR ZUSAMMEN MIT DEM WELTMARKT PREIS KRÄFTIG SCHWANKEN. «59 Stabil finanziert In volatilen Märkten muss Nordzucker stabil aufgestellt sein, um auch schwierige Phasen gut zu bewältigen. Wir denken langfristig. Kurzfristiges Quartalsdenken macht in unserem Geschäft keinen Sinn. Wir sind stolz auf unsere Eigenkapitalquote von fast 65 Prozent und unser hohes Nettoanlagevermögen von über 300 Millionen Euro. Wir hatten 2016/17 einen hohen Cashflow von 268 Millionen Euro. Wir sind also liquide und gut finanziert. Dies erlaubt uns, in schwierigen Zeiten auch dagegenzuhalten, so Noth weiter. Bereit für mehr Nordzucker ist ein attraktiver Zuckeranbieter in Europa, der neben hochwertigen und nachhaltigen Produkten auch umfassende Serviceleistungen und lösungsorientierte Beratung anbietet. Alle Unternehmensbereiche sind gut vorbereitet auf eine Zukunft ohne Quoten. Es herrscht Aufbruchsstimmung angesichts einer neuen Zeit. Die gute Finanzausstattung und solide Kapitalstruktur im Rücken wird das Unternehmen den europäischen Zuckermarkt der Zukunft weiter formen und aktiv mitgestalten. Unsere Marktposition in Europa werden wir nutzen und ausbauen. Abschließend erklärt Noth: Nordzucker hat alle bisherigen Veränderungen in Europa erfolgreich gemeistert und ist gestärkt aus ihnen hervorgegangen. Wir danken unseren Aktionären, denn sie geben uns die Freiheiten, die wir für unseren Weg und für unser Wachstum brauchen. Wir haben die Kraft, weiter in unser europäisches Kerngeschäft zu investieren und auch international zu wachsen. 268 Mio. Euro Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

24 16 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT NACHHALTIGKEIT GANZHEITLICHER ANSATZ INTEGRIERTE LÖSUNGEN» WIR SCHAFFEN MEHRWERT ENTLANG DER WERTSCHÖPFUNGS- KETTE. «Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

25 17 NACHHALTIGKEIT: EIN PLUS FÜR DEN KUNDEN WERTSCHÖPFUNG ANBAU & BESCHAFFUNG PRODUKTION & QUALITÄT MITARBEITER & GESELLSCHAFT KUNDEN & VERBRAUCHER Dem Kunden etwas bieten Er ist zwar immer süß, doch Zucker ist nicht gleich Zucker. Wir ergänzen ihn mit unserem Fachwissen und übernehmen Verantwortung vom Anbau bis zum Konsumenten. Dazu Produktionsvorstand Axel Aumüller: Wir sind transparent und produzieren nachhaltig zu deutschen und europäischen Standards und regional. Unsere Produkte und Prozesse sind vom Anfang bis zum Ende so sicher, wie sie nur sein können. Gesellschaftliche und ökologische Interessen haben wir im Blick. Gold für die Rübe Wir orientieren uns in der gesamten Produktionskette an hohen Standards und weisen ihre Erfüllung nach. Das schätzen unsere Kunden. Unser Anspruch an einen nachhaltigen Rübenanbau ist hoch. Dies bestätigt erneut die SAI (Sustainable Agriculture Initiative). Unsere Kunden erwarten nachhaltig angebaute Zuckerrüben, so Agrarvorstand Dr. Lars Gorissen. Dafür werden alle Standorte orientiert am Farm Sustainability Assessment (FSA) der SAI bewertet. Dieser Ansatz sichert die Nachhaltigkeit vom Feld bis zum Kunden und ist wegweisend in der Branche. Den Selbstbeurteilungen und Überprüfungen externer Stellen zufolge erfüllen alle bewerteten Anbauer in Deutschland, Polen, Schweden, Dänemark und Litauen mindestens die Anforderungen des FSA-Standards Silber, wobei die Mehrheit sogar dem FSA-Standard Gold gerecht wird. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

26 18 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT NACHHALTIGKEIT» ENERGIE- UND KLIMAZIELE ERREICHT NEUE ZIELE GESETZT «45 % 65 % 10 % 10 % Erreicht Senkung des Energie- Verbrauchs je Tonne Zucker seit 1990 Erreicht CO2-Einsparung je Tonne Zucker seit 1990 Neues Ziel Senkung des Energie- Verbrauchs je Tonne Zucker bis 2020 Neues Ziel CO2-Einsparung je Tonne Zucker bis 2020 sustainability. nordzucker.com/de/ 45 % Senkung des Energieverbrauchs seit % Reduzierung der CO2- Emissionen seit 1990 Erträge rauf Dünger runter Die Rübe hat Potenzial. Sie besticht durch ihre langfristige Aussicht auf weitere Ertragssteigerungen, die zugleich Kosten und Umweltauswirkungen mindern. So ist es beispielsweise wesentlich umweltschonender, Rüben mit hohem Zuckergehalt zu transportieren, denn so wird weniger Wasser bewegt. In Sachen Ertragssteigerungen spielen unsere Experten, die Anbauberater, eine wichtige Rolle. Denn bessere Erträge werden nicht durch verstärkten Einsatz von Nährstoffen und Pestiziden erreicht, sondern durch verbesserte Anbautechniken. Der intensive Wissensaustausch zwischen Anbauern unterstützt durch unsere Berater brachte in den letzten Jahrzehnten bedeutende Verbesserungen für den Rübenanbau. So wurde beispielsweise der Einsatz von Stickstoffdünger deutlich reduziert, während im gleichen Zeitraum der Zuckerertrag signifikant anstieg. Dadurch ergibt sich eine sehr viel bessere Stickstoff-Effizienz. Biologische Vielfalt durch Fruchtfolge Die Zuckerrübe ist alles andere als eine Mono kultur. Sie ist als Hackfrucht wichtiger Teil der jährlich rotierenden Fruchtfolge, die den Boden schützt und Arten erhält. Schon deshalb sind die Rüben aus der europäischen Landwirtschaft in ihren Kerngebieten nicht wegzudenken. Der Zucker aus den Rüben stammt aus der Natur, von heimischen Feldern und ist damit ein regionales Produkt. Energie sparen CO2 senken Zuckerherstellung benötigt Energie. Wichtiger Teil unseres Nachhaltigkeitsanspruchs ist es daher, den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß deutlich zu verringern. Seit 1990 haben wir den Energie verbrauch um über 45 Prozent und die CO2- Emissionen um fast 65 Prozent reduziert. Das ist eine Leistung, die beispielhaft ist und auf die wir extrem stolz sind, so Axel Aumüller. Erreicht wurden diese Ziele unter anderem durch den Wechsel zu Gas und den Einsatz von Verdampfungs trocknern bei der Rübenschnitzeltrocknung. So wurde unser Energieziel schon 2013 erreicht und nun aktualisiert. Neues Ziel ist die Senkung des Energieverbrauchs pro Tonne Zucker um zehn Prozent gegenüber 2014 das wären dann 50 Prozent gegenüber 1990 bis zum Jahr Hinzu kommt die Prüfung der Optionen für den Einsatz erneuerbarer Energien. Die CO2- Emis sionen sollen verglichen mit dem Wert von 2014 um weitere 10 Prozent gesenkt werden. Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

27 19 Geringer Wasserverbrauch null Abfall Unsere Zuckerfabriken decken 90 Prozent ihres Wasserbedarfs selbst. Da die Zuckerrüben pflanze zu 75 Prozent aus Wasser besteht, gewinnen wir dieses Wasser und nutzen es in den Fabriken, wobei wir es bis zu 20-mal wiederverwenden. Unsere Fabriken erzeugen dabei zudem kaum Abfall. Im Produktionsprozess werden sämtliche Bestandteile der Zuckerrübe zu wertvollen Nebenprodukten wie Futtermittel und Melasse verarbeitet, Steine werden als Baumaterialien und Kalk als Kalkdünger vertrieben. Unsere Zuckerproduktion ist ausgereift und umweltschonend, insbesondere was den enorm sparsamen Umgang mit Wasser und die Vermeidung von Abfall angeht, so Aumüller. Zucker ist ein Genuss Zucker wird in der öffentlichen Diskussion gerne mit Übergewicht oder Krankheiten wie Diabetes in Verbindung gebracht. Zucker ist natürlicher Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Lebensstils. Wie bei allen Lebensmitteln und Getränken geht es um die richtige Balance. Wenn wir dem Körper mehr Kalorien zuführen, als wir verbrauchen, nehmen wir zu. Das liegt aber niemals an einem einzelnen spezifischen Lebensmittel oder einer Zutat wie Zucker. Jeder Einzelne muss entscheiden dürfen, was ihm schmeckt und welche Nahrungsmittel er genießt, erklärt Aumüller. Insgesamt hat das Wissen um die Zubereitung von Lebensmitteln in der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Nordzucker leistet hier Aufklärung ins besondere bei Kindern und Jugendlichen. Von Natur aus nachhaltig Nachhaltigkeit ist für uns selbstverständlich. Sie treibt uns an, immer besser zu werden. Es gibt keinen Widerspruch: Indem gesellschaftlich sinnvolle Ziele verfolgt werden, kann ein Unternehmen wirtschaftlich sehr erfolgreich sein. Das stellen wir tagtäglich unter Beweis, so Hartwig Fuchs. Das nun schon mehr als 175 Jahre währende Geschäftsmodell der Nordzucker ist auf Langfristigkeit ausgerichtet. Die Basis sind der Rübenanbau und die Verarbeitung in unseren Regionen. Mit dieser Grundhaltung wollen wir weiter wachsen. Dabei ist es uns besonders wichtig, dass neue Geschäftsmodelle auch stets unseren Vorstellungen von Nachhaltigkeit, insbesondere bei den Arbeitsbedingungen und beim Umweltschutz, entsprechen. Das Zusammenbringen von ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen ist für uns selbstverständlich. Das eine funktioniert dauerhaft nicht ohne das andere, ist Fuchs überzeugt. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

28 20 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT UNTERNEHMEN INTERNATIONAL AUFGESTELLT» WIR SIND LEISTUNGSSTARK IM NEUEN ZUCKERMARKT. «KONZERNWEIT HARMONISIERT Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

29 21 UNTERNEHMEN: WISSEN TEILEN Enger zusammenrücken Nordzucker ist als Zusammenschluss vieler kleiner Zuckerfabriken über Jahrzehnte gewachsen und so auch immer europäischer geworden. Dabei ist das Unternehmen überall tief in der regionalen Landwirtschaft verwurzelt. Mit dem Wissen, dass der freie Markt kommen wird, stellte sich auch die Frage, wie ein Unternehmen sich verändern muss, um flexibel und agil zu sein für die Kunden und im Wettbewerb. Es war klar, dass wir enger zusammenrücken und als Nordzucker ein Team werden müssen. Daran haben wir hart gearbeitet. Heute kann ich sagen: Wir sind sehr weit vorangekommen, so Hartwig Fuchs und ergänzt: Wir stehen international als eine Mannschaft zusammen und können dem Kunden sowohl lokale als auch globale Ansprechpartner bieten. Dieses Rezept klingt vielleicht einfach ist aber ein entscheidender Erfolgsfaktor für uns! Wir sind bereit Wir freuen uns auf das neue Markt gefüge, die Herausforderungen des Wettbewerbs und die Chancen, die sich für uns ergeben werden, so Dr. Michael Noth. Wir wissen, was die Kunden und Aktionäre von uns erwarten, und messen uns auch mit anderen Marktteilnehmern. Außerdem haben wir eine gute Basis geschaffen: Die Organisation ist schlagkräftig, die Finanzen solide und wir haben eine starke, hochmotivierte Mannschaft. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

30 22 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT UNTERNEHMEN Das Verhältnis zu den Rübenanbauern galt es da rüber hinaus neu zu definieren. Dr. Lars Gorissen erläutert den Zusammenhang: Die Quote schaffte eine feste relativ selbstverständliche Verbindung. Für den Anbauer war die Rübe durch die Quoten eine sichere Bank und natürlich hatten auch wir eine deutlich höhere Planungssicherheit. Ins gesamt war das Konstrukt dadurch aber sehr statisch. Das ist nun anders geworden. Der Rübeneinkauf findet in einem völlig neuen Marktumfeld statt. Die Anforderungen an die Mitarbeiter und besonders auch in der Anbauberatung sind gestiegen. Wir müssen aktiv und agil sein im Wettbewerb und der direkte Kontakt mit dem Anbauer ist wichtiger denn je. Prozesse verbessern Seit es die Zuckerindustrie in Europa gibt, verbessert die Industrie ihre Abläufe. Das hat Tradition bei Nordzucker. Logistik, Effizienz, Energieeinsparung und Spitzenqualität stehen bei uns im Vordergrund. Wir übernehmen die Verantwortung mit Überzeugung und Engagement, die wir gegenüber den Kunden und anderen Stakeholdern haben, erklärt Axel Aumüller. Das Wichtigste ist, schnell zu sein, bereit zu sein, Neues zu lernen und Entscheidungen zu treffen. Wir verfügen über eine absolut solide Basis: moderne Werke, gute Anbaustandorte, solide Finanzen, langfristige Kundenbeziehungen und ein enormes Know-how. Die Experten im Markt Breit aufgestellt, in vielen Ländern vertreten und ausgestattet mit exzellentem Wissen: So präsentiert sich Nordzucker am Markt. Wir profitieren erheblich davon, dass wir in den vergangenen Jahren international enger zusammengerückt sind. Dieser kulturelle und interdisziplinarische Austausch ist eine der grundlegenden Voraussetzungen für unsere Flexibilität und Weiterentwicklung, erklärt Hartwig Fuchs. Insbesondere die markt orientierte Produktionsplanung wurde weiterentwickelt. Ohne die vorgegebenen Quoten müssen wir selbst festlegen, wie viele Rüben von unseren Landwirten angebaut werden sollen. Dies leiten wir aus unseren Markteinschätzungen hinsichtlich Mengen und Preisen ab. Dieser Planungsprozess läuft bei uns über alle Bereiche hinweg hochprofessionell ab und ist sehr gut organisiert, so Fuchs, trotzdem wird er noch laufend verbessert. Fachleute im Zucker Nordzucker bietet den Kunden einen echten Mehrwert. Sei es durch die maßgeschneiderte Logistik, Transparenz im Herstellungsprozess, spezifikationsgerechte Belieferung, bestechende Qualität oder das Wissen um den Zucker als Bestandteil der Rezepturen der Kunden. Bei den Rübenanbauern liegt der Fokus auf der Beratung. Neben der klassischen Anbauberatung stehen wir auch in wirtschaftlichen Fragen zur Seite, erklären die Anbauverträge und helfen bei der Anbauplanung, so Dr. Lars Gorissen. Dabei gilt es, Anbauern und Kunden gleichermaßen ein guter Partner zu sein. Die Anforderungen an unsere Mitarbeiter sind hoch: Fachwissen zu teilen, den direkten Kontakt zu Kunden und Landwirten zu suchen sowie klar und offen zu kommunizieren das entspricht unserer Philosophie, betont Hartwig Fuchs. Bloß nicht verharren Nordzucker ist bereit auch wenn es natürlich hier und da noch Handlungsbedarf gibt. Bereit sein heißt nicht, dass wir jetzt verharren können. Märkte verändern sich, technische Entwicklungen wie die Digitalisierung im Rübenanbau, in der Produktion oder in der Logistik schreiten voran. Neue Investitionen aufgrund von Umweltauflagen oder Kundenwünschen fordern uns jeden Tag neu heraus, so Fuchs. Mit Hilfe einer klaren Kunden orientierung und einem gesunden Bewusstsein für Effizienz und Profitabilität ist Nordzucker gut vorbereitet. Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

31 23 AXEL AUMÜLLER Chief Operating Officer» DAS WICHTIGSTE IST, NEUES ZU LERNEN UND ENTSCHEIDUNGEN ZU TREFFEN. «DR. MICHAEL NOTH Chief Financial Officer» WIR NEHMEN DIE HERAUS FORDERUNGEN DES WETTBEWERBS AN. «DR. LARS GORISSEN Chief Agricultural Officer» DER DIREKTE KONTAKT MIT DEM ANBAUER IST WICHTIGER DENN JE. WIR STEHEN INTER NATIONAL ALS EINE MANNSCHAFT ZUSAMMEN. «HARTWIG FUCHS Chief Executive Officer GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

32 24 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT WERTE ENGAGEMENT VERANTWORTUNG COURAGE WERTSCHÄTZUNG» GRUNDLAGE FÜR ALLE VERÄNDERUNGSPROZESSE SIND UNSERE VIER WERTE. «Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

33 25 WERTE: GENE DES ERFOLGS Immer dabei Unsere vier Unternehmenswerte Courage, Engage ment, Verantwortung und Wertschätzung sind überall bei Nordzucker zu spüren. Sie sind die Grundlage dafür, was wir entscheiden, wie wir arbeiten und wie wir dem Markt begegnen. Unsere Werte kommen manchmal ganz unerwartet ins Spiel, in einer Diskussion oder einem Entscheidungsprozess. Sie lenken den Blick auch auf Aspekte, die wir noch nicht bedacht hatten, betont Dr. Michael Noth. Und Hartwig Fuchs ergänzt: Dabei ist besonders bemerkenswert, dass diese Werte nicht vom Vorstand vorgegeben, sondern innerhalb der Mitarbeiterschaft diskutiert und schlussendlich definiert worden sind. Das war ein aufwändiger Prozess mit vielen Gesprächen und Workshops. Manchmal gab es Widerstand und manchmal auch Missverständnisse. Die Mühe hat sich gelohnt. Die Werte sind im ganzen Konzern bekannt und verinnerlicht. Das gelang schneller, als ich es erwartet hatte. Im Kanon Das Zusammenspiel der Werte ist wichtig. Nur im Kanon kommen die Werte zur Entfaltung und sind sinngebend. Wir haben hier ein Zusammenspiel aus vier Werten geschaffen, das uns unterstützt im täglichen Arbeiten und Entscheiden, erklärt Dr. Lars Gorissen. So ist es zum Beispiel eine Sache, cou ragierte Entscheidungen zu treffen sich dabei aber auch der Verantwortung und damit der Tragweite der Entscheidung bewusst zu sein, eine andere. In unserm internationalen Konzern sind viele Standardisierungen und einheitliches Handeln über Ländergrenzen hinweg wichtig, sagt Dr. Michael Noth. Unsere Werte helfen uns, schneller und weniger bürokratisch zu sein. Wenn man die Werte beherzigt, muss man nicht alles im Detail regeln. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

34 26 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT WERTE Engagement Engagement für das Unternehmen, die Arbeit und die Ziele beinhaltet bei uns auch Herausforderungen anzunehmen, anzupacken und offen zu sein für Veränderungen. Seien es die Kam pagne, innovative Projekte, die Auseinandersetzung mit Zukunfts trends oder mit den Anforderungen von Kunden, Anwohnern oder Rübenlieferanten. Verantwortung Verantwortung bedeutet Verpflichtung für Nordzucker, die Gesellschaft und die Umwelt. Das heißt, in langen Fristen zu denken und zu handeln, solide zu wirtschaften sowie die Verantwortung für die Motivation, die Sicherheit, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter und Kollegen zu übernehmen. Courage Courage ist Mut zum kalkulierbaren Risiko. Wir müssen nämlich immer mit Risiken umgehen, erklärt Hartwig Fuchs. Damit ist die Toleranz gegenüber Fehlern eng verbunden. Aus Fehlern entstehen Lernchancen. Wenn zum Beispiel während einer Nachtschicht in der Kampagne etwas schiefläuft, dann müssen die Mitarbeiter schnell, engagiert und eben auch couragiert entscheiden, was zu tun ist. Wir übertragen hier enorm viel Verantwortung, denn wir haben Vertrauen in unsere Leute, so Axel Aumüller. Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

35 27 Wertschätzung Wertschätzung ist die Basis für eine gute Zusammenarbeit. Dazu gehört zuhören, verstehen und sich Zeit nehmen. Das gilt für Kollegen, Mitarbeiter, Vorgesetzte, aber auch für Kunden und Lieferanten, betont Hartwig Fuchs. Nur so können wir Chancen erkennen. Das ist die Basis, damit wir uns weiterentwickeln können und erfolgreicher werden. AXEL AUMÜLLER Chief Operating Officer» WIR ÜBERTRAGEN ENORM VIEL VERANTWORTUNG, DENN WIR HABEN VERTRAUEN IN UNSERE LEUTE. «GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

36 28 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT BERICHT DES AUFSICHTSRATS BERICHT DES AUFSICHTSRATS DER NORDZUCKER AG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2016/2017 HANS-CHRISTIAN KOEHLER Vorsitzender des Aufsichtsrats Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

37 29 Sehr geehrte Aktionärin, sehr geehrter Aktionär, die Nordzucker AG kann auf ein erfreuliches Geschäftsjahr zurückblicken. Aufsichtsrat und Vorstand werden der Hauptversammlung daher empfehlen, nach den geringen Dividendenzahlungen der beiden Vorjahre eine Dividende von 1,10 Euro auszuschütten Sie als Aktionäre erhalten damit wieder eine angemessene Verzinsung Ihres eingesetzten Kapitals und werden an dem guten Ergebnis des Geschäftsjahres beteiligt. Nordzucker ist gut vorbereitet auf den neuen Markt ohne die Zuckerquote und einen Rübenmindestpreis. Dazu wurde ein umfassendes Veränderungsprogramm aufgelegt, das Mitarbeiter auf allen Ebenen und Standorten des Konzerns einbindet. Mit diesem Programm ist das Bewusstsein für Marktveränderungen bei allen Mitarbeitern weiter geschärft worden. Durch dieses Projekt und viele Initiativen in den vergangenen Jahren arbeitet Nordzucker heute nicht nur markt- und kundenorientierter, sondern auch effizienter und effektiver denn je. Mit diesem Anspruch werden zugleich wichtige Ressourcen geschont. Dieses wird weiterhin durch Investitionen in unsere Werke unterstrichen, um auch sie für die kommende Ära zukunftsfest zu machen und die Effizienz in den Standorten noch weiter zu steigern. Denn nach dem Wegfall der Quotenregelungen dürfte der Zuckermarkt in der EU einen weiteren Konsolidierungsprozess durchlaufen, der sich auch in einem schärferen Wettbewerb zeigen wird. Der Aufsichtsrat sieht die Nordzucker AG gut gerüstet für die kommenden Herausforderungen: Insgesamt verfügt Nordzucker über beste Voraussetzungen, um die Marktchancen, die sich aus der Beendigung der Zuckermarktordnung ergeben werden, nutzen zu können. Der Aufsichtsrat unterstützt den Vorstand daher in seiner Strategie des weiteren Wachstums, und zwar nicht nur in Europa, sondern auch in Drittstaaten, für die wir eine steigende Nachfrage nach Zucker erwarten. Allerdings sieht der Aufsichtsrat genauso wie die Vor stände die Herausforderungen und Risiken, die sich aus der Aufgabe der Zuckermarktordnung ergeben werden. Dies betrifft zuallererst die Preisvolatilität, die erheblich zunehmen wird; wir erleben gerade jetzt einen deutlichen Preiseinbruch im internationalen Rohzuckermarkt. Dies wird die Berechenbarkeit und Planbarkeit von Ergebnissen in der Zukunft erschweren. Grundsätzlich aber bleibt es dabei: Nordzucker richtet den Blick klar und optimistisch nach vorn. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

38 30 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT BERICHT DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG hat auch im Geschäftsjahr 2016/2017 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und den Vorstand bei der Leitung der Nordzucker AG und des Nordzucker Konzerns kontinuierlich beraten und überwacht. Diese Überwachung und Beratung erfolgte insbesondere in Aufsichtsrats sitzungen und den Sitzungen der Ausschüsse des Aufsichtsrats. AUFSICHTSRATSSITZUNGEN UND BESCHLUSSFASSUNGEN Der Aufsichtsrat trat im Geschäftsjahr 2016/2017 zu vier ordentlichen Aufsichtsratssitzungen zusammen. Außerdem trat das Aufsichtsgremium im März 2016 zu einer Klausurtagung sowie nach der Hauptversammlung im Juli 2016 zur konstituierenden Sitzung zusammen. An allen Sitzungen nahm jeweils auch der Vorstand teil. Vor seiner ersten ordentlichen Aufsichtsratssitzung im Geschäftsjahr 2016/2017 kam der Aufsichtsrat am 2. März 2016 zu einer Klausurtagung zusammen, bei der sich der Auf sichtsrat über die Vermarktungsstruktur von Nordzucker im globalen Wettbewerb informierte. Zudem beriet der Aufsichtsrat die Änderungen der Geschäftsordnung von Aufsichtsrat und Vorstand sowie eine Änderung der Satzung der Nordzucker AG. Diese beinhaltet vor allem eine Verkleinerung des Aufsichts rates von 21 auf 15 Mitglieder, um die Effizienz seiner Tätigkeit zu erhöhen. Ebenso wurde durch die Satzung ein genehmigtes Kapital geschaffen, um sich ergebende Marktchancen nutzen zu können. Während der ersten ordentlichen Aufsichtsratssitzung am 3. März 2016 beschloss der Aufsichtsrat das Budget der Nordzucker-Gruppe für das Geschäftsjahr 2016/2017 und diskutierte und beriet intensiv die Mehrjahresplanung. Des Weiteren beschloss der Auf sichtsrat die Entsprechenserklärung der Nordzucker AG zum Deutschen Corporate Governance Kodex, dessen Empfehlungen die Nordzucker AG als nicht börsenorientierte Gesellschaft freiwillig folgt. Sofern der Kodex gesetzliche Pflichten börsennotierter Aktiengesellschaften außerhalb von Empfehlungen regelt, sind diese auf die Nordzucker AG nicht anwendbar. Die Gesellschaft geht auch keine freiwillige Verpflichtung ein, diese zu befolgen. Im Übrigen wird auf die Ausführungen im Corporate-Governance-Bericht verwiesen. Zudem wurden die im Rahmen der Klausurtagung diskutierten Änderungen der Geschäfts ordnungen und der Satzung beraten. Der Jahres- und Konzernabschluss des Geschäftsjahres 2015/2016 sowie der Abhängigkeitsbericht standen im Mittelpunkt der zweiten ordentlichen Aufsichtsratssitzung am 23. Mai 2016 ( Bilanz sitzung ). Nach dem Bericht des Abschlussprüfers und eingehender Diskussion sowie auf Empfehlung seines Prüfungs- und Finanzausschusses stellte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss der Nordzucker AG fest und billigte den Konzernabschluss. Auch die Beschlussvorschläge des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung am 7. Juli 2016 standen auf der Agenda. In diesem Zusammenhang diskutierte der Aufsichtsrat über die Schaffung eines genehmigten Kapitals, das dem Vorstand die Möglichkeit zu einer flexiblen Reaktion auf Marktentwicklungen bieten wird. Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

