20 Jahre Tschernobyl nichts gelernt? Hans Ackermann, Marburg,

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1 Folienkopien zum Referat (1) 20 Jahre Tschernobyl nichts gelernt? Hans Ackermann, Marburg, Gliederung Einige Schlaglichter auf die Situation vor Tschernobyl (Folien 2 8) 2. Der Unfall am Ursachen, Folgen (Folien 9 30) 3. Einige Schlaglichter auf die Kernenergienutzung nach Tschernobyl (Folie 31) 4. Wo stehen wir heute? Einige Schlaglichter (Folien 32 34) 5. Was kann man/frau tun? (Folien 35, 36) 6. Anhang mit Zitaten zu Folien 30 (2x) und 34 (Folien 37 39)

2 1. Einige Schlaglichter auf die Situation vor Tschernobyl 1953 US-Präsident Eisenhower präsentiert vor UNO Programm Atoms for Peace mit IAEA-Gründung Internationale zivile Atomkonferenz in Genf: USA und SU lockern Geheimhaltung, weltweite Euphorie (der Experten) 1955 Atomministerium eingerichtet (ab 1962 Forschungsmin.) 1957 EURATOM-Vertrag 1956 Leo Brandt auf SPD-Parteitag: billige Kleinreaktoren, Bewässerung von Wüsten, Kultivierung Urwälder und arktische Eiswüsten,... (Ähnliches bei Ernst Bloch, 1959) 1957 Göttinger Manifest ( Göttinger 18 ) gegen atomare Bewaffnung der Bundeswehr behauptet die Trennbarkeit ziviler und militärischer Nutzung: Gleichzeitig betonen wir, daß es äußerst wichtig ist, die friedliche Verwendung der Atomenergie mit allen Mitteln zu fördern und wir wollen uns dieser Aufgabe wie bisher widmen. (2)

3 1957 katastrophale Atommüllexplosion in Tscheliabinsk/Südural blieb im Westen jahrzehntelang unbekannt Bau Versuchs-AKW Kahl (SWR, 17 MW el ), extrem störanfällig, 1985 stillgelegt Bau erstes Leistungs-AKW Gundremmingen A (SWR, 250 MW el ), schwere Störfälle, 1980 stillgelegt 1966 erstes DDR-Leistungs-AKW Rheinsberg (70 MW el ) geht in Betrieb, 1990 stillgelegt alle Auftragserteilungen für Strom-AKW in BRD bis auf 4 Stück Inbetriebnahme aller Strom AKW in BRD 1974 Aufsatz Hypotheticality (Hypothezität) von Wolf Häfele ( Brüterpapst, hochdekorierte Persönlichkeit) [s.folie 6] (3)

4 (4) Traktoren-Demonstration bei Wyhl am Kaiserstuhl Bauplatzbesetzung, Wyhl am Kaiserstuhl [s.folie 7] 1977 Der Atomstaat von Robert Jungk thematisiert Bedrohung bürgerl. Rechte und Freiheiten durch Überwachungsstaat Massendemonstrationen Kalkar, Brokdorf, Gorleben, Grohnde, Wackersdorf (bis 1989),... [s.folie 8] Teilkernschmelz-Unfall des Three Mile Island II-AKW (DWR) nahe Harrisburg/Pennsylvania, platzte mitten in das Gorleben-Hearing zum Integrierten Entsorgungszentrum mit WAA in Gorleben, NS-Ministerpräsident Albrecht:..politisch nicht durchsetzbar...

5 1980 vier Energiepfade der Enquête-Kommission des Dt. Bundestags Zukünftige Kernenergiepolitik : erstmals offiziell auch Pfad mit auslaufender Kernenergienutzung diskutiert (5) AKW gehen in der BRD in Betrieb (über eines pro Jahr!) Teilerrichtungsgenehmigung für atomare Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf/Bayern; Beginn von Großdemonstrationen mit extremsten Auseinandersetzungen , 1.23h explosionsartige Leistungsexkursion im Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine

