Eine haarsträubende Geschichte Achim Bröger Vorlage für das Lesetheater

Transkript

1 1. Erzähler: Ein Mann mit Regenschirm trifft eine Frau mit Dackel. Mann mit Regenschirm: (zweifelnd, ungläubig) Hast du eben Herrn Felix und Herrn Konrad gesehen? Ich glaube, die haben sich nicht gegrüßt. Frau mit Dackel: (murmelt leicht empört) Nicht gegrüßt. 2. Erzähler: Kopfschüttelnd geht sie weiter, trifft an der nächsten Ecke den dicken Mann. Frau mit Dackel: (empört) Stell dir vor, nicht mal gegrüßt haben sich der Herr Felix und der Herr Konrad. Und böse angesehen haben sie sich auch. Dicker Mann: (schnauft leicht empört) Nicht gegrüßt und böse angesehen. 3. Erzähler: Dann geht er weiter, trifft an der nächsten Ecke den wichtigen Mann mit Aktentasche. Dicker Mann: (aufgeregt) Guten Tag, wichtiger Mann mit Aktentasche. Weißt Du schon das Neueste? Der Herr Felix und der Herr Konrad haben sich nicht gegrüßt. Bitterböse angesehen haben sie sich, außerdem sind sie wütend aneinander vorbeigegangen.

2 Wichtiger Mann mit Aktentasche: (beunruhigt) Nicht gegrüßt, bitterböse angesehen und wütend aneinander vorbeigegangen. 4. Erzähler: Dann geht er weiter, trifft an der nächsten Ecke den lustigen Mann und sagt: Wichtiger Mann mit Aktentasche: (besorgt) Der Herr Felix und der Herr Konrad machen mir Sorgen. Die grüßen sich nicht mehr. Dafür sehen sie sich bitterböse an und drohen sich mit der Faust. Und der eine soll den anderen gestoßen haben, bestimmt sogar umgestoßen, so wütend sind sie aufeinander. Sicher hat der Herr Felix den Herrn Konrad umgestoßen, denn der Herr Felix ist stärker. Lustiger Mann: (überrascht) Nicht gegrüßt, bitterböse angesehen, mit der Faust gedroht und umgestoßen. 5. Erzähler: Dann geht er weiter, trifft an der nächsten Ecke die kleine Frau mit Blümchenhut. Lustiger Mann: (belustigt) Hallo, toller Hut, das Ding auf deinem Kopf. (aufgeregt, erschrocken) Aber stell dir vor, der Herr Felix hat den armen Herrn Konrad nicht gegrüßt und bitterböse angesehen. Mit der Faust hat er ihm gedroht. Auf die Straße geworfen hat er ihn auch, dass er beinahe überfahren worden wäre. Wenn das die Frau Konrad erfährt, die wird es dem Herrn Felix aber geben.

3 (aufgebracht) Nicht gegrüßt, bitterböse angesehen, mit der Faust gedroht, umgeworfen, fast überfahren worden. Zum Glück wird die Frau Konrad ihrem Mann helfen. 6. Erzähler: Dann geht sie weiter, trifft an der nächsten Ecke den humpelnden Mann. (neugierig) Wie geht's? (klagend) Schlecht. (aufgebracht, empört) (aufgebracht) Aber dem Herrn Konrad geht s schlechter. Herr Felix, dieser Rohling, hat ihn nicht gegrüßt, bitterböse angesehen, mit der Faust umgestoßen und vor ein Auto gerollt. Der sieht jetzt aus! Dicke Beule am Kopf, blaues Auge, ganz schlimm. Zum Glück ist die Frau Konrad kräftig, die wird's dem Herrn Felix ordentlich geben. Erst vorhin habe ich sie im Laden gesehen. Sie hat Konservendosen eingekauft. Nicht gegrüßt, bitterböse angesehen, mit der Faust aufs Auge gehauen, vor das Schienbein getreten. Durchhauen wird die Frau Konrad den Herrn Felix dafür.

4 7. Erzähler: Dann humpelt er weiter und trifft an der nächsten Ecke den Mann mit Glatze. (schadenfroh) Schon gehört? Der Felix, der Lumpenkerl, hat den armen Herrn Konrad nicht gegrüßt, bitterböse angesehen, mit der Faust aufs Auge gehauen, vor das Schienbein getreten, auf die Straße geworfen, dass er beinahe unter ein Auto gerollt wäre. Dicke Beule, blaues Auge, alles ganz schlimm. Aber dann kam die kräftige Frau Konrad. Die hat es dem Herrn Felix gezeigt. Geschimpft, auf den Zeh gestiegen, eine Dose Bohnen an den Kopf geworfen. Und die Konradkinder waren auch dabei. Die Felixkinder und die Felixfrau sind hergerannt. Tolle Keilerei! Polizei- und Krankenwagen kamen, Feuerwehr fehlte auch nicht, und die hat alles nass gespritzt. (murmelt empört) Nicht gegrüßt, bitterböse angesehen, mit der Faust aufs Auge geschlagen, gegen das Schienbein getreten, unter ein Auto gerollt. Dicke Beule, blaues Auge. Tolle Familienkeilerei mit Polizei und Krankenwagen. Zum Glück ist dann die Feuerwehr gekommen, und jetzt sind alle nass. (entsetzt, empört) Da können einem ja die Haare zu Berge stehen.

5 8. Erzähler: Dann geht er weiter, trifft an der nächsten Ecke den armen Herrn Konrad. (mitleidig) Ooooch... das tut mir aber furchtbar leid. (neugierig, besorgt) Wie geht's denn? Herr Konrad: (fröhlich, eilig) (staunend) Sehr gut, aber ich habe leider keine Zeit. Ich treffe nämlich meinen Freund, den Herrn Felix. Wir wollen zusammen ein Bier trinken. Das versteh ich nicht. (überrascht, verdutzt) Der Herr Konrad hinkt nicht, der ist nicht nass. Der sieht aus und tut so, als wäre ihm gar nichts passiert. Das versteh ich wirklich nicht. Ende