39 31 Zudem beschloss der Aufsichtsrat auf Empfehlung seines Personalausschusses die Ziele für die variable Vergütung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2016/2017. Weiterhin stimmte der Aufsichtsrat für eine Veränderung des Vergütungssystems der Vorstände. Die monetäre Gesamtvergütung der Vorstände basierte im Geschäftsjahr 2015/2016 auf einem festen Jahresgrundgehalt und einer ergebnis- und leistungsabhängigen variablen Vergütung. Der variable Anteil beträgt maximal 50 Prozent der Gesamtbezüge. Demnach wurden 45 Prozent der variablen Vergütung als kurzfristige variable Vergütung an die Zielerreichung des entsprechenden Geschäftsjahres gekoppelt. Die übrigen 55 Prozent wurden als langfristige variable Vergütung anhand einer durchschnittlichen Zielerreichung der jeweils vorangegangenen Jahre ermittelt. Nach intensiver Diskussion im Personalausschuss sowie im gesamten Aufsichtsrat haben wir uns mit dem Vorstand auf ein neues Vergütungssystem geeignet, das das vorherige, sehr komplexe System durch ein klares System ablöst und besser zu den Besonderheiten unseres Unternehmens passt. Zum 1. März 2016 wurden die Vergütungsbestandteile der Vorstände im Verhältnis der fixen zur variablen Vergütung neu gewichtet. Der variable Vergütungsanteil der Vorstandsvergütung wird von vorher 50 Prozent auf rund 25 Prozent reduziert. Im Gegenzug wird die Fixvergütung der Vorstände angehoben. Abweichend von der Beschreibung in Ziffer DCGK (Fassung vom 5. Mai 2015), die auf der gesetzlichen Vorschrift des 87 Abs. 1 AktG für börsennotierte Gesellschaften beruht, ent halten die variablen Vergütungsbestandteile nach der Umstellung des Vergütungssystems keine mehrjährige Bemessungsgrundlage. Somit wird nur noch auf das entsprechende Geschäftsjahr abgestellt, die bisherige Einbeziehung der vergangenen drei Geschäftsjahre entfällt. Auch die individuellen so genannten weichen Ziele des Vorstands fallen weg. Seit dem Geschäftsjahr 2016/2017 orientiert sich die variable Vergütung des Vorstands am Erreichen von drei Finanzkennzahlen. Für zwei dieser Kennzahlen legt der Aufsichtsrat jährliche Ziele fest, für den RoCE gibt es eine Zielvorgabe, die für mehrere Jahre fixiert wurde. Diese drei Kennzahlen EBITDA, Jahresüberschuss und RoCE waren auch in der Vergangenheit bereits relevant. Der Grund für die Änderung ist einfach: Es ist davon auszugehen, dass sich die Volatilität auf dem Zuckermarkt zukünftig weiter verschärfen wird. Zwar ist der Vorstand für die Leistungs fähigkeit der Nordzucker AG verantwortlich, für die großen Schwankungen der Marktpreise hingegen nicht. Mit dem neuen System begrenzen wir die Höhe der Vergütung nach unten und nach oben. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass die Änderungen des Vergütungssystems sowohl für das Unternehmen Nordzucker als auch für die Vorstände sinnvoll und angemessen sind. Auch ohne eine mehrjährige Bemessungsgrundlage ist aus Sicht des Aufsichtsrats unter Berücksichtigung der besonderen Umstände der Nordzucker AG und der Ausgestaltung der variablen Vergütungsbestandteile sichergestellt, dass die Vergütungen der Vorstandsmitglieder insgesamt auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet sind. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

40 32 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT BERICHT DES AUFSICHTSRATS Eine detaillierte Darstellung der Vorstandsvergütung ist im Vergütungsbericht, der Teil des Geschäftsberichts ist, dargestellt (siehe S. 135 ff.). Direkt im Anschluss an die Hauptversammlung am 7. Juli 2016 fand die konstituierende Aufsichtsratssitzung statt, bei der Personalia im Vordergrund standen: Hans-Christian Koehler wurde in seinem Amt als Vorsitzender des Aufsichtsrats bestätigt. Zu seinen Stellvertretern wurden Jochen Johannes Juister aus dem Kreis der Anteilseignervertreter und Dieter Woischke aus dem Kreis der Arbeitnehmervertreter gewählt. In den Präsidialausschuss, dem Hans-Christian Koehler als Aufsichtsratsvorsitzender vorsteht, wurden Hans Jochen Bosse, Michael Gerlif, Dr. Harald Isermeyer, Jochen Johannes Juister, Sigrun Krussmann und Dieter Woischke wiedergewählt. Michael Gerlif als Vorsitzender sowie Ulf Gabriel, Jochen Johannes Juister und Marina Strootmann als weitere Mitglieder wurden für den Prüfungs- und Finanzausschuss wiedergewählt. Neu gewählt wurde aus dem Kreis der Anteilseignervertreter Grit Worsch. Zu Mitgliedern des Personalausschusses wurden Dr. Harald Isermeyer, Sigrun Krussmann, Dieter Woischke und Grit Worsch gewählt, zu Mitgliedern des Nominierungsausschusses Helmut Bleckwenn, Gerhard Borchert, Dr. Harald Isermeyer und Dr. Hans Theo Jachmann. Hans-Christian Koehler steht als Aufsichtsratsvorsitzender dem Personal- und dem Nominierungsausschuss vor. Bei der dritten ordentlichen Aufsichtsratssitzung am 29. September 2016 stimmte der Aufsichtsrat auf Empfehlung seines Prüfungs- und Finanzausschusses nach gründlicher Prüfung dem vom Vorstand vorgelegten Investitionsbudget für das kommende Geschäftsjahr zu und wurde auch über die Mehrjahresplanung detailliert in Kenntnis gesetzt. Zudem informierte sich der Aufsichtsrat über neue Entwicklungen in der Produktion. Die vierte ordentliche Aufsichtsratssitzung fand am 1. Dezember 2016 im Rahmen einer Exkursion des Aufsichtsrats in das Werk Kiedainiai (Litauen) statt. Im Mittelpunkt stand die Vorbereitung einer internen Effizienzprüfung. Diese Prüfung haben wir entsprechend den Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex 2010/2011, 2012/2013 und im Geschäftsjahr 2014/2015 durchgeführt. Auf Basis einer onlinebasierten und anonymen Befragung der Aufsichtsratsmitglieder wurden Vorschläge diskutiert, wie die Arbeit des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie die Zusammenarbeit mit dem Vorstand weiter zu optimieren ist. In allen Sitzungen des Berichtsjahrs hat sich der Aufsichtsrat darüber hinaus mit den Folgen und Risiken des Kartellverfahrens für Nordzucker, mit dem Finanzstatus des Unternehmens sowie mit Vorausschauen und Planungen der Nordzucker AG und der Nordzucker-Gruppe befasst. Er hat die Strategie, deren Weiterentwicklung und die Unternehmensplanung der Nordzucker- Gruppe regelmäßig mit dem Vorstand diskutiert. Der Gang der Geschäfte, die Risikolage, das Risikomanagement nebst Internem Kontrollsystem und die Ordnungsmäßigkeit nach den Compliance- Vorgaben sowie Geschäftsvorgänge von erheblicher Bedeutung waren ebenfalls Gegenstand der Aufsichtsratssitzungen. Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

41 33 Der Vorstand ist innerhalb und außerhalb von Aufsichtsratssitzungen seinen Informationspflichten nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnungen nachgekommen und hat den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über die für das Unternehmen relevanten Vorkommnisse unterrichtet. Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat alle Sach verhalte vorgelegt, die der Entscheidung durch den Aufsichtsrat bedurften. Beschlussvorschlägen des Vorstands hat der Aufsichtsrat nach gründlicher Prüfung und Beratung zugestimmt. Darüber hinaus stand insbesondere der Aufsichtsratsvorsitzende auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt. Er hat sich über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und die wesentlichen Geschäfts vorfälle informiert und mit dem Vorstand Fragen der Strategie, Planung, Geschäftsentwicklung, Risiko lage, des Risikomanagements und der Übereinstimmung mit Compliance-Vorgaben im Unternehmen beraten. Dem Aufsichtsrat ist im Geschäftsjahr 2016/2017 von keinem seiner Mitglieder ein Interessenkonflikt insbesondere keiner, der aufgrund einer Beratungs- oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kredit gebern oder weiteren Geschäfts partnern auftreten könnte angezeigt worden. AUSSCHÜSSE DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG hat zur effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben vier Ausschüsse gebildet: Präsidialausschuss, Prüfungs- und Finanzausschuss, Personalausschuss und Nominierungsausschuss. Der jeweilige Ausschussvorsitzende berichtet in der Aufsichtsratssitzung über die wesentlichen Inhalte der Ausschusssitzungen. Außerdem werden sämtliche Protokolle und Unterlagen der Ausschusssitzungen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats zur Verfügung gestellt. Der Präsidialausschuss des Aufsichtsrats tagte im Geschäftsjahr 2016/2017 fünfmal (9. Mai, 11. August, 13. September, 15. November 2016 und 23. Februar 2017). Das Aufsichtsratspräsidium befasste sich insbesondere mit den jeweils wesentlichen aktuellen Themen des Nordzucker Konzerns sowie mit wichtigen Projekten und der strategischen Ausrichtung des Unternehmens mit Blick auf das Ende von Quotenregelung und EU-Mindestpreis. Das Präsidium bereitete zudem die Aufsichtsratssitzungen (einschließlich Termin- und Themenplanung), die Hauptversammlung sowie die Klausurtagung des Aufsichtsrats vor und setzte sich mit der freiwilligen Entsprechenserklärung der Nordzucker AG zum Deutschen Corporate Governance Kodex in Anlehnung an 161 AktG auseinander. Der Prüfungs- und Finanzausschuss trat im Geschäftsjahr 2016/2017 viermal (9. Mai, 13. September, 15. November 2016 und 23. Februar 2017) zusammen. Er befasste sich regelmäßig mit dem Finanzstatus und den Vorausschauen, der Unternehmensfinanzierung, der Investitionsplanung, den Quartals- und Halbjahresabschlüssen des Nordzucker Konzerns und der Nordzucker AG, dem Risikomanagement, dem Internen Kontrollsystem sowie der Wirksamkeit, der Ausstattung und den Ergebnissen der Internen Revision. Der GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

42 34 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT BERICHT DES AUFSICHTSRATS Ausschuss diskutierte in Gegenwart des Abschlussprüfers die Abschlüsse und Lageberichte des Nordzucker Konzerns sowie der Nordzucker AG für das Geschäftsjahr 2015/2016. Gegenstand der Beratungen waren auch die Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2016/2017 und die Kontrolle der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers. Die Prüfung und Billigung des Jahres- und Konzernabschlusses und des Abhängigkeitsberichts für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2016/2017 sowie der Vorschlag zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2017/2018 und der Dividendenvorschlag an die Hauptversammlung wurden auf einer Sitzung außerhalb des Berichtszeitraums am 8. Mai 2017 vorbereitet. Der Personalausschuss tagte im Berichtsjahr am 27. April 2016 und 24. Februar Er hat insbesondere die Entscheidungen des Aufsichtsrats über die variable Vergütung des Vorstands vorbereitet (vgl. Vergütungsbericht im Geschäftsbericht). Zudem wurde über die erneute Bestellung von Axel Aumüller zum Vorstand beraten und diese dem Aufsichtsrat für seine Sitzung am 9. März 2017 empfohlen. Der Nominierungsausschuss trat im Geschäftsjahr 2016/2017 am 27. April 2016 sowie am 22. Februar 2017 zusammen. Er aktualisierte das Anforderungsprofil für die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat. Des Weiteren diskutierten die Mitglieder des Ausschusses eine Veränderung der Zielzusammensetzung sowie eine Festlegung der Zielgröße für den Anteil von Frauen im Aufsichtsrat bis zum 30. Juni Derzeit gehören dem Aufsichtsrat fünf Frauen an, das entspricht einem Anteil von 23,8 Prozent. In seiner Sitzung am 9. März 2017 hat der Aufsichtsrat eine Zielgröße für den Anteil von Frauen im Aufsichtsrat von 25 Prozent beschlossen, die bis zum 30. Juni 2022 zu erreichen ist. Dem Gesamtaufsichtsrat wurden Empfehlungen vorgestellt, welche Kriterien Aufsichtsratskandidaten für Wahlvorschläge an die Hauptversammlung erfüllen sollten. Dabei war die Verkleinerung des Aufsichtsrates auf zukünftig 15 Mitglieder zu berücksichtigen. Er schlug dem Gesamtaufsichtsrat außerdem Kandidaten für den Aufsichtsratsvorsitzenden, seine Stellvertreter und für die Aufsichtsratsausschüsse vor. JAHRESABSCHLUSS 2016/2017 Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat den Jahresabschluss der Nordzucker AG und des Konzerns sowie den Lagebericht und den Konzernlagebericht sowie den Gewinnverwendungsbeschluss und den Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen fristgerecht vorgelegt. Die von der Hauptversammlung am 7. Juli 2016 auf Vorschlag des Aufsichtsrats als Abschlussprüfer gewählte Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesell schaft, Hannover, hat den Jahresabschluss der Nordzucker AG für das Geschäftsjahr 2016/2017, deren Lagebericht, den Konzern abschluss und den Konzernlagebericht geprüft und jeweils einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Der Abschlussprüfer hat auch den Abhängigkeitsbericht geprüft, den Aufsichtsräten rechtzeitig vorgelegt und folgenden Bestätigungsvermerk erteilt: Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind und 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war. Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

43 35 Die oben genannten Dokumente wurden vom Prüfungs- und Finanzausschuss und vom Aufsichtsrat nach rechtzeitiger Vorlage eingehend geprüft und im Beisein des Abschlussprüfers nach dessen Bericht über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung umfassend erörtert. Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung durch die Abschlussprüfer in seiner Sitzung am 22. Mai 2017 angeschlossen und im Rahmen seiner eigenen Prüfung festgestellt, dass Einwendungen nicht zu erheben sind. Der Aufsichtsrat hat die vom Vorstand aufgestellten Jahresabschlüsse gebilligt; der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Der Aufsichtsrat hat außerdem dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanz gewinns zugestimmt, wonach für das Geschäftsjahr 2016/2017 eine Dividende von 1,10 Euro je Stückaktie ausgeschüttet wird. PERSONALIA Bei der Hauptversammlung am 7. Juli 2016 wählten die Aktionäre der Nordzucker AG Gerhard Borchert und Dr. Hans Theo Jachmann erneut in den Aufsichtsrat. Für den turnusgemäß ausgeschiedenen Mats Rosendahl wurde Dr. Carin-Martina Tröltzsch neu in den Aufsichtsrat gewählt. Der Aufsichtsrat dankt Mats Rosendahl für seinen langjährigen Einsatz zum Wohle der Nordzucker-Gruppe. Veränderungen im Vorstand traten nicht ein. Herr Dr. Lars Gorissen wurde vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 23. Mai 2016 erneut zum Vorstand bestellt. Außerhalb des Berichtszeit raumes bestellte der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 9. März 2017 Herrn Axel Aumüller erneut zum Vorstand. Der Aufsichtsrat dankt abschließend allen Mitarbeitern und dem Vorstand der Nordzucker-Gruppe für die im Geschäftsjahr 2016/2017 geleistete Arbeit. Braunschweig, den 22. Mai 2017 Hans-Christian Koehler Vorsitzender des Aufsichtsrats GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

44 36 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT DES GESCHÄFTSJAHRS 2016/2017 Zugleich Erklärung zur Unternehmensführung nach 289a Abs. 4 HGB ALLGEMEINES Corporate Governance umfasst das System der Leitung und Überwachung eines Unter nehmens, einschließlich seiner Organisation, seiner geschäftspolitischen Grundsätze und Leitlinien sowie der internen und externen Kontroll- und Überwachungsmechanismen. Eine klar strukturierte und gelebte Corporate Governance hat für die Nordzucker AG eine hohe Bedeutung und gewährleistet eine verantwortliche, auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Unternehmensführung. Sie fördert das Vertrauen der Aktionäre, der Finanzmärkte, der Geschäftspartner und der Mitarbeiter sowie der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung des Nordzucker Konzerns. Corporate Governance ist die Grundlage der Entscheidungs- und Kontrollprozesse im Nordzucker Konzern. Das Handeln der Nordzucker wird an klar definierten Leitlinien ausgerichtet. Diese Leit linien beinhalten eine konsequente Orientierung an den Bedürfnissen und Erwartungen der Aktionäre, Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeiter. Die Erzielung eines angemessenen und dauerhaften Gewinns, die kontinuierliche Generierung von Wachstum und die Erhöhung der Markt anteile leiten die Tätigkeit jedes einzelnen Mit arbeiters. Dabei stellt die beständige Verbesserung aller Geschäftsprozesse durch kompetente, zielorientiert geführte und leistungsorientiert entlohnte Mitarbeiter die Existenz und die langfristige, systematische Fortentwicklung des Unter nehmens in einem sich wandelnden Wettbewerbsumfeld sicher. DUALES FÜHRUNGSSYSTEM Die Nordzucker AG mit Sitz in Braunschweig unterliegt den Vorschriften des deutschen Aktienrechts. Darin ist als Grundprinzip das duale Führungssystem verankert, welches dem Vorstand die Leitung des Unternehmens und dem Aufsichtsrat die Beratung und Überwachung des Vorstandes zuordnet. Beide Gremien sind im Hinblick auf ihre Mitglieder mit eigenen Kompetenzen ausgestattet und arbeiten im Unternehmensinteresse eng und vertrauensvoll zusammen. ZUSAMMENSETZUNG UND ARBEITSWEISE DES VORSTANDS Der Vorstand der Nordzucker AG besteht derzeit aus vier Mitgliedern. Der Vorstand der Nordzucker AG legt als Leitungsorgan die Unternehmenspolitik fest. Er ist für die strategische Ausrichtung des Unternehmens, die Planung und Festlegung des Unternehmensbudgets, die Ressourcenallokation sowie die Kontrolle der Geschäftsentwicklung in der Gesellschaft und dem Konzern verantwortlich. Ferner ist er zuständig für die Aufstellung der Jahresabschlüsse und Zwischenberichte der Nordzucker AG Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

45 37 und des Konzerns. Die Führung der Geschäfte der Nordzucker AG obliegt dem Vorstand als Kollegialorgan. Im Hinblick auf die Zusammensetzung des Vorstands hat der Aufsichtsrat gemäß 111 Abs. 5 Aktiengesetz (nachfolgend: AktG ) am 16. Juli 2015 beschlossen, die Zielgröße für den Anteil der Frauen im Vorstand auf 0 Prozent mit einer Umsetzungsfrist bis zum 30. Juni 2017 festzulegen. Derzeit gehört dem Vorstand keine Frau an. Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG hat in seiner Sitzung am 9. März 2017 die Zielgrößen für die künftige Besetzung von Frauen in Vorstand wie folgt festgelegt: Bis zum 30. Juni 2022 liegt die Zielgröße für den Anteil an Frauen im Vorstand bei 0 Prozent. Für die erste Ebene unter dem Vorstand soll bis zum 30. Juni 2017 ein Frauenanteil von 10 Prozent erreicht werden. Derzeit hat Nordzucker in der ersten Ebene unter dem Vorstand einen Frauenanteil von 10,7 Prozent konzernweit sowie 14,3 Prozent deutschlandweit. Auf der zweiten Ebene unter dem Vorstand soweit die Mitarbeiter Führungsverantwortung haben wurde ein Frauenanteil von 20 Prozent festgelegt. Der Frauenanteil liegt zum Ende des Geschäfts jahres 2016/2017 bei 20,79 Prozent konzernweit und deutschlandweit bei 18,18 Prozent. ZUSAMMENSETZUNG UND ARBEITSWEISE DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG hat derzeit 21 Mitglieder. Mit Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung des Geschäftsjahres 2016/2017 beschließt, besteht der Aufsichtsrat aus 15 Mitgliedern. Zwei Drittel der Aufsichtsräte sind Vertreter der Anteilseigner, ein Drittel Vertreter der Arbeitnehmer. Der Aufsichtsrat überwacht und berät den Vorstand bei der Führung der Geschäfte. Der Aufsichtsrat erörtert regelmäßig die Geschäftsentwicklung und Planung sowie die Strategie des Unternehmens und deren Umsetzung. Er prüft und verabschiedet den Jahres abschluss der Nordzucker AG und des Konzerns unter Berücksichtigung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers und der Ergebnisse der Prüfung durch den Prüfungs- und Finanzausschuss. Wesentliche Vorstandsentscheidungen sind an seine Zustimmung gebunden. Im Hinblick auf seine Zusammensetzung hat der Aufsichtsrat in Anlehnung an die Empfehlung gemäß Ziffer des Kodex sowie gemäß 111 Abs. 5 AktG am 9. März 2017 sowie im Hinblick auf die Verkleinerung des Gremiums beschlossen, bei der Zusammensetzung des Aufsichtsrats insbesondere die folgenden Elemente zu berücksichtigen: Der Vorstand der Nordzucker AG hat am 20. März 2017 folgende Zielgrößen gemäß 76 Abs. 4 AktG für die Zukunft beschlossen: Für die erste Ebene unter dem Vorstand soll bis zum 30. Juni 2022 ein Frauenanteil von 15 Prozent erreicht werden, in der zweiten Ebene ein Anteil von 21 Prozent. Der Vorstand hat sich mit Zustimmung des Aufsichtsrats zur internen Organisation eine Geschäftsordnung gegeben. mindestens drei Aufsichtsratssitze für Personen, die im besonderen Maße das Kriterium der Internationalität verkörpern (etwa durch Auslandserfahrung oder ausländische Staatsangehörigkeit); mindestens drei Aufsichtsratssitze für Personen, die keine Funktion bei Kunden, Anbauerverbänden oder sonstigen Geschäftspartnern wahrnehmen; GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