6 Dr. Wolf Häfele, Physiker u. a. Leiter des Projekts Schneller Brüter KFZ Karlsruhe, Vorst.-Vorsitzender KFA Jülich, Bundesverd.kreuz 1. Klasse, Österr. Ehrenkreuz 1. Klasse,..., einflussreicher Protagonist der breiten Atomenergienutzung mit Brütern usf. Im Aufsatz Hypotheticality (Hypothezität) (1974) wird die Meinung vertreten, dass das Prinzip von Versuch und Irrtum (das ja wegen der Katastrophengefahr nicht tolerabel ist) ersetzbar sei durch das iterative Genehmigungsverfahren. Das Restrisiko könne beliebig klein gemacht werden, aber die Hypothezität eines Ereigniseintritts sei letztlich nicht beweisbar. Im Klartext heißt das: Ein GAU ist zwar hypothetisch denkbar, kann aber praktisch ausgeschlossen werden. (6) (3)

7 Historiker Joachim Radkau zu Wyhl: Bei dem Widerstand von Wyhl waren die Leitmotive zunächst nicht spezifische Gefahren der Kerntechnik wie vielmehr der Protest gegen ein künftiges Ruhrgebiet am Oberrhein, also gegen die Überfremdung und Zerstörung der Agrarlandschaft durch Industrialisierungsprojekte; außerdem die Sorge, dass von den Kühltürmen des Kernkraftwerks ausziehenden Nebelschwaden die Qualität der Kaiserstuhl-Weine beeinträchtigen würden. Aber erst seit der Bauplatzbesetzung in Wyhl wurde die Anti-AKW- Bewegung bundesweit ernst genommen und nicht zuletzt von der politischen Linken respektiert. (Unterstreichungen von H.A.) J. Radkau, Aufstieg und Krise der deutschen Atomwirtschaft , Rowohlt 1983; S. 452 und 453 (7)

8 Zitiert aus J. Radkau, Aufstieg und Krise der deutschen Atomwirtschaft , Rowohlt 1983; S. 458 (8) (4) J. Radkau zur Entwicklung der Anti-AKW- Massendemonstrationen: Nicht allgemein Gefahren der Kerntechnik schlechthin ließen den Widerstand zur Massenbewegung anschwellen, sondern bestimmte Fragwürdigkeiten, die sich durch die Durchsetzungsweise der Kernenergie von einer bestimmten Zeit an ergaben.

9 (9) 2. Der Unfall am Ursachen, Folgen Quellenhinweis für mehrere der folgenden Folien: Die Angabe aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) gibt die Herkunft des Basisfolien aus an, die aber i. A. vom Referenten ergänzt und modifiziert wurden.

10 Was eigentlich geschah der GAU Der noch qualmende Reaktor Quelle: Tschernobyl Interinform Der explodierte Reaktor aufgenommen 12 Stunden nach der Katastrophe Foto: Igor Kostin aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) (10)

11 Spezieller Siedewasser-Reaktor 1000 MWel, Betriebsstart 1984, heute noch 15 Stück in Betrieb 1693 Druckröhren mit 70 bar Wasser- Dampf bei 285 C beherbergen je 18 Brennstäbe mit UO2-Pellets. Sie stecken in Graphitblock als Moderator. 7m 12m aus: Kugler, Phlippen: Energietechnik, Springer 1990 (11)

12 Was eigentlich geschah der GAU 26. April :23:00 Uhr: Start eines Tests im Block IV des Kernkraftwerkes 01:23:40 Uhr: Die Notabschaltung misslingt 01:23:48 Uhr: Der Kern schmilzt; Wasserstoffexplosionen zerstören das Gebäude und schleudern radioaktives Material heraus; Grafitkern brennt starker Auftrieb der radioaktiven Emissionen 28. April :00:00 Uhr: Die sowjet. Nachrichtenagentur TASS berichtet erstmals über den Unfall 29. April 1986: Die deutschen Nachrichten berichten vom GAU aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) (12)

13 Nennleistung Abfahren zu Revision und Versuch Stromanforderung % - Bereich der Nennleistung Leistung fast Null 7 % - Niveau aus: L. Hahn, Fakten und Legenden in Tschernobyl und kein Ende, Hrsg. W. Liebert u.a.,münster 1997 (13)

14 Zu den Unfallursachen Technische Mängel? Ja! weil z. B. falsch konstruierte Abschaltstäbe (pos. Abschalteffekt), pos. Dampf- Blaseneffekt, unzureichendes Abschaltsystem (Automatik, Tempo), usf.. Vor wichtigen Mängeln wurde schon seit Jahren gewarnt! Menschliches Versagen? Ja! weil z. B. Verstoß gegen Sicherheitsvorschriften: zu wenige Abschaltstäbe eingefahren, automatische Notabschaltung z.t. deaktiviert, Versuch bei zu geringer Leistung gefahren,... Beachte: Kommt ein Reaktor in den prompt-überkritischen Bereich der Neutronenbilanz, so kann die Leistungsexkursion zum Mehrhundertfachen der Nennleistung in Sekundenbruchteilen erfolgen, egal was die augenblickliche Betriebsleistung ist. Kettenreaktion führt zur Explosion ähnlich einer Atombombe. (14)

