Eine Klangszene (S. 127)

Transkript

1 Spielpläne 1 Ergänzungsmaterial Eine Klangszene (S. 127) Auf einer alten Burg Vor vielen Jahren zog ein junger Wandersmann durch die Lande. Am Abend war er müde und suchte in verschiedenen Wirtshäusern vergeblich eine Bleibe, denn alle Quartiere waren bereits belegt. Einer der Wirte aber sagte zu ihm: Wenn du Mut hast, kannst du ja in der Burg oben übernachten. Mut habe ich, entgegnete der Bursche und ging hinauf. Er fand ein leeres Zimmer und legte sich in ein fein hergerichtetes Bett. Um Mitternacht wurde es plötzlich lebendig. Lautlos wurde die Tür zur Schlafkammer geöffnet und 1 Wie könnte die Geschichte weitergehen? 2 Sprecht darüber, wie es in einer alten Burg nachts klingen könnte. Versucht, eure Vorstellungen davon auf allen möglichen Instrumenten, mit eurer Stimme oder Alltagsgegenständen nachzuahmen. 1

2 Spielpläne 1 Ergänzungsmaterial Geräusch, Klang, Ton Wir können die hörbaren Ereignisse in unserer Welt in drei Gruppen einteilen: Geräusche, Töne und Klänge. Geräusche können wir in ihrer Tonhöhe nicht exakt bestimmen. Einen Ton können wir dagegen genau festlegen und nachsingen. Und ein Klang setzt sich aus mehreren Tönen zusammen. Die drei Ereignisse Geräusch, Ton und Klang kann man mit Instrumenten, aber auch mit verschiedenen Gegenständen aus dem Alltag erzeugen. 3 Überlegt, ob ihr einen Ton, einen Klang oder ein Geräusch gespielt habt. Begründet eure Entscheidungen. 4 Führt eure Geschichte als Klangszene auf, bei der ihr nicht sprecht, sondern alles mit Hilfe von Geräuschen, Tönen und Klängen ausdrückt. 2

3 Spielpläne 1 Lehrermaterial Eine Klangszene (Online-Link S. 127) Worum es geht Das Auftakt-Kapitel stellt verschiedene kleine Projekte vor, die von der Klasse nahezu ohne musikalische Voraussetzungen zu erarbeiten sind. Dabei stehen zwei Ziele im Fokus. Auf der einen Seite sollen möglichst viele Facetten des Musikunterrichts in der Sekundarstufe I aufgezeigt werden und andererseits können die Projekte dabei helfen, dass die neuen Klassengemeinschaften sich nach dem Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule besser zusammenfinden können. Das erste Projekt ist die Erarbeitung einer Klangszene, die mit verschiedenen Geräusch-, Ton- und Klangerzeugern zu realisieren ist. Ausgangspunkt ist der Beginn einer Geschichte, in der ein Wandersmann allein in einer Burg übernachtet, nachdem er in keinem Wirtshaus ein Quartier gefunden hat. Die Geschichte wird von den S weiterentwickelt und dann mit Hilfe von akustischen Erzeugern erzählt. Neben der kreativen Arbeit werden auch grundlegende physikalische und musikalische Informationen zu Geräusch-, Ton- und Klangerzeugern thematisiert. Informationen Die Unterscheidung zwischen Erzeugern, die musikalisch genau festlegbare Tonhöhen produzieren, oder Geräuschen, die nicht musikalisch exakt zu bestimmen sind, führt zur Definition von Geräusch, Ton und Klang. Diese Kategorien sind sowohl musikalisch als auch physikalisch definiert. Der Ton ist in der Physik als einzelne Sinusschwingung definiert, die in ihrer Reinheit in der Natur nicht vorkommt und elektronisc h erzeugt werden muss. Klänge werden als Tongemisch definiert, das auf einem harmonisch teilbaren Obertonverhältnis basiert. Beim Geräusch sind die Teilungsverhältnisse der Obertöne nicht harmonisch. Für den Musikunterricht kann Folgendes festgelegt werden: Geräusche sind in der Tonhöhe nicht exakt notierbar, Töne sind festlegbar und können wenn auch mit Einschränkungen und Oktavversetzung nachgesungen werden, Klänge sind ein Gemisch von Tönen. Der musikalisch definierte Ton z. B. der einzelne Ton eines Instruments ist physikalisch gesehen ein Klang, weil er verschiedene Obertöne enthält, die in ihrer Mischung die Klangfarbe ausmachen. 3