46 38 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT mindestens drei Aufsichtsratssitze für Frauen. Die Zielgröße für den Anteil von Frauen im Aufsichtsrat beträgt 19 Prozent mit einer Umsetzungsfrist bis zum 30. Juni 2017; derzeit gehören dem Aufsichtsrat fünf Frauen an, was einem Anteil von 23,8 Prozent entspricht; in seiner Sitzung am 9. März 2017 hat der Aufsichtsrat eine Zielgröße für den Anteil von Frauen im Aufsichtsrat von 25 Prozent beschlossen; die Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder beträgt grundsätzlich 65 Jahre und die Grenze für die Zugehörigkeit zum Aufsichtsrat beträgt grundsätzlich 25 Jahre. Derzeit sind diese Ziele erfüllt. Der Aufsichtsrat hat sich zur internen Organisation eine Geschäftsordnung gegeben und zur optimalen Wahrnehmung seiner Aufgaben einen Präsidialausschuss, einen Prüfungs- und Finanzausschuss, einen Personalausschuss sowie einen Nominierungsausschuss gebildet. WESENTLICHE PRAKTIKEN DER UNTERNEHMENS FÜHRUNG Neben den Corporate-Governance-Grund sätzen sind zudem die folgenden Prinzipien wesentliche Grundlagen der nachhaltigen und verantwortungsvollen Unternehmensführung des Nordzucker Konzerns: Die vier Unternehmenswerte Verantwortung, Engagement, Courage und Wertschätzung bilden die Basis der Kultur im Nordzucker Konzern. Darauf aufbauend enthält der Verhaltenskodex Leitsätze für das Verhalten der Mitarbeiter des Nordzucker Konzerns sowie der im Namen von Nordzucker tätigen Handelsvertreter, Berater oder anderen Geschäftspartner. Interne Grundsätze, Richtlinien, Verfahrensbeschreibungen sowie Arbeitsanweisungen und Handbücher konkretisieren diese Leitsätze. Die sechs Schlüsselbotschaften geben die Leitlinien des Unternehmens insbesondere im Hinblick auf den Veränderungsprozess wegen des Auslaufens der Europäischen Zuckermarktordnung am 30. September 2017 vor. Die Business Principles bilden die Grundlage für die Zusammenarbeit in einer funktionalen Organisationsstruktur. ERKLÄRUNG VON VORSTAND UND AUFSICHTSRAT DER NORDZUCKER AG GEMÄSS 161 AKTIENGESETZ Die Grundsätze guter Unternehmensführung sind für börsennotierte Aktiengesellschaften im Deutschen Corporate Governance Kodex (nachfolgend: Kodex ) geregelt. Der Kodex enthält Empfehlungen und Anregungen zur guten Unternehmensführung und beschreibt außerdem gesetzliche Pflichten börsennotierter Aktiengesellschaften. Aufgrund der Vorschrift des 161 AktG haben sich börsennotierte Aktiengesellschaften jährlich zur Einhaltung von Empfehlungen des Kodex zu erklären. Diese Erklärung erfolgt sowohl vergangenheitsbezogen als auch zukunftsbezogen. Die Nordzucker AG ist kein börsennotiertes Unternehmen im Sinne von 161 Abs. 1 AktG. Sie unterliegt daher nicht der Verpflichtung, jährlich zu erklären, inwieweit das Unternehmen den von der Regierungskommission Deutscher Corporate Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

47 39 Governance Kodex erlassenen Empfehlungen folgt und aus welchen Gründen gegebenenfalls nicht. Die Prinzipien guter und transparenter Unternehmensführung sind jedoch fester Bestandteil der Unternehmenskultur der Nordzucker AG. Vorstand und Aufsichtsrat der Nordzucker AG haben daher (wie in den Vorjahren) beschlossen, freiwillig eine Erklärung nach 161 Abs. 1 AktG abzugeben (siehe Seite 41 des Geschäftsberichts). Die Entsprechens erklärungen der letzten fünf Jahre sind auf der Homepage der Nordzucker AG abrufbar. Sofern der Kodex gesetzliche Pflichten börsennotierter Aktiengesellschaften außerhalb von Empfehlungen regelt, sind diese auf die Nordzucker AG nicht anwendbar. Die Gesellschaft geht auch keine freiwillige Verpflichtung ein, diese zu befolgen. COMPLIANCE, RISIKO MANAGEMENT, INTERNES KONTROLLSYSTEM UND INTERNE REVISION Unter Compliance versteht man die Gesamtheit der konzernweiten Maßnahmen im Hinblick auf die Einhaltung von gesetzlichen und unternehmens internen Ge- und Verboten durch das Unter nehmen, die Leitungsorgane und Mitarbeiter. Verstöße, insbesondere Kartell- und Korrup tionsverstöße, werden von Aufsichtsrat und Vorstand der Nordzucker AG nicht geduldet. Entsprechenden Hinweisen auf Fehlverstöße wird unverzüglich nachgegangen. Mittels interner Maßnahmen soll Gesetzesverstößen durch die Mit arbeiter und das Unternehmen vorgebeugt werden bzw. es soll unterstützt werden, die Ge setze und unternehmensinternen Richtlinien korrekt anzuwenden. Dazu erfolgen regelmäßig Schulungen. Seit 2. März 2017 gibt es ein Speak Up! -System, das Mitarbeitern und Externen ermöglicht, anonyme Hinweise zu ethischem Fehlverhalten zu melden. Zu einer sorgfältigen Unternehmensleitung und guten Corporate-Governance-Praxis gehört auch der verantwortungsbewusste Umgang des Unternehmens mit Risiken. Das Interne Kontroll system des Nordzucker Konzerns stellt sicher, dass Risiken dort, wo sie entstehen, bewertet und entsprechende Maßnahmen getroffen werden. Darüber hinaus verfügt der Nordzucker Konzern über ein konzernweites Risikomanagementsystem, in dem Entwicklungen, die erhebliche Nachteile auslösen können, identifiziert und bewertet werden. Das Risikomanagementsystem dient auch der Vermeidung von Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden würden. Zudem werden regelmäßig interne Revisionsprüfungen durch geführt, die durch eine unabhängige Überwachung des Internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems zur guten Unternehmensführung beitragen. RECHNUNGSLEGUNG Die Nordzucker AG erstellt den Jahresabschluss nach den Rechnungslegungsvorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB). Für die Rechnungslegung des Nordzucker Konzerns sind die International Financial Reporting Standards (IFRS) maßgeblich, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

48 40 BEREIT FÜR EINE NEUE ZEIT CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT NACHHALTIGKEIT ALS UMFASSENDES KONZEPT Nachhaltigkeit ist für den Nordzucker Konzern und viele seiner Kunden ein Thema höchster Priorität. Als Lebensmittelhersteller sind ökologische und soziale Themen natürlicher Bestandteil der täglichen Arbeit. Für den Nordzucker Konzern ist es entscheidend, gemeinsam mit Lieferanten, Dienstleistern, Mitarbeitern und Kunden eine nach haltige Wertschöpfungskette zu entwickeln. Ganz oben auf der Agenda stehen Rückverfolgbarkeit, Qualität und Zuverlässigkeit. Der von der Nordzucker AG erstellte Nachhaltigkeitsbericht ist unter nachhaltigkeit.nordzucker.com abrufbar. Zudem sind die Einhaltung hoher Ansprüche an die Lebensmittel- und Futtermittelqualität und -sicherheit, die Ressourcenschonung, die kontinuierliche Minimierung und Vermeidung von Umweltbelastungen sowie Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz integraler Bestandteil aller Tätigkeiten des Nordzucker Konzerns. Fehlervermeidung und Vorbeugung haben dabei einen besonderen Stellenwert. Braunschweig, im Mai 2017 Für den Aufsichtsrat Hans-Christian Koehler Aufsichtsratsvorsitzender Für den Vorstand Hartwig Fuchs Vorstandsvorsitzender Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

49 41 FREIWILLIGE ERKLÄRUNG ZUM DEUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX GEMÄSS 161 AKTG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2016/2017 Die Nordzucker AG ist kein börsennotiertes Unternehmen im Sinne von 161 Abs. 1 AktG. Sie unterliegt daher nicht der Verpflichtung, jährlich zu erklären, inwieweit das Unternehmen dem von der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex erlassenen Deutschen Corporate Governance Kodex ( Kodex ) folgt und aus welchen Gründen gegebenenfalls nicht. Die Prinzipien guter und transparenter Unternehmensführung sind jedoch fester Bestandteil der Unternehmenskultur der Nordzucker AG. Vorstand und Aufsichtsrat der Nordzucker AG haben daher wie in den Vorjahren beschlossen, freiwillig eine Erklärung nach 161 Abs. 1 AktG abzugeben. Dies vorausgeschickt erklären Vorstand und Aufsichtsrat der Nordzucker AG, dass die Gesellschaft seit der Abgabe der letzten Entsprechenserklärung im März 2016 den Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 5. Mai 2015 mit Ausnahme folgender Empfehlungen entsprochen hat und entsprechen wird: 1. Interessenkonflikte in der Person von Aufsichtsratsmitgliedern treten aufgrund der besonderen Bedeutung landwirtschaftlichen Sachverstandes für das Unternehmen zurück (Ziffer Satz 2). 2. Wegen der Einbeziehung der Nordzucker AG in den Konzernabschluss der Nordzucker Holding AG hat Letztere ein besonderes Informationsbedürfnis (Ziffer 6.1). Sofern der Kodex gesetzliche Pflichten börsennotierter Aktiengesellschaften außerhalb von Empfehlungen regelt, sind diese auf die Nordzucker AG nicht anwendbar. Die Gesellschaft geht auch keine freiwillige Verpflichtung ein, diese zu befolgen. Im Übrigen wird auf die Ausführungen im Corporate- Governance-Bericht verwiesen. Braunschweig, März 2017 Der Aufsichtsrat Der Vorstand Hans-Christian Koehler Hartwig Fuchs Aufsichtsratsvorsitzender Vorstandsvorsitzender GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

50 42 DETAILINDEX KONZERN- LAGEBERICHT NORDZUCKER IM ÜBERBLICK 47 GESAMTWIRTSCHAFTLICHE LAGE 48 ZUCKERMARKT 52 MARKT FÜR FUTTERMITTEL UND MELASSE 53 MARKT FÜR BIOETHANOL 54 MARKT FÜR SÜSSUNGSMITTEL 55 RÜBENANBAU UND ZUCKERERZEUGUNG 57 ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE 63 INVESTITIONEN 64 FINANZIERUNG 65 DIVIDENDE 66 MITARBEITER 70 CHANCEN UND RISIKEN 80 PROGNOSEBERICHT Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

51 43 GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

52 44 KONZERNLAGEBERICHT NORDZUCKER IM ÜBERBLICK KONZERNABSCHLUSS KONZERNLAGEBERICHT DER NORDZUCKER AG 15 % Marktanteil NORDZUCKER IM ÜBERBLICK GESCHÄFTSTÄTIGKEIT Nordzucker ist mit einem Marktanteil von mehr als 15 Prozent gemessen an der EU-Zuckerquote der zweitgrößte Zuckerproduzent in der Euro päischen Union (EU). Das Unternehmen produzierte im Geschäftsjahr 2016/17 in 13 Zuckerfabriken in sieben europäischen Ländern 2,5 Millionen Tonnen Zucker aus Zuckerrüben. Im Jahresdurchschnitt waren Mitarbeiter im Konzern beschäftigt. Zu den Kunden zählen die Süßwarenindustrie sowie Hersteller von Molkereiprodukten, Konfitüre, Backwaren, Eiscreme und Getränken. In geringerem Umfang kommen Produkte von Nordzucker auch für andere Verwendungen als den menschlichen Verzehr zum Einsatz, beispielsweise in der chemischen Industrie. Das Unternehmen setzt rund 80 Prozent des Zuckers an Kunden der Ernährungswirtschaft ab. Die restlichen rund 20 Prozent werden über den Einzelhandel an die Endverbraucher ausgeliefert. Nordzucker vertreibt diese Zuckerprodukte an Endkonsumenten in vielen unterschiedlichen Produktkategorien und Ab packungsgrößen, vor allem unter den Marken SweetFamily in Deutschland, Polen und der Slowakei sowie Dansukker in den nordischen Ländern. Standardprodukte gelangen auch unter Eigenmarken des Handels an die Endverbraucher. Zum Angebot gehören überdies weitere Produkte der Zuckerherstellung, insbesondere die Futtermittel Trockenschnitzelpellets, Press schnitzel und Melasse Letztere auch für die Hefe- und Alkoholindustrie. Nordzucker AG NORDZUCKER GmbH & Co. KG, Braunschweig/Deutschland 100 % NORDIC SUGAR A/S, Kopenhagen/Dänemark 100 % NORDZUCKER POLSKA S.A., Opalenica/Polen 99,87 % Zu den Standorten in Europa siehe auch Umschlaginnenseite NORDDEUTSCHE FLÜSSIGZUCKER GMBH & CO. KG, Braunschweig/Deutschland 70 % NORDZUCKER SERVICES GMBH & CO. KG, Braunschweig/Deutschland 100 % NORDIC SUGAR AB, Malmö/Schweden 100 % NORDZUCKER IRELAND LIMITED, Dublin/Irland 100 % SUCROS OY, Säkvlä/Finnland 80 % POVAŽSKÝ CUKOR A.S., Trencianska Tepla/Slowakei 96,80 % SUOMEN SOKERI OY, Kantvik/Finnland 80 % AB NORDIC SUGAR KEDAINIAI, Kedainiai/Litauen 70,60 % Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

53 45 STRATEGISCHE AUSRICHTUNG Nordzucker hat seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1997 konsequent das Wachstum im Kern geschäft Zucker vorangetrieben. Auf die Konsolidierung der norddeutschen Zucker industrie folgten mehrere Akquisitionen in Osteuropa. Mit dem Erwerb der Nordic Sugar Gruppe im Jahr 2009 setzte Nordzucker den Wachstumskurs fort und ist damit heute der zweitgrößte europäische Zuckerhersteller. Nach einer Bereinigung des Beteiligungsportfolios in den Jahren 2010 und 2011 konzentriert sich der Nordzucker Konzern auf die Produktion und den Vertrieb von Zucker. Er profitiert dabei von einer starken Marktposition in der EU und einer soliden Finanzausstattung. Der Anspruch von Nordzucker ist, qualitativ hochwertige Produkte und erstklassigen Service zu einem angemessenen Preis anzubieten. Starke Kundenorientierung, individuelle Lösungen, hohe Flexibilität sowie Zuverlässigkeit bei Lieferungen und Leistungen sind für Nordzucker selbstverständlich. Das breite Produktspektrum mit einem großen Sortiment an Spezialitäten schafft Mehrwert für den Kunden. Nachhaltiges Handeln prägt sämtliche Arbeitsabläufe des Unternehmens und bezieht die gesamte Wertschöpfungskette von der Rübe bis zum Kunden ein. Umweltschutz, Energieeffizienz und soziale Aspekte finden bei allen unternehmerischen Entscheidungen Berücksichtigung. Produktsicherheit, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz genießen höchste Priorität. Nordzucker setzt sich in allen Bereichen der Nachhaltig keit ehrgeizige Ziele, woraus laufend Verbesserungen resultieren. Mit Beendigung der Quotenregelung im Jahr 2017 wird sich der Wettbewerb weiter verschärfen. Daher dürfte der Zuckermarkt in der EU einen erneuten Konsolidierungsprozess durchlaufen, den Nordzucker aktiv mitgestalten will. Insgesamt verfügt Nordzucker über beste Voraussetzungen, um Marktchancen hieraus zu nutzen. Das Unternehmen arbeitet kontinuierlich an einer weiteren Steigerung seiner Effizienz und investiert gezielt in seine Werke, um deren hohe Leistungsfähigkeit zu erhalten. Aufgrund der auslaufenden Zuckermarktordnung im Jahr 2017 und den damit einhergehend nicht mehr begrenzten Exportmengen wird dem Zuckerhandel künftig eine höhere Bedeutung zukommen. Für die Weiterentwicklung des Unternehmens wird es entsprechend wichtig sein, weiteres Know-how im europäischen Zuckerexport zu erschließen und die erforderliche Logistik aufzubauen. Im Geschäftsjahr 2015/16 hat Nordzucker vor diesem Hintergrund eine Beteiligung von 25 Prozent an der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbh & Co. KG, Hamburg, erworben. Diese Verstärkung bedeutet jedoch nicht, dass die bereits bestehenden Beziehungen zu internationalen Partnern vernachlässigt werden. Darüber hinaus prüft Nordzucker Wachstumschancen außerhalb Europas. Dabei stehen attraktive Wachstumsregionen im Vordergrund, in denen Nachfrage und/oder Produktion im Gegensatz zur EU deutlich ansteigen dürften. Produktion und Vermarktung von Zucker außerhalb von Europa sollen im Rahmen von Kooperationen mit lokalen, nationalen oder internationalen Partnern erfolgen. Ein weiteres mögliches Wachstumsfeld bieten verwandte Agrarmärkte, in denen Nordzucker ihr ausgeprägtes Know-how in der Verarbeitung, in der Logistik und im Vertrieb landwirtschaftlicher Produkte einsetzen kann. Zur Vorbereitung auf die Anforderungen, die mit dem Auslaufen der Quotenregelung der EU im Jahr 2017 einhergehen, hatte Nordzucker ein umfassendes Veränderungsprogramm gestartet, das Mitarbeiter auf allen Ebenen des Unternehmens einband. Zielsetzung war insbesondere, das Bewusstsein für Marktveränderungen bei allen Mitarbeitern weiter zu schärfen. Durch dieses Projekt mit Namen CHANGE und viele weitere Initiativen in den vergangenen Jahren ist Nordzucker heute markt- und kundenorientierter, effizienter und effektiver denn je. Der Veränderungsprozess basiert auf den vier Werten von Nordzucker, die das Unternehmen sich vor vielen Jahren zum Ziel gesetzt hat: Engagement, Verantwortung, Courage und Wertschätzung. Diese Werte verbinden die Mitarbeiter über Ländergrenzen hinweg und ermöglichen ihnen, ihre Leistungskraft voll zu entfalten. Mehr zum neuen Zuckermarkt siehe Seite 48 ff. nachhaltigkeit. nordzucker.com Mehr zu den Unternehmenswerten siehe Seite 25 ff. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

54 46 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS NORDZUCKER IM ÜBERBLICK Im Jahr 2020 erwirtschaften 20 % der besten Rübenanbauer 20 Tonnen Zucker Hektarertrag Mehr zum Projekt : nachhaltigkeit. nordzucker.com Ziel: mindestens 50 Mio. Euro jährliche Einsparungen Nordzucker arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der Effizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Maßnahmen zur dauerhaften Ertragssteigerung im Zuckerrübenanbau stehen besonders im Fokus der Anstrengungen. Das Projekt hat zum Ziel, dass die 20 Prozent besten Rübenanbauer im Jahr 2020 einen Hektarertrag von 20 Tonnen Zucker erwirtschaften. So soll die Wettbewerbsfähigkeit der Rübe gegenüber anderen Ackerfrüchten weiter erhöht und damit der Rübenanbau im Einzugsgebiet der Werke langfristig gesichert werden. Das Projekt umfasst neben Maßnahmen in den Bereichen Forschung und Anbautechniken auch die Kommunikation der entsprechenden Erkenntnisse, insbesondere durch die Anbauberatung. Ein weiteres, Anfang 2015 gestartetes Effizienzprogramm trägt den Namen FORCE. Das Ziel dieses Programms sind deutliche Kostensenkungen in allen Unternehmensbereichen. Über verschiedene Teilprojekte sollen im Nordzucker Konzern jährliche Einsparungen von mindestens 50 Millionen Euro erreicht werden. Schwerpunkte liegen im Einkauf, in der Produktion sowie in allen administrativen Bereichen. Darüber hinaus wurde ein Team damit betraut, Methoden des Lean Managements bei Nordzucker zu etablieren. Das gesamte Management von Nordzucker und ein großer Teil der Mitarbeiter wurden inzwischen in dieser Methodik geschult. Lean Management zielt darauf ab, Prozesse zu vereinfachen, Verschwendung zu vermeiden und Kosten nachhaltig zu reduzieren. Eine konsequente Ausrichtung auf die Kunden und die systematische Analyse von Arbeitsabläufen sind die Basis dieses Ansatzes. Verschiedene Projekte haben bereits deutliche Leistungssteigerungen bewirkt. STEUERUNG UND ORGANISATION DES UNTERNEHMENS Der Nordzucker Konzern wird von einem mehrköpfigen Vorstand geführt. Der Vorstand berichtet an den Aufsichtsrat mit 21 Mitgliedern, davon sind 14 Vertreter der Aktionäre und sieben Vertreter der Arbeitnehmer. Nach der Hauptversammlung 2017 wird der Aufsichtsrat auf 15 Mitglieder verkleinert, davon zehn Aktionärsvertreter und fünf Vertreter der Arbeitnehmer. Seit Ende 2014 wird Nordzucker rein funktional gesteuert und geführt. Auf Vorstandsebene sind die Aufgaben nach den Ressorts Vorstandsvorsitz (zuständig für Personal, Recht, Unternehmensentwicklung, Interne Revision und Kommunikation), Rübenbeschaffung, Produktion und Einkauf, Marketing und Vertrieb sowie Finanzen gegliedert. Ein so genanntes Business Team, das aus fünf Führungskräften besteht, bündelt auf der Ebene direkt unter dem Vorstand die operative Steuerung des Unternehmens und bereitet Entscheidungen für den Vorstand vor. Die Steuerung erfolgt grundsätzlich funktional, sodass der jeweilige funktionale Verantwortungsbereich alle Tochterunternehmen und Werke sowie alle Länder umfasst, in denen Nordzucker tätig ist. Die funktionale Struktur bündelt fachliche Kompetenz unternehmensübergreifend und nutzt das vorhandene Wissen zum Vorteil des Unternehmens an allen Standorten. Die Vereinheitlichung und Harmonisierung aller Prozesse erleichtert die internationale Zusammenarbeit im Nordzucker Konzern. Als One Company ( Eine Nordzucker ) erhöht das Unternehmen deutlich seine Schlagkraft; insgesamt werden so die Effizienz gesteigert, die Prozessqualität erhöht und Wissenstransfer sowie Kosteneinsparungen durch klare, sich nicht überschneidende Verantwortlichkeiten erreicht. Die interne Steuerung des Nordzucker Konzerns erfolgt über finanzielle und nicht-finanzielle Kenn zahlen. Im Berichtsjahr wurde ein neues Finanzkennzahlensystem eingeführt, bestehend aus RoCE, EBIT-Marge, Jahresüberschuss, Eigenkapitalquote, Nettoverschuldung und Free Cashflow. Die bisher verwendeten Kennziffern (EBITDA-Marge, Umsatzrendite, Eigenkapitalrendite und bereits bisher Eigenkapitalquote) werden zunächst weiterhin parallel berichtet. RoCE und EBIT-Marge messen die Rentabilität des operativen Geschäfts, der Jahresüberschuss die Ertragskraft aus Sicht der Eigentümer. Eine wichtige Kennzahl ist hierbei der RoCE: Er entspricht dem Verhältnis zwischen EBIT und durchschnittlich eingesetztem betriebsnotwendigen Kapital (Capital Employed). Durch die Gegenüberstellung des tatsächlich erwirtschafteten RoCE mit den Ansprüchen der Aktionäre und Fremdkapitalgeber (den so genannten Kapitalkosten) wird ermittelt, ob die Kapitalgeber eine marktgerechte Verzinsung ihrer eingesetzten Mittel erzielt haben. Die weiteren Finanzkennzahlen Eigenkapitalquote, Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

55 47 Netto verschuldung und Free Cashflow messen die finanzielle Stabilität des Unternehmens, den Finanzierungsspielraum und die Erwirtschaftung von liquiden Mitteln im Geschäft. Daneben gewinnen nicht-finanzielle Kennzahlen in allen Bereichen an Bedeutung für die Steuerung des Unternehmens. Zum Beispiel wird im Rahmen des Projektes das Ziel verfolgt, dass bis zum Jahr 2020 die besten 20 Prozent der Rübenanbauer 20 Tonnen Zucker je Hektar erwirtschaften. Das Unternehmen bezieht zudem eine große Anzahl an Kennzahlen aus dem Bereich Nachhaltigkeit mit ein. Diese spiegeln zum Beispiel die Bedeutung von Umweltaspekten wie auch von Produktqualität oder Arbeitssicherheit wider. Über die Entwicklung dieser Kennzahlen und die Ziel erreichung wird regelmäßig auf der Internetseite des Konzerns berichtet. AKTIONÄRSSTRUKTUR DER NORDZUCKER AG Die Nordzucker Holding AG hält 83,8 Prozent der Anteile an der Nordzucker AG. Weitere 11,1 Prozent hält die Union-Zucker Südhannover Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Ein Anteil des Kapitals von 5,1 Prozent befindet sich in Streubesitz. Die Aktien der Nordzucker AG werden nicht an einer Börse gehandelt. Die Aktionäre der Nordzucker Holding AG und der Nordzucker AG sowie die Gesellschafter der Union- Zucker Südhannover Gesellschaft mit beschränkter Haftung sind zu einem wesentlichen Teil gleich zeitig aktive Rübenlieferanten der Nordzucker AG. Kein Einzel aktionär der Nordzucker Holding AG hält mehr als 25 Prozent der Anteile. AKTIONÄRSSTRUKTUR DER NORDZUCKER AG 11,1 % Union-Zucker Südhannover GmbH 5,1 % Streubesitz 83,8 % Nordzucker Holding AG GESAMTWIRTSCHAFTLICHE LAGE Die Weltwirtschaft ist laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Berichtsjahr fast so stark gewachsen wie im Vorjahr. Während das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2015 noch um 3,1 Prozent gestiegen war, belief sich das Wachstum im Jahr 2016 auf 2,9 Prozent. Für die leichte Verlangsamung waren insbesondere die schwächere Entwicklung in den USA und der Eurozone verantwortlich. Zudem befanden sich die beiden bedeutenden Volkswirtschaften Russland und Brasilien in der Rezession. In der Europäischen Union lag das Wachstum mit 1,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres (2,2 Prozent). Stützende Effekte, wie ein weiterhin relativ schwacher Wechselkurs des Euro im Vergleich zum US-Dollar und die fortgeführte Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank, konnten die zahlreichen konjunkturellen Unsicherheiten unter anderem aufgrund mehrerer Terroranschläge, des bevorstehenden EU-Austritts Großbritanniens sowie der Bankenkrise in Italien nicht vollständig kompensieren. In Deutschland betrug das Wirtschaftswachstum im Jahr 2016 laut Statistischem Bundesamt 1,9 Prozent (Vorjahr: 1,7 Prozent). Es liegt damit in etwa im europäischen Durchschnitt. Wie im Vorjahr wurde das deutsche Wachstum insbesondere von den privaten Konsum ausgaben getrieben. Gestiegene Staatsausgaben, der anhaltend wachsende Immobiliensektor sowie höhere Investitionen von Unternehmen in Maschinen haben das Wachstum ebenfalls begünstigt. sustainability. nordzucker.com/de/ ziele-ansatz/ansatz/ kennzahlen-zurnachhaltigkeit/ GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