15 Was eigentlich geschah - Maßnahmen Nach 36 Stunden: Evakuierung von Menschen aus der Stadt Pripjat Bis zum 5. Mai: Evakuierung von Menschen aus einem Umkreis von 30 km Radius, Sperrzone bis heute und so fort 1. Mai 1986: Beginn staatlicher Kontrollen von Milch und Trinkwasser 23. Mai 1986: Beginn der Verteilung von Jodpräparaten aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) (15)

16 Was eigentlich geschah - Maßnahmen Die Werksfeuerwehr versucht zu löschen junge Männer (sog. Liquidatoren) werden zu Aufräumarbeiten zwangsverpflichtet Bis 5. Mai: 4200 Tonnen Blei, Sand, Dolomit, Bor werden über dem Reaktor abgeworfen 6. Mai: Brand und radioaktive Emissionen sind unter Kontrolle aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) (16)

17 Was eigentlich geschah die sog. Todeszone In der Sperrzone Foto: Igor Kostin aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) (17)

18 Was eigentlich geschah die sog. Todeszone Ein verlassenes Haus Foto: Igor Kostin aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) (18)

19 Was eigentlich geschah - Maßnahmen Ehepaar aus Minsk, das aus seinem verstrahlten Dorf in diesen Wohnblock ausgesiedelt wurde. Foto: Martina Buchholz aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) (19)

20 Was eigentlich geschah radioaktive Verseuchung Neun Millionen Menschen sind betroffen, verlieren ihre Häuser und Wohnungen; 450 Dörfer evakuiert aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) Sperrzone: 30-Kilometer-Radius um den Reaktor (ca km 2 ) Unbewohnbare Gebiete: ca km 2 Kontaminierte Gebiete: Weißrussland: 30% d. Territoriums Ukraine: 7% des Territoriums Russland: 1,6 Prozent des europäischen Territoriums Insgesamt sind km 2 verseucht (entspricht 45% der BRD-Fläche) (20)

21 Was eigentlich geschah radioaktive Verseuchung Wechselnde Windverhältnisse verteilen die radioaktive Wolke über ganz Europa In Deutschland werden v. a. Landstriche in Südost-Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg und Berlin verseucht Warsaw Vilnius Minsk Kiev Quelle: UNESCEAR Report, New York 2000; Annex J. 26. April Uhr 27. April Uhr 27. April Uhr 29. April Uhr aus: IPPNW- Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) (21)

22 Die in der Ukraine, Russland und vor allem Belarus schwer verseuchten Regionen, die z.t. noch nachträglich evakuiert wurden, finden sich in einer Karte, die aus Gründen des Speicherplatzes hier lediglich verlinkt wird: Für den Fall, dass es beim Verfolgen dieses Links technische Schwierigkeiten gibt, haben wie diese Graphik auf unserem Server gespiegelt: (22)

23 Freigesetzte Radioaktivität soll der von ca Atombomben- Explosionen (Hiroshima-Typ) entsprechen. (23) aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) Folgen für die Gesundheit Die Wirkung radioaktiver Strahlung Freigesetzte radioaktive Spaltprodukte und Transurane, z.b. Jod 131 Cäsium 137 Strontium 90 Plutonium 239 HWZ: 8 Tage; Speicherung in der Schilddrüse; kann zu Schilddrüsenkrebs und anderen Fehlfunktionen der Schilddrüse führen HWZ: 30 Jahre; Einlagerung in allen Organen; gilt als Krebsauslöser; wird über die Nahrungskette aufgenommen HWZ: 28 Jahre; Einlagerung in Zähnen und Knochen; gilt als Leukämieauslöser HWZ Jahre; Gefahr für das Grundwasser; gilt als Krebsauslöser

24 Folgen für die Gesundheit die Wirkung radioaktiver Strahlung Hohe Strahlendosis ab 0,5 Sievert (Sv) Sofortige Schwächung des Immunsystems; Infekte Veränderung des Blutbildes und Blutung Schädigung des Magen-Darm-Traktes; Erbrechen Schädigung innerer Organe sowie des Zentralnervensystems Spätschäden: Tumore aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) (24)

