Beschäftigung und Therapie

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1 Wolfgang Joppig Beschäftigung und Therapie Praxisreihe Altenpflege 2. Auflage Bestellnummer 66103

2 In der Praxisreihe Altenpflege sind erschienen: Gedächtnistraining mit dementen Menschen (Bestellnummer 66100) Bildungs- und Biografiearbeit (Bestellnummer 66101) Gruppenarbeit (Bestellnummer 66102) Beschäftigung und Therapie (Bestellnummer 66103) Methoden und Medien (Bestellnummer 66104) Programme Feste Erholung (Bestellnummer 66105) Die sechs Bände (Bestellnummer ) sind in gekürzter Form auch als Gesamtband Gruppenarbeit mit Senioren (Bestellnummer 8123) erhältlich. Haben Sie Anregungen oder Kritikpunkte zu diesem Buch? Dann senden Sie eine an Autor und Verlag freuen sich auf Ihre Rückmeldung. Bildungsverlag EINS Sieglarer Straße 2, Troisdorf ISBN Copyright 2008: Bildungsverlag EINS GmbH, Troisdorf Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu 52a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen.

3 Inhalt 3 Vorwort Seniorenspiele Die Bedeutung des Spiels für den älteren Menschen Was ist Kreativität? Hinweise für das Spielen mit älteren Menschen Mögliche Spiele für ältere Menschen Beispielkatalog: Spiele für ältere Menschen Kommunikationsspiele Zeitreise durch das 20. Jahrhundert Bewegungsspiele Tanzspiele Tänze im Sitzen Begriff und allgemeine Hinweise Beispiele aus der Praxis Gymnastik Begriff und allgemeine Hinweise Beispiele aus der Praxis Wassergymnastik Seniorensport Bewegungsaktivierung im Alter Welche Sportarten lassen sich im Alter noch ausüben? Entspannung durch Qi Gong

4 4 5 Musiktherapie in der Gerontopsychiatrie Bedeutung der Musiktherapie Beispiel aus der Praxis Kochgruppe im Altenpflegeheim Kunsttherapie im Altenpflegeheim Beschäftigungstherapie im Altenpflegeheim Gruppenarbeit mit Depressiven Begriffserklärung und Ursachen Beispiele aus dem ambulanten und stationären Bereich Weiterführende Literatur und Arbeitsmaterialien Bildquellenverzeichnis Sachwortverzeichnis

5 Vorwort 5 Beschäftigung und Therapie sind gerade für hochbetagte Menschen im Altenpflegeheim dringend notwendig. Altenpfleger, Ergotherapeuten und Sozialpädagogen müssen sich bei dieser Zielgruppe auf besondere Anforderungen und erschwerte Bedingungen in der Gruppenarbeit einstellen. Mit der zweiten Auflage dieses Buches möchte ich diesen besonderen Arbeitsvoraussetzungen Rechnung tragen. Im Kapitel Seniorenspiele werden neue Spiele vorgestellt. Das Kapitel Gymnastik ist neu geschrieben worden und geht auch auf Wassergymnastik ein. Beim Seniorensport gibt es eine Ergänzung mit Entspannung mit Qi Gong. Neu aufgenommen ist das Kapitel Gruppenarbeit mit Depressiven. Besonderer Dank gilt Fr. Prof. Dr. Gisela Bentz, Herrn Karl Raab ( ), der Ergotherapeutin Frau Ulrike Falle-Katarzynski, Frau Andrea Truzenberger, Herrn Michael Starke, Frau Christine Tenzler und Elke Wohlfahrt von der Stiftung Friedehorst, Herrn Prof. Dr. med. Erich Grond, Hagen, Herrn Klaus Depping, Pastor, Fachstelle für gemeindebezogene Altenarbeit in der Erwachsenenbildung Niedersachsen, Hannover; Frau Renate Frischen, die als freiberufliche Bewegungstherapeutin in verschiedenen Bremer Seniorenheimen tätig ist und Frau Silke Beer, Musiktherapeutin in der gerontopsychiatrischen Fachabteilung des Seniorenheims Fichtenhof in Bremen. Damit dieses Buch flüssig zu lesen ist, habe ich auf Wortungetüme wie Pflegeheimbewohner und Pflegeheimbewohnerinnen verzichtet. Wenn es sich bei den im Buch erwähnten Menschen nicht ausschließlich um Frauen handelt, wird deshalb die männliche Form verwendet. Selbstverständlich sind beide Geschlechter angesprochen. Bremen, im August 2007 Wolfgang Joppig