56 48 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS GESAMTWIRTSCHAFTLICHE LAGE ZUCKERMARKT ZUCKERMARKT BRANCHENENTWICKLUNG WELTZUCKERMARKT dürfte. Durch zwei Jahre mit Defiziten werden die Bestände deutlich schrumpfen, sodass sie zum Ende des Zuckerwirtschaftsjahres 2016/17 am 30. September ,1 Prozent (2015/16: 39,4 Prozent) vom jährlichen Verbrauch ausmachen dürften der niedrigste Stand seit 2010/11. Das Zuckerwirtschaftsjahr 2015/16 (1. Oktober bis 30. September) war das erste seit sechs Jahren, in dem der weltweite Verbrauch über der weltweiten Produktion lag. Nach Angaben des Marktforschungsinstituts F. O. Licht und gemäß Einschätzung von anderen Marktbeobachtern belief sich das Gesamtdefizit auf 9,0 Millionen Tonnen, sodass die Preise sich deutlich erholen konnten. Im Zuckerwirtschaftsjahr 2016/17 soll das Defizit auf 5,5 Millionen Tonnen sinken, da einige Erzeugerländer ihre Produktion erhöhen, während der Verbrauch nur um moderate 0,6 Prozent steigen Die Produktion der fünf größten Erzeugerländer wird 2016/17 in Summe zwar zurückgehen, der erwartete Volumenverlust aber wohl durch die erhöhte Produktion in Europa, Afrika und Mittelamerika kompensiert werden. In Indien leidet die Produktion noch immer unter dem trockenen Wetter der Jahre 2015 und 2016; die Produktion in 2016/17 könnte daher noch unter den bisherigen Erwartungen bleiben. Weltweit sollte laut F. O. Licht die Produktion 2016/17 um 3,3 Millionen Tonnen auf 178,0 Millionen Tonnen anwachsen. EU-PREISE UND WELTMARKTPREISE ZUCKER Euro /t /t JUL 06 DEZ 06 JUN 07 DEZ 07 JUN 08 DEZ 08 JUN 09 DEZ 09 JUN 10 DEZ 10 JUN 11 DEZ 11 JUN 12 DEZ 12 JUN 13 DEZ 13 JUN 14 DEZ 14 JUN 15 DEZ 15 JUN 16 DEZ 16 APR 17 EU Marktpreis Euro/t Weltmarktpreis Euro/t Quelle: EU-Price Reporting, 27. April 2017, und für den Weltmarkt: London No.5 Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

57 49 Zwei aufeinanderfolgende Jahre mit Defiziten hinterlassen bei den Preisen ihre Spuren; ausgehend vom Tiefstand im August 2015 von 308 Euro je Tonne kletterte der Preis für Weißzucker laut der Notierung London No. 5 auf 540 Euro je Tonne im Oktober 2016 an. Mit 513 Euro per Ende Februar 2017 hat sich der Markt seitdem beruhigt. Der Preis für Weißzucker ist im letzten Berichtsjahr (März 2016 bis Februar 2017) um 43 Prozent von 358 Euro je Tonne auf 513 Euro je Tonne gestiegen. An den internationalen Rohzuckermärkten stellte sich jedoch im März 2017 ein erheblicher Preisverfall ein, der Einfluss auf die Marktpreise in der EU entwickeln kann. ZUCKERMARKT IN DER EU Das Geschäftsjahr 2016/17 von Nordzucker fällt in zwei EU-Zuckerwirtschaftsjahre 2015/16 und 2016/17 (jeweils vom 1. Oktober bis zum 30. September). Bis zum 30. September 2017 wird in der EU zwischen Quoten zucker für den menschlichen Verzehr und Nicht- Quoten zucker für den industriellen Einsatz (insbesondere die Herstellung von Bioethanol) sowie den Export unterschieden. Zucker für den menschlichen Verzehr kann zudem durch Importe aus AKP- 1) /LDC 2) - Ländern oder durch CXL-Importe 3) beschafft werden. Mit dem Wegfall der Quotenregelung für Zucker und des Zuckerrübenmindestpreises ab Oktober 2017 steht der EU-Zuckermarkt vor grundsätzlichen Veränderungen. Zucker für den menschlichen Verzehr kann dann in der EU ohne Mengenbeschränkung produziert werden, gleichzeitig entfällt die Quote für die Produktion von Isoglukose. Damit wird sich nicht nur der Wettbewerb der Zuckerhersteller untereinander deutlich intensivieren, sondern auch die Konkurrenz mit Isoglukose. Laut EU-Kommission wurden im Zuckerwirtschaftsjahr 2015/16 nach der Rekordkampagne 2014/15 mit einer Zuckerproduktion von 20,8 Millionen Tonnen nur 18,3 Millionen Tonnen produziert. Davon waren 14,2 Millionen Tonnen Quotenzucker und 4,1 Millionen Tonnen Nicht-Quotenzucker. Zusätzlich wurden 3,5 Millionen Tonnen Zucker importiert, in etwa so viel wie im Vorjahr. Bei einem Verbrauch einschließlich Exporten von 18,0 Millionen Tonnen nahm der Quotenzuckerbestand zum Ende des Wirtschaftsjahres weiter ab auf nun 1,0 Millionen Tonnen. Die Bestände an Quotenzucker sind damit seit 2013/14 von 2,6 Millionen Tonnen auf nur noch 1,0 Millionen Tonnen zurückgegangen. Hatten noch im Zuckerwirtschaftsjahr 2014/15 eine große Ernte und der damit verbundene Verkaufsdruck, die reichliche Versorgung mit Quotenzucker sowie die damals schwachen Weltmarktpreise den Quotenzuckermarkt unter Druck gesetzt, hat sich die Situation im Zuckerwirtschaftsjahr 2015/16 stabilisiert. Nach dem starken Preisverfall beim Quotenzucker im Vorjahr erholten sich die Preise wieder leicht: Notierte der durchschnittliche Marktpreis laut Berichterstattung der EU-Kommission zu Beginn des Zuckerwirtschaftsjahres 2015/16 (Oktober 2015) bei 417 Euro je Tonne Weißzucker, lag er zum Ende des Zuckerwirtschaftsjahres 2015/16 im September 2016 bei 450 Euro je Tonne. Trotz dieses Anstiegs lag der EU-Preis in 2016 damit teilweise immer noch deutlich unter dem Weltmarkt, nachdem die Preise auf den globalen Märkten sehr schnell angezogen hatten. Eine wichtige Ursache für diesen Preisunterschied liegt in der unterschiedlichen zeitlichen Dimension der Berichterstattung der EU Preis basiert auf den von den Unternehmen gemeldeten kontrahierten und bereits abgewickelten Umsätzen, während die Futures Märkte die aktuelle Marktsituation und die zukünftigen Erwartungen handeln. Zuckerverbrauch von 18,0 Mio. Tonnen in der EU 1) AKP-Länder: Afrika, Karibik und Pazifik 2) LDC-Länder: Least Developed Countries 3) CXL-Importe: Die CXL-Quote gilt für Australien, Brasilien, Kuba, Indien sowie weitere Drittländer. Diese Staaten haben jeweils Importkontingente für Zucker in die Europäische Union von zusammen insgesamt Tonnen zu einem reduzierten Zollsatz. Siehe auch Glossar Seite 145 GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

58 50 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS ZUCKERMARKT Das Zuckerwirtschaftsjahr 2016/17 (30. September 2017) ist noch nicht abgeschlossen. Nach Einschätzung der EU-Kommission haben die Zuckerhersteller in der EU in diesem Jahr ungefähr 18,3 Millionen Tonnen Zucker produziert, davon 14,2 Millionen Tonnen Quoten zucker. Die Produktionsmenge liegt damit auf dem Niveau des Vorjahres. Zur eigenen EU-Produktion kommen für das Zuckerwirtschaftsjahr 2016/17 voraussichtlich Quotenzuckerimporte in Höhe von 3,5 Millionen Tonnen, die damit ebenfalls auf dem Vorjahresniveau liegen. Den Verbrauch an Quoten zucker (einschließlich Exporten) schätzt die EU-Kommission auf 18,2 Millionen Tonnen. Als Endbestand erwartet die Kommission unter Berücksichtigung der Anfangsbestände 0,5 Millionen Tonnen Quotenzucker plus 0,6 Millionen Tonnen Nicht-Quotenzucker. Das Zuckerwirtschaftsjahr 2016/17 startete im Oktober mit einem Durchschnittpreis von 470 Euro, der sich somit im Vergleich zu den Vormonaten weiter erholt hatte. Im Januar 2017 betrug der von der EU-Kommission berichtete Durchschnittspreis 495 Euro je Tonne Weißzucker. WELTZUCKERBILANZ in Tonnen Rohwert 2016/ / / / / /2012 Anfangsbestand Produktion Verbrauch Mengenberichtigungen Endbestand in % des Verbrauchs 36,12 39,37 44,69 44,96 43,17 38,03 Überschuss/Defizit Quelle: F. O. Licht Weltzuckerbilanz, Februar 2017 TOP 5 ERZEUGER in Tonnen Rohwert 2016/ / / / / /2012 Brasilien Indien EU China Thailand Quelle: F. O. Licht Weltzuckerbilanz, Februar 2017 TOP 5 VERBRAUCHER in Tonnen Rohwert 2016/ / / / / /2012 Indien EU China Brasilien USA Quelle: F. O. Licht Weltzuckerbilanz, Februar 2017 Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

59 51 GESCHÄFTSENTWICKLUNG EINZELHANDELSKUNDENGESCHÄFT INDUSTRIEKUNDENGESCHÄFT Die meisten Industriekunden bei Nordzucker sind Nahrungsmittel- oder Getränkehersteller. Einen kleineren Anteil bilden Kunden aus der chemischen Industrie, die den Zucker nicht für die menschliche Ernährung, sondern beispielsweise für die Fermentation einsetzen. Der zentral geführte Vertrieb bedient sowohl Märkte innerhalb der EU als auch außerhalb der EU. Nordzucker bietet ihren Kunden eine ausgeprägte Produktkompetenz und einen lösungsorientierten Service. Dieser beinhaltet neben einer fachkundigen Beratung bei der Auswahl unterschiedlicher Zuckersorten und Körnungen auch umfassende Dienstleistungen etwa in der Logistik sowie hohe Standards in den Bereichen Lebensmittelsicherheit und Nachhaltigkeit. Das Geschäftsjahr 2016/17 war in der EU das letzte volle Geschäftsjahr im Quotensystem. Der zukünftige Wegfall der Quoten beeinflusste das Marktgeschehen schon spürbar. Insbesondere in Mittel- und Osteuropa nahm der Wettbewerb deutlich zu. Die europäischen Zuckerproduzenten arbeiteten intensiv an einer Stärkung ihrer Marktpositionen, zum Beispiel durch die Fokussierung auf bestimmte Kundengruppen, regionale Schwerpunktsetzung oder preisaggressive Strategien, was den Marktdruck erhöhte. Gleichzeitig nahm die Versorgung mit Quotenzucker ab, da bei deutlich anziehenden Weltmarktpreisen die Importe den Nachfrageüberhang nicht voll kompensierten. Im Ergebnis war trotz intensiveren Wettbewerbs nach starken Preisreduzierungen im Vorjahr eine spürbare Preiserholung in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres festzustellen. In diesem komplexen Marktumfeld konnte Nordzucker sowohl von höheren Preisen als auch von einem gestiegenen Zuckerabsatz in Nord- und Mitteleuropa profitieren. Insbesondere bei international tätigen Großkunden hat Nordzucker den Absatz steigern können. Auch das Geschäft außerhalb der EU entwickelte sich positiv und lag über dem Vorjahresnivau. Insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr im Industriegeschäft Tausend Tonnen Zucker abgesetzt, dies entspricht einer Steigerung zum Vorjahr von 4,1 Prozent. Das Einzelhandelsgeschäft umfasst den Lebensmitteleinzelhandel, Discount- und Drogeriemärkte. Analog zum Industriekundenbereich wird auch dieser Vertriebsbereich zentral über alle Märkte geführt, wobei die Kundenbetreuung vor Ort über lokale Vertriebseinheiten erfolgt. Nordzucker verfügt über ein breit aufgestelltes Produktsortiment, welches neben Standardprodukten einen hohen Anteil an Zuckerspezialitäten umfasst. Die Vermarktung erfolgt über ein Portfolio von Nordzucker-Marken. Hierzu zählen die volumen starken Marken SweetFamily und Dansukker, aber auch weitere regionale Marken, deren Auftritt auf den jeweiligen lokalen Markt zugeschnitten ist und die über eine hohe Kundenakzeptanz verfügen. Beispielsweise wird in Litauen Zucker unter der Marke Panevezio Plius vertrieben, und in Lettland gelangt die Marke Jelgavas Cukurs zum Einsatz. Beide regionalen Marken besitzen einen hohen Bekanntheitsgrad bei den Verbrauchern und werden mit traditionellen Werten assoziiert. Darüber hinaus runden Handels- und Fremdmarken das Angebot an den Einzelhandel ab. Nordzucker ist ein starker und verlässlicher Partner des Einzelhandels mit hoher Vertriebskompetenz im Zucker. Im Einzelhandelsgeschäft wirkten die gleichen Faktoren wie im Industriekundenbereich. In diesem herausfordernden Umfeld konnte sich Nordzucker gut behaupten und lag in den meisten Märkten mengenmäßig auf Vorjahresniveau. In den wichtigen skandinavischen Absatzmärkten konnte die gute Marktposition sogar noch ausgebaut werden. Hingegen setzte sich der intensive Wettbewerb im größten europäischen Einzelhandelsmarkt Deutschland auch im Geschäftsjahr 2016/17 fort. Um sich möglichst gut für die Zeit ohne Quoten zu positionieren, kämpften nationale und ausländische Mitbewerber um Marktanteile, sodass der Markt preislich angespannt war. Nordzucker konnte hier bei wichtigen Kunden ihre Position stärken, aber wegen der schwierigen Preissituation nahm der Absatz, insbesondere bei Standardprodukten, insgesamt leicht ab. Insgesamt wurden 372 Tausend Tonnen Zucker abgesetzt. Dies entspricht einem Rückgang von 5,5 Prozent. sweet-family.de dansukker.com Tsd. Tonnen Zuckerabsatz im Kundengeschäft 372 Tsd. Tonnen Zuckerabsatz im Einzelhandelsgeschäft GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

60 52 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS MARKT FÜR FUTTERMITTEL UND MELASSE MARKT FÜR BIOETHANOL MARKT FÜR FUTTERMITTEL UND MELASSE BRANCHENENTWICKLUNG Bei der Gewinnung von Zucker aus Rüben werden die entzuckerten Zuckerrübenschnitzel zu wertvollen Produkten weiterverarbeitet. Sie kommen mechanisch abgepresst als Zuckerrübenpressschnitzel oder (nach Trocknung) als Rübentrockenschnitzel in der Tierernährung zum Einsatz. Beiden Produkten kann in unterschiedlichem Umfang Rübenmelasse zugefügt werden. Melasse ist ein Sirup mit einem relativ hohen Zuckeranteil, aus dem nur mit sehr hohem Aufwand kristalliner Zucker gewonnen werden kann. Melasse verfügt über zahlreiche Inhaltsstoffe aus der Zuckerrübe, die eine natürliche Nährstoffquelle für mikrobielle Prozesse in der Fermentation darstellen. Diese Nährstoffe machen die Melasse neben ihrem Einsatz in der Hefe- und Alkoholindustrie zu einem hochwertigen Produkt als Zusatz zu Futtermitteln, zum Beispiel in der Herstellung von hochwertigen Mischfutterprodukten für Nutz- und Haustiere. Ein weiteres Erzeugnis aus der Zuckerherstellung, das vorwiegend aus gereinigten Rübenbruchstücken besteht und auch Anteile an Rübenblättern enthalten kann, sind die so genannten Rübenkleinteile. Bei diesen handelt es sich ebenfalls um Einzelfuttermittel, die über den EU-Futtermittelkatalog zugelassen sind und von Nordzucker hauptsächlich direkt an Landwirte abgesetzt werden. Ein Kuppelprodukt der Bioethanolerzeugung ist Vinasse, die weitgehend einem entzuckerten Melassesirup entspricht und ebenfalls in der Mischfutterproduktion verwendet wird. Die Nachfrage nach Mischfuttermitteln, denen häufig Zuckerrübenpressschnitzel, Melasse oder Vinasse zugesetzt werden, war im Jahr 2016 erneut leicht rückläufig. In den ersten Monaten des Jahres 2016 lag der Mischfutterabsatz zum Beispiel im deutschen Markt im Durchschnitt leicht unter dem Vorjahr. In dem für Nordzucker wichtigsten Segment der Rinderfuttermittel sank der Absatz im Vergleich zum Jahr 2015 sogar überproportional. Der Grund hierfür lag im weiteren Verfall des Milchpreises, der bis zur Mitte des Jahres 2016 seinen Tiefststand erreichte und über die Sommermonate hinweg auf einem Niveau von rund 0,22 Euro je Liter stagnierte. Die europaweit rückläufigen Erzeugungsmengen für Milch haben seither zu steigenden Milchpreisen beigetragen und so die Rahmenbedingungen wieder deutlich verbessert. Bei wieder anziehenden Milchpreisen stieg auch die Nachfrage nach höherwertigen Futtermitteln, zu denen die von Nordzucker angebotenen Produkte gehören. GESCHÄFTSENTWICKLUNG Im ersten Halbjahr war die Nachfrage nach Futtermitteln gering; die kontrahierten Mengen wurden sehr zögerlich abgerufen. Im zweiten Teil des Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

61 53 Geschäftsjahres folgte eine deutliche Belebung. Danach konnte Nordzucker deutlich mehr Zuckerrübentrockenschnitzelpellets wie auch Zuckerrübenpressschnitzel verkaufen. Bezogen auf die vorgenannten Produkte riefen Kunden ihre Lieferungen teils früher ab als vertraglich vorgesehen. Dies deutete darauf hin, dass Nordzucker in der Mischfutterindustrie Markt anteile gewonnen hat. Bei steigenden Milchpreisen findet eine quali tativ hochwertige Zusammensetzung der Futterkomponenten wieder verstärkt Beachtung. Nordzucker konnte die Absatzmenge von getrockneten Zuckerrübenschnitzelprodukten im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöhen. Die Absatzmenge der feuchten Zuckerrübenpressschnitzel lag leicht über dem Niveau des Vorjahres. Nach der Steigerung des Absatzes an Melasse im Vorjahr verringerte sich die Verkaufsmenge in der Berichtsperiode wieder. Dafür waren im Wesentlichen verzögerte Abnahmen im Tierfutterbereich verantwortlich. Die Beimischung von Melasse zum Mischfutter bleibt derzeit auf geringem Niveau. Melasse wird hier weniger aufgrund seiner Futtereigenschaften und deren Vorzüglichkeit eingesetzt, sondern gilt als Presshilfsmittel von Mischfutter. Zunehmend ersetzen technische Lösungen diese Funktion, sodass die Einsatzmengen in der Mischfutterindustrie unter den gegebenen Marktverhältnissen begrenzt erscheinen. Melasse wird dagegen im Bereich der Fermentationsindustrie wie zum Beispiel in der Hefeindustrie weiter in erheblichem Umfang eingesetzt; der Absatz von Nordzucker in diesem Segment blieb im Berichtszeitraum stabil. MARKT FÜR BIOETHANOL BRANCHENENTWICKLUNG Die europäische Nachfrage nach Bioethanol zur Kraftstoffbeimischung lag in 2016 bei schätzungsweise 4,2 Millionen Tonnen und überstieg die lokale Produktion von ca. 3,9 Millionen Tonnen nur leicht; das Defizit wurde durch Importe ausgeglichen wird aufgrund vereinzelter Erhöhungen der Biokraftstoffquoten mit einer leichten Steigerung der Nachfrage gerechnet. In Deutschland blieb die Nachfrage nach Bioethanol im zweiten Jahr nach Einführung der Treibhausgas-Minderungsquote (THG-Quote) mit rund 1,2 Millionen Tonnen relativ konstant. Damit lag die Nachfrage erneut unter der Menge, die zu Zeiten der energetischen Quote (bis einschließlich 2014) die Regel waren. Bioethanol wurde 2016 um 0,7 Prozent weniger direkt im Benzin beigemischt. Hingegen nahm der Einsatz von zu ETBE (ein Kraftstoffadditiv) veredeltem Ethanol um sechs Prozent zu. Die deutsche Benzinnachfrage bewegte sich 2016 nahezu auf dem Vorjahres wert und gab so keine nachfragewirksamen Impulse für Bioethanol. Die deutsche Produktion von Bioethanol lag 2016 mit rund 0,7 Millionen Tonnen nur knapp unter dem Vorjahreswert. Aufgrund der Rohstoffpreise stieg die Produktionsmenge aus Getreide zum Vorjahr jedoch um 14 Prozent, während die Produktion aus Zuckerrüben einen Rückgang um 28 Prozent verzeichnen musste. Bei relativ konstanter Nachfragemenge haben die Verfügbarkeit und die Kosten von europäischem Bioethanol stark die Preise beeinflusst; wie bereits im Vorjahr haben die Preise für Bioethanol auch im Geschäftsjahr 2016/17 stark geschwankt. Bedingt durch eine saisonal niedrige Nachfrage für Ethanol und einen sehr schwachen Weizenpreis fiel der Ethanolpreis (Platts T2 FOB Rotterdam Notierung) per Ende März 2016 zunächst auf 433 Euro je m³. Im Mai erholten sich die Preise deutlich auf in der Spitze 588 Euro je m³; Ursache war die Insolvenz des spanischen Produzenten Abengoa, durch die auch mehrere europäische Werke des Unternehmens stillstanden. Die Preiserholung wurde durch eine vorübergehende Verteuerung von Mais unterstützt. Die Ankündigung der geplanten Wiederinbetrieb nahme einer großen Ethanol-Anlage 1,2 Mio. t Marktvolumen für Bioethanol in Deutschland GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

62 54 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS MARKT FÜR BIOETHANOL MARKT FÜR SÜSSUNGSMITTEL RÜBENANBAU UND ZUCKERERZEUGUNG in Großbritannien und Spekulationen über ein Wiederanlaufen der Werke von Abengoa brachten die Notierung in Folge jedoch unter Druck, sodass sich Bioethanol per September bis auf 423 Euro je m³ verbilligte. Die sonst saisonal typische Preiserholung zum Sommer fiel 2016 dadurch aus. Erst nachdem eine signifikante Steigerung der Angebotsmenge wider Erwarten ausblieb, setzte eine erneute Preiserholung ein. Getragen von einem festeren Ölpreis, einer rückläufigen Ethanolproduktion aus Zuckerrüben und Wartungsstill ständen einiger Werke notierte Ethanol im Februar 2017 auf einem Niveau von durchschnittlich 638 Euro je m³. GESCHÄFTSENTWICKLUNG MARKT FÜR SÜSSUNGSMITTEL purecircle.com Nordzucker verarbeitet die angelieferten Rüben in Deutschland abhängig von den jeweiligen Marktverhältnissen entweder zu Zucker oder zu Bioethanol. Aufgrund des Anstiegs der Zuckerpreise und der volatilen Entwicklung der Bioethanolpreise hat das Unter nehmen im Geschäftsjahr 2016/17 die Produktions menge von Bioethanol um elf Prozent zurückgenommen. Der Absatz von Bioethanol erfolgte nach wie vor zu großen Teilen frachtgünstig in Deutschland, jedoch nahm der Exportanteil in andere europäische Mitgliedstaaten im Vorjahresvergleich deutlich zu. Die Exportmengen konnten aber zu zum Vorjahr vergleichbaren Preisen vermarktet werden. Wie im Vorjahr beliefert Nordzucker nicht nur den preislich sehr volatilen Kraftstoffmarkt, sondern verkauft auch Mengen in technische Anwendungsgebiete (Industriealkohol); in diesem Marktsegment entwickeln sich die Preise stabiler. Wie im Vorjahr entfielen rund 15 Prozent des Absatzes auf diese Verwendungen. Die Belieferung der Kunden erfolgte auch im Berichtsjahr zu über 95 Prozent per Bahn. Dieses Logistikkonzept konnte ab Januar 2017 technisch und wirtschaftlich noch einmal deutlich optimiert werden. BRANCHENENTWICKLUNG Die globale Nachfrage nach Lebensmitteln und Getränken, die mit Stevia (Stevioglycosiden) gesüßt sind, wächst kontinuierlich. In der EU stagnierte die Entwicklung im letzten Jahr und blieb damit erneut unterhalb der ursprünglichen Erwartungen. Weiterhin werden zwar neue mit Stevia gesüßte Produkte entwickelt und in den Markt eingeführt; die Anzahl der Produktneueinführungen in der EU und in Deutschland geht aber inzwischen zurück. Mit der Marktreife der sich zurzeit noch in der Entwicklungsphase befindlichen Produkte sollte das derzeit geringe Marktvolumen sukzessive weiter ansteigen, die geringe Anzahl neuer Produkte könnte aber zu einer geringeren Wachstumsrate führen. GESCHÄFTSENTWICKLUNG Nordzucker bearbeitet den Markt für Stevia-Süßstoffe in Nord- und Osteuropa in einem Gemeinschaftsunternehmen mit dem Stevia-Produzenten PureCircle. Die Umsätze von NP Sweet A/S mit regionalen europäischen Lebensmittel- und Getränkekunden stagnierten im Geschäftsjahr 2016/17; damit lag die Entwicklung des Gemeinschaftsunternehmens erneut unter den Erwartungen. Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