4 Spielpläne 1 Lehrermaterial Unterrichtshinweise Stundenskizze: 1. Die S lesen den Anfang der Geschichte und erzählen sie weiter. Dazu werden Gruppen gebildet. In den Gruppen schreiben die S die gemeinsam entwickelte Geschichte auf. (< Aufgabe 1) Tipp: Alle Gruppenmitglieder schreiben ihre Ideen auf, sodass die Geschichte auch in einer zweiten Stunde verfügbar ist, selbst wenn ein S fehlt. 2. Die Geschichten werden im Plenum vorgetragen. Lösungen Aufgabe 3/ U Geräusch, Ton, Klang: Eine musikalische Definition könnte so lauten: Ein Geräusch hat keine bestimmte Tonhöhe und kann deshalb nicht nachgesungen werden. Ein Ton hat eine festgelegt Tonhöhe und kann nachge sungen werden. Ein Klang ist die Mischung verschiedener Töne. 3. Unterrichtsgespräch über die Frage, welche Geräusche, Töne und Klänge in einer Burg nachts zu hören sein können und was sie bedeuten könnten (< Aufgabe 2). Die Bilder auf der Doppelseite können als Anregung verwendet werden. 4. L schreibt Tabelle an die Tafel (< U Geräusch, Ton, Klang). Dazu werden drei akustische Beispiele vorgespielt: das Fallenlassen eines Schlüsselbundes (Ge räusch), das Erklingen eines einzelnen Tons auf dem Klavier oder der Gitarre (Ton) sowie ein Klang aus mehreren gleichzeitig gespielten Tönen auf Klavier und Gitarre (Klang). 5. Das Arbeitsblatt U Geräusch, Ton, Klang wird verteilt. 6. Die S erarbeiten in Gruppen die Aufgaben 1 3 auf dem Arbeitsblatt. 7. Zur Unterstützung kann das Experiment im SB S. 143 gemacht werden, mit dessen Hilfe gezeigt wird, dass ein einzelner Klavierton aus mehreren Teiltönen besteht. 8. Gemeinsam entwickeln die S zusammen mit L musikalische Definitionen für Geräusch, Ton und Klang. (< Lösungen) 9. Die S spielen dem Plenum Geräusche, Töne oder Klänge auf verschiedenen Instrumenten vor. Das Plenum bespricht, um welches akustische Ereignis es sich handelt. (< Aufgabe 3) 10. Die Gruppen übertragen ihre erfundene Geschichte in eine Klangszene, die mit Instrumenten und Alltagsgegenständen ohne Worte umgesetzt wird. 4

5 Spielpläne 1 Arbeitsblatt Eine Klangszene (Online-Link S. 127) 07 Klangexperimente und Hörspiele Geräusch, Ton, Klang Physik und Musik In der Musik und in der Physik unterscheiden wir Geräusche, Töne und Klänge. Musikalische und physikalische Definition haben zwar viel Gemeinsames, jedoch auch klare Unterscheidungen. Das kann man in kleinen Versuchen herausbekommen. 1. Werft einen Schlüsselbund auf den Boden und beschreibt das Geräusch so genau wie möglich. Orientiert euch dabei an Folgendem: Klangfarbe, Tonhöhe, Dauer des Klangs. 2. Versucht, das Geräusch mit eurer Stimme nachzuahmen und beschreibt, wie euch das gelingt. 3. Teilt euch in Gruppen auf. Ein Gruppenmitglied spielt auf verschiedenen Instrumenten den gleichen Ton und die anderen müssen bei geschlossenen Augen hören und sagen, welches Instrument gespielt wurde. Überlegt euch, wie man die Übung schwerer und leichter gestalten kann. Findet eine Begründung, weshalb ihr die Instrumente unterscheiden könnt, auch wenn ihr die Tonerzeugung nicht seht. 5

6 Spielpläne 1 Arbeitsblatt 4. Füllt die unten stehende Tabelle aus. Dazu folgende Erklärung: In der Physik wird ein Ton als ein Ereignis benannt, das nur eine einzige Frequenz hat. Frequenz ist das physikalische Maß für die Tonhöhe und wird in Schwingung pro Sekunde ausgedrückt. 1 Schwingung pro Sekunde entspricht 1 einem Hertz 1(Hz). Hertz (Hz). Physikalische Definition Musikalische Definition Geräusch Mischung verschiedener Frequenzen Ton akustisches Ereignis mit einer einzigen Frequenz Klang Mischung verschiedener Töne 6