25 Folgen für die Gesundheit die Wirkung radioaktiver Strahlung Streitfall Niedrigstrahlung Unstrittig: Jede noch so kleine Dosis kann Krebs auslösen Strittig: Wie häufig kommt das vor? Werden auch andere Erkrankungen ausgelöst? Jüngste Studien: Folgen der Niedrigstrahlung sind - genomische Instabilität - Erbgutmutationen - - gehäufte Missbildungen - Zellalterung Für die weltweite Kollektivdosis werden ca PSv abgeschätzt (vgl: TMI-Unfall ca. 40 PSv), davon 40% ehem. UDSSR, 57% restl. Europa (Mitteilung von Horst Kuni) (25) aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006)

26 Folgen für die Gesundheit Schilddrüsenkrebsfälle in Weißrussland Quelle: Otto Hug Strahleninstitut 2002 Schilddrüsenkrebsfälle bei Kindern 90 Kinder Schilddrüsenkrebsfälle bei Erwachsenen Jugendliche Erwachsene Insgesamt summieren sich zusätzliche Fälle allein in Weißrussland auf über (26) aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006)

27 Folgen für die Gesundheit - Die IPPNW/GFS-Studie Liquidatoren Schilddrüsenkrebs Mehrere Liquidatoren sind strahlenbedingt erkrankt Mehrere Liquidatoren sind strahlenbedingt gestorben (andere Quellen nennen ) Bis heute gibt es weit mehr als Schilddrüsenkrebs-Erkrankte in der Normalbevölkerung Weit über Menschen werden in Zukunft an Schilddrüsenkrebs erkranken Fehlbildungen Säuglingssterblichkeit In Europa gab es schwerwiegende zusätzliche Fälle von Fehlbildungen Europaweit gab es zusätzliche Todesfälle bei Säuglingen aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) GFS = Gesellschaft für Strahlenschutz aus: FR, (27)

28 Folgen für die Gesundheit - Krebserkrankungen Bei den Liquidatoren: Zunahme der Krebsrate um 20 % In der Region Gomel: Zunahme der Krebsrate um 55,9 % In den Regionen Gomel und Mogilev: Verdoppelung der Brustkrebsrate. Leukämierisiko in belasteten Regionen: Für Kinder verdreifacht. Anstieg der Hirntumoren bei Kleinkindern in der Ukraine um das 5,8 fache. Russ. Akademie der Wissenschaften erwartet laut Greenpeace zusätzliche Krebsfälle, die zu Todesfällen führen. IAEO/WHO geht von ca aus. aus: FR, aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) (28)

29 Andere Folgen Der Unfall von Tschernobyl hatte eine erzwungene Völkerwanderung zur Folge Gesamt Ukraine Belarus Russland Evakuierte Umgesiedelte Gesamt aus: IPPNW-Foliensatz Zeitbombe Atomenergie 20 Jahre Tschernobyl (2006) (29)

30 Einige Reaktionen und Bewertungen (30) 1. Nie wieder ein Gebot mit neuem Sinn (Zitat) aus: Tschernobyl, Vermächtnis und Verpflichtung, aus: Osteuropa 56, April 2006, S.5 2. Bewusstseinswandel in der BRD-Bevölkerung: Das hypothetische Restrisiko hat sich in einer realen Katastrophe europäischen Ausmaßes realisiert 3. Sofortiger Atomausstieg in BRD vielfach gefordert: Schon Juni 1986 liegen konkrete Sofort-Ausstiegs-Szenarien für BRD und speziell Hessen vor 4. Anzeigenkampagne der AKW-Betreiber und -Hersteller in zuvor nie gekanntem Ausmaß [Anzeigenrolle vorführen] 5. Wieder ein ganz normaler Unfall wie bei TMI 1979 (Zitat) aus: Dietrich Dörner (Psychologe), Die Logik des Mißlingens, Rowohlt 1992, S Mein Fazit: Der nächste Reaktorunfall ist ziemlich gewiss, die Frage ist nur wann und wo. Es sei denn, wir schalten ab.