63 55 ERGEBNISSE KAMPAGNE IM KONZERN RÜBENERTRAG in t/ha ZUCKERGEHALT in Prozent ZUCKERERTAG in t/ha KAMPAGNEDAUER Tage 2016/ ,0 17,7 12, / ,4 17,5 11,6 88 RÜBENANBAU UND ZUCKERERZEUGUNG Im Anbaujahr 2016 waren die Bedingungen für die Rübenentwicklung während der Vegetations periode unterschiedlich. Nach einer zeitgerechten bis frühen Aussaat ließen die Witterungsbedingungen bis in den Juli hinein eine überdurchschnittliche Ernte erwarten. Ein sehr trockener Spätsommer in allen Nordzucker-Ländern abgesehen von der Slowakei führte zu einer deutlichen Reduzierung der Ertragserwartung, bei anfangs sehr hohen Zuckergehalten in der Kampagne. Ausreichende Niederschläge ab Oktober sorgten zwar für hohe Zuwächse im Rübenertrag, die unterdurchschnittliche Sonnenschein dauer im Oktober hatte aber im Kampagneverlauf ein ungewöhnlich starkes Absinken der Zuckergehalte zur Folge. Aufgrund der besseren Witterungsverhältnisse konnte in der Slowakei eine Rekordernte erzielt werden, während in fast allen anderen Ländern eine immerhin noch überdurchschnittliche Ernte eingefahren wurde. Die Witterungsbedingungen während der Kampagne waren in den meisten Ländern gut. Ein früher Wintereinbruch in Schweden mit Eis und Schnee sowie sehr niedrige Temperaturen in der Slowakei zum Kampagne ende führten zu Problemen in der Verarbeitung. Der durchschnittliche Rübenertrag betrug konzernweit 71,0 Tonnen je Hektar (Vorjahr: 66,4 Tonnen je Hektar). Der Zuckergehalt belief sich auf 17,7 Prozent (Vorjahr: 17,5 Prozent), was einem durchschnittlichen Zuckerertrag von 12,5 Tonnen je Hektar entsprach (Vorjahr: 11,6 Tonnen je Hektar). Damit wurde das zweitbeste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erreicht. ZUCKERERZEUGUNG NORDZUCKER KONZERN Mio. Tonnen 3,0 2,8 2,9 2,5 2,5 2,5 2,0 2,0 1,5 1,0 0, / / / / /17 Die Anbaufläche wurde 2016/17 gegenüber dem sehr niedrigen Niveau im Jahr 2015/16 (circa Hektar) auf circa Hektar erhöht. In 2015/16 hatte Nordzucker die Anbaufläche deutlich reduziert, um überschüssiges Angebot aus dem Markt und damit den Preisdruck zu nehmen. In der Kampagne 2016/17 produzierte Nordzucker konzernweit circa 2,5 Millionen Tonnen Zucker aus Rüben (Vorjahr: 2,0 Millionen Tonnen), die Kampagne war mit 103 Tagen deutlich länger als im Vorjahr (88 Tage). 103 Tage Zuckerrübenkampagne GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

64 56 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS RÜBENANBAU UND ZUCKERERZEUGUNG ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Gezielte Investitionen und Instandhaltungs maßnahmen ermöglichten eine weitgehend reibungslose Rübenverarbeitung in den Nordzucker-Werken. Die Rübenanbauer und ihre Dienstleister sowie die Rübendisposition und Produktion arbeiteten hervorragend zusammen; dies trug neben den überwiegend guten Witterungsbedingungen maßgeblich zum reibungs losen Ablauf der Kampagne bei. Nordzucker verfügt in allen Ländern über eine hochentwickelte und leistungsfähige Rübenlogistik. Diese wurde und wird in Vorbereitung für die Zeit nach Wegfall der Quoten ab Oktober 2017 unter Berücksichtigung von länder spezifischen Anforderungen konsequent weiterent wickelt. So wurde in der Kampagne 2016/17 in Deutschland im Rahmen eines Pilotprojektes sehr erfolgreich eine neue Software ( Agri!og ) zur Planung und Abwicklung der gesamten Rübenlogistik eingesetzt. In der nächsten Kampagne wird Agri!og in Deutschland flächen deckend sowie in Dänemark und Schweden als Pilotprojekt verwendet werden. DURCHSCHNITTLICHER ZUCKERERTRAG NORDZUCKER Tonnen je Hektar 14 13,2 12, ,7 11,3 11, / / / / /17 Nordzucker schließt zum Geschäftsjahr 2017/18 in Deutschland und Dänemark Lieferverträge mit Rübenanbauern ab, die Zuckerrüben unter Einhaltung der EG-Öko-Basisverordnung Nr. 834/2007 produzieren beziehungsweise sich in der Umstellungsphase ihres Betriebes befinden. Nordzucker reagiert damit auf die stark wachsende Nachfrage nach Biozucker aus Zuckerrüben. Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

65 57 ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Nicht-Quotenzucker. Die Umsätze für Bio ethanol sanken aber angesichts niedrigerer Preise und Mengen. ERTRAGSLAGE KONZERNUMSATZ Mio. Euro Im Vergleich zum schwachen Vorjahr hat sich die Rentabilität im Nordzucker Konzern deutlich erhöht Ursächlich waren vor allem höhere Absatzmengen und Preise bei Quotenzucker und Nicht-Quotenzucker Die Rentabilität des Unternehmens wird mit den neuen Kennzahlen RoCE, EBIT-Marge und Jahresüberschuss gemessen. Der RoCE, gebildet aus dem Verhältnis von EBIT (operatives Ergebnis) zu durchschnittlichem Capital Employed (betriebsnotwendiges Kapital), betrug im Berichtsjahr 8,5 Prozent (Vorjahr: 1,0 Prozent). Damit wurde das Ziel, mindestens die Kapitalkosten zu verdienen, erreicht. Die EBIT-Marge ermittelt sich aus dem Verhältnis zwischen EBIT und den Umsatzerlösen. Dieser Wert lag im Berichtsjahr bei 7,7 Prozent (Vorjahr: 1,0 Prozent). Der Jahresüberschuss betrug 99,1 Millionen Euro nach 14,9 Millionen Euro im Vorjahr. Auch die bisher eingesetzten Kennzahlen für die Rentabilität haben sich deutlich verbessert. Für die Ermittlung der EBITDA-Marge wird das EBITDA (operatives Ergebnis vor Abschreibungen) mit den Umsatzerlösen ins Verhältnis gesetzt. Dieser Wert lag im Berichtsjahr bei 13,2 Prozent (Vorjahr: 5,6 Prozent) und hat damit die Zielmarke von 15,0 Prozent knapp verfehlt. Die Umsatzrendite, die aus dem Verhältnis zwischen Jahresüberschuss (nach Minderheiten) und Umsatzerlösen gebildet wird, betrug im Berichtsjahr 5,6 Prozent nach 1,0 Prozent im Vorjahr. Damit wurde die Zielmarke von 5,0 Prozent überschritten. Die Umsatzerlöse betrugen 1.708,2 Millionen Euro und lagen damit deutlich um 100,8 Millionen Euro über dem Wert des Vorjahres (1.607,4 Millionen Euro). Der Umsatzanstieg resultierte hauptsächlich aus höheren Absatzmengen und Preisen von Quoten zucker und / / / / /17 Aus Quotenzucker konnten 1.238,1 Millionen Euro erlöst werden. Die Quotenzuckererlöse lagen damit um 86,0 Millionen Euro über dem Vorjahreswert von 1.152,1 Millionen Euro. Der Umsatzanstieg war sowohl auf höhere Mengen als auch auf höhere Preise zurückzuführen; gleiches gilt für den Nicht-Quotenzucker. Hier konnte das Umsatzniveau des Vorjahres ebenfalls deutlich übertroffen werden. Dabei ergab sich ein Umsatzanstieg um 49,7 Millionen Euro auf 171,6 Millionen Euro (Vorjahr: 121,9 Millionen Euro). Der Umsatz aus dem Verkauf von Bioethanol lag wegen geringerer Absatzmengen und -preise mit 64,9 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert (94,9 Millionen Euro). Die Umsatzerlöse mit Futtermitteln beinhalten die Erlöse aus dem Verkauf von Melasse, Trockenschnitzelpellets und Pressschnitzeln. Sie bewegten sich mit 151,1 Millionen Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahres von 153,7 Millionen Euro. Die sonstigen Umsatzerlöse reduzierten sich leicht von 84,9 Millionen Euro auf 82,5 Millionen Euro. Die Herstellungskosten betrugen im Berichtsjahr 1.329,3 Millionen Euro (Vorjahr: 1.365,2 Millionen Euro). Trotz gestiegenem Absatzvolumen entwickelten sich die Materialaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Dies resultierte im Wesentlichen aus dem Wegfall von Bioethanol-Zukäufen sowie aus geringeren Rohstoffkosten. Die höheren Rohstoffkosten im Vorjahr waren unter anderem bedingt durch die noch höheren Rübenkosten in der Kampagne 2014/15. 8,5 % RoCE 7,7 % EBIT-Marge 99,1 Mio. Euro Jahresüberschuss GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

66 58 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Die Vertriebskosten sind auf 160,1 Millionen Euro (Vorjahr: 153,9 Millionen Euro) gestiegen, vor allem durch mengenbedingt höhere Frachtkosten zum Kunden sowie höhere interne Transport- und Umschlagskosten. Durch einen weiteren Abbau der Vorräte in Fremdlägern konnten dagegen die Mietkosten für Fremdläger reduziert werden. Die Verwaltungskosten lagen im Berichtsjahr mit 75,4 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 79,3 Millionen Euro. Dies war im Wesentlichen auf geringere Beratungskosten zurückzuführen. In den Herstellungs-, Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen sowie in den sonstigen Aufwendungen waren insgesamt 201,1 Millionen Euro an Personalkosten (Vorjahr: 186,6 Millionen Euro) und 74,0 Millionen Euro an Abschreibungen auf Sachanlagen (Vorjahr: 73,7 Millionen Euro) enthalten. Ursächlich für den Anstieg der Personalkosten waren insbesondere Tarifund Gehaltsteigerungen sowie höhere variable Mitarbeiterzahlungen aufgrund des besseren Geschäftsjahres 2016/17. Die sonstigen Erträge lagen mit 34,9 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert (42,4 Millionen Euro). Dies war im Wesentlichen auf die im Vorjahr deutlich höheren Erträge aus Versicherungs- beziehungsweise Schadensersatzleistungen zurückzuführen. Die sonstigen Aufwendungen betrugen im Berichtsjahr 46,9 Millionen Euro und lagen damit deutlich über dem Wert des Vorjahres (35,2 Millionen Euro). Ursächlich dafür waren die im Vergleich zum Vorjahr wesentlich höheren Aufwendungen für außerplanmäßige Abschreibungen sowie Abgangsverluste von Sachanlagevermögenswerten. Demgegenüber lagen die Aufwendungen aus Schadensfällen in der Berichtsperiode signifikant unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Insgesamt erzielte der Nordzucker Konzern ein operatives Ergebnis (EBIT) von 131,4 Millionen Euro nach 16,2 Millionen Euro im Vorjahr. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 225,4 Millionen Euro (Vorjahr: 89,8 Millionen Euro). EBIT KONZERN Mio. Euro * / / / / /17 *angepasst Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

67 59 EBITDA KONZERN Mio. Euro JAHRESÜBERSCHUSS KONZERN Mio. Euro * / / / / / / / / / /17 *angepasst Die Finanzerträge haben sich von 13,6 Millionen Euro auf 6,7 Millionen Euro reduziert. Ursächlich hierfür waren im Wesentlichen in der Vergleichsperiode erfasste Zinserträge aus der gerichtlich erstrittenen Rückzahlung von Produktionsabgaben aus Vorjahren. In den Finanzaufwendungen sind insbesondere Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten. Die Finanzaufwendungen haben sich im Vergleich zur Vorperiode um 1,7 Millionen Euro auf 9,3 Millionen Euro erhöht. VERMÖGENSLAGE Die konsolidierte Bilanzsumme des Nordzucker Konzerns betrug zum Ende des Berichtsjahres 2.116,9 Millionen Euro und lag damit um 104,2 Millionen Euro über dem Vorjahreswert (2.012,7 Millionen Euro). AKTIVA UND PASSIVA 2016/17 IM PROZENTUALEN SPLIT ZUR BILANZSUMME Mio. Euro Die niedrigere Steuerquote von 22,9 Prozent (Vorjahr: 32,8 Prozent) resultierte insbesondere aus abweichenden Steuersätzen. Aufgrund von Gewinnen in ausländischen Tochtergesellschaften wirkten sich die dort niedrigeren Steuersätze positiv auf die Steuerquote aus. Im Vorjahr hatten negative Ergebnisse in ausländischen Tochtergesellschaften noch den umgekehrten Effekt gehabt % 65 % 33 % 17 % 25 % 18 % Aktiva Passiva Insgesamt erzielte Nordzucker einen Jahresüberschuss vor Fremdanteilen in Höhe von 99,1 Millionen Euro (Vorjahr: 14,9 Millionen Euro). Nach Abzug der Fremdanteile war ein Konzernergebnis von 96,4 Millionen Euro nach 15,6 Millionen Euro im Vorjahr zu verzeichnen. Langfristige Vermögenswerte Vorräte Übrige kurzfristige Vermögenswerte Eigenkapital Langfristige Verbindlichkeiten Kurzfristige Verbindlichkeiten Die immateriellen Vermögenswerte in Höhe von 19,4 Millionen Euro haben sich leicht reduziert (Vorjahr: 22,3 Millionen Euro). GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

68 60 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Siehe Seite 63 Im Nordzucker Konzern wurden im Berichtsjahr 81,2 Millionen Euro (Vorjahr: 57,9 Millionen Euro) in das Sachanlagevermögen investiert. Den Investitionen standen laufende Abschreibungen in Höhe von 69,0 Millionen Euro (Vorjahr: 68,5 Millionen Euro) und außerplanmäßige Abschreibungen von 20,2 Millionen Euro (Vorjahr: 0,6 Millionen Euro) gegenüber. Insgesamt ist das Sachanlagevermögen mit 821,1 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (834,8 Millionen Euro) um 13,7 Millionen Euro zurückgegangen. kurzfristige Wertpapiere in Höhe von 35,0 Millionen Euro sowie auf eine Zunahme der Forderungen aus sonstigen Steuern um 4,7 Millionen Euro zurückzuführen. Gegen läufig dazu reduzierte sich der Bestand an Forderungen aus Schadensersatzansprüchen um 10,3 Millionen Euro und der Bestand an übrigen sonstigen Vermögenswerten um 17 Millionen Euro, Letzterer vor allem durch erhaltene Zahlungen der Forderungen aus Zinserträgen aus der gerichtlich erstrittenen Rückzahlung von Produktionsabgaben aus Vorjahren. Die Finanzanlagen lagen mit 30,6 Millionen Euro etwa auf dem Vorjahresniveau (31,2 Millionen Euro). Die Vorräte haben sich um 65,0 Millionen Euro auf 688,9 Millionen Euro (Vorjahr: 753,9 Millionen Euro) vermindert. Die fertigen Erzeugnisse und Waren nahmen um 52,6 Millionen Euro auf 602,4 Millionen Euro ab. Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind um 5,3 Millionen Euro auf 52,0 Millionen Euro (Vorjahr: 57,3 Millionen Euro) zurückgegangen. Die kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte lagen mit 224,4 Millionen Euro um 37,2 Millionen Euro über dem Vorjahresniveau (187,2 Millionen Euro). Der Bestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie gegen nahestehende Personen und Unternehmen hat sich von 128,3 Millionen Euro auf 149,6 Millionen Euro erhöht, wobei zu berücksichtigen ist, dass der Bestand zum Abschlussstichtag des Vorjahres durch den Forderungsverkauf im Rahmen des ABS-Programms reduziert war. Die Forderungen aus laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag erhöhten sich um 1,8 Millionen Euro auf 2,1 Millionen Euro. Die kurzfristigen finanziellen und die sonstigen Vermögenswerte haben sich mit 72,7 Millionen Euro um 14,0 Millionen Euro erhöht. Dies war im Wesentlichen auf in der Berichtsperiode erfolgte Investitionen in Der Finanzmittelbestand überstieg die Finanzverbindlichkeiten zum Bilanzstichtag um 308,3 Millionen Euro (Vorjahr: 164,4 Millionen Euro). NETTOVERSCHULDUNG ( ) / -ANLAGE (+) Mio. Euro / / / / /17 Das Eigenkapital erhöhte sich um insgesamt 96,1 Millionen Euro auf 1.374,5 Millionen Euro (Vorjahr: 1.278,4 Millionen Euro). Das Konzern-Periodenergebnis erhöhte das Eigenkapital um 99,1 Millionen Euro (Vorjahr: 14,9 Millionen Euro). Eigenkapitalerhöhend wirkte ferner ein im kumulierten übrigen Eigen kapital beziehungsweise in der Gesamtergebnisrechnung erfasstes sonstiges Ergebnis von plus 4,5 Millionen Euro (plus 5,0 Millionen Euro aus der Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen nach Berücksichtigung latenter Steuern und minus 0,6 Millionen Euro aus sonstigen Sachverhalten). Im Vorjahr war im sonstigen Ergebnis ein Betrag von Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

69 61 minus 1,3 Millionen Euro (plus 0,8 Millionen Euro aus der Neubewertung von leistungsorientierten Versorgungsplänen nach Berücksichtigung latenter Steuern und minus 2,1 Millionen Euro aus sonstigen Sachverhalten) erfasst worden. Zahlungen von Dividenden in Höhe von 5,0 Millionen Euro (Vorjahr: 6,8 Millionen Euro) an Aktionäre der Nordzucker AG und Minderheits aktionäre führten zu einem Rückgang des Eigenkapitals. Die Eigenkapitalquote lag bei 64,9 Prozent und damit leicht über dem Vorjahr (63,5 Prozent). Der Wert übertraf erneut deutlich die konzernweite Zielmarke von 30,0 Prozent. Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten reduzierten sich auf 359,0 Millionen Euro (Vorjahr: 376,9 Millionen Euro). In dieser Summe sind lang fristige Rückstellungen von 271,9 Millionen Euro (Vorjahr: 272,7 Millionen Euro) enthalten, die mit 217,6 Millionen Euro (Vorjahr: 221,8 Millionen Euro) im Wesentlichen Pensionsverpflichtungen betreffen. Die langfristigen Verbindlichkeiten umfassen überwiegend passive latente Steuern, die sich im Berichtsjahr von 83,1 Millionen Euro auf 75,0 Millionen Euro reduziert haben. Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhten sich deutlich von 357,4 Millionen Euro auf 383,4 Millionen Euro. So lagen vor allem die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber den Anbauern mit 222,7 Millionen Euro signifikant über dem Vorjahresniveau (183,2 Millionen Euro). Die finanziellen und sonstigen Verbindlichkeiten reduzierten sich von 66,7 Millionen Euro auf 35,3 Millionen Euro. Der Rückgang von 31,4 Millionen Euro war im Wesentlichen zurückzuführen auf im Vorjahr erfasste Verbindlichkeiten aus verkauften Forderungen sowie aus Zinserträgen aus der gerichtlich erstrittenen Rückzahlung von Produktionsabgaben aus Vorjahren, die im Berichtsjahr beglichen wurden. 64,9 % Eigenkapitalquote deutlich über Zielmarke von 30 % GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

70 62 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE INVESTITIONEN 148,9 Mio. Euro Free Cashflow FINANZLAGE CASHFLOW AUS BETRIEBLICHER TÄTIGKEIT Mio. Euro / / / / /17 Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag mit 267,8 Millionen Euro deutlich über dem Wert des Vorjahres (198,6 Millionen Euro). Der Anstieg ergab sich insbesondere aus einem im Vergleich zum Vorjahr wesentlich höheren Konzern-Periodenergebnis. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit lag mit minus 118,9 Millionen Euro ebenfalls signifikant über dem Vorjahresniveau (minus 64,8 Millionen Euro). Im Vergleich zum schwierigen Vorjahr wurden die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögens werte im Geschäftsjahr 2016/17 wieder deutlich erhöht. Ferner hat Nordzucker liquide Mittel im Umfang von 35,0 Millionen Euro in kurzfristige Wertpapiere angelegt. GESAMTBEURTEILUNG ZUR ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Nordzucker hat sich im Berichtsjahr 2016/17 bei allen ertragsbezogenen Kennzahlen verbessert. Der RoCE lag bei 8,5 Prozent nach 1,0 Prozent im Vorjahr. Die EBIT-Marge belief sich auf 7,7 Prozent (Vorjahr: 1,0 Prozent). Der Jahresüberschuss betrug 99,1 Millionen Euro nach 14,9 Millionen Euro im Vorjahr. Die EBITDA-Marge lag bei 13,2 Prozent (Vorjahr: 5,6 Prozent). Ursächlich für das im Vergleich zum Vorjahr wesentlich verbesserte Ertragsniveau waren höhere Absatzmengen und Preise bei Quotenzucker und Nicht-Quotenzucker. Die bereits in den beiden Vorjahren als gut eingestufte Vermögens- und Finanzlage des Nordzucker Konzerns hat sich im Berichtsjahr 2016/17 ebenfalls weiter verbessert. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich erneut und liegt nun bei 64,9 Prozent. Das Unternehmen hat zum Abschlussstichtag wieder kaum Finanzverbindlichkeiten (13,5 Millionen Euro). Nochmals wesentlich deutlicher als im Vorjahr überstieg der Finanzmittelbestand die Finanzverbindlichkeiten um 308,3 Millionen Euro. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit lag mit 267,8 Millionen Euro auf sehr hohem Niveau. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug minus 118,9 Millionen Euro. Der sich daraus ergebene Free Cashflow lag somit bei plus 148,9 Millionen Euro. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit verbesserte sich von minus 6,9 Millionen Euro auf plus 1,2 Millionen Euro. Dies war im Wesentlichen auf die Inanspruchnahme einer bilateralen Kreditlinie eines Tochterunternehmens zurückzuführen, die im Vorjahr nicht bestanden hatte. Der Free Cashflow als Summe von Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit und Cashflow aus Investitionstätigkeit lag mit plus 148,9 Millionen Euro über dem Wert des Vorjahres (133,8 Millionen Euro). Zum 28. Februar 2017 betrug der Finanzmittelbestand 321,8 Millionen Euro (Vorjahr: 171,8 Millionen Euro). Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

71 63 INVESTITIONEN INVESTITIONEN IN SACHANLAGEN UND IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Mio. Euro / / / / /17 Nordzucker investierte im Geschäftsjahr 2016/17 84,3 Millionen Euro in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (Vorjahr: 60,1 Millionen Euro). Die Schwerpunkte lagen wie im Vorjahr auf Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und zur Erfüllung behördlicher Auflagen sowie auf der Umsetzung von Ersatzinvestitionen. Wesentliche Investitionen betrafen die Fertigstellung des Weißzucker-Verdampfungskristallisationsturmes in Clauen, den Austausch veralteter Schnitzelpressen in Uelzen und Kedainiai gegen solche neuester Bauart und Effizienz, die Installation weiterer Schnitzelpressen in Nakskov, die Modernisierung der Rübenaufbereitung und -annahme in Säkylä, der Zentrifugensteuerung für Weißzucker in Klein Wanzleben sowie die Errichtung eines Zuckerkühlers in Nakskov und eines Fertigzuckerwarenlagers in Kedainiai. Weitere Projekte wie die Modernisierung der Schnitzelpressenstation und die Errichtung eines Weißzuckersilos in Örtofta zur Kampagne 2017, die Erneuerung der Rohzuckerauflösung in Porkkala und der Ersatz von Dünnsaftfiltern in Opalenica wurden begonnen. Zum Bilanzstichtag bestanden Investitionsverpflichtungen in Höhe von 16,7 Millionen Euro (Vorjahr: 11,9 Millionen Euro). Diese Investitionsverpflichtungen werden aus dem Cashflow der betrieblichen Tätigkeit finanziert. Nach 30 erfolgreichen, aber zuletzt deutlich herausfordernden Jahren auf dem Markt für Fasern wird die Herstellung von Fibrex und Fipec in Köpingebro in Schweden eingestellt. Trotz vieler guter funktionaler Eigenschaften von Fibrex bei der Ernährung von Mensch und Tier hatte das Produkt Schwierigkeiten im Wettbewerb mit neueren Faserprodukten sowohl beim Preis als auch beim Geschmack mitzuhalten; im Berichtsjahr konnten daher nur noch Umsätze von rund 2,8 Millionen Euro erzielt werden. Nordzucker hat sich daher entschieden, die Produktion von Fibrex und Fipec in Schweden einzustellen. Die bestehenden Kunden werden von Nordic Sugar in einer Auslaufphase weiter beliefert. 84,3 Mio. Euro Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