6 1 Seniorenspiele 6 Ziel: Der Leser soll erfahren, dass das Spiel eine bedeutende Möglichkeit befreiender, entspannender Begegnung ist, die in der Gruppenarbeit mit Älteren ihren festen Platz hat. Das Kapitel nennt Gründe, die das Spielen attraktiv machen, und Bedenken oder Hemmungen, die ein Mitspielen zunächst nicht erlauben. Es zeigt schließlich aus dem Spektrum möglicher Spiele exemplarisch solche Spiele auf, die sich in der Altenarbeit bewährt haben. Der Leser soll anhand der Beschreibung ausgewählter Spiele die besonderen Wirkungen von Eisbrechern und Kommunikationsspielen kennen lernen, Spontaneität und Fantasie als Elemente der Kreativität erkennen und sich mit wünschenswerten Merkmalen des Spielleiters auseinandersetzen. Vorbemerkung Gerade im Spiel stecken vielfältige Möglichkeiten menschlicher Begegnung. Auf den folgenden Seiten können naturgemäß nur ganz wenige Erfahrungen mit dem Spiel und dem Spielen vermittelt werden. Auch wenn es nicht immer leicht ist, andere zum Spielen zu motivieren, so ermutigen uns doch alle bisherigen Erfahrungen, es auch in einer neuen Gruppe einfach einmal zu probieren. 1.1 Die Bedeutung des Spiels für den älteren Menschen Historisches Schon im Reich der Ägypter gab es Puppen, Spieltiere, Bälle und Wagen; im Mittelalter erfreute man sich in besonderer Weise des Maskenspiels.

7 Pro und Kontra zum Thema Spiel Es gibt einerseits Personen, die ausgesprochen gerne spielen; andere wiederum haben viele Vorbehalte. In einer Gruppe können sowohl die einen als auch die anderen in nennenswerter Anzahl vertreten sein. Hier empfiehlt es sich, erst einmal gemeinsam darüber nachzudenken, was den einzelnen Teilnehmern zum Thema Spiel einfällt. Hilfreich dabei kann es sein, wenn der Gruppenleiter auf einer Tafel oder Wandzeitung die Äußerungen der Teilnehmer festhält. Erst nach dieser Sammlung sollte eine Auswertung vorgenommen werden. 7 Pro Spiel macht Spaß. Spiel fördert die Gemeinschaft. Spiel schafft Geselligkeit. Spiel regt die Fantasie an. Spiel kann kreativ sein. Spiel kann befreiend wirken. Spiel wirkt unterhaltend. Spiel kann zu diagnostischen Zwecken eingesetzt werden. Spiel kann therapeutische Wirkung haben. Kontra Spielen ist Kinderkram. Spiel kann süchtig machen. Spiel kann Ängste und Hemmungen hervorrufen. Beim Spiel gibt es meistens Sieger und Verlierer. Spiel kann starke Aggressionen auslösen. Spiel ist gegenüber Arbeit nur Spielerei (und das heißt: nicht genügend ernst). Schon das gemeinsame Zusammentragen von Argumenten kann dazu beitragen, dass gewisse Vorurteile bei den Teilnehmern abgebaut werden. Auf Wunsch der Teilnehmer kann das eine oder andere Argument im Gespräch noch weiter behandelt werden. Dazu sollten Gruppenleiter und Teilnehmer sich genügend Zeit lassen, insbesondere dann, wenn bei mehreren oder gar bei vielen Teilnehmern Hemmungen und Ängste gegenüber dem Spielen bestehen. Möglicherweise reichen schlechte Erfahrungen eines älteren Menschen mit dem Spiel bis in seine Kindheit zurück. In einem solchen Fall wird es schwierig sein, den Betreffenden doch noch für das Mitspielen zu gewinnen. Am ehesten wird die Ablehnung weichen können, wenn Gelegenheit besteht, anderen beim Spielen zuzuschauen.