31 3. Einige Schlaglichter auf die Kernenergienutzung nach Tschernobyl In BRD gehen noch 4 AKW in Betrieb: Brokdorf: Dez.1986 (Baubeginn1976), ISAR-2: 1988 (Bb.1982), Emsland: 1988 (Bb. 1982), Neckar II: 1989 (Bb.1982); in DDR Null Seit 1986 werden Bauaufträge weltweit nur noch in sieben asiatischen Ländern und in Finnland erteilt Baustopp Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf/Bayern 1991 Baustopp Schneller Brüter in Kalkar/Niederrhein Dezember 2000 letzter Tschernobylblock abgeschaltet Folgejahre: Ausstiegsbeschlüsse in D, S, E, B, I Atomkonsens zwischen Bundesregierung u. Betreibern in Gesetzesform gegossen: Gesetz zur geordneten Beendigung der Kernenergienutzung zur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität Stark belebender Impuls für erneuerbare, speziell solare, Energienutzung, die seit Kohl-Regierung 1982 in bedrohlicher Flaute war (31)

32 4. Wo stehen wir heute? Einige Schlaglichter Von insgesamt 36 in D (Ost + West) in Betrieb gegangenen AKW sind noch 17 am Netz. Von den 19 Stilllegungen finanziert die öffentliche Hand 12. In D deckt Atomstrom ca. 5% des Endenergiebedarfs; die erneuerbaren Energien decken bereits 6,4% Weltweit deckt Atomstrom ca. 2,7% des Endenergiebedarfs; die erneuerbaren Energien decken bereits ca. 20% Von 191 UN-Mitgliedsstaaten betreiben 31 AKW und 158 keine Von 25 EU-Mitgliedsstaaten betreiben (noch) 13 AKW; von 172 AKW (Maximum in EU war 1989) sind noch 148 am Netz. In USA + Westeuropa ist nur 1 AKW im Bau : Finnland Weltweit existiert kein einziges Endlager für hochaktiven Atommüll. Auch G.W. Busch hat in USA nichts voran gebracht. (32)

33 Warnungen vor Sicherheitsmängeln auch bei uns? - kein einziges AKW in D wäre gegen Einschlag eines größeren Passagierflugzeugs resistent, z.b. Biblis A nur gegen Sportflugzeug - Nebelwerfer (!) sollen gegen Terrorflieger helfen - in Biblis A + B fehlen verbunkerte Notstandswarten als Schutzmaßnahme bei Flugzeugabsturz, Erdbeben, Sabotage, meldepflichtige Störfälle für Biblis A + B von schwerwiegende Sicherheitsmängel bei Biblis B aufgelistet im Stilllegungsantrag der IPPNW an die hess. Atomaufsicht am usf., usf. (33)

34 Nichts gelernt? Zitat aus Die Zukunft erinnern, G. Grandazzi, Soziologe für Risikoanalysen, Univ. Caen (aus: Osteuropa 56, Nr. 4, S. 7, 2006) (34) Gelernt haben: die Mehrheit der Bürger in D und Westeuropa, die Mehrheit der SPD, CDU-Einzelgänger Klaus Töpfer, EKHN,... Nichts gelernt haben: Stromversorger, Nuklearwirtschaft, Wirtschaftsverbände wie BDI, IHK,.., Dt. Physikal. Gesellschaft,... CDU- und FDP-Politiker, die den Atomkonsens kippen wollen, wie Koch, Dietzel, Hahn, Glos, Stoiber, Peter Müller, Wulf,... Regierungen von Ukraine und Weißrussland, die neue AKW planen oder bauen wollen- und dann leider noch Finnland einige asiatische Länder, wo z. T. militärische Interessen eine Rolle spielen, wie Iran, Pakistan, Indien, Taiwan, China, Russland

35 5. Was kann man/frau tun? Keine Ausreden! Es gibt viele Möglichkeiten! Energie (und Geld) sparen, besonders Strom Selbständig oder in Gemeinschaften regenerativen Strom erzeugen (oder zumindest Ökostrom kaufen) Zielmarke: > Eigenverbrauch regenerativ erzeugen! [Flyer Solarstrom Marburg 2006 austeilen] Keine Atomparteien wählen, Demonstrieren,... Umweltverbände unterstützen, beitreten dann kann klimaverträglicher Umstieg auf Energieversorgung durch erneuerbare Energien gelingen: (35)