72 64 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS FINANZIERUNG DIVIDENDE Zu den Risiken siehe auch die Ausführungen zum Risiko management Seite 70 FINANZIERUNG AUFGABEN UND ZIELE DES FINANZMANAGEMENTS Die wesentlichen Aufgaben des Nordzucker-Finanzmanagements bestehen in der konzernweiten Lenkung und Kontrolle der Finanzflüsse auf Basis klar definierter Kriterien. Wichtigstes Ziel ist dabei die fort laufende Sicherstellung ausreichender Liquidität im Konzern. Wegen der derzeit erheblichen Liquidität in der Nordzucker-Gruppe ist ein weiterer Schwerpunkt die Anlage dieser Mittel mit dem Ziel, Risiken zu begrenzen und Negativzinsen zu vermeiden. Angesichts der steigenden Volatilitäten an den internationalen Märkten steht daneben das Management von Rohstoff-, Währungs- und Zinsrisiken im Mittelpunkt. Zu den Aufgaben des Finanzmanagements gehört weiterhin die Entwicklung und Umsetzung von Finanzierungsstrategien. Um diese erfolgreich umsetzen zu können, hält Nordzucker einen engen Kontakt zu seinen Geschäftsbanken. FINANZIERUNG, FINANCIAL COVENANTS UND ANLAGE FREIER LIQUIDER MITTEL Im März 2014 hatte Nordzucker einen neuen Konsortialkredit abgeschlossen. Dieser Kredit eröffnete dem Unternehmen deutlich größere unternehmerische Spielräume als die bisherige Finanzierung es zuließ. Die Ursprungslaufzeit dieses Kredits belief sich auf zunächst fünf Jahre. Kredite dieser Art beinhalten so genannte Financial Covenants. Hierbei handelt es sich um Finanzkennzahlen, für die bestimmte Werte während der gesamten Laufzeit des Kredits einzuhalten sind. Damit sind Financial Covenants wesentlicher Bestandteil eines Kreditvertrags. Banken nutzen diese als Instrument der Risikofrüherkennung und -vermeidung, indem sie aus den berechneten Kennzahlen Rückschlüsse auf die finanzwirtschaftliche Lage des Unternehmens ziehen. Bei Nordzucker sind diese auf Konzernebene definiert worden. Deren Einhaltung wird hausintern fortlaufend überprüft und zu bestimmten Terminen an die Banken berichtet. Im Berichtsjahr 2016/17 wurde die vereinbarte Finanzkennzahl (EBITDA im Verhältnis zum Verschuldungsgrad) zu allen Testterminen eingehalten. Auf Basis der Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

73 65 vorliegenden konzernweiten Unternehmensplanung geht der Vorstand der Nordzucker AG davon aus, dass auch zukünftig vereinbarte Finanzkennzahlen nicht verletzt werden. Im März 2016 hat Nordzucker die vertraglich vereinbarte Verlängerungsoption bezüglich einer Erhöhung der Laufzeit um weitere zwei Jahre bis März 2021 ausgeübt. Dadurch stehen der Nordzucker AG nunmehr bis März 2021 Kreditfazilitäten in Höhe von zunächst 344,5 Millionen Euro und ab 2019 dann 312,6 Millionen Euro zur Verfügung. DIVIDENDE Als eine alternative Finanzierungsquelle für den Nordzucker Konzern wurde im Geschäftsjahr 2015/16 ein ABS-Programm für den Verkauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen strukturiert. Das ABS-Programm ermöglicht Nordzucker den grundsätzlich regresslosen Verkauf von Forderungen der Nordzucker AG und ihrer operativen Tochterunternehmen. Damit handelt es sich um einen echten Forderungsverkauf, durch den dem Unternehmen liquide Mittel zur Verfügung gestellt und die Bilanz entlastet werden. Durch die operativen Cashflows der letzten Jahre und die Bereitschaft der Aktionäre, einen Teil davon im Unternehmen zu belassen, hat der Nordzucker Konzern in erheblichem Umfang freie Mittel auf gebaut (zum Abschlussstichtag 356,8 Millionen Euro einschließlich nicht als Finanzmittel ausgewiesene Wertpapiere). Diese Mittel ermöglichen dem Unternehmen in den nächsten Jahren, seine Wachstumsstrategie umzusetzen. Gleichzeitig verfügt das Unternehmen damit über ausreichende Reserven, um sich auch bei stark fallenden Preisen am Markt zu behaupten und seine Marktanteile zu verteidigen. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass sich der europäische Markt nach dem Ende der Zuckermarktordnung über einen längeren Zeitraum schwach entwickelt. Nordzucker legt diese freien Mittel bei Banken, am Kapitalmarkt und bei Fondsgesellschaften an; der Anlagehorizont beträgt weniger als ein Jahr. Bei Zinspapieren soll das Lauf zeitende möglichst vor Ende des Geschäftsjahres liegen. Durch die Verteilung auf verschiedene Anlageklassen, die Vorgabe einer mindestens zu erreichenden Bonität aller Anlagen und kurze Zinslaufzeiten begrenzt Nordzucker das Risiko. Für das Berichtsjahr 2016/17 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung der Nordzucker AG eine Ausschüttung von 1,10 Euro je Aktie auf das Grundkapital vor. Dies entspricht einer Dividendensumme von 53,1 Millionen Euro. Nach den geringen Dividendenzahlungen der beiden Vorjahre erhalten die Aktionäre damit wieder eine angemessene Verzinsung ihres eingesetzten Kapitals und werden an dem guten Ergebnis des Geschäftsjahres beteiligt. Das Geschäftsjahr 2016/17 ist das letzte Geschäftsjahr, das vollständig in der bisherigen Zuckermarktordnung liegt. Nach dem Ende der Zuckermarktordnung wird die bisherige Dividendenpolitik zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen sein. DIVIDENDENSUMME NORDZUCKER AG Mio. Euro * / / / / /17 *Vorschlag GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

74 66 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS MITARBEITER Im Nordzucker Konzern liegt der Anteil von Frauen in der Belegschaft im Durchschnitt stabil bei 21,3 Prozent. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen im Konzern liegt derzeit bei 17 Prozent. Zur Umsetzung des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst fördert Nordzucker weiterhin die Besetzung offener Stellen mit weiblichen Führungskräften konzernweit. MITARBEITER MITARBEITERSTRUKTUR Im Nordzucker Konzern waren im Jahresdurchschnitt Mitarbeiter beschäftigt. Die Mitarbeiterzahl lag damit über dem Niveau des Vorjahres (3.206 Mitarbeiter). Die Betrachtung der Belegschaft nach Ländern zeigt in den letzten Geschäftsjahren geringe Veränderungen. In den skandinavischen Ländern ist die Beschäftigungszahl leicht gesunken, in den osteuropäischen Ländern sind die Zahlen konstant. Ungefähr 60 Prozent der Belegschaft arbeiten in Ost- und Nordeuropa, ca. 40 Prozent sind in Deutschland tätig. MITARBEITER IM GESCHÄFTSJAHR Jahresdurchschnitt 2016/ / /15 gesamt Deutschland Dänemark Schweden Polen Finnland Litauen Slowakei Irland ANTEIL BESCHÄFTIGTE FRAUEN (STAMMPERSONAL) % per Ende Februar gesamt 21,3 21,5 21,4 Deutschland 19,0 18,9 18,8 Slowakei 35,3 35,7 29,9 Polen 14,6 14,2 14,1 Dänemark 22,8 24,0 25,3 Finnland 20,1 19,9 20,6 Litauen 21,2 22,9 24,7 Schweden 24,7 24,6 24,2 Irland 50,0 50,0 45,5 Lettland 100,0 100,0 100,0 Die Altersstruktur bei Nordzucker zeigt einen gleichbleibend hohen Anteil an älteren Arbeitnehmern im Altersbereich zwischen Jahren. Die Heraufsetzung der gesetzlichen Altersgrenze in den europäischen Ländern wird dazu führen, dass unsere Mitarbeiter länger erwerbstätig sein werden. Nordzucker bereitet sich systematisch auf den notwendigen Wissenstransfer vor und hat eine lang fristige Nachfolgeplanung. MITARBEITER NACH ALTERSGRUPPEN (STAMMPERSONAL) % per Ende Februar > 60 9,9 8,8 7, ,7 38,2 38, ,4 26,6 28, ,5 15,9 15,1 bis 30 10,5 10,6 9,9 Lettland Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

75 67 Nach wie vor erfreut sich Nordzucker einer sehr hohen durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit. 57,7 Prozent der Belegschaft sind seit mindestens 16 Jahren im Unternehmen und 37,4 Prozent sogar seit mindestens 26 Jahren bei Nordzucker beschäftigt. Mitarbeiterzufriedenheit und Arbeitgeberattraktivität stimmen überein, die Fluktuation im Konzern ist weiterhin beständig gering. BETRIEBSZUGEHÖRIGKEIT NACH JAHREN (STAMMPERSONAL) % per Ende Februar > 35 14,3 13,3 12, ,1 23,8 24, ,3 17,4 19, ,7 26,5 26, ,6 19,0 18,2 VIELFALT UND GEMEINSAME WERTE»EINE NORDZUCKER«Nordzucker ist in neun Ländern des europäischen Marktes vertreten; das Unternehmen profitiert von seiner internationalen Belegschaft. Kulturelle Vielfalt ist ein starkes Kapital und hilft dabei, die besonderen Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden zu erfassen und den Marktauftritt weiter zu stärken. Unter schiedliche Perspektiven führen zu neuen, kreativen Lösungen und fördern das individuelle Lernen. Kompetenzen, nicht Nationalität, ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion, Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexuelle Identität haben Einfluss auf die Entwicklungsperspektiven jedes Mitarbeiters. Mit den verschiedenen Standorten in Europa und der entsprechenden Vielfalt versteht Nordzucker es als eine Verpflichtung, Offenheit und kulturelle Kompetenz zu unterstützen und zu fördern. Die einheitlichen und für alle Mitarbeiter verbindlichen vier Nordzucker Werte vereinen alle Mitarbeiter über nationale Grenzen und kulturelle Unterschiede hinweg; sie bilden die Grundlage für die tägliche erfolgreiche Zusammenarbeit. Die Werte definieren, was die Nordzucker-Mitarbeiter voneinander und Kunden und Lieferanten von ihnen erwarten können: verantwortliches Handeln, Respekt gegenüber anderen sowie Courage und Engagement. WIRKSAME PERSONALENTWICKLUNG Qualifikation, Weiterbildung und Entwicklung haben einen hohen Stellenwert im Unternehmen. Nordzucker setzt auf Berufsausbildung als bewährten und erfolgreichen Eckpfeiler. In Deutschland gab es 2016 insgesamt 79 Auszubildende für die Ausbildungsberufe Elektrotechniker (für Betriebstechnik) und Industriemechaniker, Tendenz steigend. Die Anzahl der Übernahmen von Auszubildenden als Stamm-Mitarbeiter in Deutschland verdoppelte sich in den letzten drei Jahren nahezu. Für die erfolgreiche Nachwuchsförderung erhielt Nordzucker in den letzten Jahren aufgrund des besonderen Engagements in der Aus- und Weiterbildung diverse Preise und Auszeichnungen. Auch in den europäischen Standorten ist die Ausbildung elementar. In Dänemark zählt Nordzucker 21 Auszubildende und in Polen derzeit sechs, auch hier ist die Tendenz steigend. Zu den Werten siehe auch Seite 25 ff. Voneinander lernen, sich entwickeln und Perspektiven erweitern, dies fördert Nordzucker auch durch die Möglichkeit nationaler und internationaler Austauschprojekte, sogenannte Job-Rotation. In Bereichs- und länderübergreifenden Pilotprojekten arbeiten Mit arbeiter für einen gewissen Zeitraum in anderen Ländern und Kulturen, was sowohl die Persönlichkeitsentwicklung als auch die beruflichen Fähigkeiten fördert. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

76 68 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS MITARBEITER Es ist erklärtes Ziel des Unternehmens, die gesamte Nordzucker-Belegschaft für die Herausforderungen im internationalen Zuckermarkt vorzubereiten und sie im Hinblick auf die neuen Anforderungen wirksam zu unterstützen. Nordzucker versteht Personalentwicklung als einen fortwährenden Lern- und Entwicklungsprozess und bietet unternehmensweit vielfältige Personal entwicklungsmaßnahmen an. Die Sugar Academy, ein Nordzucker-internes Weiterbildungsprogramm in Deutschland, wurde 2016 vollständig überarbeitet und erweitert und deckt eine breite Palette von Fach- und Führungsthemen, Selbst- Management, Kommunikation sowie branchenspezifischen Wissensgebieten ab. Zudem werden Maßnahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements seit Jahren konzernweit kontinuierlich in den Fokus gestellt. Workshops und Seminare zu Stressmanagement, Achtsamkeitstraining, Ernährung und Bewegung werden von der Belegschaft intensiv genutzt. Werteorientierte Führung ist ein weiterer Schwerpunkt der Personalentwicklung bei Nordzucker. In dem 2016 gestarteten mehrjährigen Führungskräfteentwicklungsprozess ist es das Ziel, alle Führungsebenen und sukzessive die ganze Belegschaft auf die Herausforderungen und Veränderungen des Marktes weiter vorzubereiten. Kommunikation, Reflektion, Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie Teamentwicklung sind Kernthemen in den Modulen des Entwicklungsprozesses. Dadurch wachsen das Bewusstsein und die Offenheit für Veränderungen, und Nordzucker wird auf diese Weise noch stärker, effizienter und effektiver. Die ganzheitliche Fokussierung auf die Mitarbeiter führte Nordzucker 2016 auf Platz 1 der Focus Money Umfrage Top-Karrierechancen in der Branche Lebensmittelproduktion. Zeitgleich erhielt Nordzucker das Siegel Deutschlands beste Ausbildungsbetriebe Hervorragenden Arbeitsrahmenbedingungen, modernen Arbeitszeitmodellen und Sozialleistungen verdankt Nordzucker zudem die Auszeichnung als Top Nationaler Arbeitgeber 2017 in Deutschland. Die Auszeichnungen sind für Nordzucker ein weiterer, öffentlichkeitswirksamer Baustein in der Gewinnung gut ausgebildeter und erstklassiger Bewerber und zeigen, dass Mitarbeiterbindung und Mitarbeiterorientierung einen sehr hohen Stellenwert genießen. Noch wichtiger ist für Nordzucker aber die hohe Mitarbeiterzufriedenheit, die sich auch anhand einer überdurchschnittlich langen Betriebszugehörigkeit und einer geringen Fluktuation zeigt. GANZHEITLICHE BETRACHTUNG MITARBEITER IM FOKUS Nordzucker begegnet den stetigen Veränderungen und den wachsenden Anforderungen an Arbeitnehmer und Arbeitgeber mit einem ganzheitlichen und sich stetig entwickelnden Konzept rund um den Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

77 69 Mitarbeiter. Ein vielfältiges und abgestimmtes Angebot von Maßnahmen und Dienstleistungen wird mit der Zielsetzung angeboten, gesund, vital und aktiv zu bleiben, sowie Freizeit und Beruf besser in Einklang zu bringen. Konzernweit liegen die Schwerpunkte auf Prävention und Gesundheitsförderung beziehungsweise -erhaltung. Der kontinuierliche Dialog mit den Mitarbeitern dient als Basis für Auswahl und Gestaltung der angebotenen Maßnahmen. Der stetige Austausch ermöglicht es, Bedürfnisse zu erfassen, um zielgerichtete und langfristig erfolgreiche Maßnahmen zu etablieren. Dieser ganzheitliche Ansatz spiegelt nicht nur die Fürsorgepflicht und soziale Verantwortung als Arbeitgeber wider, sondern vor allem auch die Wertschätzung für die Mitarbeiter. Im Jahr 2016 widmete sich Nordzucker in Deutschland schwerpunktmäßig dem Thema Prävention, insbesondere der Ergonomie am Arbeitsplatz. Gestaltung und Funktionalität der Arbeitsplätze wurden geprüft und analysiert, um etwaige Verbesserungen ein leiten zu können. Mitarbeiter verbringen einen großen Teil ihrer Zeit am Arbeitsplatz, die Funktionalität dessen bestimmt ihre Gesundheit, Effektivität und Zufriedenheit maßgeblich. Ziel ist es, unnötige gesundheitliche Beschwerden zu vermeiden oder bestehende gesundheitliche Beschwerden zu lindern. Ergonomie ist damit ein wichtiger Teilaspekt des betrieblichen Gesundheitsschutzes. NORDZUCKER IST VIELFALT Zur Umsetzung des Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst haben der Aufsichtsrat und der Vorstand der Nordzucker AG unter Beachtung der unternehmensspezifischen Situation, insbesondere des Unternehmensgegenstands, der Größe des Unternehmens, dem Anteil der internationalen Geschäfts tätigkeit, der Vielfalt und der laufenden Anstellungsverhältnisse des Vorstands Folgendes festgelegt: Bis zum 30. Juni 2017 liegen die Zielgrößen für den Anteil an Frauen im Aufsichtsrat bei mindestens 19 Prozent und im Vorstand bei 0 Prozent. Derzeit gehören dem Aufsichtsrat fünf Frauen an, was einer Quote von 23,8 Prozent entspricht. Der Aufsichtsrat setzt sich aus insgesamt 21 Mitgliedern zusammen, von denen 14 aus den Reihen der Anteilseigner stammen, sowie sieben von den Arbeitnehmern gewählt werden. Dem Vorstand gehört aktuell keine Frau an. Für die erste Ebene unter dem Vorstand soll bis zum 30. Juni 2017 ein Frauenanteil von zehn Prozent erreicht werden, in der zweiten Ebene dies sind Führungskräfte mit Mitarbeiterverantwortung 20 Prozent. Derzeit hat Nordzucker in der ersten Ebene unter dem Vorstand einen Frauenanteil von 10,7 Prozent konzernweit sowie 14,3 Prozent deutschlandweit. In der zweiten Ebene unter dem Vorstand liegt der Frauenanteil bei 20,79 Prozent konzernweit und deutschlandweit bei 18,18 Prozent. Der Vorstand der Nordzucker AG hat zudem folgende Zielgrößen für die Zukunft beschlossen: Für die erste Ebene unter dem Vorstand soll bis zum 30. Juni 2022 ein Frauenanteil von 15 Prozent erreicht werden, in der zweiten Ebene dies sind Führungskräfte mit Mitarbeiterverantwortung 21 Prozent. Der Aufsichtsrat der Nordzucker AG hat in seiner Sitzung am 9. März 2017 die Zielgrößen für die künftige Besetzung von Frauen in Vorstand und Aufsichtsrat wie folgt festgelegt: Bis zum 30. Juni 2022 liegen die Zielgrößen für den Anteil an Frauen im Aufsichtsrat bei mindestens 25 Prozent und im Vorstand bei 0 Prozent. Das Unternehmen fördert die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in allen Bereichen, hierarchieübergreifend. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nach wie vor entscheidendes Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebers hier unterstützt Nordzucker die Mitarbeiter seit 2011 mit einem nachhaltigen und vielfältigen Work-Life-Balance Konzept, welches unter anderem eine unkomplizierte und zeitnahe Rückkehr in das Arbeitsleben nach einer Elternzeit ermöglicht. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

78 70 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS CHANCEN UND RISIKEN CHANCEN UND RISIKEN RISIKOMANAGEMENT GRUNDSÄTZE DES RISIKOMANAGEMENT Aufgrund der Änderungen auf dem europäischen Zuckermarkt und der immer höheren Volatilität auf den Märkten wird das Risikomanagement immer wichtiger. Zweck und Ziel des Risikomanagements innerhalb des Nordzucker Konzerns ist es daher, Risiken, die sich aus der Geschäftstätigkeit ergeben, frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und konsequent zu handhaben. Im Rahmen einer definierten Risikobereitschaft geht Nordzucker bewusst Risiken ein, wenn diese unvermeidbar sind oder wahrscheinlich durch Chancen kompensiert werden; zum Teil überträgt Nordzucker auch Risiken auf Dritte. Diese Strategie trägt dazu bei, das Unternehmen langfristig erfolgreich weiterzuentwickeln und seine Zukunft zu sichern. Das Risikomanagement bei Nordzucker erfüllt die Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). RISIKOSTEUERUNG Das Risikomanagement diskutiert in regelmäßigen Abständen mit den unterschiedlichen Abteilungen und/oder Verantwortlichen den Fortschritt bei der Umsetzung der festgelegten Maßnahmen zur Risikosteuerung; Vorstand und Aufsichtsrat lassen sich regelmäßig über den Stand des Risikomanagements informieren. Alle wesentlichen operativen und strategischen Entscheidungen erfolgen stets auch unter Risikogesichtspunkten. Beim Treffen solcher Entscheidungen werden ihre Konsequenzen in verschiedenen Szenarien untersucht. Wegen der hohen Volatilität des Marktumfelds stellt die Unternehmensplanung seit einigen Jahren dar, wie sich verschiedene Marktsituationen auf den Geschäftsverlauf auswirken können. Durch Beschreibung von Chancen und Risiken werden alternative Entwicklungen verdeutlicht und Handlungsbedarfe identifiziert. Im Jahresverlauf informiert das konzernweite Berichts- und Controllingsystem kontinuierlich alle verantwortlichen Entscheidungsträger zum tatsächlichen Geschäftsverlauf. AUFBAU DES RISIKOMANAGEMENTSYSTEMS Nordzucker hat ein unternehmensweites integriertes System zur Identifikation und Steuerung von Risiken eingeführt. Der zentrale Baustein des Risikomanagementsystems ist die Erkennung und das Management betrieblicher Risiken durch die im Nordzucker Konzern vorhandenen Überwachungs-, Planungs-, Steuerungsund Kontrollsysteme. Das Risikomanagementsystem der Nordzucker AG wird durch ein unternehmensweit eingerichtetes internes Kontrollsystem (IKS) unterstützt, das auch die rechnungslegungsbezogenen Prozesse einschließt. Das IKS ist ein kontinuierlicher Prozess, der sich auf grundlegende Kontrollmechanismen, wie zum Beispiel systemtechnische und manuelle Abstimmungen, die Trennung und klare Definition von Funktionen sowie auf die Überwachung der Einhaltung und Weiterentwicklung von konzernweit anzuwendenden Richtlinien und speziellen Arbeitsanweisungen stützt. Einige der identifizierten Risiken werden auf Risikoträger, wie beispielsweise Versicherungen, übertragen. Der Umfang und die Höhe des Versicherungsschutzes werden regelmäßig überprüft und situationsbedingt angepasst. KONZERNREVISION Die Interne Revision prüft und bewertet die Wirksamkeit, Ordnungsmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsprozesse, der Organisation sowie deren Governance System (Überwachungsmaßnahmen, Risiko managements und des Internen Kontrollsystems des Nordzucker Konzerns). Die Ergebnisse jeder Prüfung werden in einem Prüfungsbericht festgehalten, und die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen wird systematisch und regelmäßig überwacht. Neben Prüfungen auf Basis einer jährlichen risiko orientierten Revisionsplanung führt die Interne Revision auch Ad-hoc-Prüfungen durch. Außerdem ist die Interne Revision beratend tätig, beispielsweise bei der Erstellung von Richtlinien, der Optimierung von Geschäftsprozessen und der kontinuierlichen Verbesserung Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