36 Watt / cap Eine mutmachende Vision Year Renew. energies Coal Oil Natural gas Nuclear Auslaufen der fossilen und nuklearen Energienutzung sowie Anstieg des Beitrags der regenerativen Energieträger im Sustainable Scenario für Europa bis Die Ordinate gibt den gemittelten Energieverbrauch pro Kopf und Jahr an /LTI 98/ aus: Long-Term Integration of Renewable Energy Sources into the European Energy System, Physica Verlag, Heidelberg 1998 (Studie von 5 europäischen Forschungsinstituten aus D, F, B, DK) (36)

37 Zu Folie 30, Punkt 5. Im Zusammenhang mit dem Unfall von Tschernobyl und anderen (Fast-) Katastrophen hat man sehr oft von menschlichem Versagen geredet. Nun gibt es für den Begriff Versagen sicherlich eine ganze Menge verschiedenartiger Bedeutungen. Und sicherlich hat die Mannschaft des Reaktors 4 von Tschernobyl insofern versagt, als ihr der Rektor explodiert ist. (37) Anhang: Zitate zu Folien 30 (2x) und 34 Zu Folie 30, Punkt 1. Nie wieder! Nach jeder von Menschen verschuldeten Katastrophe erklingt diese Maxime des Handelns. Doch Tschernobyl ist anders. Die Tragödie, die in der Nacht vom 26. auf den 27. April 1986 auf der Steuerwarte von Block 4 des 100 Kilometer nördlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew gelegenen Atomkraftwerks ihren Ausgang nahm, hat diesem Gebot einen neuen Sinn verliehen. Für eine ganze Generation von Menschen, die in den radioaktiv kontaminierten Gebieten von Belarus, der Ukraine und Rußland leben, durchzieht es als Gebot den Alltag: Nie wieder diese Wiese betreten, nie wieder diesen Wald durchstreifen, nie wieder diesen Acker bestellen zu dürfen.... Astrid Sahm, Manfred Sapper, Volker Weichsel: Tschernobyl, Vermächtnis und Verpflichtung in: Osteuropa 56, 4/2006, S.5

38 (38) Wenn man aber von Versagen in dem Sinne redet, daß jemand eine Leistung, die er hätte erbringen sollen, nicht erbracht hat, so liegt im Hinblick auf die einzelnen Verhaltenbestandteile, aus denen sich schließlich der Unfall von Tschernobyl ergab, an keiner Stelle ein Versagen vor. Es ist niemand eingeschlafen, obwohl er hätte wach bleiben müssen. Es hat niemand ein Signal übersehen, welches er hätte sehen müssen. Es hat niemand aus Versehen einen falschen Schalter betätigt. Alles, was geschah, haben die Operateure bewußt gemacht und offenbar aus der vollen Überzeugung heraus, richtig zu handeln. Selbstverständlich haben sie Sicherheitsvorkehrungen außer Kraft gesetzt, obwohl dies verboten war. Sie haben hierbei aber nichts übersehen und nichts aus Versehen getan, sondern sie waren offenbar der Meinung, daß die Sicherheitsvorkehrungen für ein eingespieltes und erfahrenes Team viel zu eng ausgelegt waren. Solche Überzeugungen findet man keineswegs nur bei den Betreibern von Atomreaktoren. In jedem Industriebetrieb, bei jedem Autofahrer, der seinen Sicherheitsgurt nicht anlegt, findet man diesen schmeichelhaften Glauben.... aus: Dietrich Dörner, Die Logik des Mißlingens, Rowohlt 1992, S. 56

39 (39) Zu Folie 34, unten Doch haben wir aus der Tatsache, daß die große Atomkatastrophe, die zuvor nur einige Unheilspropheten angekündigt hatten, wirklich eine Lehre gezogen? Dies darf bezweifelt werden, denn vieles spricht dafür, daß unsere Gesellschaft zumindest eine ambivalente Haltung zur Katastophe, wenn nicht gar ein Katastrophenbedürfnis hat. Feuermelder nannte Walter Benjamin die Intellektuellen, die Alarm schlugen und die Katastrophe des Mordes an den europäischen Juden aufzuhalten versuchten. Sie stießen auf Unglauben. Selbst nach Katastrophen scheint dieser Unglaube ungebrochen.... Daß so viele Unsicherheiten über die Folgen von Tschernobyl fortbestehen, liegt nicht so sehr am Mangel verfügbarer Erkenntnisse, sondern vielmehr daran, daß wir nicht glauben, was wir wissen.... aus: G. Grandazzi, Die Zukunft erinnern, in: Osteuropa 56, 4/2006, S. 15, S. 16

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