79 71 des Internen Kontrollsystems des Nordzucker Konzerns. Die Interne Revision ist organisatorisch direkt dem Vorstandsvorsitzenden unterstellt und berichtet regelmäßig an den Gesamtvorstand sowie an den Prüfungs- und Finanzausschuss des Aufsichtsrats. Diese Berichterstattung umfasst neben dem Stand der Revisionsprüfungen auch wesentliche Feststellungen aus Prüfungen sowie den Umsetzungsstatus der vereinbarten Maßnahmen. POLITISCHE UND RECHTLICHE CHANCEN UND RISIKEN ZUCKERMARKTORDNUNG Die Mitgliedsstaaten der EU, EU-Parlament und EU-Kommission haben im Juni 2013 beschlossen, die Zuckermarktordnung in ihrer gegenwärtigen Ausgestaltung lediglich bis zum Ende des Zuckerwirtschaftsjahres 2016/17 am 30. September 2017 zu verlängern. Sie bildet bis zu diesem Datum den Handlungsrahmen für die Zuckerwirtschaft in der EU. Gleichzeitig haben EU-Rat, EU-Parlament und EU-Kommission entschieden, die Zuckermarktordnung in ihrer jetzigen Form danach enden zu lassen. Der bevorstehende Wegfall der Quotenregelungen für Zucker und Isoglukose hat bereits heute erhebliche Auswirkungen auf den EU-Zuckermarkt. Einige europäische Wettbewerber haben für die Zeit nach Ende der Quotenregelungen deutlich größere Rübenmengen eingekauft; sie könnten versuchen, deutliche Marktanteile in Europa zu gewinnen beziehungsweise Wettbewerber ganz vom Markt zu drängen. Das größere Angebot an Zucker wird den Wettbewerb verschärfen, und es ist in der Folge ein Verdrängungswett bewerb unter den europäischen Zuckerproduzenten zu erwarten. Da neben der Quotenregelung für Zucker auch die Quotenregelung für Isoglukose entfällt, wird auch der Wettbewerb zwischen Zucker und Isoglukose deutlich härter werden. Die EU-Kommission und andere Marktbeobachter gehen davon aus, dass zukünftig eine größere Menge an Isoglukose in der EU vermarktet werden wird. Die dauerhafte Sicherung von ausreichenden Rübenmengen zu wettbewerbsfähigen Preisen spielt in diesem Umfeld eine noch größere Rolle (siehe Abschnitt Rohstoffsicherung ). Gleichzeitig bietet ein Markt ohne Quoten und Exportbeschränkungen wettbewerbsfähigen Anbietern die Chance, den Absatz nicht nur in Europa, sondern auch im Export zu steigern. Siehe EU Verordnung vom 17. Dezember 2013 unter: Die EU-Kommission ist nach wie vor damit beschäftigt, den Rechtsrahmen für die Zeit ab Oktober 2017 auszugestalten. Hierzu werden die einschlägigen Regelungen überprüft und gegebenenfalls angepasst werden müssen. Zudem haben sich einige EU-Mitgliedstaaten entschieden, für den Anbau von Zuckerrüben gekoppelte Zahlungen zu gewähren. Diese Zahlungen dienen dem Grundsatz nach dazu, den Anbau im eigenen Land zu schützen. Vor dem Hintergrund gleicher Wettbewerbsbedingungen für alle europäischen Erzeuger ist eine Ausweitung der Anbaufläche in diesen Ländern nicht gestattet. Mit Beginn des Zuckerwirtschaftsjahres 2017/18 werden die Quotenregelungen für Zucker und Isoglukose sowie der Mindestpreis für Zuckerrüben und damit die wesentlichen Bausteine der bisherigen Zuckermarkt ordnung abgeschafft. Mit dem Ende der Quoten regelung fällt auch das WTO-Exportlimit in Höhe von derzeit 1,37 Millionen Tonnen. Mit Blick auf die EU-Zuckererzeuger haben auch die Entwicklungen in den künftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien eine große Bedeutung. Nachdem Großbritannien am 29. März 2017 offiziell den Austritt aus der EU beantragt hat, beginnen nun die Verhandlungen über die Bedingungen für den Austritt sowie über zukünftige Handelsbeziehungen. Die EU-Mitgliedschaft Großbritanniens soll am 29. März 2019 enden. Großbritannien erzeugt jährlich rund 1,2 Millionen Tonnen Zucker bei einem Verbrauch von 2,2 Millionen Tonnen pro Jahr, ist somit ein Netto Importeur. Die EU führte in den vergangenen Jahren zwischen und Tonnen Weißzucker jährlich nach Großbritannien aus. Umgekehrt importierte die EU zwischen 2011 und 2015 aus Großbritannien rund Tonnen Zucker jährlich. Mit dem Austritt verliert Großbritannien Zugang zu allen EU-Freihandelsabkommen. Sofern sich die EU und Großbritannien nicht auf ein eigenes Handelsabkommen verständigen, unterstehen die britischen Handels beziehungen zur EU künftig den Regeln der WTO, mithin auch Regelungen zu Einfuhrzöllen. Der GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

80 72 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS CHANCEN UND RISIKEN Mehr zum Projekt siehe Seite 46 Brexit könnte zu einer Neuausrichtung der britischen Handelspolitik führen, indem Großbritannien den Markt für Rohrohrzucker aus Drittstaaten stärker öffnet; damit würden die Exportmöglichkeiten für kontinentaleuropäische Anbieter entfallen. In diesem Umfeld ist Nordzucker gut aufgestellt, um seine Marktanteile zu behaupten beziehungsweise zu steigern. Ziel ist es dabei aber nicht allein, sich am Markt zu behaupten, sondern durch flexible Reaktionen auf die jeweiligen Marktgegebenheiten Wert für Aktionäre und Anbauer zu schaffen. Die unerlässliche Voraus setzung für eine solche Strategie ist neben einer großen Marktnähe eine weitere Steigerung der Effizienz in allen Unternehmensbereichen. Ein wichtiger Schwerpunkt ist dabei nach wie vor die Steigerung der Effizienz des Zuckerrübenanbaus im Vergleich zu den Alternativkulturen. Im Projekt bündelt Nordzucker alle Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität im Rübenanbau; in den letzten Jahren konnten die Erträge bereits deutlich gesteigert werden. Das im Jahr 2015 gestartete Effizienzprogramm mit dem Namen FORCE, mit dem in allen übrigen Funktionen und Standorten des Unternehmens nachhaltige Einsparungen und Effizienzverbesserungen erreicht werden sollen, zeigt auch bereits Wirkung. Insgesamt werden durch dieses Projekt Einsparungen in Höhe von ungefähr 50 Millionen Euro erzielt. Um dies möglich zu machen, setzt Nordzucker seit 2015 Lean Management ein. Letzteres ermöglicht eine dauerhafte Verbesserung von Arbeitsabläufen, sowohl in der Produktion als auch in den indirekten Bereichen. Durch den konsequenten Einsatz von Lean Management wird Nordzucker in Zukunft in der Lage sein, Effizienz und Qualität aller Prozesse zu verbessern. Die starke Position von Nordzucker im europäischen Markt sowie die umfassenden Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit eröffnen nach Beendigung des Quotensystems auch neue Marktchancen, sowohl in Europa als auch im Export. In Europa arbeitet Nordzucker an der nachhaltigen Sicherung und dem Ausbau seiner heutigen Marktanteile. Mit der Quoten regelung endet Ende September 2017 auch die Beschränkung der Exportmengen aus der EU. Durch die Beteiligung an der August Töpfer Zuckerhandelsgesellschaft mbh & Co. KG hat sich Nordzucker in den Bereichen Markt-Know-how und Logistik für Exporte gestärkt. Um die Mitarbeiter auf die künftigen Anforderungen des Marktes vorzubereiten, wurde im gesamten Unternehmen ein umfassender Veränderungsprozess gestartet. Die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur erfordert die Einbindung aller Mitarbeiter, die sich aktiv in die Veränderungsprozesse einbringen. Alle Bereiche des Unternehmens setzen sich so mit den zu erwartenden Veränderungen auseinander und bereiten sich auf die Zeit nach dem Auslaufen der Zuckermarktordnung intensiv vor. Ziel ist es hier, die sich daraus ergebenden Chancen zu nutzen, und die Risiken entsprechend so weit wie möglich zu reduzieren. WTO-VERHANDLUNGEN Im Dezember 2013 hatten sich die Mitglieder der Welthandelsorganisation (WTO) im Rahmen ihrer Ministerkonferenz auf Bali für eine weitere Liberalisierung des Handels ausgesprochen. Daran anknüpfend haben die WTO-Mitgliedstaaten auf der Nairobi-Konferenz vom 15. bis 19. Dezember 2015 beschlossen, die Exportsubventionen für Agrargüter fünf Jahre früher als ursprünglich vorgesehen abzuschaffen. Für EU- Zucker wurde die Frist für die Abschaffung von Exporterstattungen auf den 30. September 2017 festgelegt. Da EU-Zuckerausfuhren ab dem 1. Oktober 2017 aber nicht mehr als subventioniert betrachtet werden, hat diese Vereinbarung keine Auswirkungen auf die EU- Zuckerwirtschaft. Die Exportsubventionen in Entwicklungsländern sind bis Ende 2018 abzubauen, allerdings können Exportsubventionen für Transport, Fracht und Vermarktung noch bis Ende 2023 gewährt werden. Aus den Vereinbarungen von Nairobi ergeben sich daher keine Auswirkungen für den Zuckerhandel zwischen der EU und den LDC-Staaten; die EU erfüllt bereits alle Anforderungen. Die zukünftigen WTO-Verhandlungen sollen sich mit dem Abbau der Zölle und der Subventionen für die Agrargüter beschäftigen. Die Vereinbarung enthält allerdings keine Frist, sodass die weitere Entwicklung ungewiss ist. Die Tagesordnung für die nächste WTO-Ministerkonferenz vom 11. bis zum Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

81 Dezember 2017 in Buenos Aires ist noch in der Diskussion. Es soll eine große Bandbreite von Landwirtschaft über Fischerei subventionen, Dienstleistungen, digitalem Handel bis hin zu Investitionen erörtert werden. Im Agrarbereich konzentrieren sich die bisherigen exploratorischen Gespräche auf den Abbau von internen verzerrenden Agrarsubventionen und Schutzklauseln. Der Erhalt des Außenschutzes ist für den europäischen Zuckersektor von zentraler Bedeutung. Eine Abschmelzung des EU-Außenschutzes ohne Berücksichtigung der speziellen Belange der Zuckerwirtschaft würde die Wettbewerbsintensität in der EU noch stärker erhöhen, als dies bereits durch die Veränderungen ab 2017 der Fall ist. Der Außenschutz schützt die europäische Zuckerwirtschaft vor Importen, die über die Mengen hinausgehen, die zollreduziert oder zollfrei über Präferenzmengen etwa aus den Least Developed Countries (LDC) oder zunehmend auch aus bilateralen Handelsabkommen auf den Europäischen Markt kommen. Ohne EU-Zölle könnte in beliebigem Umfang Zucker in die EU zu Weltmarktpreisen eingeführt werden, was eine Ungleichbehandlung der europäischen Zuckerhersteller bedeutete, da in so gut wie allen zuckerproduzierenden Ländern der Welt der Staat massiv die lokale Produktion fördert sowie vor Konkurrenz von außen schützt. FREIHANDELSABKOMMEN DER EU Freihandelsabkommen gewinnen für die Europäische Union immer mehr an Bedeutung. In den letzten Jahren abgeschlossene Handelsabkommen mit Moldawien, Georgien, Ukraine, Kolumbien, Peru, Panama, Ecuador, den Staaten Zentralamerikas und Südafrika ermöglichen jährlich zollfreie Zuckereinfuhren von mehr als Tonnen. Bereits verhandelt, aber noch nicht in Kraft getreten, sind Handelsabkommen mit weiteren Importkontingenten von Zucker und zuckerhaltigen Produkten zugunsten von Kanada, Vietnam sowie Singapur. Hinter diesen verhandelten Abkommen stehen noch einmal Import-Kontingente (in Höhe von insgesamt Tonnen) sowie der schrittweise Abbau der Zollsätze für Weiß- und Rohzucker. Mit weiteren Staaten wie Mexiko, Indien, Malaysia, Thailand und Japan, Marokko, Ägypten und Jordanien sowie den Golf-Staaten laufen Verhandlungen. Von besonders großer Bedeutung für den EU-Zuckermarkt sind die Verhandlungen mit den MERCOSUR-Ländern der südamerikanischen Wirtschaftszone. Hierbei sind für das Jahr 2017 wichtige Weichenstellungen in den Verhandlungen zu erwarten. Insbesondere Brasilien als der größte Zuckerexporteur weltweit drängt auf eine Importquote für Zucker und Ethanol. Die Verhandlungen über ein transatlantisches Freihandelsabkommen mit den USA sind derzeit zum Erliegen gekommen. Die vom amerikanischen Präsidenten propagierte protektionistische Handelspolitik kann auch die Handelsbeziehungen anderer Staaten untereinander und die Verhandlungen über künftige Freihandelsabkommen der EU beeinflussen. Sowohl den Risiken aus den WTO-Verhandlungen als auch aus Freihandelsabkommen begegnet Nordzucker mit Maßnahmen zur weiteren Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, wie im Abschnitt Zuckermarktordnung beschrieben. MEHRKOSTEN FÜR CO2-ZERTIFIKATE Als Unternehmen, das durch eine eigene Strom- und Wärmeerzeugung Kohlendioxid (CO2) emittiert, benötigt Nordzucker aufgrund der gesetzlichen Regelungen eine Anzahl von Zertifikaten, die die jährlich emittierten Mengen abdecken. Fehlende Zertifikate müssen zugekauft werden. Durch die schwache wirtschaftliche Entwicklung in Europa sind die für CO2- Zertifikate erwarteten Preissteigerungen in den letzten Jahren ausgeblieben. Es gibt aber einen erheblichen politischen Druck, durch höhere Preise für Zertifikate den CO2-Ausstoß in den nächsten Jahren weiter zu verringern. Politisches Ziel ist es, in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts Treibhausgasneutralität global zu erreichen. Darauf haben sich die UN-Mitgliedstaaten auf der Weltklimakonferenz von Paris im Dezember 2015 verständigt. Durch Investitionen in Energie effizienz und Optimierung des Anlagenbetriebs arbeitet Nordzucker kontinuierlich daran, die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren. Dies senkt nicht nur die Anzahl der zu erwerbenden CO2-Zertifikate und somit die Kosten, sondern steigert auch die Nachhaltigkeit des Wirtschaftens bei Nordzucker. Zuckermarktordung siehe Seite 71 sustainability. nordzucker.com/de/ ziele-ansatz/ansatz/ kennzahlen-zurnachhaltigkeit/ GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

82 74 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS CHANCEN UND RISIKEN RECHTLICHE RISIKEN MARKTCHANCEN UND -RISIKEN Zum Zuckermarkt siehe Seite 48 ff. Die Gesellschaften des Nordzucker Konzerns unterliegen verschiedenen gesetzlichen Vorschriften, aus denen sich Haftungsrisiken ergeben können. Dazu gehört insbesondere die Zuckermarktordnung in Verbindung mit den dazugehörigen Vorschriften des Zollund Lizenzrechts. Ab Oktober 2017 dereguliert die EU den Zuckermarkt stark, indem die Zuckerquote und die Mindestpreise für Zuckerrüben wegfallen. Dies reduziert die mit den strengen Regelungen verbundenen Risiken. Weitere Risiken können auch aus dem Lebensmittelund Futtermittelrecht sowie steuerrechtlichen Vorschriften der verschiedenen Länder, in denen der Nordzucker-Konzern tätig ist, und aus Rechtsstreitigkeiten resultieren. Nordzucker geht davon aus, dass durch vom Bundeskartellamt etwaig festgestellte Wettbewerbsverstöße vor 2009 in Deutschland kein Schaden bei den Abnehmern von Zucker entstanden ist. So gab es im Zuckermarkt auch in dem vom Bundes kartellamt beanstandeten Zeitraum Wettbewerb zwischen den Zuckerherstellern, sodass es zu Kundenwechseln und unterschiedlichen Verkaufsmengen kam. Zudem kauften viele Kunden Zucker bei mehreren in- und ausländischen Zuckerproduzenten. Ferner war der Zuckermarkt durch die Europäische Zuckermarktordnung stark reguliert. Dies gilt insbesondere auch für Mengen und Preise. Die Zucker menge war durch die Quotenregelung der Europäischen Zuckermarkt ordnung begrenzt. Bis 2006 konnten die Zuckerhersteller gegen Erhalt einer Erstattung zudem Quotenzucker in den Weltmarkt exportieren. Die Europäische Zuckermarktordnung sah des Weiteren Interventionspreise, also Mindestpreise für Zucker vor. Ebenso regelt die Europäische Zuckermarkt ordnung die von den Zuckerproduzenten zu zahlenden Mindestpreise für den Einkauf von Zuckerrüben. ZUCKERMARKT UND ZUCKERPREISE Seit der Reform der Zuckermarktordnung 2006, die erhebliche Kürzungen der Produktionsquoten beinhaltete, haben Schwankungen des Weltmarktpreises einen deutlichen Einfluss auf die Marktverhältnisse in der EU. Um die Nachfrage nach Zucker zur Ernährung zu befriedigen, war die EU auf Importe aus AKP- und LDC-Staaten beziehungsweise vom Weltmarkt angewiesen. Ab Oktober 2017 sind solche Importe nicht mehr erforderlich, aber weiterhin möglich; mit Abschaffung der Quoten wird gleichzeitig die Mengenbegrenzung der Exporte enden. Dies dürfte erneut den Einfluss des Weltmarktes auf die europäischen Preise erhöhen und die Volatilität in Europa steigern. Wie im Abschnitt Zuckermarktordnung beschrieben, bereitet sich Nordzucker mit umfassenden Maßnahmen zur stärkeren Markt- und Kundenorientierung sowie Effizienzsteigerung auf diese Herausforderungen vor. Aufgrund der starken Marktposition, der soliden finanziellen Ausstattung und der bereits umgesetzten beziehungsweise eingeleiteten Maßnahmen sieht sich das Unternehmen auf diese Marktveränderungen gut vorbereitet. DISKUSSION ÜBER GESUNDE ERNÄHRUNG UND ZUCKER Zucker macht weder krank noch dick, sondern gehört zu einer ausgewogenen Ernährung. Trotzdem gilt Zucker in der öffentlichen Diskussion als Verursacher von Übergewicht, Adipositas und infolgedessen von Krankheiten wie Diabetes oder Karies. Die Diskussion Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es Dritten zukünftig entgegen der Erwartung von Nordzucker gelingt, Schadensersatzansprüche erfolgreich gegen Nordzucker geltend zu machen. Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

83 75 über Zucker hat sich 2016/17 weiter verschärft, sie wird auch außerhalb von Europa heftig geführt. Deshalb arbeiten Lebensmittelhersteller an der Reduktion des Zuckergehalts in Lebensmitteln. In einzelnen Ländern gibt es bereits eine Steuer auf zuckerhaltige Lebensmittel beziehungsweise ihre Einführung wird diskutiert. In Dänemark wurde sie jedoch nach kurzer Dauer schon wieder abgeschafft. Wissenschaftliche Studien zeigen aber, dass eine Reduzierung des Zuckerkonsums nicht zwangsläufig zu einer Reduzierung des Körpergewichts führt. Übergewicht hat viele Ursachen, daher lenkt der Blick auf einzelne Inhaltsstoffe wie Zucker von den tatsächlichen Zusammenhängen ab. Entscheidend für Über gewicht sind am Ende die Balance zwischen Kalorienauf nahme und Kalorienverbrauch sowie das Wissen um die persönliche Kalorienbilanz. Um darüber aufzuklären, betreibt Nordzucker auch im Rahmen von Verbänden kontinuierlich intensiv auf nationaler und auf EU-Ebene Aufklärung bezüglich der Wirkung des Zuckers in der Ernährung sowie über die Zusammenhänge von Zucker und ausgewogener Ernährung in einem gesunden Lebensstil. Dadurch sollen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse Politiker und Verbraucher praxisnah, verständlich und sachlich über die Zusammenhänge informiert werden. NACHFRAGE NACH ZUCKER STEIGT WELTWEIT AN Durch Bevölkerungswachstum und einen Anstieg des Wohlstands vor allem in den Schwellenländern wächst der Zuckerverbrauch weltweit und langfristig betrachtet kontinuierlich an; diese Nachfragesteigerung erfordert eine nachhaltige Ausweitung der weltweiten Produktionskapazitäten und stützt die langfristige Preis entwicklung bei Zucker. Dieser Wachstumstrend eröffnet Nordzucker wie allen europäischen Herstellern die Chance auf Exporte und macht Investitionen in Zucker auch außerhalb von Europa attraktiv. ROHSTOFFSICHERUNG Der Rübenanbau steht beim Landwirt in Konkurrenz zum Anbau anderer Ackerkulturen. Die Entscheidung, ob Zuckerrüben oder andere Feldfrüchte angebaut werden, hängt stark von der relativen Preisentwicklung der verschiedenen Kulturen sowie vom regional erzielbaren Ertragsniveau ab. Bei starkem Wettbewerb um die Anbauflächen ist es wichtig, dass sich Rüben durch hohe Erträge und kostengünstige Produktion für die Anbauer lohnt. Ein wichtiges langfristig wirksames Element der Rohstoffsicherung ist das Ertragssteigerungsprogramm Nordzucker hat sich das konzernweite Ziel gesetzt, mit den 20 Prozent besten Anbauern im Jahr 2020 einen Zuckerertrag von 20 Tonnen je Hektar zu erzielen. Dieses Programm ist gerade bei volatilen Agrarmärkten von großer Bedeutung, um die relative Vorteilhaftigkeit des Zuckerrübenanbaus gegenüber anderen Feldfrüchten zu sichern. Zur Erreichung dieses Ziels arbeitet Nordzucker intensiv mit Anbauern, Forschungsinstitutionen, Anbauerverbänden und anderen Unternehmen in der Wertschöpfungskette zusammen. Um die benötigten Rohstoffmengen zu sichern, schließt Nordzucker frühzeitig Lieferverträge mit den Rübenanbauern ab. Für 2017/18 wurden den Anbauern in allen Ländern verschiedene Liefervertrags modelle angeboten. Sie haben unterschiedliche Vertragslaufzeiten, es gibt Festpreismodelle sowie Modelle mit einer Preiskoppelung an den Zuckerpreis beziehungsweise an das EBIT. Mit dem Abschluss dieser marktgerechten Lieferverträge sieht sich das Unternehmen sehr gut für die Zeit nach dem Ende der Quotenregelung gerüstet. In Deutschland wurde mit dem Abschluss der Lieferverträge für die Kampagne 2017/18 der in der Satzung der Nordzucker Holding AG sowie der Union- Zucker Südhannover Gesellschaft mit beschränkter Haftung geregelte Lieferanspruch umgesetzt. Rüben anbauende Anteilseigner beziehungsweise deren Landnutzer erhalten somit das Recht, eine bestimmte Rübenmenge je gehaltenem Anteil an die Nordzucker AG zu liefern. Nicht über den Lieferanspruch kontrahierte Mengen werden als so genannte freie Menge allen Rübenanbauern angeboten. Sofern seitens der Rübenanbauer mehr freie Menge nachgefragt als von der Nordzucker AG angeboten wird, erfolgt die Verteilung der freien Menge nach wirtschaftlichen Kriterien. Mehr zum Thema Zucker und Ernährung: GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

84 76 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS CHANCEN UND RISIKEN Nordzucker hat für 2017/18 zudem Lieferverträge mit Rübenanbauern abgeschlossen, die Zuckerrüben unter Einhaltung der EG-Öko-Basisverordnung Nr. 834/2007 produzieren beziehungsweise sich in der Umstellungsphase ihres Betriebes befinden. Nordzucker reagiert damit auf die stark wachsende Nachfrage nach Biozucker aus Zuckerrüben. ENERGIEPREISE Zur Zuckerherstellung wird Energie in Form von Rohstoffen wie Erdgas, Kohle oder Schweröl benötigt, deren Preise grundsätzlich Schwankungen ausgesetzt sind. Neben dem Preisänderungsrisiko besteht das Risiko, dass die zur Produktion benötigten Mengen nicht rechtzeitig verfügbar sind (Produktionsausfallrisiko). Nordzucker reduziert Preisänderungsrisiken in gewissem Umfang durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften und langfristige Lieferverträge. Um den Energiebedarf zu senken, wird ferner nachhaltig in energieeffiziente Maschinen und Anlagen investiert. Dem Produktionsausfallrisiko wirkt Nordzucker entgegen, indem das Unternehmen den Einsatz von Alternativen testet. Ferner reduziert Nordzucker das Produktionsausfallrisiko durch eine vorausschauende Einkaufspolitik und langfristige Lieferbeziehungen. LIEFERANTENPORTFOLIO Aufgrund der begrenzten Anzahl von Anbietern und einem weiter anhaltenden Konzentrationsprozess bei den Lieferanten besteht das Risiko einer erhöhten Abhängigkeit. Dadurch kann es zu Problemen im Produktionsprozess (zum Beispiel bei Insolvenz oder Lieferschwierigkeiten) oder Preiserhöhungen kommen. Die Senkung von Einkaufskosten wird so deutlich erschwert. Um für Nordzucker kostengünstig eine jederzeitige Verfügbarkeit wichtiger Teile sicherzustellen, wurde die Zusammenarbeit mit den betroffenen bedarfsanfordernden Abteilungen intensiviert, um rechtzeitig Bedarfe zu erkennen und den Einkaufsprozess optimal zu gestalten. Konzernweit wurden kritische Ersatzteile identifiziert, priorisiert, beschafft und gelagert. Dadurch konnte das Beschaffungsrisiko verringert werden. Strategische Zielsetzung des Einkaufs ist die Diversifizierung der Lieferantenquellen. Danach muss es für alle zu beschaffenden kritischen Güter und Dienstleistungen grundsätzlich mehrere Lieferanten geben; falls notwendig müssen neue zusätzliche Lieferanten identifiziert, beurteilt und entwickelt werden. Ferner wurden im Rahmen des Effizienzprogramms FORCE umfangreiche Maßnahmen zur Kosten- und Prozessoptimierung im Einkauf identifiziert und umgesetzt. BETRIEBSRISIKEN LÄNGERE KAMPAGNEN Zur Steigerung der Produktivität wurde die mögliche Kampagnedauer in den Werken seit 2009 generell auf durchschnittlich 120 Tage erhöht. Das Werk Trenciaska Tepla in der Slowakei hatte im Geschäftsjahr 2016/17 mit 130 Tagen die längste Kampagne, Säkylä in Finnland mit 57 Tagen die kürzeste. Im Schnitt lag die Kampagnedauer der Werke bei 103 Tagen und damit um 17 Prozent über dem Vorjahr. Die längeren Kampagnen bergen zwei Risiken. Zum einen können durch einsetzendes Winterwetter die Rübenernte, Rübenlogistik und die Verarbeitung erheblich erschwert werden; zum anderen werden mit längeren Kampagnen Produktionsausfälle wahrscheinlicher. Nordzucker hat daher sowohl auf dem Feld als auch in der Fabrik umfassende Maßnahmen ergriffen, um diese Risiken zu minimieren. So wurde in den vergangenen Jahren die Frostanfälligkeit der Mieten durch die Abdeckung der Rüben mit Schutzvlies weiter optimiert, aber auch durch die konsequente Einführung der zehn Meter breiten Mieten. Ebenso hat Nordzucker die technologischen Verfahren in den Fabriken verbessert, um diese soweit wie möglich auf die Verarbeitung von teilweise frostgeschädigten Rüben einzustellen. Um die Instandhaltungskosten zu minimieren bei gleichzeitig hoher Verfügbarkeit der Werke, ist vor einigen Jahren die risikoorientierte Instandhaltung eingeführt worden, die im Rahmen der neuen Organisationsstruktur jetzt auch unternehmensweit konsequent umgesetzt wird. Durch Standardisierung, Identifizierung der kritischen Ersatzteile und einen gemeinsamen Ersatzteilpool kann das Risiko von Produktionsausfällen weiter gesenkt werden. Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

85 77 UMWELT Bei der Produktion von Zucker können Auswirkungen auf die Umwelt nicht komplett vermieden werden, wie Emissionen in die Luft (Gerüche, Lärm, Staub), der Anfall von Abfall und der Umgang mit Abwasser. Risiken ergeben sich beim möglichen Überschreiten von Grenzwerten, Anwohnerbeschwerden oder durch neue gesetzliche Auflagen. Nordzucker legt großen Wert darauf, belastende Umwelteinflüsse so weit wie möglich zu begrenzen. Investitionen zur Vermeidung von Lärm und Gerüchen sind jedes Jahr ein wesentlicher Teil des Investitionsprogramms. Wichtige Schwerpunkte in den letzten Jahren waren zum Beispiel die Minimierung von Geruchsbelästigungen durch Optimierung der Abwasser reinigung, neue Filter zur Reduzierung der Staubemissionen sowie Maßnahmen zum Schallschutz. Um die Ergebnisse dieser Maßnahmen zu prüfen, werden alle Nordzucker-Werke nach den jeweils gültigen nationalen und internationalen Rechtsvorschriften und Standards regelmäßig überprüft. Dazu gehören die Zertifizierungen nach der EU-Umweltbetriebsprüfungs-Verordnung (EG) 1221/2009 (EMAS III) und dem Umweltmanagementsystem DIN EN ISO Dabei unterzieht sich Nordzucker nicht nur den gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen, sondern nimmt auch freiwillige Zusatzprüfungen vor. Der aktive Dialog mit Anwohnern vor Ort ist für Nordzucker eine Selbstverständlichkeit. Im direkten Kontakt mit den Anwohnern hat die Werksleitung die Möglichkeit, die Auswirkungen auf Nachbarn besser zu vermitteln und über die Prozesse im Werk zu informieren. PRODUKTSICHERHEIT Als Lebensmittelproduzent trägt Nordzucker Verantwortung für die Qualität und Sicherheit der angebotenen Produkte. Durch kontinuierliche Verbesserungen der Produktionsprozesse, gezielte Investitionen und strenge interne Richtlinien arbeitet das Unter nehmen konsequent daran, den erreichten sehr hohen Sicherheitsstand noch weiter zu verbessern. Um Risiken frühzeitig zu erkennen, werden regel mäßig Prüfungen und Zertifizierungen zu Produktsicherheit durchgeführt. So entsprechen alle Standorte der DIN EN ISO 9001 und den Produktsicherheitsstandards der FSSC Bedingt durch unterschiedliche lokale Anforderungen sind einige Standorte zudem gemäß der nachfolgenden Standards und Normen zertifiziert: Arbeitsschutz- Managementsystem OHSAS 18001, Energiemanagementsystem DIN EN ISO 50001, deutsche Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (Biokraft-NachV die Umsetzung der Richtlinie 2009/28/ EG zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen), IFS-Standard (International Food Standard des Lebensmittelhandels) sowie der Standard GMP B2 für die Qualitätslenkung bei Futtermittel- Ausgangserzeugnissen. Ökologische und Fair- Trade- Produkte werden entsprechend der gültigen Gesetzgebung und Standards erzeugt und geprüft. IT-RISIKEN Durch die Digitalisierung eröffnen sich Nordzucker neue Möglichkeiten und Chancen. Die Auswertung der heute schon vorhandenen Daten in einem digital vernetzten System gestattet es Nordzucker, Abweichungen schneller zu erkennen und gezielt zu steuern. Nicht nur Prozesse innerhalb von Nordzucker können so effizienter werden, sondern auch die gesamte Wertschöpfungskette vom Anbauer bis zum Kunden. Durch das neue System Agri!og, das die Lieferkette vom Anbauer in die Fabrik optimiert, sowie durch digitale Beratungsangebote für Anbauer nutzt Nordzucker diese technischen Möglichkeiten bereits. Weitere Anwendungen in der Produktion und in anderen Bereichen werden in den nächsten Jahren hinzukommen. Gleichzeitig wachsen mit der weiteren Vernetzung der Geschäftspartner auch die Risiken. So könnten zum Beispiel durch einen Angriff von außen die Produktion oder die Auslieferung von Zucker gestört werden, wertvolle Daten könnten gestohlen werden. Um solche Risiken zu begrenzen, investiert Nordzucker in weitere Sicherheitsmaßnahmen, zum Beispiel durch den Einsatz aktueller Erkennungstechniken für neueste Bedrohungen, um einen angemessenen Schutz für das Unternehmen zu erreichen und die Verfügbarkeit der Systeme sicherzustellen. Ebenso sind die gesetzlichen Anforderungen (IT Sicherheitsgesetz, UP KRITIS) zu nordzucker.de/ geschaeftspartner/ zertifikate.html kritis.bund.de GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

86 78 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS CHANCEN UND RISIKEN berücksichtigen. Durch die aktive Mitarbeit in den Gremien (Branchenarbeitskreis) kann Nordzucker die Rahmenbedingungen mitgestalten. Für die Sicherung der offenen Risikopositionen des Konzerns werden Finanzderivate wie Termin geschäfte, Swaps und Futures abgeschlossen. Details zum Risikomanagement siehe Seite 70 ff. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen intensiv daran, alle Mitarbeiter über die Gefahren und Schutzmaßnahmen in der digitalen Welt laufend zu informieren. Gemeinsam mit ihnen und unseren externen Partnern verbessert Nordzucker laufend den Schutz aller Systeme, um alle IT-Dienste so weit wie möglich zuverlässig und sicher zu machen. FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Finanzwirtschaftliche Risiken betreffen Forderungsausfälle, Währungs-, Rohstoff- und Zinsrisiken sowie das Liquiditätsrisiko. Ferner können sich Risikopositionen aus der Anlagestrategie und der Verfügbarkeit von Kreditfinanzierungen ergeben. FORDERUNGSAUSFÄLLE Der Nordzucker Konzern unterliegt hierbei in üblichem Rahmen einem Kontrahentenrisiko im Sinne einer möglichen Nicht-Erfüllung der Verpflichtungen durch einen Vertragspartner. Zur Minimierung dieses Vertragspartnerrisikos werden Finanzderivate ent weder direkt über die Börse und/oder nur mit erstklassigen internationalen Finanzinstituten abgeschlossen, deren wirtschaftliche Entwicklung regelmäßig unter anderem durch die Analyse der Finanzratings internationaler Rating- Agenturen geprüft wird. Die Abhängig keit von einzelnen Instituten wird darüber hinaus durch eine Verteilung der Geschäfte auf verschiedene Vertragsparteien begrenzt. Alle sich im Einsatz befindlichen Finanzderivate dienen ausschließlich der Sicherung operativer Grund geschäfte aus Vertrieb und Einkauf sowie der Währungs sicherung bei Finanztransaktionen. Forderungen gegenüber Kunden oder anderen Vertragsparteien können ausfallen. Dieses Risiko verschärft sich in konjunkturellen Krisen oder auch aufgrund von starken Schwankungen von Rohstoffpreisen, welche die Kunden belasten. Um diese Risiken zu begrenzen, prüft Nordzucker vor Vertragsabschluss die Bonität der Kunden und schließt in der Regel eine Forderungsversicherung ab. Der Vertrieb steht laufend in engem Kontakt mit den Kunden; durch aktives Forderungsmanagement werden Forderungsausfälle begrenzt. WÄHRUNGS-, ROHSTOFF- UND ZINSRISIKEN Für die bei börsengelisteten Derivaten vorgeschriebenen Deckungsbeträge auf verpfändeten Sonderkonten werden als Anbieter ebenfalls nur erstklassige internationale Finanzinstitute ausgewählt. Zum 28. Februar 2017 bestanden im Nordzucker Konzern Währungsderivate mit einem nominalen Nettovolumen von 44,3 Millionen Euro (zum 29. Februar 2016: 135,7 Millionen Euro). Bei Derivaten zur Ab sicherung von Preisschwankungen in Rohstoffpreisen bestanden zum Geschäftsjahresende Sicherungsgeschäfte mit einem nominalen Netto volumen von 0,7 Millionen Euro (zum 29. Februar 2016: 20,0 Millionen Euro). Aus der Volatilität bei Währungen, Rohstoffen sowie Zinsen entstehen operative Risiken, für deren Ab sicherung die jeweiligen Fachbereiche und zentral im Konzern die Abteilung Corporate Finance zuständig sind. Um diese Risiken zu begrenzen, werden sie bereits vor Abschluss von Verträgen umfassend analysiert. Muss Nordzucker Risiken übernehmen, werden gängige Finanzinstrumente von Banken und Börsen eingesetzt. Diese bestehenden Sicherungsgeschäfte haben in der Regel eine Laufzeit von unter einem Jahr und bilden das Laufzeitprofil des Grundgeschäfts ab. Die durch die neue EU-Regulierung EMIR eingeführten Standards in Bezug auf Reportingverpflichtungen zu Handelstätigkeiten in Derivaten wurden von Nordzucker bereits zum gesetzlich definierten Startdatum am 14. Februar 2014 umgesetzt. Die gesetzlich vorgeschriebene Berichterstattung ist im Geschäftsjahr Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

87 /17 vollumfänglich erfüllt worden. Die hierauf bezogene und gesetzlich vorgeschriebene Prüfung nach 20 Abs. 1 WpHG wurde auch im Geschäftsjahr 2016/17 ohne Beanstandung durchgeführt. den Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Für die Sicherung der Finanzierung eines soliden Wachstums sind nach aktueller Einschätzung ebenfalls ausreichende Mittel vorhanden. LIQUIDITÄTSRISIKO Aufgrund des saisonalen Geschäftsverlaufs kommt es im Laufe eines Geschäftsjahres zu großen Schwankungen im Kapitalbedarf des Nordzucker Konzerns. Der Umfang der Ernte und die Preisentwicklung auf den Märkten haben einen erheblichen Einfluss auf den Mittelbedarf des Unternehmens. Kann das Unternehmen diesen Mittelbedarf nicht aus freier Liquidität oder verfügbaren Kreditmitteln decken, entsteht hieraus unter Umständen eine existenzbedrohende Situation. Daher erstellt der Finanzbereich regelmäßig Prognosen auf Basis eines standardisierten Vorschau prozesses zur Liquiditätsentwicklung des Konzerns; anhand dieser Prognosen werden dann Finanzierungsstrategien erarbeitet und umgesetzt. Die Verfügbarkeit des Kredits hängt allerdings von der Einhaltung verschiedener Bedingungen ab, insbesondere muss Nordzucker eine bestimmte Finanzrelation einhalten ( Financial Covenants ). Das Unternehmen geht auf Grundlage der vorliegenden konzernweiten Unternehmensplanung davon aus, dass in den Folgejahren die Bedingungen des Kreditvertrags eingehalten werden. Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen in Angriff genommen worden, welche die Einhaltung dieser Finanzrelationen in Zukunft unterstützen. Auch die für den laufenden Geschäftsbetrieb notwendigen Garantien können über den Konsortialkredit wie auch über bilaterale Linien jederzeit und bedarfs gerecht zur Verfügung gestellt werden. Eine unmittel bare Abhängigkeit von einzelnen Kreditgebern besteht nicht. VERFÜGBARKEIT VON FINANZIERUNGSMITTELN Die Finanzkrise in der EU hat zu einer deutlich verschärften Bankenregulierung geführt, welche die Kredit versorgung der Unternehmen in Zukunft deutlich erschweren dürfte. Darüber hinaus könnten zukünftig neue Finanzkrisen auftreten, die Finanzierungen deutlich verteuern könnten. Um diese Risiken zu reduzieren, hat Nordzucker im März 2014 eine neue Konsortialfinanzierung mit reduziertem Bankenkreis und verbesserten Bedingungen abgeschlossen. Dieser Kredit hatte eine Mindestlaufzeit von fünf Jahren und wurde im März 2016 um zwei Jahre auf nunmehr insgesamt sieben Jahre bis 2021 verlängert. Die Laufzeit geht somit deutlich über das Ende der Zuckermarktordnung hinaus. Alle Konsortialbanken verfügen über eine gute Bonität und eine hohe Zuverlässigkeit. Der mittelfristige Konsortialkredit zur Finanzierung des operativen Geschäftsvolumens deckt nach Einschätzung des Managements zusammen mit dem ABS-Programm und den vorhandenen liquiden Mitteln den Kapitalbedarf des Unternehmens. Durch den Bestand an liquiden Mitteln und freien Finanzierungslinien kann Nordzucker aus derzeitiger Sicht jederzeit ANLAGEPOLITIK Riskante Finanzanlagen oder der Ausfall einer Bank können zum Verlust finanzieller Vermögenswerte führen. Nordzucker verfolgt bei Geldanlagen eine konservative Anlagepolitik. Die Anlage von freier Konzernliquidität erfolgt überwiegend bei europäischen, über eine Bonitätsklassifizierung ausgewählten Finanzinstituten in Geldmarktprodukten. Grundsätzlich werden die Anlagebeträge gestreut, um Klumpenrisiken zu vermeiden und zu sichern, dass die Mittel trotz Änderungen in der EU-Rechtslage weitgehend durch die relevanten Sicherungseinrichtungen gedeckt sind. Trotz dieser umfassenden Maßnahmen kann es bei einer erneuten Finanzkrise dazu kommen, dass angelegte Mittel Wertverluste erleiden beziehungsweise kurzfristig nicht verfügbar sind. Aufgrund der anhaltend stark expansiven Geldpolitik der europäischen Zentralbank könnte Nordzucker für Anlagen Negativzinsen zahlen. Bisher konnte dies vermieden werden; der Einfluss auf die Gesamtrentabilität des Unternehmens dürfte in jedem Fall gering bleiben. GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

88 80 KONZERNLAGEBERICHT KONZERNABSCHLUSS CHANCEN UND RISIKEN PROGNOSEBERICHT Durch die bei Nordzucker vorhandene Liquidität kann das Unternehmen Wachstumschancen nutzen, auch durch Wachstumsschritte außerhalb von Europa. Die starke Finanzlage erlaubt dem Unternehmen, im zukünftig intensiveren europäischen Wettbewerb Marktanteile zu behaupten und seine Marktstellung auszubauen. Auch für eine längere Phase mit niedrigeren Preisen ist Nordzucker gut aufgestellt. GESAMTBILD DER CHANCEN UND RISIKEN Mit dem Auslaufen der Zuckermarktordnung zum 30. September 2017 ändern sich die Rahmenbedingungen für die europäische Zuckerindustrie grundlegend. Die Quoten für Zucker und Isoglukose entfallen, der Wettbewerb verstärkt sich dadurch erheblich. Durch die Möglichkeit von unbeschränkten Exporten nimmt der Einfluss des Weltmarktes weiter zu. Die Preise auf dem Weltmarkt sind sehr volatil, es gab in der Vergangenheit auch Phasen mit sehr niedrigen Preisen. Auf Dauer könnte das Angebot an Zucker deutlich steigen (zum Beispiel durch eine stärkere Umstellung von Bioethanol auf Zucker in Brasilien) oder sich das welt weite Nachfragewachstum abschwächen, zum Beispiel durch Änderung der Konsumgewohnheiten insbesondere in den entwickelten Volkswirtschaften. Aufgrund des Energiebedarfs bei der Zuckerherstellung könnten Energiepreise beziehungsweise Energieverfügbarkeit die Rentabilität des Nordzucker Konzerns belasten. Gleichzeitig gibt es für Nordzucker auch erhebliche Chancen. Zucker ist ein weltweit stark nachgefragtes Produkt, dessen Verbrauch auch in Zukunft mit steigender Weltbevölkerung und steigendem Wohlstand zunehmen wird. Zudem dürfte das weltweite Wachstum dem Unternehmen in den nächsten Jahren attraktive Investitionsmöglichkeiten außerhalb von Europa bieten. Durch die bisher ergriffenen und für die Zukunft geplanten Maßnahmen ist Nordzucker für die Zeit nach Ende der Zuckermarktordnung gut aufgestellt. Durch seine starke Marktpräsenz hat das Unternehmen einen Zugang zu attraktiven Absatzmärkten. Die kontinuierliche Arbeit mit Anbauern und externen Partnern ermöglicht Jahr für Jahr eine Steigerung der Erträge auf dem Acker. Produktion und Verwaltung sind leistungsfähig und effizient; mit Lean Management nutzt Nordzucker Instrumente, um diesen Prozess weiter mit guten Ergebnissen voranzutreiben. Die gesamte Wertschöpfungskette zielt auf eine hohe Nachhaltigkeit; die Mitarbeiter haben die Veränderungen erkannt und nehmen sie an. Die Gesamtbeurteilung der gegenwärtigen Chancenund Risikosituation ergibt, dass keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken bestehen. Auch für die Zukunft sind bestandsgefährdende Risiken gegenwärtig nicht erkennbar. PROGNOSEBERICHT Der Verlauf des Geschäftsjahres 2016/17 entsprach dem positiven Ausblick zum Beginn des Geschäfts jahres. Der Weltmarktpreis war zum Ende des Geschäfts jahres 2015/16 auf einem sehr niedrigen Niveau (358 Euro je Tonne Zucker im Februar 2016, basierend auf London No. 5). Im Laufe des Geschäftsjahres 2016/17 hat er sich sukzessive erholt, um dann im Oktober 2016 ein Hoch mit 541 Euro je Tonne zu erreichen. Danach hat Zucker bis zum Ende des Geschäftsjahres 2016/17 wieder deutlich an Wert verloren (513 Euro je Tonne Zucker im Februar 2017). Zeitweise waren die Weltmarktpreise höher als die Preise in Europa, was die Importe nach Europa deutlich gedämpft hat. Bei niedrigeren Quoten zuckerbeständen in Europa zogen die europäischen Preise daraufhin wieder etwas an, lagen aber immer noch weit unter dem Niveau der Vergangenheit. In diesem Umfeld konnte Nordzucker im Geschäftsjahr 2016/17 die hinsichtlich der Umsatzrendite gesteckte Zielmarke von 5,0 Prozent mit 5,6 Prozent übertreffen. Mit 13,2 Prozent wurde bezogen auf die EBITDA- Marge die anspruchsvolle Zielmarke von 15,0 Prozent nur knapp unterschritten. Bei der Eigenkapitalquote konnte die Zielmarke von 30,0 Prozent erneut erheblich übertroffen werden. Die Kapitalstruktur ist sehr solide, zum Jahresende kann das Unternehmen über liquide Mittel von rund 357 Millionen Euro verfügen (einschließlich nicht als Finanzmittel ausgewiesene Wertpapiere). Damit ist Nordzucker hervorragend aufgestellt, um weiter zu wachsen und in dem in Zukunft deutlich herausfordernden Umfeld Marktanteile zu verteidigen beziehungsweise auszubauen. Nordzucker AG GESCHÄFTSBERICHT

89 81 Das Geschäftsjahr 2017/18 wird ein Jahr des Übergangs. Bis zum 30. September 2017 gilt die bisherige Zuckermarktordnung, durch die geringen Importe ist Quotenzucker knapper als in der Vergangenheit. Maßnahmen der EU-Kommission zur Konvertierung von Nicht-Quotenzucker oder zollreduzierten Importen könnten zusätzliche Ware auf den Markt bringen. Durch einen frühen Kampagnestart dürfte die Versorgung der europäischen Kunden auch ohne solche Maßnahmen gesichert sein. Ab Oktober 2017 ist die bisherige Zuckermarktordnung nicht mehr gültig. Eine Reihe von Wettbewerbern haben ihre Flächen daher deutlich ausgeweitet, sodass der Wettbewerb in Europa deutlich zunehmen dürfte. Einige Länder gewähren auch gekoppelte Zahlungen, was den Wettbewerb für Produktionsstandorte ohne solche Zuschüsse noch herausfordernder macht. Der Außenschutz der EU im Zucker wird durch das Auslaufen der Zuckermarktordnung nicht beeinflusst, aber gleichzeitig entfallen die Höchstmengen für den Export. Dadurch dürfte der Einfluss der Weltmarktpreise weiter zunehmen. Nach den Jahren 2015/16 und 2016/17 mit einem Defizit auf den Weltmärkten ist nicht klar, ob in 2017/18 der Weltmarkt weiter defizitär bleibt oder einen Überschuss aufweist. Für diese Zeit sind die Ergebnisse kaum absehbar. Eine Vorausschau für das gesamte Geschäftsjahr 2017/18 fällt damit sehr schwer. Aufgrund der stabilen Entwicklung bis September 2017 sollte das gesamte Geschäftsjahr 2017/18 sich aber positiv entwickeln und die Ergebnisse (EBIT, Jahresüberschuss) im abgelaufenen Geschäftsjahr mindestens erreichen. Dies wird sich auch positiv auf die Finanzkennziffern auswirken. Um die Schaffung von Wert, Cashflow und Finanzierungsstabilität noch besser abzubilden, werden folgende Kennzahlen verwendet: RoCE, EBIT-Marge, Jahresüberschuss, Eigenkapitalquote, Nettoverschuldung und Free Cashflow. Um den Aktionären den Vergleich mit der Vergangenheit zu erleichtern, werden die bisherigen Kennzahlen (EBITDA-Marge, Umsatzrendite, Eigenkapitalrendite und bereits bisher Eigenkapitalquote) zunächst weiter berichtet. Der Vorstand erwartet für das Geschäftsjahr 2017/18, dass Nordzucker einen RoCE mindestens in Höhe der Kapitalkosten erreicht und sich bei RoCE, aber auch bei den übrigen Kennzahlen, verbessert. Mittelfristig sollte sich der europäische Zuckermarkt positiv entwickeln. Die hohe Leistungskraft der Rübe erlaubt den europäischen Zuckerproduzenten eine wettbewerbsfähige Belieferung ihrer Kunden, der Markt wird sich nach einer Übergangsphase weiter konsolidieren, getrieben durch den Wettbewerbsdruck. Der Einfluss des Weltmarkts wird voraussichtlich weiter zunehmen. Die steigende Nachfrage für Zucker, gerade in Asien und Afrika, dürfte die Preise auf dem Weltmarkt stützen. Wegen der hohen Volatilität bei Zucker wird es aber Jahre mit recht hohen, aber auch recht niedrigen Preisen geben. Nordzucker ist ein starker Anbieter in Europa, der die Chancen auf den Märkten nutzen wird und sich intensiv darauf vorbereitet. Das Unternehmen ist gut dafür aufgestellt, um an der Marktkonsolidierung aktiv teilzunehmen und seine Stellung in Europa weiter auszubauen. Die Kapitalstruktur ist so solide, dass das Unter nehmen auch weiter sein Kern geschäft durch Investitionen stärken kann. Ebenso können Wachstumsmöglich keiten außerhalb von Europa in Betracht gezogen werden. Nordzucker hat alle bisherigen Veränderungen in Europa erfolgreich gemeistert und ist gestärkt aus ihnen hervorgegangen. Das Unternehmen wird auch in einer Welt ohne Zuckerquoten diesen Weg erfolgreich fortsetzen. Braunschweig, 20. April 2017 Der Vorstand Hartwig Fuchs Axel Aumüller Dr. Michael Noth Dr. Lars Gorissen GESCHÄFTSBERICHT Nordzucker AG

90 82 DETAILINDEX KONZERN- ABSCHLUSS Konzern-Gewinn und Verlustrechnung 84 Konzern-Gesamtergebnisrechnung 85 Konzern-Kapitalflussrechnung 86 Konzern-Bilanz 88 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 89 Konzernanhang 89 Allgemeine Angaben 105 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 112 Erläuterungen zur Konzern-Bilanz 114 Konzern-Anlagespiegel (2016/17) 114 Konzern-Anlagespiegel Vorjahr (2015/16) 123 Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung 124 Sonstige Angaben 142 Aufstellung des Anteilsbesitzes 144 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

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